Couple & Company

Luisa Jones & Thomas B. Jones

016: Aufhören oder Weitermachen - Zweifel und Ängste im Geschäftsleben

04.04.2024 33 min

Zusammenfassung & Show Notes

Wir sprechen über die Tiefpunkte die man als Unternehmer:in zwangsläufig irgendwann mal durchlebt und wie wir wieder rausgekommen sind.

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Transkript

Hallo und herzlich willkommen bei Couple & Company. Mein Name ist Lou. Mein Name ist Thomas. Und zusammen sind wir The Joneses. So, große Überraschung, ich bin ein bisschen erkältet. Könnte sein, dass ich ein bisschen huste in der Folge. Ja, genau. Eigentlich wäre es die große Überraschung, wenn wir beide gesund wären. Lass uns das in Zukunft ankündigen. Ja, jetzt machen wir es einfach. Ja, wir sind heute hier zusammengekommen, du und ich, um darüber zu sprechen, wie schwer diese Selbstständigkeit ist. Oder? Ja, wie herausfordernd. Wie herausfordernd auf jeden Fall. Wie schwer, wie es einem manchmal auch zermürben kann. Ich glaube, wir machen die Episode ganz bewusst, weil wir wissen, ihr da draußen, du, der das jetzt gerade anhörst, sitzt vielleicht gerade da mit dem Gesicht in den Händen vergraben, weil nichts so läuft, wie es soll. Wir sind da, wir sehen dich, wir hören dich, wir verstehen dich. Wir und alle anderen UnternehmerInnen waren glaube ich schon mal an diesem Punkt und wir versuchen heute einfach mal von uns zu erzählen, was unsere Schwierigkeiten waren oder sind. Sind. Wir können ja ganz gut aus zwei unterschiedlichen Perspektiven ein bisschen erzählen. Bei dir ist das Ganze ja schon gefestigt. Die großen Zweifel und Ängste hast du zum Glück schon hinter dir. Bei mir ist es eher noch aktueller. Bei mir läuft jetzt gerade mein Gründungszuschuss aus und jetzt geht es richtig los. Und die eine oder andere schlaflose Nacht. Mit Angst vor dem Finanzamt und dem Steuerberater habe ich jetzt auch schon hinter mir. Ja, da kommen noch Ängste mit Kunden hinzu. Also da gibt es genügend Themen, die einen da an den Rand der Verzweiflung treiben können. Und wir erzählen heute einfach mal so ein paar so Anekdoten. Du befindest dich ja etwas früher, also zeitstrahlmäßig in deiner Gründung noch. Du bist jetzt, du hast gerade eben gesagt, du bist gerade aus dem Gründungszuschuss raus, sprich du stehst jetzt fast ganz auf eigenen Füßen. Mit einem Unternehmen, du hast diese, wie heißt diese Weiterzahlung? Ich habe quasi die zweite Phase beantragt nach dem Gründungszuschuss. Also die erste Phase bedeutet ja, dass man die Höhe des einem zustehenden Arbeitslosengeldes bekommt, zusätzlich noch 300 Euro für die soziale Absicherung. Und ich bin jetzt in der zweiten Phase, in der ich für neun Monate nochmal diese 300 Euro monatlich weitergezahlt bekomme. Ich habe jetzt auch vorhin schon mal versucht, telefonisch da jemanden zu erreichen, denn mir wurde telefonisch schon zugesichert, dass ich das bekomme, aber ich habe noch keinen schriftlichen Bescheid dazu. Schon über sechs Wochen her, dass ich das eingereicht habe. Ja, man sieht bei sowas immer zeitig dran sein. Und ja, also eigentlich gehe ich davon aus, dass es geklappt hat mit der Weiterzahlung, aber wir werden sehen. Man weiß es nicht und genau solche Unsicherheit, wo an anderer Stelle die Mühlen einfach langsam mahlen. Ich finde, die können einen als Unternehmerin, als Unternehmer zermürben. Mich macht sowas bis heute wahnsinnig. Also ich meine, das sind jetzt nur 300 Euro im Monat, aber irgendwie, ja, so als Existenzgründer und…. Würde ganz gut helfen gerade noch, so für