Ach? Triumvirat für historisch inspirierte Humorvermittlung

Jürgen, Dominik, Philipp

76 – Das große Autorennen New-York-Paris (1908)

The not so Fast & Furious

19.01.2024 240 min

Zusammenfassung & Show Notes

Falls du unsere Folge zur ersten Tour de France mochtest (und du hast nen Puls, natürlich mochtest du sie), dann kriegst du hiermit quasi die motorisierte Version. Aber ja nicht glauben, dass die Piloten in dieser Episode schneller in Paris ankommen werden als die damaligen Radfahrer. ;-)

Schaut gerne auch mal bei uns auf www.das-a.ch vorbei – und wie das mit den Sternen bei Apple Podcast funktioniert, wisst ihr doch sicher auch, oder? Außerdem habt ihr die Möglichkeit, uns auf unserer Homepage (ganz unten) einen Audiokommentar zukommen zu lassen ... what a time to be alive!

Wer uns übrigens unterstützen möchte, kann das ganz einfach mit einem Einkauf über unseren Amazon-Partnerlink (kostet euch auch keinen Cent mehr!) oder über eine Spende via PayPal oder IBAN | DE44 5001 0517 5570 3103 45. Naja, das kostet euch dann schon was. ^^ (Gleiches gilt übrigens auch für die T-Shirts, die ihr euch unter merch.das-a.ch klicken könnt. So oder so: Danke!

Wer uns unterstützt (hat), sei es durch Spende oder Gastauftritt, darf sich über einen exklusiven Community-Zugang freuen! Schreibt uns bei Interesse einfach eine Mail an sonnen-auf-der-ach-terrasse@das-a.ch – alle Details dazu gibts auf: https://das-a.ch/support.

Transkript

Jürgen
00:00:00
War zu langsam.
Philipp
00:00:00
Ich habe heute ein TikTok gesehen. Ich habe mir gedacht, Französischer geht es nicht. Da wurde einfach ein Mann interviewt und ich trete mich jetzt mal so zu dir und mache das sehr ähnlich. Okay.
Dominik
00:00:13
Kannst du schon mal den Finger auf dem Intro haben?
Philipp
00:00:16
Es war sowas wie Rockford oder Gouda.
Dominik
00:00:19
Gouda.
Philipp
00:00:19
Gouda oder Camembert.
Dominik
00:00:20
Camembert.
Philipp
00:00:21
Camembert oder Ziegenkäse.
Dominik
00:00:23
Camembert.
Philipp
00:00:24
Camembert oder, also das ging ewig so weiter und die haben den Mann einfach mit Käsesorten beballert. Die ganze Zeit.
Dominik
00:00:29
Klingt schön an sich.
Philipp
00:00:30
Ich habe auch gedacht, französischer geht es einerseits nicht und zweitens, was für eine schöne Liebeserklärung an den Käse. Und er hatte bei jedem Käse nach einem kurzen, sofort eine Meinung und hat sich für eine entschieden.
Dominik
00:00:40
Okay.
Philipp
00:00:41
Das fand ich irgendwie sehr schön.
Jürgen
00:00:42
Ich warte immer noch auf die Pointe.
Philipp
00:00:44
Keine. Hallo, hier käsen wir mal wieder zusammen.
Jürgen
00:01:20
Der Jürgen.
Dominik
00:01:21
Der Camembert.
Philipp
00:01:24
Und der Philipp.
Jürgen
00:01:25
Come on, Bert.
Dominik
00:01:26
Ich habe es schon mal erzählt, aber eine der spektakulärsten Dinge, die ich jemals auf Arte gesehen habe, war, wie ein Franzose auf Geramot-Käse reagiert hat.
Philipp
00:01:35
Oh, selbstverständlich.
Dominik
00:01:35
Das ist ja was, was das deutsche Marketing einem weismacht, dass es ein französischer Käse wäre. wäre. Aber diese lächerliche, groteske Masse, die das deutsche Unternehmen einen französischen Käse nennt, der wird ja nur mit einem arroganten Rüffel quasi...
Philipp
00:01:51
Ich glaube, das ist sogar ein französisches Unternehmen, das aber nur für den Export baut.
Dominik
00:01:55
Das ist ja noch... Also die dürfen sich ja auch nicht outen dann im Land des Käse.
Philipp
00:02:01
Aber in Deutschland hättest du, glaube ich, ein Äquivalent mit manchen Exportbieren, oder?
Dominik
00:02:06
Aber gibt's... Wir haben noch keine Brauereien, die nur Export... Die haben vielleicht einen Schwerpunkt auf Export.
Philipp
00:02:09
Die machen, glaube ich, auch sehr, sehr viel. Ich glaube, das ist einer der größten Käsereien. Und ich glaube, die machen auch diesen Käse. Aber ich kann jetzt meine Hand nicht ins Feuer füllen. Es gibt eine Karambolage-Folge, glaube ich, darüber.
Dominik
00:02:21
Also ich muss dir ganz ehrlich sagen, auch wenn die Pointe gefehlt hat, aber ich hätte gerne dieses Käsequiz mit dir weitergemacht. Und ich habe das Gefühl, dass ich nicht lange überlegen musste jeweils.
Philipp
00:02:29
Aber es ist schön, wenn man das so meinen hat.
Dominik
00:02:31
Sehr schnell. Und es bildet mir ein, dass ich auch nicht nur beim Camembert geblieben wäre.
Philipp
00:02:35
Tatsächlich, ich bräuchte jetzt eine Liste oder so, dass ich das irgendwie ordentlich mache.
Jürgen
00:02:38
Ich habe gestern zum ersten Mal Haggis gegessen.
Philipp
00:02:40
Und?
Jürgen
00:02:41
Ja.
Dominik
00:02:42
Wohin kriegst du denn hier Haggis her?
Philipp
00:02:44
Oh Gott, das ist die Eigenwerbung.
Jürgen
00:02:46
Das ist die Frage. Wieso? Ich habe doch damit nichts zu tun.
Philipp
00:02:49
Ja, Moment. Aber die Location, die du bespielst, das stimmt.
Jürgen
00:02:52
Kalli ist ganz dick im Exportgeschäft von Haggis.
Dominik
00:02:55
Wirklich?
Jürgen
00:02:56
Der deutsche Haggis-Exporteur.
Dominik
00:02:58
Das ist nicht dein Ernst? Ja.
Jürgen
00:02:59
Seit neuestem im Glas, muss nicht mal gekühlt werden. Aber Sekunde.
Philipp
00:03:01
Er darf ja nicht Haggis heißen, weil er kommt ja nicht aus Schottland.
Jürgen
00:03:05
Darf er nicht?
Philipp
00:03:05
Nee, deswegen heißt er Haggis, weil er aus Germany kommt. Also Haggis.
Jürgen
00:03:11
Aber du kannst ja keinen schottischen importieren, weil du darfst keine Lebensmittel aus Nicht-EU-Ländern irgendwie einführen.
Philipp
00:03:17
Oh ja, stimmt.
Dominik
00:03:19
Aber das ist der Gastgeber des von dir betriebenen Podcasts. Der von dir betriebenen Podcast-Brause, der das Lokal führt, der stellt selber Haggis, die schottische Spezialität her.
Jürgen
00:03:31
Er vertreibt die. Er stellt es nicht selber her, aber er vertreibt ihn und gibt es jetzt auch bei ihm.
Dominik
00:03:36
Aber es ist regelmäßig auf der Karte. Wenn ich jetzt hingehe und sage, ich hätte gerne den Heckgärts oder wie auch immer, dann die fränkische Variante.
Philipp
00:03:42
Ich glaube nicht regelmäßig, aber sie haben so Heckes-Essen als Event.
Jürgen
00:03:46
Die haben jetzt ein neues Küchenteam. Ich vermute fast, dass Heckes es jetzt da auch regelmäßig gibt, aber das weiß ich jetzt auch nicht sicher.
Philipp
00:03:55
Also ich weiß, dass es es als Event-Essen einmal im Monat auf jeden Fall gibt.
Jürgen
00:03:58
Die haben auch ein Heckes-Tasting.
Dominik
00:03:59
Ich habe es tatsächlich einmal gegessen, aber es war halt in Schottland.
Philipp
00:04:03
Ich habe auch gesagt.
Jürgen
00:04:04
Ich will es gar nicht essen. Ich will erst nach Schottland und Star essen.
Dominik
00:04:07
Hast du das Ziehenmagen mit diversen gefüllt? Oder was war das?
Jürgen
00:04:10
Schaf, Lammmagen, Lamminnereien. Im Lammmagen irgendwie so. Es war ein Burrito, es war ein bisschen eine interpretierte Variante.
Dominik
00:04:18
Eigentlich war es eine Pizza.
Philipp
00:04:19
Eigentlich ein bisschen, ohne mich zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen, wenn man Saumagen, das Prinzip verstanden hat, ist, glaube ich, Haggis nicht so weit weg von.
Jürgen
00:04:28
Ich habe mir auch gedacht, es schmeckt im Prinzip wie wie eine Schlagstüssel. Hier so Leberwurst oder so, das ist sehr nahe, sehr nahe beieinander.
Dominik
00:04:36
Wir haben einen Gedanken, den wir auf jeden Fall sagen müssen, und zwar Jens, du spinnst. Und zwar im Positiven. Vielen herzlichen Dank.
Jürgen
00:04:44
Es gibt auch viele andere, die spinnen. Aber am meisten, bevor wir uns das antun, am meisten spinnt der, der das Karl-Tenzler-Musical geschrieben hat, glaube ich. Ich will das in Deutschland sehen. Ich will, dass das nach Europa kommt.
Dominik
00:04:56
Aber wo ist das gerade?
Jürgen
00:04:58
In den USA irgendwo. Irgendwo. Also irgendein Provinztheater oder ich weiß es nicht genau. Ich habe nur ein Plakat gesehen und ich liebe es. Es ist großartig.
Dominik
00:05:07
Es scheint mir eine Nische zu sein. Es ist jetzt nicht so, dass es irgendwie in Las Vegas läuft, oder?
Jürgen
00:05:11
Nee, aber ich sehe es da tatsächlich innerhalb des nächsten Jahres. Also des laufenden Jahres.
Dominik
00:05:17
Irgendwas sagt mir, dass da eher ein Taylor Swift Musical kommt, als dass das in Las Vegas kommt.
Jürgen
00:05:21
Also es ist auch wirklich so a true love story. Es ist im Prinzip genauso, wie wir es platziert haben.
Dominik
00:05:28
Das ist ja so geil, wenn du einfach dich irgendwann einklagen könntest, weil du nachweisen kannst, dass diese ganze Story erst durch Ach zu dieser Bekanntheit gekommen ist.
Philipp
00:05:36
Aber schon als wir aufgenommen haben, gab es ja schon musikalische Interpretationen davon.
Dominik
00:05:41
Ja, das kann man ja. Also du weißt ja.
Philipp
00:05:44
Wie es ist für diejenigen.
Dominik
00:05:45
Die sich für Sport interessieren, der Quarterback der New York Jets, der jahrelang für die Green Bay Packers gespielt hat.
Jürgen
00:05:51
Meinst du, der interessiert sich für Sport?
Dominik
00:05:52
Nein, der hat jetzt Jimmy Kimmel, der hat jetzt quasi in einem Interview angedeutet, dass Jimmy Kimmel auf einer Pädophilenliste wäre. Aber auch nur.
Jürgen
00:06:01
Weil sich der Name so schön auf Schweinkram reimt.
Dominik
00:06:04
Jetzt macht er wieder den Trump und sagt so, das hat er ja so nie gesagt. Und das ist halt so offensichtlich das, was er gesagt hat, weil es gibt halt diverse Aufnahmen davon. Es gab halt wenig Interpretationsspielrahmen. Und wir können einfach ignorieren, dass auch Karl Tänzler Musik schon vorher gab und dergleichen. So einfach behaupten. so.
Jürgen
00:06:21
Gestern bei der Podcast-Pause wurde ein Musiker interviewt, der dann übergegangen ist, zu behaupten, dass er die Musik erfunden hat. Als er 16 war oder als er 12 war.
Dominik
00:06:31
Die Musiker als solches.
Jürgen
00:06:32
Von 7 bis 12 war er Goldschläger. Goldschmied.
Dominik
00:06:38
Aber es ist ein Komödiant.
Jürgen
00:06:41
Ich fand ihn wahnsinnig lustig.
Dominik
00:06:42
Oder es ist einfach nur Wahnsinn.
Jürgen
00:06:43
Ich hab mich komplett beümmelt. Also der war furztrocken. Der Humor. Aber ich fand es großartig. Aber das nur am Rande.
Dominik
00:06:50
Aber was für einen Podcast macht der dann?
Jürgen
00:06:51
Der macht gar keinen Podcast, aber der war eingeladen als Interviewgast in einem Musikpodcast.
Dominik
00:06:56
Ah, okay. Alles klar.
Philipp
00:06:58
Ich möchte auch ganz explizit Thürer grüßen und dich damit konfrontieren, Dominik. Weil die fragt nämlich, dass sie gerade Ach Folge 69 hört. Klingelst du da?
Dominik
00:07:10
Nein. Oh oh.
Philipp
00:07:12
Sie fragt, ob sie die erste ist, die 2024 nach den Blumen von dir fragt. Grüße aus Ulm.
Dominik
00:07:20
Ist es erst die Folge 69 gewesen?
Philipp
00:07:23
Weil.
Dominik
00:07:23
Also, das hat mir jetzt schon ein paar Mal das Thema. Mit diesen Blumen ist jetzt realistisch schon 90 Mal gefragt worden. Also, das ist glaube ich eine Ja.
Philipp
00:07:31
Aber die Frage ist, ob sie die erste ist 2024.
Dominik
00:07:33
Nein, die gab es ja ein einziges Mal.
Philipp
00:07:35
Das war.
Dominik
00:07:35
Also, wenn ich annähernd gewusst hätte, was ich damit auslöse. Das war ja nicht die Frage. Hätte ich. Also, es gibt nicht jedes Jahr diese Blumen. Ja.
Philipp
00:07:41
Ja, aber trotzdem war die Frage, ob sie die erste die 2024 ist, der das fragt.
Dominik
00:07:45
Ja, tatsächlich. Und ich hoffe auch, dass du die letzte bist, weil ich kann's Du kannst nicht mehr hören.
Philipp
00:07:49
Diese Scheißblumen.
Dominik
00:07:51
Bei der Gelegenheit, derjenige, der die Blumen bekommen hat, ich frage mich, ob der den Podcast weiter gehört hat. Wenn du da draußen bist, du hast dich niemals mehr gerührt. Ich glaube, du hast irgendwann mal ein Bild geschickt.
Philipp
00:08:03
Von den Blumen oder ein trauriges Gesicht?
Dominik
00:08:06
Weil es gibt so viele, die an deiner Stelle sein wollen.
Philipp
00:08:11
Ja.
Dominik
00:08:11
Bist du dir dessen bewusst?
Jürgen
00:08:13
Eigentlich sind die Blumen der Grund, warum wir diesen Podcast beenden.
Dominik
00:08:15
Wow. Das ist ein zu dreckiger Lacher für so ein hartes Thema, aber tatsächlich. Naja. Aber Jürgen, wir haben doch aufgerufen nach Feedback. Kam denn da kein Feedback rein? Fragezeichen, Ausrufezeichen?
Jürgen
00:08:28
Ja, ich glaube, das Feedback spielt jetzt nicht so viel Rolle wie der Ausgang der Wette.
Dominik
00:08:31
Ja, also ich glaube, ich bin ja nicht ganz hundertprozentig sicher, was wir genau gewettet haben, aber du kriegst auf jeden Fall das Essen.
Philipp
00:08:38
Also Sekunde, die Frage war, Sind es mehr oder weniger als 100 Feedbacks, egal ob es jetzt um monetäre Zuwendung geht oder ein, kann ich leider nicht mitdienen, sondern einfach die Menge der Feedbacks, waren es mehr als 100?
Dominik
00:08:50
Nein, es sind knapp unter 100 gewesen. Nichtsdestotrotz ist die, the amount of people that reached out und die, das was geschrieben wurde, ist tränen in die Augen abschießen lassend.
Jürgen
00:09:04
Ich war mehrfach sprachlos in den letzten vier Wochen, was das Ganze nicht leichter macht, um ganz ehrlich zu sein.
Dominik
00:09:11
Wir sind es, ja. Aber auch, sagt der Jens, wir haben jetzt eine etwas prekäre Situation, weil Menschen nämlich auch direkt Geld geschickt haben.
Jürgen
00:09:18
Also ich bin mir nicht ganz sicher, ob Leute das falsch verstanden haben oder ob Leute jetzt gesagt haben, ja okay, es ist quasi ein Abschiedsgeschenk. Oder ob Leute gedacht haben, wenn sie jetzt Geld spenden, dann geht es auf jeden Fall weiter, weil das schon der Kickstarter wäre. wäre. Aber ja, es hilft nichts. Also es ist echt der Hammer, was an Rückmeldung kam, hätte ich nie erwartet, dass das so knapp wird, dass das so viel ist. Aber wir haben keine gemeinsame Vision, wie dieser Podcast so weitergehen kann, dass wir alle Spaß dran haben, dass das halbwegs gesund finanziert ist, dass das so in dem Rahmen irgendwie weitergehen kann, wie es die letzten, fucking sieben Jahre lang ging und ja, da können wir lang drum herum reden und ich habe so arg das Bedürfnis, ich weiß nicht, ob es euch auch so geht, ich habe so arg das Bedürfnis, mich zu entschuldigen dafür, aber ich will es nicht machen. Ich habe ganz oft die Rückmeldung gekriegt, dass wir niemanden etwas schuldig sind, dass Leute alle traurig sind, aber so viel Verständnis für das Ganze haben und von daher werde ich mich jetzt nicht entschuldigen, sondern ich werde mich bedanken.
Dominik
00:10:22
Das klingt ganz fantastisch. Ich glaube, das Einzige, was man wirklich sagen muss, also so wie bisher ist ja eben keine Option. Also, dass wir gemerkt haben, dass wir an dem Punkt sind, wo es so wie bisher einfach nicht mehr weiterläuft. Also, das möchte ich vielleicht auch nochmal sagen. Diese gemeinsame Vision ist, glaube ich, vor allen Dingen, wie es halt dann in die Zukunft weitergehen kann und sollte. Das ist das. ist, aber wir haben einfach gemeinschaftlich entschieden, es haut dann nicht hin und wir gehen auch auseinander, ohne dass wir jetzt irgendwie, streiten, weil ich gerade, wenn dann halt eine Lage ist, wo wir irgendwie verschiedene Meinungen haben und dergleichen, das tut ja auch weh, das ist wie in jeder Beziehung, die dann irgendwie endet, so wollen wir das nicht. Also es ist auch nicht so, dass wir irgendwie jetzt das Gefühl haben, dass das irgendwie mega geil ist alles und das ist definitiv mit eineinhalb beiden Augen und nur einem halben Lachen in den Augen also bei mir zumindest, aber es ist am Ende des Tages ist zu viel Kompromiss, was man eingehen muss, glaube ich und es ist dann halt doch dem Ganzen, geschuldet, Philipp, Jetzt ist der Moment, wo wir die ganze Schuld auf dich laden.
Philipp
00:11:29
Wow.
Dominik
00:11:31
Nein, das ist natürlich nur Spaß.
Philipp
00:11:34
Ich habe nicht mal ein halbes Lachen das auf. Ein extrem Bösewitz gewesen.
Dominik
00:11:40
Ja. Aber, und das muss man noch mal betonen, also wir haben jetzt vorhin, ich habe ja vorhin den Jens schon einzeln genannt und den tue ich jetzt mal stellvertretend für die ganzen Leute, die jetzt hier sich gemeldet haben mit teils, also also anrührenden Geschichten mit anfliehenden Worten und vor allen Dingen auch und da müssen wir tatsächlich mal kurz noch mal drauf eingehen, bereits mit Geld ist natürlich ein bisschen schwierig, wenn wir jetzt aufhören und haben das ganze Geld gekriegt. Was machen wir denn da?
Philipp
00:12:12
Gute Frage.
Dominik
00:12:14
Das ist keine Moderationsbrücke.
Philipp
00:12:16
Die du gerade brauchst, sondern wirklich einfach eine offene Frage, was wollen wir machen?
Dominik
00:12:18
Tatsächlich müssen wir, also ich glaube, wenn ihr ganz gemein seid, dann fordert ihr das Geld einfach zurück.
Jürgen
00:12:27
Würde ich wahrscheinlich sogar mit mir reden lassen, aber...
Dominik
00:12:29
Es liegt auf dem Konto.
Jürgen
00:12:30
Es liegt jetzt erstmal auf dem Konto. Es wird ja auch noch eine Folge kommen, es ist ja noch nicht ganz vorbei. Es wird dann wahrscheinlich die überbezahlteste Podcast-Folge ever.
Dominik
00:12:39
In der Geschichte der Menschheit. Also sind jetzt auch keine 100.000 Euro zusammengekommen, aber wir leben ja in Bereichen, wo also, keine Ahnung, jetzt einfach ein, niedriger, vierstelliger Betrag jetzt aufgeschlagen ist und am Ende des Tages könnte man das natürlich auch einfach für die die vergangenen sieben Jahre als Belohnung ansehen. Aber wir wollen es zumindest fair sein und sagen, hey, für diejenigen, die es falsch verstanden haben, Bitte sagt Bescheid. Wir bieten auch an, dass wir … Dann spenden wir es.
Jürgen
00:13:05
Dann würde ich es gerne gemeinschaftlich spenden.
Dominik
00:13:08
Ja, oder wir können auch Klingeltöne einsprechen noch. Wir können auch privat bei euch anrufen.
Jürgen
00:13:13
Also es ist ja eh so die Sache, die ich jetzt auch noch droppen wollte. Es bleibt natürlich die Achterrasse bestehen. Also alle, die da irgendwie gerade jetzt, es sind ja einige neue auch dazugekommen in den spendenden Kreis, können da natürlich gerne mit rumkommen. Das bleibt weiter bestehen. Das sind coole Leute. Das eine hat mit dem anderen nur bedingt was zu tun. Ich glaube, das hat so ein Eigenleben entwickelt. Das hängt gar nicht mehr an dem Podcast, so in meiner Empfindung. Der Podcast-Feed bleibt natürlich live. Also wir werden das jetzt erstmal ganz normal weiterlaufen lassen und uns dann überlegen, wie wir das so archivieren, dass man das gar nicht merkt, dass da irgendwie drunter vielleicht der Hoster gewechselt hat, aber der Podcast auch in 100 Jahren noch erreichbar sein soll. Ich glaube, da sind wir uns alle soweit einig.
Dominik
00:13:55
Aber das Einzige, was ich glaube ich gelernt habe aus der Pause, die wir gesundheitstechnisch eingelegt haben, ist, dass die Menschen über Social und über Web trotzdem nicht mitkriegen, warum nichts Neues kommt. Also was ich tun wollen würde, ist einfach zusätzlich zu der letzten Folge, die wir dann als kommende aufnehmen, dass wir nochmal eine Sonderbonus-Folge machen. Hey, das ist der End of the Stream for the Moment. Dass das halt einfach jeder mal für das ganze internationale Publikum. Nein, aber, also, keine Ahnung, weil ich glaube, das ist auch ein typischer Fall von, dann ist es halt irgendwie auch jedem, der den Podcast hört, irgendwie klar und dann verpasst es auch niemand und dann fragt sich auch niemand, warum und was und wie und wo. Genau, und da können wir dann auch, also, keine Ahnung, wir können in der Royal Hobbit Hall zum Beispiel auch aufnehmen. So, nur diesen Jingle, auch nicht die ganze Folge, sondern nur so zwei Minuten lang so, hier wird nichts mehr kommen.
Jürgen
00:14:43
Mehr kannst du dir eh nicht mieten und die sind in London, glaube ich, wenn jemand es sagt.
Dominik
00:14:49
Aber welche? Die Royal Overture ist in London. Wie heißt dann die in New York?
Philipp
00:14:54
Meinst du Kranicke?
Dominik
00:14:56
Weiß ich ja nicht. Kranickel?
Jürgen
00:14:59
Kranickel?
Philipp
00:14:59
Kranickel Hall.
Jürgen
00:15:00
Das ist, da ist immer die Kaninchenzucht. Das sind die in Hofen, ja, bei uns draußen. Jo, das ist mal so der Zwischenstand. Also gibt es nächstes Mal bestimmt noch irgendwie ein kleines Update dazu, aber das ist jetzt erst mal so.
Philipp
00:15:13
Und wann ist das nächste Mal?
Jürgen
00:15:14
Das überlegen wir uns noch. Also haben wir jetzt ja gerade, ich weiß nicht, ob jeder jetzt komplett seine Pläne für die nächsten Wochen hier auf den Tisch legen will, aber es kann sein, dass wir uns jetzt mal zwei, drei extra Wochen gönnen, zwischen zwei Folgen. Vielleicht schenke ich es mir zum Geburtstag, habe ich mir schon überlegt. Das wäre dann so Ostern rum. Also es kommt auf jeden Fall eine Folge, kommt noch unter der, machen wir es nicht. Ich will niemandem falsche Hoffnungen machen. Der Feed wird weiterleben. Wer weiß, ob uns irgendwie in zehn Jahren einfällt, das war eigentlich doch ganz geil und unser Leben war einfach nicht mehr dasselbe und wir fangen nochmal an. Das behalte ich mir natürlich offen, aber das soll jetzt nicht heißen, dass ihr da bitte darauf wartet und uns darauf anspricht und nach Blumen fragt und nach anderen Dingen.
Philipp
00:15:55
Dominik könnte weiter auf Social nach Blumen fragen.
Dominik
00:15:57
Wie der Japaner, der vergessen hat, dass der nicht mitbekommen hat, dass der Krieg vorbei ist.
Jürgen
00:16:02
Ja, der steht auch noch auf meiner möglichen Themenliste, aber ich glaube, der ist schon zu bekannt.
Dominik
00:16:06
Ich verstehe. Aber Jürgen, was hast du denn heute für ein schmackhaftes Thema?
Jürgen
00:16:11
Sind wir schon so weit? Ich muss gerade noch, überbrück dir mal noch zwei Minuten, ich werfe mir gerade noch die richtigen Drogen ein und dann kann es losgehen.
Philipp
00:16:17
Ich möchte noch einen Shoutout an das kleine Mädchen gerade an der Busverhaltestelle, das folgende Aussage getroffen hat. Wann kommt denn endlich dieser scheiß Bus?
Dominik
00:16:27
Das ist jetzt meine Frage, wie alt war dieses Kind?
Philipp
00:16:30
So, dass es gerade Switch spielen konnte und allein Bus fahren scheinbar.
Dominik
00:16:34
Hä, aber also gerade Switch spielen ist ja unglaublich interpretationstechnisch.
Philipp
00:16:38
Ja, stimmt natürlich.
Dominik
00:16:40
Also da kenne ich ja welche, die mit vier und drei schon gespielt haben.
Philipp
00:16:43
Älter war es schon.
Dominik
00:16:45
Aber ja.
Philipp
00:16:46
Aber ich konnte es ihr beantworten, dass der in eine Minute fährt und da vorne schon kommt.
Dominik
00:16:50
Aber neun dann?
Philipp
00:16:51
Ja, ich sage einfach mal ja.
Dominik
00:16:53
Wenn sie war alleine unterwegs.
Philipp
00:16:54
Ja, ja. Ich sag ja, sie konnte schon alleine Bus fahren, von daher.
Dominik
00:17:00
Ich find's auch geil, dass du das Alter eines Kindes ein mit, mit, kann, könnt Switch spielen.
Philipp
00:17:06
Ja, naja, so könnte ich Switch spielen, so von unten und von oben her, so ein, fährt schon allein Bus. Das sind doch schon so zwei Rahmen, da kannst du schon mal.
Jürgen
00:17:13
Kann man aber ab einem gewissen Alter nicht mehr allein Bus fahren?
Dominik
00:17:15
Ich hab meine.
Philipp
00:17:16
Naja, über 90.
Dominik
00:17:17
Meine Anna ist ja acht geworden.
Philipp
00:17:20
Spiel die Switch und fährt ja allein Bus.
Dominik
00:17:22
Am Vorabend ihres achten Geburtstags habe ich sie zum ersten Mal und ich weiß, manche sind da wesentlich generöser, was sowas angeht, habe ich sie zum ersten Mal selber Mario spielen lassen. An meiner Switch.
Philipp
00:17:36
Um welches?
Dominik
00:17:37
Das neue Super Mario Wonder.
Jürgen
00:17:39
Da spielt der Papa Switch. Also du musst die Altersdecke mindestens mal bis zu Dominik strecken.
Dominik
00:17:45
Eine Videoaufnahme gemacht, weil, also stell dir vor, du bist zum ersten Mal in deinem Leben an einem Controller. Oh Gott. dass diese Spiele eigentlich noch viel, viel schwerer sind, weil du die Gegner auch nicht berühren darfst, dann, ähm, ihre Welt einbrechen. Und dann, wenn ich ihr dann noch erzähle, dass sie in Street Fighter 6 nicht wirklich gegen mich gewinnt, sondern ich sie gewinnen lasse meistens, aber bis sie diese Folge hört, ist sie hoffentlich schon groß.
Philipp
00:18:37
Ey, soll ich dir was sagen? Irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, wo sie dir das sagt.
Dominik
00:18:40
Jaja, aber noch lasse ich sie gewinnen. Und sie freut sich sehr. Und sie ist kein guter Gewinner, sie ist sehr hochnäsig.
Philipp
00:18:47
Aber ich muss auch gestehen, ich tue mir selber mit Controllern immer noch vergleichsweise schwer. Ich habe immer noch das Gefühl, ich will lieber mit auf dem Keyboard spielen. Ich bin einfach so mit Commander Keen auf der Tastatur aufgewachsen. Ich hatte zwar irgendwann so ein Gravis Gamepad, aber nee, ich bin irgendwie echt Tastaturkind.
Jürgen
00:19:03
Ich hatte direkt vor der Aufnahme noch einen Termin mit dem Controller. Es ging um SAP und war überhaupt nicht schön.
Philipp
00:19:08
Wie viele Buttons hat der so? Und hast du alle gedrückt?
Jürgen
00:19:10
Ein Haufen, nee. Ich habe mich nicht getraut. Aber der heißt auch Jürgen, also mit dem bin ich ja so. Aber SAP ist...
Dominik
00:19:17
Kennst du keinen Jürgen, den du nicht magst?
Jürgen
00:19:20
Ich kenne sehr wohl Jürgen, die mir ziemlich egal sind, sagen wir es mal so. die ich nicht mag.
Dominik
00:19:24
Aber der ist Jürgen auf jeden Fall ein Name, den du positiv assoziierst.
Jürgen
00:19:28
Ich muss sehr vorsichtig sein, was ich jetzt sage, weil mein Schwiegervater heißt auch Jürgen.
Philipp
00:19:32
Und damit beende ich diese Aussage. Okay, verstanden.
Dominik
00:19:34
Und jetzt kommen wir mal zum Thema.
Philipp
00:19:37
Der ist mir aber nicht egal.
Jürgen
00:19:39
Das stimmt so nicht.
Philipp
00:19:42
Das ist ja auch so ein Ding, dass es so ein wahnsinniger Tropos ist in Filmen und Serien, dass, naja, wenn zwei Leute im Team gleich heißen. Das ist immer so ein, haha, meinst du jetzt Gitarrenjürgen? Nein, nein, ich meine Kaffeejürgen. Ach so, haha. Das habe ich falsch gemacht. Und im echten Leben passiert das die ganze Zeit.
Dominik
00:20:02
Wir haben bei uns in der Firma einen neuen Kollegen eingestellt. Und der heißt Michael Jordan. Aber er wurde schriftlich angekündigt und ich habe in meinem Leben noch nie so viele E-Mails intern gekriegt. Ich bin ja als NBA-Nerd bekannt und ja, ich muss es nicht aussprechen, aber es war herrlich.
Philipp
00:20:21
Ich wollte gerade sagen, ich habe irgendwann mal im Urlaub von einem Kellner ein Autogramm gekriegt, weil der Typ einfach mit Namen, mit Vornamen Tom heißt und mit Vornamen Cruz. Ich habe mein Autogramm geben lassen und er hat gesagt, oh ja, mach da einmal die Woche.
Dominik
00:20:32
Aber auch wirklich exakt so geschrieben.
Philipp
00:20:34
Ja, ja.
Dominik
00:20:35
Fantastisch. der geilste, was ist denn der geilste Name, auf den ihr jemals gestoßen seid, den jemand echt hatte?
Jürgen
00:20:40
Ähm, Frau Komma-Schmidt.
Dominik
00:20:42
Ja, du?
Philipp
00:20:44
Ich glaub, es ist ein richtig guter, muss ich drüber nachdenken.
Dominik
00:20:47
Ex-Kollege von mir hieß Fabiano Ferrari. Findest du nicht? Find ich gut. Also find ich Michael Jordan besser.
Jürgen
00:20:56
Eins meiner Kinder hatte eine Lehrerin, die hieß auch Frau Jordan und ich hab immer mich sehr drüber beömmelt, dass die gut Basketball spielt und haben die nicht verstanden.
Dominik
00:21:07
Was soll ich sagen? Kinder? Das ist der Witz für die 10%.
Jürgen
00:21:11
Wann kommt denn der scheiß Witz?
Philipp
00:21:14
Oh, der ist gut.
Jürgen
00:21:16
Was müsste man anstatt Bus oder Witz sagen, damit es noch witziger wird?
Dominik
00:21:21
Der Anfang der Folge.
Philipp
00:21:25
Wann kommt denn der scheiß Stücks bei der Übersetzung über den Fluss Stücks? Zum Totenreich.
Jürgen
00:21:31
Okay.
Philipp
00:21:32
Ich mag Absurdnummer.
Dominik
00:21:34
Aber heißt er Styx?
Philipp
00:21:35
Nee, der Fluss.
Dominik
00:21:37
Karon heißt der. Karon? Karon?
Philipp
00:21:41
Karon? Ich weiß nicht, wie man es ausspricht.
Dominik
00:21:42
Ich habe ja hier Hades gespielt. Weil das ist nämlich, in Hades hat der nämlich einen Shop. Und wenn du den haust, dann gibt es irgendwann einen Bosskampf. Ah.
Philipp
00:21:51
Okay.
Dominik
00:21:51
Und der ist halt total imba. Und wenn du den tatsächlich besiegst, gibt es eine tolle Belohnung.
Jürgen
00:21:57
Ich bin noch schwer auf der Suche nach jemandem, der mit mir über Alan Wake 2 spricht. Ja, ratlose Gesichter. Ich hab's mir gedacht. Nee, noch nicht ganz. Aber trotzdem hätte ich gern jemanden.
Philipp
00:22:08
Der mit mir über.
Jürgen
00:22:09
Ja, das weiß ich noch nicht ganz. Ich bin noch nicht ganz durch. Aber ich nähere mich dem Ende, weil ich hab schon so eine Meldung bekommen, oh, wollen sie wirklich die Endsequenz einladen? Sie können dann nicht mehr schnell reisen. Nee, schnell reisen war's nicht. Irgendwas kann man nicht mehr machen. Ich hab's vergessen.
Philipp
00:22:24
Du kannst keinen Spaß mehr haben.
Jürgen
00:22:26
Wahrscheinlich.
Philipp
00:22:27
Ab jetzt nur noch ernst.
Jürgen
00:22:28
Das ist tatsächlich auch ziemlich anstrengend.
Dominik
00:22:30
Weil es so ein Survival-Horror- Aspekt ist.
Jürgen
00:22:33
Ja.
Dominik
00:22:35
Kannst du nur fünf Stunden am Stück spielen.
Jürgen
00:22:37
Ich wechsle tatsächlich sehr häufig zwischen Rocket League und Alan Wake.
Dominik
00:22:40
Da bist du jetzt komplett hängen geblieben.
Jürgen
00:22:42
Die Nadel steckt sehr tief.
Dominik
00:22:44
Aber welcher Level bist du?
Jürgen
00:22:46
Als ob du dich da auskennen würdest.
Dominik
00:22:47
Oh Mensch.
Philipp
00:22:49
Aber wo spielt...
Jürgen
00:22:49
Gold 3.
Philipp
00:22:51
Sorry, ich wollte dich nicht unterbrechen.
Jürgen
00:22:53
Gold 3. Und da steht immer, es gibt so Tracker-Seiten, da steht dann immer, ja, you're in the bottom 40% oder so. oder 12% oder das ist immer sehr deprimierend. Entschuldige, jetzt bist du dran.
Philipp
00:23:06
Wenn ihr Empfehlungen da draußen habt, ich spiele schon länger ein bisschen Pen & Paper, allerdings nicht mehr so oft. Ich würde aber gerne jetzt mal mit einer Runde Dungeons & Dragons anfangen. Welche Empfehlungen habt ihr für einfache One-Shots? Ich leite üblicherweise Runden, würde aber auch mal irgendwo mitspielen. Wenn ihr Empfehlungen für mich für Abenteuer habt, her damit. mit.
Dominik
00:23:29
Ist das geil, wenn man einfach Baldur's Gate 3 nacherzählen würde. So völlig episch, so völlig absurd, wie verkastelt und so.
Philipp
00:23:38
Ich muss gestehen, ich hab's angefangen, spiel's auch im Moment ein bisschen, aber es ist mal, ich hab oft wegen des Problems, dass so Computerspiele immer so den Anspruch haben, so ein, ja, du musst den Spieler gleich in megakrasse Action werfen mit Riesendruck und das ist was, was ich an Pen & Paper gar nicht so gern mag. Ich mag es, wenn sich so so Storys auch wirklich entspinnen und sich so ein bisschen Zeit lassen und dann Sachen aufbauen. Natürlich, da hast du die Gefahr und ich verstehe deswegen auch, dass sie es machen, dass du dann schnell den Spieler verlierst und die Leute sagen so, ja, da passiert ja nichts, ist ja doof.
Dominik
00:24:11
Wenn's groß so langweilig ist.
Philipp
00:24:12
Naja, und deswegen kriegst du ja gleich am Anfang diesen Megadruck mit, boah, du musst ganz schnell Dinge tun, sonst passieren schlimme Dinge. Ich will's jetzt gar nicht mehr erklären oder so. Aber ja, ich sag mal, ja, ja, ja, ich mag halt sehr so narrativ getriebene Sachen, finde auch Kampfe in solchen Spielen gar nicht so spannend, ehrlich gesagt.
Dominik
00:24:31
Disco Elysium für dich dann.
Philipp
00:24:34
Muss ich mir noch angucken.
Jürgen
00:24:36
Darüber reden wir jetzt so lang und nicht über Alan Wake 2, ist eigentlich komisch.
Dominik
00:24:39
Lern, sag doch. Wir haben ja nicht gespielt, wir können ja nichts dazu sagen. Wir haben ja nur abstraktes Wissen, wie so oft.
Philipp
00:24:45
Ist genauso, El Sionor hab ich auch noch, muss ich mir auch noch in Ruhe angucken, weil ich jemanden kenn, der da Beta-Tester war.
Dominik
00:24:52
Wer ist das?
Philipp
00:24:52
El Sionor. Das ist sozusagen eine Art spielbares Shakespeare-Stück.
Dominik
00:24:59
Okay, krass.
Philipp
00:25:00
Vielen Ausgängen und dann, dass du halt Geheimnisse findest und so Kram und.
Dominik
00:25:03
Ich hab, Alan Wake ist für mich immer, dass du quasi, hast du nicht mit dem Typen selber, hat der nicht die Challenge mit dir gemacht, mit den, mit der, mit der Flasche? Erzähl doch mal nochmal die Geschichte.
Philipp
00:25:13
Ah.
Jürgen
00:25:13
Nee, es war, es war, es war, glaube ich, ein Producer von, von Remedy. Es war nicht.
Dominik
00:25:17
In meinem Kopf war das der Typ selbst.
Jürgen
00:25:19
Ja, in meinem, in meinem auch, aber es, es war eben nicht.
Dominik
00:25:21
Ja, also nicht Alan Wake, aber der, der, der sein, der Max Payne auch das Antlitz gegeben hat.
Jürgen
00:25:26
Das, das ist tatsächlich gar nicht zu einfach nachzulesen, aber es ist so ähnlich. Also er hat irgendwie sein Gesicht, die hatten keine Kohle für Schauspieler und deswegen hat er bei Max Payne damals quasi sich für Motion Capture und für Gesicht und so weiter irgendwie zur Verfügung gestellt und sein Vater hat irgendwie mitgespielt und seine Mutter war irgendwie die böse Wichtin und so. Also die ganze Family, das war irgendwie ganz cool. Also Sam Lake ist ein Writer und Creative Director bei Remedy und hat das mitgegründet und Max Payne ist ja eh großartig, auch was das Storytelling angeht, also die Art und Weise, wie da Geschichte erzählt wird und wie bitter und unfassbar finster das ist, das war damals schon ziemlich wegweisend.
Philipp
00:26:04
Ich würde aber sagen, aus heutiger Sicht ist es so ein, boah, ist das drüber und so, aber es war damals halt gerade im Vergleich zu den ganzen, Shootern, die einfach nahezu Null-Story hatten, plötzlich ein, oh, du wirst in so einen Noir-Comic reingebaut.
Jürgen
00:26:18
Und sie haben es halt dann nicht so, weil es ist oft das eine oder das andere. Oft ist es irgendwie ein Shooter oder es hat eine gute Story, aber sie haben es halt irgendwie zusammengebracht und haben quasi eine neue Mechanik erfunden, mit reingebracht, die es so vorher noch nicht gab, die das Ganze auch noch spielbarer oder noch spielbarer gemacht hat. So diese Bullet Time, das gab es vorher nicht so, das hat im Ganzen halt noch die Krone aufgesetzt, dass es auch noch als spielgeil funktioniert hat. So, und das ist, jetzt muss ich wirklich lang argumentieren, bis ich da wieder hinkomme, aber das haben die dann auch, also Alan McSpain 2 war dann nochmal, Eine ganze Schippe besser, weil da hatten sie dann die Kohle, das so zu machen, wie sie es eigentlich bei Alan Wake 1 schon machen wollten. Da war Sam Lake dann auch irgendwie ziemlich im Lead und hat für einige, da gibt es so Filmsequenzen in den TV-Geräten, da war er das Model für. Also da hat er nicht den Protagonisten oder irgendeinen gespielt. Da war er so in der Welt verstreut und hatte den Cameo mal. und bei Alan Wake 1 weiß ich es gar nicht. Aber bei Alan Wake 2 ist er ein FBI Agent. Das sieht er wirklich 1 zu 1, der sieht wirklich 1 zu 1 so aus wie Sam Lake. Und wo wollte ich jetzt hin? Also einmal das Spiel und das Writing, es ist großartig. Also es ist wirklich fucking großartig. Sie schaffen es, ein Spiel zu machen, das nicht einfach nur ein blödes Actionspiel ist. Also die Actionmechanik ist okay. Du musst immer immer irgendwie die Leute erst mit der Taschenlampe anstrahlen, bevor du sie wirklich gut verletzen kannst. Das ist so ein bisschen die neue Mechanik, was nicht vergleichbar ist mit dieser Bullet Time. Aber das ist okay. Aber sie überstrapazieren das nicht. Du hast stundenlang, machst du so Detektivarbeit, das eigentlich total simpel ist. Also spielerisch eigentlich keine Herausforderung, aber es ist so geil da reingebaut und es ist so gut erzählt. Und es ist mit so schönem Tempo, mit so schönen Charakteren. Also die Story ist super konfus. Aber es macht trotzdem unfassbar Spaß, einfach da rumzudoktern und hier den Detektiv zu spielen. Also die eine Protagonistin, es gibt zwei, die eine hat immer so einen Mindplace. Dann zieht die sich in so ein Zimmer zurück und da hat sie, wie man es aus dem Fernsehen kennt, wie ein Detective, so eine Mindmap, wo die dann so Bilder hinhängt und da hat sie den befragt und den befragt und so schließt sich der ganze Fall. Und du hast im Laufe des Spiels zehn solche Fälle und zehn solche Karten. Und das ist so eine ganz eigene Spielmechanik. Und das ist fucking gut gemacht. Und dann hast du es im Wechsel mit Szenen, wo du Alan Wake spielst und das ist halt einfach der durchgedrehteste Horror, den du seit langem irgendwo in dem Spiel, oder ich zumindest, in dem Spiel gesehen hast. Die haben eine komplette, ein komplettes Level ist ein Musical. Ja, also er läuft durch ein TV-Studio und um ihn herum läuft ein Musical auf so großen Leinwänden mit echten Schauspielern, mit die Tanzen, die abfahnen.
Dominik
00:29:08
Game Awards ja auch.
Jürgen
00:29:10
Unfassbarer Production Value. Großartig.
Dominik
00:29:13
Aber also das ist ja auch tatsächlich so die zwei Dinge, die ich noch hinzufügen kann, von denen ich habe es nicht gespielt, aber wie immer habe ich halt irgendwie mich damit beschäftigt so. Erstens, die haben ja auch eine finnische Band, mit denen sie seit Jahren schon zusammenarbeiten.
