Bruddelei - Der VfB-Podcast.

Steffen Klumpp

#29 - Wertanbieter

Interviewgäste: Thomas Melchior zum Thema Spielsucht und Winamax, Michael Reichl & Fabian Lang zum Thema Mitgliederversammlung und deren Satzungsänderungsanträgen

08.09.2023 68 min

Zusammenfassung & Show Notes

Endlich wieder Podcast!
Für Folge 29 durfte ich 2 großartige Gespräche führen - im ersten Teil der Bruddelei geht es um Spielsucht und den neuen Hauptsponsor des VfB Stuttgart, Winamax. Thomas Melchior hat mir hierfür seine Expertise im Spielwettengeschäft zur Verfügung gestellt und über seine Vergangenheit als Spielsüchtiger gesprochen.

Im zweiten Gespräch habe ich mit Michael Reichl und Fabian Lang, den Initiatoren einiger Satzungsänderungsanträge, über die anstehende Mitgliederversammlung und ihre Initiative gesprochen.

Die beiden kompletten Interviews findest du bereits einen Tag darauf als Sonderfolgen!
Viel Spaß!

Shownotes:

Die Patreon-Seite der Bruddelei
Link zum Discord-Server
Die Bruddelei auf Twitter
...auf Mastodon
...und auf Instagram

Anlaufstellen bei Spielsucht

BZgA - Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Telefonberatung: 0800 1 37 27 00 (kostenfrei)

Wo Du Michael Reichl und Fabian Lang findest:

Website von #VfBjetzt
Twitter Fabian Lang
Instagram Michael Reichl

Transkript

Hallo und herzlich willkommen zu Folge 29 der Brodelei, dem VfB-Podcast. Mein Name ist Steffen und damit heiße ich dich auch herzlich willkommen zur ersten Folge der laufenden Saison, knapp vor der Mitgliederversammlung. Wir machen das heute auch relativ kurz, zumindest wir zwei jetzt hier im, ich sag mal, aktiven Podcast. Ich habe nämlich zwei tolle Interviews mit insgesamt drei großartigen Gästen aufgenommen. Die zu mir zwei sehr wichtigen Themen stattgefunden haben. Das erste Thema ist das Thema Spielsucht, weil da dreht sich es dann natürlich schon auch um unseren neuen Hauptsponsor Winamax. Das zweite große Interview habe ich dann zum Thema Satzungsänderungsanträge auf der Mitgliederversammlung aufgenommen. Also da geht es grundsätzlich um die Mitgliederversammlung und was da am Sonntag dann ebenso besprochen wird. Wir gehen gleich auch in den ersten Teil rein, zuvor möchte ich aber noch ganz kurz darauf hinweisen, dass die Homepage der Prodelei in den nächsten Tagen wieder online geht. Ich bin schon die ganze Zeit dabei, die alten Folgen in ein neues System zu migrieren, das gestaltet sich schwieriger als gedacht, vor allem so ganz nebenbei. Aber naja, da geht's auf jeden Fall bald los, auch mit so ein paar Neuerungen, also guck, wenn du magst, gerne mal auf www.prodelei.de vorbei. Ansonsten überspringe ich mal die Analysen der letzten Spiele und die Analysen oder meine, Voraussagen für die nächsten Spiele. Da werde ich nächste Woche eine neue Folge zu aufnehmen, in der ich dann über die letzten drei Spieltage sprechen werde und über den anstehenden nächsten Spieltag. Da geht es dann auch um die Man of the Matches bei Twitter. Da gab es rege Beteiligung. Es freut mich, dass das, dieses Umfrageformat sich immer noch so großer Beliebtheit erfreut. Und genau, wir gehen jetzt auf jeden Fall mal in den ersten Themenblock rein und da geht es, wie gesagt, um Spielsucht und unseren neuen Hauptsponsor Winamax. Winamax ist ja jetzt seit kurzem, wie gesagt, neuer Hauptsponsor für die nächsten drei Jahre, zahlt roundabout 8 bis 9 Millionen laut der Sportpresse. Außerdem haben wir einen neuen Clubpartner, nämlich das Online-Casino Jokerstar. Da ich selbst in dem Thema nur rudimentär drin bin, habe ich mir da jemanden ganz großartigen zu eingeladen, der definitiv weiß, wovon er spricht. Und zwar ist das Thomas Melchior. Ich werde dir das Interview mit ihm in Ausschnitten präsentieren und wir fangen gleich mal an. Ich habe Thomas gebeten, sich einfach mal selbst vorzustellen. Ja, hallo Steffen. Danke, dass ich bei dir sein darf und deinen oder unseren Zuhörern heute etwas zum Thema Sportwetten und Spielsucht erzählen kann. Ja, ich bin der Thomas und der ein oder andere von euch kennt mich wahrscheinlich mittlerweile von der Säule neben dem Neckarstadion. Ich bin 44 Jahre jung und wie du schon gerade richtig gesagt hast, habe ich in, den letzten Jahren sehr viele und sehr umfangreiche Erfahrungen zum Thema Sportwetten sammeln dürfen, sammeln müssen und deswegen bin ich froh, dass ich heute mal bei euch darüber erzählen darf. Wenn du sagst, du hast viel Erfahrung sammeln dürfen, bist du irgendwie Vorstandsvorsitzender von einem Sportwettenanbieter oder was genau ist deine Verbindung zum Thema Sportwetten? Das bin ich Gott sei Dank nicht. Ich habe trotzdem eine sehr große Verbindung zum Thema Sportwetten aufgrund der Tatsache, dass ich über einen Zeitraum von 13 Jahren sehr spielsüchtig war, wirklich sehr spielsüchtig war. Das habe ich erst im Nachhinein realisiert, bzw. als ich es realisiert habe, war ich nicht mehr fähig, dem Ganzen zu entkommen, aber darüber können wir ja gleich nochmal im Detail sprechen. Das werden wir auf jeden Fall, Thomas. Da auch vorab nochmal danke, dass du bereit bist, das heute Abend zu besprechen, weil das mit Sicherheit nicht ganz so easy ist, über Suchtverhalten zu sprechen. Wie bist du denn da reingefallen, also wie bist du da reingeraten in die Spielsucht? Zuallererst möchte ich mal sagen, dass es mir mittlerweile sehr, sehr leicht fällt, darüber zu sprechen. Und auch wenn das für Außenstände sehr schwer nachvollziehbar ist, aber ich genieße es sehr, so offen sein zu dürfen. Ganz einfach, weil es in diesen 13 Jahren, wo ich mit der Spielsucht zu tun hatte, überhaupt nicht mehr sein konnte. Ich war nicht offen, ich war nicht ehrlich. Und das ist etwas, was ich jetzt wieder sein kann. Und ich habe mich ganz bewusst dazu entschlossen, meine Geschichte öffentlich zu machen, um Menschen zum einen von meinen Erfahrungen zu berichten, die Augen zu öffnen über diese. Branche und auch jedem die Möglichkeit zu geben, selbst zu entscheiden, ob er mit mir zu tun haben möchte oder nicht. Und die Erfahrungen, die ich jetzt seitdem gemacht habe – ich bin ja seit etwas mehr als einem Jahr jetzt wieder auf freiem Fuß, aber da kommen wir gleich noch dazu – die sind wirklich sehr, sehr positiv und... Deswegen fällt es mir sehr leicht, darüber zu sprechen. Du hast mich gefragt, wie ich dazu gekommen bin. Das war, ja, man kann es sehr leicht beschreiben, das war der 22. November 2005, ich weiß es noch ganz genau. Das war die Champions League-Begegnung FC Bayern München gegen SK Rapid Wien. Und ich habe zu dieser Zeit in München gewohnt und gearbeitet, war als Bankkaufmann bei der Stadtsparkasse München tätig. Hatte meine eigene Wohnung, mein Job hat mir Spaß gemacht. Ich habe viel Sport getrieben und es gab für mich also keinen ersichtlichen Grund in irgendeiner Form mit dem Thema Wetten anzufangen. Außer dem einen Grund, dass ich sehr sportbegeistert bin und sehr fußballbegeistert bin. Ich habe früher Leistungssport betrieben, Sehnenkampf sehr intensiv, ich habe Fußball gespielt. Ich habe also eine sehr große Affinität zum Thema Sport. Und am 22. November 2005 haben mein Bruder und ich uns gemeinsam eben das Spiel angeschaut und in. Halbzeitpause habe ich eine Werbung für Sportwetten wahrgenommen. Und ihr kennt es vielleicht, oftmals wird einem ja suggeriert, dass man dort mit Sportwissen Geld verdienen kann, sehr leicht verdienen kann und dass es irgendwie auch cool ist. So und in dem Moment war bei mir der Moment gekommen, oder der Entschluss, den Entschluss gefasst, ich eröffne jetzt dort einfach mal ein Konto und dann schaue ich mal, was passiert. Ich habe das gemacht und habe 10 Euro auf eine Handicap-Wettgesetzt auf Bayern München. Zu dem Zeitpunkt wusste ich tatsächlich noch gar nicht, was das so wirklich bedeutet. Später wusste ich es dafür umso besser. Fakt ist aber, ich habe aus diesen zehn Euro unglaubliche elf Euro gemacht. Das heißt, ich habe genau ein Euro gewonnen, was jetzt im ersten Moment nicht wirklich viel klingt. Für mich als Bankkaufmann allerdings war das eben nicht ein Euro, sondern es waren zehn Prozent und zehn Prozent Rendite in 45 Minuten. Das ist aus Sicht eines Bankkaufmann natürlich gigantisch. Und in dem Moment habe ich beschlossen, mein Geld zukünftig in Sportwirten anzulegen. Wie war damals deine Verbindung zum Sport? Warst du eher lose an Fußball interessiert oder warst du schon so ein richtiger. Daten- und Statistik-Nerd, dass du dir jetzt dann auch gedacht hast, alles klar, ich setze jetzt mein Wissen hier gewinnbringend ein? Oder kam das dann erst mit der Zeit? Also der war ich auch später nie gewesen. Also ich habe mich noch nie für Daten und Statistiken interessiert, sondern ich war einfach fußballbegeistert, wie es so viele von uns sind, Ich habe wirklich sehr viel Fußball geschaut, damals noch auf Premiere und alle möglichen Ligen verfolgt, so wie es eben heutzutage auch viele machen. Und da war der Fußball für mich der logische Einstieg in das Thema Sportwetten, weil ich mich damit einfach am besten ausgekannt habe. Wenn du jetzt sagst 10% Rendite, wie lief das denn dann anfangs ab? Hast du da dann erstmal weiter ordentlich Rendite geschäfelt? Hast du viele Gewinne irgendwie für dich verbucht, wie war da der weitere Weg in die Sucht dann rein? Das denke ich mir. Ja, wenn du jetzt hier und da mal irgendwie 5 Euro setzt und dann halt irgendwie 5 Euro 50 raus bekommst, das versetzt einen ja eigentlich noch nicht in diese Euphorie, da immer mehr Geld noch zu setzen, oder? Da gebe ich dir recht. Allerdings war es bei mir so gewesen. Also ich hatte zu dem Zeitpunkt halt wirklich gar keine Suchterfahrung. Ich habe noch nie... Also ich rauche nicht. Ich habe kein Problem mit Alkohol gehabt. Also wirklich ganz, ganz wenig getrunken. Und ich habe noch nie in meinem Leben Drogen genommen. Also vom Gefühl her einfach ein total langweiliges Leben. Ich habe Abitur, Bahnkaufmannslehre gemacht, für Sport interessiert. Also es liegt gefühlt alles so ein bisschen, ja, so wie man es sich halt wünscht. Und dann habe ich eben diese Werbung für Sportwetten gesehen und habe eben dort nicht erkannt, dass das in irgendeiner Form ein Problem für mich darstellen könnte. Auch wenn das natürlich immer in mikroskopisch kleiner Schrift steht, das Glücksspiel süchtig machen kann. Aber vielleicht kennt ihr das von euch. Man denkt immer, das betrifft nur die anderen. Und genauso ging es mir zu dem Zeitpunkt auch, dass es irgendwas war, was nur, ja, also mir passiert das nicht. So habe ich das damals gedacht. Und wie ging es weiter? Ja, ich habe am nächsten Tag direkt 600 Euro eingezahlt und habe nach der Arbeit, insgesamt, ich glaube, es waren 40, 43 Wetten gesetzt und habe den ganzen, meine. Ganze Freizeit an dem an dem zweiten Tag mit mit Sportwetten zugebracht vor dem Computer und habe also ab dem ersten Moment auch gespürt, da ist jetzt irgendwas in meinem Kopf passiert, was mich dort hinzieht, was mir ein gutes Gefühl gibt, was mich fasziniert und konnte das zu dem Zeitpunkt aber überhaupt nicht einordnen, weil eben kein Problembewusstsein bei mir da war. Das heißt, Du hast am zweiten Tag dir auch nicht direkt die Finger verbrannt. Ja, hast du schon? Ja, ja, die habe ich mir komplett verbrannt. Die