013: Der Preis ist heiß – Preisgestaltung, Preiskalkulation und Preisfindung
08.02.2024 41 min
Zusammenfassung & Show Notes
Wir packen das Thema Preisgestaltung an und besprechen die verschiedenen Faktoren, die beim Festlegen eines Verkaufspreises berücksichtigt werden müssen. Was sind die Einzelkosten und was muss man als Gemeinkosten berücksichtigen? Wie sieht eine angemessene Preisgestaltung aus mit der man die Zielgruppe anspricht und trotzdem eine vernünftige Gewinnspanne behält?
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Transkript
Hallo und herzlich willkommen bei Couple & Company. Mein Name ist Thomas.
Mein Name ist Lu. Und zusammen sind wir... The Joneses.
Was bin ich heute im Stich gelassen? Ich bin nicht auf der Höhe. Wirklich nicht.
Ich muss mir gerade wirklich jedes Wort, das ich sage, überlegen.
Und es kam mir vor, als hätte ich so einen Teleprompter mit Versatz vor mir eingeblendet.
Also man hört es sicherlich an meiner Stimme. Ich bin wirklich nicht 100% heute.
Ja, ich auch nicht. Also ich werde mich wahrscheinlich ab und zu ein bisschen
räuspern. und irgendwie habe ich auch das Gefühl, die wir langweilen,
die Zuschauer, weil ich glaube, das haben wir schon die letzten Male auch erzählt,
aber so ist halt der Kita-Winter, der hört irgendwie nicht auf.
Nee, der Kita-Winter ist ja jedes Jahr gleich und besteht aus einer nicht enden
wollenden, andauernden, schwelenden Erkältung, die nur wieder mal schlimmer
wird und heute ist es bei mir schlimmer.
Ja, schlimmer als normal, genau. Ja, irgendwie nächstes Jahr müssen wir es vielleicht
doch versuchen nochmal einzuplanen.
Dem Winter ein bisschen zu entfliehen. Ja, das wäre nicht schlecht.
Zumindest eine Woche keine Grippe zu haben oder keine Erkältung zu haben,
wäre wirklich eine feine Sache.
Ja, man hat es auch total gemerkt. Über Weihnachten war das erste Mal eine schnupfenfreie Nase am Start.
In den zwei Wochen, in denen die Kita dann mal zu hatte. Das war super. Ja.
Nur halt keine Kinderbetreuung. Ja, genau. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Ja.
Nee, also ein Tod muss man sterben, sagt man ja. Und in dem Fall,
Kinderbetreuung ist wichtig und gut. Und wir freuen uns ja auch,
dass er da so viel Spaß hat, aber es ist auch die größte Virenverteilzentrale, die es einfach gibt.
Aber da müssen wir durch. Aber ich denke, alle Eltern da draußen,
die uns zuhören, wissen ganz genau, wovon wir reden und suchen jetzt auch schon
in die nächste Packung Taschentücher.
Ich habe da auch wieder ein sehr gutes Meme oder irgendeinen Spruch auf jeden Fall irgendwo gelesen.
So nach dem Motto, hey, lass uns Kinder haben, dann können wir am Wochenende,
anstatt was zu machen, was wirklich Spaß macht, auf einen Kindergeburtstag gehen,
wo alle husten. Ja, genau. Super.
Aber wir sind ja trotzdem happy mit unserem Knödel, der auch bald in den großen Kindergarten kommt.
Ja, große Wechsel stehen an, auch bei ihm jetzt. Die nächste Phase,
der nächste große Lebensabschnitt.
Die nächsten Wochen werden irgendwie echt wild. Ja, durchaus, durchaus.
Du bist dann nochmal weg, da kommen wir vielleicht auch irgendwann noch dazu.
Ja, man wird auf eine Reise, Junior geht in den Kindergarten.
Einige Umbrüche, bin gespannt, wird auf jeden Fall spannend. Ja.
Aber wir haben heute ein kleines Follow-up, so nennen wir es.
Boah, ich bin wirklich nicht ganz da.
Und zwar zur Episode... Ein Callback. Ein Callback, ein Follow-up.
Jetzt muss ich hier richtig reinkommen, weil ich es nicht mehr weiß.
Wir hatten in Episode 9 darüber gesprochen, wie man mit negativen Feedback umgeht,
mit Rückmeldungen und auch mit Reklamationen, ganz wichtig. dich.
Und wie es dann so oft ist, hatten wir jetzt selber mal wieder so einen Fall,
wobei wir am anderen Ende des Ganzen saßen.
Und zwar, ich wollte dir ein schönes Geschenk machen und mir selber natürlich
auch und habe uns neue Kugelschreiber bestellt, graviert mit unseren Namen drauf.
Das klingt erstmal, finde ich, total kitschig.
Du weißt, ich bin so eine Art Romantiker, ich finde sowas ja toll. Auch in unseren Farben.
Ist aber ein sehr hochwertiger, schöner Stift. Genau, wäre ein tolles Geschenk gewesen.
Meiner schönen, in meinem Orangestein, in deinem was ist von Farbton?
Hellblau, Türkis, irgendwas.
Ich habe wirklich hier Ralfächer rausgezogen, Pantonefächer und alles wirklich,
um es abzustimmen, damit ja der Farbton passt.
Ich habe bestimmt achtmal unseren eigenen Namen gegen gecheckt,
ob die dann richtig sind für die Gravur.
Und dann kamen die beiden Stifte und auf beiden Stiften stand dein Name drauf.
Also ich habe jetzt zwei Stifte. Ich habe mit der Reklamation gar nichts an
Bude. Ich finde es super. Stimmt, für dich ja direkt super.
Zwei zum Preis von einem. Mhm.
Dann dachte ich mir, ja gut, kann passieren. Kommt vor.
Kommt vor. Auch mir unterlaufen Fehler. Habe eine ganz freundliche E-Mail geschrieben,
auch wirklich mit einem Augenzwinkern und einem Smiley drin.
Habe die Rechnung abfotografiert, wo die beiden Stifte drauf lagen,
dass man halt sieht, okay, es war überall richtig, nur die Stifte kamen halt
falsch. Und das habe ich dann in den Service geschrieben.
Und dann ist erst mal, glaube ich, drei, vier Tage nichts passiert.
Und dann kam eine Mail zurück. Ja, hallo. Ah, tut uns leid.
Wir kümmern uns drum. warum wir geben das quasi sofort in die Produktion,
dass der falsch gelieferte Stift, also der orangene Stift, dann mit der richtigen
Gravur jetzt nochmal kommt.
Was ja eigentlich ein super Kundenservice ist. Erstmal super Kundenservice,
bis dahin, also gut, drei Tage Wartezeit, okay, vielleicht viel los,
Weihnachtsgeschäft noch so bis Ende Januar oder so.