mich. Genau, aber wie du sagst, auch nicht zahlende Kundinnen und sowas, die natürlich für ein größeres Unternehmen jetzt nicht so ausschlaggebend sind, sind dann halt am Anfang total ein Problem. Du hast gerade auch wieder ein paar offene Rechnungen, die nicht kommen. Ja, ich finde sowas wie diese Zahlung zur sozialen Absicherung bei dir, wo du jetzt keine Bestätigung hast. Also es kommt sehr wahrscheinlich vielleicht, aber vielleicht musst du auch noch ein paar Mal anrufen. Kunden, die ihre Rechnungen nicht bezahlen, warum auch immer. Das sind halt so Dinge, die stapeln sich hinten im Kopf auf und blockieren einen immens. Die halten dich ja von deiner eigentlichen Arbeit ab. Ja, total. Wenn solche Themen überhand nehmen, dann macht sowas einen auch das blockiert richtig. Ja, ich finde, das macht auch total unkreativ. Also ich merke, wenn ich sowas im Hinterkopf habe, dann bin ich überhaupt nicht dann, ja, dann kann ich nicht kreativ arbeiten und Und ich merke das dann total, dass dann Social Media bei mir runterfällt, weil ich dann irgendwie mich gar nicht so in der Stimmung fühle, auch wenn es natürlich dazugehört. Aber ich glaube, es ist auch normal, dass es eben einen einschränkt. Und genau, ich hatte jetzt kommen, also ganz, ganz aktuelles Thema heute, ich komme jetzt gerade aus dem Call mit unserem Steuerberater, weil meine erste Umsatzsteuervorauszahlung für das erste Quartal jetzt ansteht und da noch ein paar kleinere Baustellen offen sind bei mir. Und ja, und irgendwie so, also ich kenne das oder habe es jetzt schon von vielen gehört, auch die schon ein paar Jahre dabei sind, dass, ich meine, dir geht es ja auch so, jedes Mal, wenn der Brief vom Finanzamt kommt, hat man irgendwie doch Bauchschmerzen, was da jetzt wieder drinsteht. Da klärt es sich dann zumindest schnell auf, sobald man den Brief geöffnet hat, dann weiß man, was drinsteht. Aber ich finde bei so Sachen, wo man es halt nicht bescheid weiß, nicht zahlende Kunden, zahlt der jemals, ist der insolvent, was ist da los, meldet sich das Arbeitsamt jemals wieder, keine Ahnung. Bei solchen Sachen finde ich es halt wichtig, also ich komme jetzt gleich mit so lustigen Bewältigungsstrategien. Ich finde es immer gut, mir sowas aufzuschreiben und es in meiner To-Do-Liste drin zu haben oder die nicht bezahlte Rechnung, die läuft erstmal in meiner Warenwirtschaft. Also ich schreibe meine erste Rechnung, dann eine Zahlungserinnerung, zweite Mahnung, dritte Mahnung und dann juhu. Aber ich finde es einfach gut, wenn ich die Sachen aufgeschrieben habe, weil dann sind sie abgelegt. Ich weiß, das erinnert mich mich da dran. Ich muss mir jetzt keine Gedanken drüber haben. Klar nagt es immer noch kleinem Gehirn irgendwo an mir, dass da eine Rechnung offen ist. Aber es ist nicht so, dass ich jetzt einen Zettel auf dem Tisch liegen habe, wo steht, ah, Kunde zahlt die Rechnung nicht. Und ich ständig drüber nachdenke. Ich weiß, in zwei Wochen, wenn die nächste Frist abläuft, dann gehe ich da wieder ran. Es hilft mir, solche Sachen ablegen zu können, in irgendeiner Art und Weise. Also es ist wirklich irgendwo, es ist notiert, es kommt von alleine wieder hoch, aber ich muss jetzt nicht ständig es in meinem, ich muss es nicht im Hinterkopf behalten. Ja, das ist so ein Stück weit, also Verdrängung ist natürlich immer negativ behaftet, aber ich finde das hat schon so ein bisschen geht in die Richtung, dass man das auch lernen muss, dass manche Dinge, genau, dass man die einfach so ein bisschen wegschieben muss, weil sie einen sonst dauerhaft blockieren. Und