habe ich den nächsten Tagen. Also wir reden bei der ersten Wette vom 22. November. Bis Ende November, also wenige Tage später, habe ich dann schon mein komplettes Weihnachtsgeld von der Stadtsparkasse in München verloren gehabt. Und inklusive den 600 Euro reden wir von einer Summe von ca. 3000 Euro, die innerhalb ganz kurzer Zeit weg gewesen sind. Also ich habe mir sehr schnell die Finger verbrannt. Und dann ist aber das passiert, was typisch ist für eine Spielsucht oder was, die Spielsucht am Laufen hält, am Beginn das sogenannte Chasing, dass du also den Verlusten hinterher rennst und dir sagst, okay, es hat ja geklappt, ich habe jetzt einfach falsch gewettet und konzentriere dich mal ein bisschen und hole das Geld einfach wieder zurück. Und das muss ja möglich sein, du hast doch viel Ahnung vom Sport und erhöhe die Einsätze oder recherchiere mal etwas genauer, aber es muss möglich sein, das Geld wieder zurückzubekommen. Wie viel Geld hast du denn in den 13 Jahren deiner Spielsucht insgesamt verzockt? Also es ist circa ein Betrag von 800.000 Euro geworden und um ehrlich zu sein, wenn ich mehr Geld zur Verfügung gehabt hätte, wäre es auch noch deutlich mehr geworden. Einfach aus dem Grund, weil ich irgendwann an den Punkt gekommen bin, wo es dann schon fast egal war, wie viel ich verliere, beziehungsweise ich mich einfach in einer Spirale befunden habe, die mich nicht mehr hat rational denken lassen. Ja, das ist natürlich eine wirklich krasse Story, die Thomas uns da bislang erzählt hat. Was mich dann auch interessiert hat, ja, ich hatte ihn nochmal gefragt, wie es denn jetzt eigentlich ist, wenn er Fußball schaut, da um den Fußball rum eher ständig Werbung für Sportwetten läuft. Thomas hat mir folgendes geantwortet. Wie ist denn das, wenn du heute Fußball guckst? Vor jedem Spiel läuft Sportwetten-Werbung. Wie fühlt sich das für dich an? Kitzelst deinen Fingern, kommt wieder dieses Kribbeln im Bauch auf? Oder ja, ist das schwierig für dich? Guckst du überhaupt noch Fußball? Tatsächlich kann ich jetzt wieder Fußball schauen. Ich habe da auch jetzt, ja, vor wenigen Tagen auch mit meiner Therapeutin, also ich gehe einmal im Monat Therapie oder auch mit Frau Gottwald. Frau Gottwald ist meine Ansprechpartnerin. Die habe ich im Gefängnis kennengelernt. Die ist von der Firma Duplex in Dresden. Die haben mit mir das Buch zusammen umgesetzt. Also sie ist meine Vertrauensperson, meine Kontaktperson. Wir reden da sehr, sehr viel drüber. Ich kann jetzt wieder Fußball schauen, ohne ans Wetten zu denken. Und das fühlt sich gut an. Also das fühlt sich richtig gut an. Also das ging über Jahre, ging das gar nicht mehr. Wenn ich in Fußball geschaut habe, habe ich Wettquote im Kopf gehabt. Das ist jetzt mittlerweile komplett weg. Und diesen Zustand möchte ich mir auch bewahren. Das ist aber ganz wichtig, dort, wie ich gerade schon gesagt habe, nicht unachtsam zu werden, sondern ich genieße es sehr. Aber ich weiß, sobald ich da in irgendeiner Form nachlässig werde oder irgendwo wieder Luft dran lasse, kann das auch ganz schnell wieder passieren. Der Fußball selbst, bietet der VfB ja leider momentan das beste Negativbeispiel, hat in den letzten Jahren seine Unschuld für mich verloren. Ganz einfach deshalb, weil er mehr und mehr seine eigene Seele, aber auch seine Fans an die Glücksspielbranche verkauft. Und da ist der VfB, hat einfach eine Grenze überschritten. Du hast es ja eingangs schon gesagt. Die Aussagen der beiden Herren, ich glaube, der Kaspar und der Herr Werle waren es gewesen. Genau. Genau. Die sind ja wirklich völlig konträr zu dem, was dann letzten Endes passiert ist. Und das, ich verstehe es nicht. Vielleicht verstehst du es. Ich meine, der Herr Werle hat natürlich recht gehabt. Es ist kein chinesischer Wettanbieter geworden. Das muss man ihm zugutehalten. Aber inwiefern ein französischer Wettanbieter, der so wie jeder andere Wettanbieter von 80 bis 90 Prozent oder die 80 bis 90 Prozent ihres Umsatzes mit Sucht erzielen, mit Süchtigen machen, wie der zu den Werten des VfB Stuttgart passen soll, das ist mir, stand jetzt gerade immer noch im Rätsel. Aber vielleicht können mir das die beiden Herren demnächst mal erklären, wie sowas funktioniert. Ich vermute nicht, dass genau das passiert, was ja immer passiert. Die sind lizenziert, Spielerschutz, Jugendschutz, da kannst du auch das Kamin vorher dir anschauen im Fernsehen, da kommt auch immer das Gleiche. Also die erzählen dir immer den gleichen Blödsinn, aber handeln letzten Endes völlig Ich kann das. Anschließend war mir wichtig, dass wir jetzt noch über das Thema VfB Stuttgart sprechen. Wir haben viel über Thomas als Person erfahren, auch seine Erfahrung mit der Spielsucht kennengelernt und ich hatte ihn ja aber geladen, weil mir unser neuer Hauptsponsor auch Schmerzen bereitet. Aber ich dachte mir, naja, vielleicht begründet Spielsucht ja auch was ganz anderem, ja? Vielleicht ist es ja gar nicht die Werbung oder ähnliches. Und das wollte ich dann mit Thomas nochmal genauer besprechen. Wie gesagt, Winamax ist jetzt vor kurzem bis 2026 als Hauptsponsor des VfB Stuttgart vorgestellt worden. Laut den Medien gibt es zwischen 8 und 9 Millionen pro Jahr. Wenige Wochen zuvor hat Alex Werle, ich glaube bei einem dunkelroten Tisch noch, mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht gesagt, es wird schon kein chinesischer Sportwettenanbieter, als gefragt wurde, wer wird es denn nun? Es ist dann halt ein französischer Sportwettenanbieter geworden. Ja und da frage ich mich halt schon, wo ist denn da der Unterschied? Ruven Kasper hat nochmal einige Zeit zuvor gemeint, der Hauptsponsor müsse zu den Werten des VfB passen. Wortwörtlich hat er gesagt, wenn es darum gehen würde, wer am meisten Geld bezahlt, hätten wir schon längst einen Trikotsponsor. Es geht neben den natürlich wichtigen Einnahmen auch darum, woher das Geld kommt, ob alles seriös und valide ist. Deshalb gibt es Branchen und geopolitisch auch Regionen, die für uns ein No-Go sind. Und da frage ich mich halt schon, wenn es Branchen gibt, die No-Go sind, Sportwettenanbieter gehören dann aber nicht dazu. Was gehört denn dazu? Also, wo machen wir jetzt die Linie, wenn Unternehmen okay sind, die Menschen gezielt in ein Suchtverhalten reintreiben? Und da wollte ich einfach nochmal von Thomas wissen, was er für Gefahren sieht. Wenn auch Kinder mit Winnermax, mit einem Sportwettenanbieter auf der Brust durch die Gegend laufen, wenn unsere Profis damit in unserem Neckarstadion auflaufen. Thomas sagte dann folgendes. Also aufgrund meiner eigenen Geschichte und meinen eigenen Erfahrungen klingeln bei mir dort natürlich sofort die Alarmglocken. Du hast es ja gerade richtig gesagt, Steffen. Es beginnt im Kleinen und was dann draus wird. Und natürlich ist nicht jeder, der ins Stadion geht, wird spielsüchtig. Ich meine, da sind wir uns einig. Aber, und deswegen machen die Wettanbieter ja mit Millionen und Abermillionen Werbung bei fast allen Vereinen, ich glaube nur zwei sind es in der ersten und zweiten Bundesliga, die keinen Wettanbieter oder Glücksspielsponsor haben, weil du einfach dort genau die Zielgruppe hast, die du möchtest. Und das ist ja auch dieses Fiese und dieses Fatale an der ganzen Sache, dass man die Wettanbieter die Emotionen und die Leidenschaft zum Sport, die ja im Stadion nun mal gesammelt vorhanden ist, die Emotionen für deine Mannschaft ausnutzt, um genau diese Emotionen anzusprechen und zu nutzen und in ihre Richtung zu lenken. So von wegen, ja, du unterstützt den VfB, jetzt mach auch noch Kohle damit oder was auch immer. Und der VfB hat mit dem Trikotsponsor Winamax wissentlich einen Teil seiner eigenen Fans, die Spieltag für Spieltag im Stadion sitzen. Einer riesigen Gefahr ausgesetzt und einen Teil seiner eigenen Fans damit automatisch an die Glücksspielbranche verkauft. Weil wo kommen denn die 8 bis 9 Millionen oder wie viel es auch immer ist pro Jahr, wo kommen die denn her? Was verkauft denn Winnermax? Die verkaufen ja nichts, sondern die leben ja von den Verlusten der Spieler und es geht nicht um diejenigen, die am Wochenende mal 5 oder 10 Euro verlieren, sondern es geht um diejenigen, die du mit dem Fußball köderst, so wie es bei mir war, Champions League Fußball. Ja, und zum Schluss, ich habe irgendwann mal, was habe ich alles gemacht? Ich habe am Wochenende eine Weltreise gemacht. Ja, das hat angefangen früh um zwei oder um drei in Neuseeland, dann ging es weiter nach Australien, dann war Südkorea, Japan, China, dann ging es irgendwo nach Russland rein, dann waren wir in Osteuropa gewesen, so dann 13 Uhr in Deutschland und dann ging es immer weiter rüber in den Süden und abends war ich dann in Horton in Südamerika und Sonntag ging das Gleiche wieder los. Und das ist doch das riesengroße Problem, dass du dann irgendwann keine Grenze mehr kennst. Und ich kann dir mal ein ganz aktuelles Beispiel nennen, was heutzutage ein riesengroßes Thema ist, was die wenigsten von euch jetzt auf dem Schirm haben oder vielleicht gar keiner, ist das Thema Tischtennis. Das Thema Tischtennis darf in Deutschland nicht mehr zum Wetten angeboten werden. Das ist jetzt blöd für Bindermax, aber ich finde es natürlich sehr, sehr gut. Es gibt beispielsweise die tschechische Tischtennisliga, und was keine wirkliche Liga ist, aber dort spielen Amateure den ganzen Tag Tischtennis gegeneinander. Und da kannst du dir verschiedene Seiten, kannst du dir das anschauen. Ich habe es mir in Vorbereitung für unser Gespräch mal angeschaut. Die haben also, und die werden auch in der nächsten Woche wieder, spielen die bis 5.30 Uhr früh, spielen die Tischtennis in irgendwelchen abgehangenen Zimmern oder was auch immer, da machen die eine kurze Pause bis um acht, dann spielen andere Spieler weiter. Und zwar nicht, um dort irgendeinen Lieferbetrieb aufrecht zu erhalten, sondern um die Zeit zu füllen, insbesondere nachts oder was auch immer, wo vielleicht nichts anderes gerade angeboten werden kann. Tischtennis