All die Reklamationen abarbeiten. Genau, jetzt so im Nachhinein denke ich mir,
ich weiß ja, ob die nicht hinterher kommen.
Dann kam so eine knappe Woche später kam dann wieder ein Paket mit einem Stift.
Und wir haben noch gelacht, was jetzt wohl falsch ist. Und ich mache es auf
und dann fällt mir ein blauer Stift entgegen, aber mit der richtigen Gravur diesmal.
Merke, ich hatte einen orangenen bestellt. Und es war auch nicht das Blau aus
der ursprünglichen Bestellung, sondern ein dunkles, ein Marienblau.
Ich dachte so, okay, wollen die mich jetzt verarschen?
Ich habe das irgendwie dreimal angeschaut, nochmal den Lieferschein angeschaut,
wo es wieder richtig drauf stand, aber falsch geliefert wurde.
Also da kann ja auch kein Inventar bei denen stimmen irgendwie. Ja.
Okay, wieder eine E-Mail aufgesetzt. Und da ist man dann schon,
finde ich, da findet man es dann schon nicht mehr ganz so witzig.
Nee, dann ist es schon blöd. Da ist es schon so nervig.
Genau, ursprünglich hatte ich es mal als Weihnachtsgeschenk gedacht.
Und da war aber die Lieferzeit so lange, dass ich dachte, okay,
bevor es dann zu spät kommt, ist es auch blöd. Ich bestelle es in aller Ruhe nach Weihnachten.
Und jetzt sind wir schon drei Wochen an dieser Stiftsache dran gewesen.
Also nochmal eine E-Mail geschrieben, hey, ich weiß nicht, wie ihr arbeitet,
aber immer noch freundlich und höflich geblieben.
Ich bin da wirklich sehr, sehr höflich und freundlich bei sowas immer.
Eine E-Mail geschrieben, hey, das ist wieder schief gegangen.
Ich weiß nicht, wie eure Prozesse sind, aber das sollte eigentlich nicht passieren. Was machen wir da jetzt?
Die E-Mail blieb eine Woche unbeantwortet. Einfach keine Reaktion mehr.
Und dann ist man schon nochmal wütender. Dann werde ich langsam sauer auch ein bisschen.
Dann habe ich dann nochmal nachgehakt, dann kam wieder so eine Antwort, oh ja,
das ist jetzt aber richtig blöd gelaufen, sie würden mir anbieten,
mir die Hälfte von dem Preis des falsch gelieferten Stiftes zu ersetzen.
So, jetzt muss ich noch zusagen, der Stift hat einen Basispreis und die Gravur
ist nochmal ungefähr 50% Aufpreis auf den Stift.
Da dachte ich mir, okay, aber eigentlich habe ich ja, also eigentlich müsstet
ihr mir ja nicht zwei Drittel, aber viel mehr Gutschreiben, weil die Gravur
hat nicht, also die Gravur hat einmal nicht gestimmt, einmal hat der Stift nicht gestimmt.
Klar habe ich jetzt irgendwie schon drei Stifte von euch, aber ich habe noch
immer nicht das Produkt bekommen, was ich will.
Also danke für die Gutschrift, also nicht mal, dass wir den kompletten Stift
gutschreiben, weil ich nicht das Produkt bekommen habe, was ich eigentlich wollte.
Nee, sie geben mir eine Teilgutschrift.
Einen Tag darüber nachgedacht, also ich mache es da genauso,
wie wenn ich im Service sitze und dann noch mal eine freundliche E-Mail geschrieben
und gesagt, hey, also das erste Mal geht es schief, das zweite Mal da muss eigentlich
die größte Sorgfalt erfolgen, damit es nicht schief geht.
Habe ihnen dann im Prinzip erzählt, was wir in der Episode gesagt haben,
hey, also eine Reklamation ist die Chance, den Kunden wirklich an sich zu binden.
Habe denen auch erzählt, dass ich bisher ihr Unternehmen als.
Deutschen Qualitätshersteller, wie man so schön sagt, wahrgenommen habe,
was ja nicht der Fall zu sein scheint und dass ich dieses Angebot,
mir jetzt den Preis zur Hälfte zu ersetzen,
als die unverschämte, eigentlich unverschämt bin ich nicht geschrieben,
wie habe ich es genannt? Den verzweifelten Versuch.
Den verzweifelten Versuch, die Sache schnell zu begraben sehe,
aber ich gehe darauf ein, damit es erledigt ist und damit es für sie nicht weiter peinlich wird.
Ja, also genau, ich glaube auch, dass das wahrscheinlich...
Die Idee war, dass das jetzt eine Lösung ist für ein Problem,
damit es nicht noch schlimmer wird.
Weil stell dir mal vor, die hätten es dann nochmal versaut. Ja,
genau. Es wäre nochmal was Falsches gekommen.
Also dann können sie den Laden einfach dicht machen. Ja, genau.
Die E-Mail von mir blieb dann eineinhalb Wochen unbeantwortet.
Und ich habe auch keine Rückzahlung bekommen.
Da habe ich wieder eine E-Mail hingeschrieben und gefragt, ob ich bitte den
Vorgesetzten spreche. Und das ist ja wirklich das Letzte, was ich will.
Ich habe es bis dahin vermieden, auch wenn ich es mir jedes Mal überlegt habe,
ob ich die Infoadresse mit reinnehmen soll.
In die Unterhaltung, einfach damit es in dem Unternehmen mal hoch eskaliert,
hab's vermint, hab's auch da vermint, hab's nur freundlich nachgefragt,
gibt's denn einen Vorgesetzten, mit dem ich sprechen kann, um diesen Fall jetzt
endlich zu lösen, weil ich hab auch keine Lust mehr drauf.
Da kam dann tatsächlich einen Tag später eine Antwort, ja, tut uns leid,
die Person war jetzt nicht da und die Kolleginnen und Kollegen haben auch nicht
so wirklich das E-Mail-Postfach bearbeitet.
Ganz ehrlich, wenn ich im Service wäre und den E-Mail-Verlauf gesehen hätte, das hätte ich nicht.
Angefasst, das hätte ich im Leben nicht angefasst, aber es kann ja nicht sein,
dass es dann wieder anderthalb Wochen liegt und dann wurde mir versichert,
dass sie es jetzt angewiesen haben, die Rückzahlung wird dann in den nächsten Tagen kommen.
Sie sind aber auf keinen der anderen Punkte mehr so wirklich eingegangen,
nur so ein bisschen, ja, tut uns leid, wir gucken mal, hätte eigentlich nicht passieren sollen.