es gibt auf jeden Fall immer eine Lösung dafür. Das finde ich ist auch sowas, was ich jetzt schon so ein bisschen gelernt habe in den letzten Monaten. Also letztes Jahr, als ich angefangen habe, gerade meine ganze Buchhaltung und das alles zu strukturieren, da bin ich manchmal echt nachts wachgelegen und dachte, okay, das gibt dafür einfach keine Lösung. Und ich muss wieder aufhören, ich weiß nicht, wie ich meine ganzen Etsy-Sachen verbuche. Ich kann nicht selbstständig sein, weil das funktioniert gar nicht. Und genau, das habe ich jetzt schon gelernt, dass es auf jeden Fall, dass es natürlich teilweise leider unnötig kompliziert ist und auch dann irgendwie mit Kosten verbunden, bis man das dann alles mal am Laufen hat. Aber es findet sich auf jeden Fall eine Lösung. Man ist ja auch nicht die einzige Person auf der Welt, die dieses Problem hat, meistens. Und auch da hilft, finde ich, Mitschreiben. Also ich fange das gerade wieder an. Ich habe gerade ein größeres Projekt am Laufen, da möchte ich jetzt gar nicht so sehr in die Details gehen, aber es gibt im Prinzip eine Million offene Fragen und komplexe Prozesse, auch steuerlich, abrechnungstechnisch und was da alles irgendwie erledigt werden muss. Und man recherchiert da immer so ein bisschen drumherum, man bekommt vielleicht mal eine neue Info und ich habe mir da zu meinem Notion einfach Seiten angelegt, wo ich meine eigenen Gedanken, Feststellungen, auch Fragen an mich selbst einfach runtertippen kann, einfach damit ich es weg habe. Ich weiß ganz genau, wenn ich in die nächste Besprechung gehe, wenn ich wieder an das Thema rangehe, kann ich meine eigenen Notizen aufmachen und dadurch belastet mich das aber weniger. Es hängt mir nicht so, es spukt mir nicht im Kopf rum. Ich kann das Ding abschließen, irgendwo die Seite zumachen, sage ich mal und dann ist es auch auch erstmal weg. Ja, ja, auf jeden Fall. Das kann ich mir gut vorstellen und das mache ich teilweise auch. Aber genau, ich finde manchen Dingen fällt es einem trotzdem schwer. Ja, absolut. Also für mich gerade am Anfang, vielleicht fange ich jetzt auch mal so von meiner Anfangszeit so ein bisschen anzureden, da kommen ja, also direkt man füllt den Gewerbeschein aus, kommt heim und dann kommen die ersten Zweifel. So war das die richtige Entscheidung. Das ist. Das ist, glaube ich, ganz normal, dass diese Zweifel kommen. Die werden auch immer wieder kommen. Die werden immer wieder mal auch eine andere Form vielleicht haben. Und du hast es mir jetzt erzählt in Vorbereitung auf die Episode heute, wie auch ich am Anfang manchmal da gesessen bin und nicht mehr weiter wusste. Ich habe das schon mal verdrängt. Ja, wusstest du schon ganz genau. Das ist einfach schon ein paar Tage her. Ich bin auch alt und... Aber wo du es mir dann gesagt hast, ist mir auch eingefallen, ja stimmt, stimmt, da war was. Ich bin wirklich da gesessen im ersten Jahr, denke ich mal, oder im zweiten vermutlich und habe mir überlegt, okay, wo könnte ich als angestellter Fotograf irgendwie noch nebenher was verdienen. Ja, in Teilzeit, um halt dazu noch was und so. Wo ich jetzt auch schon am überlegen war oder bin, brauche ich irgendwie einen kleinen Teilzeitjob noch dazu, einfach als Sicherheit, weil ja, diese ganze Unsicherheit ist halt schon ungewohnt. Ja und diese Unsicherheit nagt an einem und man versucht dann ganz menschlich irgendwie Sicherheit zu schaffen. Also wenn ich dann einen kleinen Nebenjob hätte, dann würden ja wieder x Euro reinkommen, dann wäre die Krankenversicherung bezahlt. Der Gedanke ja