Jürgen
00:29:26
The Old Gods of Asgard. Nee, das ist die fiktive Band, ne? Es gibt auch noch eine echte dazu, glaube ich. Aber die echte Band.
Dominik
00:29:31
Die quasi dann, also das ist ja auch unfassbar, dass sie mit denen halt, dass sie halt auch, und das ist mein zweiter Punkt der Zeit auch drauf ein, dass sie halt irgendwie ihr, die haben ein eigenes Remedy-Universum jetzt aufgebaut. Weil auch die Welt von Alan Wake 2 jetzt deutlicher denn je einfach bestätigt auch in der gleichen Welt wie Control ist, was sie ja davor hatten, was ja auch bei manchen schon irgendwie...
Jürgen
00:29:51
Und Alan Wake 1 und American Nightmare und was noch alles irgendwie gab.
Dominik
00:29:54
Und das ist halt für mich eigentlich schon mit das Krasseste, wie sie halt einfach, wie du hast es ja schon angedeutet, jetzt haben sie das Geld und jetzt können sie halt mehr denn je ihre künstlerische Vision, die sie seit Jahren aufgebaut haben und die seit Jahren irgendwie ein Stückchen dazukommt, ein Stückchen dazukommt, ein Stückchen dazukommt, halt aber mit den gleichen Leuten, weil es sind immer noch die gleichen Schauspieler.
Jürgen
00:30:11
Die Old Gods of Asgard sind jetzt im Altenheim. Wie geil das einfach ist. Du eilst den Old Gods of Asgard zu Hilfe im Altenheim.
Dominik
00:30:19
Das ist halt ein typischer Fall von unfassbar geiles Spiel, wenn du halt das jetzt spielst, aber wenn du halt seit Max Payne 1 diese Firma verfolgst und halt diese ganzen Nuggets und diese ganzen Gesichter irgendwie mitverfolgt hast und damit groß geworden bist, dann muss das ja also unvorstellbar befriedigend sein.
Jürgen
00:30:36
So, und jetzt nochmal die Anekdote dazu. Das war als als Alan Wake 1 für den PC rauskam und ich glaube... Oder für die Konsole, wo kam es zuerst? Nee, es kam zuerst für den PC und dann für die Konsole. Es kam auf der anderen Plattform raus und es kam gleichzeitig aber Alan Wake American Nightware, so ein Standalone DLC, so ein Add-on quasi. Das war ein bisschen kürzer. Das kam aber gleichzeitig mit dieser zweiten Version von Alan Wake. Und da hatte ich zu dem Anlass, war ich noch bei der PC Action, kam ein Producer aus Finnland und ich habe den interviewt. Und ich habe mehrfach im Interview darauf rumgeritten, dass, das war bei den frühen PC Adaptionen von Konsolenspielen, war das immer so ein Problem. Die haben diese ganzen Die ganzen Sammelmechaniken, die es auf der Konsole gibt, haben die einfach übernommen. Also bei der Konsole gibt es ganz oft in den Spielen Sammler hier, Blumen, Sammler hier, irgendwas und einfach nur, dass du am Ende dann so ein punktbewertetes Achievement bekommst. Das ist eine Mechanik, die auf der Konsole eingebaut ist, die machen alle Spiele gleich und die Spieler reagieren darauf, indem sie dann so dummen Schmarrn einbauen, was die Spielzeit streckt, was aber spielerisch meistens null Relevanz hat. hatten.
Philipp
00:31:37
Zum Glück, weil ich wollte gerade sagen, zu N64-Zeiten gab es ja massig so Jump'n'Runs, wo du dann auch, keine Ahnung, 99 Kokosnüsse einsammeln musst, damit du erst den nächsten Level kannst.
Jürgen
00:31:48
Ja.
Philipp
00:31:48
Und das aus heutiger Sicht echt alles zäh macht.
Jürgen
00:31:51
Jein, es gibt aber richtig gute Achievements, die dich dazu bringen, ein Spiel nochmal anders wahrzunehmen oder nochmal anders zu versuchen.
Philipp
00:31:58
Ja, ja, aber da war es ja Progression.
Jürgen
00:31:59
Zum Beispiel Half-Life, ich weiß nicht, ob es Episode 1 oder 2 war. Half-Life 2, Episode 1 oder 2, die Sache mit dem Gartenzwerg oder die Sache mit der Pistole, mit dem Einschuss. Also es gibt jeweils ein Achievement für, trage den Gartenzwerg vom Anfang des Spiels bis zur Rakete ganz am Ende des Spiels und schicke ihn mit der Raketen ins Weltall. Das ist ein unfassbarer Aufwand, diesen scheiß Gartenzwerg durch das ganze Spiel zu tragen. Du hast Fahrpassagen mit so einem Buggy, der ist hinten offen und dann musst du den Gartenzwerg immer irgendwie hinten reinstellen. Dann kommen Gegner, schießen auf dich und der fährt halt dauernd hinten raus. Also es ist unfassbar anstrengend, diesen Gartenzwerg da mitzunehmen. Aber es macht am Ende, irgendwie hast du einen Sense of Accomplishment, der unfassbar groß ist, wenn du das machst. Und dann gibt es, entweder im gleichen oder im anderen, ist egal, gibt es auch noch ein Attachment für ein Ego-Shooter, also Ballern. Gib nur einen einzigen Schuss ab, während des gesamten Spiels. Und das ist der eine Schuss, den du abgibst, den gibst du nicht auf einen Gegner ab, sondern auf ein Schloss an einer Tür, damit die aufgeht.
Dominik
00:32:57
Da gibt es keine Alternative.
Jürgen
00:32:59
Alles andere kannst du mit Physik, mit irgendwie der Gravity Gun, mit sonst was Leute überfahren. Also du kannst irgendwie alles Mögliche machen, du darfst nur niemanden da schießen.
Dominik
00:33:06
Ich meine, du kommst da aus Versehen auf diesen fucking Abzug.
Jürgen
00:33:09
Ey, was glaubst du, wie schwitzige Hände ich hatte, als ich an der Stelle war, wo ich angenommen habe, ich wusste gar nicht sicher, dass ich dieses Schloss jetzt treffen muss. Und ich hatte schon, keine Ahnung, vier Stunden rein versenkt, bis ich überhaupt da war. Das willst du dann auch nicht verkacken. Also das gute.
Philipp
00:33:23
Achievement … Dann nimmst du ja eigentlich dann, am besten legst du dir den Mausbutton weg, also damit der Feuermausbutton nichts mehr tut.
Jürgen
00:33:31
Genau. Gute Achievements machen genau das. Man kann sie trotzdem ignorieren, was völlig fein ist. Aber sie machen Spielern, die einfach Bock haben, sich nach einmal durchspielen noch mit dem Spiel auseinanderzusetzen, können die nochmal, oft ist es einfach dann ein höherer Schwierigkeitsgrad, gibt es halt noch ein Achievement. Das ist medium lame, aber richtig gute Achievements fordern dich nochmal raus.
Dominik
00:33:50
Bei Alan Wake 1?
Jürgen
00:33:51
So, bei Alan Wake 1 gab es ein Achievement für Sammle 100 Thermos Khan. Die waren einfach im Level verstreut. Das Einzige, was du wirklich dadurch hattest, ist, du hast ein bisschen mehr von der Welt gesehen, aber nicht so, dass du neue Erkenntnisse hattest. Einfach nur, du hast einen Baum mehr gesehen als die anderen. Also es hatte null Relevanz. Und darüber habe ich mich halt im Interview mehrfach aufgeregt. Ich habe gesagt, auf der Xbox finde ich es schon scheiße, wo du aber noch wenigstens Punkte für kriegst, aber auf dem PC finde ich es zum Kotzen. Ich war ein bisschen freundlicher. So, und am Ende war das Interview vorbei, Mikro aus. Da habe ich nochmal gesagt, muss das wirklich sein? Ich hatte mich da irgendwie drin verbissen.
Dominik
00:34:25
War Jürgen wichtig?
Jürgen
00:34:25
Ich hatte mich da irgendwie drin verbissen. Er hat gesagt, alles klar, pass auf, ich schlage dir einen Deal vor. du spielst jetzt hier die, ich weiß nicht mehr, ob es PC, naja, es muss dann die PC-Version eigentlich gewesen sein, du spielst jetzt zu Ende, zeigst mir, beweist mir, dass du alle Thermoskannen gesammelt hast und ich schicke dir ein Paket. Okay, Challenge accepted, sowas lasse ich mir dann nicht nehmen, bin nach Hause, habe irgendwie die Nacht noch irgendwie drangehängt und habe dann ein Video geschickt, wie ich die letzte Thermoskanne irgendwie einsammle und habe es dann irgendwie dem per E-Mail geschickt und habe es dann vergessen und ein paar Wochen später habe ich tatsächlich ein Paket aus Finnland bekommen Und da war eine so eine rote Thermoskanne drin, wie die, die du im Spiel aufsammelst. Und die war eben handsigniert von Sam Lake. Also von dem, den ich leider nicht selber interviewt habe, aber von dem großartigen Autor, den wir jetzt lange, lange gepriesen haben, die letzte Viertelstunde. Und das ist ein...
Dominik
00:35:13
Ich sag ganz, dass der selber nicht unterschrieben hat.
Jürgen
00:35:15
Der Producer, ja. Er hatte dann wahrscheinlich, hat sich selber gedacht, nee, wahrscheinlich muss er da den Chef dran lassen. Aber das ist tatsächlich... Es ist eins der Gegenstände aus meinem Videospielleben von früher, den ich noch immer mit Stolz in meinem Büro stehen habe, den ich noch immer sehr wertschätze, den ich nicht in irgendeiner Kiste verräumt und weggepackt habe. Also die ganzen anderen Special Editions und irgendwie Zeug, das ist alles irgendwo im Dachboden. Aber die Thermoskanne steht bei mir im Büro im Regal und an die denke ich regelmäßig.
Dominik
00:35:44
Aber die benutzt du nicht.
Jürgen
00:35:45
Die habe ich noch nie benutzt.
Dominik
00:35:45
Die hast du noch nie benutzt.
Philipp
00:35:46
Gibt es noch was anderes, was du noch hast?
Jürgen
00:35:49
Was ich noch nie benutzt habe? Ja, gibt es. Aber was? was du.
Philipp
00:35:52
An so Devotionalien und Ähnlichem noch zu stehen hast?
Jürgen
00:35:57
Es gibt aus der Zeit, tatsächlich nicht, das ist tatsächlich aus der Zeit, aus der Ära meines Lebens das Einzige. Ich habe mal, als ich bei Uwex war, habe ich mir mal den Spaß gemacht, so ein paar Oldschool-Marketing-Dinge von Uwex zusammen zu sammeln, weil die hatten über die Jahre, hatten die viele verrückte Aktionen mal so, in den wilden Tagen. Und ich habe dann zufällig in meiner alten Spielzeugkiste, die ich irgendwie für meine Kinder klar gemacht habe, habe ich so ein altes Playmobil-Männchen gefunden. Das war so ein Motocross-Fahrer und der hatte ein Uwex-Logo, noch ein altes Uwex-Logo auf dem Brustschutz irgendwie drauf. Und das habe ich da in der Zeit gefunden und habe mir gedacht, ist ja geil, dass damals Uwex mit Playmobil irgendwas zusammen gemacht hat. Zwei Marken, die für mich in meinem Leben damals relevant waren. Und dann habe ich mal geguckt, was haben die noch so gemacht. Und dann habe ich ein paar Briefmarken ersteigert, auf denen Prinz Charles mit einer Uvex-Skibrille zu sehen ist. Großartig. Und ein Trio-Album, wo ein Uvex...
Dominik
00:36:54
König Charles übrigens.
Jürgen
00:36:55
Ja, König Charles. Stimmt. Danke.
Philipp
00:36:57
Damals war es König Charles.
Jürgen
00:36:59
Und ein Trio-Album, also Schallplatte, wo vorne ein Uvex-Motorradhelm drauf ist.
Philipp
00:37:06
Das ist einfach nur der Helm.
Jürgen
00:37:08
Das hieß irgendwie... Irgendwas mit Action, glaube ich. Und Action oder so. Ich muss nachschauen. Das steht tatsächlich bei mir im Regal. Platte habe ich auch noch nie abgespielt. Habe gar kein Abspielgerät, aber das ist auch ein geschätztes Sammelstück aus meinem früheren Leben. Und die Prüfmarke und das Playmobilmännchen stehen daneben.
Philipp
00:37:24
Ich finde das witzig, wie Trio für viele Leute so ein, ja, das sind doch die Witzigen, die da, da, da gemacht haben. Aber dass die eigentlich so künstlerisch und so, wir reduzieren die Instrumentierung und auch Schlagzeugen alles aufs Minimum und da eigentlich totale Vorreiter waren, wird irgendwie komplett rausgenommen.
Jürgen
00:37:39
Also ich habe auch kein besonderes Verhältnis zu Trio. Die sind mir tatsächlich relativ egal, aber ich finde diese Tatsache, dass das ein cooles Marketing-Ding war, damals diese Schallplatte zu sponsern, finde ich irgendwie cool. Hat mir gefallen.
Dominik
00:37:52
Ich habe meine Oma neulich im Keller entdeckt, dass sie eine Schallplatte...
Jürgen
00:37:56
Das hat deine Oma im Keller entdeckt?
Dominik
00:37:57
Auch das. Nein, meine Oma geht nicht mehr in den Keller. Es gab eine... Nein, stopp. Sie hat eine Platte, wo die Hochzeit von Prinz Charles und Lady Diana drauf verewigt ist. Und zwar hat irgendwie damals hier das britische Königshaus...
Philipp
00:38:14
Das kam noch als Schallplatte? Hat als Schallplatte.
Dominik
00:38:16
Also tatsächlich bin 1981 geboren. Die haben irgendwie kurz vor meiner Geburt, haben die geheiratet und ich hab dann hier die Schallplatten von meiner Oma oder das war ja wahrscheinlich von meinem Opa, der ja schon gestorben ist, mit meinem Onkel so durchsucht und dann auf einmal schaue ich hier und dann sehe ich hier offizielles Produkt der Royal Family hier. All royalties go to und bla bla. Und ja, ich muss mal reinhören, die steht bei mir im Gang. Ich habe nämlich einen Plattenspieler. Hashtag Midlife-Crisis.
Jürgen
00:38:45
Ich habe eine Platte, aber das ist was anderes. Manchmal habe ich auch einen Platten.
Dominik
00:38:49
Ich möchte wirklich nicht meinen Plattenspieler auf eine Midlife-Crisis herunter reduzieren, weil ich finde es nämlich tatsächlich sehr geil.
Philipp
00:38:55
Ich wollte gerade sagen, du hast ein bisschen meinen Neid. Andererseits, ich kann mit Schallplatten jetzt nicht anfangen. Allein aus Platzgründen.
Jürgen
00:39:02
Ich habe noch eine Schallplatte, die ist aber tatsächlich im Dachboden.
Dominik
00:39:04
Was ist das für eine?
Jürgen
00:39:05
Aus der Collectors Edition von Bioshock 2.
Dominik
00:39:08
Ah, okay. Die.
Jürgen
00:39:09
Kam mit Schaltplatte. Ist aber noch original eingeschweißt mit Spiel. Hab ich nie ausgepackt.
Philipp
00:39:14
Musst mal gucken, wie du die lagerst, ob das irgendwie gut ist.
Dominik
00:39:19
Das wäre so geil, wenn du einfach im Gesamtwert von 500.000 Euro Zeug hättest.
Philipp
00:39:25
Ich glaube.
Jürgen
00:39:25
Ich habe auch noch die Faxedose, die Duke Nukem Forever damals als Fake Special Edition verschickt hat. Die haben so eine Special Edition Box genommen und haben einfach eine Dose Faxe rein und haben es irgendwie an Redakteure rausgeschickt. Das war total stumpf.
Dominik
00:39:40
Das bleibt im Gedächtnis.
Jürgen
00:39:41
Das war total stumpf.
Philipp
00:39:42
Also nicht mal umgelackiert oder irgendwas?
Jürgen
00:39:45
Nee, das war einfach eine Dose Faxe.
Dominik
00:39:47
Hast du jetzt über Alan Wake 2 genug geredet oder suchst du immer noch jemanden, mit dem du reden kannst?
Jürgen
00:39:52
Ich habe ja jetzt, ich habe geredet, aber ich habe ja nicht mit jemandem geredet.
Dominik
00:39:55
Genau, also der Aufruf nach außen.
Philipp
00:39:57
Jürgen will noch einen Podcast starten.
Jürgen
00:39:59
Das Wichtigste habe ich jetzt erzählt, aber ich würde...
Dominik
00:40:01
Es gibt noch so viel mehr zu sagen.
Jürgen
00:40:02
Ja, tatsächlich würde ich mich mit jemandem austauschen, der das Spiel auch...
Philipp
00:40:07
Der hat seine Drohung.
Jürgen
00:40:08
Außer ihr mögt das Spiel nicht, dann habt ihr keinen Platz in meinem Leben.
Dominik
00:40:11
Wie sehr würdest du dich mit jemandem anlegen wollen, der sagt, das ist kein gutes Spiel?
Jürgen
00:40:15
Das ist für mich scheißegal. Also es ist wohlwissend, ich habe einen Arbeitskollegen davon erzählt, der hat gesagt, Ellen, was? Habe ich noch nie gehört.
Philipp
00:40:24
Ich habe es in meiner Bibliothek, weil es ist irgendwann verungablich, ich habe es noch nicht einmal angefasst.
Dominik
00:40:29
In der Team-Bibliothek kannst du es nicht haben, das ist nämlich exklusiv für Epic.
Jürgen
00:40:32
Es ist nicht das.
Dominik
00:40:33
Ellenberg 2.
Jürgen
00:40:34
Nein.
Philipp
00:40:34
Nein, das 1er.
Jürgen
00:40:35
Es ist nicht das beste Spiel der Welt, aber sie machen wirklich sau viel, cooles Zeug, das für mich überraschenderweise funktioniert, wo ich aber auch am Anfang habe ich gedacht, also nee, das Verhältnis von das ist ein Action, da ist Action in dem Actionspiel und da machst du irgendwas anderes, das hat einfach nicht gepasst am Anfang so gefühlt, bis ich dann irgendwie so ein bisschen reingekommen bin und habe ich gemerkt, nee, ist eigentlich geil, die ganze Action aus dem Actionspiel rauszunehmen. Es gibt ein Level, Da gehst du in den, also Achtung Spoiler, da gehst du in den Keller von diesem Altenheim, von dem ich gerade erzählt habe und das ist so Horror. Das Wasser steht bis zum Knie, der Strom ist ausgefallen, du suchst nach einer Sicherung, um den Strom wieder anzumachen und es ist total verwinkelt und Ratten und alles mögliche. und du gehst da durch mit deiner Tasche. Taschenlampen sind ja in einem Spiel sowieso mit das Gruseligste, weil du immer das Gefühl hast, außerhalb von deinem Lichtkegel passiert gerade was.
Philipp
00:41:32
Oder das Aufregende, oder das, wie sagt man, nicht Verstörendste, sondern das, was die Leute aufregt. Siehe irgendwie, was war es, Doom 3? Wo die Leute ausgerastet sind, dass du entweder eine Waffe oder eine Taschenlampe in der Hand halten kannst. Und dann die ganze Zeit gruselige Monster kamen und dann sofort Leute so Patches geschrieben haben, die einfach mit Gaffer-Tape die Taschenlampe an die Waffe dort machen.
Jürgen
00:41:55
Auch da muss ich sagen, geiles Spielelement bei Alan Wake. War glaube ich beim 1er weiß ich nicht genau, ob es da auch schon so war. Ich glaube schon. Die Taschenlampe hat einen Nachlader und einen Munitionsmechanismus quasi. Also wenn du Gegner anstrahlst, also du kannst die kannst du endlos benutzen, so um ein bisschen hell zu machen, aber wenn du Gegner wirklich aktiv anstrahlst, dann verbraucht sich eine Ladung. Und wenn die Ladungen aufgebraucht sind, musst du Batterien nachladen. Und in dem Moment ist die Taschenlampe aus und der Lichtkegel ist weg und so, was natürlich unfassbar zu diesem Horror, weil du da meistens ja gerade in einem Kampf bist, was da unfassbar zu beiträgt. Oder wenn du dein Gewehr nachlädst, kommt auch der Lichtkegel irgendwo nach unten, hinten und so und du siehst nicht mehr wahnsinnig viel. So ein paar Schäme, was unfassbar zum Horror beiträgt. Aber ich war gerade in diesem Keller. Also du denkst, okay, da kommt jetzt der fieseste Jumpscare der Welt und du bist an deinem, also du nackt dir schon die Fingernägel ab. Du hockst auf der Sofakante ganz vorne und es zieht sich irgendwie Irgendwie eine Dreiviertelstunde und es passiert einfach nichts. Es passiert nichts. Du bist einfach nur die ganze Zeit diesem Horror ausgesetzt und am Ende schaltest du den Strom an und es ist hell und du gehst wieder raus.
Dominik
00:43:02
Du rechnest immer und immer und immer damit und dann irgendwann, aber er kommt einfach nie.
Jürgen
00:43:06
Es ist so ein schöner Musterbruch. Also ich finde es großartig.
Philipp
00:43:10
Ich musste daran denken, ich habe mal mit Freunden eine Runde Pen & Paper gespielt mit dem Stulu, beziehungsweise in Deutschland Call of Stulu Regelwerk. Das heißt Setting, generell erstmal Horror. Und es ging erstmal an den See und die Leute waren ja, okay, alles klar. Das erste Mal dieses Regelwerk und halt völlig auf einen, ja das ist jetzt wie so ein Videospiel und dann muss jetzt ein Jumpscare kommen und es passiert irgendwas. krasses. Und die haben halt die ganze Zeit dieses Spielbild nicht getraut und so. Ich gehe nicht zum See. Ich gehe erst mal mit weitem Abstand hin. Ja, okay. Ich werfe einen Stein in den See. Ja, der Stein macht plumps und geht unter. Ah, da ist ein Monster drin. Da ist ein Monster drin. Ich weiß es. Dann haben die alles mit diesem See gemacht, inklusive irgendwie ein Laib Brot reinwerfen, das dann halt untergegangen ist und irgendwie Enten kamen. Die haben es aufgefressen. Aber die sind halt nicht mehr zu diesem See hin, weil die so, ah, da ist auf jeden Fall ein Monster drin. Spoiler, war keins.
Jürgen
00:44:00
Aber das ist halt schön.
Philipp
00:44:01
Wenn du...
Jürgen
00:44:01
Ja.
Philipp
00:44:02
Ja, ja.
Jürgen
00:44:03
Das ist fantastisch. Mehr Mut zum Musterbrechen.
Dominik
00:44:08
Deswegen geht die Folge jetzt auch...
Jürgen
00:44:10
Wir haben kein Thema.
Dominik
00:44:11
Sondern es ging jetzt wirklich um Alan Wake.
Jürgen
00:44:12
Wie kriege ich da jetzt das Ding gebacken? Tatsächlich, Musterbruch. Ich war gerade blind. Nein, das ist die Überleitung überhaupt.
Philipp
00:44:20
Sonst hätten wir das Mädchen wieder auspacken können. Wann kommt das scheiß Thema?
Jürgen
00:44:24
Wann kommt das scheiß Thema? Es ist ein Musterbruch. Es geht nämlich nicht um eine Person. Und ich habe diesmal auch nicht so fadenscheinig eine Person vorangestellt, um dann über was anderes zu reden. Es geht tatsächlich nicht um eine Person.
Philipp
00:44:34
Es geht um den Blob.
Jürgen
00:44:35
Es geht um ein Event.
Dominik
00:44:39
Das.
Philipp
00:44:39
Original. Am.
Jürgen
00:44:41
12. Februar 1908. Die Newsboys in New York sind schwer beschäftigt. Ihr müsst wissen, die Zeitungsjunge, New York hat in der Zeit, mir war das nicht klar, aber die haben mehrere Dutzend Zeitungen und die Zeitungen bringen teilweise bis zu fünf Ausgaben pro Tag aus.
Philipp
00:45:04
Fünf? Ja.
Jürgen
00:45:05
Also du bist als Zeitungsjunge echt schwer beschäftigt.
Philipp
00:45:08
Aber mit anderen Worten, das muss hier in der Zeitung so funktionieren, dass du dein Zeitungswerk hast und dann Und sagst, oh, jetzt tausche ich den Artikel aus gegen was anderes und dann den und dann den, oder?
Jürgen
00:45:18
Womöglich ist es nicht so, dass du dann komplett mit einer leeren Zeitung dann weitermachst. Das kann durchaus sein. Die Details dazu habe ich nicht. Aber es passiert tatsächlich ja ständig was auch, gerade in New York. Also zum Beispiel wird ein italienischer Schneider von der Mafia erschossen. Fünfmal, ja, an dem Tag. Oder der Drucker John J. Grant, der schluckt Gift, schlitzt sich die Pulsadern auf und springt von der Brooklyn Bridge. Rich.
Philipp
00:45:44
Und setzt es selber vorher noch.
Jürgen
00:45:46
Und überlebt.
Dominik
00:45:47
Und überlebt.
Jürgen
00:45:49
Kennst du die Geschichte schon?
Dominik
00:45:50
Nein, aber das war jetzt irgendwie abzusehen.
Philipp
00:45:52
Aber ganz kurz nur, weil du jetzt Petra Beuys gesagt hast, die haben einen sehr schlauen Tipp mal gekriegt von irgendjemand sehr Bekanntem, ich weiß es nicht mehr. Die haben gesagt, du musst immer die, ich überlege gerade, wenn ein Foto von dir gemacht wird, dann musst du immer die Person ganz links sein im Bild. Weil in Zeitungsartikeln stehen die Leute immer von links nach rechts unten drunter Und die Leute halt nur so husch husch drüber lesen, lesen sie immer, oh Petra Boyz and bla and bla and bla. Dann bist du immer die Person, die hängen bleibt.
Dominik
00:46:21
Okay. Gut zu wissen.
Philipp
00:46:24
Ja. Er hat zwar heute nicht mehr ganz so viel Relevanz, ich meine klar, immer noch Online-Berichterstattungen und sowas, machen das ja auch noch mit Vertaggen, ist natürlich ein bisschen einfacher, aber trotzdem irgendwie interessante Idee. Die.
Dominik
00:46:36
Selena Gomez hat anscheinend großartig verkündet, dass sie eine Social-Media-Pause machen wird und hat dann 18 Stunden später den nächsten Post abgegeben.
Jürgen
00:46:46
Hat sie doch eine gemacht, würde ich sagen. Ein Päuschen. Naja, und dann sind in New York da gerade noch 250.000 Menschen, die dabei sein wollen, wenn hier gerade Geschichte geschrieben wird. Worum könnte es gehen, wenn da 250.000 Menschen auf der Straße stehen?
Dominik
00:47:02
Ich gehe jetzt vor allem mal durch. 1908 hat New York ja schon ein paar Millionen Einwohner. Also, das ist ja jetzt auch prozentual gesehen schon viel, aber jetzt auch nicht absurd viel.
Jürgen
00:47:14
LA, witzigerweise in 1908 um die 100.000.
Dominik
00:47:17
Wirklich?
Jürgen
00:47:18
Ja. Aber New York ist ja Ostküste, da ging es ja los.
Dominik
00:47:23
Krass.
Jürgen
00:47:23
Quasi.
Dominik
00:47:24
1908.
Philipp
00:47:25
Ich weiß nur, dass ein paar, ich glaube, es waren ein paar Jahre später, kam irgendwie der Stadtrat von New York zusammen für so eine Krisensitzung, weil die Stadt einfach in Pferderesten und in so Horse Carriages, wie sagt man, so Pferdewagen, einfach regelrecht ersoffen ist.
Dominik
00:47:42
Und gesagt haben.
Philipp
00:47:43
Was tun wir? 13 Jahre später war er kein einziges Pferd mehr, weil alle Autos hatten.
Dominik
00:47:49
So schnell geht's manchmal. Ich find's tatsächlich witzig, weil wir hatten's ja vorhin erst wegen Royal Albert Hall und Cardigan Hall, wie heißt der?
Jürgen
00:47:56
Carnagel Hall.
Philipp
00:47:57
Also wie Dale Carnagel.
Dominik
00:47:58
Ja, den kenn ich ja nicht. Sonst wüsste ich das. Wenn das die Öffnung derselbigen gewesen wäre.
Jürgen
00:48:04
Der Royal Albert Hall?
Dominik
00:48:05
Ja, nein, der Carnagel.
Jürgen
00:48:07
Deswegen stehen die Leute in... Nein, aber ihr habt eine sehr schöne Brücke zum Thema gebaut, ohne das Thema zu erraten.
Philipp
00:48:12
Und den Newspaper Voice Strike gab's doch auch irgendwann noch. Aber Aber da weiß ich gar nichts drüber.
Jürgen
00:48:16
Okay, schön. Es geht um tatsächlich Automobilgeschichte. Wir sind unmittelbar vor dem Start des großen Autorennens von 1908. Des vielleicht größten Autorennens bis heute.
Dominik
00:48:28
Sagt mir nix.
Jürgen
00:48:29
Gut.
Philipp
00:48:30
24 Stunden von Le Mans in New York.
Jürgen
00:48:32
Bevor ich euch aber die Details dazu verrate, ein paar kurze Vorab-Infos.
Philipp
00:48:36
Was ist ein Gumball-Rennstuhl?
Jürgen
00:48:38
Also Autos im Jahr 1908, die Automobilindustrie ist gerade so im Entstehen, im Aufschwung. Etwa ein Prozent der Haushalte in den USA haben mindestens ein Automobil.
Dominik
00:48:48
Es ist ja auch noch nicht wirklich das, was wir jetzt Auto empfinden.
Jürgen
00:48:52
Warum?
Dominik
00:48:53
Oder wie ist das? Ist das Model T da schon unterwegs?
Jürgen
00:48:56
Nee.
Dominik
00:48:58
Aber.
Philipp
00:48:58
1% ist ganz schön viel eigentlich, finde ich tatsächlich.
Dominik
00:49:01
Ja, aber also, ich habe gestern erst ein Video gesehen, wie jemand den ersten Mercedes-Benz-Wagen fährt. Aber das ist ja eine modernisierte Kutsche. Das ist ja nichts, wie wir, also kein Kind schaut da drauf und denkt, das ist ein Auto. Deswegen würde mich mal interessieren. Ja.
Jürgen
00:49:19
Da sind wir schon drüber hinaus. Ja, das war schon eine ganze Weile früher. Wir sind schon bei Autos. Wir werden auf die Details noch eingehen.
Philipp
00:49:27
Wobei, da muss ich ein bisschen reingrätschen und muss ein Kind zitieren.
Jürgen
00:49:31
Mein kumpelndes scheiß Auto!
Philipp
00:49:34
Ähnlich, deutlich jünger das Kind, das nämlich irgendwann bemerkte, dass die Hälfte der Autos, die hier gerade, oder so ein Drittel, die hier langfahren, wir saßen damals draußen in, wo waren wir? In der Pfalz, also recht hübsche Gegend, Ausflugsgegend und da fuhren ganz viele Autos rum und das Kind kommentierte, wie viele von den Autos denn kaputt seien, weil das Dach fehlt.
Jürgen
00:49:55
In der Pfalz habe ich mit einem Bänderriss und einer Schiene an meinem rechten Fuß einen Felskletterkurs gemacht.
Philipp
00:50:06
Ich und eine Schiene und ein Glas Wein.
Dominik
00:50:09
Also wir haben auf jeden Fall schon das, was wir annähernd als richtiges Auto bezeichnen.
Jürgen
00:50:13
Wir haben General Motors, wir haben Ford, wir haben Chrysler. Die sind alle in dieser Metro-Detroit-Region, also hier die Automobilgegend. Diese Big Three sind schon gut im Geschäft. Bis 1950 produzieren die drei Viertel aller weltweit hergestellten Automobile, die drei Firmen. Und bis 1950 hat auch jeder zweite US-Haushalt dann ein Auto.
Philipp
00:50:34
Ist nicht The Big Three sehr anders besetzt?
Jürgen
00:50:37
Nee, das habe ich so als die Bezeichnung übernommen.
Philipp
00:50:41
Ich dachte immer, das wäre von den Persönlichkeiten in den Zeiten des Zweiten Weltkriegs.
Jürgen
00:50:49
Das ist so generisch, das ist wahrscheinlich für andere Dinge auch. Weil ich weiß.
Philipp
00:50:54
Ich glaube, es gab auch irgendwann mal so ein Strategiespiel, das hieß The Big Three, wo es dann irgendwie eben um...
Jürgen
00:50:58
Ich würde fast meine zwei Schnitzel, nein, eins von meinen zwei gewonnenen Schnitzel-Sandwiches, Nee, es war eins von meinen zwei Getränken zu meinem eingewonnenen Schnitzel-Sandwich, würde ich wetten, dass es auch zu Big Five mehrere Auslegungen gibt.
Philipp
00:51:09
Bestimmt.
Jürgen
00:51:10
Schon allein im Tierreich wahrscheinlich sogar. Welche fünf Tiere das sind, gibt es wahrscheinlich verschiedene Interpretationen.
Philipp
00:51:16
Wale. Wale. Wahrscheinlich nochmal Wale.
Jürgen
00:51:21
In frühen Automobilen sind tatsächlich noch sehr unterschiedliche Technologien im Einsatz. Darunter Dampf, Elektrizität und Benzin.
Dominik
00:51:30
Elektrizität ist halt das, was auffällt.
Jürgen
00:51:33
Es ist unfassbar krass, wann damals schon eh auch Lastwagen unterwegs waren. Also unfassbar. Um 1900 herum kostet ein Automobil zwischen 6.000 und 12.000 US-Dollar, was heute ungefähr 150.000 bis 300.000 Dollar entspricht. Und es hält meistens nur so 10.000 Kilometer.
Dominik
00:51:51
Was sind nur 10.000? Das ist nicht viel. Also selbst wenn du es wartest, hält es nur 10.000 Kilometer.
Jürgen
00:51:57
Wenn du lange wartest, hält es auch nicht länger. Aber ja, das hält in der Regel nicht sehr lange, weil, Straßen. Also weil keine Straßen.
Dominik
00:52:07
Aber es ist was für die One-Person-Rennen.
Jürgen
00:52:09
Also kommen wir jetzt gerade drauf. Für reiche.
Dominik
00:52:11
Reiche Fahren.
Jürgen
00:52:12
Ja.
Dominik
00:52:12
Das ist auch ein reichen Rennen, was jetzt kommt.
Jürgen
00:52:14
Auch wenn reiche fahren, es gibt keine anständigen Straßen, die irgendwie Städte verbinden. Oder keine gut ausgebauten Straßen. Es gibt ein bisschen so Pferdewege, ein bisschen breitere gibt es mal. Also wenn jemand ein Auto hat, fährt er in der Regel in der Stadt.
Philipp
00:52:29
Und ich glaube auch da wieder die Parallele mit dem Pferd. und ein Pferd musst du dich halt drastisch mehr immer wieder kümmern. Natürlich, diese Autos waren wahrscheinlich auch viel Bastelprojekte noch und du musst schmieren und irgendwas tun und bla bla bla. Aber so ein Pferd ist halt so ein lebendes Ding, das dann auch noch überall hinkackert. Von daher, ich glaube, selbst ein sehr teures Auto hat schon auch noch Vorteile.
Jürgen
00:52:51
Also zwischen den Städten, selbst die Leute, die Autos besessen haben, sind dann zwischen den Städten mit Eisenbahnen gefahren, auf Wasserwegen oder im Pferdekutschen. In.
Dominik
00:53:00
Meinem Kopf hat sich gerade das Wort Pferd mit Seat vermischt. Pferd.
Jürgen
00:53:05
Und tatsächlich pusht bald nicht die Autolobby, sondern die Liga der amerikanischen Radfahrer den Ausbau von Straßen, was ich sehr, sehr witzig finde. 1908, die Liga der amerikanischen Radfahrer.
Dominik
00:53:16
Liga klingt halt immer gleich wichtig.
Jürgen
00:53:20
In Deutschland ist die Automobilindustrie zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch in einer Wachstumsphase. Du hast gerade den Benz schon irgendwie angesprochen. Das sind so die ersten. Es gibt ganz viele bedeutsame Entfindungen von deutschen Ingenieuren. Typisch deutsch machen die meisten das Auto sicherer und zuverlässiger. Also es sind jetzt nicht die most sexy inventions, aber aus unserer Perspektive heute doch sehr wichtig. Und zu den ersten Autorennen, die es vorher, also vor 1908 gab es auch schon Autorennen, das erste 1894 zwischen Paris und Rouen, das ist so das erste, wo man sagen würde, das war ein richtiges Autorennen, da ging es auch gar nicht so sehr um Geschwindigkeit, es ging mehr um Zuverlässigkeit, deswegen ist es auch nicht so verwundlich, dass das schnellste Auto hinten noch einen Anhänger mit Passagieren dran hatte. Durchschnittsgeschwindigkeit 19 kmh. Der Erstplatzierte brauchte außerdem 800 Liter Wasser und einen Heizer an Bord.
Dominik
00:54:16
800 Liter? Naja.
Jürgen
00:54:17
Das war dampfbetrieben.
Dominik
00:54:19
Ah.
Jürgen
00:54:21
Deswegen ging das Preisgeld dann auch nicht an den Erstplatzierten, sondern an den Zweit- und Drittplatzierten. Das waren nämlich Benziner und die waren viel praktischer. Deswegen haben die das Preisgeld bekommen.
Philipp
00:54:30
Das fühlt sich immer sehr willkürlich an.
Jürgen
00:54:32
Finde ich auch.
Philipp
00:54:33
So ein, hey, du erster Platz, aber du du kriegst nichts.
Jürgen
00:54:35
Aber diese Rennen sind am Anfang ein bisschen lustig, aber die führen tatsächlich dazu, dass das Automobil in den Augen der Menschen irgendwie da ist und wichtig ist und dass die halt in den USA, gibt es da sofort ein großes Publikum für Automobilrennen und für Automobil an sich.
Philipp
00:54:50
Wobei ich jetzt bei diesen Mehrplatzierungen musste ich dann denken, ich habe die Tage auf Mastodon einen sehr schönen Account gefunden, der alte Werbung postet. Und da waren, ich glaube das waren Fahrräder, waren da dabei. Oder waren es auch Motorräder? Ich weiß es nicht mehr. Egal. Und die waren damit zweiter und fünfter Platz beim Zuverlässigkeits-Rennen. Da, da, da, da. Und ich denke mir, wer würde heute noch mit irgendwas außer dem ersten Platz werben? Das ist super.
Dominik
00:55:18
Der ist ja echt hart.
Philipp
00:55:19
Oder vielleicht war es zweiter und dritter oder sowas. Aber das war nicht der erste. Da habe ich auch gedacht, das ist sehr bodenständig, sehr ehrlich. Aber das würde heute kein Mensch mehr machen.
Jürgen
00:55:29
Im Jahr 1900 findet das erste Mal der Gordon-Bennett-Cup Stadt. Das ist so das erste Mal, dass nicht einzelne Fahrer, sondern Nationen quasi antreten. Und ganz oft in der Anfangszeit sind Autorennen Stadt-zu-Stadt-Rennen. Also in Europa, meistens in Frankreich, meistens Paris, entweder als Start oder als Zielpunkt. Das ist so der Dreh- und Angelpunkt für frühe Autorennen.
Dominik
00:55:50
Aber also tatsächlich, weil wir die Liga der Fahrradfahrer hatten und wir haben ja eine fantastische Folge über die erste Tour de France.
Philipp
00:55:56
Sagst du?
Dominik
00:55:57
Wie?
Jürgen
00:55:58
Sagst du?
Philipp
00:55:58
Das ist fantastisch.
Dominik
00:55:59
Die ist fantastisch. Sieg. Aber das ist ja auch an der gleichen Zeit herum.
Jürgen
00:56:04
Ja, das kommt hin. Also, es ist halt vielleicht Rennsport an sich gerade. Wir haben ja aber auch, da haben wir drüber geredet, dass, oh Gott, wie rum war es denn jetzt? Jetzt erzähle ich bestimmt scheiß und widerlege mich selber. Aber die Fahrrad und Automobile wurden ja in den gleichen Zeitschriften quasi, also das eine wurde über das andere vermarktet. Oft so, ne? Also, ich kriege es nicht mehr ganz zusammen. Aber irgendwas war da. Ich kriege es in meinem Kopf gerade nicht so.
Philipp
00:56:30
Oder du hast ja trotzdem etliche Parallelen. Du brauchst für beides ein bisschen einigermaßen ausgebaut. Straßen nach Möglichkeit. Du brauchst sowohl keine Siedlereifen und so was.
Jürgen
00:56:38
Und viel Geld.
Philipp
00:56:40
Naja, und auch ein bisschen, ich sag mal, Ruhe in der Gesellschaft, dass du halt nicht gerade irgendwie...
Dominik
00:56:45
Größte der Probleme hast.
Philipp
00:56:46
Naja.
Dominik
00:56:46
Während des zweiten Weltkriegs.
Jürgen
00:56:47
Ich glaube, Fahrrad war auch so ein Hobby für Reiche eher und so, ne? Genau wie Auto. Also die Zielgruppen waren schon ähnlich. Hört euch die Folge an, da erzähle ich es sicherlich etwas korrekter als jetzt hier gerade in meiner vagen Erinnerung.
Dominik
00:56:59
Dies doll.
Jürgen
00:57:00
1907 gab es dann das bis dahin herausforderndste Rennen. Das ging von Peking nach Paris. Von Peking? 16.000 Kilometer über einige der rauesten Terrens der Erde.
Dominik
00:57:11
Das ist aber krass. Das würdest du ja heute auch nicht mehr machen. Das ist ja viel zu anstrengend.
Jürgen
00:57:15
Und jetzt frag dich mal, warum wir nicht über das Rennen reden, sondern über ein anderes.
Philipp
00:57:20
Selbst Paris der Chaos bis heute.
Jürgen
00:57:22
Also ganz kurz noch zu dem Rennen 1907. 7. Entstanden ist es, weil in der Pariser Zeitung Le Matin folgender denkwürdiger Satz gedruckt wurde.
Dominik
00:57:32
Scheiß Chinesen.
Jürgen
00:57:34
Wann kommt endlich der Chines? Was heute noch bewiesen... Was hat dieses Mädchen angerichtet? Was heute noch bewiesen werden muss, ist, dass ein Mann, solange er im Besitz eines Autos ist, alles tun und sich überall hinbegeben kann. Gibt es jemanden, der diesen Sommer eine Fahrt per Automobil von Peking nach Paris unternehmen wird? Fragezeichen.
Dominik
00:57:53
Aber die haben es einfach mal in den Rauch gebracht.
Jürgen
00:57:55
Einfach mal gedroppt. 40 Leute melden sich, aber nur 5 schaffen es überhaupt mit dem Schiff bis nach China.
Philipp
00:58:01
Das hat ein bisschen was von Craigslist, das irgendwie sehr weird läuft.
Jürgen
00:58:05
Als die Organisatoren merken, okay, da kommen nur 5, sagen sie das Rennen offiziell ab.
Dominik
00:58:09
Aber passiert dann. Am 10.
Jürgen
00:58:10
Juli 1907 wird es trotzdem inoffiziell gestartet. Es gibt auch keine Regeln. Also wer zuerst in Paris ist, hat gewonnen. Sonst gibt es keine Regeln. Der italienische Prinz...
Philipp
00:58:19
Eine zieht sofort zur Knarre und schießt an den Reifen.
Jürgen
00:58:21
Scipione Borghese gewinnt in einem Italer-Modell und nimmt den Siegpreis von einer Magnum-Flasche Mum-Champagner mit nach Hause.
Dominik
00:58:29
Der muss auch 3,50 Euro auf dem Konto haben, um das auszulegen.
Jürgen
00:58:32
Ein Teilnehmer bleibt mit dem Auto in der Wüste Gobi stecken und wird nur mit Glück von Nomaden gefunden. Das Auto wird nicht geborgen.
Philipp
00:58:38
Ein.
Jürgen
00:58:39
Anderer hat weder Geld noch Auto, leiht sich aber ein Fahrzeug und bettelt unterwegs um Sprit. Er kommt 20 Tage nach dem ersten in Paris an und es kommen nur die beiden ins Ziel.
Dominik
00:58:47
Also jetzt habe ich wirklich eine gewisse Erwartungshaltung für ein Rennen, was nur in New York bleiben wird.
Jürgen
00:58:52
Nach diesem Rennen...
Philipp
00:58:53
Nee.
Jürgen
00:58:53
Da losgeht. Nach diesem Rennen 1907 sind alle irgendwie total aus dem Häuschen, weißt du, weil so viel Abenteuer und so. Und du musst bedenken, das ist die Zeit nach großen staatlich subventionen Expeditionen. Also dieses ganze Pole, Berge und so weiter ist da so ein bisschen am Abflauen, aber Abenteuer sind immer noch cool und spannend. Nicht so wie heute. Naja, die staatliche Subvention ist das, was rausgeht. Und diese Lücke wird dann von den Zeitungen gefüllt. Also die Zeitungen treten als Sponsoren auf, die verkaufen Auflagen mit Berichterstattung über solche Dinge. Und das gilt auch für so Wirde rund um den Globus Autorennen wie das von 1907. Von daher ist es ganz logisch eigentlich, dass hier die großen Zeitungen die Druckertinte schwarzen Finger im Spiel haben. Achso, das habe ich gerade schon mit anderen Worten erzählt.
