#180 Polski Cluster Composites Technologies und Technische Uni Chemnitz (Strukturleichtbau) im Interview
15.09.2025 16 min Staffel 5 Episode 138
Zusammenfassung & Show Notes
Wissenschaft trifft Wirtschaft – grenzüberschreitend und zukunftsorientiert
Im Rahmen der KOMPOZYT-EXPO® 2024 in Krakau führte Ilkay Özkisaoglu, Co-Founder der Composites Lounge, ein aufschlussreiches Gespräch mit Andrzej Czulak, dem Vorsitzenden des Polish Cluster of Composite Technologies / Polski Klaster Technologii Kompozytowych (PKTK), sowie mit Prof. Dr.-Ing. habil. Lothar Kroll, Direktor des Instituts für Strukturleichtbau (IST) an der Technische Universität Chemnitz.
Der PKTK, ein nationaler Schlüsselcluster mit über 120 Mitgliedern, vereint Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen aus Polen und darüber hinaus. Ziel ist die Stärkung der Verbundtechnologien durch internationale Kooperationen – insbesondere mit Deutschland und Frankreich.
Der Cluster engagiert sich aktiv in sicherheitsrelevanten Bereichen wie Drohnentechnologie und resilienten Lieferketten, was angesichts der geopolitischen Lage in Osteuropa von besonderer Bedeutung ist.
Das Institut für Strukturleichtbau der TU Chemnitz wiederum steht für exzellente Forschung entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Faser bis zum komplexen Bauteil.
Mit über 350 Mitarbeitenden und dem Exzellenzcluster MERGE verbindet das IST Grundlagenforschung mit industrieller Anwendung.
Die enge Zusammenarbeit mit Fraunhofer IWU, CETEX und dem STFI zeigt, wie textile Technologien und Leichtbau Hand in Hand gehen – auch über Landesgrenzen hinweg.
Diese Synergien werden kommende Woche beim JEC Forum Central Europe in Krakau sichtbar.
Erstmals veranstaltet die JEC Group in Partnerschaft mit Targi w Krakowie dieses Forum, das zentraleuropäische Länder wie Polen, Tschechien, die Slowakei und Ungarn zusammenbringt.
In einer Zeit, in der Verteidigungsfähigkeit und technologische Souveränität an Bedeutung gewinnen, ist die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie essenziell.
👉 Jetzt noch letzte Chancen nutzen: Es sind vereinzelte Lieferantenstände und Einkäuferslots verfügbar. Die Konferenzsprache ist selbstverständlich Englisch, auch wenn das verlinkte Video in Deutsch gehalten ist.
YouTube Episode: https://youtu.be/YdQriZFVM-8
Im Rahmen der KOMPOZYT-EXPO® 2024 in Krakau führte Ilkay Özkisaoglu, Co-Founder der Composites Lounge, ein aufschlussreiches Gespräch mit Andrzej Czulak, dem Vorsitzenden des Polish Cluster of Composite Technologies / Polski Klaster Technologii Kompozytowych (PKTK), sowie mit Prof. Dr.-Ing. habil. Lothar Kroll, Direktor des Instituts für Strukturleichtbau (IST) an der Technische Universität Chemnitz.
Der PKTK, ein nationaler Schlüsselcluster mit über 120 Mitgliedern, vereint Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen aus Polen und darüber hinaus. Ziel ist die Stärkung der Verbundtechnologien durch internationale Kooperationen – insbesondere mit Deutschland und Frankreich.
Der Cluster engagiert sich aktiv in sicherheitsrelevanten Bereichen wie Drohnentechnologie und resilienten Lieferketten, was angesichts der geopolitischen Lage in Osteuropa von besonderer Bedeutung ist.
Das Institut für Strukturleichtbau der TU Chemnitz wiederum steht für exzellente Forschung entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Faser bis zum komplexen Bauteil.
Mit über 350 Mitarbeitenden und dem Exzellenzcluster MERGE verbindet das IST Grundlagenforschung mit industrieller Anwendung.
Die enge Zusammenarbeit mit Fraunhofer IWU, CETEX und dem STFI zeigt, wie textile Technologien und Leichtbau Hand in Hand gehen – auch über Landesgrenzen hinweg.