hat den Vorteil, du musst jetzt nicht 90 Minuten auf das Endergebnis warten, wie vielleicht beim Fußball. Heute ist es ja 90 plus 20 Minuten Nachspielzeit. Sondern Tischtennis hat den Vorteil, du hast einen Satz, der geht bis elf, Und die spielen so schlecht, der ist manchmal zwei Minuten vorbei. Weißt du, das ist ein ganz typisches Instrument für eine Spielsucht, dass du in ganz, ganz kurzen Abständen Ergebnisse anbieten kannst, weil das erzeugt diese Dopaminschübel und so bindest du die Leute. Und das bietet Winamax nach wie vor an. In Deutschland dürfte das nicht mehr, aber das macht jeder Anbieter. Und das ist ein riesengroßes Problem. Also hier auch deutliche Worte von Thomas zu Winamax als VfB-Hauptsponsor. Und als ich dann am Sonntag, sorry am Samstag im Stadion beim Spiel gegen Freiburg war, da sind mir Schuppen von den Augen gerieselt und das Herz in die Hose gerutscht. Winamax hat dort in Form von Hilfskräften nämlich Rubbellose verteilt. Auf dem Rubbellose, ich habe es gerade vor mir liegen, da steht drauf, das ist ein gelbes kleines Rubbellose. Heidenei, für die Badener gibt es heute nichts zu holen, für euch schon Wetten auf die Schwäbische Art. Darunter ist dann so ein Rubbelfeld, VfB-Wappen, X-Winner-Max ist dann noch hier präsentiert, also eine Partnerschaft. Ja, im Stadion-Magazin wurde es ja sogar als neue Freundschaft bezeichnet. Und dann standen unten auf, geht's zum Heimsieg mit Winner-Max. Auf der Rückseite sehen wir dann nochmal groß den Schriftzug des Sponsors obendrauf. Im Hintergrund sehen wir jubelnde Fans, unten drunter steht dann die besten Quoten, 0% Wettsteuer. Dann kommt ein QR-Code und mit diesem QR-Code steht drunter, jetzt registrieren und sofort bis zu 100 Euro in Freebetts erhalten. Und unten drunter ist noch so ein kleiner Disclaimer, steht Whitelist 18 plus Suchtrisiken buwei.de. Das fand ich schon hammerhart. Also das fand ich hammerhart, weil Rubbellose sind für mich halt was, das gibst du zum Beispiel Kindern. Und ich hab mir zwei von diesen Rubbellosen geholt, damit ich auch Vorder- und Rückseite gleichzeitig fotografieren kann und so. Und was ich krass fand, die Rubbellose, da wurde eben nicht kontrolliert bei der Ausgabe, wie alt sind die Leute. Es wurde einfach an jeden ausgegeben. Ich war erschrocken und wollte deshalb auch nochmal hören, was Thomas dazu zu sagen hat. Ja, Steffen, das ist doch genau das, was passiert, wenn du dir sowas ins Haus holst. Ja, und offensichtlich ist doch so eine Aktion laut dem Herrn Kasper oder dem Herrn Werle mit den Werten des VfB vereinbar. Mich würde an der Stelle tatsächlich mal interessieren, wie überprüft wurde, ob die Leute, an die das rausgegeben wurde, 18 sind. Das ist, ich glaube, es hat gar keiner überprüft. Du hast ja gerade gesagt, du hast dir das angeschaut. Ich glaube nicht, dass man dort den Ausweis zeigen musste, damit man dort den Code bekommt, kommt, um sich dort registrieren zu lassen. Das ist das, wovor ich so extrem warne, dass eine Normalisierung stattfindet, dass Kindern und Jugendlichen so was angedreht wird, dass so was vorgehalten wird. Das geht gar nicht. Also das geht wirklich 0,00, aber das ist das Ergebnis, du holst dir so einen seriösen Anbieter oder was auch immer, so eine Firma ins Haus und genau das ist das, was passiert. Die testen ständig ihre Grenzen und glauben dass das die letzte Aktion war. Ich bin ja schon fast froh. Ich weiß ja nicht, mit was der VfB nächstes Jahr daherkommt, aber irgendwie ist doch Cannabis jetzt frei. Frei. Ich glaube, nächstes Jahr gibt es dann Joins for free für die 12-Jährigen. Also man weiß es nicht, was in Kasper und dem Werle vorgeht, Aber ausschließen kannst du ja jetzt ja nix mehr. Das ist ja der punkt das ist eben so ein ding ja ich habe mir nämlich auch gedacht wenn du das ding siehst es ist ein rubbel los es ist natürlich sonst also rubbel los das glaube ich ist ja du hast ja freien einsatz ich denke mal das ist sogar legal dass das die jugendlichen bekommen aber du hast hinten drauf also rubbellose sind ja schon mal eher was für kids ja also es ist jetzt zu meinen verständn ich fand rubbellose auf dem jahrmarkt geil als ich klein war jetzt hole ich mir die dinger nicht mehr nicht mehr in dem maß vor allem ja früher auf dem kannsteller wasen ey da meine eltern auch ordentlich was für blechen müssen damit ich da abends befriedigt war und meine rubbellose da, bekommen habe aber das ist ja alles irgendwo spielerisch ja genau das war ja also aber das ist dann ja auch spielerisch schnell ich habe das in der hand und. Mit meinem fingernagel rubbel ich da was frei so dann kriege ich was zu trinken oder zu essen, und auf der rückseite ist jetzt auch ein qr code also qr codes würde ich jetzt mal sagen dass dort hauptsächlich von Erwachsenen, jungen Erwachsenen, Jugendlichen benutzt. Also meine Patienten in der Praxis, die irgendwie so über 60 sind, die meisten davon wissen nicht, was ein QR-Code ist. Für mich ist das Ding ja ganz klar darauf ausgelegt auf junge Erwachsene und eher Jugendliche. Und das ist ja wie, korrigiere mich, ja, aber ich finde, das ist wie so eine kleine Schnapsflasche, die du halt Jugendlichen oder Kindern in die Hand drückst und wo halt irgendwo draufsteht, das Ding ist übrigens aber erst ab 18. Wie kontrollierst du denn jetzt? Weißt du da vielleicht, wie die Kontrolle ist, wenn die Leute sich jetzt so ein Konto eröffnen wollen? Musst du da einfach nur ein Perso abscannen oder hast du irgendwelche anderen Vorsichtsmaßnahmen? Also woher weißt du Männer, Max, dass ich nicht der 14-Jährige ... Weiß nicht, Toni jetzt mit dem Person von seinem Vater da irgendwo anmeldet. Das ist das Problem, Steffen, an der Sache ist ja, dass der 14-Jährige ja auch irgendwann mal 18 wird oder der 15-Jährige oder der 16-Jährige. Und je öfter der diese Lose bekommt, je öfter der diese Code sieht, diesen Einzahlungsbonus, dieses Cashout, diese Werbung dort im Stadion. Das bleibt hängen, das bleibt im Kopf hängen. So jetzt aktuell kann er sich noch nicht anmelden, aber jetzt. Kann er schon eine Affinität dafür entwickeln, eine Sucht danach entwickeln, die dann mit 18 zum Tragen kommen. Er kann jetzt, und das mag durchaus in dem einen oder anderen Fall so passieren, volljährige Freunde, Bekannte, Geschwister fragen, ob man dort ein Konto eröffnet. Der Minderjährige selber kann das Konto nicht eröffnen, aber er kann zumindest mal schon ein Verständnis für das Thema Wetten entwickeln, was dann eben mit 18 zum Tragen kommt. Und darum geht es ja bei dieser Aktion, die wirklich von vorn bis hinten dermaßen verwerflich ist, um Menschen an die Sucht heranzuführen, mit einem Rubbellos, so spielerisch, du sagst es ja selber gerade, Jahrmarkt und Früher, und das war alles super und klar, wenn du da irgendwas gewinnen kannst, ist das toll, aber das ist ja nicht der eigentliche Grund von Winnermax, dass die so ein Ding rausgeben, damit du dort eine Bratwurst bekommst, sondern der eigentliche Grund, warum die das Rubbellos rausgegeben haben, der befindet sich auf der Rückseite. Das ist dieser Einzahlungsbonus und das ist dieser QR-Code und das ist das Problem. Und das ist offensichtlich mit den Werten des VfB vereinbar. Ich glaube, wir beide sehen das anders, ihr wahrscheinlich auch, aber da müsste man einfach mal den Herrn Kaspar und den Herrn Schröder fragen. Ich weiß nicht, wie die das sehen. Die sind jetzt wahrscheinlich wieder komplett entspannt. So, also ich muss mich jetzt nochmal melden und sagen, ich find's hammerhart, ich find's hammerhart, und wenn man wenige Wochen zuvor uns sagt, macht euch keine Sorgen, der Hauptsponsor, der wird zu unseren Werten passen, pipapo, letztes Jahr präsentiert man uns unter viel Brimborium noch ein Wertepapier. Da denke ich mir halt entweder, entweder checkt ihr nicht, was Werte sind, denn Werte sind nur Werte und Prinzipien, wenn du für sie einstehst, wenn es hart wird. Sonst sind es nur Worthülsen. Oder man hat uns einfach gezielt belogen. Und da muss man einfach den VfB Verantwortlichen und da nehme ich einfach jeden mit ins Boot sagen, ihr habt unsere Werte und die Werte, für die ihr euch letztes Jahr noch auf der Mitgliederversammlung habt beklatschen lassen, verkauft an den Meistbietenden. Und ich frage mich halt schon, welche Blüten treibt das noch? An dieser Stelle möchte ich mich jetzt aber aller Aufregung zum Trotz nochmal bei Thomas bedanken dafür, dass er bei mir zu Gast war, dass er uns an seiner Geschichte teilhaben lassen, dass er uns mit seiner Expertise hier ein bisschen bereichern konnte. Wenn du jetzt noch mehr von Thomas, seinem Weg, seinen Projekten und seiner Meinung zu Wettanbietern erfahren möchtest, dann habe ich das komplette Interview, das übrigens fast anderthalb Stunden geht, mit ihm als Sonderfolge veröffentlicht. Und die erscheint am Samstag vor der Mitgliederversammlung. Also wenn du den Podcast Freitag hörst, dann musst du noch einen Tag warten. Wenn du den Podcast Samstag hörst, dann müsste es schon dein Podcatcher sein. Ich werde natürlich auch in den Shownotes alle Projekte und Adressen von Thomas, wo ihr ihn in sozialen Medien oder so finden könnt, verlinken. Wenn du ihn dort unterstützen willst, freut er sich. Also ich finde das riesig, was er macht. Ich es ist absolut unterstützenswert. Er wird Sonntag auch vor Ort bei der Mitgliederversammlung sein und ich freue mich ihn dort zu treffen, ich freue mich natürlich auch dich dort zu treffen und damit kommen wir kurz auch zu einer ganz kleinen Eigenwerbung. Wie du ja weißt, ist die Brodelei ein komplett werbefreier und unabhängiger Podcast. Ich stemme sämtliche Kosten dafür selbst. Wenn dir die Brodelei aber gefällt, freue ich mich, wenn du sie weiter empfiehlst, auf Spotify oder Apple Podcasts bewertest. Und an dieser Stelle auch vielen Dank an Lennart, der die Brodelei über Patreon mit 2 Euro im Monat unterstützt und damit ein bisschen für Entlastung sorgt. Falls auch du was in den Klingelbeutel schmeißen möchtest, findest du den