Philipp
00:59:40
Aber andererseits, ich finde aber heute tatsächlich, dass solche Events ein Stück weit mit, naja, Satellitentelefon und im Zweifel ist immer jemand bei dir, in relativ kurzer Zeit, wenn was passiert, schon an, boah, was da alles schief gehen könnte, verloren haben. Ich meine, wenn du irgendwo wirklich mitten auf dem Atlantik hockst in irgendeinem kleinen Segelboot und da ist halt dann trotzdem erst mal die nächsten zehn Stunden auf jeden Fall niemand da oder sieh diese grausige U-Boot-Sache, da ist es schon immer noch so gegeben, aber ich glaube, bei den anderen Sachen ist es halt wirklich nicht mehr so ein krasses, naja, ich bin dann mal komplett weg von der Welt.
Dominik
01:00:20
Ja, die Welt ist halt auch erschlossen. Also ich meine, das ist ja auch so ein Grund, wo der Jürgen hat ja diese ganzen Polexpeditionen, die wir ja zum Teil auch schon gekovert haben, sodass ja alles schon erledigt ist. Du hast ja überall Handyempfang heutzutage. Also natürlich hast du nicht überall Handyempfang, aber… Du hast irgendwo mehr, also ich behaupte jetzt mal, dass es gab ja die Straßen zwischen Peking und Paris stellenweise gar nicht. Du konntest ja nicht mal eine Map davon haben, weil es gab die nicht.
Jürgen
01:00:54
Ja.
Philipp
01:00:54
Oder überleg mal auch, durch wie viele Länder du da kommst. Ja. Auf dem Weg. Und das andere.
Dominik
01:01:00
Wie viele davon Autos kennen.
Philipp
01:01:01
Und natürlich, wer jetzt hier Meeresbiologe ist, ist natürlich völlig richtig, wie wenig wir über das Meer immer noch wissen und das da unten und sozusagen hast du auch kein Handyempfang. Das ist schon das Ergebnis, aber...
Jürgen
01:01:12
Hast du es mal probiert?
Philipp
01:01:14
Sollte ich mal machen, ne?
Jürgen
01:01:15
Vielleicht. Vielleicht ist das nur eine Lüge.
Philipp
01:01:18
Stimmt, gute Idee. Ich nehme mal mein Handy und tauche 100 Meter runter.
Dominik
01:01:21
Wo ich manchmal auf YouTube hängen bleibe, auch ohne Ton. Manchmal, wenn du so die YouTube-App aufmachst, dann kommen ja manchmal so die Autoplay von Videos. Ich weiß nicht, ob ihr das auch manchmal macht. Nö. Entschuldigung, ich bin wirklich sehr viel auf YouTube unterwegs. Und dann gibt es auch so Größenvergleich. die größten Gebäude und dann gibt es tatsächlich auch die tiefsten Gräben der Welt also was halt im Standardsee, Standardsee bei meinem Robber hinten, wenn er sich buckt und was dann halt, keine Ahnung, geht es halt immer weiter tief runter, bis halt irgendwie Marianne Graben und Co. kommen, wo die Titanic liegt und so weiter und so fort, so und das ist schon also diese, das ist wie Wellen, so wo du stellenweise, also ich hab tatsächlich will ich ja, es hat ja in der letzten Folge die, Wellenzunamikatastrophe 2004, wie hoch die Wellen waren und was dann die höchste Welle ist, die jemals gemessen wurde und dergleichen, das ist schon völlig absurd. Was da die Superlative sind. Mini-Pli.
Jürgen
01:02:21
Während also jetzt die Zeitung noch das Rennen von 1907 ausschlachten, sitzt der Franzose Roger Armand Brussier der Saint-Geoffrey, vermutlich mit dem Atlas in der Hand da und brütet eine neue, noch waghalsigere Idee aus. Ein Rennen, Und jetzt spannend, dass du das Rennen nur in New York siehst. Ein Rennen von New York nach Paris. Das längste und härteste Rennen, das die Welt bis dahin gesehen hat. Aber der eine nickt, der eine schaut zur Decke und prügelt.
Philipp
01:02:48
Ja, ja, ja, aber das war so ein Ode über das Wasser oder Baum und Tudel.
Dominik
01:02:52
Aber das ist ja tatsächlich die Frage, weil du kommst ja aus Peking, Paris, kommst du über Land. Also das scheint mir wesentlich logischer, auch wenn es wahnsinnig witzig ist.
Philipp
01:03:00
Aber ich habe jetzt ehrlich gedacht.
Dominik
01:03:01
Wenn du erst mal auf dem Schiff bist, dann ist ja keine Challenge.
Jürgen
01:03:04
Ich möchte euch kurz noch auf die Folter spannen.
Philipp
01:03:06
Ich wollte gerade sagen, ich habe mir nämlich jetzt ehrlich gesagt gedacht, Ich dachte, jetzt kommt eher so etwas wie ein Ostküste-Westküste in den USA.
Jürgen
01:03:13
Wir legen das Mittelmeer trocken und fahren nicht durch.
Philipp
01:03:16
Geduldet euch.
Jürgen
01:03:18
Ja.
Philipp
01:03:18
Vom Mittelmeer.
Dominik
01:03:19
Geduldet dich.
Philipp
01:03:20
Und dann bist du gut in Afrika. Geduld, Geduld.
Jürgen
01:03:23
Geduld. Le Matin springt sofort auf die Idee an, kündigt es schon am 24. November lauthals an und vier Tage später vermeldet auch die New York Times, dass sie beim Rennen als Sponsor dabei sein wird.
Philipp
01:03:33
Und irgendwann baut die Brücke.
Jürgen
01:03:35
Und schon im Februar geht es los. Also, die haben es im November angekündigt und im Februar geht es los. Das finde ich auch sehr interessant. Nicht nur die Fahrer, sondern auch die Autobauer müssen jetzt erstmal kurz nachdenken.
Philipp
01:03:46
Oder es ist ein Amphibienfahrzeugrennen. Über das Meer.
Jürgen
01:03:50
Ein internationales Rennen von so einem Kaliber kann eine fantastische PR-Gelegenheit sein.
Dominik
01:03:55
Oder auch eine komplette Katastrophe.
Jürgen
01:03:56
Kann bei schlechter Leistung aber auch irgendwie nach hinten losgehen.
Philipp
01:04:00
Oder Flugzeugtrecke, die es zwar noch nicht gibt, stellen sich einfach alle so hintereinander, dass die immer so drüber fahren.
Jürgen
01:04:05
Nein.
Philipp
01:04:05
Du brauchst ja nur zwei. Ja genau, und der hinterste fährt dann immer ganz nach vorne und der, der am neuesten hinten ist, fährt dann wieder nach vorne.
Jürgen
01:04:12
Hast du das noch nie gemacht, mal früher irgendwie von jemandem das Auto mit aus der Kneipe mit heimgenommen oder so? Zwei Autos, immer mit einem vor und dann wird das andere. Hast du das nie gemacht?
Philipp
01:04:20
Nee.
Jürgen
01:04:22
Ich auch nicht. Nie. Hab ich nie gemacht. Viele Autobauer nutzen trotzdem erstmal die Gelegenheit. Allein die Anmeldung führt ziemlich sicher zu mindestens einem Einseiter in der New York Fucking Times Oder im Le Fucing Matin. Ganz egal, ob am Ende der Autobauer dann wirklich beim Rennen mitmacht oder nicht. Also einfach nur zu sagen, hey, ja klar, wir sind dabei, ist schon mal eine geile PR-Nummer.
Philipp
01:04:45
Aber wie?
Jürgen
01:04:48
Gleich. Es verwundert nicht, dass viele sich dann auch wieder abmelden, irgendwie direkt so einen Tag später.
Philipp
01:04:52
Och, das ist ja mehr.
Jürgen
01:04:53
Die erste belastbare Anmeldung kommt Anfang Januar 1908 vom Marquis de Dion aus Frankreich mit einem De Dion Fahrzeug mit 30 PS und am Steuer soll Roger Armand Boussier de Saint-Geoffre sitzen.
Dominik
01:05:07
Also am meisten werde ich deine französische Aussprache vermissen.
Jürgen
01:05:10
Ich musste am Krimi-Dinner an Silvester für den halben Abend einen französischen Auxant mimen. Das war super anstrengend. Gibt es da Videoaufnahmen? Ich habe ganz viel Bohle gebraucht.
Dominik
01:05:19
Du sagst Marquis de Dudion, aber das ist ja auch ein Kfz-Hersteller, der nicht mehr in dieser Welt vorhanden ist. Werden wir denn auch bekannte Namen hören?
Jürgen
01:05:33
Nein.
Dominik
01:05:34
Ah, okay.
Jürgen
01:05:36
Doch.
Dominik
01:05:37
Also was jetzt?
Jürgen
01:05:38
Du hast gerade einen bekannten Namen gehört, gehört, ohne ihn einzuhören. Ich habe nämlich diesen langen französischen Namen, den habe ich gerade schon mal vorgelesen. Und wenn du jetzt aufgepasst hättest, würdest du wissen, dass der, der sich das Rennen gerade ausdenkt, auch der Erste ist, der sich als Fahrer für dieses Team quasi gemeldet hat.
Dominik
01:05:54
Ja.
Jürgen
01:05:55
Also es ist genau derjenige, der sich das Rennen ausgedacht hat, bringt sich gerade bei Le Matheur als Rennleiter in Stellung und ist gleichzeitig auch der erste Teilnehmer.
Philipp
01:06:03
Eigentlich auch eine geile Idee, so ein Rennen einzuplanen, das unmöglich ist, weil es über Wasser geht. geht. Stadtgeld einsammeln und dann tschau.
Dominik
01:06:11
Dann war's das.
Jürgen
01:06:12
Frankreich ist eh gerade die Nation, wenn es um Automobile geht. Da sind die großen Autobauer, da finden die meisten Rennen statt. Die Straßen sind vergleichsweise gut und Rennen werden meistens in zwei Kategorien bewertet. Die Durchschnittsgeschwindigkeit des Siegers, meistens so zwischen 30 und 40 Meilen pro Stunde jetzt.
Dominik
01:06:28
Meilen?
Jürgen
01:06:29
Meilen.
Dominik
01:06:29
Okay.
Jürgen
01:06:30
Und getötete Schaulustige.
Dominik
01:06:32
Nein, wirklich?
Jürgen
01:06:33
Ja. Du scherzt. Also da passiert sehr viel bei frühen Autorennen.
Philipp
01:06:37
Aber ich glaube nicht, dass es dafür für Auszeichnungen gibt es. Nein.
Jürgen
01:06:40
Nein, aber es wird bewertet in solchen Kategorien.
Dominik
01:06:43
Das ist ja makaber.
Jürgen
01:06:44
Tatsächlich verbietet Frankreich irgendwann die Stadt A nach Stadt B rennen, weil das auch irgendwie gefährlich ist, weil öffentliche Straßen und Zuschauer überall und so. Und daraufhin werden dann Rennen auf so kreisrunden Strecken langsam ein Ding. Aber viele in Frankreich und Zeitungen wie Le Matin eingeschlossen, finden das doof. Sie wollen sich damit nicht abfinden.
Dominik
01:07:03
Ich finde das doof.
Jürgen
01:07:04
Long story short, Frankreich schickt am Ende drei Teams ins große New York-Paris-Rennen von 1908. Team 2 mit dem Typen aus der Wüste Gobi. Team 3 mit dem Typen, der sich das Benzin betteln musste. Und die gehen jetzt alle schon mal sich vorbereiten, besorgen sich Fahrzeuge, fahren damit in die Alpen, schauen mal, wie die Autos bei Schnee sich verhalten, wie sie Schnee wehen, sich wieder rausschaufeln.
Philipp
01:07:26
Aber noch mal New York.
Jürgen
01:07:29
Wir kommen gleich dahin.
Dominik
01:07:30
Philipp Herrkatz packt gar nicht.
Jürgen
01:07:31
Ich bin noch bei den Teams. Mitte Januar sieht es für ein italienisches Team, das ja quasi einen Titel zu verteidigen hat, Also der Gewinner vom Vorjahr kam aus Italien. Für die sieht es schlecht aus. Der Prinz hat keine Lust und es gibt weder Fahrer noch Teamkapitän noch Beifahrer noch Mechaniker. Es gibt nur einen Dichter, dessen Papa ein bisschen Kohle hat und sich als Hauptsponsor irgendwie anbietet.
Philipp
01:07:53
Also jemand, der Poesie macht oder jemand, der sich um Fenster kümmert?
Jürgen
01:07:58
Poesie. Okay. Das ist einer der besten Heinz-Ehrhardt-Witze, die ich auch erst Jahre später irgendwie so richtig realisiert habe. Als er von seiner Kindheit erzählt und dass er sich erinnert, wie er in einer Wiege liegt und gerade quasi frisch geschlüpft. Und dann kommt eine Fee, erscheint ihm und die Fee kommt auf ihn zu und das ist eine ganz schöne Situation. Die Fee fragt ihn, was er denn mal werden möchte und er sagt, Dichter. Also mit einem Blick auf seine Windel. Okay, vielleicht finde ich es auch noch richtig witzig.
Dominik
01:08:30
Doch, doch. Subtil. Das sind wir wieder.
Jürgen
01:08:32
Das Rennen ist durchaus wichtig für Italien oder zumindest den Automobilbauer Zyst. Ich weiß nicht, ob du den vielleicht kennst.
Dominik
01:08:39
Nein.
Jürgen
01:08:39
Die wollen nämlich jetzt auf den US-Markt durchstarten, aber da kennt die halt kein Schwein. Ja, also fangen wir mal hin. Die sollten da eigentlich dabei sein.
Philipp
01:08:46
Übers Meer.
Jürgen
01:08:47
Also organisieren die dann doch relativ spontan ein Team, fangen mit den Vorbereitungen an und es ist tatsächlich so, dass die Teammitglieder, also Fahrer, Mechaniker und so, das sind ja dann immer irgendwie mehrere in so einem Team, Die lernen sich erst im Zug auf dem Weg dann Richtung Schiff nach Amerika kennen.
Dominik
01:09:01
Im Zuge dessen lernen sie.
Jürgen
01:09:02
Im Zuge dessen. Großbritannien schätze ich einen Scheiß um internationale Rennen. Die haben die Isle of Man und Rennen in Irland. Die haben genug heimischen Motorsport.
Dominik
01:09:10
Aber mit Motorrädern schon Isle of Man?
Jürgen
01:09:13
Ne, ich glaube tatsächlich am Anfang mit Autos.
Dominik
01:09:15
Ah, okay.
Jürgen
01:09:15
Weiß ich nicht, ob die da auch schon Motorräder fahren. Ja.
Dominik
01:09:18
Unvorstellbar.
Jürgen
01:09:19
Isle of Man.
Dominik
01:09:20
Was die auf Isle of Man, was dieses Rennen, wie schnell die mit den Motorrädern da fahren. Das ist so was, was heute noch gibt. Das stirbt ja.
Jürgen
01:09:25
Jedes Jahr jemand. Aber dass da nicht noch viel mehr sterben.
Dominik
01:09:28
Weil das ist ja absurd.
Jürgen
01:09:30
Das ist wirklich absurd.
Philipp
01:09:32
Klemm ich auf?
Jürgen
01:09:34
Sagt dir das nix? Also das ist das halbsprächigste Motorradrennen, das es halt so gibt, so auf öffentlichen Straßen. Ich meine, die sind schon abgesperrt und so, aber es ist keine Rennstrecke auf der Isle of Man und das ist so ein Traditionsrennen seit, ich weiß nicht wie viele hundert Jahren es gibt. Es stirbt tatsächlich, es stirbt immer mindestens einer eigentlich.
Dominik
01:09:51
Du hast ja oftmals, wir haben es ja vorhin schon gesagt, mit Menschen, die am Wegesrand stehen und heutzutage, also was ja immer das Hauptding ist, ist Rallye-Sport. Colin McRae-Rallye und so weiter und so fort. Ist jetzt wenig präsent dieser Tage in den Medien, gibt es immer noch. aber da stehen ja Menschen auch an der Seitenlinie über sämtliche Kontinente hinweg und die fahren halsbrecherisch mit dem Auto.
Philipp
01:10:17
Sliden.
Dominik
01:10:18
Driften. Ich würde mich da nie hinstellen, aber die Fahrer können es einschätzen, egal wie der Boden ist, ob es in Finnland stehe ist.
Philipp
01:10:24
Hocht er halt. Ja.
Dominik
01:10:25
Genau. Aber es passiert alle zig Jahre mal irgendwas so. Aber Isle of Man, diese Motorradfahrer, wenn du die Videos anschaust.
Jürgen
01:10:34
Das sind, glaube ich, auch Hobbyfahrer. Also es sind glaube ich keine professionellen Rennsport-Motorradfahrer.
Dominik
01:10:39
Die da teilnehmen. Du musst mal Amateuraufnahmen anschauen von Menschen, die an der Seite stehen, die dann mit dem Handy filmen, weil du ahnst, dass das Motorrad gerade vorbeigefahren ist, weil es so schnell vorbeifährt. Also es ist absurd, die fahren da mit gefühlten 300 kmh, also natürlich kannst du nicht mit 300 kmh in die Kurve gehen, aber das sind Geschwindigkeiten am Start und ein Motorrad, wenn es fällt, hast du halt ein Problem. Also ich meine, da haben wir hier jemanden, der auch persönliche Erfahrungen hat. Ja gut.
Philipp
01:11:11
Aber da ist jetzt weniger Motorrad gefallen als… Genau.
Dominik
01:11:14
Aber ja, da sterben schon hauptsächlich Fahrer. Ja.
Jürgen
01:11:18
Ja, da hauptsächlich Fahrer. Also heutzutage sterben da nicht mehr so viele Zuschauer, aber da geht ständig ein Fahrer drauf. Das ist wirklich bitter. Ja, ein Hauptgrund, warum die Engländer aber kein Team für 1908 melden, ist, weil sie keinen Bock haben, irgendwie schnell nach Frankreich zu fahren.
Philipp
01:11:36
Dann fahre ich lieber schnell nach New York.
Jürgen
01:11:40
In Deutschland sieht es nicht viel besser aus. Kaiser Wilhelm II. ist zwar großer Automobilliebhaber, aber er hat schon 1907 kein Team irgendwie zusammengekriegt für das Rennen von Peking nach Paris und hat jetzt auch noch keinen in Sicht. Nicht die ganzen deutschen Automobilhersteller ducken sich so ein bisschen weg. Es gibt nur so einen Oberleutnant, Hans Köppen, der irgendwie Bock hat auf diese Herausforderung.
Dominik
01:12:00
Und so wichtig war es ihm dann nicht, weil wenn er gewollt hätte, hätte er gesagt, ihr müsst.
Jürgen
01:12:05
Ja, Köppen wendet sich jetzt an den Kaiserlichen Automobilclub, dessen Vorsitzender ihn mit Hans Knape und Ernst Maas in Verbindung bringt und mit dem Automobilhersteller Protos. Und Protos ist in einer ähnlichen Situation wie Zyst.
Philipp
01:12:18
Unidirektional Pylon.
Jürgen
01:12:19
Das ist neu auf dem Markt, braucht also tatsächlich ein bisschen Werbereichweite und die würden sich jetzt bereit erklären, da auch ein Auto beizusteuern. Allerdings keine weitere Unterstützung. Die wollen tatsächlich das Auto stellen, aber weder Reifen noch Sprit noch irgendwas zusätzlich beisteuern, außer die Ersatzteile, die sie selber herstellen können. Und jetzt geht dieser Köppen.
Dominik
01:12:45
Die sie craften können währenddessen.
Jürgen
01:12:47
Ja, die sie halt grundsätzlich selber herstellen können.
Philipp
01:12:49
Die können sie einfach, die beamen doch alles einfach nur rein.
Jürgen
01:12:52
Dieser Köppen nimmt jetzt dieses Angebot, geht damit zum Zeitungsverleger Ulstein und der hat zwar überhaupt keine Vorstellung davon, dass das irgendwie klappen könnte, dass man von New York, ähnlich wie ihr, nach Paris mit dem Auto fährt, findet aber die Geschichte cool und schließlich sponsert die Zeitung am Mittag einen Teil der Ausgaben von Team Deutschland.
Dominik
01:13:11
Die Zeitung am Mittag?
Jürgen
01:13:12
Die Zeitung am Mittag, ja, aus dem Ulstein-Verlag.
Dominik
01:13:14
Okay. Okay.
Jürgen
01:13:15
Schön.
Philipp
01:13:15
Dass Le Matin und der Mittag.
Jürgen
01:13:17
Das finde ich auch gut. Und also, wenn du halt fünf Zeitungen am Tag rausbringst, muss eine ja der Mittag heißen oder sein.
Dominik
01:13:23
Die Abendzeitung gibt es auch noch.
Jürgen
01:13:24
Ja, Morgenzeitung.
Philipp
01:13:25
Na gut, aber ich meine, Le Monde gibt es ja bis heute mit der Welt.
Jürgen
01:13:30
Das ist ja die Welt.
Philipp
01:13:31
Das ist die Welt.
Jürgen
01:13:31
Das hat er mit der Zeit.
Philipp
01:13:32
Ja, ja, aber und es gibt in Deutschland ja auch die Welt.
Jürgen
01:13:34
Ach so.
Philipp
01:13:35
Also, ich will einfach sagen.
Jürgen
01:13:36
Die waren nicht so kreativ.
Philipp
01:13:37
Dass so Namen wie Zeit, Welt, Morgen, Abend, Mittag eigentlich für eine Zeitung naheliegen, finde ich.
Jürgen
01:13:43
Ja, Zeit ist eigentlich gar nicht so, aber gibt es auch tatsächlich mehrere, wenn man darüber nachdenkt.
Philipp
01:13:48
The Times, die Zeit.
Jürgen
01:13:50
Also der Deal ist, dass Köppen halt unterwegs so ein bisschen Berichterstattung macht für die Zeitung und die Auflage ist, dass die drei Teammitglieder einen Teil der Kosten auch selber finanzieren. Also dass sie das selber finanzieren mit drin hängen, so wegen Commitment und so. Ja. Und die, ich habe es ja vorhin schon angedeutet.
Philipp
01:14:09
Aber das heißt, wenn die nicht gewinnen und kein Preisgeld kriegen, ja dann scheiße.
Jürgen
01:14:13
Dann ist es scheiße, ja. Die Anmeldung oder das Announcement von diesem Rennen war relativ spontan. Also den Deutschen bleiben jetzt tatsächlich 16 Tage, bevor das Schiff nach Amerika ablegt. Und das wird jetzt schon ein bisschen stressig. So eine Rennlogistik ist an sich schon sehr aufwendig. Und normalerweise brauchst du allein einen Monat, um eine Freistellung von der Kaiserlichen Armee zu bekommen. Und das Auto muss auch noch gebaut werden. Also Protoswerke bauen tatsächlich auf Bestellung und brauchen dann in der Regel so fünf bis sechs Wochen pro Auto.
Philipp
01:14:42
Und was kostet eines in Vespengas?
Jürgen
01:14:46
Das ist so ähnlich, glaube ich, wie die amerikanischen, das weiß ich jetzt nicht genau. Aber die arbeiten jetzt tatsächlich mit 600 Menschen fast rund um die Uhr, um so ein Auto zu bauen. und dieser Knape ist der Mann, bei dem dann irgendwie so die Pferden zusammenlaufen. Also der wird die meiste Zeit fahren. Das Kommando hat zwar dieser Leutnant Köppen, aber der Köppen, der kann weder Rennerfahrung vorweisen, noch kann er überhaupt Auto fahren. Also der hat einfach nur Bock. Und die Erlaubnis, dass er Freigang bekommt, kriegt er dann auch erst so auf den letzten Drücker. Also am Vorabend, bevor das Schiff von Hamburg nach Amerika fährt, kriegt er einen Freibrief, der persönlich unterzeichnet ist von Kaiser Wilhelm II. zweiten und der ihm sagt, sechs Monate kriegst du Freigang und ohne Verlängerung.
Philipp
01:15:29
Sekunde, ist es Paris-New York oder New York-Paris?
Jürgen
01:15:32
Es ist New York-Paris. Als Köppen, macht das einen Unterschied? Ja.
Philipp
01:15:37
Ja, wenn man jetzt nach New York fährt.
Jürgen
01:15:39
Achso, dann macht es einen Unterschied. Oh.
Philipp
01:15:40
Mist.
Jürgen
01:15:41
Ich habe es falsch herum gelesen. Verdammt.
Philipp
01:15:44
Ich fahre euch entgegen.
Jürgen
01:15:46
Geisterfahrer.
Dominik
01:15:46
Alles schon passiert?
Jürgen
01:15:47
Als Köppen den Produs dann nimmt und beim Ulstein-Verlagsgebäude vorbeifährt, also sich fahren lässt, weil er fährt ja nicht, fühlt er sich schon wie ein Sieger. Es steht da eine jubelnde Menschenmasse, seine Kameraden aus der Armee stehen bereit, ein Männerchor singt ein Abschiedslied, Tränen bei allen in den Augen. Also es ist großartig. Am 1. Februar sind dann alle europäischen Teams auf dem Wasser. Die Franzosen und die Italiener legen von Le Havre ab und Köppen und Co. aus Hamburg. Und eigentlich werden alle seekrank. Also ich glaube, alle bis auf einen.
Dominik
01:16:18
Okay, mit um.
Jürgen
01:16:19
Derweil hat die USA kein Team auf die Beine stellen können. Also es gibt auch da nur einen Profi-Rennfahrer, Montague Roberts. Der versucht sich irgendwie als Fahrer zu pitchen. Und er ist eigentlich ein ganz guter Pitch. Der ist 25 und er ist wirklich ein Athlet, was für Motorsport in der Zeit ziemlich ungewöhnlich ist. Also er trainiert wirklich mit Sport für Autorennen und ist der Einzige, der sich da körperlich darauf vorbereitet. Und es ist ein Knochenjob.
Dominik
01:16:45
Autofahren. Ist es nicht wie bei Formel 1, dass du hier G-Kräfte ohne Ende hast heutzutage und einen Gipsnacken brauchst?
Jürgen
01:16:51
Ich würde sagen, es ist anders.
Philipp
01:16:54
Anders.
Dominik
01:16:54
Scheiße.
Philipp
01:16:55
Anders.
Jürgen
01:16:55
Weil wenn du ein Auto ohne Servolenkung oder mit ganz schlechter Stoßdämpfung und manchmal ohne Windschutzscheibe hast, ist es halt einfach brutal, das Ding zu fahren. Und deswegen macht es schon Sinn, sich da körperlich darauf vorzubereiten.
Philipp
01:17:06
Und ich wollte gerade sagen, je nach Auto darfst du dann währenddessen heizen oder in irgendwelchen heißen Gegenständen rumschrauben und lustige Dinge tun.
Jürgen
01:17:12
ER Thomas aus Buffalo ist Geschäftsführer der Thomas Autowerke und der gerübelt jetzt. Also beziehungsweise wird er von seinen Vertriebsleuten so ein bisschen angequatscht. Diese Thomas Autos sind zwar mit so, die verkaufen so 1000 Autos im Jahr, was ganz okay ist, aber in Amerika gibt es halt auch Cadillacs und Packards, die 5000 im Jahr verkaufen. Also die könnten schon auch ein bisschen PR gebrauchen und ER kann sich aber einfach nicht durchringen. Es bleibt bei fünf gemeldeten Teams. Bourussier Saint-Geoffrey, das ist der mit dem langen Namen, der jetzt ein bisschen kürzer ist, damit ich mir nicht jedes Mal einen abbreche. Den hatten wir ja schon. Das ist der Fahrer in einem französischen Team, gleichzeitig Kommissionär General und er arbeitet beim Le Matin. Also er ist Planer des Rennens, Teilnehmer, Berichterstatter und Vertreter eines der Sponsoren.
Philipp
01:17:55
Ist das nicht ein bisschen interessant für mich schon? Okay.
Dominik
01:17:57
Natürlich nicht.
Jürgen
01:17:59
Er steckt Anfang 1908 noch in den Vorbereitungen. Also der ist derjenige, der jetzt Karten sich anschaut, eine Route sich überlegt, ein Regelwerk erarbeitet.
Philipp
01:18:06
Er legt so Tarot-Karten einfach hin, ist immer nur der Tod.
Jürgen
01:18:09
Fünf Mal. Und das kommt dabei heraus, die Details des Rennens. 22.000 Meilen von New York nach Paris ohne Schiffsunterstützung. Aber wie? Von der Ost- an die Westküste Amerikas, dann nach Norden durch Kanada bis Alaska, von dort über die gefrorene Beringstraße nach Russland, durch Sibirien, über Moskau und Berlin nach Paris.
Dominik
01:18:32
Geil.
Jürgen
01:18:33
Ist doch geil, oder?
Dominik
01:18:34
Mega geil. Aber mir war gar nicht bewusst, dass man da rüberkommt.
Jürgen
01:18:36
Allein zufriert.
Philipp
01:18:37
Wirklich? Ja, ja.
Dominik
01:18:39
Wie viele Kilometer sind das? Allein?
Jürgen
01:18:42
Moment. Das ist der übernächste Satz. Es ist dringend wichtig, dass die im Februar loslegen, weil nur dann ist das Eis in der Beringstraße gefroren. Also das ist ein wichtiger Punkt. Nur dann ist es dick genug. genug. Und allein die Beschreibung der Strecke zu lesen, dauert länger als viele Autorinnen in den Vorjahren.
Dominik
01:18:58
Ich hab, ich bin, I was today years old, als ich erfuhr, dass das geht.
Philipp
01:19:03
Mir war das nicht bewusst.
Dominik
01:19:04
Dass das geht.
Philipp
01:19:05
Ja, das ist auch so ein Ding, dass da Handelsschiffe damals gucken mussten, dass die rauskommen, bevor das zugeht.
Jürgen
01:19:12
Wir hatten doch das Thema Beringstraße, hatten wir schon mal.
Dominik
01:19:13
Aber das war mir nicht bewusst.
Jürgen
01:19:14
Nein, nein, aber wir hatten es genau andersrum. Wir hatten denjenigen, der versucht hat, mit dem Schiff durch die Beringstraße zu kommen, ja, irgendwie. irgendwie. Ja.
Dominik
01:19:22
Aber ich habe die Dots nicht connected damals.
Jürgen
01:19:24
Die Nord-West-Passage und das war immer alles zu, so. Also es war ganz schwer, da einen Weg zu finden.
Dominik
01:19:28
Das einen freut, das andere leid.
Jürgen
01:19:31
Geschätzte Kosten pro Auto für dieses Abenteuer 50.000 US-Dollar, was du so halt unterwegs an Sprit, an Teilen, an Verpflegung, an Material brauchst.
Philipp
01:19:38
Was ist das heute?
Dominik
01:19:39
Infrastruktur ist ja auch gar nicht da.
Philipp
01:19:41
Das wollte ich gerade fragen, so Sprit und so.
Jürgen
01:19:42
Das ist ja spannend.
Philipp
01:19:43
Oder Ersatzteile.
Jürgen
01:19:44
Der Abenteurer Amundsen meldet sich jetzt per Brief zu Wort an die New York Times.
Dominik
01:19:47
Ihr spinnt doch?
Jürgen
01:19:48
Ja. Er schätzt die Beringstraße als den schwierigsten Teil des Rennens ein.
Philipp
01:19:52
Aber ich wollte gerade sagen, vor allem auch, stell dir einfach mal ein Auto vor, das auf so, ja, das ist halt alles nur gefroren. Und er sagt.
Jürgen
01:19:59
Man sollte sich lieber darauf vorbereiten, dort ein Auto zu verlieren.
Philipp
01:20:03
Ja.
Jürgen
01:20:05
1902 hat es tatsächlich ein Abenteurer versucht, mit einem Hundeschlitten diese Strecke, Bergenstraße, zu fahren. Und der ist prompt eingebrochen und konnte im letzten Moment von einem Walfänger zufällig, also er hatte wirklich Schwein.
Philipp
01:20:18
Was für ein Glück.
Jürgen
01:20:19
Wurde der von einem Walfänger gerettet.
Philipp
01:20:21
Ich habe die Tage gelernt, dass es ein Land gibt, das Vorgaben macht, wie schnell du auf Eis zu fahren hast. Die haben nämlich auch Seen und ich bin mir nicht ganz sicher, ob das nicht sogar ein Meer ist, das zu friert in Teilen. Und die haben irgendwann festgestellt, wenn du zu langsam fährst, dann bricht das Eis unter dir. Wenn du aber gewisse Geschwindigkeiten überschreitest, machst du durch die Vibrationen und das Verhalten auf dem Eis, wie so eine Art Bruchkanten, dass die vor dir einbrechen, dass du auch absorbst mit dem Auto.
Dominik
01:20:49
Auch nicht gut.
Philipp
01:20:50
Das heißt, es gibt so einen gewissen Geschwindigkeitskorridor, den du einhalten sollst, wenn du aufs Eis fährst.
Dominik
01:20:55
Aber kommt das nicht auf das Gewicht des Fahrzeugs an?
Philipp
01:20:58
Ja klar, aber das Gewicht sozusagen.
Jürgen
01:21:01
Aber es geht nicht nur um die Kraft, die nach unten wirkt. Es geht offensichtlich auch um Vibrationskräfte und andere Kräfte.
Philipp
01:21:08
Und das fand ich halt interessant, dass es nicht bloß ein möglichst schnelles Gut oder möglichst langsames Gut, sondern es gibt so einen Sweet Spot, wo du sagst, wir sind so und so viel und so und so viel Kilometer. Sollst du gefälligst fahren. Weitere Sache, die du nicht machen darfst, ist dich anschnallen.
Dominik
01:21:22
Dass du mit dem 2x2 schnell raushüpfen kannst.
Jürgen
01:21:24
Da reden wir 1908 noch nicht drüber.
Philipp
01:21:26
Ja, aber ich wollte sagen, weil wenn du wo kollidierst, ja, du kollidierst mit nix, da ist nix. Da ist ja nur nichts. Deswegen nicht angeschnallt fahren.
Jürgen
01:21:34
Aber wäre da nicht auch ein Airbag gut, dann.
Dominik
01:21:37
Gab's auch noch nicht, wenn's noch nicht mal.
Jürgen
01:21:38
Dass du vielleicht was zum Floaten dann irgendwie hast.
Philipp
01:21:41
Aber das ist aber aktuell.
Dominik
01:21:43
Wie viele Kilometer müssen denn zugefroren sein? Das hab ich noch nicht gehört.
Jürgen
01:21:46
Boah, das ist eine gute Frage, hab ich mir tatsächlich auch grad überlegt. Ich weiß es nicht tatsächlich, aber es sind mehrere hundert bis tausend auf jeden Fall. würde ich sagen.
Dominik
01:21:52
Okay, also es sind nicht nur irgendwie 50 Meter.
Jürgen
01:21:55
Nee, nee, nee, es ist schon ein Stück.
Dominik
01:21:56
Man ist tagelang unterwegs.
Jürgen
01:21:58
Ähm, ja. Russland ist aber nicht so viel besser. Also 1908 ist es ungefähr so gut erkundet wie der Mond, ja, da ist noch niemals jemand mit dem Auto durchgefahren. Es ist fucking riesig. Ich weiß gar nicht, ob ihr wisst, wie groß Sibirien ist.
Dominik
01:22:11
Naja, natürlich.
Jürgen
01:22:12
Also du kannst komplett.
Dominik
01:22:14
Da kannst du die USA reinpacken.
Jürgen
01:22:16
Ganz Europa noch reinpacken. Also das, da ist unfassbar groß.
Philipp
01:22:20
Das ist auch immer ein bisschen, wie soll ich sagen, nicht verwirrend, sondern ein bisschen schwierig, weil du halt immer die normale Ansicht von dem Globus hast.
Jürgen
01:22:27
Das ist ja so dieses Atlantenproblem und genau. Genau.
Philipp
01:22:30
Guckt euch mal, wenn ihr in die Richtung gucken wollt, Gibt es explizit Karten, die diese vermeintliche Größe aneinander anpassen, damit du siehst, wie eigentlich wirklich die Landmassen gegeneinander sich zueinander verhalten?
Jürgen
01:22:43
Ja, oder du guckst dir eine Karte an, wo halt andere Länder im Zentrum sind, dann kriegst du auch ein besseres Gefühl dafür. Aber ja, da gibt es spezielle Karten für. Also, da sind wir natürlich noch sehr weit weg von, von überhaupt Karten und Straßen und Dings. Aber das größte Problem ist eigentlich die Benzinversorgung. Also, Tankstellen sind super rar. Wyoming, Utah, Nevada, Alaska gibt es nirgends eine Tankstelle in diesem Bundesstaat.
Philipp
01:23:06
Komisch.
Jürgen
01:23:06
Warum? Und das ist Amerika. Da ist das Auto schon etabliert. Das Benzinproblem wird dann von Standard Oil gelöst. Das ist so die größte Öl- Kompanie damals.
Philipp
01:23:19
Die liegen überall hin und schmeißen was ab.
Jürgen
01:23:20
Die entwickeln erstmal einen neuen Kraftstoff, der bei krassen Temperaturen nicht einfriert. Das gibt es auch noch nicht.
Dominik
01:23:25
Die haben noch bloß ein paar Monate Zeit. Also ist das jetzt so wie die Mondlandung? Dass einfach dieses Ziel so sehr beschleunigt oder was?
Jürgen
01:23:33
Und sie legen dann Depots in den meisten Ländern entlang der Strecke an. Oft so mit Kamele und Eselkarren und so. Der Lümmateur verspricht von Europa aus dann in Russland entlang der Bahnstrecke an den Bahnhöfen Benzinfässer abzustellen.
Philipp
01:23:47
Okay, das stelle ich mir logistisch vergleichsweise einfach wieder vor.
Jürgen
01:23:50
Das ist vergleichsweise einfach auch vergleichsweise. Man braucht vergleichsweise wenig Kamele für. Ja.
Philipp
01:23:54
Oder auch Blödsache, dass da keiner hingeht und das klaut, das Zeug. Braucht ja niemand.
Jürgen
01:23:58
Witziger Randfahrer.
Philipp
01:24:00
Naja, es brennt ja.
Jürgen
01:24:00
Allein die Durchquerung der USA ist ein absolutes Abenteuer. Erst neun Automobile haben überhaupt das mal gemacht. Kein einziges davon im Winter. Die erste Durchquerung Floridas im Jahr 1907 war schon eine große Schlagzeile in den USA. Also 1907, jeder, der im Auto hockt, stellt irgendeinen Rekord auf sozusagen. Großartig. Noch witzigerer Randfakt, 1808 waren die Straßen in den USA im Großen und Ganzen besser bestellt als im Jahr 1908. Weil damals haben die nämlich die Eisenbahn gebaut und da haben die überall überall schöne, breite, große Straßen angelegt, um die Baumaterialien zu transportieren. Und jetzt sind die halt alle irgendwie runtergekommen über 100 Jahre. Ähm... Naja, okay. Also, unsere Rennteams kommen jetzt dann in New York an. Am 7. Februar 1908 müssen sich die Deutschen erstmal über eine Delle ärgern, die sie den Verladearbeitern im Hafen zu verdanken haben.
Dominik
01:24:49
Das wird ja nicht einziges Problem sein.
Jürgen
01:24:51
Der Hafen gleicht aber dem Karneval. Also da sind irgendwie Flaggen, Begleitfahrzeuge, Fans, da ist ein Riesentubel. Alle Rennteilnehmer wohnen im Knickerbocker Hotel in unmittelbarer Nähe zur Startlinie am Times Square und es bleibt kaum Zeit für Unterhaltung. Deshalb stehen auf dem Programm für die Athleten auch nur Sightseeing, jeden Abend ein Festbankett zu ihren Ehren und solche Dinge. Also Prioritäten und so. Also, inmitten dieses Trubels wird E.R. Thomas klar, dass er doch dabei sein muss. So wie die Amerikaner jetzt dieses Rennen abfeiern, obwohl kein einziger Amerikaner dabei ist, das kratzt einfach zu sehr an seinem Stolz. Er meldet ein Team. Heimlich, still und leise und ohne große Presseankündigungen wie die anderen. Und er hat wirklich nur noch Tage bis zum Start des Rennens.
Philipp
01:25:37
Und hat noch kein Auto.
Jürgen
01:25:39
Hat kein Auto. Und selbst bei einem amerikanischen Automobilhersteller ist das ein Problem. es soll das Modell Speedway Flyer sein, das steht schon mal fest, das ist so das leistungsstärkste Modell, das er irgendwie hat und was er jetzt macht ist, er behält einfach ein Kundenfahrzeug ein, das gerade zur Auslieferung rausgehen sollte, und es gibt, im Grunde machen sie noch eine Inspektion und schicken es mit Zug nach New York.
Dominik
01:26:03
Einfach ein Standardauto.
Philipp
01:26:04
Genau. War eigentlich auch geil, dann kriege ich mein Auto morgen, wo ist es denn? Ja, das dauert nochmal fünf, sechs Wochen. Der Chef ist mal kurz unterwegs. unterwegs. Also du kriegst es nachher auch wieder.
Dominik
01:26:14
Wir putzen es auch.
Jürgen
01:26:15
Das ist schon hardcore.
Philipp
01:26:17
Wir staubsaugen den Fußraum.
Jürgen
01:26:20
Und der Chef des Thomas-Ram-Teams, der engagiert dann Montague Roberts, also diesen Fahrer, den ich gerade vorhin schon mal kurz erwähnt habe. Und der ist eigentlich aber auch für den Sommer dann für den Grand Prix in Europa angemeldet. Also der hat jetzt auch nicht wahnsinnig viel Zeit eigentlich. Der Plan ist also, dass der eine Weile fährt und dann ausgetauscht wird. Und sie können jetzt in der Kürze der Zeit eigentlich auch niemand anders verpflichten, als einen Mechaniker aus ihrer eigenen Fabrik, der dann da halt noch mitfährt. George Schuster, der packt jetzt quasi seine Sachen und hüpft sofort in den Zug.
Philipp
01:26:49
Geiler, aber Montague Roberts, so ein geiler Bösewicht, wie ich den einmal von St. Rosamunde Pirche finde.
Jürgen
01:26:54
Also vielleicht sollte ich die Teams nochmal kurz so einmal durchgehen, damit ihr ein Gefühl habt, was da so abgeht. Wir haben ein Team aus Frankreich mit der Automarke De Dion Bouton. Das ist eins der größten und schwersten Fahrzeuge, die wir da in der Liste haben mit 3.300 Kilo und 30 PS. Da fährt dieser Boussier Saint-Geoffrey, der, ihr wisst schon, der sich das Rennen ausgedacht hat. Der ist ein erfahrener Rennfahrer und der hat noch einen Norweger mit dabei, den Hans-Hendrik Hansen, der auch Fahrer, Mechaniker ist und was der ist, der ist mit einer Russin verheiratet und ist sehr gut mit sibirischen Dialekten und so vertraut, was mega praktisch eigentlich ist, wenn du, Plans durch Sibirien zu fahren. Der kann aber auch Spanisch und Französisch und Chinesisch und so. Also der ist ziemlich gewieft und sie haben noch einen dritten mit an Bord, einen Monsieur Autran. Über den weiß ich jetzt nicht wahnsinnig viel. So, dann haben wir ein Auto der Marke Motoblock. Das ist ein sehr stabiles Auto. Da fährt Charles Godard. Das war derjenige ohne Kohle, der sich den Sprit erbettelt hat im Jahr vorher. Der ist quasi ein Autorennheld, bekannt aus dem Rennen schon aus dem Vorjahr, saß aber zeitweise hochverschuldet im Gefängnis. Und der hat jetzt einen Kameramann dabei, was ich auch schon irgendwie ganz cool finde und noch einen Mechaniker.
Dominik
01:28:11
Hä, war ein Kameramann in der damaligen Zeit?
Jürgen
01:28:13
Ein Kameramann.
Dominik
01:28:13
Der hat ja solche Filmrollen dabei, die so groß wie der Tisch ist.
Jürgen
01:28:18
Ja.
Philipp
01:28:20
Wie geil es einfach ist, dass deine Hand, gehst du gerade, genauso wie der Tisch, für die Leute zuhören, einfach nichts bringt, aber auch gar nichts.
Dominik
01:28:26
Ja, ihr könnt euch das schon vorstellen.
Jürgen
01:28:27
Das dritte Auto ist der Césaire Naudin. Das ist so ein kleiner, kompakter Zweisitzer, super klein, 1600 Kilo, 15 PS. und den fährt Auguste Pons, das ist der, der in der Wüste Gobi verreckt wäre fast.
Philipp
01:28:41
Wie so ein Smart.
Jürgen
01:28:42
Der ist ein todesmutiger Fahrer, er wird beschrieben als, Zitat, a mountain of muscle und der ist super harter Verfechter von einem leichten Fahrzeug, also der sagt, das kann man nicht mit so einem schweren Schiff machen, da muss man ein super leichtes Fahrzeug haben, das ist die beste Wahl. Der hat auch noch zwei Franzosen dabei, die sind jetzt nicht ganz so wichtig.