Also, ja, schade, also es ist wirklich, wie wir das,
genau, wie wir es in der Episode besprochen haben, es ist wirklich,
das ist die eigentliche Enttäuschung, nicht, dass mal was schief geht,
Das kennt jeder, es gibt irgendeinen Menschen da draußen, der diese Personalisierung
vornimmt und auch dem passieren Fehler,
aber die Chance dann nicht zu nutzen, das zu korrigieren, ist wirklich zum einen
sehr witzig, also das erste Mal war es sehr, sehr witzig und abschließend ist
es eigentlich ein bisschen enttäuschend und traurig.
Ja, also ich muss wirklich sagen, wenn die erste Lieferung, da hast du ja quasi
zwei Stifte bekommen, wäre dann mein Stift richtig graviert gekommen,
der orange, den ich bestellt hatte, hätte ich gesagt,
ja, ist dumm gelaufen, da ist halt irgendjemand an die Gravurmaschine hingelatscht,
hat den Zettel nicht richtig angeguckt, die Stifte eingelegt und dachte,
er hätte seinen besten Job seines Lebens gemacht und das passiert,
Fehler passieren und dann kann man sie korrigieren.
Aber dieses Rumgeeiert, die Zeit, die ewige Wartezeit, jedes Mal,
dass ich die Vorschläge erbringen muss, was wir eigentlich machen können, das geht halt gar nicht.
Also das ist wirklich schlechter Kundenservice und muss sagen,
hat für mich das Bild des Herstellers jetzt nachhaltig getrübt tatsächlich auch.
Also nur als, nochmal als Idee da draußen an euch, wie man es nicht macht.
Wir versuchen das besser zu machen. Genau, macht es besser als die.
Und es ist eigentlich nicht schwer, es besser zu machen.
Ja, fanden wir nur sehr passend, das nochmal ein Beispiel aufzuführen zu der
Folge, die wir vor ein paar Wochen aufgenommen haben.
Und das Ganze schließt aber auch ganz gut an, weil der deutsche Qualitätshersteller
natürlich hohe Preise für seine Produkte hat Was heißt hoch?
Ist ein hochwertiges Produkt und dann hat man auch eine gewisse Erwartung Genau
und es hat auch entsprechende Preise, das ist alles okay, also Preise in dem
Rahmen, wo ich sage, das ist gut Und deswegen haben wir uns gesagt,
hey, lass uns doch heute mal über Preise sprechen Ja, Preisfindung, Preiskalkulation,
das ist so das Überthema zur heutigen Folge.
Preisstrategie, Preisgestaltung, da gibt es viele schöne Begriffe,
habe ich mittlerweile gelernt. Genau.
Und wir dachten, wir nehmen euch mal mit.
Wir haben ja hier zwei unterschiedliche Business-Modelle.
Zum einen mein Geschäft, das sehr produktbasiert ist und dein Geschäft,
das auf Dienstleistungen hauptsächlich fokussiert ist.
Und da wollen wir euch mal so ein bisschen erzählen, wie wir zu unseren Preisen
kommen oder was man beachten muss, wenn man seine Preise festlegt.
Genau, da wollte ich mal kurz ein paar Stichworte vorlesen, die ich so recherchiert habe.
Das ist vielleicht ein ganz guter Einstieg und der würde auch gelten für unsere
beiden Geschäftsmodelle und zwar,
was ein Verkaufspreis berücksichtigen muss oder enthalten muss.
Und genau, das sind ein paar Punkte und zwar müssen zum einen ja alle Kosten gedeckt sein,
der Preis muss konkurrenzfähig sein, der Verkaufspreis muss eine Gewinnspanne
enthalten und die Kunden müssen am Ende des Tages auch noch bereit sein,
diesen Preis zu bezahlen.
Genau und in den vier Punkten, ich meine jedes da davon wäre für mich eine ganze
Episode wert und wir versuchen es mal so ein bisschen aufzudröseln und wir bleiben
vielleicht mal bei deinen Produkten tatsächlich für heute,
weil Dienstleistung hat noch eine andere Komplexität, weil viele machen da einen
Fehler, man kostet ja nichts und man kann ja immer rabattieren, so viel man möchte.
Du hast ja zumindest tatsächlich echte Kosten, die da stehen.
Also wenn du so einen Bogen Kindertattoos bestellst, da gibt es einen Einkaufspreis
und sagst du dann einfach mal zwei ist mein Verkaufspreis. Wie gehst du da ran?
Ja, also wir versuchen jetzt nicht so komplett ins Detail zu gehen,
sonst wird es sehr, sehr, sehr komplex, weil es natürlich schon viele verschiedene
Punkte gibt, die man beachten muss.
Und es gibt auch verschiedene Strategien, wie man das Ganze angeht,
aber grundsätzlich lässt sich mal sagen, dass man auf jeden Fall zwei große
Überbegriffe beachten muss.
Das sind zum einen die Einzelkosten, das sind die Kosten, die man wirklich konkret
dem Produkt zuordnen kann. In meinem Fall sind es dann hauptsächlich Materialkosten
und auch Versandkosten, da kommen wir gleich noch dazu.
Und dann gibt es noch einen großen Punkt, das sind die Gemeinkosten,
die werden oft vergessen,
denke ich mal, in der Produktkalkulation und die beinhalten einfach übergeordnete
Leistungen, zum Beispiel Versicherungen oder Beiträge, Miete und solche Dinge,
die man ja auch als Kosten hat,
die man jetzt aber nicht konkret einem Produkt zuordnen kann.
Aber irgendwo müssen diese Kosten ja auch abgedeckt werden.
Das heißt, die würde man dann zusammenzählen und runterbrechen auf das Produkt.
Da gibt es verschiedene Formeln, wie man das macht.
Genau, da gehen wir jetzt nicht ganz im Detail drauf ein, aber das sind eben
so die großen Überbegriffe. Und genau, du hast gerade schon gesagt,
zu den Einzelkosten, die man wirklich auf das Produkt runterbrechen kann,
da gehören ganz, ganz viele verschiedene Sachen dazu.
Ich würde es jetzt bei mir, glaube ich, mal anhand einer Postkarte erklären,
weil das ist ja so eins meiner Ideen.
Ja, meine Hauptartikel. Brot und Butterprodukt. Genau.
Wenn man jetzt da ganz naiv rangeht, würde man denken, ja okay,
wie lege ich den Preis einer Postkarte fest.
Ich gucke mal, was andere Postkarten so kosten und dann gucke ich mal,
ob ich ein bisschen mehr oder ein bisschen weniger mache und dann lege ich das einfach fest.
Also der größte Fehler, glaube ich, bei der Preisgestaltung ist zu gucken,
was die Konkurrenz macht in der Hoffnung, dass die es richtig machen.