Diese Synergien werden kommende Woche beim JEC Forum Central Europe in Krakau sichtbar.
Erstmals veranstaltet die JEC Group in Partnerschaft mit Targi w Krakowie dieses Forum, das zentraleuropäische Länder wie Polen, Tschechien, die Slowakei und Ungarn zusammenbringt.
In einer Zeit, in der Verteidigungsfähigkeit und technologische Souveränität an Bedeutung gewinnen, ist die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie essenziell.
👉 Jetzt noch letzte Chancen nutzen: Es sind vereinzelte Lieferantenstände und Einkäuferslots verfügbar. Die Konferenzsprache ist selbstverständlich Englisch, auch wenn das verlinkte Video in Deutsch gehalten ist.
YouTube Episode: https://youtu.be/YdQriZFVM-8
Transkript
So, liebe Community, einen wunderschönen
guten Nachmittag aus Krakau.
Composites Lounge Mitglieder Kompozyt
Expo Besucher und Aussteller.
Wir sind hier gemeinsam
mit einem Ökosystem zusammen,
und zwar der besonderen Art.
Wir sind hier nicht nur mit dem Ökosystem
hier im Pool zusammen,
sondern auch mit einem Ecosystem
hier aus Chemnitz. Bei mir ist zusammen
sind wir mit Professor Lothar Kroll
und mit Andrzej Czulak.
Er ist der Verbandsvorsitzende
vom Polski Cluster
und wir reden über Composites.
Ja, anfangen möchte ich mit Andrzej.
Und zwar meine erste Frage an dich.
Kannst du uns mal erklären,
wie ist denn
dieser Polski
Cluster entstanden?
-Polnischer Cluster
für Verbundtechnologie.
Wir haben über 120 Unternehmen
und andere Institutionen
welche machen etwas
mit Verbundmaterialien.
Wir sind überall in Polen,
aber haben wir auch Mitglieder
aus Deutschland und aus anderen Ländern.
Unser Hauptziel ist Entwicklung
von unserem Netzwerk, Verstärkung
von Verbundtechnologie,
Verbundmaterialien,
nicht nur in unseren Firmen,
aber wir wollen auch präsentieren
die Produkte und Services
von unseren Firmen im Ausland.
Das bedeutet für uns sehr wichtig
ist die Zusammenarbeit,
besonders mit Deutschland,
mit Frankreich, auch mit anderen Ländern.
Andrzej, die Situation hier in Polen
ist ja ein bisschen herausfordernd,
weil eure Nachbarn,
da gibt es ein paar Krisen derzeit.
Hat das irgendwelche Auswirkungen
auf eure Arbeit derzeit hier in Polen?
Oder würdest du sagen, ihr könnt euch
auf die Arbeit konzentrieren,
in vollem Fokus?
-Also das hat natürlich großen Einfluss
auf unsere Arbeit.
Also mehrere Unternehmen
von unseren Clustern
produzieren gerade die Elemente,
die Teile für die Drohnen.
Und sehr viele Firmen
konzentrieren sich auf Defense
und Security Sector. Also nie wie früher.
Heute sind wir ja auf der Kompozyt Expo.
Ihr seid hier für die technischen Inhalte
verantwortlich, gehe ich mal davon aus.
Habt ihr ein Bühnenprogramm
auf die Beine gestellt? Ich habe gesehen,
du hast ja auch moderiert.
Welche Themen waren hier aktuell
auf der Bühne zu sehen?
Also am wichtigsten Themen für die Bühne.
Das war Unabhängigkeit
von Produktion von Carbonfaser,
welche notwendig ist
für mehrere Teile für unsere Firmen
sowie auch für Firmen aus Deutschland
oder auch für andere Länder.
Das bedeutet, das war Hauptthema
und zweite wichtige Thema bei uns
gestern das
war Resilient Supply Chain for Europe
und haben wir gestern
also tief darüber gesprochen
und diskutiert.
Ich habe gestern auch abends gesehen,
kurz nach unserer Party
hier auf eurem Stand oder kurz vorher
habt ihr einen Button
eine Plattform freigegeben,
indem ihr gemeinsam
auf diesen Button gedrückt habt.