Philipp
01:29:00
Klingt eigentlich gar nicht so doof erstmal, wenn man gegenrechnet.
Jürgen
01:29:04
An die Strecke denkt.
Philipp
01:29:06
Naja, mit dem Übereis und so.
Jürgen
01:29:08
Dann haben wir die Amerikaner mit einem Modell Thomas Flyer. Das ist ein robustes Fahrzeug, das kann mit schwerem Gelände ganz gut umgehen. Das hat 60 PS, was schon mal gar nicht so wenig ist für ein Serienauto. Da ist dann Montague Roberts am Steuer und George Luster als Mechaniker mit dabei. Und die packen noch einen New York Times Reporter mit ein, den Walter Williams. Der wird auch noch wieder auftauchen, glaube ich. Dann haben wir den den Deutschen mit dem Team Protos, das Auto der Marke Protos. Fortschrittliches Design für die damalige Zeit, sehr robust, sehr schnell, 70 Meilen pro Stunde, ist super schnell für ein Auto, 40 PS und interessant ist, dass Hans Köppen, der Teamchef da oder der, das Unternehmen leitet, selbst nicht fährt. Also der hat Knabe und Maas dabei. Er schraubt auch nicht selbst, hat er auch keine Ahnung von. Er ist halt Militäroffizier und Abenteurer.
Philipp
01:30:00
Aber ich frage mich wirklich, wie wichtig ist es es denn schnell zu sein, weil das ist doch ein Ausdauerding.
Jürgen
01:30:06
Werden wir noch sehen. Dieser Hans Knabe ist ein erfahrener Mechaniker, der ist Experte für Straßen- und Brückenbau, auch Rennfahrer, auch wenn er meistens Motorboote bisher gefahren ist, aber komm. Das eine hat einen Motor, das andere hat einen Motor.
Philipp
01:30:18
Aber auch mal ganz generell noch, wo passen die ganzen Leute hin? Und der Proviant?
Jürgen
01:30:23
Wir können uns Bilder dann noch anschauen. Das ist alles so ein bisschen abenteuerlich. Aber Proviant ist auch noch ein spannendes Thema. Können wir dann auch noch mal drüber reden. Wir haben aus Italien den Brixia Zyst, auch relativ leicht und wendig, gesponsert von der italienischen Zeitung mit 40 PS. Und da sitzt Emilio Sertori am Lenker, Berufsfahrer, Mechaniker. und der hat eben den besagten Dichter Antonio Scarfoglio mit dabei und einen Deutschen mit dem Namen Henry Haag. Und die drei kennen sich aber erst seitdem, also nachdem sie losgefahren sind quasi.
Philipp
01:30:55
Aber auch geil, dass er schon Berufskraftfahrer ist.
Jürgen
01:30:58
So, wir haben ja ein paar Bilder. Also kann ich dann in die Schaunots packen. Die habe ich, muss ich mal checken, ob ich die rausgeben darf. Die habe ich aus dem Buch fotografiert, glaube ich. So sehen diese Autos aus. Beschreibt mal, vor allem der Deutsche, finde ich, der ist sehr, sehr einfach zu beschreiben. Und der sieht sehr spektakulär aus.
Dominik
01:31:15
Also tatsächlich ist schon geländefahrzeugmäßig. Also der ist tatsächlich, wirkt größer, als ich vermutet hätte. Hat auf jeden Fall sehr, sehr große Reifen. Ist schon höher gelegt. Und eher schon Richtung Militärfahrzeug.
Jürgen
01:31:29
Sieht aus wie ein Armeelaster.
Dominik
01:31:30
Ja.
Philipp
01:31:31
Genau. Ich wollte gerade sagen, wie so ein ganz alter Armeelaster mit noch so 10% Kutsche drin.
Jürgen
01:31:35
Genau. Der hat vor allem auch hinten so eine Plane drüber. Wie wir sehen, so der ist Design oder der hat irgendwie überhaupt nichts oben drüber.
Philipp
01:31:41
Ist das dieses leichte Auto?
Jürgen
01:31:43
Das ist das Leichteste, genau.
Philipp
01:31:44
Ja, weil der wiederum nicht ganz so hoch gebockt und eher wie so ein, ja, wie man sich so ein Ausfahrfahrzeug von der Welt vorstellt.
Jürgen
01:31:54
Aber da siehst du schon, also so viel Platz für Gepäck ist da dann nicht.
Philipp
01:31:57
Na eben, und du brauchst mal einen Ersatzreifen und was weiß ich was.
Jürgen
01:32:01
Ja, da zum Beispiel bei dem Motoblock siehst du, da ist irgendwie außen ein Reifen angebracht.
Philipp
01:32:06
Der sieht fast aus wie ein Vorläufer von einem Panzerwagen oder so. Der.
Jürgen
01:32:10
De Dion hier, da siehst du, die haben ihre Satzreifen hinten super hochgestapelt. Also die müssen sich schon auch was einfallen lassen, das alles da reinzukriegen. Wir haben hier noch den Thomas Flyer.
Dominik
01:32:21
Der hat wirklich drei Fahrzeuge ohne Dach?
Jürgen
01:32:24
Ja, teilweise haben die so ein Gestell, wo die dann so Planen drüber schmeißen können. Also die, aber die jetzt mal per se haben die erstmal kein Dach. Die haben auch keine Windschutzscheibe oft. Also ich weiß gar nicht, wer eine hat. Der hier hat eine, die ist auch nur so halb hoch. Der hat so ein bisschen. Die hier, Die Deutschen haben quasi das geschlossenste Fahrzeug von allen, würde ich sagen.
Philipp
01:32:43
Also der mit der Plane drüber.
Jürgen
01:32:45
Ja, finde ich ganz spannend, sich zu überlegen, dass du damit 22.000 Kilometer über die Beringstraße von New York nach Paris fährst.
Dominik
01:32:52
Ich finde es auch total krass, dass nie, keine der Marken hat überdauert.
Jürgen
01:32:57
Stimmt.
Dominik
01:32:57
Weißt du, ob irgendwas aufgegangen ist, was Bekanntem oder weil einer wird ja gewinnen, gehe ich davon aus und selbst diese Firma wird untergehen, ohne dass ich als Autofreund jemals davon gehört habe.
Jürgen
01:33:10
Das finde ich jetzt nicht so ungewöhnlich, das ist ja oft so, dass dann irgendwie halt in diesem Entwicklungsprozess Auto dann irgendeiner kommt, der es irgendwie besser, schneller, billiger baut und dann so ein Vorgänger dann, weißt, Nokia gibt es im Prinzip heute auch nicht mehr. Oh.
Philipp
01:33:22
Ne, ne, ne.
Dominik
01:33:23
Von denen habe ich wenigstens gehört.
Jürgen
01:33:24
Weiß vielleicht nicht das beste Beispiel, aber.
Philipp
01:33:27
Ja, aber bei ganz vielen Industrien, du hast schon recht, da findet so eine Post-Solidierung statt.
Jürgen
01:33:31
Die, die früh dran sind, sind nicht die, die unbedingt am Ende dann noch die großen sind.
Philipp
01:33:34
Ne, und dann werden die aufgefressen und klar. Also.
Jürgen
01:33:36
Die Details habe ich tatsächlich nicht. Ich werde von einem das Schicksal dann am Ende noch kurz ansprechen, aber ich weiß nicht, wo die anderen geendet sind.
Dominik
01:33:43
Und was halt die Effizienz dieser Autos ist halt unvorstellbar. Also 30 PS für 3000 Kilo nicht vorhanden. Unfassbar.
Jürgen
01:33:52
Zwei Tage vor Start kämpfen die Deutschen mit dem Gewicht ihrer Ausrüstung und Verpflegung. Der Protos ächzt unter den Anbauten. Also die haben da außen tatsächlich auch so eine Art Regal irgendwie mit dran gebaut und dass die da noch Zeug unterbringen.
Philipp
01:34:03
Auf so ein Billigregal dran geschaut.
Jürgen
01:34:04
Und statt jetzt aber die Zuladung zu reduzieren, installieren Knabe und Maas stärkere Federn. Teamchef Köppen hat keine Ahnung von Autos, der schaut einfach nur zu. Und einer der anderen Rennteilnehmer, der läuft so irgendwie die anderen Autos ab und dann steht er bei den Italienern und schaut sich das Auto an und diagnostiziert dem Röchelnden und stotterndem Zyst. Sorry Leute, aber das Ding ist so gut wie tot. Jetzt schon. Jetzt schon, vor dem Start. Und die Italiener sind aber, also die haben eine ganz coole Fan-Crowd, da gibt es schon so Trauben an Italienern, die sich da um das Auto versammeln und zum Glück haben wir einen Dichter an Bord, denn der hält fest. Die italienische Psychologie ist eine merkwürdige Sache, schreibt er später auf diese Menschenmenge, die da auf dem Gehweg steht. Skeptiker, Pessimisten, unpatriotisch, im Schatten des eigenen Hauses, aber die Entfernung macht aus Italienern verzweifelt Liebende der fernen Sonne, des reinen Himmels, der klaren Luft ihrer Heimat. Ein heftiges Heimweh füllt ihre Augen mit Tränen und beim Flattern der italienischen Flagge, beim Klang einer italienischen Stimme werden sie sentimental, zärtlich und nachsichtig gegenüber dem fremden Land. Und die Italiener in Amerika mehr als alle anderen. Und das ist der Grund, warum diese Italiener zittern vor Angst, als stünden sie um das Bett eines geliebten Kranken draußen vor der Garage wachen, in der Hager und Sitori arbeiten. Jeder Arbeiter, der den Ort verlässt, wird regelrecht überfallen und ängstlich befragt, angefleht die Wahrheit zu sagen und nichts zu verbergen. So müsst ihr euch das vorstellen.
Dominik
01:35:27
Klingt schön.
Jürgen
01:35:28
Weiter hält er fest, dass das Problem, dass das Auto hat, eine gebrochene Zuleitung zum Einspritzer ist, aber das ist die Diagnose von einem deutschsprachigen Mechaniker, der von einem italienischen Dichter interpretiert wird und in einem englischsprachigen Buch zitiert, aus dem ich ins Deutsche übersetzt habe. Also vielleicht hat er auch einfach einen Platten.
Dominik
01:35:45
Chapeau.
Philipp
01:35:47
Hört, hört.
Jürgen
01:35:48
Das mit dem Deutsch, habe ich das erwähnt, dass der Deutsche kein Italienisch spricht und die Italiener kein Deutsch?
Dominik
01:35:53
Nein.
Jürgen
01:35:53
Okay, das ist vielleicht wichtig.
Dominik
01:35:54
Macht das Kraut auch nicht mehr fett.
Jürgen
01:35:56
Die Italo-Meute steht jetzt zwei Tage lang vor dieser Werkstatt und die Menschen schwänzen ihre Jobs, um da mitzufiebern und da dabei zu stehen. Einfach nur um darauf zu warten, ob da jetzt ein Auto wieder rausfährt, das am Rennen teilnehmen kann oder nicht. In Team America steigt jetzt spontan dieser T. Walter Williams ein, der Reporter der New York Times. Er wird als rund und robust beschrieben und als nicht unbedingt ein Outdoorsman beschrieben.
Dominik
01:36:20
Aber der muss. Sein Chef von Beans hat ihn jetzt einfach mal dahin.
Jürgen
01:36:24
Der hat tatsächlich so ein Deal mit seinem Chef, er darf dann, wenn er keinen Bock mehr hat, darf er aussteigen und wird ersetzt, aber er muss.
Dominik
01:36:29
Ich meine, das sind ja ein paar Monate, von denen wir sprechen. Also die Deutschen haben ja sechs Monate frei bekommen. Es ist ja auch nicht gerade in 48 Stunden vorbei. Das ist Commitment. Da vermisst dich deine Frau, wenn du zum Zigarettenholen gegangen bist.
Jürgen
01:36:41
An Lincolns Geburtstag, dem 12.2., exakt um 11 Uhr soll das Rennen losgehen. 250.000 Zuschauer, jetzt haben wir den Bogen zum Anfang, stehen zwischen Haarlem und Broadway auf den Gehwegen und Straßen rund um den Times Square. Auf den Zuschauerrängen drängen sich Berühmtheiten. Auf der Straße warten sechs Automobile und ein endlos scheinendes Meer an Begleitfahrzeugen.
Philipp
01:37:01
Wie ist denn der Rennstartmodus? Gibt es so einen, ihr startet alle zum gleichen Zeitpunkt und rennt in die Fahrzeuge rein? War ja früher auch dieses Weinrennen Ding oder?
Jürgen
01:37:11
Ja, das kam erst später auf, glaube ich, dieser Le Mans Start. Meinst du das mit dem Reinen und Anmachen und um dieses Getümmel am Start ein bisschen zu entzerren. Aber die starten mit laufenden Motoren tatsächlich. Jemand bläst in ein Horn, das Publikum verstummt, die Band stimmt die Marseillaise an und einer der Franzosen startet mit der Handkurve den ersten Motor.
Philipp
01:37:30
Aber warte Sekunde, also das war jetzt noch nicht der Startschuss?
Jürgen
01:37:34
Nee, es war noch nicht der Startschuss.
Dominik
01:37:35
Der Motor wird erst.
Jürgen
01:37:37
Es hat noch keiner geschossen. Habe ich was von Schießen gesagt? Es hat keiner geschossen. Jemand bläst in ein Horn.
Philipp
01:37:43
Ich habe das als Startsignal interpretiert, aber wie ist denn überhaupt die Aufstellung? ist ja unfair, wenn da einer weiter vorne steht. Das ist völlig egal.
Jürgen
01:37:53
Die kommt dann, wenn sie losgefahren sind.
Philipp
01:37:55
Ich würde zu lachen.
Dominik
01:37:56
Wenn es einfach ein Fotofinish am Schluss wäre. Nee.
Philipp
01:37:58
Du kommst einfach nicht an und dann, ja, ich bin jetzt dritter gestartet. Ich hatte ja keine Chance.
Jürgen
01:38:02
Es werden nach und nach vier Nationalhymnen der vertretenen Teams gespielt und die Autos in Startposition gebracht. Die Motoren laufen, alle wenden sich der Tribüne zu, wo ein hochdekorierter, Bürgerkriegsgeneral den Startschuss aus einer Kaliber 22 Psole abgeben soll.
Philipp
01:38:15
Was hat er denn da angehabt?
Jürgen
01:38:16
Das ist eine sehr Sehr gute Frage, denn der General ist einfach nicht da.
Philipp
01:38:19
Oder hat er zu viele Accessoires? Ja.
Jürgen
01:38:20
Der ist nicht da.
Dominik
01:38:22
Wo ist er denn?
Jürgen
01:38:23
Fragende Gesichter, große Ratlosigkeit, die Fahrer spielen nervös mit dem Gaspedal. Um 11.14 Uhr hat der Präsident des amerikanischen Automobilclubs die Schnauze voll, schnappt sich den Schießprügel und drückt einfach ab. Die Motoren heulen auf und die Autos setzen sich in Bewegung. Der Jubel ist ohrenbetäubend. Ich glaube tatsächlich, wer an dem Tag da an dieser Straße steht, wird sich bis an sein Lebensende bewegen.
Philipp
01:38:45
Aber so viele Autos sind es ja eigentlich gar nicht, die da fahren.
Jürgen
01:38:47
Aber natürlich.
Philipp
01:38:48
Die Crowd ist ja...
Jürgen
01:38:49
Nee, aber jeder, der im Umkreis von ich weiß nicht wie vielen Kilometern ein Auto hat, steht quasi dahinter. Also die sind auch alle da.
Dominik
01:38:56
Die Reichen sind versammelt.
Philipp
01:38:58
Ach, die fahren jetzt auch ein bisschen mit, ein paar Meter so ungefähr. Genau.
Jürgen
01:39:01
Der leitende Redakteur...
Philipp
01:39:02
Da fährt einfach jemand los, aber einfach rückwärts ins Hafenbecken.
Jürgen
01:39:05
Der leitende Redakteur des Limoteur schreibt, Montague Roberts hat sich so sehr auf das Lenkrad gelehnt, dass es zu kollabieren drohte, aber er ruft, alles in Ordnung. Kapitän Köppen macht eine trockene Geste mit der Hand an dem Schirm seiner Mütze. Scar Foglio haucht der Menge einen Kuss zu. Pons schüttelt seine Schultern. Was Saint-Georges Frey betrifft, der bewegt sich nicht. Aber sein Gesicht schien noch blasser als gewöhnlich.
Philipp
01:39:25
Ey, aber wie man einfach daraus so eine Cartoon-Serie machen könnte. Allein aus den Gestalten, die dabei sind.
Jürgen
01:39:30
Berittene Polizeibeamte versuchen jetzt vor den Autos irgendwie den Weg freizumachen, was echt gar nicht so einfach ist. Und hinter den Pferden kommt dann direkt Pons im Cisernodin, dem leichten Sportwagen ohne Windschutzscheibe. Oder andere wichtige Teile, wenn wir schon dabei sind. Also die Sitze sind im Prinzip von Luft umgeben und es gibt ein Stück Blech, das bedeckt so ein bisschen den Einzylindermotor. Also das ist im Prinzip das Auto. Dahinter folgt Godard im Motoblock. Der hat eine Windschutzscheibe, die ist aber aus Leder und geht so bis zur Brust. Also auch jetzt nicht das, was dir wirklich die Temperatur oder irgendwie die Fliegen oder was auch sonst immer abhält. Der hat jetzt so zusätzliche Boxen an der Seite angebracht, wo Ausrüstung drin ist und auf denen ist Werbung, was ich sehr spektakulär finde, unter anderem für Louis Vuitton.
Dominik
01:40:15
Dann.
Jürgen
01:40:15
Kommt der Thomas Flyer.
Dominik
01:40:16
Was ich auch ultra abgefeiert hätte, wäre Musikboxen.
Jürgen
01:40:22
Und Unterbodenbeleuchtung, so mit Kerzen vielleicht. Dann kommt der Thomas Flyer, der ist schwer bepackt mit Werkzeugen, Planken zur Überquerung von Flüssen, Verpflegung und mehr. Ah.
Philipp
01:40:33
So kommt er übers Meer.
Jürgen
01:40:34
Eigentlichen Kofferraum hat, hat er auf Kundenwunsch einfach zwei zusätzliche Sitze hinten. Also das war so der Sonderwunsch vom Kunden.
Dominik
01:40:40
Falls wir jemanden mitnehmen wollen.
Jürgen
01:40:42
Dafür hat er jetzt keinen Kofferraum, aber da sitzt jetzt der dicke Redakteur von der Times. Dann folgt der Protoss. Sieht aus wie ein Armeelastwagen, hat sechs Benzintanks mit 176 Gallonen Entfassungsvermögen. Wollt ihr das mal umrechnen?
Dominik
01:40:55
Das ist viel.
Jürgen
01:40:58
666 Liter. Ja, wenn es keine Tankstelle gibt, was würdest du machen?
Philipp
01:41:03
Und wenn du das Depot vielleicht auch nachts nicht findest oder irgendwas?
Jürgen
01:41:05
Dann kommt der D'Ordillon, sieht vorne aus wie ein Sportwagen, hinten wie ein Lastwagen, beladen mit einem Berg an Taschen und Kisten und irgendwo in dem Haufen ist eine portable Küche, Verpflegung für einen Monat und ein Segel, das Kapitän Hansen extra für die arktische Tundra hat anfertigen lassen.
Philipp
01:41:20
Haben die überhaupt Licht?
Jürgen
01:41:21
Ja.
Philipp
01:41:22
Okay.
Dominik
01:41:22
Aber was heißt ein Segel? Also dürfte er zwischenzeitlich sich auch anders als Benzin fortbewegen?
Jürgen
01:41:28
Ja, nicht direkt, aber ich denke, damit kann man sich vielleicht das Fortkommen erleichtern.
Philipp
01:41:32
Stell dir mal vor, es wird einmal einfach mit Dampf mitfahren, du brauchst die ganze Zeit zwar Wasser, kannst aber halt einfach einen Baum am Wiggesrand fällen im Notfall.
Jürgen
01:41:38
Also ich könnte mir vorstellen, dass dieses Segel-Teil auch Plane vielleicht ist und womöglich, das ist ja auch, ich weiß nicht, Käpt'n Hansen ist glaube ich der, der hat auch Arktis-Erfahrung, der war angeblich alleine beim Nordpol, was irgendwie ein bisschen umstritten ist.
Dominik
01:41:51
Komplett alleine?
Jürgen
01:41:52
Ja. Oder am Südpol?
Philipp
01:41:54
Überall allein. Am Nordpol?
Dominik
01:41:55
Wirklich?
Jürgen
01:41:56
Ja.
Philipp
01:41:56
Ja.
Jürgen
01:41:56
Welcher Pol ist schon erschlossen in der Zeit? Der Nordpol, glaube ich. Der Südpol kommt noch. Irgendwie so. Und der, also der ist viel allein in so extremen Wetterlagen unterwegs. Und vielleicht hat er auch einfach sich darauf eingestellt, dass die irgendwie auf einer Eisscholle dann mal stehen oder so. Kann auch sein.
Dominik
01:42:11
Am Ende geht es ihm auch mehr ums Überleben, als dass er es gewinnt.
Jürgen
01:42:16
Das Schlusslicht ist der Zyst aus Italien. Auch der hat extra Vorrichtungen, um außen Fahrzeug zusätzliche Taschen und Kisten anzubringen.
Dominik
01:42:22
Aber unter dem Jubel der Massen ist er dann doch gestartet.
Jürgen
01:42:25
Er ist doch gestartet. und dahinter fahren ungefähr 200 Fahrzeuge von Schaulustigen und Auto-Enthusiasten, und an die Straße ist irgendwie eine einzige Party, also die Leute in Downtown Manhattan winken aus den Fenstern überall sind Fahnen und Wimpel die fahren dann an der Pope-Niederlassung vorbei, das ist ein krasser Konkurrent zu dem Thomas, aber selbst die lassen irgendwie ihre Sirene tönen als die Autos an der Filiale fahren.
Philipp
01:42:48
Sind wir eigentlich gerade schon in der Zeit von verbleitem Benzin?
Dominik
01:42:52
Nein.
Jürgen
01:42:54
I don't know.
Dominik
01:42:55
Also, es ist wahrscheinlich verbleiht. Also, nicht unverbleiht so rum.
Philipp
01:42:59
Ich glaube.
Dominik
01:43:00
Wenn das da blei drin ist, ist meine Antwort.
Philipp
01:43:01
Ja, ja, aber das wird ja auch erst irgendwann erfunden.
Dominik
01:43:03
Naja, dann weiß ich's nicht.
Jürgen
01:43:05
Also, wir sind schon noch relativ früh in der ganzen Entwicklung.
Dominik
01:43:08
Aber worauf willst du hinaus, dass es auch sehr ungesund ist?
Philipp
01:43:11
Naja, ich meine, wenn du einfach Also, dann kann man's ja nicht. Also.
Dominik
01:43:14
Ich lehne mich jetzt mal weiter aus dem Fenster und sage, niemand von denen ist mehr am Leben.
Jürgen
01:43:17
Nicht alle haben Fenster. Hast du das bedacht? Ich bin beim Aus dem Fenster lehnen.
Philipp
01:43:20
Aus der Plane lehnen klingt auch doof.
Jürgen
01:43:22
Die Universität muss vorübergehend den Betrieb einstellen, weil die Studenten teilweise unerlaubt einfach nach draußen laufen. Es ist absoluter Ausnahmezustand, der jetzt ungefähr so für zwölf Meilen anhält, bis nördlich vom Times Square dann der Jubel aufhört, weil die Fahrzeuge, die jetzt da mitfahren, dann umdrehen und das Rennen ab da richtig startet. Freie Fahrt. Aber es schneit. Und Auguste de Pont im Cisernodin verirrt sich quasi sofort. Also rund 45 Meilen nördlich von New York. Rund 45 Meilen nördlich von New York stellt er fest, dass die Sonne auf der falschen Seite von seinem Auto ist und das ist jetzt entweder ein ganz merkwürdiges Wetterphänomen oder er fährt genau in die falsche Richtung. Er dreht also sicherheitshalber mal um. Die anderen fünf Fahrzeuge bleiben recht eng beisammen, wobei der Zyst immer wieder versucht nach vorne auszubrechen, das Feld anzuführen, weil das ist gut für die Headlines in den Zeitungen, auch in der ersten Etappe eines 22.000 Meilenrenns.
Philipp
01:44:17
Wie ist denn überhaupt der Modus? ist einfach ein The Winner Takes It All, wer im Ziel ankommt, hat gewonnen und ihr dürft so viel fahren, wie ihr wollt oder gibt es so fixe Ruhezeiten?
Jürgen
01:44:26
Ne, es gibt keine fixen Ruhezeiten. Es ist verboten quasi aus fremder Kraft, also mal irgendwie mit dem Zug hüpfen geht nicht, mal abschleppen zur nächsten Werkstatt und so, das ist okay, aber du darfst jetzt eigentlich nicht mit dem Zug oder mit dem Schiff oder irgendwas, musst du aus eigener Kraft da ankommen.
Dominik
01:44:40
Wenn wir hier schon 90 Jahre Cartoons alle im Kopf haben, du darfst jetzt auch nicht irgendwie einen Schraubenschlüssel in die Räder deines Konkurrenten werfen.
Jürgen
01:44:46
Das ist interessant, aber ich weiß nicht, ob das Regelwerk sich dazu äußert.
Philipp
01:44:52
Aber so Stacheln am Rad, wenn du den anderen abdrängst, dass der Reifen platzt und sowas, das war alles fein.
Jürgen
01:44:57
Die Deutschen gehen konservativ an die Sache ran. Knape fährt auf Befehl defensiv. Die werden dann schon sehen, wer aus dem Rennen ausscheidet.
Dominik
01:45:03
Ja, naja. Hat ja der Philipp auch vorhin ange... It's a marathon and not a sprint.
Jürgen
01:45:09
Und je weiter sie sich von New York entfernen, desto schlimmer wird jetzt der Schnee. Also in... Oh Gott, wie spricht man das aus? In Poughkeepsie. Poughkeepsie. Poughkeepsie? sag ich jetzt einfach mal, ich lehne mich aus deinem Fenster wo ist.
Philipp
01:45:25
Denn das ein Thema, bei welcher US-Serie oder so, wo das ein Ding ist.
Jürgen
01:45:31
Weiß ich auch nicht da fahren jetzt quasi die Automobilfans aus der Stadt fahren mit ihren Autos bis vor die Stadt, um da die Renteneimer in Empfang zu nehmen, weil es gibt im Prinzip keine Wegweiser und wenn so viel Schnee liegt, gibt es eigentlich auch keine Straßen mehr, weil du siehst keine Straßen mehr.
Dominik
01:45:47
Ich hab schon jetzt keinen Bock mehr.
Jürgen
01:45:48
Wirklich Also das wird in jeder Stadt passieren, dass Autos aus der Stadt rauskommen, die irgendwo in Empfang nehmen, die in die Stadt geleiten, einfach weil die Leute sich da auch mega freuen, wenn hier sowas durchkommt und es gibt ja kein Kartenmaterial. Also die sammeln zwar überall bei Gelegenheit Karten ein, wenn sie welche kriegen, aber das sind meistens nicht mal Straßen eingezeichnet. Sehr oft müssen die Rennfahrer ganz einfach auch anhalten und nach dem Weg fragen.
Philipp
01:46:13
C'est tout de France?
Dominik
01:46:14
Wo geht's hier bitte nach Russland?
Jürgen
01:46:16
Wo geht's hier bitte nach Paris? Der Thomas Flyer führt in Poughkeepsie das Feld an. Knapp vier Stunden nach Rennstart. Unterwegs hat sich Montague Roberts einen ledernen Footballhelm aufgesetzt, um dem Wetter zu trotzen. 40 Minuten dahinter folgt Boussien Saint-Geoffrey in voller Arktis-Montour. Habe ich schon erwähnt, dass es stark schneit? Ich glaube schon. Als sie in die Stadt kommen, stellen sie fest, dass das Team aus dem Flyer gerade genüsslich sein Mittagessen im Diner. Achso, ja genau. Als der Zweite in die Stadt kommt, stellen sie fest, dass der Erste gerade im Diner hockt und genüsslich zu Mittag isst. Und dann halten die ihm auch an und hinter ihnen fährt aber der Italiener im Züstern einfach brettert durch die Stadt, ohne zu bremsen.
Dominik
01:46:53
Kann man ein Zeichen setzen.
Jürgen
01:46:54
Fährt aber in die falsche Richtung dafür mit voller Imbrunst und sehr viel Anlauf.
Dominik
01:46:58
Mit dem Brustton der Überzeugung.
Jürgen
01:47:00
Zuschauer stehen an der Straße und versuchen dem irgendwie mit Hand zu winken, dass er irgendwie anders hätte abbiegen müssen und Roberts und das Team Flyer holen den also sehr schnell dann wieder ein.
Philipp
01:47:08
Aber da gab es doch mal wirklich irgendwann diese Serie mit dieser Mad Race.
Dominik
01:47:12
Ja, da gibt es Filme, ja zig solche Filme.
Philipp
01:47:14
Ja, ja, aber diese Cartoon-Serie, diese Hanna-Barbera mit diesem kichernden Hund, wo ich irgendwann mal dieses GIF gemacht habe, weil Jürgen in irgendeiner Folge so diesen Lacher gemacht hatte. Ja.
Dominik
01:47:25
Stimmt. Diese Races waren ja total angesagt mal.
Jürgen
01:47:28
Also ich musste immer an Bandit mit hier Bud Reynolds und so denken. So diese Filme, die habe ich vorher geliebt als Kind.
Philipp
01:47:33
Ich muss auch endlich mal diesen It's a mad, mad, mad, mad, mad, mad, mad, mad world anschauen. Das ist doch auch mit diesem bescheuerten Reinen.
Dominik
01:47:39
Weiß ich nicht.
Jürgen
01:47:40
Weiß ich nicht.
Dominik
01:47:40
Aber es ist auf jeden Fall so bekannt, dass selbst jetzt in rural US die Leute an der Straße stehen.
Jürgen
01:47:46
Mit dem rural juror. Kennst du dich noch an den rural juror?
Philipp
01:47:51
Aber das ist auch immer noch mein Gedanke. Noch sind wir in den USA, noch sind wir in sehr städtischen Bereichen.
Jürgen
01:47:56
Noch sind wir zivilisiert.
Philipp
01:47:57
Wo Leute das mitkriegen. Wir kriegen denn davon irgendwas... Am Arsch der Heide?
Jürgen
01:48:03
Gucken wir mal. Roberts und das Team Flyer holen jetzt also schnell wieder auf. Der kennt sich auch in der Gegend aus. Der ist ja hier aus der Ecke und der setzt sich also schnell wieder an die Spitze. Aber im Schnee ist es gar kein so richtiger Spaß an der Spitze. Oder überhaupt auf der Straße. Also der Schnee reicht jetzt schon so bis zum Felgenrand. Sie sehen oft nicht mal mehr die Straße. Schuster und Williams müssen mehr als einmal aussteigen, um Zäune abzubauen, damit sie dann über gefrorene Ecke halt einfach irgendwie grob in die richtige Richtung fahren können.
Dominik
01:48:28
In den USA wirst du erschossen, wenn du hier einfach aufs Gebiet fährst.
Jürgen
01:48:31
An einer Stelle wird das Team Thomas von einem Farmer angehalten, der ihm eine Abkürzung vorschlägt und die Abkürzung ist voller Schneewehen und führt nirgendwo hin. Der Farmer ist einer von vielen, die die Entwicklung des Automobils verteufeln und es gibt viele andere Gelegenheiten, wo Menschen einfach auf die Autos schießen, die vorbeifahren.
Dominik
01:48:48
Also das ist ja tatsächlich hier 1908, da ist in den Wilden Westen noch der Wilde Westen, da sind noch Cowboys unterwegs.
Jürgen
01:48:55
Immer wieder müssen die Männer aussteigen und Schnee schaufeln, er reicht jetzt schon so bis zur Radnabe ungefähr. Auch Auguste Pons muss aussteigen und in die nächste Stadt laufen. Rund 50 Meilen hinter dem Führen ist ihm der Motor von seinem Césaire Noderre verreckt und er kommt dann an so einem Farmhaus vorbei und obwohl er mit der Sprache überhaupt nicht weiterkommt, wird er eingeladen, da die Nacht zu verbringen.
Philipp
01:49:16
Entschuldigung Mister, haben Sie einen Motor für mich?
Jürgen
01:49:18
Hier endet das Rennen für Auguste Pons. Am nächsten Tag fährt er mit dem Zug nach New York zurück und obwohl er dann nochmal zurückkehrt und das Auto repariert, kommt er damit nicht mehr sehr viel weiter. Noch vor Ende der ersten Woche ist er offiziell draußen.
Dominik
01:49:31
Ein Segen für ihn.
Jürgen
01:49:32
Wie sich das ausstellt. Witzigerweise ist Auguste Pons der Erste, der in Paris ankommt, nur hat nicht mehr Maut. Habe ich schon erwähnt, dass es schneit?
Philipp
01:49:41
Nee, du hast überhaupt erwähnt, dass am Schluss Leute in Paris ankommen werden. Ich habe mir nämlich auch schon überlegt, zu einem vielleicht, verschwinden einfach alle Leute irgendwie wegen Eis.
Jürgen
01:49:52
Die Italiener und Saint-Geoffrey fürchten unabhängig voneinander, dass Schneeketten sie verlangsamen könnten und dass sich die Reifen dann zu schnell abnutzen auch und weigern sich Schneeketten anzulegen. Der Schnee wird aber immer höher und immer höher. Wir sind jetzt schon so bei Höhe Reifen Oberkante ungefähr.
Dominik
01:50:08
Aber dass die Autos überhaupt fahren.
Philipp
01:50:10
Ich wollte gerade sagen.
Jürgen
01:50:12
Geschwindigkeitsrekorde bricht bei diesen Bedingungen niemand. Als sie nachts in Hatzen ankommen, sind wir schon in Hatzen? Ja, wir sind schon in Hatzen, wartet dort niemand auf die Wagen. Es ist einfach schon zu dunkel und zu spät. Also da kommt keiner aus der Stadt gefahren.
Philipp
01:50:24
Hatzen.
Jürgen
01:50:27
Schuster erfährt, dass seine Frau krank ist. Und er überlegt tatsächlich, in Hatzen abzubrechen. Aber er will jetzt noch einen Tag warten, bis er vielleicht etwas konkretere Informationen hat.
Philipp
01:50:34
Woher hat er die Informationen denn jetzt?
Dominik
01:50:35
Ein Telegramm.
Jürgen
01:50:36
Ein Telegramm. Das ist the mode of information transportation.
Dominik
01:50:43
Der Pony Express.
Jürgen
01:50:45
Nicht alle schaffen es an diesem Tag bis Hudson. Godard im Motorblock ist wohl in eine Senke geraten, die von einer Schneewehe verdeckt war. Jemand hat auch gemeint, dass er ein Auto durch die Luft hat segen sehen. Ich weiß nicht, ob das aber der Wahrheit entspricht. Und die müssen jetzt die ganze Nacht schaufeln im Prinzip. Sie schaufeln das Auto aus dieser Schneewehe wieder raus.
Philipp
01:51:04
Aus zu und ist so, ja, wir haben Kauder mehr.
Jürgen
01:51:06
Und sie machen dann eine Pause, suchen nach Proviant, durchwühlen ihr Gepäck und stellen fest, sie haben nur eine Flasche Champagner dabei, die für den Zieleinlauf in Paris gedacht war. Das ist so geil.
Philipp
01:51:17
Das sind Prioritäten.
Jürgen
01:51:18
Das wird in Deutschland nicht passieren. Wenn du einen Teilebst überlegst, 22.000 Wein, was nehme ich denn mit? Mach mir auch eine Flasche Champagner. Ey.
Philipp
01:51:28
Da schließt sich der Kreis am Anfang zum Gartenzwerg.
Jürgen
01:51:32
Ja, ja, finde ich großartig.
Philipp
01:51:34
Und die Deutschen einfach 300 Kilo Erbswurst.
Jürgen
01:51:38
Sie bügeln sich jetzt die Flasche Champagner rein, schaufeln noch ein bisschen weiter und kommen irgendwann nachts völlig fertig in Peekskill im Hotel an.
Dominik
01:51:45
Das waren auch echte Männer damals.
Jürgen
01:51:47
Ja, das ist so gut.
Dominik
01:51:48
Nicht sehr schlau, aber männlich.
Jürgen
01:51:49
Team Thomas.
Philipp
01:51:50
Du meinst männlich.
Jürgen
01:51:51
Team Thomas fährt an Tag zwei um sechs Uhr morgens in Hudson los. Zyst und De Dion sitzen noch beim Frühstück. Also wenn ihr mit den Namen durcheinander kommt, sagt es mir bitte. Mittlerweile habe ich es halbwegs raus, glaube ich, wer womit fährt, aber es ist anstrengend. Ihr müsst euch gut konzentrieren. Währends Carafoglio, den kann man sich gut merken, das ist der Dichter. Nicht ganz dicht, der Dichter. Währends Carafoglio im Zyst auf seine Teamkameraden wartet, wird er von der Polizei aufgehalten. Also er fährt nicht, sondern er wartet. Die beiden Autos vor ihm haben wohl ein Pferd erschreckt und das hat sich losgerissen und dafür muss er jetzt drei Dollar Strafe zahlen.
Dominik
01:52:27
Untertitelung des ZDF, 2020.
Jürgen
01:52:28
Die meiste Zeit des Tages sind die drei führenden Fahrzeuge aber ziemlich eng beieinander. Als der Dédion einmal überraschend von der Straße abkommt, hält Roberts im Thomas Flyer sofort an und zieht ihn raus. Also irgendwie mit einem Seil wahrscheinlich. Also echt Sportsmanship und so. Die Italiener kommen an der Stelle an und fahren einfach weiter. da.
Dominik
01:52:46
Die auch am Anfang schon durchgefahren sind einfach. Das zieht sich durch.
Jürgen
01:52:50
Mittags geraten die Wagen in einen Schneesturm und das ist so ein Menschen sind in ihren Häusern gefangen Kaliber von Schneesturm.
Philipp
01:52:58
Da habe ich Bock Auto zu fahren und zwar eins ohne Dach.
Jürgen
01:53:02
Da holen der Thomas und der Diod den Züst dann langsam wieder ein. Also sie finden mit.
Dominik
01:53:07
Betonung auf langsam.
Jürgen
01:53:08
Sie finden das Team Italy schaufelnd vor. Packen also jetzt auch ebenfalls ihre Grabfahrzeuge aus, weil es einfach nicht nicht weitergeht. Sie müssen da einen Weg freischaufeln. Nach zwei Stunden kollaborativen Grabens kommt ein Ortsansässiger vorbei und erklärt ihnen, dass sie in die falsche Richtung buddeln.
Philipp
01:53:24
Ey, aber zum Glück haben die alle wenigste Zeit.
Dominik
01:53:25
Und er schießt sie aus Mitleid, hätte ich auch...
Jürgen
01:53:28
Der Schnee reicht inzwischen bis Oberkante der Kühlergrill.
Philipp
01:53:31
Wie fährt der Auto noch?
Jürgen
01:53:34
Rund um Albany ist der Schneefall so stark, dass die Guidecars im ersten Anlauf überhaupt nicht aus der Stadt rauskommen. Also die, die immer raus und die abholen. Das sind so die Guidecars.
Dominik
01:53:42
Ah, okay, das hast du glaube ich noch nicht erwähnt.
Jürgen
01:53:44
Ja, kann sein. Und wenn ich es richtig verstehe, lassen sie die Autos dann stehen und nehmen dann Pferde, die extra geschärfte Hufeisen tragen und damit kommen sie dann irgendwie aus der Stadt. Das ist total absurd.
Philipp
01:53:56
Geschärfte Hufeisen, die haben so, das ist ein ganz cooles Finish.
Jürgen
01:54:01
So angeleitet gelangen der Thomas Flyer, der Zyst und der De Dion dann nach Albany Downtown. Da gibt es ein riesiges Bankett ausgerichtet vom Automobilclub, was eigentlich in fast jeder amerikanischen Stadt bei diesem Rennen so sein wird. Geld ist vorhanden. suchen heimlich jetzt schon nach einem Ersatz für ihn, weil er so eine negative, Einstellung hat. Weil er so undiplomatisch damit auch ist. Das Team Thomas Flyer ist am nächsten Tag das erste, das aus der Stadt fährt.
Philipp
01:54:54
Wobei ich jetzt ehrlich gesagt sagen muss, unter den Umständen, die du erzählt hast, finde ich also da Bedenken anzumelden jetzt nicht unbedingt, diplomatisch das falsche Wort, sondern halt nicht völlig besessen von der Idee mit einem egal was passiert, ich ziehe es durch.
Jürgen
01:55:09
Das ist halt die Frage des Throns. Das Team Thomas Flyer ist am nächsten Tag das erste, das aus der Stadt fährt und die Temperaturen steigen jetzt, was die ganze Situation aber nur bedingt verbessert. Die Schneewehen schmelzen und verwandeln die Straßen in Matschpisten. Wer bremst, bleibt stecken, wer schneller fährt, kommt ins Rutschen. Also du hast die Wahl, Pest, Cholera.
Dominik
01:55:28
Mit deinem Eisfahren musst du genau die perfekte Geschwindigkeit fahren.
Jürgen
01:55:31
Vor allem die schweren Autos fahren sich, Zitat, wie bockende Wildpferde und reagieren selbst bei so kleinen Unebenheiten mit ganz schlimmen Geruckel, was halt ohne Puffer so direkt ans Lenkrad weitergegeben wird. Der Flyer ist leicht, der kann ganz gut von Roberts alleine gefahren werden, der Roberts treibt ja auch Sport. Bei dem 3-Tonnen-Dudion haben zeitweise Saint-Geoffrey und Kapitän Hansen gleichzeitig ihre Hände am Lenkrad.
Dominik
01:55:55
Weil du es nicht halten kannst.
Philipp
01:55:56
Ja, ja.
Jürgen
01:55:56
In Schenectady, rund 20 Meilen nach Albany, geht es plötzlich gar nicht mehr weiter. Die Straße ist unpassierbar. Die Autos sollen, so der Tipp eines Anwohners, rüber auf die andere Bachseite und dadurch die Obstplantage fahren.
Dominik
01:56:09
Da freut sich der Besitzer der Obstplantage auch.
Jürgen
01:56:12
Hansen findet das großartige Idee, baut sofort eine Brücke aus Bäumen, Steinen, den mitgebrachten Planken, zimmert was zusammen. Und mit viel Aufwand führen sie jetzt darüber die drei führenden Autos auf diese Plantage und stellen fest, scheiße, die ist genauso unpassierbar wie die andere Straße. Und wir müssen irgendwann wieder zurück. Jetzt stecken sie halt im Matsch und Schnee zwischen den Obstbäumen fest. Das gibt jetzt dem weit abgeschlagenen Protos die Chance, ein bisschen aufzuholen, aber die Deutschen verlieren viel Zeit damit, Wege zu suchen, nassen Schnee zu schaufeln, also sind genauso beschäftigt. Charles Godin im Motoblog ist sogar noch weiter zurück. Nach nur anderthalb Renntagen ist er fast einen Tag hinter den Führenden. Er sagt dazu nur, ich fahre weit, nicht schnell. Das Führungstrio steckt noch immer fest. Die Schaulustigen kommen mit immer besseren Vorschlägen um die Ecke, etwa warten bis der Schnee schmilzt oder fahrt doch auf dem Zugweg den Kanal entlang. entlang, was ein Zugweg ist. Die haben damals Schiffe, hatten oft keinen eigenen Antrieb so an Flüssen und dann sind die so mit Esel und Ochsen am Zugweg entlang und haben mit Seilen dann so die Schiffe gezogen.
Philipp
01:57:16
Erklären sie, glaube ich, bei Asterix und Kleopatra auch bei alten...
Jürgen
01:57:19
Weiß ich nicht. War das in Ägypten auch schon ein Ding? Kann sein. Also die Idee mit dem Zugweg finden die Fahrer jetzt aber eigentlich gar nicht so schlecht, weil im Winter benutzt keiner den, also wird auf dem Fluss nicht gefahren und Und die beschließen, dass alles besser ist, als hier zwischen den Obstbäumen zu stecken.
Philipp
01:57:35
Ich habe Lust, wenn es da ausrutscht und abrutscht.
Jürgen
01:57:37
Sie wollen jetzt auch nicht auf besseres Wetter warten, also bauen sie jetzt noch eine Brücke, damit sie wieder zurückkommen auf die andere Flussseite.
Philipp
01:57:44
Bach oder Fluss jetzt?
Jürgen
01:57:47
Ja, da wo sie drüber gehen, das kann ich mir nicht vorstellen, dass das ein richtiger Fluss ist.
Dominik
01:57:49
Bevor es so arg geregnet hat.