Weil sehr wahrscheinlich machen die es auch falsch. Ja, gut,
das weiß ich jetzt nicht, würde ich jetzt so nicht sagen, aber genau, man kann sich ja nicht,
also natürlich muss man sich an der Konkurrenz auch orientieren und da kommt
man dann aber ganz zum Schluss hin, wenn man alle Kosten erstmal aufgeschlüsselt
hat, dann so ein bisschen zu gucken, okay, liege ich sehr über dem Marktwert oder drunter.
Aber der erste Schritt wäre wirklich einfach mal alles aufzuschreiben,
was man denn benötigt für dieses Produkt, das herzustellen.
Also hier gibt es ja jetzt auch nochmal Unterschiede, ob ich jetzt zum Beispiel
was nähe, dann habe ich ja nochmal mehr wirklich Materialkosten.
In meinem Fall, genau, ich mache das anhand einer Postkarte,
also da habe ich jetzt zum Beispiel den Druck für die Postkarte,
dann habe ich ja zum Beispiel auch die Option,
dass man die Postkarte mit oder ohne Umschlag, also Kuvert bestellt,
das heißt dann würden die Kosten für das Kuvert noch anfallen.
Und das wären jetzt mal nur die reinen Materialkosten für das Produkt selbst. Selbst.
Wobei ja da sogar noch eine Komplexität dahinter steckt. Du sagst jetzt die
Druckkosten für eine Karte.
Es ist ja nicht so, dass eine Karte immer, keine Ahnung, 50 Cent kostet, um sie zu drucken.
Weil es ist ja ein Unterschied, ob du 100 bestellst oder 1000.
Genau, das macht es eben sehr komplex und entweder, ja also ich habe das halt so gemacht,
dass ich natürlich versuche eine möglichst sinnvolle Stückzahl zu bestellen,
weil wer sich ein bisschen auskennt in der Druckbranche, umso mehr man bestellt
oder das ist ja bei fast allem so, umso mehr man bestellt, umso günstiger wird
dann das einzelne Produkt.
Produkt und ich habe so eine feste Menge an Motiven, die ich quasi auf einmal
bestelle, wenn ich ein neues Motiv habe und davon gehe ich im ersten Schritt mal aus.
Das sind quasi immer 100 Stück, das heißt ich teile dann den Preis durch 100
und das sind dann die Kosten für das einzelne Produkt.
So mache ich das bei allen Bestandteilen und genau bei einer Postkarte muss
man dann natürlich noch dazu rechnen, wenn ich das jetzt verschicke,
was ich ja hauptsächlich tue, was brauche ich denn dafür noch,
um das das Produkt wirklich zu verpacken.
Also das heißt, man muss eigentlich auch die Verpackungs- und die Versandkosten
dann noch pro Produkt mit berechnen. Also und zwar wirklich von der Verpackung.
Ich mache meine Postkarten immer noch in ein kleines Tütchen rein.
Was kostet mich die einzelne Tüte? Da kommt dann noch ein Sticker drauf.
Was kostet der einzelne Sticker?
Bis runter zu dem Klebeband oder dem Mini-2-Zentimeter-Stückchen-Tape,
das ich dazu benötige, um die Papiertüte dann zuzukleben. Das sind alles Sachen,
Kosten, Einzelkosten, die ich wirklich dem Produkt einzeln zuordnen kann.
Und ja sogar, wobei es schnell geht, aber es kostet ja auch Zeit.
Also das wird ja oft synonym verwendet, aber Versand und Porto sind ja zwei Dinge.
Weil bei Versand ist auch mit einkalkuliert, dass sich irgendjemand hinstellt,
das Ding irgendwie eintütet und verschickt.
Genau und das ist auch so ein Punkt, der sehr oft auch vom Kunden übersehen wird.
Was ja, darüber haben wir auch schon mal gesprochen, gerade beim Thema schlechte
Bewertungen oder negatives Feedback, dass viele KundInnen nicht so ganz verstehen,
warum die Versandkosten höher sind als das Porto.
Das heißt, wenn ich eine Postkarte verschicke, warum die nicht als Versandkosten
85 Cent hat, weil ich sie in einem 85 Cent Briefumschlag zum Beispiel verschicke,
aber da steckt ja noch viel mehr dahinter. Das eben erwähnte Verpackungsmaterial.
Das sind im Einzelnen dann wirklich minimale Centbeträge, der Sticker,
der dann nämlich einen Cent pro Postkarte kostet oder das Stückchen Tape.
Aber es lohnt sich wirklich mal das komplett aufzudröseln und auszurechnen,
um wirklich die Kosten pro Produkt zu wissen,
weil ganz ganz oft wird das total unterschätzt und man wundert sich,
warum man hunderte von Verkäufen im Monat hat und aber nichts bei hängen bleibt.
Und was sind dann Gemeinkosten? Sind das die gemeinen Kosten? Ja, genau.
Also ich habe es gerade schon so ein bisschen erwähnt, Gemeinkosten sind halt
zum Beispiel die Kosten für Rechtstexte, die man ja braucht,
Werbekosten gehören da dazu, Vertriebskosten, Miete, Versicherung,
alles solche Sachen, die ja auch laufende Kosten sind.
Und wenn ich die nicht in irgendeinem Stück oder zu einem gewissen Teil auf
die Produkte umlege, dann bleiben die ja offen und dann sind die in meiner Kalkulation
nicht drin und dann kann es eigentlich nicht aufgehen.
Es gibt ja in der Gastronomie, das habe ich damals gelernt, man schaut,
was ist Materialeinsatz, macht mal drei und dann ist man glücklich.
Das kann hinhauen, aber halt auch nicht, du weißt es halt nicht.
Man weiß halt nicht und ich glaube, dass da schon viele auch die tatsächlichen
Materialkosten schon nicht richtig berechnet haben und mir hat auch mal jemand gesagt,
also gerade im Gastronomiebereich, ob du Geld verdienst und ob deine Idee funktioniert,
hängt am Ende nicht so sehr davon ab, wie gut du kochst in dem Fall,
sondern wie viel du wegwirfst.
Ja, genau, auch nicht wie viel du verkaufst, sondern wie viel du wegwirfst.
Das ist zum Beispiel jetzt hier auch so, man muss ja eigentlich auch noch mit einberechnen.
Zum Beispiel, dass die Karten unterwegs verloren gehen, dass man Produkte,
dass sie fehlerhaft ankommen oder auch beschädigt werden, im Laufe der Zeit
vielleicht einen Knick bekommen, die man dann aussortieren muss.
Das sind alles so Sachen, die man zu einem gewissen Prozentanteil ja mit einkalkulieren
muss, um am Schluss noch profitabel zu sein.
Und es kann ja auch mal passieren, dass ein Produkt einfach ein Ladenhüter ist.