Was hat es mit dieser Plattform auf sich?
Wofür ist diese Plattform?
-Wir sind Partner für dieses Projekt.
Das ist genau über Entwicklung
so eine Resilient
Supply Chain for Europe und gestern.
Wir haben diese Plattform
für alle zuerst Mitglieder,
aber auch alle Firmen in Europa geöffnet.
Also dort können die Firmen prüfen,
wie sieht diese ganze Supply
Chain aus und wo sind die Risiken
für die eigene
Supply Chain, für jedes Unternehmen.
Die Plattform ist frei.
Das bedeutet, wir laden jedes Unternehmen
in jede Institution,
also unsere Webseite zu besuchen
sowie auch verifizieren,
also eigene Supply Chain.
-Meine letzte Frage an dich
ist nächstes Jahr findet ja nicht
diese Kompozyt Expo Expo statt,
sondern das JEC Forum Central Europe
von der JEC Group.
Wird das veranstaltet?
Welche Rolle spielt ihr nächstes Jahr?
Was habt ihr da geplant?
-Also wir sind
ein nationaler Spitzencluster
und wir finden,
dass wir ein echt starker Partner
für dieses Forum
hier in Krakow
sein.
-(Trailer in
English) So,
liebe Community,
nach einer
kurzen Pause
geht es jetzt weiter.
Ich habe jetzt Professor Lothar Kroll
bei mir von der Technischen Universität
in Chemnitz. Und Sie sind auch verbunden
mit dem Fraunhofer.
Erklären Sie uns gerne mal,
wie da die Verbindung zueinander ist.
-Ja, wir beschäftigen uns
mit Leichtbaukonstruktionen
und das ist das Thema für die Zukunft.
Weil wenn wir die Masse reduzieren,
dann können wir
auch CO2 Einsparungen umsetzen.
Und das ist ein Thema
an der Technischen Universität Chemnitz
und gleichzeitig auch am Fraunhofer IWU.
Also habe ich ein Team
an der Technischen Universität Chemnitz,
ungefähr 160 Mitarbeiter,
dann noch zusätzlich 60 Mitarbeiter
am Fraunhofer IWU
in Chemnitz, Dresden und Zittau- Görlitz.
Und um die Strukturen
eben leichter zu machen
die Gewichtsreduktion.
Da sind ja Carbonfaser, Glasfaser,
also Composite ist ja das Material
für die Umsetzung von Leichtbaustrukturen.
Wir versuchen das eben so ein bisschen
von der Wertschöpfungskette anordnen,
Grundlagenforschung, Universität,
weil da haben wir auch Mittel
von der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Fraunhofer ist ja mehr
anwendungsnahe Forschung.
Und dann haben wir noch das CETEX
an Institut und CETEX
ist dann für Maschinenbau, Garantie
und dergleichen, so dass wir
diese gesamte Wertschöpfungskette haben,
von der Grundlagenforschung zur Industrie.
Wir versuchen, eine Brücke zu bauen,
die oft nicht da ist
zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
Und das gehört wieder auch dann dazu
oder am besten,
wenn wir auch
diese gesamte Wertschöpfungskette,
also von der Faser über Textil,
über Halbzeuge,
von den Halbzeugen zu Bauteilen,
zu Kunststoffprozessen
und bis zum komplizierten Bauteil
hinkommen. So haben wir 2012
haben wir den Wettbewerb
der Exzellenzinitiative gewonnen
für das einzige Leichtbaucluster.
Da haben wir damals
Maschinen auch gekauft
und dann auch die Technologien entwickelt
an der TU Chemnitz.
Das wurde jetzt mittlerweile überführt
in eine zentrale Einrichtung
Cluster of Excellence.
Und dort versuchen wir komplexe Bauteile
von Kunststoff, Textil, Metall, Sensorik
mit schnellen, weil wir Fokus ist
auf Serienprozesse
in schnellen Prozessen umzusetzen.
Und so haben wir verschiedene,
decken wir verschiedene Anwendungen,
ob im Flugzeugbau, im Automotive,
bei der Robotik also alles,
was dazugehört.