Jürgen
01:57:50
Aber da wo sie dann langfahren wollen, das ist dann glaube ich schon ein richtiger Fluss. Das muss nicht unbedingt das gleiche Gewässer sein, da bin ich mir jetzt nicht hundertprozentig sicher. Auf jeden Fall haben sie ein Auto, auch wieder von einem der Motorsport-Enthusiasten, der will ihnen den Weg weisen zum Kanal und der schlittert aber direkt vor diesem Zugweg runter, brettert in das halbgefrorene Wasser des Kanals, der Fahrer bricht sich drei Rippen. Also deine Sorge ist berechtigt, Philipp.
Dominik
01:58:14
Aber ist die Reise vorbei mit drei gebrochenen Rippen? Oder macht er weiter?
Jürgen
01:58:17
Das war ja kein Rennfahrer. Das war einer der Locals. Das hält jetzt die Rennfahrer keineswegs davon ab, mit haltsprägerischem Tempo diesen gefrorenen Zugpfad entlangzubreddern.
Dominik
01:58:27
Ja, mehr als 30 kmh?
Jürgen
01:58:28
Ja, wobei, ja.
Philipp
01:58:31
Nee.
Jürgen
01:58:32
Vielleicht noch nicht. Nee, 30 glaube ich tatsächlich noch nicht. Wobei, kmh, ich habe hier immer Meilen pro Stunde. Vielleicht auch 30.
Dominik
01:58:39
1,6.
Jürgen
01:58:40
Oder?
Dominik
01:58:40
Mal 1,6. Ja.
Jürgen
01:58:41
Es ist saugefährlich. Als es dunkel wird, brechen sie dann vernünftigerweise ab und checken in Fonda in einem Hotel ein. Und Roberts ruft jetzt mal beim Chef der Thomaswerke an, weil er hat so ein bisschen die Sorge, dass der vielleicht den Stecker zieht, wenn der Fortschritt nicht groß genug ist. Also wenn er nicht irgendwie ständig dieses Rennen anführt, hat er Angst, dass er abgezogen wird. Es gibt auch Gerüchte, dass dieser E.R. Thomas von vornherein eigentlich nur das Rennen bis nach Buffalo, da wo das Werk von Thomas Flyer ist.
Philipp
01:59:08
Ist.
Dominik
01:59:09
Anfangs PR mitnimmt und es war's.
Jürgen
01:59:11
Genau, das gibt so ein Gerücht. Weiter geht's am nächsten Tag wieder auf dem Zugpfad. Und siehe da, die Bedingungen sind plötzlich so gut, dass das Rennen sich bald wie ein Rennen anfühlt. Der Zyst aus Italien bricht aus der Gruppe aus. Roberts im Thomas Flyer kann mit großer Mühe mithalten, der Dion aus Frankreich nicht. Techniker Hans Hansen kommentiert, das Leben ist zu kurz, um an einem so gefährlichen Ort so schnell zu fahren. Das ist eine gute Einstellung für einen Rennfahrer. Zum ersten Mal im Rennen geraten die Rennteilnehmer immer gefährlich nahe an die geltenden Geschwindigkeitsbeschränkungen.
Philipp
01:59:41
Es gibt überhaupt welche schon.
Jürgen
01:59:43
Die sind Downtown in der Stadt 10 Meilen pro Stunde, in bewohnten Gebieten 15 Meilen die Stunde, auf Landstraßen 20 Meilen pro Stunde, aber es gibt nichts im Gesetz zum Thema Zugpfade. Die beiden führenden erreichen zwischenzeitlich, oh da habe ich es doch, Spitzengeschwindigkeiten von circa 50 Meilen pro Stunde. Trotz Regen und, also ich wollte die Fahnen an so Brücken vorbei und da stehen Schaulustige und wir hatten ja mal diese erste verkehrstote. Sie können nicht parsen, also sie können dieses Tempo überhaupt nicht fassen, was da gerade an ihnen vorbeirauscht, wie du gerade die Motorräder beschrieben hast.
Dominik
02:00:16
I love man.
Jürgen
02:00:18
Also sie sind staunend, stehen die da. In Utica, der nächsten Stadt auf der Reise, gibt es eine große italienische Community. Und die ist laut, als sie realisiert, dass der Zyst als erstes in die Stadt rollt. 3000 Italiener und Italienerinnen machen mehr Lärm als 7000 restliche Zuschauer. Wie war Italia? Die Menschen laufen dem Zyst bis in die Werkstatt hinterher, in der er abgestellt wird, auch in die Werkstatt rein, sodass der Besitzer das Tor überhaupt nicht mehr zumachen kann. Und hunderte Leute stehen um dieses Auto rum. Bis dann irgendwann so ein italienischer Anwalt, der springt auf die Motorhaube und kriegt es irgendwie hin, die Leute so ein bisschen in den Ausgang zu lotsen, damit die überhaupt mal jetzt sich um das Auto kümmern können. Nach einer mittäglichen Stärkung geht es weiter. Die drei Führenden rücken wieder näher zusammen. Näher als sie in Liebis, als die Stoßstange an Stoßstange im schlammigen Sumpfgebiet stecken bleiben. Es gießt wie aus Eimern. Ein Bauer organisiert Pferde, um die Wagen frei zu bekommen. Recht unvermittelt beschuldigt Scarfoglio den Thomas-Piloten Roberts des Cheatens. Es soll den Italienern wissentlich die Vorfahrt gelassen haben, damit die eine Schneise schlagen. Das ist auch ein geiler Betrugsvorwurf. Der Streit wird laut, die Vorwürfe fliegen tief. Auch Hansen mischt hier mit und später dann auch öffentlich. Und schließlich einigen sie sich drauf, dass sie einfach die Führungsposition alle fünf Stunden tauschen.
Dominik
02:01:33
Wie bei der Tour de France, dass immer ein bisschen jemand quasi… Das.
Jürgen
02:01:36
Ist der Plan, genau. Auf dem Weg nach Buffalo könnte der Flyer und der De Dion den Zyst aber abhängen. Also ist die ganze Vereinbarung eigentlich auch für die Katz. Die Temperaturen sinken und zwischen Rochester und Buffalo gibt es nichts mehr zu schaufeln. Da ist jetzt alles hart gefroren. Es ist also super rutschig, aber sie bleiben jetzt nicht mehr so richtig im Schnee stecken. Also sie können Gas geben. Es sieht jetzt so aus, als käme Roberts zuerst nach Buffalo. low. In Williamsville wird er doch jäh gestoppt. Die wartenden Autos, die Zuschauenden und Blechbläser lassen auf der Hauptstraße so wenig Platz, dass der Flyer, der mit 60 Meilen pro Stunde anrauscht, da überhaupt nicht mehr durchpassen kann. Anhalten kannst du vergessen, ja, bei den Bedingungen mit den Bremsen sowieso kannst du knicken. Er kann jetzt tatsächlich nur noch ein bisschen verlangsamen und dann das Lenkrad so rumreißen, dass er in den Acker kracht, also wirklich so durch den den Zaun durch.
Dominik
02:02:32
Durch den Acker Leute überfahren.
Jürgen
02:02:35
Durch den Acker, durch noch einen Zaun und auf der anderen Seite wieder auf die Straße. Also ein ganz cooles Manöver eigentlich. Aber er hat einen Platten. Was aber nicht schlimm ist, weil da stehen jetzt irgendwie tausende Leute rum, die ihm zur Hilfe eilen, diesen Reifen zu wechseln. In Buffalo Downtown warten tausende auf die Ankunft des Thomas Flyer. Sie halten vor dem Hotel an.
Dominik
02:02:57
Wir bringen den Satz zu Ende, dann habe ich eine Frage.
Jürgen
02:03:00
Sie halten vor dem Hotel an, Roberts legt seinem Mechaniker Schuster anerkennend die Hand auf die Schulter, also er steckt nicht alleine den Ruhm ein und sie feiern zusammen und ein Thomas-Angestellter holt sich dann quasi den Wagen vom Hotel, bringt ihn ins Heimwerk, um da jetzt mal einen schnellen Kundendienst zu machen.
Dominik
02:03:16
Kannst du mal überreißen, wie die Berichterstattung da vonstatten geht? Also ich habe verstanden, dass ein Reporter an Bord ist, ich habe verstanden, dass jemand ein Kamerateam dabei hat, aber das ist ja nichts, was man übers Internet quasi… Ja.
Jürgen
02:03:28
Also es wird ständig Telegrafen, ständig, eigentlich am laufenden Band. Sowohl die Schaulustigen schicken immer irgendwie Sachen an die Zeitung, als auch die Rennteilnehmer lassen sich immer auch den Fortschritt der anderen Rennteilnehmer über Telegrafen dann irgendwie schicken. Also ständig….
Dominik
02:03:44
Also das interessierte Klientel und das Volk sind quasi, man weiß, wie der Stand ist, zumindest noch in den USA.
Jürgen
02:03:52
Zumindest in den USA, ja genau. So kann man es, glaube ich, ganz gut sich vorstellen. Unser lieber Kollege Schuster checkt zu Hause, wie es der Frau geht und ob er überhaupt weiterfahren will. und zweieinhalb Stunden, nachdem der Thomas Flyer in Buffalo angekommen ist, kommt dann auch der De Dion an. Der wird ebenso grün empfangen und auch mit einem Guide Car in die Stadt geleitet und der darf dann aber nicht beim Thomas Autowerk zum Kundendienst, sondern der geht dann zur Konkurrenz, wie die anderen Rennwagen übrigens auch. Im offiziellen Rennhotel richtet ER Thomas höchstpersönlich ein spätes, aber festliches Mittagsmahl aus und, Charles Godard im Motoblock, der kommt dann ungefähr Moment, jetzt habe ich hier.
Philipp
02:04:38
Aber müssen die eigentlich die Städte genau so abfahren?
Jürgen
02:04:41
Nee, müssen sie eigentlich nicht, aber es gibt schon so eine vorgeschlagene Route, weil da ist dann die Infrastruktur entsprechend, da warten die Leute auf die, da haben die diese Guidecars, da haben die dann ein Hotel, da ist die Party, aber sie könnten auch eine andere Route machen.
Dominik
02:04:57
Und sich an großen Städten zu orientieren, ist ja jetzt auch tendenziell sinnvoll.
Jürgen
02:05:01
Wenn du dir ein sehr schlecht ausgebautes interkontinentales Straßennetz in Amerika vorstellst, hast du, glaube ich, gar nicht wahnsinnig viele Möglichkeiten, da anders zu fahren.
Philipp
02:05:14
Nee, es war jetzt nur ein bisschen eher so der Gedanke, wenn du sagst, in der Stadt sind super viel Schaulustige und du denkst dir, da fälle ich jetzt so viel Zeit und was, da fahre ich lieber dran, vorbei oder außenrum.
Jürgen
02:05:26
Wir kommen dann bald noch an der Stelle, wo dann einer mal eine andere Route fährt als die anderen. Also das ist ein Ding, das ist okay. Was wollte ich jetzt eigentlich aber sagen? Genau, Charles Godard im Motoblock ist mittlerweile zwei Tage hinter dem Führenden, weil das Auto ist liegen geblieben in Juttica und in Peekskill und bei Hudson und in Albany und bei Schenectady. Die Deutschen im Protos sind 50 Meilen weiter als der Motorblock, also auch ziemlich weit hinten. Die haben auch technische Probleme und seit New York hatten die schon vier Platte Reifen, was auch jedes Mal halt einfach viel Zeit kostet. Und Reifen.
Philipp
02:06:03
Du hast ja auch nicht unendlich viele Reifen dabei.
Jürgen
02:06:05
Und vielleicht sind die dünnen Reifen auch für dieses 300 Tonnen Fahrzeug mit dem ganzen Gepäck auch vielleicht nicht die richtigen.
Dominik
02:06:12
Ich vermute aber, dass die flicken halt einfach, oder? Die haben ja nicht so viele Ersatzreifen.
Jürgen
02:06:16
Also ich glaube, die Deutschen waren ja mit dem geschlossenen Fahrzeug. Aber die sind ja jetzt auch noch in einem Gebiet, wo man auch Reifen kriegt. Also da gibt es ein Autowerk dann in den größeren Städten und du kriegst Reifen. Und das ist jetzt so generisch.
Philipp
02:06:33
Dass du einfach sagen kannst, einmal Reifen bitte.
Jürgen
02:06:35
Ich denke es gibt beides. Ich denke es gibt Flicken und es gibt, wobei ich mir vorstelle, wie die denn dann aufgepumpt werden, wenn die die flicken, was die da für Technik für haben. Aber so tief in Detail werden wir da nicht einsteigen. In Syracuse beschließt Köppen, einige Verpflegung und Material dann in den Zug zu packen und es vorauszuschicken, was ich auch einen genialen Schachzug finde, um einfach Gewicht aus dem Auto zu nehmen. Der Protoss, der hat ja eine Plane hinten, wie dieser Armaid Truck, und der wird langsam immer schwärzer, weil immer wenn das Auto anhält, kommen Schaulustige und unterschreiben auf dieser Plane, was ich auch sehr witzig finde. Ich finde.
Dominik
02:07:12
I was here.
Jürgen
02:07:13
Der Zyst ist noch immer auf dem dritten Platz. Der verliert sieben Stunden, weil er sich in Pittsford bei Rochester überschlägt.
Dominik
02:07:20
Überschlägt?
Jürgen
02:07:21
Überschlägt.
Philipp
02:07:21
Wow. Aber wir reden ja nicht von, genau, so einem, wie heißt das, Rollkabine?
Dominik
02:07:28
Rollkäfig?
Philipp
02:07:29
Rollkäfig, danke.
Jürgen
02:07:30
Überrollbügel?
Dominik
02:07:31
Beides gibt es.
Jürgen
02:07:31
Er ist beim Hochfahren an einem verschneiten Hügel ins Rutschen gekommen und zum Glück konnten alle Insassen aus dem Auto springen, bevor es auf dem Dach landet.
Dominik
02:07:38
Weil das ist der Vorteil.
Jürgen
02:07:41
Wenn du ein Cabrio ohne Sicherheitsgurt fährst.
Philipp
02:07:43
Bei dem Verbot Sicherheitsgurt anzuschneiden.
Jürgen
02:07:47
Mit der Hilfe von sechs Pferden kriegen sie es wieder auf die Straße. Sie müssen dann aber schwer angeschlagen bis nach Rochester ächzen und da die Reparaturen abwarten. Das Team Italy kommt aber eh nicht schnell voran, weil wirklich überall diese patriotischen Italiener auf die warten und überall gibt es eine festlich gedeckte Tafel.
Dominik
02:08:05
Das ist geil, wenn die einfach was ultra zunehmen würden. Und das kommt total mopslich an.
Jürgen
02:08:11
Gut für die Seele, aber halt schlecht für den Rennfortschritt. Dafür haben die aber auch überall, wo sie sind, immer helfende Hände, was auch super geil ist, wenn die jetzt sonntags in der Stadt landen, wo alle Werkstätten zu haben und der Wagen aber halt was braucht, dann kommen da die Italiener, machen die Werkstatt auf und arbeiten die ganze Nacht durch. Also das ist wirklich so eine eingeschworene Gemeinde. Der Sitori setzt sich dann auch, also hatten wir tatsächlich hier jetzt gerade das Beispiel, dass die Sonntagnacht in so einer Werkstatt waren und gegen Mitternacht war der Wagen dann fertig und der Sitori setzt sich aber sofort wieder ans Steuer und fährt weiter, obwohl es dunkel ist, obwohl es eisig ist, obwohl er überhaupt nicht weiß, wie die Route weitergeht. Also die nehmen schon jetzt auch ganz schöne Strapazen auf sich. Die führenden drei Teams haben beschlossen, in Buffalo aufeinander zu warten, aber als die Italiener im Morgengrauen an dem Rennhotel ankommen, wo die anderen sind, nehmen die einfach nur schnell ins Frühstück ein und hauen dann sofort wieder ab. Also nicht mal die ganzen Rennfans, die da in der Stadt normalerweise warten, kriegen mit, dass die überhaupt da waren. Nur ein demolierter Zeitungsstand zeugt davon, dass die hier einmal irgendwie durchgerauscht sind. Sitoria hat am Steuer die letzten 24 Stunden keine Sekunde geschlafen.
Dominik
02:09:14
Boah, fuck.
Jürgen
02:09:15
Das Rennen New York-Paris scheint also jetzt kein Gentleman-Race zu sein. Also es gibt Absprachen, wir warten und Dings, aber halten sich nicht alle dran.
Philipp
02:09:24
Aber dann wird er doch nicht.
Jürgen
02:09:25
Es wird jetzt irgendwie, es wird schon ein bisschen härter, ja. Aber.
Dominik
02:09:28
24 Stunden wach.
Jürgen
02:09:31
Vor allem bei den Bedingungen, das ist ja unter Idealbedingungen mit einem guten Podcast schon schwer.
Dominik
02:09:36
Aber das ist ja, ja tatsächlich, aber das ist ja auch ein bisschen wie, wo wir bei der ersten Tour de France Folge, die ich nochmal empfehle an der Stelle, man kann sich nicht vorstellen, was sie geleistet haben damals, also dieses Schmerzbediff, diese Schmerz, wie nennt man das, Schmerztoleranz ist halt komplett noch ein anderes Ding damals, das würde heute niemand mehr machen.
Jürgen
02:09:59
Unfassbar. Also wenn du dir vorstellst, dass du zum Lenken vier Hände brauchst. Unfassbar. Schuster entscheidet sich und auch das ist unfassbar, trotzdem weiter an Bord zu bleiben. Der Frau geht es besser. Er will sich das auf jeden Fall nicht entgehen lassen hier mit dem Rennen und sie nehmen aber trotzdem im Team noch einen Mechaniker aus der Fabrik mit an Bord und der Times Reporter, der steigt jetzt in den Zug um, weil er seinen Platz vorübergehend einem einem Fan überlässt, der extra aus Cleveland da hingereist ist, weil er dieses Auto sehen wollte, das beim Rennen fährt und den nimmt er dann mit, der darf dann irgendwie mitfahren und der wird aber später zitiert mit Lieber hänge ich mich an den Schweif eines Kometen als nochmal 100 Meilen mit dem rumpeligen Sitz von Monty Roberts Thomas Flyer mitzufahren.
Dominik
02:10:43
Wow, das ist natürlich jetzt keine gute Propaganda.
Jürgen
02:10:45
So viel zu ah ja, das sind Strapazen, ja. Die nehmen den mit, der muss nichts machen, der ist super Fan und selbst da ist er super geschwätzt. Er beschwert sich dann und hat keinen Bock mehr.
Philipp
02:10:55
Und der hat einfach so ein Glas Milch dabei gehabt, das war nachher Butter.
Jürgen
02:10:58
Zufälligerweise sind es fast genau 100 Meilen, die das Team Thomas fährt, bevor sie den Zyst am Straßenrand wiederfinden. Und dieses Mal fährt auch Roberts einfach weiter. Also hilft nicht bei der Panne. Wenige Stunden später wiederholt sich das Ganze dann mit Vertauschenrollen. Also es geht jetzt immer so zu. Die Deutschen auf Platz 4 kommen sehr viel später in Rochester an. Während sie dort dinieren, klaut jemand alles aus dem Wagen, was nicht fest mit ihm verbunden ist.
Philipp
02:11:20
Die Erbswurst.
Dominik
02:11:21
Die Italiener waren das wahrscheinlich.
Jürgen
02:11:23
Und Köppen.
Dominik
02:11:24
Wenn ich mal rassistische Ressentiments hier raus...
Jürgen
02:11:26
Köppen, er wird beschrieben als Köppen, ist super sauer, aber das Einzige, was ihn noch saurer gemacht hätte, wäre, wenn jemand das Auto noch schwerer gemacht hätte. Also es ist wenigstens jetzt leichter.
Philipp
02:11:36
Das war auch eine schöne Ansicht.
Jürgen
02:11:39
Die Reise geht weiter nach...
Dominik
02:11:40
Deutscher Optimismus. ...geht.
Jürgen
02:11:41
Weiter nach Erie, Ohio. Dort machen sich die Zuschauer über den rundlichen Reporter lustig, der nur mit Mühe auf den Rücksitz des Thomas Flyer sich so reinquetschen kann. Dann schreit tatsächlich jemand Bravo, Fetty, was irgendwie super fies ist. Dem Reporter ist es aber egal. Für ihn ist nur wichtig, dass wenn er einsteigt und wenn die da losfahren, dass da niemand in der Nähe raucht, weil er sitzt nämlich genau auf dem Benzintank.
Dominik
02:12:03
So, der dürfte nicht durchwinken. Nee.
Philipp
02:12:05
Er raucht selber.
Jürgen
02:12:06
Der De Dion startet mit leichter Verspätung, hat insgesamt aber Schwierigkeiten mit dem Thomas Flyer mitzuhalten. Vielleicht auch, weil die Franzosen ihre Scheinwerfer verloren haben. Die Reparaturpausen häufen sich. Um zu tanken, müssen die Rennteams mit Eimern in die Hardware-Stores. Also ich habe es mal mit Baumärkte übersetzt.
Dominik
02:12:22
Aber es stimmt, glaube ich.
Jürgen
02:12:23
Nicht hundertprozentig. Es ist nicht wie ein deutscher Baumarkt, glaube ich.
Philipp
02:12:27
Heute würdest du von einem Hardware-Store schon von einem Baumarkt reden. Aber das ist ja auch im Wandel der Zeit komplett… Ja.
Jürgen
02:12:34
Vielleicht habe ich aber auch da nicht… Also es trifft schon darauf, sich einen Baumarkt vorzustellen.
Philipp
02:12:41
Aber es gibt ja diesen Song Hard Westo von Weird Al.
Jürgen
02:12:45
Aber stell dir mal vor, du hast ein Auto, bei dem 600 Liter in den Tank gehen und alles, was du hast, ist so ein 10-Liter-Eimer und ein Baumarkt.
Philipp
02:12:52
Wie oft musst du laufen?
Jürgen
02:12:54
Wenn die Teams in derselben Stadt übernachten, dann beobachten sie sich gegenseitig, sodass nicht einer heimlich weiterfährt. So viel zu den festgelegten Fahrzeiten und so. Das ist echt alles irgendwie...
Philipp
02:13:06
Aber es war ja nie was anderes.
Jürgen
02:13:09
Genau, aber sie...
Dominik
02:13:11
Was mehr Feindes beobachten.
Jürgen
02:13:12
Sie schauen quasi, was die anderen machen. Und Roberts schläft eigentlich fast nicht mehr. Also immer wenn draußen ein Geräusch ist, springt er auf und rennt ans Fenster. Zum Glück fahren da nachts jetzt nicht so wahnsinnig viele Autos. Aber er schläft nur sehr wenig und sehr schlecht.
Philipp
02:13:26
Das wäre auch wieder, wenn das so episodenweise ist und Cartoon wäre so ein, man bezahlt irgendwie einen bösen Nachbarn, der dann immer nachts ein Autogeräusch macht. Dass er mir die Konkurrenz hochschickt und die ganze Nacht ein Auto zu machen.
Jürgen
02:13:37
So ein Papagei vom Fenster.
Dominik
02:13:39
Was der ihm gegeben hätte für so ein Stream-Deck, wo er einfach hier so Audio einspielen kann.
Jürgen
02:13:44
Wenn, achso, im deutschen Auto wird es mit der Zeit immer ruhiger und die Beobachter, die das so von außen irgendwie mitkriegen, die bewundern die militärische Präzision, mit der die Deutschen unterwegs sind, aber in Wirklichkeit braut sich da ein Streit zusammen. Hauptsächlich, weil Köppen überall so den Credit kriegt, obwohl er nicht mal Auto fahren kann. Weil er ist aber halt auch der Einzige, der in dem Team wirklich Englisch spricht, wirklich gut und auch so socialized und auf die Leute zugeht und zu diesen Banketten geht und erzählt. Und die anderen schrauben immer im Auto rum und von denen kriegt halt keiner was mit. Und deswegen sind die jetzt ein bisschen angefressen. Der Motorblock ist weit abgeschlagen, noch immer nicht in Buffalo. Als sie irgendwann sehr spät dort ankommen, werden die aber als letzter ebenso gebühlig begrüßt und in die Stadt geleitet und dann wieder verabschiedet wie alle anderen. Am Steuer des Guide Cars sitzt sogar der Chef der Thomaswerke, E.R. Thomas himself, was ich eine sehr sportliche Geste finde. Also der lotst den letzten hier in die Stadt rein. Und irgendwann in diesen Tagen gibt es aber dann einen heftigen Blizzard in der Gegend. Also Chicago, Indiana, Mittlere Westen. Ein heftiger Blizzard, der alles lahmlegt. Die ganze Region steht still, bis auf so ein paar Verrückte, die im Auto unterwegs sind. Der Schnee liegt über einen Meter hoch. Die Rennteams brauchen für sieben Meilen 13 Stunden. Dick eingemummt, denn die Autos sind ja alle mehr oder weniger offen. Außer ihnen bewegt sich draußen eigentlich nichts.
Dominik
02:15:06
Keiner ist so dumm.
Jürgen
02:15:08
Wann immer sich das Team, ein Team so durch den Schnee dann einen Weg freischaufelt, achten sie sehr peinlich darauf, dass sie den Weg hinter sich wieder zuschaufeln, damit sie den anderen nicht das Leben zu leicht machen. Knabe am Steuer passt kurz nicht auf, lenkt den Protos in einen Graben. Sie müssen ihn dann irgendwie erstmal so notdürftig wieder flicken, können weiterfahren, aber noch keine 20 Meilen später kracht er wieder irgendwo dagegen und auch dieses Flickwerk gibt nach. Sie müssen jetzt abgeschleppt werden. Und in dem Moment zieht der Motorblogger an ihnen vorbei und Sie sind jetzt das Schlusslicht.
Dominik
02:15:38
Wer schleppt die ab?
Jürgen
02:15:40
Ja, dann fährt er weg. Nach einer Reparatur in Norwalk hält der Protoss exakt eine Minute lang durch, bevor er wieder liegen bleibt und nochmal zurück in die Werkstatt muss. Der Streit im Team Germany, der schwillt weiter und der wird dann auch langsam lauter. Und es geht dann so weit, dass der Köpen in Edgerton aussteigt, in den Zug umsteigt und sagt, wir sehen uns in Chicago. Knabe und Mars beschließen, wenn sich in Chicago dann keine Einigung finden lässt, wenn sie ihn wiedersehen, dann sind sie raus aus dem Rennen. Also dann ist es für sie hier das Ende. Das Team des Deux-Dions ist aufgrund einer Reparatur für drei Tage außer Gefecht. Derwald fährt der Zyst in Candleville ein. Und da gibt es auch wieder eine Riesenparty, aber die Italiener sehen aus mittlerweile wie lebende Leichen. Sitori fährt seit 34 Stunden durch. Jetzt machen sie notgedrungen etwas Rast und Scarfoglio muss immer wieder, der ist ja der quasi für die Berichterstattung zuständig, der muss immer wieder Telegramme schicken und die Telegrafen beschweren sich immer, weil er so eine Sauglaue hat und in einem rumpelnden Wagen ist es ja auch nicht so leicht, das irgendwie vorzubereiten.
Philipp
02:16:48
Er hat eine Schreibmaschine dabei.
Jürgen
02:16:49
Kauft er sich jetzt eine Schreibmaschine?
Philipp
02:16:50
Nein.
Jürgen
02:16:51
Und er hockt, das ist ja auch so geil, vor dem Auto rinnen auf der Rücksitzbank und schreibt auf seiner Schreibmaschine. Das ist einfach ein schönes Bild. Ja.
Philipp
02:17:00
Ja, ein Freund von mir ist ein sehr großer Schreibmaschinen-Liebhaber und hat sehr viel verschiedene. Und es gibt schon wirklich sehr kompakte Schreibmaschinen.
Jürgen
02:17:12
Gab es die auch 1908 schon?
Dominik
02:17:14
Ja, das wäre auch meine Frage gewesen.
Philipp
02:17:15
Die Antwort ist ja. Also es gab schon sehr früh sehr kompakte.
Jürgen
02:17:20
So eine Taschenschreibmaschine für die Hosentasche, okay.
Philipp
02:17:22
Hosentasche nicht ganz, aber sagen wir nicht das, was wir uns heute ohne Schreibmaschine vorstellen.
Jürgen
02:17:28
Robert im Thomas Flyer pusht vorne hart immer weiter. Kurz nach Waterloo hat er 30 Meilen Vorsprung auf den Zyst, aber er schläft am Steuer ein und kracht in eine Schneewehe. In Indiana hat das Team aber so viel Hilfe.
Dominik
02:17:41
In Indiana sagen sie Indiana.
Jürgen
02:17:43
Habe ich Indiana gesagt?
Dominik
02:17:44
Ja.
Philipp
02:17:44
Ja.
Jürgen
02:17:44
Indiana. Aber ich finde es auch interessant.
Philipp
02:17:46
Dass die nicht sagen, ey, bevor ich 24 Stunden wie ein Blöder fahre, fährt jemand, der es nicht ganz so gut kann, wenigstens 8 Stunden.
Dominik
02:17:54
Das ist ja auch nicht so kompliziert, das zu erklären, wie das funktioniert, oder?
Philipp
02:17:57
Naja.
Jürgen
02:17:58
Naja, wenn du noch nie Schaltung gefahren bist. Ja, es ist schon, Autos sind schon, kannst du dir, glaube ich, mit dem Blick von heute manchmal nur schwer vorstellen.
Philipp
02:18:09
Aber wie gesagt, selbst wenn du sagen würdest, nur zwei, drei Stunden, damit du dich ein bisschen erholen kannst, fährt jemand anders total reudig und langsam.
Jürgen
02:18:16
Sie werden an diesen Punkt noch kommen, ich verspreche es euch. Aber es ist jetzt ganz gut festzustellen, dass sie in Indiana so viel Hilfe bekommen wie keins der anderen Teams, weil sie sind ja Team America. Also überall kommen die Bauern aus ihren warmen Farmhäusern, graben den Flyer wieder aus dem Schnee aus, spannen Pferde zum Rausziehen ein und an einer Stelle wird das Auto von 14 Pferden gezogen, während 20 Männer den Weg freischaufeln und teilweise sogar die Pferde wieder aus dem Schnee freischaufeln. Ich.
Dominik
02:18:46
Stelle mir vor, wie dieses amerikanische Bild von Aoyama, wo sie die Fahne halt hier auf vier Soldaten so dagegen stemmen, so ein historisches Bild, wo einfach 14 Pferde drauf sind.
Philipp
02:18:57
Den Fahnen hochheben.
Jürgen
02:18:59
Trotzdem glaubt jetzt Roberts, dass Sertori und Saint-Geoffrey sich gegen ihn verschwören. Sertori und Scafoglio glauben im Prinzip genau das Gleiche, nur über Roberts und Saint-Geoffrey.
Dominik
02:19:09
Das ist aber halt die Schlaflosigkeit. Insomnia lässt sich jetzt langsam hier durchdrehen, alle.
Jürgen
02:19:14
Und Saint-Geoffrey glaubt, dass Roberts in einem Boot mit allen Farmern in Indiana steht.
Dominik
02:19:19
Was ich glaube, dass sie alle einen Batscher haben, weil sie das alle machen. Ja.
Philipp
02:19:22
Aber mal blöd gesagt, war das nicht von Anfang an klar, dass die alle ganz schön loco sind?
Jürgen
02:19:27
Also es gehen jetzt tatsächlich auch offizielle Beschwerden gegen Roberts ein, weil es ist ja okay, mal den Wagen kurz irgendwo aus einer Schneewehe ziehen zu lassen, aber über Meilen hinweg von Pferden sich ziehen zu lassen, ist dann schon ein bisschen arg. Später stellt sich heraus, alle Teams machen genau das gleiche, auch wenn die anderen halt dafür bezahlen müssen und der Amerikaner kriegt es in der Regel umsonst. Der Zyst stellt sogar den Rekord auf mit 17 zusätzlichen Pferdestärken. Ist.
Dominik
02:19:54
Ein Pferd ein Pferdestärker? Das ist glaube ich tatsächlich auch nicht so.
Jürgen
02:19:57
0,9 oder so. Aber es ist weird. Es ist schon nah beieinander.
Philipp
02:20:02
Das Problem ist ja auch, dass ein Auto das ja sehr linear abrufen kann im Vergleich zu einem Pferd, das sich mal reinstimmt.
Jürgen
02:20:10
Und es gibt ja Pferd und es gibt ja Pferd. So ein Brauereigau hat ein anderes Zugvermögen als so ein Shetland Pony.
Dominik
02:20:16
Yes.
Jürgen
02:20:17
Italiener, Franzosen und Deutsche werden laufend zur Kasse gebeten, also für alles, was da halt irgendwie passiert, für rausziehen, für abschleppen, für Mahlzeiten, für schlafen auf dem Fußboden.
Dominik
02:20:26
Wohingegen?
Jürgen
02:20:26
Da werden halt Wucher aufgerufen. Wohingegen das Team America das halt alles umsonst mitnimmt.
Dominik
02:20:31
Ja, aber die Italiener kriegen ja auch viel gespendet.
Jürgen
02:20:32
Die Italiener, die haben tatsächlich auch Unterstützung. Also es ist tatsächlich, das klingt jetzt unfair, aber irgendwie am Ende hat man dann, glaube ich, das Gefühl, dass es sich auch irgendwie wieder einpendelt.
Philipp
02:20:41
Es ist gleichmäßig unfair für alle.
Jürgen
02:20:43
Robert erhält für den Flyer die Erlaubnis des Präsidenten, der Northern Indiana Railway Company, um ein Stück auf den Schienen, ich glaube über eine Brücke, zu fahren und als der De Dion und der Zyster an die gleiche Stelle kommen, ist dieser Präsident nirgends zu erreichen. Komisch. Es gibt aber auch, und das meinte ich gerade, es geht auch andersrum, in dem Automobilclub von Chicago gibt es einen Franzosen, der das Guide Car fährt und der weigert sich, den Flyer in die Stadt zu geleiten, weil er will jetzt warten, bis der De Dion auch da ist. Und Roberts will aber nicht warten. Also lässt er sich von dem Franzosen die Wegbeschreibung geben.
Philipp
02:21:16
Bestimmt nicht.
Jürgen
02:21:17
Genau, es ist halt eine super scheiß Beschreibung und es ist eh ein super verwirrender Weg und sie landen auf der Strecke mit den meisten Schneewehen. Und in Chicago stehen tatsächlich die Leute an der Straße bereit dafür, den Führenden in dem Rennen zu begrüßen und dass die da irgendwie reinfahren und sie müssen aber so viel Schnee schaufeln, dass sie den ganzen Tag verlieren auf dem Weg von der Stelle, wo das Guidecar eigentlich stünde, bis in die Stadt. Die Party ist im zweiten Anlauf trotzdem groß, als Team Thomas Flyer am 25. Februar nach Chicago kommt, finden sie Menschen, Banner, Musik, Paraden, ein Parkett und halt den ganzen üblichen Schmonz.
Philipp
02:21:51
Wann sind wir losgefahren?
Jürgen
02:21:52
Am 12.
Philipp
02:21:53
Das heißt, wir sind schon 13 Tage unterwegs. 13 Tage.
Jürgen
02:21:57
Einen Tag später kommen der De Dion und der Zyst an und die Stimmung ist sogar noch ausgelassener. Satori hat jetzt also er hat zum ersten Mal ein bisschen Sportlichkeit gezeigt, der hat jetzt tatsächlich vor der Stadt auf den Franzosen gewartet, damit die beide zusammen nach Chicago reinfahren können, weil die hat vielleicht auch eingesehen, dass es irgendwie Käse ist um 100 Meter irgendwie zu feischen und sie fahren jetzt dann zusammen in die Stadt aber dann gehen mit dem Franzosen doch irgendwie die Pferdestärken durch und er steigt halt einfach aufs Gas, also sie machen jetzt in der Stadt so eine Art, Game of Chicken aber halt mit zwei weil Autos mit fragwürdigen Bremsen, die heillos überladen sind auf winterlichen Straßen, sind ein bisschen grenzwertig.
Philipp
02:22:37
Aber sekundär, sie fahren ja beide in die gleiche Richtung. Was ist dann das Game of Chicken?
Jürgen
02:22:41
Naja, Game of Chicken ist im Prinzip ja auch, wenn es dann irgendwie eng wird, wäre dann Brems so. Also das kann man schon auch. Würde ich jetzt nicht nur sehen, dass die Autos aufeinander zufahren müssen dafür, sondern wenn du dir einen Tunnel überlegst, der nur ein Auto durchlässt und beide heizen nebeneinander, hast du eigentlich auch ein Game of Chicken. In meiner Interpretation zumindest.
Philipp
02:22:58
Ja, ja, verstehe, wie du meinst.
Jürgen
02:23:00
Die drei führenden Teams planen ein, zwei Tage Rast in Chicago, also sprechen sich da jetzt tatsächlich ab und Monty Roberts gönnt sich daraufhin ein Dampfbad, während Team Protos irgendwo in Indiana versucht, die Karre wieder flott zu kriegen. Charles Goddard ist noch viel weiter zurück mit seinem Motoblock und dem passiert jetzt auch das, was den Deutschen passiert ist. Über Nacht wird aus dem Auto alles an Ausrüstung und Gepäck gestohlen, was irgendwie nicht nid- und nagelfest ist.
Philipp
02:23:23
Meine Croissants! Und.
Jürgen
02:23:24
Sie fahren dann weiter notgedrungen und werden dann eine Ortschaft später noch von einem Bauern geprellt. Also die machen mit dem so ein Deal, dass der sie abschleppt. Sie machen einen Preis aus für irgendwie, keine Ahnung, sieben Meilen, nee sieben Dollar glaube ich für die Meile. Und es geht über drei Meilen, irgendwie so, es geht um 20 Dollar oder 21 Dollar. Und dieser Bauer taucht aber dann einfach nicht auf. Und dann lässt er sich von einem anderen Bauern abschleppen und wird dann von der Polizei verhaftet, weil der erste Bauer gesagt hat, er war da und er ist jetzt mehrere Meilen hinterher gefahren und er will jetzt das Geld dafür haben, auch wenn der andere halt nicht da war. Und es eskaliert dann so, dass sich der Gouverneur oder der angehende Gouverneur, glaube ich ist es, von dem Bundesstaat einschaltet, der sich quasi verbirgt für diesen Rennfahrer und sagt so, der soll jetzt mal noch in die nächste Stadt fahren und erklären wird das dann offiziell vor Gericht und dann darf der weiterfahren und der hält aber in der nächsten Stadt einfach nicht an, sondern der fährt einfach durch.
Dominik
02:24:16
Und er wird immer noch in den USA gesucht.
Jürgen
02:24:18
Was dann wiederum den Constable in dieser Stadt freut, der sich aufs Pferd schwingt und der mit dem Pferd die Verfolgung von diesem Auto aufnimmt und was soll ich sagen, das Pferd gewinnt und Godard im Motoblock muss die Strafe zahlen. Er muss 21 Dollar an den Bauern zahlen und muss noch so um die 3 Dollar Strafe für die Verfolgungsjagd noch obendrauf.
Philipp
02:24:38
Ich kann auch mal so viel.
Jürgen
02:24:40
Hansen macht auch schlechte Erfahrungen mit der Landbevölkerung. Der wird zwischenzeitlich von einem Farmer angegriffen, der ihn für einen norwegischen Nähmaschinenverkäufer hält, der ihn vor ein paar Jahren mal übers Ohr gehauen haben soll. Wie random.
Philipp
02:24:51
Bitte.
Jürgen
02:24:53
Es ist super random. Und der Hansen ringt diesen Mann nieder mit Kniffen, die er in der sibirischen Mine gelernt hat. Und er zwingt ihn dann in dieser niedergerungenen Position, erzählt ihm einfach seine Lebensgeschichte und er zwingt ihn sich das mit.
Dominik
02:25:07
Ich glaube, der Jürgen hat die Geschichte davon.
Jürgen
02:25:08
Das ist wie ein Podcast. Das fand ich so. Das ist der Vorteil des Podcasts.
Philipp
02:25:11
Du ringst jemanden nieder, rückst ihn nieder und erzählst ihm dann alles.
Jürgen
02:25:14
Das fand ich so random. Das musste ich einfach hiermit aufnehmen. In Michigan, da habe ich auch falsch ausgesprochen, ich weiß es. In Michigan, verkündet Hansen schließlich, dass er das Team verlässt.
Philipp
02:25:25
Er verlässt das Team. Nicht bloß ihr Geld zurückgewonnen, sondern auch schmerzendes Geld für die ganzen falschen Ausgaben.
Jürgen
02:25:30
Was ist denn in Michigan falsch? Also dieser Hansen ist ja quasi der, ich verwechsel immer den Hager. Es heißt Utrecht. Der Hansen ist der Norweger, der gerade verprügelt wurde. Der Hansen, der gerät mit seinen Teamkameraden in Streit, weil der Hansen nachts immer feiern geht und die anderen halt einfach das Rennen nachts immer feiern.
Dominik
02:25:53
Weil er ja noch nicht so ausgelaugt ist von seinem Tag.
Jürgen
02:25:56
Die nehmen das Rennen halt ernst und der geht halt feiern.
Philipp
02:25:59
Das ist wie dieser Marcel Davies. Weil ich neben meinem Kundennütz-Tätigkeit noch nicht ausgelastet bin, fahre ich noch Rennen von den USA über die Ferienstraße nach Paris.
Jürgen
02:26:10
Und dieser Streit, der eskaliert so, dass Saint-Geoffrey und Hansen sich schon mit Duellpistolen gegenüberstehen. Was geil ist, dass die Duellpistolen dabei haben.
Philipp
02:26:19
Ey, vor allem für Dinge, die wir zum Überleben brauchen, ist halt Duellpistolen. Ganz weit hoch.
Jürgen
02:26:24
Ganz weit hoch. Eine Flasche Champagner für die Zieleinfahrt und zwei Duellpistolen. Und dann fällt ihnen aber auf, also dem Franzosen fällt dann auf, die können sich das Duell sparen, wenn er den Hansen einfach entlässt. Und das macht er dann auch. Und dann sagt Hansen, ja, nee, aber dann kündige ich. Und dann ist er raus aus dem Team.
Philipp
02:26:40
Also du wirst gekündigt und dann sagst du, du kündigst.
Jürgen
02:26:43
Das ist so pushet.
Dominik
02:26:45
Immer noch besser, als wenn sie um ihren Tod sich beschießen.
Jürgen
02:26:48
Wenn jetzt einer den anderen erschossen hätte, das wäre auch irgendwie ein Mumpitz gewesen. Hansen wird jetzt daraufhin vom Team Thomas Flyer eingeladen mitzukommen, weil er ist ja der Arktis-Experte und den kann man ja tatsächlich noch brauchen, würde ich sagen. Also er fährt dann damit, weil das passt ganz gut. Der dicke Reporter hat sowieso keinen Bock mehr und steigt aus und dann ist eben ein bisschen mehr Platz im Auto, da kann jetzt der Arktis-Experte.
Dominik
02:27:12
Wie Möller zu Schalke.
Jürgen
02:27:13
Ja, das war eh, das war ja der Norweger, der hat jetzt eh nicht so diese Länder, diesen Patriotismus wie die anderen, so, der ist eher so Mechaniker for hire. Nach zwei Tagen in Chicago wird Roberts langsam unruhig, also sie haben ja diese Pause vereinbart, aber ihn, nimmt Kribitz jetzt, er muss wieder los, er will wieder weiterfahren und es ist aber da eine Thomas-Niederlassung in der Stadt und die hat so einen Ansturm, weil dieses Auto da in der Stadt ist, dass er ihn wirklich überredet, noch einen Tag zu bleiben, damit er da halt irgendwie noch ein paar Autos verkaufen kann. nach Chicago und nimmt das Fett dann deutlich an Fahrt auf. Ich meine, wir sind in Chicago, das ist von New York jetzt nicht so weit weg.
Philipp
02:27:49
Nein, überhaupt nicht.
Jürgen
02:27:51
Und das plötzliche Tempo ist gut und wichtig, weil das Rennen hinkt jetzt schon dem Zeitplan gewaltig hinterher. Die bisherige Durchschnittsgeschwindigkeit des Flyer ist sieben Meilen pro Stunde.
Dominik
02:28:01
In
Jürgen
02:28:01
Dem Tempo würden sie ungefähr 100 Jahre brauchen, bis sie nach Paris kommen.
Dominik
02:28:05
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann fahren sie noch heute.
Jürgen
02:28:08
Der Protos liegt jetzt gut gut 250 Kilometer hinter dem Führenden.
Philipp
02:28:14
Vor allem, ich frage mich halt wirklich ein bisschen so ein, wie war das mit dem errechneten Zeitpunkt, wo sie da über das Meer donnern?
Jürgen
02:28:21
Ach Philipp, du denkst dir viel zu rational.
Philipp
02:28:25
Und die Erbswurst ist weg.
Dominik
02:28:28
Ich habe noch nie Erbswurst gegessen.
Philipp
02:28:29
Wirklich, du kannst es auch nicht mehr kaufen, es ist eingestellt. Ja, ich glaube nicht.