Also ich kenne das aus dem Verlagswesen, die sagen ja auch, dass von zehn Büchern,
die gemacht werden, zwei das
Geld verdienen für alle zehn, weil acht irgendwie halt nicht so laufen.
Auch wieder ein bisschen Pareto-Prinzip, 80-20-Regel. Ist bei mir auch so.
Ich verkaufe auch hauptsächlich 20 Prozent meiner Karten.
Und mit denen machst du 80 Prozent deines Umsatzes. Das lässt sich schnell übertragen, sowas auch.
Du hast jetzt gerade die Einzelkosten, die Gemeinkosten berechnet und ich stelle
Fragen, von denen ich die Antworten schon so ein bisschen kenne,
aber ich stelle es natürlich trotzdem, weil ich es interessant finde.
So eine Karte, die entsteht ja nicht aus dem leeren Raum.
Also du hast die ja auch mal gestaltet, da ging ja auch Zeit rein.
Wie spielt das in die Kalkulation rein?
Ja, also das ist auch so ein Punkt, der glaube ich gern vergessen wird.
Auch den habe ich am Anfang in meinen Kalkulationen nicht so richtig mit einberechnet,
als ich das noch nebenberuflich gemacht habe.
Aber ein ganz großer Teil sind natürlich auch die Lohnkosten.
Das heißt, mein Arbeitsaufwand, den ich habe pro Karte, da muss man dann auch
nochmal so ein bisschen unterscheiden.
Bei mir ist es ja so, bei meinem Geschäftsmodell ist es ja so,
dass ich ein relativ gut skalierbares Business habe, das heißt,
wenn ich ein Kartendesign entwerfe, habe ich meinen Arbeitsaufwand einmalig,
das heißt, ich habe einen Initialaufwand für die Gestaltung,
den ich mit einberechnen muss und wenn….
Wenn dann zum Beispiel die ersten 100 Karten verkauft sind und ich dann das
Produkt nur noch nachbestelle,
muss ich eigentlich nur noch den kurzen Aufwand für die Nachbestellung rechnen,
aber keinen Arbeitsaufwand mehr in dem Sinne, dass ich es gestalten muss.
Genau, das nennt man Amortisation.
Also die ersten 100 Karten bezahlen quasi die Entwicklungskosten und danach
sinken quasi die Pro-Karte-Kosten.
Also wenn man alles zusammenzählen würde, obwohl es sich, also wenn du nur wieder
100 Stück bestellst, weil diese Entwicklungskosten nicht mehr mit drin sind,
wird eigentlich der Preis pro Karte günstiger. oder einen Einkaufspreis oder
die Herstellungskosten, wie man das nennen mag.
Und dann wird mehr Geld verdient damit plötzlich. Sprich, wenn so ein Produkt
ein Rennerprodukt ist, dann kann es auch wirklich Geld verdienen.
Vor allem, wenn du dann vielleicht schon weißt, okay, ich kaufe nicht nochmal
100, sondern 500 nach. Weil ich weiß, okay, die laufen jetzt richtig gut.
Dann wird da auch ordentlich Geld verdient. Aber wichtig ist eben,
diese Kosten auf dem Radar zu haben.
Und wie gesagt, wir haben es ja gerade schon gesagt, es kann auch sein,
dass eine Karte niemals Geld verdient, weil es ein Ladenhüter oder ein Produkt
niemals Geld verdient. Und das ist dann auch okay.
Aber auch da ist dann wichtig zu wissen, Wie viel Geld habe ich gerade begraben
in einem Produkt? Genau und das ist aber zum Beispiel auch ein sehr großer Unterschied
zu einem Geschäftsmodell.
Ich gehe jetzt immer, weil es gerade im Handmade-Bereich ja sehr viele zum Beispiel
wirklich handwerklich hergestellte Produkte gibt, wie genähte Dinge oder Töpferware oder sonstiges.
Und da ist es ja so, dass eigentlich der Arbeitsaufwand im Laufe der Zeit nicht wirklich sinkt.
Man wird vielleicht ein bisschen schneller, wenn man das zum hundertsten Mal
dann macht, aber trotzdem muss
man ja da vor allem den Arbeitsaufwand pro Produkt ganz genau berechnen.
Den kriegst du ja eigentlich von der Druckerei, so gesehen. Also die sagen dir
ja, was es kostet, die Dinger herzustellen.
Auch wenn jemand töpfert, müsste ja trotzdem irgendwie Entwicklungskosten einfließen,
Wie soll, keine Ahnung, der Stifthalter aussehen oder der Aschenbecher oder
die Tasse oder was auch immer, was man halt so töpfert.
Man merkt, ich habe keine Ahnung
von dem Business und müsste das da auch einkalkulieren in solche Sachen.
Jetzt werfen wir hier ganz, ganz viele Begriffe rum. Hinter diesen Begriffen stehen ja Zahlen.
Machst du das mit deinem, ich sehe hier gerade liegen, wunderschönen orangenen
Stift mit deinem Namen drauf auf ein Stück Papier oder wie berechnest du sowas?
Also ich mache es im Moment noch relativ einfach, ganz klassisch in einer Excel-Tabelle.
Da gibt es sicherlich auch noch bessere Modelle, aber ich denke mal von Anfang
tut es das auf jeden Fall.
Ich glaube die deutsche Wirtschaft basiert zu 80% auf Excel,
von daher bist du auf der richtigen Seite.
Ich bin auch wirklich überhaupt kein Excel-Profi, aber da reichen ja wirklich
die einfachsten Formeln.
100 Stück Gesamtpreis dann durch 100 teilen und dann am Schluss zusammenzählen und das Einzige was…,
Das einzig komplexere an dieser Liste ist irgendwie eine Prozentrechnung,
weil ich mir zum Beispiel, was auch ein sehr großer Teil ist,
was dann in dem Fall Werbekosten sind,
zum Beispiel die Etsy-Gebühren, die dann immer prozentual pro Artikelkosten anfallen.
Aber wenn man sich da einmal eine anständige Vorlage baut, eine Liste,
was man auch mittlerweile kostenlos runterladen kann, dann kann man das relativ
gut ausrechnen, was wirklich pro Produkt dann auch hängen bleibt.
Ich kann mich gut erinnern, wir sind auf unserer Terrasse gesessen zusammen
und haben an deinem Notebook diese Vollkostenrechnung von deinen Produkten beispielhaft
mal gemacht für den Businessplan damals,
damit der einfach belastbare Zahlen enthält und ich glaube da haben wir eine
gute Vorlage geschaffen, von der man jetzt auch wirklich weit runter arbeiten kann.
Und am Ende ist es dann wirklich so, wenn man sich einmal diesen Aufwand macht
und jetzt nicht jedes Produkt komplett anders ist, dann lässt sich das auch
übertragen und man hat am Ende irgendwie drei, vier Zahlen, die man eintragen
muss und kommt eigentlich immer auf sehr genaue Werte am Ende.