Link zu meiner Patreon-Seite in den Shownotes. Und damit kommen wir dann zum nächsten Themenblock, nämlich zum Thema Mitgliederversammlung. Dazu habe ich zwei Gäste geladen, nämlich Michael Reichel und Fabian Lang. Die beiden haben insgesamt sechs Satzungsänderungsanträge für den Sonntag vorbereitet für die Mitgliederversammlung, in der es um einen Wahlausschuss geht und das Wahlverfahren für Präsidiumsmitglieder, um eine Entzerrung der Wahlerhäufung und Amtszeitbegrenzungen für Vereinsbeirat, Präsidiumsmitglieder und Präsidenten. Genau. Und von den beiden wollte ich jetzt erst mal wissen, wer die beiden eigentlich sind. Den Anfang hat Michael gemacht. Ja, gerne Steffen. Also ich bin systemischer Berater. Das ist ein komplizierter Begriff. Im Grunde berate ich Unternehmen, die sich in Change-Situationen, also im Wandel befinden. Und speziell geht es darum, wie Menschen auch in diesem konfliktbehafteten Umfeld gut arbeiten können. Und hier habe ich viel mit Führungskräften und vor allem den Vorständen auch von diesen Unternehmungen zu tun. Sehr schön. Und Fabian, magst du noch kurz was zu dir sagen? Ja, gerne. Also ich bin vom Beruf Sozialversicherungsfachangestellter. Das hört sich auch ziemlich kompliziert an. Das ist im Endeffekt Arbeit bei einer Krankenkasse. Alles von quasi, wenn du Mitglied werden möchtest bei uns, bis zum Rentenbescheid, wenn irgendwelche Beitragsbescheidssachen zu machen sind, da bin ich ruhig in der Mitglieder- und Beitragsabteilung halt tätig. Genau, im Endeffekt steige ich in die Sachbearbeitung in der Krankenkasse. So, sehr schön. Jetzt wissen wir, was ihr beruflich macht. Ihr habt 2021 ja beim VfB für Ämter kandidiert. Habt ihr euch schon vorher gekannt oder war das der Anlass, wie ihr euch dann kennengelernt habt? Wir haben uns tatsächlich da kennengelernt, genau. Richtig, genau. Das war echt ganz witzig, weil ich da kurz, ich bin nämlich heute so in den Kopf gegangen. Ich hab nochmal Revue passieren lassen mit Micha. Der Micha kommt ja gebürtig aus Schwäbisch Gemünd. Und ich habe quasi einen Tag nach dieser Videoaufzeichnung, und zwar zur Corona-Zeit durften wir ja nicht irgendwie große Veranstaltungen machen, da waren wir zur Videoaufzeichnung eben in der Geschäftsstelle. Einen Tag danach bin ich umgezogen von Lorch, das sind 10, 15 Kilometer entfernt von Schwäbisch Gmünd, nach Bad Manzweiler zurück. Und da hatten wir eigentlich von Anfang an ja irgendwie ein Thema, weil Schwäbisch Gmünd hat uns beide irgendwo verbunden. Und auch so, glaube ich, waren wir uns ziemlich schnell, ziemlich sympathisch, obwohl wir, gleichen Gruppe. Also wir waren ja eigentlich Konkurrenten und trotzdem habe ich mich ja nie als Konkurrenz wahrgenommen, weil da einfach eine Sympathieebene da war von Anfang an. Da kann ich mich nur anschließen. Schätzen gelernt, fast schon ab Minute Null in den Gesprächen. Wenn, man einfach gemerkt hat, da ist ein Mensch, der mag das tun, wie ich auch, weil es ihm um den Verein geht und weil es ihm einfach um die Sache geht und es sind Dinge, die ich auch sehe, die ich gerne Dinge, die man verhindern kann. Und so ist der Kontakt auch nach der Kandidatur dann einfach erhalten geblieben. Anschließend wollte ich von den beiden natürlich wissen, was denn die grundsätzliche Motivation und Zielsetzung ihrer Satzungsänderungsanträge war. Die beiden sagten folgendes dazu. Genau. So war eure Grundmotivation eigentlich dann die, was man auch so in der Presse damals gelesen hat und auch in den sozialen Medien mitbekommen hat, dass es eben diesen Vorwurf der Kumpelei, Klüngelei und so ein bisschen dieses Filzes und Zirkelbezüge gab. Da war, ja der Grundvorwurf eigentlich, dass Vereinsbeirat und vor allem Präsident, wenn ich das jetzt gerade richtig im Kopf habe, sich mehr oder weniger gegenseitig oder Präsidium sich mehr oder weniger gegenseitig immer wieder vorschlagen und ins Amt hieven könnten. Und für euch war dann die Motivation wirklich, also immer wieder diese Vorwürfe, dass ihr die auch mitbekommen habt? Oder war das von euch ein eigener Gedanke? Ne, das haben wir schon auch mitbekommen. Insbesondere auch, das ist vielleicht ja auch für die Hörer ganz spannend, wir sind ja, nachdem wir für den Vereinsbeirat kandidiert haben und jetzt nicht reingelehlt wurden aus dem Verein. Verein oder sind ja nicht von diesem Impuls, wir möchten was bewegen, im Verein runtergegangen, sondern wir haben uns ja dann jetzt auch die ganze Zeit, und Tun ist auch jetzt noch, engagiert, ich im Vereinsprojekt Mitgliederentwicklung und Fabian ist ja im Vereinsprojekt Vereinsleben und engagieren uns da Seite an Seite letztlich mit Vereinsbeiratsmitgliedern. Aber dann gibt es halt Seitengespräche und man merkt in den Seitengesprächen, das sind dann auch Abteilungsleitungen drin, da sind ja dann auch andere Leute drin, nicht nur Organmitglieder. Aber man kriegt da schon auch mit, dass halt auch verschiedene Sichtweisen da sind und dass es letztlich eben diese Zuschreibungen ständig gibt. Und das nicht nur wir wahrnehmen oder das Außenwahrnehmen, sondern dass das natürlich auch im Innen in Teilen auch so wahrnehmbar war. Fabian, magst du vielleicht kurz mal so das grundsätzliche ziele dann eurer satzungsänderungsanträge die man ja übrigens auch im Internet nochmal gut nachlesen kann unter vfb-satzung.de. Einfach nochmal das Ziel kurz formulieren für jemand, der davon bisher noch gar nichts mitbekommen hat. Jetzt haben wir über die Gründe gesprochen, aber was ist dann das Ziel, was ihr damit vorhabt oder erreichen wollt? Im Großen und Ganzen, das ist jetzt schwierig, das sind ja sechs verschiedene Sachen, aber, ich glaube, das Hauptziel ist ja wirklich einfach, dass wir mehr Rechte wieder zu den Mitgliedern geben. Also wirklich nicht, dass untereinander, du hast jetzt gerade angesprochen, ob das jetzt so ist, unabhängig, dass der Präsident und der Vereinsbeirat sich gegenseitig da immer irgendwie reinhiefen könnten. Also ich sage bewusst könnten, weil ich weiß nicht, was da wirklich läuft. Fakt ist doch, es sollte doch einfach sein, dass diese Mitgliederversammlung das höchste Organ bleibt von unserem Verein. Und so habe ich es jetzt interpretiert, mich korrigiere mich, wenn ich da jetzt irgendwas vergesse, dass hauptsächlich uns es darum geht, mehr Transparenz zu schaffen und wirklich wieder mehr Rechte bei den Mitgliedern zu verändern. Also wirklich durch den Wahlausschuss, durch eben vielleicht auch Amtszeitbegrenzungen, zu sagen, man kriegt dann auch alle paar Jahre wirklich neue Köpfe rein, wo ich auch da gar nicht irgendwelche Seile schaffe. Ja, weil wir haben ja, ich dachte immer, nach der Ära Dietrich hat sich das erledigt, aber so wie man es ja wahrnimmt, ist es nicht so der Fall. Genau, also das so würde ich es jetzt zusammenfassen, aber Micha, wie gesagt, wenn ich irgendwas vergessen habe, dann korrigiere mich gerne. Ja, also Abhängigkeiten reduzieren, dass die eben nicht zwischen den Organen und den organen mitgliedern da sind und dadurch dann halt die demokratie auch fördern neues wahlverfahren auch für das präsidium für die präsidiumsmitglieder und dann letztlich in stärkst dadurch die stärkung unserer mitgliederrechte und genau das sind so die drei oberpunkte eigentlich kann man sagen, okay und wie ist das entstanden also ihr habt euch damals dann kennengelernt nachdem ihr euch dazu wahl gestellt hattet habt euch sympathisch gefunden und wie entsteht dann einmal auch, also nicht nur wie entsteht der Gedanke, das haben wir gerade schon gehört, aber wie sind diese Anträge entstanden? Habt ihr euch die kurzen Nachmittage aus den Fingern gesaugt? Habt ihr da auch mit irgendwie anderen Leuten noch gesprochen, mit anderen Fans oder Fanclubs oder ist das jetzt eine Sache, die von euch zwei ins Rennen geschickt wird? Von uns zwei ist letztlich nur der erste Impuls und das Fördern des Prozesses von damals. Ich weiß gar nicht, wann wir telefoniert haben. Ich würde mal so schätzen, das war irgendwann im März oder Februar. Oha, Mann! Glaub mir! Und das war eigentlich der Impuls und ich habe ihn gefragt, wie siehst du eigentlich die aktuelle Situation? Und er hat ein ähnliches Bericht wie das, was ich vorher gesagt habe. Da haben wir gesagt, okay, da könnten wir jetzt mal tiefer schauen und könnten was tun. Aber wenn wir das tun, wie wollen wir es denn tun? Und dann kam es sofort, okay, lass es uns so tun, wie wir es eigentlich vom Verein auch erwarten würden. Lass uns die Leute, lass uns alles transparent machen, so transparent wie am Anfang, an und lasst uns beteiligen, weil es bringt ja nichts, wenn Fabian Lang und Michael Reichel da sitzen und sagen, wir haben jetzt die Lösung. Die Gemengenlage beim VfB, insbesondere mit den Interessensgruppen, verschiedenen Interessensgruppen, die kennen wir zu Genüge. Und wir wollten dann sagen, okay, das ist mal unser erster Gedanke, aber jetzt lasst uns mal hören, was die anderen eigentlich darüber denken. Und dann ging so ein längerer Prozess los, das erst mal Vertrauen schaffen. Haben den Gedanken und mit Leuten in Kontakt gehen. Und das haben wir echt über Monate gemacht. Wir haben, ich glaube, insgesamt, ich habe es mal ausgerechnet, 78 Stunden Videokonferenzen geführt und Telefonate, die kehren auch dazu, wo wir echt mit, du hast es schon Gruppen genannt, wir haben mit Präsidenten von Fanclubs gesprochen, wir haben mit Fanclub-Mitgliedern gesprochen. Wir haben Kontakt zu den Ultras aufgenommen, zu beiden Ultra-Vereinigungen und haben uns die Meinungen abgeholt zur aktuellen Situation, die Meinung zu dem, was wir denken, uns mal abgeholt, sagen, wie seht ihr das? Sind das auch eure Gedanken oder habt ihr ganz andere? Und haben mit Organmitgliedern gesprochen, ehemaligen Organmitgliedern. Also es war wirklich eine ganz, ganz breite Geschichte. Und am Ende entstehen eigentlich die sechs Anträge, die sind eigentlich ein riesiger Konsens zwischen ganz vielen Menschen geworden. Das geht jetzt immer ein bisschen unter, aber letztlich ist