Jürgen
02:28:34
Erinnern euch vielleicht, das Zeitfenster, schön, dass du es erwähnst, das Zeitfenster, um mit dem Auto nach Alaska, von Alaska nach Russland zu fahren, ist jetzt nicht ewig groß. Sie ändern deswegen jetzt offiziell die Route. Die Autos sollen.
Philipp
02:28:50
Nein.
Jürgen
02:28:51
Der Teil mit der Bergenstraße bleibt. Sie sollen jetzt aber nicht durch Kanada fahren, sondern nach Seattle und dann mit dem Schiff nach Alaska und dann über die Bergestraße.
Philipp
02:28:59
Ja, aber ich habe gedacht, Schiff wäre nicht okay.
Jürgen
02:29:01
Das wird jetzt eben offiziell geändert.
Philipp
02:29:03
Ach so, richtig von der Rennleitung.
Jürgen
02:29:04
Genau, das ist eine offizielle Regeländerung, damit das noch geht.
Dominik
02:29:08
Ein Schiff muss ja auch erst mal die Autos, die wiegen ja drei Tonnen das Stück. Die Fähren damals sind ja jetzt auch nicht, also du musst ja auch Platz haben.
Jürgen
02:29:18
Aber das ist noch relativ lösbar, weil die kommen ja auch nicht gleichzeitig. Die sind ja sehr entzerrt jetzt schon. Sie müssen jetzt aber halt bis zum...
Philipp
02:29:26
Aber andererseits müssen ja auch so viele Schiffe fahren, dass du sagst, ich will heute noch ablegen. Nö, nächste Woche fährt nicht mehr.
Dominik
02:29:31
Ja, so kommt es dann gleich.
Jürgen
02:29:33
Das haben wir gleich. Das ist ja auch geil.
Philipp
02:29:36
Fährst du eine halbe Woche Vorsprung raus und dann kommst du da an, musst jetzt alle Woche warten. Ja, cool, danke.
Jürgen
02:29:43
Merkt ihr den Gedanken? Sie müssen jetzt bis zum 5. März nach Seattle, damit sie rechtzeitig noch ankommen, damit in Alaska das Wetter nicht schon zu warm ist, damit sie da überhaupt durchkommen. Der Dion fällt aber wieder mit einer Panne aus und steckt jetzt sechs Tage lang in Cedar Springs fest und der Flyer landet in einem Matschloch, was ihn auch einen ganzen Tag kostet. Der Zyst verliert ein Rad. Derweil erreicht der Motorblock Chicago und die Insassen können gar nicht mehr aufhören, darüber zu reden, wie scheiße doch Indiana ist. Ihr Auto bleibt unmittelbar nach Chicago liegen. liegen. Einen Tag später trudeln auch die Deutschen ein. Der Teamkapitän fährt Zugteam. Ihr könnt euch erinnern. Dementsprechend kühl ist da auch jetzt die Wiedervereinigung in Chicago. Knabe und Maas setzen ihm jetzt wirklich das Messer auf die Brust und sagen, entweder geht er oder sie. Und weil Köppner aber keine Lust hat zu gehen, ist er jetzt das Team. Und er muss nach wie vor einen großen Teil Was.
Philipp
02:30:37
Kann er alles?
Jürgen
02:30:38
Einen Teil des Rennens aus eigener Tasche finanzieren. Das kann er. Er kann Englisch reden und er kann ganz gut socializen.
Dominik
02:30:45
Aber er kann ja kein Auto fahren.
Jürgen
02:30:46
Nee, aber er findet im Prinzip im Handumdrehen in Chicago Snyder, das ist ein deutschsprachiger, nee, sogar ein deutschstämmiger Fahrer. Dann heißt er wahrscheinlich Schneider, würde ich sagen. Und im Prinzip kann er sofort weiterfahren und in Clinton, Iowa werden beide mit einer riesigen Brezel begrüßt. Das finde ich schön. Da kommen die Deutschen und was machen wir? Wir backen eine große Breze.
Philipp
02:31:12
Lauge oder nicht Lauge?
Jürgen
02:31:13
Ich nehme doch schwer an Lauge.
Dominik
02:31:15
Mit Salz oder ohne?
Philipp
02:31:18
Grobes oder feines?
Jürgen
02:31:19
Es sind Fahnen auf dieser Breze. Das ist noch ein Punkt. Ich weiß aber nicht, ob die irgendwie Teil des Backwerks sind, Backmuster oder ob die wirklich drangebunden sind. Das weiß ich nicht. Der Thomas Flyer schafft in und durch Nebraska 500 Meilen in drei Tagen. Das ist absoluter Rekord bisher. Und in Cedar Rapids, mitten im Bible Belt, stehen auch wieder Unmengen an Menschen auf der Straße, warten auf das Auto, sie stehen und winken. Aber, und das stelle ich mir mega spooky vor, sie geben keinen Ton von sich.
Dominik
02:31:49
Warum?
Jürgen
02:31:50
Weil Sonntag ist.
Dominik
02:31:52
Bible Belt.
Jürgen
02:31:53
Und die sind wirklich so christlich, dass sie da keinen Lärm machen dürfen. Und ich stelle mir das super gruselig vor.
Dominik
02:31:58
Aber, also, haben sie sich ganz schön aus dem Fenster gelegt, dass sie überhaupt da sind am Sonntag dann.
Jürgen
02:32:04
Ja, irgendwo müssen sie ja sein.
Philipp
02:32:06
In der Kirche.
Dominik
02:32:08
Warum nicht hier? Die ganzen Tage.
Jürgen
02:32:10
Also, ja. Aber das ist für mich, so fängt ein Horrorfilm an. Du kommst irgendwie in so ein remote, amerikanisches Puff.
Philipp
02:32:16
Alle freuen sich.
Jürgen
02:32:17
Ja, es ist so ein bisschen schlechtes Wetter, kurz bevor es anfängt zu regnen. Es dämmert auch schon ganz leicht. Und du fährst durch eine Stadt und die ganze Stadt steht am Straßenrand und schaut dir stumm zu.
Dominik
02:32:27
Das ist deine Vorstellung von einem Horrorfilm.
Philipp
02:32:30
Und alle sind freundlich und freuen sich, dass du kommst. Das ist Horror für Jürgen.
Jürgen
02:32:34
Ja. Jürgen ist the.
Philipp
02:32:36
Life of the party Aber.
Jürgen
02:32:37
Hallo In Wyoming In Vü-om-müng ist der Flyer der Konkurrenz schon schon zwei schon zwei Staaten voraus Der Motorblock ist so abgeschlagen und mit Problemen gesegnet, dass Godard beschließt ihn per Zug nach San Francisco zu schicken Ich.
Dominik
02:32:55
Glaube ich habe mein Tinder-Profil Motorbloge.
Jürgen
02:32:57
Ich glaube ich habe die Tragweite dieser Entscheidung Er packt sein Auto in den Zug Er.
Dominik
02:33:03
Parkt sein Auto in den Zug.
Philipp
02:33:04
Auf.
Jürgen
02:33:05
Dem Zug. Auf dem Waggon.
Philipp
02:33:08
Aber in welche Richtung?
Jürgen
02:33:10
Nach San Francisco. If we're going to fan friends. It's good, it's good, it's good. Es kommt natürlich sofort raus, weil so ein Auto auf dem Zug ist auch irgendwie, fällt so ein bisschen auf.
Dominik
02:33:23
Betrug, Betrug.
Jürgen
02:33:24
Und da ist jetzt dann, steht ein Zeitungsfotograf, der baut gerade so sein Dreibein auf, weißt du, mit diesen lustigen Kameras, wo man so drunter schlüpft und so und will diesen Wagen auf diesem Zug fotografieren und dann rennt der Franzose da hin und brüllt auf ihn ein und regt sich auf. Den Fotograf kümmert es überhaupt nicht. Der macht einfach weiter, er baut seine Kamera da weiter auf. Es geht so zu, bis dann Godards Mechaniker der Diskussion einige überzeugende Argumente hinzufügt. Mit einer Axt. Und daraufhin mischt sich dann das Zugpersonal ein und es gibt da einfach so ein handfestes Handgemenge. Und der Fotograf bekommt irgendwie in diesem Tumult das Bild trotzdem hin. Und als das dann in der Zeitung gedruckt wird, bekommt Godard ein Telegramm vom Besitzer des Autos.
Dominik
02:34:06
Mein Auto?
Jürgen
02:34:07
Mit dem Zitat quit race, sell car, come home.
Philipp
02:34:13
Oh.
Jürgen
02:34:13
Der Motorblock ist also raus. Verbleiben noch vier Autos.
Philipp
02:34:16
Motor blue.
Jürgen
02:34:17
Der Motor blue. Möte blö. Als Carfoglio auch endlich in Süda Rapids eintrifft, dürfen die Leute wieder jubeln. Er ist so angetan von der Stadt und der Stimmung, dass er ein Telegramm nach London schickt an die Zeitung mit 1954 Worten. Habt ihr euch nicht vorgestellt, was so ein Telegramm kostet.
Philipp
02:34:40
Toll, toll, toll, toll.
Jürgen
02:34:42
Das ist einfach unfassbar teuer. Telegramm ist das, wo die Leute immer abkürzen und Stopp sagen. 100 Dollar. Das ist so ein Drittel Jahresgehalt von dem Lehrer.
Philipp
02:34:53
Naja, aber das mit dem Stopp liegt ja daran, dass es im Mosa-Alphabet keinen Punkt gibt.
Jürgen
02:34:57
Aber diese abgekürzte Sprache.
Dominik
02:35:01
Was genau kommuniziert er denn jetzt?
Jürgen
02:35:03
Er ist einfach so, dass er ja sehr wortgewandt ist und ist blumig gerne formuliert. Das wissen wir ja schon. Und er findet einfach die Stimmung in dieser Stadt so toll. Er fühlt sich da gut aufgenommen. Er ist sehr angetan.
Dominik
02:35:16
Kann man mal für 20.000 Euro ein Telegramm schicken.
Jürgen
02:35:21
Auch Jean-Franc genießt den Zwischenstopp in Süda. Ich stelle mir gerade vor.
Dominik
02:35:25
Wie der Spesen, derjenige, der für die Spesen zuständig ist, bei der Zeitung, der diese Rechnung kriegt.
Jürgen
02:35:31
Gibt sich irgendwann die Kugel, glaube ich. Das Auto muss in die Werkstatt, also nutzt er die Zeit, um zu lernen, wie Puffreis gemacht wird und um den Bürgermeisterkandidaten bei seinem Wahlkampf zu unterstützen.
Philipp
02:35:41
Wie wird denn Puffreis gemacht?
Jürgen
02:35:41
Mit einer Puffreis-Kanone.
Dominik
02:35:43
Okay. Diese neckischen kleinen Details, die machen es ja einfach aus.
Philipp
02:35:47
Aber ich meine jetzt mal wirklich ganz im Ernst.
Dominik
02:35:50
Nein, bitte jetzt keine Stunde lang noch Exkurs, wie Puffreis gemacht wird.
Philipp
02:35:53
Nee, weil bei Popcorn gibt es ja auch mehrere Methoden, dass du entweder den Mais so erhitzt, dass der sozusagen so aufploppt oder dass du, und das ist dann wieder dieses Kanonending, dass du den in so einen Zylinder packst und wie so dampfkuchmäßig, Druck drauf gibst, indem du sozusagen das Ding befeuerst und dann, wenn du es aufmachst, dehnt sich das alles so schnell aus, dass dann der Mais ploppt.
Dominik
02:36:17
Mich würde ja auch interessieren, aber die sind noch nicht mal aus fucking USA raus.
Jürgen
02:36:21
Nein. Aber sie wissen jetzt, wie Puffreis gemacht wird.
Philipp
02:36:24
Der eine ist schon komplett raus. Aus dem Rennen.
Jürgen
02:36:26
Roberts ist schon mitten in Iowa und in der Stadt Ames hält er gerade lang genug, um eine Zigarette anzuzünden, mit den Damen zu flirten und ein Foto machen zu lassen. Acht Stunden. Als der Bürgermeister zu einer Rede ansetzt, springt das ganze Team ins Auto und fährt weiter.
Dominik
02:36:41
Mega unhöflich.
Jürgen
02:36:42
Als der Zyst einige Tage später hier eintrifft, drängen sich die Menschen so eng ums Auto, dass der überhaupt nicht weiterfahren kann und dass am Ende der Werkstattbesitzer die Leute mit dem Wasserschlauch auseinander treiben muss. Es ist März, es ist auch arschkalt. In Viuaming, nein, wir haben uns auf Viuamein geeignet, glaube ich, müssen die Autos dann zwischen zwei Städten so auf 10.000 Fuß Höhe fahren und das Team Thomas Flyer kriegt dafür wieder eine Sondererlaubnis, dieses Mal von der Union Pacific Railroad Company. Und damit der mit dem Auto durch einen Zugtunnel fahren darf, wird das Auto kurzan zum Zug umklassifiziert. Damit hat er die Erlaubnis, dass er durch diesen Tunnel fährt.
Philipp
02:37:21
Aber ist damit das Rennen nicht verloren, weil er fährt plötzlich kein Auto mehr, sondern Zug?
Dominik
02:37:25
Ja.
Jürgen
02:37:26
Die Vorgabe ist aus eigener Kraft, glaube ich.
Dominik
02:37:29
Es muss nicht ein Auto sein.
Jürgen
02:37:30
Es muss nicht ein Auto sein.
Philipp
02:37:32
Ja, aber Moment mal, jetzt mal wirklich auch als Idee, dann hätten die doch jederzeit einmal sagen können, oh, ich rüste meine Reifen um, auf Zugräder und fahr einfach auf dem Gleis. Ja.
Jürgen
02:37:43
Aber du darfst ja nicht einfach irgendwo auf dem Gleis fahren. Da bringst du ja den ganzen Fahrplan durcheinander.
Philipp
02:37:47
Ja, aber wenn du dann die Sondergenehmigung kriegst.
Jürgen
02:37:50
Kriegst du ja, aber jetzt halt nur für diesen Tunnel. Und sie haben dann im Tunnel eine Reifenpanne, was ein bisschen blöd ist, weil sie von dem anderen Zug beinahe überfahren werden.
Dominik
02:37:59
Das ist wirklich Roadrunner.
Jürgen
02:38:00
In Cheyenne, in Viau-Main, verlässt Roberts nach gut 2000 Meilen am Steuer das Team, um zum Grand Prix nach Frankreich zu chatten.
Philipp
02:38:08
Grand Prix de Revision de la Chanson.
Dominik
02:38:10
Der ist multitalentiert.
Jürgen
02:38:12
Schuster übernimmt das Kommando und ein Mann namens Mathewson das Steuer.
Dominik
02:38:16
Also der hat keinen Bock mehr auf den Scheiß. Naja.
Jürgen
02:38:18
Er war ja vorher schon für dieses andere Rennen angemeldet.
Dominik
02:38:20
Es dauert ja zu lange, oder?
Jürgen
02:38:21
Er ist halt Profi-Rennfahrer und das ist so, das ist halt irgendwie das Prestigeträchtigere Rennen.
Dominik
02:38:25
Aber das muss er ja vorher gewusst haben, dass das Katalys sein wird. Ja, das war von vornherein tatsächlich der Plan.
Jürgen
02:38:28
An.
Dominik
02:38:28
Okay, alles klar.
Jürgen
02:38:29
Habe ich vorhin mal glaube ich am Rande erwähnt. Also sie tauschen jetzt im Prinzip da ein paar Leute aus und merkt euch Schuster. Das ist jetzt quasi der neue Roberts. Schuster ist der neue Roberts im Thomas. Der Plan ist, dass Roberts in Frankreich wieder übernimmt. So dann für die Zieleinfahrt sozusagen.
Dominik
02:38:47
Ja genau.
Jürgen
02:38:48
Schauen wir mal. Ist eigentlich ein bisschen assi, weil der Schuster, der ist ja schon länger an Bord und das ist tatsächlich der, der den Karren sprichwörtlich aus dem Dreck zieht. Der schlägt sich die Nächte mit Reparaturen um die Ohren. Der läuft kilometerweit zu Fuß, um Teile zu besorgen oder Routen auszuchecken. Der ist tatsächlich im Team immer nur einer aus dem Team. Und wenn er in den Zeitungen wirklich mal mit Namen genannt wird, dann wird sein Name meistens falsch geschrieben. Naja.
Philipp
02:39:12
I feel you.
Jürgen
02:39:13
Der Fahrer, wer auch immer das gerade ist, setzt den Thomas Flyer kurze Zeit später in der Wüste von Utah fest. Von Utah? Getriebeschaden. Schuster leiht sich also ein Pferd und ein Gewehr von einem Farmer und reitet die ganze Nacht durch in die nächste Stadt, um Ersatzteile zu besorgen.
Dominik
02:39:27
Warum hat er ein Gewehr? Naja.
Jürgen
02:39:29
Du hast doch vorhin vom Wilden Westen erzählt.
Philipp
02:39:31
Ja, und er wurde vorhin einmal schon hier das Auto ausgeraubt.
Jürgen
02:39:35
Die Thomas-Niederlassung in der nächsten Stadt hat die passenden Teile aber nicht. Also schickt der Besitzer dieser Niederlassung seine Mechaniker los, um die Teile einfach aus anderen Thomas-Flyer-Autos in der Stadt rauszuschrauben.
Dominik
02:39:46
Das ist nicht dein Ernst. Unerlaubt.
Jürgen
02:39:49
Ich denke nicht, dass er die um Erlaubnis fragt.
Philipp
02:39:51
Das ist wie mit den Katalysatoren zur Zeit in den USA.
Dominik
02:39:55
Keine Ahnung.
Philipp
02:39:56
Da waren ganz viele Katalysatoren. von Leuten einfach geklaut, einfach aus den Autos.
Jürgen
02:40:00
Das ist das neue Autoradio.
Dominik
02:40:01
Wenn ich jetzt mal das Wort Kapitalisator gehört habe.
Philipp
02:40:03
Ja.
Dominik
02:40:03
Es ist wirklich so.
Jürgen
02:40:05
Ich hoffe noch ein Ding. Nein, wir fahren alle wieder mit Blei. Das hat damit nichts anderes zu tun. Das ist ja ein ziemlicher Rückschritt während dem Katalysator einfach.
Philipp
02:40:15
Ich glaube, es ist der Katalysator, weil der einfach überall so schlecht liefert ist und sowas, dass inzwischen einfach so ein Schwarzmarkt dafür grassiert, dass den halt einfach massig Leute klauen.
Dominik
02:40:25
Das wäre eine komische Welt.
Jürgen
02:40:26
Also, sie kriegen mit diesen geklauten Teilen das Auto wieder flott und machen weiter gut Strecke.
Philipp
02:40:31
Aber die Kunde wird wirklich geklaute Autos.
Jürgen
02:40:33
Man muss einen Zettel dran leihen.
Dominik
02:40:35
Man muss ihn ja kurz entleihen.
Jürgen
02:40:36
In dem Buch, das ich gelesen habe, wird das nicht weiter ausgeführt. was dann...
Philipp
02:40:38
Weil hätte ja sein können, dass die sagen, ey, das ist ein Kundenbonus, wir klingeln mal, ey, wie schaut's aus hier für einen Bonus, du kriegst ein neues Bauteil.
Jürgen
02:40:44
Ich denke schon, dass, also ich denke, dass der Besitzer dieser Werkstatt, die verkaufen ja jetzt nicht unendlich viele Autos. Ich glaube, der kennt die Besitzer dieser Autos, der Stadt und ich nehme an, dass der im Nachgang schon mit den irgendwie...
Philipp
02:40:55
Aber stell dir mal vor, dass einfach nicht...
Jürgen
02:40:56
Aber in dem Moment muss es schnell gehen, ja, und da schickt er halt seine Mechaniker los und ab geht's.
Philipp
02:41:00
Das Auto mal alles, ist wurscht.
Jürgen
02:41:02
Also, sie machen das Auto wieder flott, sie sind immer noch an der Spitze, machen weiter gut Strecke, als sie in Gottfield ankommen, haben sie 500 Meilen Vorsprung auf den Zyst und 1000 auf den De Dion. Irgendwo dahinter fährt Team Deutschland. Trotzdem wird es knapp. Sie müssen am 26. März in San Francisco sein, oder in San Francisco, wie man es eigentlich ausspricht, um das Boot nach Alaska nicht zu verpassen. Oder sie müssen eine Woche warten und damit ihren Vorsprung dann ziemlich sicher verlieren. Jetzt haben wir genau diesen Punkt. Und dieser Vorsprung ist das eine. Sie hätten dann aber in Alaska auch mit matschigem Schmelzschnee zu kämpfen. Was auch keinen Spaß macht. Und gibt Niklo. Und auf der Bäringstraße ist so jeder Frühlingstag auch ein Tag, der das Ganze irgendwie gefährlicher macht. Die Rennleitung diskutiert jetzt, ob man Alaska vielleicht deswegen auch einfach überspringt. Ich finde es geil, dass sie nicht über die Bäringstraße reden, sondern es geht nur um Alaska. Und als die Italiener dann Utah erreichen, hat Team Thomas gerade das Death Valley hinter sich gelassen und L.A. ins Visier genommen. An einer sehr, sehr einsamen Telegrafenstation in Kelton bleibt der Zyst liegen und ich glaube, der bessere Ausdruck wäre, er zerfällt in Einzelteile.
Philipp
02:42:14
Aber man stellt auch einfach den Typ, der da drinnen hockt, vor sein, hier passiert nie was.
Jürgen
02:42:18
Das wird natürlich genauso beschrieben. Und dann kommt er, hat in der hittischen Wagen angefahren, bremst und dann macht so plopp, plopp, plopp, plopp und die Reifen fallen ab.
Dominik
02:42:28
Das ist das erste Mal, wo der Mensch ein Auto sieht und dann...
Jürgen
02:42:30
Der Rahmen bricht. Vermutlich sind die der Jena, die ja, also die betonen immer wieder, dass die anderen alle bescheißen und sie als einzige ehrlich fahren. Die sind vermutlich heimlich auf den Schienen gefahren. Sitori ist an der Stelle bereit...
Dominik
02:42:43
Da waren es nur noch drei.
Jürgen
02:42:44
Nee, soweit sind wir noch nicht ganz. Sitori ist tatsächlich an der Stelle bereit, aufzugeben. Also der hat keinen Bock mehr. Aber der Dichter redet ihm ins Gewissen. Und Southern Pacific schickt nun... Ey.
Philipp
02:42:55
Der ist einfach so der Barde, der Truppe, die den Moralboost macht.
Jürgen
02:42:58
Also die Bahnkompanie, die schickt dann einen speziellen Zug, um jetzt die verreckte Karre dann nach Oetjen...
Dominik
02:43:04
Das ist die verreckte Karre.
Jürgen
02:43:07
Keine Ahnung, wie man das ausspricht. Auch nicht in echt. Also Oetjen. Nach Oetjen schleppt, wo die Werkstatt dann Nachtschichten einlegt, um das Auto wieder fahrbereit zu kriegen. Schuster erhält von seinem Chef jetzt unterwegs dringende Telegramme, dass er doch unbedingt über L.A. fahren soll. Also vom Reglement her ist es dem Team selber überlassen, wo sie fahren. Sie dürfen dann aufs Schiff steigen, um nach Norden zu fahren. Das ist erlaubt. Aber ob sie die Küste entlang fahren oder ob sie von L.A. aus mit dem Schiff fahren oder von San Francisco, das ist völlig egal. Schuster wählt jetzt aber San Francisco, weil das natürlich weiter im Norden ist und er damit eine ganze Ecke nicht fahren muss. Obwohl die Strecke dahin halt, also es ist tatsächlich nicht so eine einfache Überlegung, wie es sich im ersten Moment wenn man anhört, die Strecke nach L.A. ist deutlich besser ausgebaut, die Straße ist besser, aber mit San Francisco sparst du dir halt eine Ecke. Und das Ding ist, in L.A. stehen halt tatsächlich hunderte Autos und zehnmal mehr Menschen auf den Straßen und warten auf die Ankunft von Thomas Flyer. Deswegen hat er auch die mehreren Telegramme bekommen, dass er da unbedingt hin soll. Aber sie fahren nach San Francisco und sind einen Tag zu spät da, um den Zug zu erwischen, mit dem sie nach Norden fahren sollten. Trotzdem sind sie 900 Meilen vorm Zweitplatz genug Vorsprung, um einfach mal zwei Tage Pause zu machen, das Auto mal ein bisschen durchzuchecken, kurz mal durchzuschnaufen. Sie sind jetzt 41 Tage unterwegs und der Flyer ist das erste Auto, das die USA im Winter durchquert hat. Rekord. Am 26. März entscheidet die Rennleitung, dass Alaska und die Überfahrt über den Pazifik nicht zu riskant sind. Schneeschmelze, nicht mehr sicher zugefrorene Gewässer und all die Nebensächlichkeiten, straff, spielen doch keine Rolle. Wenn der Flyer jetzt also nach Norden schippert, also sie packen ihn dann aufs Schiff, glaube ich, kommt der Zyst am 4. April in L.A. an. Die fahren jetzt tatsächlich dann die weitere Strecke, weil die Strecke besser ist. Die Stadt hat das Team America mittlerweile verdrängt und überschütten jetzt die Italiener mit Liebe, Blumen, Champagner und feiern die dafür umso mehr. Sie bleiben nur wenige Stunden in der Stadt verpassen, aber trotzdem dann sowohl den Zug als auch den Dampfer und müssen in San Francisco dann sechs Tage warten, bis auch sie dann mit dem Schiff nach Norden fahren.
Dominik
02:45:14
Das ist geil, wenn sie einfach rechtzeitig da gewesen sind, aber hatten so viele Feierlichkeiten, dass sie es dann vergessen haben.
Jürgen
02:45:19
Der Dédillon muss sich vor allem in Viau-Main mit Menschen herumärgern. Oder geil.
Philipp
02:45:24
Das Auto ist schon verladen, aber sie sind noch am Pfeilen und das Auto fährt einfach ohne sich.
Dominik
02:45:28
Das wäre auch geil.
Jürgen
02:45:29
Die kommen sich mit so einer Gruppe Landstreicher in die Haare. Also erst wollen sie denen Geld geben, damit die helfen, den De Dion aus einem Matschloch zu ziehen. Die werden sich dann aber irgendwie nicht handelseinig und dann versuchen die Landstreicher, die Reserveachse mitgehen zu lassen.
Dominik
02:45:42
Was man also braucht als Landstreicher.
Philipp
02:45:45
Das war die Achse des Bösen.
Jürgen
02:45:47
Und bekämpfen. Kurze Zeit später bleibt das Auto im Death Valley stecken. Und da zieht jetzt ein Sturm auf und die Männer irren ziemlich planlos dann durch die Wüste, um irgendwie Hilfe zu finden.
Dominik
02:45:58
Ja, Alter, ich muss mal ganz kurz auch nochmal, weil du hast Death Valley ja vorhin schon gesagt so, also diese Temperaturschwankung, denen sie unterliegen, ist ja unfassbar. Beim Death Valley ist kein Schnee, unterstelle ich jetzt mal.
Jürgen
02:46:07
Witzig, dass du das sagst. Als ich im Death Valley war, waren 35 Grad, aber es sind Autos mit Schnee auf dem Dach an mir vorbeigefahren. Also der Abstand von den Rockies ins Death Valley, da bist du relativ schnell. Ja.
Dominik
02:46:19
Aber 35 Grad.
Jürgen
02:46:20
Aber ich war da im März und da war es aushaltbar. Also dieses war nicht Wüste, Wüste, aber es war schon warm. Ich möchte da nicht im Sommer da drin stehen. Ähm, Temperatur ist gerade, glaube ich, auch weniger das Problem als der Sturm, der da gerade aufzieht. Also sie finden dann tatsächlich einen Mann, der da irgendwie noch unterwegs ist.
Dominik
02:46:43
Ein Mann.
Jürgen
02:46:44
Der reitet für sie nach Rhyolite, was ich auch witzig finde, weil ich da auch war. Ich war tatsächlich in Rhyolite, das ist heute eine Geisterstadt. Da haben wir...
Dominik
02:46:53
Wie arg hast du feiert?
Jürgen
02:46:55
Da stehen Geisterskulpturen. Also ich habe in Rhyolite in der Geisterstadt Geister fotografiert.
Philipp
02:47:00
Also.
Jürgen
02:47:00
Damals war es noch keine Geisterstadt. Der reitet dahin, versucht da Leute zu mobilisieren, damit die helfen, halt dieses Auto irgendwie wieder flott zu kriegen oder abzuschleppen. Ich weiß gar nicht, was der Plan ist. Und sie finden dann erstmal keinen. Und dann ist doch einer, der sagt, okay, er zieht jetzt mit Pferd und Karren los, um die irgendwie da abzuholen. Der wird aber dann kurze Zeit später mit gebrochenem Genick neben der Straße gefunden.
Dominik
02:47:19
Wow.
Jürgen
02:47:21
Also vermutlich ist er einfach irgendwie dumm vom Pferd gestürzt. Aber es wird nie aufgeklärt, was genau mit ihm passiert ist. Es ist aber das, ich sage jetzt mal, erste Todesopfer des Rennens von 1908. Kurz vor San Francesco erfährt Saint-Geoffrey, das ist echt schwierig, dass er nicht demselben Dampfer, mit dem dann auch der Zyst nach Norden fahren wird. Er kann also jetzt einmal vom Gas gehen, sich ein bisschen die Zeit vertreiben, mit feinem Essen, mit Musicals, also die schauen sich dann Musicals an, während die Deutschen in Protos noch irgendwo durch die Rockies gerade unterwegs sind.
Dominik
02:47:58
Mir gefällt aber der Gedanke, dass die Schildkröten-Deutschen dann irgendwann gewinnen werden. Ich meine, du verrätst es natürlich jetzt nicht, aber das finde ich schon geil, weil die sind ja beständig hinten dran.
Jürgen
02:48:06
Die Schildkröten-Deutschen, was ist denn das für ein Begriff?
Philipp
02:48:08
Aber die Erbswurst ist weg. Aber das ist doch.
Dominik
02:48:11
Keine Ahnung, wenn du früher einen Traktor in den Fendt gefahren bist, da gab es ja Hase als Gang und es gab Schildkröte als Gang.
Jürgen
02:48:15
Das stimmt.
Dominik
02:48:16
So langsam und schnell. Oh.
Philipp
02:48:16
Das hat aber Ding auch. John Deere.
Dominik
02:48:21
Dann vielleicht ist es allgemein bei der Tour.
Philipp
02:48:22
Weil ich es von dem Aufsitzrasen mehr erkenne.
Dominik
02:48:25
Aber ja, da gibt es ja diverse Fabeln und ich könnte mir echt vorstellen, dass die Deutschen das schaffen, obwohl sie mit Abständen langsam...
Philipp
02:48:32
Aber das wäre ja eher Igel, dass sie irgendwo ein zweites Auto haben und dann, ich bin schon da, basic.
Jürgen
02:48:37
Also ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und spoilere euch, es kommt jetzt so ein sehr, der vielleicht sogar der interessantere Rennabschnitt steht ihnen jetzt bevor. Aber ganz so weit sind wir noch nicht. Am 8. April April kommt der Thomas Flyer inzwischen ohne den Fahrer Binker. Ich weiß gar nicht mehr, war der auch ein Fahrer? Ja, der ist da irgendwie unterwegs ausgestiegen. Sie kommen jetzt in Valdez.
Philipp
02:48:58
Er ist ausgestiegen.
Jürgen
02:49:00
In Aluska an.
Dominik
02:49:02
Bei den Geschwindigkeiten kann man noch aussteigen.
Philipp
02:49:03
Ich habe vor allem einfach so in den Nebensatz, du bist dann ausgestiegen.
Jürgen
02:49:06
Und fast zeitgleich erreichen der Zyst und der De Dion San Francisco. Also, ja, die Zweit- und Drittplatzierten kommen gerade beide in San Francisco an. Der erste ist gerade in Alaska. Alaska.
Philipp
02:49:18
Aber halt auch gerade irgendwie bitter, dass es nicht ein, ja okay, wenn ihr ankommt, dann wird sozusagen die Zeit gestoppt und auf der anderen Seite fahren wir dann mit Zeitunterschied wieder los.
Jürgen
02:49:25
So läuft es nicht. Also die Zweit- und Drittplatzierten warten jetzt in San Francisco. Sie wollen jetzt einfach mal abwarten, ob der jetzt wirklich einen Weg durch Alaska und zur Beringstraße findet, bevor die jetzt da irgendwie losschiffen.
Philipp
02:49:39
Was?
Jürgen
02:49:41
Naja, sie sind jetzt eh so abgeschlagen. Ja, da macht es jetzt einen Tag mehr oder weniger auch nicht das Krautfett und sie sind Wir sind jetzt wirklich schon so spät dran, dass man nicht hundertprozentig sicher sagen kann, dass du einmal Alaska, wo es irgendwie keine Straßen und nichts gibt, und einmal Beringstraße, dass das wirklich funktioniert. Noch nie vorher war ein Auto in Valdez. Also zum ersten Mal ist ein Auto da. Und dementsprechend gibt es da keine Straßen, ganz viele verdutzte Gesichter und drei Meter hoch Schnee.
Philipp
02:50:08
Aber, bedenke, es gibt jetzt schon Benzin. Das ist eigentlich auch total witzig. Du hast jetzt lauter Ecken der Welt. wo noch nie ein Auto war, aber es ist übrigens schon Benzin.
Jürgen
02:50:20
Ja. Was.
Dominik
02:50:22
War zuerst da? Henne oder Ei?
Philipp
02:50:23
In dem Fall ist klar.
Jürgen
02:50:26
Schuster stellt jetzt fest, no fucking way, dass du auf diesem Weg nach Russland kommst. Also du kommst überhaupt nicht mal bis zur Beringstraße. Keine Chance. Also es ist wirklich komplett absurd. Die einzige Möglichkeit tatsächlich über Land mit dem Auto dahin zu fahren, wäre das Auto auseinander zu bauen, auf Hundeschlitten zu verfrachten und dann diesen Weg wie geplant zu gehen.
Philipp
02:50:46
Und deswegen machen sie das?
Jürgen
02:50:50
Das wäre cool. Nee, machen sie leider nicht. Die Rennleitung verwirft jetzt offiziell den Plan Beringstraße. Witzig, weil...
Dominik
02:50:58
Das ist witzig, weil eine hanebüchige Idee insgesamt ist.
Jürgen
02:51:02
Nur deswegen ist das Rennen im Winter. Nur, das ist der einzige Grund, warum die im Februar diese ganze Schneescheiße in den USA aufgenommen haben. Ich erzähl mal vor, Leute.
Philipp
02:51:12
Es war einfach dieses Rennen in der Form nachfahren.
Jürgen
02:51:16
Wollen wir das mal, machen wir noch einen Roadtrip zum Abschluss.
Dominik
02:51:18
Ja, das mach ich sicher nicht. Ich weiß auch nicht.
Jürgen
02:51:22
Ob ich mit dem VW-Bus mit euch beiden und einer Flasche Champagner über die Bergenstraße fahren wollte.
Philipp
02:51:29
Aber einen Gartenzweig kannst du mitnehmen.
Jürgen
02:51:30
Das stimmt. Also, stattdessen sollen jetzt, also der Ersatzplan ist, die Rennteilnehmer sollen jetzt mit dem Schiff nach Vladivostok, das ist quasi der russische Pazifikhafen nördlich von Korea. Und dazu muss der Flyer jetzt zurück nach Seattle, dann per Schiff nach Westen und die anderen können aber eigentlich direkt losfahren. Also die sind ja schon in San Francisco, die können sich jetzt ein Schiff schnappen. Die müssen aber über Japan fahren. Das erkläre ich gleich noch.
Dominik
02:52:00
Aber Japan ist eine Insel.
Jürgen
02:52:02
Ja, erkläre ich gleich noch. Die Amerikaner haben ihre Visas noch nicht so ganz in Ordnung. Also die hier, die sitzen jetzt.
Dominik
02:52:10
Wenn es daran scheitern würde, die tun die unmöglichsten Dinge erreichen, aber dann scheitert es am Visum.
Jürgen
02:52:15
Sie verpassen tatsächlich jetzt das eine Schiff und sie waren jetzt die Ersten an der Westküste. Sie werden jetzt aber die Letzten sein, die den amerikanischen Boden verlassen. Damit es dennoch fair bleibt, beschließt die Rennleitung, dem Flyer einen 15-Tages-Vorsprung zu gewähren.
Dominik
02:52:29
15?
Jürgen
02:52:30
15. Zyst und der Dion müssten also jetzt 16, also es wird jetzt nicht so, dass die anderen warten 15 Tage, sondern Zyst und der Dion müssten 16 Tage vor dem Thomas Flyer in Paris ankommen, um zu gewinnen.
Dominik
02:52:42
Aber das ist doch auch maximal ungeil, wenn dann der Gewinner 16 Tage später drüber geht.
Jürgen
02:52:47
Ja.
Philipp
02:52:48
Vor allem hockst du dann im Hotel Hotel in Paris, denkst du, hoffentlich, hoffentlich, hoffentlich. Und dann Tag 14 fahren sie dann ein oder den nächsten, der fickt euch.
Jürgen
02:52:54
Deutschen erhalten ihrerseits eine 15-Tages-Strafe, weil die von Ötchen nach, Schüttel mit dem Zug gefahren sind. Es ging aber auch nicht anders. Also der Protos war irgendwie total im Eimer und Köppen ist schon mit dem Zug ein bisschen.
Dominik
02:53:09
Enttäuscht von der deutschen Performance.
Jürgen
02:53:10
Der ist schon mit dem Zug durch die Gegend gefahren, um Teile zu organisieren, damit sie den Zylinder wieder instand setzen können. Er hat dann die Teile irgendwann, aber keinen Zylinder.
Dominik
02:53:19
Haben die nur einen Zylinder?
Jürgen
02:53:21
Wäre jetzt einfach großartig.
Philipp
02:53:22
Wenn die Rede gar nicht ist vom Auto, sondern von seinem Hut.
Jürgen
02:53:26
Es wird besser, weil sie haben dann die Teile alle beieinander, aber sie haben keinen, der den Zylinder tatsächlich bauen kann. Also sie finden keinen Mechaniker, der Zylinder instand setzen kann. Und zwischenzeitlich haut dann auch sein neu gefundener Teamkamerad ab, weil der überhaupt gar keine Chance sieht, dass die es irgendwie nach Paris schaffen können.
Dominik
02:53:43
Ja, ich sehe auch keine Chance.
Jürgen
02:53:46
Und er ist jetzt ein bisschen in dieser prekären Lage, er sitzt da irgendwie fest, er kann selber nicht richtig fahren, er ist sowieso schon hinten dran und Sibirien, naja, er müsste da jetzt ja relativ schnell hin, weil er denkt ja noch, er muss da diesen Weg fahren. Das passiert alles jetzt zeitgleich gerade. Also, er schickt jetzt ein Telegramm nach San Francisco zum Saint-Geoffrey, der ja eigentlich so ein bisschen was wie die Rennleitung ist, auch obwohl er mitfährt und Und fragt ihn, ob es okay ist, wenn er mit dem Zug nach San Francisco fährt. Also er holt sich quasi von dem, der sagt, ja, ist überhaupt kein Problem. Und selbst dann zögert Köppen noch, weil er denkt, ja, irgendwie so ganz sauber fühlt es sich nicht an. Und er hat aber ja dem Kaiser versprochen, dass er irgendwie nach Paris mit dem Auto einfährt. Und da auch das Rennen gewinnt, glaube ich.
Dominik
02:54:30
Das ist doch eine Kacke, wenn du es dem Kaiser versprochen hast.
Philipp
02:54:32
Und König geht so, aber Kaiser ist ein Schaden.
Jürgen
02:54:35
Er ringt sich jetzt durch, das doch zu machen. Und es kommt ihm jetzt dann noch auch ein gewisser Zufall entgegen.
Dominik
02:54:42
Denn … Der hat das erste Weltkrieg geprüft aus … Nee.
Jürgen
02:54:44
Eben nicht.
Dominik
02:54:45
Unterdessen hat es so lange gedauert alles.
Jürgen
02:54:47
Das Coole ist, die Russen und die Deutschen verstehen sich, also die sind sich sehr viel näher als die Russen mit irgendeinem anderen Land in der Zeit. Und deswegen kann der Köppen jetzt direkt mit dem Schiff nach Russland fahren, während die anderen nach Japan müssen, um zur russischen Botschaft zu gehen, um sich ein Visum zu besorgen.
Dominik
02:55:04
Okay. Okay.
Jürgen
02:55:05
Und das mischt jetzt dieses Rennen irgendwie nochmal ganz wild irgendwie neu durch. Fun Fact noch am Rande. In diesen Tagen reden sich in den USA sehr viele Autofahrer gegenüber der Polizei heraus mit, ach, ich war zu schnell. Oh, es tut mir leid. Ich bin gerade in einem Rennen von New York nach Paris.
Dominik
02:55:21
Wirklich?
Jürgen
02:55:22
Diese New York to Paris Defense funktioniert tatsächlich viel zu oft, aber jetzt dann halt bald nicht mehr. So.
Dominik
02:55:30
Das werde ich demnächst auch mal bei einer Kontrolle. Ich bin auf dem Weg.
Philipp
02:55:34
Wenn du in die andere Richtung fährst, wurdest du schon in deinem Leben mal kontrolliert? Mit dem Auto?
Jürgen
02:55:40
Ist das eine ernste Frage? Ja.
Dominik
02:55:42
Vor letzter Woche erst.
Jürgen
02:55:44
Ich wurde im ersten Jahr Führerschein achtmal angehalten und kontrolliert.
Philipp
02:55:47
Ich verstehe nicht, was ich in meinem Leben falsch oder richtig mache.
Dominik
02:55:50
Was muss ich nicht?
Philipp
02:55:51
Einmal angehalten und das Witzige war, das war nicht, weil sie mich kontrollieren wollten.
Dominik
02:55:56
Weil sie wollten Autogramm bringen, oder?
Philipp
02:55:58
Nee, fast. Sondern weil sie einer neuen Kollegin zeigen wollten, wie man kontrolliert.
Jürgen
02:56:04
Wie man ein Auto anmacht.
Philipp
02:56:07
Damals hatte ich noch eine Brille. Ich sag mal, die war jetzt nicht unauffälliger, als die Jürgen hat.
Jürgen
02:56:12
War das ein Diss? Nein.
Philipp
02:56:13
Nein, nein. Ich will sagen, das war keine rahmenlose, kleine, sondern eine kräftige Brille.
Dominik
02:56:19
Ist das wichtig für die Geschichte? Jaja.
Philipp
02:56:21
Weil ich wurde dann angehalten und dann war es so, tragen Sie eine Brille.
Jürgen
02:56:26
Achso, okay.
Philipp
02:56:28
Das wurde ich nämlich gefragt, weil gucken ja auf den Führerschein, machen Sie mal eine Kontrolle. Und dann hat eben die vermutliche, frisch gepackte Polizistin vermute ich jetzt mal, hat halt dann auf den Führerschein geguckt und fragt dann mich, tragen Sie eine Sehhilfe? Und ich mit dieser großen Brille einfach auf der Nase so, ja, diese.
Jürgen
02:56:48
Das klingt wie dieses Wer-bin-ich-Spiel, wo man die Leute dann wegklappen muss.
Philipp
02:56:50
Ja, ja, ja. Und dann war ihr Kollege sichtlich, ich weiß nicht, genervt so, hat man gesagt, ja, jetzt fahren Sie weiter.
Jürgen
02:56:57
Also ich habe, ich wurde schon sehr oft, also damals mit 18 mit so einem runtergekommenen Golf 2 wurde ich dauernd angehalten.
Philipp
02:57:03
Ja gut.
Jürgen
02:57:04
Ich wurde einmal einmal an einem Abend beim Reinfahren nach Nürnberg und beim Rausfahren aus Nürnberg angehalten.
Philipp
02:57:10
Oh nee, einmal haben sie mich wirklich, da war Berg in Erlangen und ich war tatsächlich auch in Erlangen.
Dominik
02:57:15
Dann haben sie mich angehalten.
Philipp
02:57:16
Haben sie was getrunken, habe ich gesagt, nee, und dann haben sie mich einfach sofort weiter von lassen.
Jürgen
02:57:20
Ich musste mal einen anhauchen, nachdem ich einen Döner gegessen habe, das war auch sehr nett. Und einmal, das war dann das siebte oder achte Mal, innerhalb von einem Jahr hat mich einer angehalten und den habe ich schon ankommen sehen aus Kilometerentfernung. Ich wusste, der hält mich jetzt gleich auf. Da war ich schon dann super genervt. Und dann hat er meine Papiere kontrolliert und wollte gehen. Und dann habe ich gesagt, ja, wollen Sie nicht noch meinen Verbandskasten und meinen Wandreieck sehen? Und er hat gesagt, hey, ich mache diesen Job jetzt schon seit 20 Jahren. Ich habe noch nie einen Wandreieck gesehen. Ich so, okay. Ja, fand ich gut. Das war im Schnelldurchlauf meine Erfahrungen mit der Polizei.
Philipp
02:57:53
Ich weiß, der Bekannte von mir, also ein ehemaliger Arbeitskollege, der wurde regelmäßig kontrolliert. Und zwar immer von seinem eigenen Vater.