Herr Professor Kroll,
ich habe gestern in LinkedIn
ein Video gepostet
zum STFI, Sächsisches Textilinstitut.
Wie steht es um dieses Institut?
Mir sagte der Christopher Albe
man kennt ja Chemnitz
auch als das Manchester
der Textilindustrie.
Wie würden Sie das bewerten?
Das ist tatsächlich so,
dass noch vor der Wende hatten
30.000 Mitarbeiter
in der Textilindustrie gearbeitet.
Das waren ja diese DDR Kombinate.
Und da waren ja auch
diese großen Forschungseinrichtungen,
und die wurden dann überführt
in Forschungsinstitute.
Und da ist ja das CETEX entstanden
und das STFI. Und weil das Thema Leichtbau
auch verbunden ist mit der Textiltechnik,
da haben wir dann am Fraunhofer
eine Allianz Textil gegründet
und dann an der Professur
an unserem Institut
auch ein eine Abteilung Textil.
Und dann haben wir gesagt,
das ist an einem Standort. Das können wir
übergeordnet zusammenfassen.
Und da ist dann die ATL
entstanden Allianz Textiler Leichtbau.
Da arbeiten wir zusammen,
auch in verschiedenen Projekten.
Und die die vier Einheiten zusammen
mit den Unternehmen,
da haben wir 400 Unternehmen
und daraus werden dann
oder herauskristallisieren
sich dann Projekte,
wo wir dann zusammen
wieder die verschiedenen Themen
für die Zukunft angehen.
-Meine letzte Frage
an Sie, Herr Professor Kroll,
ist Wie ist die Verknüpfung
jetzt zum polnischen Markt?
-Das ist kommt eigentlich
von meinen schlesischen Wurzeln,
weil ich komme aus Oberschlesien.
Aus der Gegend aus Oppeln.
Ein kleiner Ort,
aber der hieß früher klein Berlin.
Und so viele Deutsche lebten früher,
und da hat man durch die Sprache
hat man gleich Verbindungen.
Und als ich dann
an der Technischen Universität Dresden
war, da war ich zuständig
für alle ausländische Wissenschaftler.
Und die meisten,
die sind eben hergekommen,
aus Krakau, aus Gleiwitz,
aus Oppeln, aus Breslau.
Und mit denen,
da gibt es ja sehr viele Programme
für bilaterale Zusammenarbeit,
wo man dann in Projekten zusammenkommt.
Und ich hatte dann auch mit den Kollegen
aus Oppeln das erste Fraunhoferzentrum
in Oppeln gegründet,
das ist das östliche Fraunhofer Zentrum.
Fraunhofer ist ja
die größte Forschungsgesellschaft
der Welt. Und da war ich stolz damals,
dass ich das
östlichste Fraunhofer gegründet habe.
Und da kommen wieder Verknüpfungen.
Und jetzt ist in Polen
ist es tatsächlich so,
auch hier mit dem Cluster,
da sind so viele Firmen
und die suchen Verbindungen
auch nach Deutschland
oder jetzt auch die ganzen Projekte,
die Programme,
die sind immer
maßgeschneidert auf drei verschiedene
Länder. Und wer hier bestimmt sechs oder
oder acht Projekte besprochen.
Polen. Deutschland ist gesetzt.
Jetzt brauchen wir noch ein drittes Land.
Immer drei Länder müssen sein
und Tschechei oder Italien oder sowas.
Und das wird hier aus meiner Sicht
voller Erfolg.
Wunderbar. So,
jetzt haben wir auch die Geschichte rund.
Vielen Dank, Herr Professor Kroll,
für Ihre Bereitschaft,
uns in der Community auch das Ecosystem
in Chemnitz zu erklären.
Aber natürlich auch mit dem Polski Cluster
hier in Polen.
Liebe Community,
das war's dann hier jetzt von Krakau,
mit Professor Kroll
im Zusammenhang mit Chemnitz.
Und wenn es mehrere Länder bedarf,
dann haben wir ja noch
das JEC Forum Central Europe.
Nächstes Jahr.
Und dann hoffe ich, dass die drei Länder
auch zusammengefunden haben. Bis gleich.