es echt ein riesen Konsens. Und das ist echt was, was klasse ist. Und was ging es denn dann aber in den Satzungsänderungsanträgen? Also der erste Satzungsänderungsantrag, da geht es um einen Wahlausschuss. Da beabsichtigen die beiden, elf Personen in einem Wahlausschuss unter anderem von der Mitgliederversammlung wählen zu lassen, die dann wiederum den Vereinsbeirat etc. wählen. Dazu habe ich sie natürlich befragt, wie das Ganze genau funktionieren soll. Im Endeffekt ist es ja trotzdem so, wie wir es vorher schon ein bisschen ausgeführt haben, dass einfach für uns wichtig ist, der Wahlausschuss ist ja nachher ein Gremium, das dann aus mehreren verschiedenen Gruppen bestehen soll, aber trotzdem, die Hauptgruppe sind ja einfach Mitglieder, die sich dann bewusst, wie wir zwei es gemacht haben, für einen Vereinsbeirat, die sich bewusst bewerben können und sagen, hey, ich habe da Bock drauf, ich möchte mich, für einen Verein einbringen, ich möchte gar Mitglied werden im Wahlausschuss. Und die werden dann von uns Mitgliedern, da sind wir wieder beim Thema Mitgliederrechte oder auch die Stärkung davon, zum sagen. Wir wählen die dann auf einer Mitgliederversammlung und die wiederum selektieren dann einfach oder schlagen dann der Mitgliederversammlung zum Beispiel im Folgejahr, wenn da ein Wahljahr ist, einfach dann Kandidaten vor für Vereinsbeirat, für Präsidium oder Ähnliches. Also, zum da einfach eine Entzerrung oder auch eben diese Zirkelbezüge einfach auflösen, ja, zum sagen, der Vereinsbeirat schlägt einen Präsidenten vor und gleichzeitig, ich. Hoffe, da greife ich nicht vor, ich glaube, das kann man transparent sehen, damals, wie die wir kandidiert haben, da saß zum Beispiel der Klaus auch mit drin als Präsident und auch eben die Vereinsbeiräte aus den anderen Gruppen, die als, so reiner Weniger zum Beispiel, waren nicht dabei als Mitglieder und Fans des Vereinsbeirats, also die konnten nicht die eigene Gruppe mit auswählen, aber die anderen zwei Gruppen waren ja trotzdem mit drin. Und der Wahlausschuss, der wäre ja komplett unabhängig von allem, also der ist weder im Präsidium angegliedert noch im Vereinsbeirat. Es dürfen auch keine Leute sein, die jetzt aktuell irgendwelche offiziellen Ämter begleiten. Also sind wirklich unabhängige Personen. Und eben noch mal diese Mitglieder, weil es ist schon so, wir haben ja nicht Kritik, sondern auch Anregungen bekommen, gerade zum Wahlausschuss, oh je, wie könnt ihr das machen? Da sitzen ja dann vielleicht trotzdem auch Leute drin, die ja im Verein sind, sei es irgendwelche Abteilungsleiter oder ähnlichen. Wir Mitglieder sind trotzdem die stärkste Position. Also das heißt, wenn wir sechs oder sieben Mitglieder drin haben, dann haben wir immer die Mehrheit als Mitglieder. Und das ist ganz arg wichtig, denke ich, in diesem Wahlausschuss. Genau. Ich denke, das ist das Wesentliche, was wirklich unter dem Wahlausschuss uns da bewegt hat. Zum einfach sagen, wir, haben da mehr Transparenz und vor allem diese Unabhängigkeit. Jetzt habe ich gelesen, dass ihr in eurem Satzungsänderungsantrag, es ist ja so, dass ihr sagt, es sind maximal elf Mitglieder. Wie soll denn da dann der Bewerbungsprozess genau aussehen? Also von wem werden die dann wiederum ausgewählt, weil jetzt könnte man ja auch sagen, wenn zum Beispiel der Vereinsbeirat dann eben den Wahlausschuss besetzt, dann könnte man da ja auch wieder Leute reinholen, die einem vielleicht irgendwie mehr genehm sind als andere. Also in dem Fall ist es eben genau nicht so, weil das Auswahlverfahren für die Vereinsbeiratsmitglieder wird alleine an die Mitgliederversammlung übertragen. Nämlich es kommt jeder auf die Wahlliste, der sich beim Verein um das Amt des Vereinsbeirat, Entschuldigung, des Wahlausschussmitglieds bewirbt und die Voraussetzungen erfüllt. Der kommt auf die Wahlliste und kann gewählt werden. Es gibt also keine Vorauswahl. Was uns da wichtig ist, aber diesen ganzen Prozess, den muss dann tatsächlich der Verein nochmals definieren. Da sind wir auch sehr gerne bereit zu unterstützen, weil wir da natürlich Ideen und Gedanken haben. Im Grunde wird hier keiner ausgeschlossen, der die Voraussetzungen erfüllt. Wichtig ist da, dass es ein vergleichbares Auftreten gibt. Das heißt, das ist vielleicht so Art. Werbungsbögen gibt, die dann auch veröffentlicht werden, wo dann ein Bild drin ist, wo dann auch die gleichen Fragen von den Leuten beantwortet werden, wo man auch sieht, was die so vom Background her haben, dass die Mitgliederversammlung das auch dementsprechend gut für sich beurteilen kann. Letztlich ist es nur eine Verwaltungstätigkeit, die der Verein dann im Vorfeld dieser Wahl durchzuführen hat. Die Dinge zu sammeln, zu prüfen, ob sie vollständig sind, ob die Kriterien erfüllt und dann kommt das Mitglied auf die Wahlliste. Das heißt, es gibt auch überhaupt keine Vorstellung, wie der Wahlausschuss dann zusammengesetzt sein muss, sondern die Mitglieder haben dann quasi die freie Wahl unter allen Bewerberinnen und Bewerbern, um die dann auf der Mitgliederversammlung in diesen Wahlausschuss reinzuwählen, richtig? Für die gewählten Mitglieder, ja, gilt es. Ansonsten sind ja auf jeden Fall noch zwei Abteilungsleitungen im Wahlausschuss drin, die werden aber nicht gewählt, sondern die kommen, der Abteilungsleiter kommt qua seines Amtes und das ist der Abteilungsleiter der größten VfB-Abteilung. Der ist quasi immer Mitglied im Wahlausschuss und das Gremium der Abteilungsleitungen wählt einen weiteren Abteilungsleiter, Abteilungsleiterin auch in den Wahlausschuss rein, sodass die Organisation von zwei Mitabteilungsleitungen auch vertreten ist. Genau, aber da kommt dann ja wieder zu tragen, was Fabian gerade gesagt hat, dass die Mitglieder immer in der Mehrheit sind im Wahlausschuss, richtig? Ja, ja. Das ist ja zu oft auch gesagt worden, dass ja die Abhängigkeit auch die Abteilungsleiter, weil die kriegen dann wieder Zuweisung vom Präsidium und so weiter, mag sicherlich alles sein. Diese zwei Abteilungsleiter können aber alleine diese Wahl gar nicht entscheiden, Punkt eins. Und Punkt zwei ist uns trotzdem immer wichtig gewesen, zum sagen, was viele glaube ich vergessen. Der Verein VfB Stuttgart 1893e.v. ist einfach ein Verein und nicht diese Profimannschaft. Also da stecken die V-Spaler hängen da mit drin, die Tischtennisabteilung, Leichtathletikabteilung und so weiter. Die brauchen doch auch ihr Stimmrecht, die müssen doch auch gehört werden. Diese zwei Abteilungsleiter, gerade der von der größten Abteilung und dann eben noch einen weiteren, den die einfach mit reinwillen, sitzen ja trotzdem auch im Wahlausschuss mit drin, können ihre Ideen oder auch ihre Anregungen zum sagen, der Kandidat oder die Kandidatin soll dies und jenes mitbringen und ich denke, das kann ja einfach auch nicht schaden. Also wenn man das jetzt nur in Mitgliederhände gibt, dann kommt es immer darauf an, wen hast du als Mitglieder, wenn du es nur in Vereinsabteilungsleitungen oder so Hände gibst, dann dann klar kann kann wieder der Eindruck entstehen von der Kugelei, deswegen ich. Denke, so ist eine sehr sehr gute Lösung, dass wir da alles mit dabei haben und keinen irgendwie übergehen oder außen vor lassen. Eins möchte ich da noch ergänzen, warum uns die Abteilungsleitungen wirklich wichtig sind und klar, einen Rest-Zirkelbezug könnte man hier herleiten und den gehen wir auch ganz bewusst ein, weil wir glauben oder ich weiß aus meiner Meinung, Job. Wenn wir in Organisationen sind, die letztlich sich verändern, dann ist es so, dann müssen zwei Sichtpunkten Rechnung getragen werden. Das ist einmal die Leute, die da drin sind, also die Mitglieder. Die brauchen ihr Stimmrecht, die müssen gesehen werden. Aber, und das darf man nicht vergessen, auch die Organisation, also die Aufbauorganisation, und die sind im Verein nun mal, die Abteilungen. Und wenn wir die vergessen würden, dann hängt. Dieses System schon wieder ein Stück weit schräg. Und deshalb ist es extrem wichtig, dass die Abteilungsleitungen hier auch ein Gehör und ein Gesicht haben. Vor ein paar Tagen hat die Führung des VfB Stuttgart dann eine ergänzte Tagesordnung zur Mitgliederversammlung verschickt. Die habe ich natürlich studiert und da ist mir dann auf Seite 26 ein Kommentar des Präsidiums zum Wahlausschussantrag von Fabian und Michael aufgefallen. Dieser liest sich wie folgt. Es steht in fettgetrugten Lettern dort, das Präsidium lehnt den Satzungsänderungsantrag in dieser Form daher ab. Da bekommt man eine Begründung. Und unten drunter steht dann fett, das Präsidium empfiehlt, dass die Antragsteller in den inhaltlichen Austausch mit der Satzungskommission treten, um gemeinschaftlich einen tragfähigen und belastbaren Satzungsänderungsantrag zu entwerfen, der auf der Mitgliederversammlung 2024 abgestimmt wird. Also erst im nächsten Jahr statt in diesem Jahr. Für mich las ich das jetzt ganz anders als das, was die beiden mir bislang erzählt hatten, nämlich, dass das eben nicht in Gespräch mit vielen anderen Personen unter anderem auch aus dem Verein entstanden ist, sondern dass die da ja eigene Süppchen gekocht haben. Und auf den Vorwurf in diesem Passus habe ich die beiden daneben auch noch angesprochen. Also diese drei fettgedruckten Sätze oder Zeilen, die haben uns tatsächlich echt überrascht. Und auch ein bisschen auf den falschen Fuß erwischt, weil wir hatten ja eine Abstimmung. Wir werden ja nachher auch noch sicherlich über ein paar Dinge, andere Dinge reden. Und wir waren im Kontakt mit dem Vorsitzenden der Ersatzungskommission und dem Justiziar des VfB. Und in diesem Kontakt wurde tatsächlich genau das auch, uns wurden wir gefragt, hey, wie sieht es denn aus, können wir das nicht verschieben und dann tatsächlich nochmal drüber nachdenken? Und wir machen das erst 2024. Und dann haben wir gesagt, grundsätzlich ist es uns nicht verhandelbar, das Ding zu verschieben aus einem wichtigen und triftigen Grund. Wenn wir jetzt keinen Wahlausschuss verabschieden, dann wenn