Also dieser, auch da, der Aufwand muss natürlich irgendwie mal bezahlt werden,
aber diesen Initialaufwand einmal zu machen, das sauber zu kalkulieren,
hilft euch auf Jahre wirklich das sauber zu machen.
Und das ist ja gerade ein sehr guter Punkt genannt, dass quasi sowas am besten
nicht bei jedem Produkt komplett anders ist und das ist finde ich auch wirklich
so ein bisschen der Game Changer in Sachen Handmade Produkte,
also wenn man wirklich auf ein Businessmodell gehen möchte, wo man Handarbeit herstellt,
macht es zumindest Sinn eine Serienproduktion zu machen.
Das heißt, dass du sowas wie eine Artikelbeschreibung, Produktbilder etc.
Einmal als Initialaufwand machst und dann wirklich in Serie produzierst.
Weil wenn du wirklich nur Einzelstücke herstellst, also gibt es sicherlich auch
Businessmodelle, die genau darauf ausgehen.
Es müssen dann aber, glaube ich, sehr hochpreisige Produkte sein, dass sich das rechnet.
Weil wenn du wirklich jedes Produkt einzeln fotografieren, bewerben musst,
dann wird es halt sehr, sehr, sehr aufwendig.
Und dann musst du diese Produktrecherche für jedes Produkt neu machen.
Standardisierung und dann Effizienzsteigerung. Diese Standardisierung sind die wichtigen Begriffe,
also dass man nicht jedes Mal von null anfängt und erst nochmal einen Faden
kaufen und nochmal einen Stoff und eine neue Schere kaufen muss,
wenn man es ganz arg übertreibt, sondern dass man sich auch überlegt,
okay, kann ich heute vielleicht einfach nur die Stoffe schneiden, beispielsweise.
Morgen nähe ich dann alles. Also nicht jedes Produkt auch einzeln machen,
außer das ist das Business-Modell, wenn es also so personalisierbar ist,
dass jedes einzeln machen müsste, dann sind die Kosten extrem hoch natürlich,
weil jedes von Null auf angefangen wird.
Oder man wird gesagt, okay, wie kann ich es standardisieren,
wie kann ich vielleicht auch Sachen auslagern von vornherein.
Also wäre es möglich, Dinge schon vorbereitet einzukaufen in irgendeiner Art
und Weise. Ja, oder genau, dann zum Beispiel bei mir wirklich eigentlich den
letzten Schritt abzugeben, das Drucken.
Wobei, das ist nicht der letzte Schritt, aber genau, weil ich könnte ja,
also ich kenne zum Beispiel auch Leute, die ein ähnliches Businessmodell haben
wie ich, die ihre Produkte selber drucken.
Wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Oder auch zu überlegen,
musst du unbedingt zur Post laufen?
Musst du die Karten versenden? Also muss der Designer, die Designerin das machen?
Also langfristig vielleicht die Überlegung, okay, kannst du,
wenn du neue Karten machst, mehr verdienen, als es dich kostet,
eine Person einzustellen, die den Versand macht?
Also solche Sachen im Hinterkopf zu behalten. Und du kannst solche Entscheidungen
nur treffen, wenn du Kalkulationen hast, weil du einfach nur denkst,
ja, ich mache immer den dreifachen Preis von den Druckkosten und das wird schon irgendwie hinhauen.
Dann kannst du niemals eine fundierte Entscheidung treffen, wie es weitergehen
soll, wie es effizienter gestaltet werden soll in deinem Business. Ja, genau.
Das war jetzt alles sehr produktbezogen auf mein Business.
Vielleicht kannst du zu deiner Branche nochmal ein bisschen was sagen.
Also eher in Richtung Dienstleistung. Du hast ja auch ein paar, wie soll man sagen,
ein paar Bereiche, wo du auch in Richtung Produkte, also eher so Online-Kurse
oder sowas gehst, was ja auch ein Produkt ist, aber trotzdem auch irgendwie eine Dienstleistung.
Vielleicht kannst du dazu noch ein bisschen was sagen, wo jetzt die konkreten
Materialkosten so ein bisschen rausfallen.
Genau, also bei mir bekommt der Kunde ja einfach nur ein paar Bilder zugeschickt.
Heiße Luft. Nichts echtes, genau, nur ein paar einzelne Nullen.
Es ist, da ist die Gefahr oft hoch, dass man sich stark unter Wert verkauft,
weil die meisten gar nicht wissen, was die Eigenkosten sind.
Also letzte Woche habe ich einen Vortrag gehalten an der Schule, wo Gestaltung,
Fotografie und Film gelehrt wird und die Schülerinnen und Schüler,
man hat gemerkt, dass sie tausend Fragen haben und ich denen die Augen öffnen konnte,
indem ich ihnen einfach mal vorgerechnet habe, was ein Stundenverrechnungssatz ist.
Also der Stundensatz ist das, was wir Richtung Kunde kommunizieren,
der Stundenverrechnungssatz ist das, was wir intern kosten.
Und ja, auch wenn du Einzelunternehmerin, Einzelunternehmer bist,
du hast trotzdem Kosten für dich.
Und da kommen ja all solche Sachen rein wie, was zahle ich an Miete,
an Nebenkosten, Netflix-Abo, Altersvorsorge, Spritkosten, im Sommer ins Freibad gehen.
Also über ein komplettes Jahr hinweg gesehen, wie viel Geld benötige ich,
um mein Leben zu bestreiten, möglichst auch ein bisschen eine Vorsorge zu treffen.
Was muss ich an Steuern bezahlen, was ich vorher vielleicht noch gar nicht weiß
und und und und. Das kommt alles in so eine Privatkosten-Kalkulation rein.
Und wenn ich das dann teile, durch die Tage, die ich wirklich abrechnen kann
bei meinen Kunden und Spoiler-Alert, alle glauben, ich kann ja 20 Tage abrechnen
pro Monat bei meinen Kunden.
Nee, weil dann macht keiner Werbung, keiner kümmert sich um die Administration,
keiner putzt das Equipment und guckt bei Petapixel, was es für neue Kameras gibt.
Das muss ja auch irgendjemand machen in so einem Fotobusiness.
Also ihr könnt gar nicht alle Tage in Rechnung stellen, wenn ihr sechs bis acht
Tage pro Monat wirklich konkret abrechnen könnt, dann habt ihr echt gewonnen, würde ich sagen. Und,
Da lässt sich eine Formel aufstellen und am Ende kommt dieser Stundenverrechnungssatz raus.
Ich habe mal eine Zahl raus von 100 Euro. Also wenn 100 Euro rauskommt,
seid ihr nicht komplett falsch als Fotografin oder Fotograf.