Jürgen
02:58:01
Okay.
Dominik
02:58:04
Vertrauensverlust?
Philipp
02:58:04
Ja, ja, aber der hat dann auch immer so, ja, wo ist denn das Waren-Dreieck? Baba, das ist dein eigenes Auto. Zeigen Sie mir bitte das Waren-Dreieck.
Jürgen
02:58:11
Ich hab's versteckt.
Philipp
02:58:12
Ja.
Jürgen
02:58:12
Ja.
Philipp
02:58:12
Und der hat halt das Auto voller anderer Leute gehabt.
Jürgen
02:58:15
Oh, voller Drogen?
Philipp
02:58:16
Nee, nee, voller Leute, die halt Party gemacht haben und die so, jetzt wird er vom Fladen anhalten.
Jürgen
02:58:21
Das hatte ich auch mal, ja.
Philipp
02:58:23
Aber Sekunde, der Punkt war nur, der war da der Leiter von der örtlichen Polizeistelle, frag mich nicht wo.
Dominik
02:58:29
Er hat da ein Exempel statuiert an seinem Sohn.
Philipp
02:58:31
Er hat einfach jedes Mal eine Exempel-Statue und dann hat er gedacht, in der Woche wurde der Einzelhandel von seinem eigenen Fahrrad rausgezogen, wenn der feiern war.
Jürgen
02:58:36
Ich war auch mal der designated driver und wir waren einmal in Nürnberg unterwegs und ich hatte einen dabei, der wirklich grübenvoll war und der war immer sehr ausfällig, auch wenn er voll war. Wir wurden von einer Polizistin dann kontrolliert und nicht mal im... Es war irgendwie total merkwürdig, warum wir angehalten wurden, aber ist egal. Jedenfalls wurden wir kontrolliert. Er hat hier irgendwie einen dummen Spruch hingefahren und dann musste er sich wirklich so an die Wand stellen und Taschen ausleeren und dann sind ihm auch noch irgendwie Kondome aus der Tasche gefallen und dann hat er die aufs Übelste angegaben, dass die uns am Ende nur noch so, schau, dass hier einsteigt und boah.
Philipp
02:59:11
Das geht aber auch nicht.
Jürgen
02:59:12
Das war echt bitter. Naja, okay. Team De Dion und Zyst kommen als erste in Japan an. Tokio. Sie haben jetzt die Wahl, mit dem Boot langweilig um die Insel rum oder 200 Meilen Luftlinie quer über die Insel.
Philipp
02:59:27
Tokio.
Jürgen
02:59:28
Aber Sekunde.
Philipp
02:59:29
Haben die denn Benzin?
Jürgen
02:59:31
Seems like an obvious choice, ja. 200 Meilen ist man doch schnell gefahren, aber Berge.
Dominik
02:59:37
Japan.
Jürgen
02:59:38
Es sind 550 Meilen eigentlich, durch Reisfelder, durch Kuhkäfer und das Gebirge. Ja.
Philipp
02:59:44
Und die Maut in Japan ist auch ganz schön teuer.
Jürgen
02:59:46
Japan hat im Prinzip null Straßennetz. Die haben noch nicht mal so richtig ein Pferdewagennetz, weil, Die haben quasi Vollbeschäftigung. Da ziehen die Leute halt wegen von Hand. Ja, nur damit die irgendwie Arbeit haben. Also die haben noch nicht mal irgendwie so ausgebaute Pferde-Trampel-Pfade. Dementsprechend eng sind die ganzen Wege, gerade im Gebirge. Und dementsprechend niedrig sind alle Tunneln und Unterführungen. Und dementsprechend labil sind auch alle Brücken. Also es ist ein sehr interessantes Abenteuer.
Philipp
03:00:13
Also sie fahren über die...
Jürgen
03:00:15
Natürlich fahren sie durch Japan.
Dominik
03:00:17
Und da sterben jetzt alle. Ende der Geschichte.
Jürgen
03:00:18
Die Rennteams entscheiden sich trotzdem für den Landweg nach Tsuruga. Das habe ich, glaube ich, jetzt richtig ausgesprochen. Erst müssen sie aber seitenlang Formulare ausfüllen, fünf Tage auf die Erlaubnis warten, dass sie überhaupt durch Japan fahren dürfen. Also auch das braucht schon eine offizielle Erlaubnis. Saint-Geoffrey wird in der Zeit sehr nervös, denn er wartet jetzt auf eine Nachricht.
Philipp
03:00:36
Aber kriegen sie jetzt in Kyoto überhaupt ihr Visum?
Dominik
03:00:41
Das.
Jürgen
03:00:42
Visum kriegen sie ja. Aber wie gesagt, es dauert alles so ein bisschen. Und Saint-Geoffrey wird jetzt in der Zeit nervös, weil er wartet auf eine Nachricht aus der Heimat über die weiteren Geldmittel. Und er kriegt jetzt aber eine Nachricht von dem Marquis de Dion, dass der keinen Bock mehr hat, das Team zu finanzieren. Und das hat mehrere Gründe, denn a.
Dominik
03:01:00
Ist alles ein wenig ein Quaff.
Jürgen
03:01:02
1907 ist schon.
Philipp
03:01:04
Was ein geiles Grund. Es ist ein Quaff.
Jürgen
03:01:10
1907 ist schon mal ein de Dion durch Sibirien gefahren. Wir hatten ja dieses Rennen erst im Jahr vorher. Die Zielgruppe im russischen Hinterland ist jetzt nicht der typische de Dion Käufer. Also da PR ist jetzt vielleicht da.
Dominik
03:01:21
Hätte ich dir vorher auch sagen können.
Jürgen
03:01:22
Der Flyer ist schon so weit voraus, dass der De Dion vermutlich eh nicht mehr gewinnt. Und es ist ihm einfach auch zu wenig Abenteuer.
Philipp
03:01:29
Vor allem, also ich stelle mir das wirklich in so einem Film vor wie so ein, das bin ich. Ein einfacher Junge, der eigentlich nur nach Russland wollte, um dann nach Paris zu fahren. In Tokio gestrandet.
Dominik
03:01:41
Harry Bueller.
Philipp
03:01:42
Wie ich hierhin gekommen bin, erzähle ich euch jetzt. jetzt.
Jürgen
03:01:46
Während jetzt noch alle warten, fährt Henry Hager mit dem Zyst einfach irgendwie auf und ab, weil er irgendwie halt einfach Bock hat.
Dominik
03:01:52
Weil er jetzt schon völlig loco ist.
Jürgen
03:01:54
Weil er Bock hat zu fahren und er stellt im Prinzip mit jeder Fahrt einen neuen, Landgeschwindigkeitsrekord auf, auf der japanischen Insel. Wie.
Philipp
03:02:04
Viele Autos sind da unterwegs?
Jürgen
03:02:06
Ja, keine.
Dominik
03:02:08
Und.
Jürgen
03:02:08
Sie werden später auch nur so in Spitze mal 25 Meilen pro Stunde schaffen. Das ist jetzt auch gut, vorher mal die die Abgasanlage ordentlich aufzuheizen. Also es ist tatsächlich auch mechanisch oder aus der Warte eines Mechanikers eine sinnvolle Tätigkeit. Am 6. Mai wollen die beiden Teams in Japan, also Zyst und De Deon, dann los. Und Saint-Geoffrey hat scheinbar irgendwo andersher jetzt Kohle aufgetrieben. Also Geld?
Philipp
03:02:31
Ja.
Jürgen
03:02:32
Es ist tatsächlich Geld. Die Strecke ist super mühsam. Also oft haben die großen, schweren Wagen in diesen kleinen Dörfern, kommen die fast nicht um die Kurve. Am Mount Fuji müssen die Farmer dann helfen, einmal das Auto den Berg hochzuschieben. Auf der anderen Seite dann mit Seilen hinten am Auto hängen, versuchen sie die dann wieder runterzulassen. Und die Rennfahrer sind total irritiert, weil das in Japan alles die Frauen machen, weil in der Kultur die die härteren Jobs machen. Also das finden die sehr, sehr irritierend. Sie brauchen fünf Tage, um Japan zu durchqueren.
Philipp
03:03:03
Ist fast, als wären die Autos dafür gebaut, einen Berg hochzufahren.
Jürgen
03:03:06
Stimmt. Und mit einer kleinen Verzögerung an der russischen Botschaft startet jetzt dann auch der Flyer ins Abenteuer Japan. Also der ist ja später losgefahren, wir hatten das. Und für ihn stellen nach Diplomaten dann Brücken eine große Herausforderung dar. Der fährt irgendwie eine leicht andere Route, glaube ich. Und er steht dann vor so Bambusbrücken, die nicht unbedingt für die Tonnen Gewicht von so einem Auto ausgelegt sind. Was sie dann machen ist, sie steigen erstmal aus, hüpfen auf diesem Gestell rum, schauen sich unten das Fundament an, dann tragen sie das Gepäck von Hand über die Brücke und Schuster fährt dann schlussendlich alleine im leeren Auto über die Brücke.
Dominik
03:03:46
Weil das Auto hat drei Tonnen, die können auch so viel hüpfen, wie sie wollen. Das ist doch völlig uninteressant, weil das fucking Auto einfach drei Tonnen wiegt.
Philipp
03:03:53
Na, Wackeln ist, ich hab mal von einem Statik erklärt, Wackeln ist gut am Bericht.
Jürgen
03:03:56
Wackeln ist, da gibt es auch eine gute Dollop-Folge zu Wackeln in den Brücken. Brücken. Also, und wenn er dann mal losgefahren ist, ich meine, dann kann es nicht mehr anders. Dann musste fahren, komme was wolle. Und es ist tatsächlich so, stehenbleiben würde diese Brücken sicher zum Einsturz bringen. Und es ist auch manchmal echt kritisch und knackend, wenn der über so eine Brücke eilt.
Dominik
03:04:13
Ich habe heute alles über Statik gelernt. An.
Jürgen
03:04:15
Den Bergen hat der Flyer hingegen weniger Probleme, weil er sehr ungewöhnlich für die damalige Zeit eine Art Rückfahrsperre hat. Also mechanisch nicht nach hinten rollt beim Bergfahren.
Dominik
03:04:24
Sehr praktisch.
Philipp
03:04:25
Das ist wie so ein MacBook-Auto. Sie zieht sich dann aus und dann einen Jeep, fahren sie hoch?
Jürgen
03:04:29
Ich weiß nicht, wie genau das gelöst ist, aber das hat irgendwie mit, keine Ahnung, Differenzialsperre, was weiß ich, irgendein Random.
Philipp
03:04:35
Was ist eine Differenzialsperre?
Jürgen
03:04:36
Irgendein Random-Wort getroppt. Ne, eine Differenzialsperre ist, dass du zwei Reifen auf einer Achse unabhängig oder abhängig voneinander nur bewegen, ne, unabhängig voneinander bewegen kannst, glaube ich. Das ist aus vielen Gründen sehr wertvoll.
Philipp
03:04:49
Okay.
Jürgen
03:04:51
Das war jetzt wahrscheinlich auch Quatsch, egal. Als der Thomas Flyer auf der Westseite der japanischen Insel ankommt, sind der De Dion und der Zyst längst auf dem Wasser in Richtung Russland und der Protos natürlich sowieso, weil der muss sich mit diesem ganzen Japan-Quatsch ja nicht rumschlagen. Tatsächlich sind die Deutschen das erste Team, das in Wladivostok ankommt. Am 12. Mai 1908. Also der Deutsche. Das ist ja nur noch einer. Aber seine neuen Kameraden stehen quasi schon bereit. Die warten im Hotel auf ihn. Also müsst ihr euch so vorstellen, dass da zwei so adrette Deutsche, Deutsche, ich weiß nicht, ob die auch Armeehintergrund haben, gut gepflegt und da ganz fein rausgeputzt vorm Hotel stehen. Und da kommt jetzt so ein bärtiger, ungepflegter, wettergegerbter Typ, der total abgerissen aussieht. Und das soll der preußische Oberleutnant Köppen sein.
Philipp
03:05:34
Aber es ist schon auch interessant an sich, dass das Auto dasjenige ist, das ins Ziel fahren muss, nicht der Fahrer oder das Team.
Dominik
03:05:42
Ja, aber es ist nachvollziehbar, würde ich sagen.
Jürgen
03:05:44
Ja.
Philipp
03:05:44
Aber bei anderen Motorsport-Sachen heute, würdest du sagen?
Jürgen
03:05:47
24 Stunden Rennen von Le Mans geht auch nicht.
Philipp
03:05:50
Genau, aber würdest du, wärst du im Reglement bei Formel 1 wirklich Fahrrad gewechselt?
Dominik
03:05:55
Aber das sind ja Ausdauer-Rennen, der Jürgen hat schon richtig gesagt, die Ausdauer-Rennen, da geht es immer ums Auto.
Philipp
03:06:00
Ja, ja, aber trotzdem, das ist ja alles noch recht jung, von daher ist das dann alles schon so gegeben.
Jürgen
03:06:07
Also er kann dann tatsächlich die zwei Leute überzeugen, Kasper Neuberger, Robert Fuchs, Robert wahrscheinlich, Robert Fuchs. Entschuldigung. Das sind zwei Mechaniker aus den Protos-Werken und die nehmen jetzt das Auto direkt mal mit in die angemeldete Werkstatt, zerlegen es, checken jedes Teil durch, bevor sie es dann neu und leichter wieder zusammenbauen. Denn sie können jetzt diesen ganzen Quatsch, der ja nur für Arktis und Schnee und so, das können sie alles irgendwie rausschmeißen. Ich meine, gut, Equipment wurde ihnen eh geklaut. Ich weiß nicht, wie viel davon jetzt noch da ist. Meine Arztwurst. Aber sie haben jetzt dann so ein paar Ersatzteile, die packen sie in Kisten und schicken sie mit dem Zug voraus. Sie werden das meiste davon allerdings nie wiedersehen. Alle Teams einigen sie sich, dass sie am 20. Mai zusammen abfahren. Also, dass sie jetzt quasi nochmal so eine gedachte neue Startlinie für die nächste Etappe Rennen machen.
Dominik
03:06:56
Sie sind auch schon ein halbes Jahr unterwegs. So am 20. Mai. Wir sind ja Anfang des Jahres losgefahren.
Jürgen
03:07:01
Wir sind im Februar losgefahren. Ja, noch nicht ganz. Februar, März, April, drei Monate eigentlich. Ein Viertel. Also unten in der Woche. Egal. Als Cédillon in Japan ankommt, es muss glaube ich Wadidwostok heißen, ankommt, erfährt Zoscha Frey, dass der Marquis de Dujan das Auto jetzt nicht nur aus dem Rennen genommen hat, sondern dass er es an einen Chinesen verkauft hat. Und der hat es bereits bezahlt und er muss es jetzt sofort abgeben. Tschüss. Also. Er darf quasi jetzt auch nicht selber finanziert das Rennen.
Dominik
03:07:36
Aber er muss jetzt nicht nach China fahren und das Auto abnehmen.
Jürgen
03:07:39
Nein. Es wird ihm direkt quasi abgenommen.
Philipp
03:07:41
Das hat so ein bisschen was von einem von so einem, hier ist ist ein Karton, tun sie ihre Sachen rein. Sie dürfen jetzt gehen.
Jürgen
03:07:48
Die Russen schlagen derweil vor, dass die Rennwagen doch mit dem Zug durch Sibirien fahren sollen, weil sie haben ja jetzt hier so eine extra schöne Eisenbahn gebaut und die Reise mit dem Auto ist sehr gefährlich, weil die ja da auch gar keine Straßen haben oder irgendwas. Und ursprünglich war die Route durch das nördliche Sibirien, also wo die halt über die Bergenstraße kommen.
Philipp
03:08:09
Wo ist denn jetzt eigentlich der Sprit?
Jürgen
03:08:10
Ja genau, der ist eben entlang der Route des nördlichen Sibiriens, aber sie fahren jetzt durch südliche Sibirien oder wollen durch südliche Sibirien, weil das nördliche ist eh nur einfach tausend Meilen Schlamm, weil es gerade ja alles irgendwie auch schmilzt. Und neben dem Schlamm gibt es noch ein paar manchurianische Banditen und es gibt so einen russischen Berater, der dem deutschen Team sagt, dass die Chancen, Sibirien zu durchqueren sind, sind extrem klein, denn das Land sei perfectly roadless und außerdem perfectly groundless, weil es so viel regnet, dass es alles eine einzige Schlammschlacht ist.
Philipp
03:08:44
Aber eigentlich auch witzig, dass jetzt da mitten im Nirgendwo diese ganzen, ich sag mal, Versorgungsdepotsachen hingeschmissen worden sind, wo jetzt niemand vorbeikommt und es völlig normal ist.
Jürgen
03:08:53
Naja, der Zug halt, den kann man dann wahrscheinlich auch ganz gut mit einflammen.
Philipp
03:08:57
Die Sachen am Zug, aber die Sachen, wo du erzählt hast, dass die mit Leuten einzeln hingekarrt worden sind.
Jürgen
03:09:02
Ja.
Philipp
03:09:02
Und spätestens die auf der Beringsee und so, die saufen irgendwann einfach ab.
Jürgen
03:09:06
Ja, das stimmt. Da müssen die ja auch was hingebracht haben. Das stimmt. Das kann sein. Also, die bessere Route, die sie jetzt fahren, geht durch südliche Sibirien, nur ist da eben kein Treibstoff deponiert. Und Köppen kauft jetzt in Vladivostok einfach selber Sprit und organisiert, dass der entlang der Route, die er plant, deponiert wird. Und als Schuster dann am 18.
Philipp
03:09:29
Aber auch wieder der Bahnsteig entlang.
Jürgen
03:09:31
Genau. Als Schuster dann am 18. Mai da ankommt, hat er jetzt einen Tag, bevor dieser zweite Rennstart quasi ist. Und er geht jetzt auch los und will irgendwie Sprit kaufen und er muss feststellen, dass die Stadt trockengelegt ist, dass es nirgends mehr Benzin gibt. Er kommt frustriert ins Hotel zurück, wo dann eine Nachricht von Saint-Georges auf ihn wartet und auch auf die anderen Teams. Der möchte sich jetzt mit den anderen Teams treffen und er offenbart ihnen, dass er jetzt den ganzen restlichen Sprit in der Stadt zusammengekauft hat. Und er ist bereit, den Sprit dem Team zu geben, das ihn mit nach Paris nimmt.
Philipp
03:10:05
Also der.
Jürgen
03:10:06
Dem sie das Auto weggenommen haben, versucht sich jetzt einzukaufen. Mit dem Italiener geht das Temperament durch.
Philipp
03:10:13
Ey, wie das einfach auch dramatisch kann. Wie so ein Seifenober.
Jürgen
03:10:17
Lautstark schimpfen sie auf Saint-Gioffre ein und verlassen das Treffen. Ey.
Philipp
03:10:20
Ich bin wirklich am Schluss gespannt, ob du uns erzählst, ob das schon verfilmt wurde, weil ganz ehrlich, das sehe ich als Serie.
Dominik
03:10:27
Das ist tatsächlich nicht nur ein Film, das ist eine Serie.
Jürgen
03:10:31
George Shuster beißt sich erstmal auf die Zunge und Geoffrey sagt ihm noch, er könnte wohl in Protos mitfahren, aber es macht keinen guten Eindruck, wenn der Franzose bei den Deutschen mit nach Paris fährt. Also er würde schon lieber bei den Amerikanern mitfahren und Schuster zieht sich dann mit seinem Team zurück und da lässt er dann eine wütende Tirade vom Stabel und sagt, ich würde lieber für den Rest meines Lebens hier in Wladivostok bleiben, als dass ich es zulasse, dass Sancho Frey sich in den Flyer mobbt. Köppen zeigt sich bereit, den Rennstart jetzt noch etwas aufzuschieben, aufgrund der ganzen Situation. Und Schuster klappert jetzt die Docks ab, um bei Schiffen überflüssiges Benzin irgendwie einzukaufen. Und dann noch die Werkstätten, weil die ja auch irgendwie mal einen Kanister oder mal irgendwie ein Fass Benzin haben. Und er kann jetzt mit seinen Deutschkenntnissen hier ganz gut arbeiten. Russen, Deutschen verstehen sich da an der Stelle ganz gut. Und er battelt und kauft jetzt tröpfchenweise in der ganzen Stadt den Sprit zusammen. und kann Saint-Geoffrey dann letztendlich mit unverhohlener Freude absagen. Also Saint-Geoffrey hat verloren. Er kann sich nicht irgendwie in irgendein Team erpressen und er muss jetzt mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Hause fahren. Und er ist aber immerhin ein Sportmann genug, dass er den Italienern den Sprit überlässt.
Dominik
03:11:44
Ich wollte es gerade sagen, weil er kann ja komplett pleite sein.
Philipp
03:11:46
Einfach abfackeln jetzt noch den Besitz.
Jürgen
03:11:48
Also das überlassen. Ich nehme auch an, dass er ihnen den wahrscheinlich verkauft. Viele Deutsche kommen am 22. Mai in Wladivostok zusammen, um den Protos abfahren zu sehen. Aber die sind ein bisschen verwirrt, weil das Ding sieht total ramponiert aus, von oben bis unten vollgekriegselt, Optik wie ein Armytruck von den Amis, die Deutschland fahren. Ich weiß nicht, ob die schon abgefallen ist mittlerweile. Und auf der Motorhaube hat jemand noch mit großen weißen Buchstaben Chicago drauf gemalt. Offensichtlich jemand in Chicago. Als das Rennen startet, bemerkt Schuster Probleme mit seiner Kupplung. Er bittet Köppen nochmal um zwei Stunden Aufschub, aber der gibt seinem Fahrer das Zeichen, jetzt loszufahren. Karma ist aber eine. Wertgeschätzte Dame des horizontalen Gewerbs, die sich umgehend rächt, denn die Straße sieht zwar jetzt erstmal gut aus auf die ersten Meter und ersten Meilen und trocken, aber schon, naja, die ersten Meilen ist schon zu weit. Nach einer Meile wird sie schon ziemlich matschig. Und nach anderthalb Meilen bleibt der Protos zum ersten Mal stecken. Und nach 20 Meilen bleibt er zum x-ten Mal stecken und zwar so, dass er nicht mehr irgendwie aus eigener Kraft da rauskommt und dass sie ihn auch nicht mit Manneskraft befreien können. Und dann kommt Schuster hier mit seinem Flyer irgendwie vorbei gerutscht, muss man glaube ich sagen. Und er setzt jetzt an, das deutsche Matschloch einfach zu umfahren und weiterzufahren, aber sein Mitfahrer Hansen schlägt vor, dass sie den Deutschen doch helfen könnten und er lässt sich drauf ein und sie helfen, diese Karre aus dem Dreck zu ziehen. Er wird aber nie erklären, was ihn geritten hat oder was ihn zu dieser zu dieser guten Tat bewogen hat.
Philipp
03:13:28
Vielleicht haben sie ihn an einen norwegischen Verkäufer...
Jürgen
03:13:31
Vielleicht. Ein Reporter knüpft Fotos. Köppen köpft zum Dank eine Flasche Champagner. Andere Quellen sprechen von Cognac, aber es ist egal. Sie joggen sich jetzt erstmal gemeinsam, die beiden Teams, neben die Straße und trinken. Und Köppen lässt dann tatsächlich den Flyer vorausfahren und nimmt dann mit etwas Abstand das Rennen wieder auf. Und kurze Zeit später bleibt Schuster hoffnungslos im Schlamm stecken. Und Köppen wird nicht kommen, um den Gefallen zu retunieren, denn er ist eine andere Route gefahren. Ja, weil es einfach, also warum er eine andere Route gefahren ist als ursprünglich geplant, sie sind jetzt dazu übergegangen, dass immer einer vor dem Auto herläuft und mit so einem Stecken in den Schlamm stochert, ob man wirklich fahren kann.
Dominik
03:14:13
Ich fand unfassbar die Geschwindigkeit, ich sehe schon.
Jürgen
03:14:15
Unfassbar praktisch und jetzt überlegen sie sich, okay, sie müssen irgendwie woanders lang. Er hat sich jetzt dann kackdreist einfach die Erlaubnis geholt, um auf den Gleisen der Transsibirischen Eisenbahn zu fahren.
Philipp
03:14:24
Ich wollte gerade fragen, wie der auf den Gleisen?
Jürgen
03:14:25
Hat er sich aber wirklich offiziell erlauben lassen, ist super gefährlich trotzdem und ein bisschen unsportlich. Und es ist auch nicht so einfach.
Dominik
03:14:33
Tatsächlich ist das auch, was ich sagen wollen würde.
Jürgen
03:14:36
Die Deutschen nicht exakt auf Spur bleiben. Sie fahren so mit einem Reifen in der Mitte der Gleise, mit einem am Rand, außerhalb der zwei Schienen. Und wenn sie zu weit nach rechts kommen, schlittern sie die Böschung runter zu weit nach links und sie schlitzen sich die Reifen halt an diesen Bolzen auf. auf. Und das ist tatsächlich so anstrengend, dass sie sich alle 15 Minuten abwechselnd mitfahren, weil das wirklich alles fordert. Und einer muss auch immer nach Zügen Ausschau halten. Nicht nur einmal entkommen sie nur knapp einem Zusammenstoß, weil du dann auch nicht, oh, da kommt ein Zug sofort irgendwie einfach runterlenken kannst. Wie blöd. Es geht auch nur an passenden Stellen.
Philipp
03:15:10
Aber jetzt überhaupt mal die Frage, wird eher Team Cognac oder eher Team Champagner?
Jürgen
03:15:15
Cognac. Klarer Fall für Cognac, aber mit Kaba. Kaba.
Philipp
03:15:21
Konya Kaba.
Jürgen
03:15:23
Lumumba, glaube ich, ist es.
Philipp
03:15:24
Ja.
Dominik
03:15:24
Also ich wüsste gar nicht, wie oft ich in meinem Leben überhaupt Konya getrunken habe. Ich habe den Geschmack jetzt, glaube ich, nicht vor Gaumen.
Philipp
03:15:30
Auch wenn der Name nutzt man jetzt nicht mehr so.
Jürgen
03:15:35
Was nutzt man nicht mehr so?
Philipp
03:15:37
Lumumba als Bezeichnung für den heißen Kakao.
Dominik
03:15:41
Aber also da ich… Echt?
Jürgen
03:15:43
Ja.
Philipp
03:15:43
Können wir genauer erklären. Ist der bedenklich? Ja.
Jürgen
03:15:45
Ja.
Philipp
03:15:46
Ja.
Dominik
03:15:46
Habe ich noch nie gehört in meinem ganzen Leben.
Jürgen
03:15:48
Was? Echt nicht? Okay. Okay. Und dann endet die Geschichte. Danke. Ah ja. Team Germany ist auf dem Weg. Schnell einen Tag voraus.
Philipp
03:16:05
In die Hölle.
Jürgen
03:16:06
Sie fahren jetzt auf den Gleisen. Und dann bekommt Schuster, auch da, Telegrafenstationen und so, sind schon ein Ding. Die Welt ist tatsächlich halbwegs vernetzt mittlerweile. Es ist nicht mehr ganz so gut ausgebaut vielleicht wie in Amerika, aber sie kommen ja immer wieder an Stellen, wo man Informationen bekommt.
Dominik
03:16:22
Ich hau jetzt mit dem T-Shirt, es ist ja arschkalt jetzt. Ich muss mal kurz, ich finde es jetzt gerade extrem kühl nach dieser Lüftung. Moment.
Philipp
03:16:31
Diese Pause wird eben präsentiert von Drehzweig. Schießt ihr Ihre Halsen runter. Oh, jetzt sagt Dominik damit ein...
Jürgen
03:16:38
Lippenbalsam und Decke. Ja, bitte, ist gut. Ich bin noch im Podcast von Dominik Schmidt. Also, der Schuster bekommt auf jeden Fall mit, dass die Deutschen hier sich einen unsportlichen Vorteil erschleichen und Schuster für den gilt auch nur, als Erster in Paris zu sein. Und es ist scheißegal, aber jetzt rechnerisch, eigentlich hat er ja vier Wochen Vorsprung sogar vor dem Deutschen, aber dadurch, dass die jetzt halt hier nochmal zusammen losfahren und es ist dann schon blöd, wenn der andere irgendwie zuerst ankommt, Für ihn ist das jetzt quasi ein Rennen. Also bleibt ihm nichts anderes übrig, dass er das Gleiche macht, dass er auch irgendwie auf die Gleise umsteigt. Und naja, er wird am 28. Mai fast von einem Frachtzug überrollt. Und trotzdem ist Köppen 60 Meilen voraus. Nach einigen Tagen im Gleisbett der Transip bleibt der Flyer dann mit einem Getriebeschaden liegen. Auf den Gleisen? Naja, sie kriegen das Auto dann schon runter von den Gleisen. Aber das ist natürlich schon auch erstmal ziemlich doof, da liegen zu bleiben mitten in der Walachei. Okay, du hast zwar Gleise, aber sonst halt nix.
Dominik
03:17:42
Ich finde es allgemein beeindruckend, dass das junge Automobil dann doch so weit gekommen ist. Also mit all dem, was so bisher schon passiert ist.
Jürgen
03:17:50
Schuster muss jetzt 15 Meilen bis zur nächsten Bahnstation laufen, wohin kein Schwein versteht. Also läuft er noch weiter in die nächste Stadt, wo er ein Telegramm an die Thomaswerker schicken kann, um ein neues Getriebe zu bestellen, was ungefähr vielleicht in drei Wochen hier wäre.
Philipp
03:18:04
Aber ich wollte gerade sagen, von wo kommt denn das?
Jürgen
03:18:07
Auch die Kosten.
Dominik
03:18:09
Die damit verbunden sind, kann ich doch gar nicht mehr rechnen. Wahrscheinlich sind die Firmen deswegen alle pleite.
Jürgen
03:18:14
Ihm bleibt jetzt nichts übrig, als 300 Meilen mit dem Zug weiterzufahren, dahin, wo er Teile vorausgeschickt hat, um da Ersatzteile zu holen, die zwar kein neues Getriebe sind, aber die die ihn vielleicht zumindest mal irgendwo hinbringen, wo er dann wieder eine Chance hat auf dem Getriebe. So, sie müssen jetzt, also die anderen beiden vom Team, müssen an den Gleisen kampieren. Und die bauen sich dann mit dieser Plane von dem Auto oder die Wand ist die mit dem Segel, vielleicht auch mit dem Segel, so ein notdürftiges Zelt. Und es kommen dann tatsächlich aus der Bahnstation oder der nächsten Stadt zwei Soldaten, schwerbewaffnete, die die dann bewachen, weil es in der Gegend zwar nichts gibt, aber Banditen. Und A, sieht man so ein Feuer dann relativ gut, relativ weit und B, spricht sich das relativ schnell rum, dass hier zwei so Komiker mit ihrem Auto neben der Bahnschiene.
Dominik
03:19:01
Vor allem sind Entführungen ja wahrscheinlich auch so eine Sache.
Jürgen
03:19:03
Oder? Auch das ist ein Punkt. Es werden tatsächlich Leute aufgegriffen.
Dominik
03:19:07
Es sind ja Eyeballs drauf.
Jürgen
03:19:08
Die sich zur Entführung von diesen Autoteams irgendwie verabredet haben. Das stimmt. Das passiert auch. Und es ist jetzt aber so, dass die Leute hören davon und die Schaulustigen fahren jetzt einfach mit dem Zug immer wieder hin und her, um zu sehen, wie da halt die Kartoffeln am Gleis campieren.
Philipp
03:19:25
Aber auch mal eine schöne Frage, wie viel muss denn von einem Auto überhaupt noch ganz sein, wenn es ankommt?
Jürgen
03:19:33
Ist es dann überhaupt noch das gleiche Auto, das losgefahren ist?
Dominik
03:19:38
Zutiefst philosophische Fragen.
Jürgen
03:19:40
Irgendwie schafft Schuster das jetzt mit den Ersatzteilen da irgendwie vorauszufahren und das Getriebe zu flicken. Es dauert aber halt fünf Tage. Ja, wir haben auch noch Italiener im Rennen.
Philipp
03:19:51
Habe ich doch bei fünf Tagen versus drei Wochen?
Jürgen
03:19:53
Ja, es ist aber nicht ein neues Getriebe. Sie haben es gepflegt. Ja, ja, ja, aber trotzdem.
Philipp
03:19:56
Dass überhaupt was geht.
Jürgen
03:19:57
Genau, sie haben es gepflegt. In the meantime bemerken die Italiener in Wladiwostok, dass ihr Geldgeber den Harnzug gedreht hat. Und zwei Wochen lang suchen sie jetzt in der Stadt nach neuen Sponsoren, bevor sie dann auch das Rennen wieder aufnehmen können.
Philipp
03:20:10
Wie machen wir das so eben in Wladiwostok?
Dominik
03:20:11
Wer ist heute denn in Wladiwostok ein italienisches Teamsponsor? Ja.
Jürgen
03:20:15
Es gibt schon so Leute.
Dominik
03:20:17
Also das sind ja mal Optimisten. Wie viel Optimismus habe ich in meinem ganzen Leben?
Philipp
03:20:19
Auf der anderen Seite, wenn das wirklich so ein All-Eyes-on-Us-Geschichte ist, dass sich dann vielleicht noch kurzfristig...
Dominik
03:20:27
Ja, aber in Russland interessiert es doch trotzdem niemanden, oder?
Jürgen
03:20:29
Sie finden einen russischen Adligen tatsächlich und es gibt jetzt einen Haken an dieser Sache. Einmal ist Sitori mittlerweile nach Hause gefahren. Der ist raus aus dem Team, aber die anderen wollen weitermachen und sie finden jetzt einen russischen Adligen, der ihnen die Kohle gibt, aber sie müssen den bei Irkutsk auflesen und mit nach Paris nehmen.
Dominik
03:20:51
Das ist der teuerste Taxifahrt aller Zeiten.
Jürgen
03:20:52
Das finden sie nicht geil, aber sie haben keine Wahl. Also wenn sie weiterfahren wollen, müssen sie das machen. Am 5. Juni starten sie jetzt mit etwas Verzögerung zu den anderen. Aber auch.
Philipp
03:21:01
Was für eine absurde, Italiener starten in den USA, nehmen in Russland, ich meine mit.
Jürgen
03:21:06
Russen mit nach Paris.
Philipp
03:21:08
Fahrt dann nach Paris, okay.
Jürgen
03:21:10
Die Gesellschaft, die die Transsibirische Eisenbahn betreibt, lobt eine Belohnung von 1000 Dollar aus für das Team, das zuerst in Chita ankommt. Sag ich jetzt mal, dass das so ausgesprochen wird. Team Protos macht jetzt also Nachtschichten mit unter, um da irgendwie hinzukommen. Ich glaube, die haben auch, waren das die ohne Scheinwerfer? Ja, nee.
Philipp
03:21:32
Die Franzosen haben sie verloren.
Jürgen
03:21:33
Die Franzosen haben die Scheinwerfer verloren. Da steht jetzt auch ohne Scheinwerfer. Ich weiß nicht, ob die auch Probleme mit den Scheinwerfern hatten. Jedenfalls reizen die in der Nacht hier ihr Glück voll aus und bleiben einmal auf den Gleisen, obwohl sie wissen, dass eigentlich laut Fahrplan jetzt dann ein Zug kommen müsste Und Köppen sagt aber, fahrt einfach weiter. Und sie haben dann das Schwein, dass der Zug eine Panne hat und eben nicht an der Zeit auf diesen Gleisen kommt und sie ihre Etappe zu Ende bringen können. Aber als die Transsibirische Railroad Company das hört, verbieten sie Köppen, weiter die Gleise zu benutzen.
Dominik
03:22:06
Weil er da sein Glück überstrapaziert hat.
Philipp
03:22:09
Aber woher wissen die denn das bitte?
Dominik
03:22:13
Permanente Telegramme.
Jürgen
03:22:14
Naja, wenn die nachts dann an der Bahnstation ankommen, wo eigentlich ein Zug hätte kommen sollen, kann man da schon rückschließen. Quasi. Ja.
Philipp
03:22:23
Aber das ist dann nicht kurz vorher nochmal runterfahren? Naja, gut.
Jürgen
03:22:26
Ja, da hockt halt irgendwie so ein Bahnwärter.
Dominik
03:22:28
Einfach alles, was die Jürgen mir erzählt.
Jürgen
03:22:30
So.
Dominik
03:22:30
Ich hinterfrage jetzt gar nichts mehr. Das ist ja völlig ein Bahnwitz.
Jürgen
03:22:33
Das ist sehr gut, weil Köppen kriegt es jetzt irgendwie hin, Dass die jetzt eine andere Route fahren, aber er ist dann auch wieder einmal, bleiben sie stecken und er geht in die Stadt voraus und er schafft es irgendwie, dass er einen russischen Adeligen, also auch einen russischen Adeligen dazu kriegt, mit anzusehen, wie der Protos in einem Schlammloch feststeckt. Also ich weiß nicht, ob er den dazu holt oder die wollen irgendwie, der will dem das Auto vorführen und dann fahren sie mit dem Zug wieder zurück oder stecken die gerade im Schlamm. Und das ist aber genial, weil der Adlige hat relativ großen Einfluss und der veranlasst jetzt, nein, der befiehlt es den Deutschen, ab sofort wieder auf den Gleisen zu fahren. Aber, auch da gibt es einen Haken, sie müssen jetzt portables Telegraphen-Equipment mitschleppen und laufend ihre Position durchgeben.
Philipp
03:23:15
Also das heißt, das ist eine Gerätschaft, die du dann eben ans Kabel anmachst und gib ihm.
Jürgen
03:23:21
Irgendwie so. Details kenne ich nicht, aber so stelle ich es mir vor.
Dominik
03:23:25
Also ich merke, dass mein Hirn zeigt an, dass der Speicher vorläuft. Das wird einfach nur noch krass.
Jürgen
03:23:32
Dasselbe gilt jetzt auch für Schuster. Also auch er kriegt die Auflage mit dem Telegrafen. Also sie müssen jetzt quasi Standort teilen. WhatsApp-Standort teilen. Das ist heute relativ angenehm.
Dominik
03:23:40
Eine Stunde für drei Stunden?
Jürgen
03:23:42
Der Flyer liegt nun sechs Tage zurück.
Philipp
03:23:45
Die Deutschen erreichen… Ich muss mir daran denken, dass das so ein Druckwerk ist, der Flyer. Ich.
Dominik
03:23:50
Überlege die ganze Zeit, ob der danach sich so schämt, dass er seinen Namen Thomas Flight ändert und dann dieses Unternehmen gründet.
Jürgen
03:23:56
Die Deutschen erreichen endlich ein nicht mehr ganz so feucht Gebiet. Tundra ist es wahrscheinlich. Und das eignet sich jetzt ganz gut, um abseits der Gleise zu fahren. Nicht auf Straßen, aber auf Wiese, auf irgendwie hartem Untergrund. Und da kann man jetzt ganz gut Kilometer machen. Und es sind aber natürlich auch trotzdem natürliche Hindernisse, also es kommt dann so, sie kommen an einen Bach und Köppen entscheidet, okay, mit Anlauf kommen wir da irgendwie rüber und sie schaffen es dann aber gerade nicht. Also sie kommen mit zwei Reifen vorne rüber, bleiben dann aber so stecken, dass sie da irgendwie an dem Hang.
Dominik
03:24:30
Max einmal würdelos.
Jürgen
03:24:32
Es ist, ich glaube, es ist sehr würdelos, ja. Er lernt jetzt dann auf diesem Weg erst ein paar Nomaden kennen, die dann versuchen, mit ihren Pferden das Auto rauszuziehen. Das sind aber nur so ganz kleine Pferde und sie schaffen es nicht. Und dann kommen Banditen und die wollen Geld von ihm haben, dass sie ihm helfen. Und dann zückt er seinen Revolver und schießt in die Luft. Also es ist super dramatisch.
Dominik
03:24:52
Auch hier, ich kann mir super vorstellen, wie es einfach Zwergpferde sind, die irgendwie so gefühlt so katzengroß sind.
Philipp
03:24:59
Katzengroß. Und was machen die Pferde sonst? Die Leute reiten auf diesen Pferden, die Katzen groß sind. Okay, ich will jetzt wirklich die Serie.
Jürgen
03:25:06
Schlussendlich organisiert er ein paar Soldaten aus einem naheliegenden Ort oder einer Kaserne oder was da ist und die ziehen das Auto dann raus und am 14. Juni sind sie tatsächlich auch die ersten in Chita und beanspruchen die 1000 Dollar Preisgeld. Der Flyer ist jetzt aber nur noch drei Tage hinter ihnen, also das hat jetzt auch ein bisschen Zeit gekostet und die Deutschen wechseln sich am Steuer ab, fahren so viel wie möglich.
Philipp
03:25:28
Und warum klappt es bei denen besser, dass die so viel aufholen?
Jürgen
03:25:32
Naja, also es ist ja immer irgendwas, ich sage euch ja längst nicht alles Du.
Dominik
03:25:38
Lügst uns einfach an Kannst du mal kurz einen Blick in die Zukunft werfen, was für ein Leben führen die danach? Also wenn du ein halbes Jahr sowas hinter dir hast wie kannst du denn da in die Zivilisation zurückgehen?
Jürgen
03:25:51
Ja.
Dominik
03:25:51
Das möchte ich jetzt noch nicht zu viel verraten Weil alle tot sind? Nein, nein, So spektakulär der Tod.
Jürgen
03:26:01
Also, die Deutschen wecken sich ab, Schuster aber gibt das Lenkrad nicht aus der Hand. Der fährt teils 54 Stunden ohne Pause. verliert mindestens einmal komplettes Gefühl in den Armen und fährt trotzdem weit. Die Italiener liegen mehrere hundert Meilen zurück, aber sie fühlen sich wie die moralischen Sieger, weil sie angeblich als einzige ehrlich fahren, nicht auf den Gleisen. Sie sind aber zwischenzeitlich dann in einer Springflut gefangen. Das ist auch eine sehr interessante Erfahrung, weil sie sitzen dann in einem Auto und tatsächlich steigt das Wasser. Und sie haben dann noch einen, ich glaube, sie haben gerade auch irgendwie einen Reporter oder irgendwen noch dabei. und sie finden das alles noch ein bisschen witzig und machen ihre Scherze. Einen Übersetzer haben sie dabei, genau, einen Übersetzer. Und der ist aber im Horror erstarrt, dass die jetzt alle in diesem Auto absaufen. Sie müssen jetzt hinten auf die Kisten klettern, damit sie irgendwie nicht total nass werden und es werden auch lauter so tote Tiere an der Seite vom Auto angespült. Die türmen sich dann so, also es muss echt super hart sein. Und sie sind jetzt dann an dem Punkt, dass sie Lose ziehen wollen, wer in welche Himmelsrichtung losschwimmt, um irgendwie nach Hilfe zu suchen. Und in dem Moment lässt dann aber der Regen nach und sie können tatsächlich abwarten, bis das Wasser wieder abfließt und sie weiterkommen.
Philipp
03:27:18
Das ist auch super dramatisch.
Jürgen
03:27:20
Lauter tote Tiere, so ein Haufen vorm Auto.
Philipp
03:27:23
Wo kommen die her?
Jürgen
03:27:25
Die sind auch abgesoffen und die bleiben halt irgendwo dann hängen, wo sie...
Philipp
03:27:28
Warum ersaufen die Tiere alle?
Dominik
03:27:30
Weil die Männer fragen.
Jürgen
03:27:31
Das war so eine Springflut.
Dominik
03:27:33
Vielleicht tut sich ein Höllentor auf. Ein Blut zu verhimmseln kommt raus.
Jürgen
03:27:36
Team Protos kommt am Baikalsee an und fragt jetzt per Telegraph um die Erlaubnis, da die Eisenbahnbrücke zu benutzen. Aber sie kriegen jetzt tagelang keine Antwort. Und sie warten tatsächlich auf diese Antwort und dann kommt die Antwort nach mehreren Tagen und die Antwort ist Nein.
Dominik
03:27:53
Nö. N und Ö. Nö.
Jürgen
03:27:56
Und jetzt laden sie den Protos dann auf einen Zug um, was der Heck ist, um ihn trotzdem über diese Brücke da entlang zu kriegen. Und in dem Moment, wo sie das Auto da verladen.
Philipp
03:28:06
Kommt jemand vorbei und zieht's.
Jürgen
03:28:08
Der Schuster.
Dominik
03:28:09
Nein.
Jürgen
03:28:11
Ja, aber es ist jetzt nicht so, dass es irgendwie ein grober, krasser Rennenregelverstoß oder irgendwas, sondern es ist schon klar, dass das die beste Methode ist, da jetzt das Auto rüberzukriegen und Schuster will eigentlich jetzt auch sein Auto auf den Zug laden, aber der Zug ist eigentlich schon am Abfahren. Jetzt verspricht Köppen, dass er in Kutz dann auf den Schuster wartet, der dann mit dem nächsten Zug das gleiche macht. Spoiler, macht er aber nicht.
Philipp
03:28:34
Wie die es immer schwankt zwischen Okay.