wir den erst 2024 verabschieden, haben wir keinen im Jahr 2025. Das heißt, die nächsten Wahlen laufen alle komplett nach dem alten Verfahren, das wir ja als sehr kritisch betrachten und das eben auch die Außenwirkung im Verein letztlich prägt, die nicht so gut ist. Und das wollen wir nicht. Haben aber da auch das Angebot, das hat damals Holger Rothbauer ausgesprochen, hat gesagt, wenn wir haben jetzt noch über 14 Tage Zeit, wenn das Präsidium sagt, ist tatsächlich so, dass wir auch einen Wahlausschuss uns vorstellen können, dann ziehen wir unseren Antrag nicht zurück, aber lasst uns die nächsten 14 Tage darüber reden. Eure Gedanken, die Risiken und so weiter. Und dann können wir ja gemeinsam was bauen. Wir brauchen aber von euch letztlich die Zusicherung. Wir ziehen jetzt keinen Antrag zurück für nichts, sondern wir brauchen die Zusicherung. Es kommt ein Wahlausschussantrag drauf und dann reden wir darüber. Ansonsten bleibt halt der stehen. Und da ist jetzt die ganze Zeit nichts gekommen und jetzt. Überrascht uns, dass es da drin steht. Das muss ich ehrlich sagen, weil wir hätten nämlich Zeit gehabt darüber zu sprechen. Aber auf der anderen Seite, der unser Wahlausschuss, der hat so eine hohe Qualität, dieser Vorschlag, der ist von so vielen Leuten angeschaut. Da haben so viele Leute mit drüber nachgedacht. Diese ganzen Gruppierungen, von denen wir vorher gesprochen haben, die sind da alle mit, gehen da alle mit. Von daher glauben wir auch, dass tatsächlich diese Risiken, die dort beschrieben haben, die sind für uns so nicht nachvollziehbar. Also hier scheint man sich ja zumindest mal uneinig zu sein. Ich habe sie dann auch direkt zu den nächsten Satzungsänderungsanträgen befragt. Der zweite Satzungsänderungsantrag, da geht es um ein Wahlverfahren für Präsidiumsmitglieder. Und was genau wollt ihr denn da jetzt ändern? Beziehungsweise wie ist denn da der Status Quo? Michael, kannst du das vielleicht gerade nochmal so grob umreißen? Status Quo. Ganz am Anfang kann man gleich mal sagen, es ist ein Satzungsänderungsantrag, der vom Präsidium unterstützt wird. Das haben Sie jetzt auch auf der gänzten Tagesordnung letztlich geschrieben, dass Sie diesen unterstützen. Das heißt auch vorschlagen, den anzunehmen. Was ist der Hintergrund? Wir haben, und das jenem, der die letzten Wahlen beobachtet hat, einleuchten, wir hatten ja immer. Wenn es um Präsidiumsmitglieder ging, Paarbildungen. Wir haben Paare gebildet, die gegeneinander angetreten sind. Und somit hatten wir nicht die Auswahl aus. Vier, sondern immer noch die Auswahl ein aus zwei zu wählen. Und durch diese Paarbildung kann auch eine Beeinflussung erfolgen. Das ist ja immer das Thema, wem stelle ich jetzt welche Person nebenan? Und da, stellen wir uns die Frage, warum brauchen wir es denn? Also warum brauchen wir die Paarbildung? Es wurde uns vom Vereinsbeirat gesagt in diesem Punkt, naja wir wollen halt in dem einen Bereich mehr Wirtschafts- und in dem anderen mehr Sportkompetenz. Dann muss ich aber sagen, dann schreibt man das in Satzung, dass es ein Präsidium mit Wirtschafts- und ein mit Sportkompetenz haben muss. Dann haben wir das Thema erledigt. Solange das nicht drinsteht, möchten wir, dass es, wenn es vier Kandidaten gibt, dass die vier zur Wahl stehen und die vier dann in der Listenwahl gewählt werden und die zwei mit den meisten Stimmen sind die Präsidiumsmitglieder für die Zukunft. Und so sieht es ja jetzt auch, wenn man das in der gänzten Tagesordnung nachliest, auch das Präsidium. Im Satzungsänderungsantrag drei der beiden, der sich Entzerrung der Wahlhäufung nennt, geht es genau darum, nämlich zu gucken, dass nicht mehr so viele Wahlen auf einen Haufen fallen. Und da hat mir Fabian dann ein bisschen was dazu erzählt. Also, es ist ja einfach so, wir haben es jetzt ja selber 2021 miterlebt als Kandidaten. Noch vielleicht erschwerte Bedingungen Corona-Jahr. Aber es war ja einfach so, es wurde an diesem einen Tag ja alles gewählt. Es wurde der Präsident gewählt, es wurde das Präsidium neu gewählt und der Vereinsbeirat. Und es war, denke ich, für jedes Amt, also es war sowieso alles unter dem Schatten vom Präsidentenwahlkampf zwischen Steiger und Vogt. Genauso aber eben auch unter dem Präsidium. Der Vereinsbeirat lief so ein bisschen nebenher. Und vor allem war es für uns generell, für die Mitglieder, diese Wahlhäufung, das zieht ja diese Mitgliederversammlung. Ich meine, dieses Jahr wird es auch eine Mammutversammlung, klar, mit diesen Satzungsänderungsanträgen und was jetzt eben alles passiert, das ist jetzt halt einfach mal so, es muss einfach auch mal was passieren. Aber jetzt gerade so mit den Wahlen, das kann man ja dann wirklich entzerren, zum sagen, wir haben das nicht alle vier Jahre so eine Riesenveranstaltung, wo einfach unzählige Ämter auf einen Schlag gewählt werden, sondern wir haben jetzt, keine Ahnung, das eine Jahr wird eben Präsidentpräsidium gewählt, in dem nächsten jahr wird der vereinsbeirat gebildet oder vielleicht auch mal ein jahr zwischendrin wird gar nichts gebildet, wo einfach vielleicht auch mal eine mitgliederversammlung mit fünf stunden erledigt ist und was halt auch eine rolle gespielt hat war, dass letztlich die die vereinsbeiräte und die mitglieder die dort kandidieren, die fallen hinten drunter irgendwie, die laufen in dem schatten dieser präsidiumswahl mit und das finden wir einerseits für die, Kandidatinnen und Kandidaten nicht schön, weil man engagiert sich ja, die tun ja was, die machen da was. Da hinten immer im Schatten zu stehen und jeder fokussiert sich auf das Präsidium, das ist das eine. Und das andere ist auch für die Mitglieder, wenn da auf einmal 27 Leute zur Wahl stehen, quer durch den Verein, wie soll ich denn da mich wirklich, also wenn ich mich wirklich damit auseinandersetzen will, irgendwann komme ich auch an meine Grenze. Und das. Zu entsorgen. Ich glaube, das hilft auch dem demokratischen Prozess. Die Auseinandersetzung der Mitglieder mit diesen Ämtern, mit den Leuten, die sich dafür bewerben, die dafür kandidieren, das bringt uns enorm weiter, wenn das tatsächlich reduziert ist. Was ich denke, da werden sich dann sicherlich auch mehr Leute möglicherweise auch bewerben. Wir haben es jetzt live miterlebt. Es war okay. Also ich kann damit leben. Ich denke, der Michael auch. Auch mit dem Ergebnis ist alles schick. Aber es ist einfach so, du willst dich ehrenamtlich engagieren und du gehst auch bewusst an die Öffentlichkeit. Du hast Ideen und so weiter. Du stehst einfach unter dem Schatten. Du wirst einfach nicht gehört. Und völlig verständlicherweise, weil um Gottes Willen, ein Präsident ist einfach auch wahnsinnig wichtig und das Präsidium auch. Und durch das, wie der Michael gerade gesagt hat, Da sind 27 Leute an einem Tag, jeder hat vielleicht seine andere Geschichte, seinen anderen Background, seine anderen Ideen. Das erschlägt einen, ja. Und würde ich zum Vielleicht auch wirklich Leute dann ein bisschen animieren, zu sagen, hey, es lohnt sich, macht es, ihr werdet da gehört, ihr könnt da wirklich auch schon während dem Bewerbungsprozess was bewegen oder anstoßen. Ich denke, durch so was, durch diese Entzerrung kriegen wir sicherlich auch noch mehr, noch geeignetere Kandidaten. Ja, und da sich die letzten drei Satzungsänderungsanträge der beiden dann doch relativ ähnlich lesen, also Amtszeitbegrenzung Vereinsberat, Amtszeitsbegrenzung Präsidiumsmitglied und Amtszeitbegrenzung Präsidentin, wollte ich von Michael mal wissen, was denn eigentlich der Unterschied bei den Einzelnen ist oder ob die das jetzt nur im Blog so gemacht haben, damit eben für alles eine Amtszeitbegrenzung da ist oder ob man sich irgendwo noch Gedanken gemacht hat, warum warum es für den Vereinsbeirat eine braucht, warum es für Präsidiumsmitglieder eine braucht und warum es für PräsidentInnen einen braucht. Am Ende einer Legislaturperiode stehen neue Wahlen an und die Mitgliederversammlung kann sich entscheiden, die bestehenden Leute wiederzuwählen oder neue ins Amt zu bringen. Beim Präsidium können wir es beurteilen. Wir wissen, dass die drei Herren gemacht haben. Wir sehen das tagtäglich. Wir kriegen die Außenkommunikation von Klaus Voigt mit. Wir wissen, wie er agiert, wie er handelt, hat er Innovation gebracht und und und. Daraufhin kann ich meine Entscheidung treffen. Genauso zu Rainer Adrian und zu Christian Riedmüller. Beim Vereinsbeirat haben wir das nicht. Wir sehen die gesamte Arbeit eines Vereinsbeirats, aber wir wissen überhaupt nicht, wie agiert der eine oder andere im Vereinsbeirat. Wir wissen also nicht, ist bei einem vielleicht die Motivation, hat sich die gewandelt von, ich will in dem Verein was reisen, ich will mich engagieren zu, ich möchte mein Amt behalten. Oder war womöglich von Anfang an das Ganze eine Prestige-Geschichte. Wir kriegen es nicht mit. Wir würden es nur mitkriegen, wenn das passiert, was wieder keiner will, dass nach außen hingesprochen wird. Also, dass geleakt wird. Und da finden wir tatsächlich eine Lösung. Es wichtig, dass die Leute wissen, die sich wählen lassen, ich kriege dieses Amt für einen bestimmten Zeitraum. Erstmal für vier Jahre und dann nochmals für vier. Wenn ich zwischendrin mal gewählt wurde, sogar noch für einen längeren Zeitraum, weil es geht um zwei volle Amtszeiten. Und da kann ich mich engagieren und nach dieser Zeit ist es dann aber auch gut, wenn eine Erneuerung kommt, wenn sich da auch neue Leute reingewählt werden, wenn die das Gremium innovativ bleibt, mit neuen Gedanken bleibt. Kontinuität ist trotzdem da, weil. Die Kontinuität im Vereinsbeirat ist was nochmal anders zu betrachten wie beim Präsidium. Die entsteht nämlich durch die Prozesse, durch wie dieses Gremium an sich innen agiert. Da entsteht die Kontinuität. Es ist unabhängig von den einzelnen Menschen, sondern das ist die Summe der Menschen und die dürfen tatsächlich nach und nach getauscht werden. Es besteht auch keine Gefahr, dass die Amtszeit bei allen gleichzeitig ausläuft. Das wird