Davon lässt sich leben, davon lässt sich im Zweifelsfall auch eine Familie ernähren
und auch für die Zukunft noch ein bisschen was zur Seite bringen.
Und wenn ich dann hergehe, ich weiß, ich koste 100 Euro in der Stunde,
dann kann ich entscheiden, okay, mache ich den Job, wo ich nur 110 Euro kriege
oder mache ich den Job, weil ich ihn unbedingt haben will, auch für 90 Euro
und der Wert, den ich habe, ist fürs Portfolio zum Beispiel.
Also diese, zu glauben, als Dienstleister habe ich keine Kosten,
ist das wirkliche Problem, weil die Kosten sind da und die muss man sich halt einmal bewusst machen.
Dann kommt dann das Thema rein, Preisgestaltung.
Weil jetzt zu sagen, aha, Stundenverrechnungssatz
100 Euro, dann nehme ich 105 und ich bin fein raus.
Dann komme ich aber auch nicht weit, weil dann passiert mal was Unvorhergesehenes.
Irgendwas fällt um, ist kaputt, Ich muss das neu kaufen. Da habe ich nicht die
Liquidität, auch da zu reagieren in irgendeiner Art und Weise.
Und ich muss ja auch überlegen, es mag ja sein, dass ich vielleicht nur 80 Euro
Stunden Verrechnungssatz habe.
Aber ist meine Arbeit vielleicht mehr wert? Also hier nicht konkret nur die
Kosten im Blick zu halten.
Die Kosten sind die Basis deiner Kalkulation.
Aber dann obendrauf muss der Wert, der Nutzen für den Kunden kommen.
Und wenn ich für Nike das nächste Key Visual fotografiere, was weltweit ausgespielt
wird und auf jedes Plakat, in jedes Magazin und überall reinkommt,
dann werde ich bestimmt nicht sagen, das habe ich in zwei Stunden fotografiert,
noch eine Stunde Bildbearbeitung gemacht, das kostet euch 500 Euro.
Natürlich nicht. Der Nutzen ist ja immens hoch für Nike.
Sprich, das wird dann in fünfstellige Beträge sehr wahrscheinlich reingehen.
Egal, wie lange ich dafür gebraucht habe. Es geht hier um den Nutzen, der dahinter steckt.
Und Nike bezahlt mich ja mit dem Preis auch dafür, dass ich die Erfahrung habe,
vielleicht dieses Bild innerhalb der kurzen Zeit zu machen und so in der Qualität
auch zu liefern. Weil ich jahrelang an mir gearbeitet habe, um das hinzukriegen.
Also für Dienstleister ist es vielleicht nicht so frickelig kleinkomplex in
Kosten und auch, aber nicht jedes Mal, nicht für jede neue Dienstleistung.
Das ist eher dieser Nutzengedanke, der dahinter steht, was ich dem Kunden tatsächlich berechnen kann.
Und es gibt da keine pauschalen Aussagen.
Also ich habe zum Beispiel, ich habe Produkte oder Services nenne ich sie mal,
im Angebot, wo ich mit Pauschalen kalkuliere.
Also wenn ich zum Beispiel Mitarbeiterfotos mache, habe ich eine Pauschale für
den Auftrag und dann pro Mitarbeiter, pro Mitarbeiterin.
Wenn ich jetzt kleine Sachen fotografiere, gehe ich mal auf Stunden ein oder
ich mache mal riesige Pauschalen. Also es gibt, ist ganz unterschiedlich dann.
Und je nachdem,
Es kann auch passieren, dass ich für die gleiche Dienstleistung an zwei Kunden
einmal als Pauschale anbiete und einmal auf Zeitbasis.
Je nachdem, was für den Kunden auch das Richtige ist.
Weil, keine Ahnung, ein kleiner Betrieb, der selbst mit Stundensätzen arbeitet,
versteht Stundensätze vielleicht viel besser.
Während ein großer Konzern mit einer Pauschale viel besser arbeiten kann.
Wo nicht dann eine neue Bestellung in der Warenwirtschaft ausgelöst werden muss.
Muss nur, weil sich bei mir was um eine halbe Stunde dreht, sondern da sagt
man, okay, rechnen Sie die halt von vorn mit rein, das ist uns eh egal und machen
Sie eine Pauschale, dann müssen wir uns alle keinen Aufwand mehr machen.
Gibt es alles. Man muss ein bisschen seine Kunden auch kennenlernen und ich
sage mal mehrere Bälle in der Luft jonglieren, auf der einen Seite Kosten,
die Nutzen und was erwartet der Kunde eigentlich, um dann an die richtigen Preise ranzukommen.
Und ich meine, ein Tipp, der gilt für dich wie für mich, glaube ich,
oder für dein Business wie für mein Business, Und es gibt auch Preise,
wo man darauf achten muss, wo gewisse Schwellen überschritten werden.
Also es gab ja vier so berühmte Fragen, was ist der günstigste Preis für dieses
Produkt, was ist der teuerste Preis, den sie für dieses Produkt akzeptieren
würden, was wäre so günstig, dass sie an der Qualität mangeln und was bei genau
der richtigen Preis. Irgendwie so waren die Fragen.
Also zu überlegen, was ist es meinem Kunden wert, wer ist überhaupt mein Kunde?
Genau, das wollte ich gerade sagen.
Was übertragbar ist auf beide Geschäftsmodelle ist ja auch so ein bisschen,
wen möchte ich eigentlich als Kunde haben.
Also nachdem man ja alle wirklich wichtigen Punkte in die Kosten mit einbezogen
hat, hat man ja immer noch einen gewissen Spielraum.
Zum einen, das hatte ich jetzt vorher, haben wir ganz am Anfang erwähnt,
dann wieder vergessen, dann wirklich, wenn man jetzt die ganzen Kosten zusammengerechnet
hat, zu gucken, wo komme ich raus und wo liege ich denn da am Markt.
Man hat ja trotzdem noch eine Variable auch ein Stück weit,
wo man jetzt sagen kann, okay, meine Preisstrategie ist, ich möchte wirklich
eher die sogenannten Hochpreiskunden ansprechen oder ich möchte eher auf Masse
gehen und möchte ein bisschen breiter aufgestellt sein.
Da hat man ja auf jeden Fall noch einen Spielraum und muss halt wirklich seine
Zielgruppe genau kennen oder sich entscheiden, welche Zielgruppe möchte ich haben.
Genau. Sich auch entscheiden und nicht alles wollen. Sondern auch ganz klar
sagen, ich biete irgendwas halt nicht an.
Also meine Preise für Bewerbungsbilder zum Beispiel.
140 Euro ist der Startpreis. Das ist nicht günstig. Und es gibt viele,
die machen das sehr, sehr viel günstiger.