Jürgen
03:28:36
Wir helfen euch auch und ein.
Philipp
03:28:38
Fickt euch alle.
Jürgen
03:28:39
Also wir haben auch noch zwei Drittel Russland Ungefähr vor uns, mal so rein Für die Dimensionen Und.
Dominik
03:28:46
Russland ist nicht klein.
Jürgen
03:28:47
Der Flyer jagt jetzt den Protoss hinterher Aber weil Schuster so müde ist, kann er einfach Nicht mithalten.
Dominik
03:28:54
Irgendwann müsste es auch einfach auch wurscht.
Jürgen
03:28:56
Der Protoss ist dann Irgendwann wieder einen Tag voraus Und Schuster lässt sich dann endlich irgendwie breitschlagen jemand anders ins Steuer zu lassen, sitzt auf der Rücksitzbank und nölt aber in einer Tour rum.
Dominik
03:29:07
Ganz schlecht dabei, Vater.
Jürgen
03:29:08
Dass er nach einer halben Stunde selber wieder das Steuer übernimmt.
Philipp
03:29:12
Ich verstehe eh nicht, dass Leute nicht dediziert zwei Fahrer mitnehmen.
Jürgen
03:29:16
Ja, die haben im Prinzip ja auch zwei Fahrer dabei, er lässt nur die anderen nicht fahren. Sie sind jetzt in Mosquito-Territory. Also, ihr erinnert euch, das war eins der Autos ohne Windschutzscheibe. Und in der nächsten Stadt haben Schuster-Teamates dann die Nase komplett voll. Also nicht nur von Moskitos, sondern auch von Schuster, dass er halt einfach sie nicht wirklich gewinnbringend einsetzt. Und er verspricht jetzt, okay, alles klar, er lässt die anderen auch ans Lenken, er lässt die anderen auch mal mitspielen und er, überlegt sich so ein System, dass einer halt pennt und einer fährt, dass sie möglichst viel Strecke machen, ohne groß lang anzuhalten.
Philipp
03:29:54
Wobei bei Ihnen so ein Auto-Pennen stelle ich mir auch interessant vor.
Jürgen
03:29:59
Also wie viel du da wirklich pennst. Aber ich glaube, wenn du mal mehrere Monate da jetzt rumrumpelst, dann irgendwann kannst du jetzt sogar da schlafen.
Dominik
03:30:06
Vielleicht können sie danach nicht mehr schlafen in dem ruhigen Bett.
Jürgen
03:30:08
Das kann ich mir vorstellen. Der Protos hat jetzt technische Schwierigkeiten. Also die Lenkung hat sich beinahe verabschiedet und es ist tatsächlich so, dass sich immer wieder irgendwelche Metallstifte lösen, die sie dann unterwegs immer wieder einschlagen oder wo sie auch selber dann Stifte irgendwie anfertigen und die da irgendwie rein. Also es ist super zeitaufwendig, aber sie können weiterfahren, nur der Flyer holt jetzt halt auf. Schuster und die anderen, die fahren wie wahnsinnig.
Philipp
03:30:30
Warum passiert im Flyer das alles nicht?
Jürgen
03:30:34
Naja, es passieren da auch Dinge. Das ist ja immer wieder, mal fährt der eine, mal der andere und dann hat der eine Panne und dann wieder der andere. Also das ist wirklich, eigentlich ist es kein Rennen so, das ist irgendwie ein Glücksspiel. Also das hat nichts mit, naja doch, es hat schon was mit einer Leistung der Menschen dann auch zu tun, aber jetzt nicht auf so einem, okay, ist ein guter Rennfahrer, sondern der hat sich halt durchgebissen. Nee.
Philipp
03:30:57
Ich dachte jetzt an sowas, weil du gesagt hast, dass da die Stifter rausgehen. Ich mir denke, die anderen Autos sind ja auch ähnlich konstruiert.
Jürgen
03:31:02
Vielleicht haben die an der Stelle dann irgendwie Schrauben oder Bolzen oder irgendwas.
Dominik
03:31:07
Oder Gottesdorf jederseits.
Jürgen
03:31:08
Gibt schon Konstruktionsunterschiede, glaube ich. So genau weiß ich es dann nicht. Also die fahren auf jeden Fall wie die Wahnsinnigen und sie schaffen es, die Deutschen einzuholen. Also sie tatsächlich schleichen sich so von hinten an, tauchen irgendwann im Rückspiegel auf. Ich weiß gar nicht, ob die einen Rückspiegel haben. Aber sie sind dann irgendwann im Windschatten und die Deutschen kriegen das mit und Köppen gibt wirklich irgendwann den Befehl, den Weg freizumachen, rechts anzufahren.
Philipp
03:31:28
Also nachdem du erzählt hast, wie hoch die die, wenn überhaupt, vorhanden Windschutzscheiben sind, kann ich mir schlecht vorstellen, einen Rückspiegel da irgendwo noch einzubauen.
Jürgen
03:31:35
Stimmt, das ist ein guter Punkt. Also, Sie sehen die aber trotzdem, vielleicht bringen sie sich auch, wenn du da Rennen fährst, schaust du natürlich immer hinten, ob einer kommt, vier Monate lang. Also, er gibt jetzt den Befehl, die anderen vorbeizulassen, sie fahren wirklich rechts ran, das Team im Flyer jubelt, während Köppen wirklich so ein bisschen mit den Tränen ringt und dann bricht auch noch die Hinterachse des Protos irgendwie aufeinander und sie müssen per Federwagen in die nächste Stadt gekarrt werden.
Dominik
03:31:59
Da muss er dann schon ein bisschen weinen, oder?
Jürgen
03:32:01
Das ist so ein bisschen der Drive of Shame, glaube ich, an der Stelle. Und er ist jetzt sehr geknickt, steigt dann von dort aus in den Zug, weil er jetzt am Auto, kann er ja eh wieder nichts tun. Er ist ja nicht der beste Mechaniker, nicht der beste Fahrer. Er fährt jetzt mit dem Zug ein Stück voraus. und das Team Flyer kommt dann in Omsk an, das ist so die nächste Stadt dann auf der Strecke und da hat es dann schon drei Tage Vorsprung auf den Protoss. Und Schuster weiß aber nicht, dass er drei Tage Vorsprung hat. Also sie sind jetzt dann an so Stellen, wo es halt mit dem Telegrafen-Netz dann vielleicht mal gerade nicht so gut ist. Und er hat jetzt tatsächlich, er wird jetzt so langsam paranoid. Also er hat die Sorge, dass die Deutschen sich wieder angeschlichen haben und dass die schon vorbei sind und Vorsprung eingefahren haben und er stresst halt super weiter ohne groß Pause zu machen sind eigentlich keine geilen Bedingungen, weil es wieder ganz feucht wird und irgendwie ein Sumpfgebiet irgendwie vor ihnen liegt und natürlich bleiben sie stecken und dummerweise ruinieren sie sich dabei dann das Getriebe, das sie ja nur notdürftig gebrannt haben. Jetzt holt der Protos dann tatsächlich auf. Und eigentlich hätte in Omsk eine Schaltung oder ein Getriebe für den Thomas Flyer lagern sollen.
Philipp
03:33:08
Aber kurze Frage nochmal, was macht man jetzt eigentlich mit der gebrochenen Achse? Schweißen?
Jürgen
03:33:12
Ich glaube, dass die Reserveachsen, hatten wir ja vorhin, die eine Reserveachse wurde irgendwie geklaut. Ich denke, dass die die austauschen an der Stelle. Ich weiß nicht, unterwegs schweißen kann ich mir jetzt nicht vorstellen.
Dominik
03:33:25
Aber ich kann mir vieles nicht vorstellen.
Philipp
03:33:26
Naja, da hast du in der nächsten Stadt schweißen sozusagen oder so.
Jürgen
03:33:32
Also in Omsk hätte er jetzt eigentlich eine neue Schaltung für den Thomas Freier lagern sollen, weil er die schon zu Rennbeginn irgendwie hat hierher schicken lassen, aber die ist nicht aufzufinden. Die Deutschen finden aber die Ersatzhinterachse, die sie irgendwie mal entlang der Bahn geschickt haben. Sie müssen aber dann eine Pause einlegen, weil seine Teammates Malaria und Verdauungsprobleme haben. Also wirklich jetzt mal krankheitsbedingt fallen die kurz aus. Und Köppen kann jetzt eigentlich nichts tun, als da in der Stadt zu hocken und zu warten. Das Schuster er dann am 7. Juli mit einer notdürftig geflickten Schaltung in der Stadt mehr oder weniger an ihm vorbei, ihn überholt. Also er ist ja mit dem Zug ein Stück vorausgefahren. Und sie treffen sich jetzt in der Stadt und sie nehmen tatsächlich, was ich sehr schön finde, zusammen Abendessen ein. Und obwohl beide wissen, dass Köppen laut Rennleitungsbeschluss 29 Tage zurückliegt und eigentlich total abgeschlagen ist, ist das hier gerade ein richtiger Kopf-an-Kopf-Krimi. Beide sind super engagiert.
Dominik
03:34:26
Beide wollen die ersten sein.
Jürgen
03:34:28
Total nachvollziehbar.
Philipp
03:34:31
Äh, wie hieß der General Frankreich, der auch in Afrika...
Dominik
03:34:37
Napoleon.
Philipp
03:34:38
Nein, nicht Napoleon.
Jürgen
03:34:40
Napoleon.
Dominik
03:34:42
Napoleon?
Philipp
03:34:43
Ah.
Dominik
03:34:44
N-A-P-O-L-I-O-N?
Philipp
03:34:45
Nein, nein, nein, es ist nicht Napoleon. Deutlich später.
Jürgen
03:34:48
N-A-P-O-L-I-O-N?
Philipp
03:34:50
Weil der hat doch irgendwie damals vom Stapel gelassen, so ein, so was wie ein, ein General wird nicht gestochen von Mücken. und hat deswegen sämtliche Maßnahmen gegen Mückenabwehr abgewehrt.
Dominik
03:35:00
Und war dann innerhalb von kurzer Zeit tot.
Philipp
03:35:03
Nee, aber hat also von Malaria.
Dominik
03:35:04
Das ändert sich.
Jürgen
03:35:06
Eindorf weiter kriegt das Team Flyer jetzt zwei Nachrichten. Die eine ist, das Getriebe ist zwar tatsächlich geliefert worden, aber in eine andere Stadt, die total abseits der Route ist, super schwer zu erreichen. Und eine zweite Nachricht von der Thomas-Kompanie, die vorsichtig anfragt, ob Schuster dann nicht wieder mit Monty Roberts tauschen würde. Der wäre jetzt mit seinem Rennen fertig und könnte dann den Rest fahren.
Dominik
03:35:29
Fickt euch.
Jürgen
03:35:30
Ja, sein Zitat ist, ich hätte Nägel essen können. Was im Prinzip, glaube ich, das Gleiche ist. Sagen soll.
Dominik
03:35:36
Wie fickt euch.
Jürgen
03:35:39
Auf dem Weg ins russische noch hinterer Land, um das Getriebe dann irgendwie einzusammeln, kriegen die, oder spüren die Flyerfahrer jetzt sehr viel westrussische Gastfreundlichkeit gegenüber den Amerikanern. Also Kinder, die Steine nach dem Auto werfen, Menschen, die Glasscherben auf den Straßen verteilen und Heu drauflegen und so ein Scheiß. Aber immerhin schießt niemand auf sie. Was ich schon auch...
Philipp
03:36:02
Weil nicht alle Knarren daheim haben.
Jürgen
03:36:04
Ja, aber es ist doch, in ihrem Heimatland wird auf sie geschossen, ja, und Und, ich meine, gut, hier sind ein paar Glasscheiben auf der Straße. Kann ja mal passieren. Schmeißen wahrscheinlich Kinder die Glasscheiben auf die Straße und sagen, wann kommt denn nicht der scheiß Auto?
Philipp
03:36:17
Ja, aber vor allem, woher wissen die denn, dass das die Amerikaner sind, die jetzt als Exes kommen?
Jürgen
03:36:21
Stimmt. Aber das spricht sich da halt auch rum, ne?
Dominik
03:36:24
Das wäre so geil, wenn die einfach so einen Steinadler vorne draufgeschnallt hätten und es hat noch niemand erwähnt. Ein lebenden Adler.
Jürgen
03:36:32
Ein, Schlagloch legt sich jetzt komplett lahm. Also das Team Flyer, die haben jetzt das Getriebe immer wieder notdürftig. Ein stichnormales Schlagloch. Ja, sie haben es immer wieder geflickt und jetzt sind aber so wirklich von, die haben so, da geht es glaube ich um ein Zahnrad und das hat jetzt wirklich auch den letzten Zahn verloren. Also sie können jetzt nicht mehr weiterfahren.
Philipp
03:36:49
Das hatte vorher nur einen.
Jürgen
03:36:50
Das Getriebe, na das ist ja, die haben es jetzt schon dreimal geflickt. Verliert immer wieder einige Zähne. Und sie müssen jetzt das Getriebe zum Auto bringen, weil Auto zum Getriebe funktioniert offensichtlich nicht mehr. Und das dauert vier Tage. Also Schuster läuft wieder los, um das zu holen. Verläuft sich die ganze Zeit. findet nur Bauern, die kein Englisch verstehen und er kein Russisch und so. Also ist jetzt irgendwie super nervenaufreibend, an dieses Getriebe zu kommen. Und dann bauen sie es ein und die Reise geht zäh weiter und sie verfahren sich jetzt ganz oft.
Dominik
03:37:18
Wo es ja bisher so smooth ist.
Jürgen
03:37:22
Aber immerhin gibt es jetzt dann langsam so etwas Ähnliches wie Straßen und an sich wird die Fahrt entspannter.
Philipp
03:37:28
Das ist auch echt kompliziert, wenn du bloß so ein russisch sprechendes GPS an Bord hast und mit den Symbolen nicht so zurechtkommst.
Jürgen
03:37:34
Das stimmt. Am 18. Juli rollt der Protos dann in Moskau ein, als erstes Auto, das Russland durchquert hat. Zwar mit einer gebrochenen Feder vorne und einem Platten, aber ja, mei. Hat der Köppen zumindest ein bisschen Zeit für Sightseeing, während die anderen den Protos wieder fit machen. machen und nach anderthalb Tagen Pause in Moskau nehmen sie die Fahrt wieder auf und zwei Tage später sind sie dann auch die Ersten in St. Petersburg, wo es auch wieder so eine 1000 Dollar Erster Prämie gab und Schuster ist jetzt weit abgeschlagen. Also die Getriebe-Sache.
Philipp
03:38:04
Aber Sekunde, heißt dieses Erste wirklich, welches Auto zuerst ankommt oder mit diesem Bonus noch?
Jürgen
03:38:09
Nein, nein, in dem Fall, das hat auch mit dem Rennen an sich jetzt nichts zu tun, das hat dann halt irgendeine russische Stadt oder genau. Und da ist einfach nur der Erste, der da ist. Als der Protos in Deutschland ankommt, gibt es eine Parade, hauptsächlich weil alle denken, er hätte das Rennen gewonnen. Am 24. Juli erwarten ihn 30 Kilometer vor Berlin 50 Automobile aus dem Kaiserlichen Automobilclub. und in Berlin stehen dann eine Million Menschen auf den Straßen. Das ist eine Million Menschen. In einer Ansprache würde Köppen seine beiden Fahrer, Schrägstrich Mechaniker, Neuberger und Fuchs, was wenigstens ein netter Move ist, für den der eigentlich nichts gemacht hat. Es gibt mal wieder ein großes Festbankett und derweil rollt der Flyer 500 Meilen weiter östlich für 21 Stunden pro Tag, ist aber halt super weit.
Dominik
03:39:11
Man kann ja jetzt nicht mehr sagen, dass er nichts mehr gemacht hat.
Jürgen
03:39:13
Der Köppen. Was hat er gemacht?
Dominik
03:39:16
Jetzt ist er ja auch ein Stück weit allein gefahren, oder? Nee. Habe ich das falsch verstanden? Okay, habe ich es falsch im Kopf. Okay.
Jürgen
03:39:22
Er war alleine für die Überfahrt von Amerika nach Russland. Und in Russland standen die zwei schon da.
Dominik
03:39:29
Ja, aber ein bisschen was hat er jetzt schon gemacht.
Philipp
03:39:32
Ja, der ist ja auch losgezogen wegen den Teilen und sowas.
Jürgen
03:39:34
Ja, natürlich.
Dominik
03:39:36
Aber jetzt nicht die Rennen. Vergleichen gerne mal mit dem Schuster zum Beispiel.
Jürgen
03:39:41
Der fliegt nach dem Auto, fährt tagsüber und das mehrere Tage ohne zu schlafen, also das finde ich schon anders.
Dominik
03:39:49
Okay, also er lobt die zwei auf jeden Fall.
Jürgen
03:39:51
Er lobt die zwei auf jeden Fall, genau, es gibt ein Festbankett, der Flyer ist weit, weit hinter ihnen, fährt aber wirklich auch trotzdem Tage durch, hat immer noch Hoffnung, dass es irgendwie erreichen könnte.
Dominik
03:40:03
So viele Tage gibt es ja jetzt nicht mehr.
Philipp
03:40:05
Aber ich denke mir auch immer die ganze Zeit noch, selbst mit diesem krassen Bonus, wenn dein Auto komplett auseinanderfällt oder es halt gar nicht mehr geht, dann nützen die auch 30 Tage Vorsprung nichts.
Dominik
03:40:15
Ja, aber jetzt sind sie so weit gekommen.
Philipp
03:40:16
Also jetzt kann ich es mir auch nicht mehr vorstellen.
Jürgen
03:40:18
Also die Amerikaner kommen dann auch irgendwann nach St. Petersburg, wo dann die Leute eher so, ja, okay, das halte ich halt auch da. Immerhin die Familie Nobel lädt sie dann aber zum Dinner ein. Und am 25. Juli erreicht der Thomas Flyer dann Deutschland mit einem Leck im Kühler, aber das ist ja wirklich nur Nebensächlichkeiten. Ähm, Warte mal, fehlt hier gerade? Nee, tatsächlich sind wir jetzt am 26. Juli, also fünfeinhalb Monate nach der Abfahrt aus dem, naja in Klammern, auf diesem Wege, 21.993 Meilen entfernten New York, Leutnant Köppen mit seinem Protos in Paris ein.
Dominik
03:40:59
Ich sag noch, dass die Deutschen als erste da sein werden.
Jürgen
03:41:02
Ganz gemächlich, die Atmosphäre genießend. Auch hier denken alle, er hätte das Rennen gewonnen. Und er hat es überstanden. Alle jubeln.
Dominik
03:41:10
Aber er hat es eigentlich auch gewonnen. Also wenn du mal anschaust, was alle anderen dann auch beschissen haben und sonst wie und auf den Schienen waren.
Jürgen
03:41:18
Also das war, weiß ich nicht, was man jetzt da dann für Maßstäbe anlegt, um das zu bewerten.
Philipp
03:41:25
Da müsste ich mir jetzt auch mal angucken, um wie viel Strecke der Zweifel geht.
Jürgen
03:41:30
Also tatsächlich, im Jahr vorher gab es das Rennen quasi, also ihr startet alle hier und da ist das Ziel, macht was ihr wollt. Da wäre das tatsächlich so gewesen. Für dieses 1908er Rennen haben sie sich ja schon da ein paar Gedanken gemacht und haben versucht, das irgendwie fair zu gestalten. Ist aber natürlich komplett in die Hose gegangen.
Philipp
03:41:47
Ich kann mir auch einfach vorstellen, dass einfach im Jahr davor einfach so ein, das Rennen fängt an, Jemand hat ein super leichtes Auto, das kaum fährt, fährt einfach zum Bahnhof, lässt es auf dem Zug und fährt einfach ins Ziel. Fertig.
Jürgen
03:41:59
Eine Delegation des Lümmertal empfängt den Köppen mit einem kalten Buffet und fast zeitgleich fährt Schuster in Berlin ein.
Dominik
03:42:12
Ein Mettigel.
Jürgen
03:42:13
Und er wird tatsächlich ein bisschen so lächelnd höflich da so gefeiert. So nach dem Motto, hast du fein gemacht. Auch da checkt keiner, dass die einen Monat Vorsprung haben und Schuster hat aber auch keinen Bock, das denen zu erklären, also er zuckt selber auch ein bisschen mit den Schultern und vier Tage nach Köppens triumphaler Ankunft säumen erneut unzählige Menschen die Straßen von Paris, denn da rollt dann Schuster näher, auch für ihn gibt es großen Jubel. Zumindest bis dann die Polizei den Flyer stoppt.
Dominik
03:42:44
Warum?
Philipp
03:42:45
Vor Paris oder in Paris?
Jürgen
03:42:47
In Paris.
Philipp
03:42:48
Also nach der Zieleinfahrt?
Jürgen
03:42:49
Nein, vor der Zieleinfahrt.
Dominik
03:42:51
Ist er geblitzt worden?
Jürgen
03:42:52
Moment mal, sie haben ja gar keine Scheinwerfer. So kann ich sie nicht weiterfahren.
Dominik
03:42:56
Nein, das ist nicht der Ernst.
Philipp
03:42:57
Wo ist ihr Wandereck?
Jürgen
03:42:59
Das ist in Russland.
Philipp
03:43:01
Das holen sie jetzt wieder.
Jürgen
03:43:02
Das ist wirklich absurd. Im Prinzip kannst du dir vorstellen, so ein paar hundert Meter vor der Ziellinie von der Polizei. Ey.
Philipp
03:43:09
Das ist doch jetzt wirklich schade, oder?
Jürgen
03:43:11
Von der Polizei aufgehalten.
Philipp
03:43:13
Weil die Stadt jubelt und dann geht die Polizei erstmal hin.
Dominik
03:43:16
Erzählst du uns jetzt wieder, dass das ein Reklamheftchen ist, was irgendjemand geschrieben hat.
Jürgen
03:43:20
Um Leute zu warnen? Es ist so weiche Sitze ist das passiert. Die haben die Scheinwerfer in Amerika schon, glaube ich.
Philipp
03:43:26
Verloren.
Dominik
03:43:27
Ja, genau.
Jürgen
03:43:28
Dann kommt so ein Typ auf, es wird noch besser eigentlich. Es kommt jetzt so ein Typ auf dem Fahrrad an, der sagt, ja, ihr könnt gerne mein Licht haben. Das ist aber fest mit dem Fahrrad verbunden.
Dominik
03:43:38
Schneiden sie das Fahrrad? Nein, das ist nicht ein Parking-Gan.
Jürgen
03:43:43
Parkendes Fahrrad mitsamt dem Licht auf den Beinparasit.
Dominik
03:43:46
Oh.
Jürgen
03:43:47
Das ist gut genug für den Herrn Gendarm.
Philipp
03:43:49
Ich liebe, dass das dann okay ist.
Dominik
03:43:52
So ein Spass.
Jürgen
03:43:54
Okay, statt kaltem Buffet kriegen die jetzt hier ein Champagnerbad. Er wird zum offiziellen, also Schuster wird zum offiziellen Gewinner des Rennens erklärt. Die Feierlichkeiten gehen über mehrere Tage und Schuster genießt jeden Einzelnen davon.
Dominik
03:44:08
Würde ich auch.
Jürgen
03:44:09
Die Italiener im CIS sind irgendwo in Sibirien. Scafoglio.
Dominik
03:44:15
Interessiert dich auch niemand mehr. Filette sind irgendwann gefunden worden.
Jürgen
03:44:20
Letzte Woche. Hält sich noch immer für den moralischen Sieger. Kein Schwein beachtet das Schlusslicht. Weder in Russland noch in den anderen Ländern. Immerhin sind keine Scheiben auf der Straße. ER Thomas bietet Schuster viel Geld, damit er noch sechs Monate lang mit dem Flyer durch die USA fährt. Aber der lehnt ab.
Philipp
03:44:40
Nee, ich habe keinen Bock. Ich fahre auf der Strecke zurück.
Jürgen
03:44:42
Er lehnt ab. Er will nur noch nach Hause. Er trifft sich aber erst noch mit dem Präsidenten Roosevelt. Und er kehrt dann später in seinen Fabrikjob zurück.
Dominik
03:44:50
Und wird nie wieder ein Automobil betreten.
Jürgen
03:44:52
Er ist sich sicher, dass er nie wieder so etwas für Geld machen wird.
Philipp
03:44:57
Komisch.
Dominik
03:44:57
Das.
Jürgen
03:44:58
Rennen hat ER Thomas 100.000 Dollar gekostet. Also das doppelte nochmal, was wir am Anfang geschätzt haben. Nach dem Sieg gehen die Verkäufe aber durch die Decke. Der Siegerflyer wird irgendwann versteigert und landet in Reno im National Automobilmuseum Steht.
Philipp
03:45:12
Es da heute noch?
Jürgen
03:45:13
Ich glaube ja, Ich hoffe, ja.
Dominik
03:45:16
Jürgen hat es von den ganzen Spenden gerne gekauft.
Jürgen
03:45:19
Nachdem die Firma dann 1910 aber ein sehr enttäuschendes Automobilmodell rausbringt. Ich stelle mir.
Philipp
03:45:26
Das so den … Das ist voll sinnlos, steht in Wien herum. Ja, müssen Sie es abholen. Ich habe kein Geld für den Überflug.
Jürgen
03:45:30
Und keine Scheinwerfer.
Philipp
03:45:31
Schmeißt weg.
Jürgen
03:45:33
Nachdem die Firma Thomas im Jahr 1910 ein sehr enttäuschendes Modell herausbringt und ich stelle mir da so den Hummer 3000 vor … Ja.
Dominik
03:45:40
Das wollte ich auch gerade sagen.
Jürgen
03:45:42
Beginnt der Abschwung. Also die haben tatsächlich mal eine Zeit lang jetzt wirklich dick Kohle gemacht, aber es war eine sehr kurze Zeit und 1913 sind die Automobilwerke Geschichte.
Philipp
03:45:52
Vor allem jetzt mal ganz ehrlich, es klingt halt auch nicht gerade nach einer Story, weswegen ich mir, ich verstehe schon, die Story ist mega geil, aber willst du dir für deinen Alltag ein Auto kaufen, das du mit Bormat, naja wir sind damit quer durch Russland gefahren.
Dominik
03:46:06
Das kann man nicht mehr nachvollziehen, was die Motivation der damaligen Zeit war.
Philipp
03:46:10
Ja, wobei.
Jürgen
03:46:10
Ich meine, für manche Leute ist das ja so ein Ding.
Philipp
03:46:12
Mit einem Hummer fährt auch die US Army irgendwie durch die Wüste oder sowas. Aber das ist halt irgendwie so von Alltag einfach.
Jürgen
03:46:18
Naja, aber überhaupt, du verkaufst ja nicht das Auto, sondern das Abenteuer und das Freiheitsgefühl und das weißt du.
Philipp
03:46:24
Ja, natürlich. Und ich meine, guck dir auch Audi an. Die haben ja in den, das war doch in den 80ern, ein ganz krasser Werbespot, dass sie so eine Skisprungschanze hochgefahren sind mit einem Auto. Das lief ewig und war prämiert, glaube ich, die Werbung. Ja.
Jürgen
03:46:37
Ja, also auch die ganzen Jeep-Fahrer da draußen und so, ne? Klar. Also so funktioniert das und funktioniert auch damals schon.
Philipp
03:46:44
Ich finde es auch so witzig, wie in Nürnberg und Umgebung etliche Leute so echt große Karren haben, wo du denkst so, naja, damit kannst du in den Wald fahren und irgendwie deinen Hirsch hinten reinwerfen so ungefähr. Aber die Leute fahren halt never ever in den Wald. Ja.
Jürgen
03:46:57
Die Leute.
Philipp
03:46:58
Die das machen.
Jürgen
03:46:59
Die haben deutlich kleinere, äh, gelöbige Karren.
Philipp
03:47:00
Ja, genau.
Jürgen
03:47:01
Und die haben das ja, die Kies.
Dominik
03:47:02
Ja.
Philipp
03:47:03
Genau. Genau.
Jürgen
03:47:03
Genau. Oder.
Philipp
03:47:05
Wie heißen sie, so ein Unimog vielleicht noch am ehesten?
Jürgen
03:47:08
Kenne ich auch tatsächlich ein, aber ich weiß nicht, ob der Reh damit irgendwie rumfährt. Ich war neulich im Unimog-Museum, habe ich das schon erzählt?
Philipp
03:47:15
Nee.
Jürgen
03:47:15
Ich habe auf Kindergeburtstag im Unimog-Museum, das war sehr schön. Cool. Ja.
Philipp
03:47:20
Wo ist das?
Dominik
03:47:22
Gladys-Worstock.
Jürgen
03:47:24
Jetzt ist mir tatsächlich entfallen, wie der Ort, auf halbem Weg Richtung Karlsruhe ungefähr, so von uns aus. Den Ort habe ich jetzt gerade vergessen.
Dominik
03:47:35
Könnte ich bitte jetzt, wie geht die Geschichte weiter? Der.
Jürgen
03:47:39
Nun arbeitslose Schuster eröffnet eine Dodge-Niederlassung und schreibt seine Memoiren. Er stirbt 1973 im Alter von 98 Jahren.
Dominik
03:47:46
Boah, 98?
Jürgen
03:47:49
Ey.
Philipp
03:47:49
Der kann was erzählen. Also da ist der Kreis.
Jürgen
03:47:52
Ich glaube, der hat für den Rest seines Lebens überhaupt nichts Abenteuerliches mehr erlebt.
Dominik
03:47:56
Das würde mir auch reichen, wenn ich ehrlich bin.
Jürgen
03:47:59
Köppen hat sich im Laufe des Rennens hoch verschuldet. Er schreibt aber dann einen Bestseller über seine Erfahrungen und geht am Ende mit einem dicken Plus aus der Sache raus. Was ich auch irgendwie schön finde. Monty Roberts fährt einfach weiter rennen. Das ist jetzt nicht so spektakulär, der hat es vorher auch schon gemacht. Das Beste an der Geschichte ist aber eigentlich, das Rennen hat sehr, sehr deutlich gemacht, wie scheiße die Straßen in den USA sind. Und tatsächlich fließt in den Folgejahren sehr viel Kohle in den Ausbau des Straßennetzes. 1910 wird Asphalt erfunden und 1912 mit dem Lincoln Highway die erste transkontinentale Autoverbindung vom Times Square nach San Francisco gebaut.
Dominik
03:48:33
Wenn wir das damals schon gehabt hätten. Es.
Jürgen
03:48:36
Gibt einen ganz, ganz tollen Link, packe ich in die Shownotes, mit vielen tollen Fotos auch von unterwegs mal, von wie die dann im Schlamm stecken und so. Ich weiß nicht, wollt ihr da noch reingucken? Na klar. Könnt ihr noch ein paar Fotos checken hier. Hab ich hier, hab ich hier, hab ich hier Netz? Läuft da nicht der Laptop noch? Der hat vorhin das Stromkabel abgesteckt.
Philipp
03:48:54
Alles gut.
Jürgen
03:48:56
Also gerne mal ein bisschen durchscrollen.
Philipp
03:48:59
Kannst du ein bisschen in meine Richtung mitdrehen? Super.
Dominik
03:49:03
Ja, das ist jetzt auch ein typischer Fall von, wir sehen Bilder aus der Zeit, die in schwarz-weiß gehalten sind, aber so richtig viel mehr als was wir jetzt schon beschrieben haben. Menschen mit Zylindern in Autos.
Jürgen
03:49:17
Die sind auch schön beschriftet, so die Bilder, was dann genau die Situation manchmal ist.
Dominik
03:49:22
Ja, ich glaube, wir teilen den Link einfach.
Jürgen
03:49:23
Aber es kommen dann schöne, wo sie auch im Schlamm stecken und so. Das kann man schon mal einmal durchscrollen.
Dominik
03:49:28
Aber es ist auf jeden Fall wirklich sehr, sehr schöne Fotos.
Jürgen
03:49:31
Also es ist sehr.
Dominik
03:49:32
Sehr wertig dokumentiert.
Jürgen
03:49:33
Finde ich auch.
Dominik
03:49:33
Das ist nicht irgendwie was Unscharfes, sondern auch Aber wichtig.
Philipp
03:49:37
Wurde dieses Rennen wiederholt?
Jürgen
03:49:42
Tatsächlich bin ich gerade so durchgekommen mit dieser Geschichte. Ich habe jetzt nicht viel zur medialen Aufbereitung. Wir können mal noch auf den Wikipedia Link kurz klicken und schauen.
Dominik
03:49:51
Das wäre halt schon Wahnsinn. Selbst mit modernen Mitteln wäre wäre das ja...
Jürgen
03:49:54
Es wäre heute noch ein Abenteuer. Es wäre heute noch ein Abenteuer, aber kein so krasses mehr. Auf dem Link ist auch die Route einmal so eingezeichnet und irgendwo habe ich auch ein Foto reingepackt, wo die Original, die geplante Route, die sie eigentlich nehmen wollten, auch nochmal zu sehen ist.
Dominik
03:50:12
Also das über die Dings drüber, das wäre tatsächlich, ich habe schon wieder vergessen, wie es heißt, hier das... Das ist mir auch... Was ist, wenn du mittendrin bist und es schmilzt? Bist du ja gefickt, dann hast du ein Problem.
Jürgen
03:50:26
Also, in Popular Culture. Es gab 1908 tatsächlich einen Film, Mishaps of the New York Paris Race, weil der eine ja einen Kameramann dabei hatte.
Philipp
03:50:38
Das war dann eher dokumentarisch.
Jürgen
03:50:40
Ja, genau. 1965 gab es einen Film, The Great Race, loosely inspired zumindest, but heavily fictionalized. 2008 gab es die TV-Dokumentation The Greatest Auto Race on Earth, was ich auch einen schönen Titel finde. Wolfgang Ettlich hat, ist das ein Buch? Nee, ist auch ein Film. Hat der Motor eine Seele? 1908 im Auto um die Welt. 86 Minuten.
Philipp
03:51:08
Was für ein Titel.
Jürgen
03:51:10
Es gab eine coole Episode beim Dollop, da habe ich das zum ersten Mal entdeckt, das Thema. Es gab eine Episode beim Futility Closet, sehe ich hier gerade. Es gab eine Episode bei einem Podcast, der heißt Suspense Radio Show. und es gibt, was ist das? Ach ja, beim Buffalo History Museum Podcast gibt es auch zwei bis 100 so. Aber es ist jetzt nicht so krass, wie man es meinen würde. Also es gab ein, zwei, ein, zwei Mal ist es irgendwie noch aufgegriffen, aber jetzt nicht brutal ausgeschlachtet. Es gab noch ein paar Bücher natürlich, teilweise auch von den Teilnehmern selbst geschrieben und so. Also auch das Bute, das ich gelesen habe, war sehr gut. Das kann ich empfehlen.
Philipp
03:51:49
Wenn ihr in eurem Auto Auto, das ihr derzeit fahrt, diese Strecke fahren würdet, wie weit würdet ihr kommen? Auf heutigen Straßen.
Dominik
03:51:59
Auf heutigen Straßen? Naja, also habe ich denn Support, Unterstützung und auch, monatelang Zeit, dann komme ich da an.
Philipp
03:52:10
Okay.
Dominik
03:52:10
Also, keine Ahnung, wenn mir mein Wagen immer wieder repariert wird und Sprit und dergleichen ja kein Problem ist, komme ich an. Dauert halt ewig.
Jürgen
03:52:18
Ja. Also.
Dominik
03:52:19
Ich fahre einen Seat Leon. Ich glaube, dass wenn mir der ständig repariert würde und ich mein Leben entsprechend ausbauen könnte, würde ich abkommen.
Jürgen
03:52:30
Das ist ja irgendwie auch ein bisschen der Punkt. Also ich meine, natürlich, das Straßennetz wäre jetzt ausgebaut. Du hättest natürlich aber, glaube ich, ganz viel mit Visa und so einem Schmarrn zu tun. Ja.
Dominik
03:52:39
Aber das ist ja alles machbar in der heutigen Zeit.
Jürgen
03:52:42
Also nach China darfst du, glaube ich, überhaupt nicht mit dem, ah ne, mit dem Fahrrad darfst du nicht, mit dem Auto wahrscheinlich schon. Mit dem Fahrrad darfst du nicht nach China einreisen.
Dominik
03:52:48
What? Ja.
Jürgen
03:52:49
Es gab doch mal so die Typen, die mit dem Fahrrad um die Welt gefahren sind und die hatten dann einen Riesenstress, mit dem Fahrrad nach China zu fahren, glaube ich. Oder was mir mal anhielt. Nee, das war doch mit dem Fahrrad. Ich traue mir meine eigenen Erinnerungen nicht an solchen Sachen, das ist ganz schlimm. Also natürlich würde ich mit meinem Bus würde ich das schon, würde ich glaube ich auch, ich müsste mir halt wahrscheinlich, würde ich vorher eine Schrauberlehre machen, einfach damit ich so ein bisschen das Gefühl dafür habe, dass ich was tun kann. Das ist eigentlich das Haupttechnische.
Dominik
03:53:19
Das Haupttechnische, was mich anhalten würde.
Philipp
03:53:21
Du dürftest dir das Auto halt vollpacken mit Leuten.
Dominik
03:53:23
Ja, ja, aber dann nehme ich mir einen Schrauber natürlich mit.
Jürgen
03:53:25
Die Party Crew.
Dominik
03:53:26
Die Party Crew.
Jürgen
03:53:29
Ja, ich weiß nicht, ob ich einen Schrauber kenne, der mir sympathisch genug wäre, dass ich den...
Dominik
03:53:33
Ist dir das Thema, bist du über den Dollop draufgekommen oder hat einer von der Achterrasse das empfohlen, jemand anders empfohlen, möchtest du jemanden erwähnen?
Jürgen
03:53:41
Ich weiß nicht, ob es mir auch nochmal so untergeschoben wurde, aber ich bin tatsächlich ursprünglich im Dollop drauf gestoßen. Und es war jetzt auch ein Thema, das habe ich schon länger im Auge und es hat eigentlich, es hat meinen eigenen Kriterien, die ich an die Themenauswahl angelegt habe, immer nicht so recht gepasst. Aber jetzt habe ich mir gedacht, für die letzten zwei Episoden kann ich auch einfach drauf scheißen.
Dominik
03:54:01
Ja, aber das haben wir ja vorher schon gesagt.
Jürgen
03:54:02
Und jetzt erzähle ich noch Geschichten nicht einfach, auf die ich Bock habe.
Dominik
03:54:05
Das ist wirklich großartig. Ich werde recherchieren, wie viele dieser Firmen tatsächlich noch in irgendwas übergegangen sind oder aufgekauft wurden. Also die eine Firma, hast du ja schon gesagt, die pleite gegangen ist. Aber also. Das fand ich wirklich bemerkenswert, dass nichts von dem, was man heutzutage noch kennt, da involviert war.
Jürgen
03:54:23
Tatsächlich ist ja dieses ineinander aufgehen. Ich habe mich mal bei Audi beworben und dafür mir so eine Audi-History-Dokumentation. Also das sind ja auch vier Firmen, die da ursprünglich mal Horch und eine hieß auch Audi tatsächlich, glaube ich. Und nochmal irgendwie zwei, habe ich jetzt schon wieder vergessen. Also es ist so wahnsinnig viel, geht dann immer in was anderem auf. Das kann schon sein, dass da irgendeiner noch loosely related ist. Aber tatsächlich bei so, die, die die ersten sind, sind nicht immer die, die dann die Jahrzehnte überdauern mit irgendwas. Ente Dankfest!
Dominik
03:55:03
Geben sie es her.
Jürgen
03:55:04
Ich habe es diesmal nicht so schön hier vorbeigetragen. Du musst dann weiter blättern.
Philipp
03:55:08
Und denk an unseren sehr generösen Spender, den du noch explizit erwähnen wolltest.
Jürgen
03:55:12
Den wir am Anfang schon erwähnt haben. Den wir gerne aber da nochmal mit rein schummeln.
Philipp
03:55:16
Ja, ja.
Jürgen
03:55:16
Du hast gesagt.
Philipp
03:55:17
Da sollen wir dich nochmal erinnern.
Dominik
03:55:19
Wir danken der, das ist eine die Alex. Und wenn es ein der Alex ist, dann bitte nochmal Bescheid sagen. Dem Andre, dem Andreas, der Angelika, der Angelika, dem Arne, den Benjamin, den Benjamin, den Björn, den Björn, der Karolin, den Christian, den Christian, der Cornelia, dem Cornelius, der Dagmar, dem Dirk, dem Dominik, dem, der Margit, dem Felix, dem Frank, dem Gero, der Gianna, der Helen, dem Helmut, dem Helmut und Ulrike, dem Henning, dem anderen Henning, dem Johannes, dem Jonathan, Jonathan, Team Jonathan, der Juana.
Jürgen
03:55:57
Katharina.
Dominik
03:55:59
Kathrin, Anne, Lena, Manuel, Marc, Marcel, Markus, Martin, Martin, Martina, Matthias, Matthias, Monika, Myriam, Natalie, Noelia und Arne, Oliver, Pascal, Pascal, Rea, Sebastian, Sibylla, Steffen, Stefan, Thomas, Thorsten, Tobias, Tobias, dem Tobias, dem Tom, dem Werner und dem Jens. Dem Jens.
Jürgen
03:56:30
Und allen anderen, die, ach, ich bedanke mich einfach bei allen. Also ohne die ganzen Leute, die das hören und feiern, egal, ob die da irgendwie finanziell sich beteiligen oder einfach nur hören und das irgendwie toll finden oder weiterempfehlen, was man ja dann gar nicht mitkriegt. Ich würde mir wirklich wünschen, mal so ein Gefühl dafür zu kriegen, wie oft wir von irgendwem einfach so so mal weiterempfohlen worden und es ist nie irgendwie als Anekdote bis zu uns gekommen. Das würde mich echt mal interessieren. Aber bei denen allen bedanke ich mich jetzt hier ganz förmlich.
Philipp
03:56:59
Danke für alle, die uns hören.
Dominik
03:57:01
Und danke Jürgen.
Philipp
03:57:02
Genau.
Dominik
03:57:03
Das war einmal mehr absolut fantastisch und völlig hanebüchen.
Jürgen
03:57:08
Es ist so hanebüchen, das kann man sich, ist unvorstellbar, was die sich gedacht haben, was das wird, was die da tun.
Dominik
03:57:14
Was wir auf unsere alten Tage auf jeden Fall noch haben werden, ist eine Shownote und quasi eine Quelle von reishunger.de.
Jürgen
03:57:22
Von reishunger.de?
Dominik
03:57:23
Wie du Puffbeiß herstellst, hast du von reishunger.de.
Philipp
03:57:28
Wirklich?
Jürgen
03:57:30
Bei sowas packe ich immer gerne eine Fußnote in meine Aufzeichnungen und denke mir, vielleicht klicke ich nochmal drauf.
Philipp
03:57:35
Weil ich auch in letzter Zeit sehr viel total Bock hatte, wieder Sachen selber zu machen, im Sinne von Kochen. Habe irgendwie ein Gemüsefond irgendwie, keine Ahnung.
Jürgen
03:57:45
Also wenn du dir eine Puffreiskanone kaufst, dann würde ich das im Video sehen.
Dominik
03:57:50
Ich werde jetzt sowas von in mein Kfz steigen mit Sitzheizung und einer herrlichen Federung.
Jürgen
03:57:55
Ich finde es überhaupt nicht kalt hier gerade. Du siehst aber ziemlich mich verfreuen aus. Du hast mitgelitten. Also das ist ja, ich meine, das muss ich mal, also wie ich...
Philipp
03:58:04
Also nur ganz kurz, um es einzusortieren. Jürgen ist gerade im kurzärmlichen T-Shirt. Dominik hat einen leichten Pulli an. Ich habe einen normalen Pulli, aber noch ein Vlies drüber. Und Jürgen sagt, boah, hier ist es ja warm.
Dominik
03:58:17
Ich habe vor allem meine Winterjacke mir jetzt als Decke noch drübergelegt.
Jürgen
03:58:20
Also dieses drei Stunden lang labern, das wärmt mich tatsächlich. Das wärmt mein Herz, wenn ich euch erfreuen darf. aber ich bin eigentlich eine ziemliche Memme, wenn es kalt ist. Ich fliege jetzt zur Zeit mit dem Hund raus, da muss ich mich schon echt ganz schön auch überwinden. Aber wenn du dir vorstellst, dass du einfach 54 Stunden durch einen fucking Schneesturm fährst, ohne Windschutzscheibe, das will überhaupt nicht in meinen Kopf.
Dominik
03:58:46
Früher war alles besser, aber früher haben die Menschen noch leiden können. Das ist unserer Gesellschaft abgegangen.
Jürgen
03:58:54
Und er ist trotzdem 98 geworden. Ob.
Philipp
03:58:56
Das ein schlimmer Verlust ist, ich weiß Ich bin mir sicher.
Dominik
03:58:59
Dass es kein schlimmer Verlust ist. So. Gute Nacht, Josch.
Philipp
03:59:03
Gute Nacht.
Jürgen
03:59:04
Josch.
Dominik
03:59:05
Hast du auf Record gedrückt?
Philipp
03:59:07
Nein.