nicht der Fall sein. Und deshalb glauben wir tatsächlich, es ist eine Riesenchance, die Qualität zu erhöhen und auch die Attraktivität dieses Gremiums zu erhöhen. Und nach acht Jahren guter Arbeit für den Verein ist es wunderbar. Und, dann danke dafür auch für diese geleistete Arbeit. Und wenn jemand tatsächlich so ein Prestige gemacht hat und vielleicht eben das Amt haben mag, um ansehen zu stehen, dann ist es doch noch viel besser, dass nach acht Jahren das definitiv rum ist. Weil ich kann es tatsächlich nicht beurteilen, wie die einzelne Person da drin agiert. Satzungsänderungsantrag 5 geht es um eine Amtszeitbegrenzung der Präsidiumsmitglieder. Wie ist es denn derzeit, Fabian? Und warum, denkt ihr, ist es wichtig, diese Amtszeit auch fest zu begrenzen? Das ist ja ähnlich. Also die können ja theoretisch immer, wenn sie wollen, wieder antreten. Und ich denke auch, dass es ja auch wichtig ist, dass man da vielleicht auch durch neue, Ideen, also jetzt mal, vielleicht musst du das auch rausschneiden, ich weiß es nicht, Aber wenn die jetzt einfach wollen, dann hast du den Adi oder auch den Christian die nächsten 20 Jahre im Präsidium, sofern die Mitglieder es eben auch wollen. Und es gibt immer diese Seilschaffen, die gibt es ja tatsächlich im Hintergrund. Und auch da, auch im Präsidium, auch Richtung Präsident, egal in welche Richtungen. Und wenn du dann halt eben nur eine Amtszeitbegrenzung hast auf diese vier Jahre, dann sind wir genau bei der gleichen Aussage, wie es der Micha Troffen hat. Ja, da würde ich sagen, wenn du sowas als Prestige machst, ja mein Gott, mach sowas als Prestige, wenn du was bewegen willst, dann zeig in den ersten vier Jahren, was du machst, wie du es machst, ja, und nicht irgendwie... und werde dann eventuell noch mal zweites Mal vier Jahre gewählt oder eben halt auch nicht. Und gleichzeitig eben, ich denke, wir sind jetzt mittlerweile über 85.000 Mitglieder, und das gilt jetzt nicht nur für den Vereinsberat oder für das Präsidium oder auch für den Präsidenten für alle einfach, Bei diesen 85.000 Mitgliedern werden wir doch genug Leute haben, die, wenn sie auch ihre reelle Chance sehen, ja, zum sagen, okay, ich kann da wirklich auch reingebildet werden, die dann vielleicht auch mal ihren Hut in den Ring werfen, weißt du, ist doch einfach Fakt. Wenn jemand dann mit gewissen Kontakten oder Backgrounds, der kann auch Wahlen einfach entscheiden lassen, wenn man so will. Also vor allem, wenn man sich die Mitgliederbeteiligung bei der letzten Mitgliederversammlung anguckt, Da hatten wir, glaube ich, knapp 600 Leute vor Ort. Da hatte ich auch das Gespräch mit einigen, wie legitimiert man eigentlich ist, wenn man da mit 300 Stimmen wieder als irgendwas gewählt wird. Seht ihr denn jetzt in diesen Amtszeitbegrenzungen auch eine Stärkung der Demokratie und die Möglichkeit, dass das die Leute wieder ein bisschen mehr motiviert, aktiv am Vereinsleben teilzuhaben und mehr auf die Mitgliederversammlung zu gehen? Oder ist das jetzt eher, ich sag dir nach, das ist eher unwahrscheinlich, dass sich in die Richtung was tut? Ich denke, persönlich schon. Also das, was ich jetzt erworben habe, ich meine, man muss dazu sagen, der Micha, der hat wirklich, die meisten Gespräche liefen wirklich über den Micha, also ich hatte zwischendrin Elternzeit und das war auch von vornherein geklärt, dass da einfach Elternzeit ist. Elternzeit, ich bin immer erreichbar, aber konnte nicht in dem Umfang teilnehmen, wie es jetzt der Micha gemacht hat. Also das Mammutprojekt lief doch über den Micha. Außerdem kriege ich natürlich auch Feedbacks oder Leute sprechen ja mit mir nach wie vor oder geben dann auch zu irgendwelche Sachen, die wir veröffentlichen. Und da war das eigentlich schon auch immer so der Fall, dass die gesagt haben, ja bis jetzt ist halt oft so bei der Mitgliederversammlung, es läuft ja immer gleich ab, es sind immer die gleichen, die einen Redebeitrag halten, es sind immer die gleichen Leute, die sich für die gleichen Ämter, es ändert sich ja eh nichts. Ja und das hatten wir jetzt wirklich schon auch weit bevor ich damals entschieden habe. Bei mir war der Auslöser damals der Erhard mit seiner komischen Aussage zum Dietrich auf der Mitgliederversammlung, weil ich Vereinsbeirat werden wollte. Aber schon weit davor, wenn du dich ein bisschen vereinspolitisch beschäftigt hast, dann ist ja wirklich so, dass der Eindruck entstehen kann, es sind immer die gleichen Leute für immer die gleichen Ämter. Jede Mitgliederversammlung ist im Großen und Ganzen gleich, es sind, keine Ahnung, von damals vielleicht, 60.000, kommen vielleicht 3.000, ja, dann bis zur Wahl sind vielleicht noch 2.000 da und effektiv abstimmen tun dann nachher 1.600. Und, also das ist ja wahnsinnig so unattraktiv dann auch so. Wie willst du jetzt einem das verkaufen und sagen, hey, komm mit zur Mitgliederversammlung, du bist doch Mitglied, da kannst du was entscheiden. Wenn der dann sagt, ja Junge, das ist so, da geht doch eh nichts. Und ich denke schon, dass wir durch das, wie wir es jetzt angehen wollen, auch mit diesen ganzen Satzungsänderungen, mit Amtszeitbegrenzung, mit Wahlausschuss, mit mehr Transparenz, mit mehr Mitgliederbeteiligung, kann ich mir schon vorstellen, dass es zumindest in diesen Wahljahren, die ja dann auch eben nicht alle vier Jahre einmal eine Mammutveranstaltung sind, wirklich auch mehr Mitglieder auf den Weg, zum Glück mal teilnehmen, um sich damit aktiv auseinandersetzen und gegebenenfalls vielleicht wirklich auch für gewisse Ämter zu kandidieren oder sich zumindest kritisch damit auseinanderzusetzen. Da siehst du jetzt die Amtszeitbegrenzung vom Präsidenten oder der Präsidentin in einem ähnlichen Kontext wie bei den Präsidiumsmitgliedern oder spielt da noch ein anderer Gedanke irgendwie mit rein? Ja, da spielt schon der Gedanke des ewigen Präsidenten, dem ich auch lange Zeit anheim gefallen bin, so die Sehnsucht, mal eine Person, männlich oder weiblich, zu haben im Verein. Wo man weiß, die ist innovativ, die schafft es, die schafft die Tradition mit der Innovation zu verbinden, die schafft es, diese Interessensgruppen zu vereinen, die schafft eine gemeinsame Energie reinzukriegen. Und wenn man die Person gefunden hat, ist natürlich die Frage, ob wir die wieder loswerden, wenn wir dann schon mal jemanden hätten in diesem Punkt. Das ist auch das, was bei mir lange Jahre da war. Aber erstens mal war es jetzt in der Vergangenheit nicht so. Und zweitens habe ich mir auch die Frage gestellt, oder wir dann in der Diskussion, war mal ganz spannend, auch abends beim Bier, die Frage, was ist denn, wenn man diese Person hätte und die würde gehen, bricht dann alles wieder zusammen? Oder was entsteht sonst? Und dann sind wir eigentlich draufgekommen, wenn das ein Mensch war, der mit den Werten agiert hat, über acht Jahre, dann sind die Fußstapfen so groß, dass auch die Leute nur, glaube ich, nur Menschen wählen, die in diese Fußstapfen treten können. Dann aber wieder mit neuen Gedanken, neuen Ideen, aber mit der ähnlichen Wertehaltung. Und ich glaube nicht, dass danach dann der große Katzenjammer passieren würde, sondern dass tatsächlich, wahrscheinlich sich dann auch andere Menschen angesprochen fühlen, die sich vielleicht auch für diese Person begeistert haben, sagen, ja das ist ein Präsidentin, ein Präsident, das so soll es sein und das dann auch tatsächlich weiterführen. Deshalb haben wir letztlich das auch mit. Draufgenommen beim Präsidenten. Wohl wissend aber, dass viele diese Gedanken an den ewigen Präsidentinnen und Präsidenten haben. Und deshalb haben wir uns ja auch getrennt voneinander, alle drei. Dass jeder nach seinem Gedankengut. Entscheiden kann, ja. Weil ansonsten, wenn jemand sagt, na eigentlich Vereinsbeirat finde ich gut, Präsident nicht, und wir hätten es zusammengefasst gehabt, dann kann er nur mit Nein letztlich entscheiden. Und wir wollen ja Demokratie, wir wollen ja, dass die leute wirklich eine wahl haben und deshalb haben wir, wenn es auch schwer ist nachher bei der Abstimmung drei einzelne Anträge draus gemacht. Und ich denke, das war ein ganz schönes Schlusswort zu den Ausschnitten aus dem Interview mit den beiden, aus dem Gespräch mit den beiden. Wie gesagt, das waren jetzt nur einzelne Ausschnitte, wie schon im Gespräch zuvor mit Thomas Melchior zum Thema Spielsucht bzw. Winamax. Vielen Dank an der Stelle auch nochmal an Michael und Fabian. Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Erfolg am Sonntag mit euren Anträgen. Beide kannst du natürlich am Sonntag auch auf der Mitgliederversammlung antreffen. Falls dich interessiert, was die beiden zukünftig noch gerne im Satzungswesen des VfB sehen würden, was sie sich wünschen würden, du noch mehr über die angesprochenen Satzungsänderungsvorschläge wissen möchtest oder wie die beiden mittlerweile auf der Geschäftsstelle des VfB angeguckt werden, wenn sie da reinlaufen, darfst du gerne in die zweite Interviewfolge reinhören, die ebenfalls ab dem Samstag vor der MV 2023 zur Verfügung stehen wird. Falls du bei der Mitgliederversammlung dabei bist, denk daran, dass du 2 0,5 Liter Tetra Pax Getränke mitnehmen darfst. Das Wasser wird dort zwar vergünstigt angeboten, ich hab was von 2 Euro gehört, trotzdem ist es nicht schlecht, wenn man sich davor schon ein bisschen versorgt. Da die Veranstaltung auf der Gegentribüne stattfinden wird, denk eventuell auch an Sonnenschutz, falls die Sonne den ganzen Tag schon ballert. Ich bin natürlich auch wieder vor Ort, werde die Geschehnisse auf der Mitgliederversammlung live twittern und freue mich natürlich auch wenn du mich ansprichst wenn du mich siehst ansonsten freue ich mich wie immer wenn du die folge teilst mir eine bewertung darlässt oder mir feedback über email oder meine sozialen kanäle die du in den show notes findest gibst ansonsten bedanke ich mich dass du mir zugehört hast dass du uns zugehört hast ich hoffe dir hat die folge gefallen und und wir hören uns ganz bald. Bis nächstes Mal.