Aber das sind dann auch nicht meine Kunden, die ich bedienen möchte.
Das hat nichts mit den Personen zu tun.
Das sind bestimmt alles nette Menschen. Aber ich habe mir überlegt,
wie sieht mein Produkt aus und wie sehen meine Kunden aus, die diesen Preis
dann auch bezahlen und die will ich ansprechen und ich will es auch nicht verwässern dadurch,
dass ich ein super günstiges Produkt anbiete und das sind Entscheidungen,
die muss man halt mal treffen und dann auch damit leben und arbeiten.
Genau und das gehört ja so ein bisschen auch zum CI einer Marke,
in welchem Bereich man unterwegs sein möchte.
Genau, also möchte ich die Schnäppchenjäger ansprechen,
möchte ich die ängstlichen ansprechen, die Angst haben das zu verpassen,
also immer mal wieder mit Angeboten um die Ecke kommen oder mag ich die ansprechen,
denen das eigentlich egal ist, die aber gut beraten werden wollen oder dann eher sagen,
ja ich akzeptiere auch einen viel höheren Preis, aber ich möchte diese Beratung
extra haben, ich möchte dann nochmal nachfragen können,
wen spreche ich an und auch das spielt in die Preisgestaltung auf jeden Fall mit rein.
Ja, weil ich finde, oft hat man ja so Angst vor dem Preis, also geht einem,
kennt glaube ich jeder, also vor allem bei der Dienstleistung,
dass man dann eher ein bisschen niedrig anbietet, aus Angst,
denn ansonsten den Auftrag gar nicht zu bekommen,
was auch sicherlich am Anfang zum Start eines Businesses auch ein Stück weit
mal okay ist, um mal wirklich ein bisschen reinzukommen.
Nicht jeder fängt mit dem höchsten Stundensatz an, das ist glaube ich klar.
Aber trotzdem keine Angst vor dem Preis haben und ich finde,
jetzt gerade was Produkte auch angeht oder ja auch Dienstleistungen,
ist eigentlich egal, dass wenn man irgendwas Bestimmtes möchte,
dass wenn man sich durch die verschiedensten Suchergebnisse wühlt,
der niedrigste Preis auch oft abschreckend ist,
weil davon geht man ja eigentlich direkt davon aus, dass die Qualität auch nicht
gut ist, warum sollte es sonst das günstigste sein und da halt wirklich den
richtigen Weg für einen selbst.
So Kaufentscheidungen sind ja psychologische Prozesse, die stattfinden.
Und da sagst du es gerade, das Niedrigste will ich nicht, das Teuerste ist mir
aber zu teuer, aber das in der Mitte ist gut. Und das kann ich ja von vornherein
selbst so strukturieren.
Also wenn ich nur sage, okay, die Leute kaufen eh immer das mittlere Produkt,
ich biete nur noch das an, nehme ich mir potenzielle Kunden,
weil die Kunden diese Entscheidung dann nicht mehr treffen können.
Auf der anderen Seite, man will auch nicht viele Entscheidungen abverlangen,
Weil jede Entscheidung kostet im Gehirn Energie, sage ich mal.
Und das mögen wir alle auch nicht. Vor allem, wenn wir nichts gegessen haben, mögen wir das nicht.
Und auch da, also Produkte nicht zu komplex machen zum Beispiel.
Deswegen biete ich manche Sachen pauschal an und mache nicht irgendwie mit Stundensätzen
und vielen Optionen oder so rum, was die Leute nur verwirrt,
weil verwirrte Kunden kaufen auch nicht.
Da gibt es viel, was da reinspielt. Ich habe jetzt diesen.
Preisgestaltungshonorare-Nutzungsrechte-Kurs an mehreren Schulen für Fotografie
und Gestaltung gehalten.
Ich glaube, ich werde da so einen Videokurs mal draus machen müssen,
weil das Thema kommt immer wieder bei mir auf.
Und ich werde da vermutlich in den nächsten Wochen mich mal hinsetzen und da
versuchen, selbst ein Produkt draus zu machen. Da haben wir es wieder.
Wenn ihr da Fragen habt, was euch interessieren würde, was müsste da rein in
so einen Videokurs, sag ich mal, wo man sowas lernen kann, schreibt mir gerne.
Also das interessiert mich wirklich.
Ich will ja auch ein gutes Produkt machen, dann kann ich da auch noch einiges aufnehmen.
Wenn ihr da Fragen habt, immer her damit. Wir können es jetzt in einer Podcast-Episode
nicht ganz so in die Tiefe besprechen, also ich habe sonst Unterrichtstage damit
verbracht und das wird immer noch sehr allgemein gehalten.
Aber ja, ich will das Thema auch fördern, weil ich viele Kolleginnen und Kollegen
bei mir sehe, die da echt den Struggle haben, gute Preise zu machen und gut
für ihre gute Arbeit bezahlt zu werden.
Und ich denke, bei dir im Handmade-Bereich ist es nicht anders.
Ja, auf jeden Fall. Und ich finde es auch ganz wichtig, da wirklich offen auch drüber zu sprechen.
Es ist ja auch so ein sehr deutsches Problem, immer noch Angst zu haben,
auch sich wirklich auszutauschen oder offen darüber zu sprechen,
was der eigene Stundenlohn ist.
Und vielleicht können wir das sogar auch nutzen und auf unserem Kanal mal eine
kleine Umfrage machen, dass jeder mal seinen Stundensatz teilt.
Wäre auch ganz cool. Ja, ein Stundenverrechnungssatz und ein Stundensatz.
Wir machen es mal nicht so kompliziert, sonst macht keiner mit.
Wer nicht wisst, was es ist, dann müsste weiter den Podcast anhören.
Ja, also ich glaube, heute haben wir viel Wissen übermittelt oder viel Info,
und hast du noch was Abschließendes zu sagen?
Nee, außer, dass ich immer noch den Stift da drüben angucke und mir überlege,
ich hätte auch so gerne so einen Stift, aber den werde ich wohl niemals bekommen.
Ja, ich habe hier so einen schönen, orangenen Stift mit meinem Name drauf.
Ist ein Traum. Ja. Vielen Dank nochmal für die zwei schönen Stifte.
Gerne, gerne. War mir eine Freude, dir diese Stifte, beide Stifte zu schenken.
Beides mal deinem Namen. Ja, ich fühle mich wirklich geehrt.
Jetzt kann ich einen immer dabei haben und einen hier im Büro lassen.
Und sie wissen immer, wo sie hingehören, die Stifte. Das ist ein Traum.
Ja, gut, ich würde sagen, wir machen den Sack zu.
Verkauft schön fleißig. Gestaltet Preise. Und bis zum nächsten Mal. Bis dann. Tschüss.