prinzipiell richtig, man gibt dadurch ja auch wieder was auf, aber dieses rettende Ufer, dieser Rettungsring Fixgehalt ist sehr verlockend dann. Ja, halt auch wegen der Versicherung und so. Es gibt ja auch viele, die wirklich genau so zu dem Mindestmaß angestellt sind, um die Versicherung nicht zahlen zu müssen und dann halt die restliche Zeit in der Selbstständigkeit arbeiten. Genau. Was ja ein völlig okayes Konzept ist. Man muss ja nicht 100% selbstständig sein. Also genau, das muss man ja auch sagen. Es gibt ja kein richtig oder falsch. Ich habe es damals nicht gemacht. Ich war nie angestellter Fotograf dann. Du hast natürlich auch ein paar komische Jobs dann doch am Anfang gemacht, die halt Quatsch waren. Weißt du noch die Möbelgeschichte? Das war auch relativ am Anfang, glaube ich, wo du dachtest, das ist jetzt der rettende Anker. Das ist so ein dauerhafter Job, da kommt irgendwie regelmäßig Geld rein. Magst du kurz erzählen, was das nochmal war? Genau, also um nicht als angestellter Fotograf zu arbeiten, habe ich mir eine andere falsche Entscheidung getroffen. Und ich habe am Anfang mit so einem Startup zusammen Möbel fotografiert. Also die kaufen und die waren eine Vermittlungsplattform für Möbel, die lange schon in den Möbelhäusern rumstanden. Um deren Zustand richtig zu erfassen, brauchen wir A, eine Beschreibung aus dem Möbelhaus, aber auch Bilder. Ein Möbelhaus hat keine Fotografen und die können das auch nicht fotografieren. Also werden dort Fotografinnen und Fotografen hingeschickt, um das zu fotografieren. Und alle, die was mit Fotografie zu tun haben, bei euch gehen jetzt die Alarmglocken los. Ja, aber Moment mal, da stehen tausend andere Möbel rum, das Licht da drin ist Käse. Was ist das einfach ein Riesenaufwand, um ein Möbelstück loszuwerden? Ja, genau, ein Riesenaufwand. Das Konzept hat nicht so funktioniert, oder gibt es die noch? Ich habe keine Ahnung, ob es die noch gibt. Aber für mich als Fotograf, ich meine, ich habe viel gelernt darüber, was ich nicht machen möchte, auch viel gelernt, wie man aus wirklich schwierigen Umständen irgendwie Bilder rauskriegt, aber ich habe auch kaum was dran verdient. Ich habe gemerkt, dass diese Sicherheit, die mir diese dauerhaften Aufträge in dieser Form speziell bringen würden…, ist den Aufwand auch gar nicht wert. Also für das, was ich da machen musste, wie hoch der Aufwand war und wie schwierig auch die Organisation und Abwicklung mit denen war, habe ich am Ende eigentlich gar nichts rausbekommen. Und dann für mich gelernt, okay, bevor ich so einen Quatsch nochmal mache, dann überlege ich mir lieber eigene Wege, wie ich aus eigenem Antrieb raus irgendwie besser Geld verdienen kann. Also lieber spreche ich die Möbelhäuser an und fotografiere deren Mitarbeiter durch. Dann kann ich zumindest bestimmen, was hier gemacht wird und kann auch mehr verdienen. Aber nicht jeder Deal, der erstmal gut aussieht, ist dann auch tatsächlich gut. Aber es war auch nicht falsch, den anzunehmen. Ich habe zumindest was gelernt, nämlich, dass ich das nicht möchte. Ja, das ist bei so vielen Dingen so, dass man vielleicht auch mal falsche Entscheidungen trifft, die jetzt aber einen nicht direkt ruinieren, sondern man halt nur festhält, okay, das bringt mich jetzt nicht weiter. Aber genau, war trotzdem deswegen auch eine wichtige Erfahrung. So ist es bei mir halt auch mit verschiedenen Produkten oder Grafikdesign-Aufträgen, die dann am Ende sich herausstellt, Zeit, Geld, Gleichgewicht funktioniert nicht so ganz, aber genau, das gehört eben dazu. Zu und das würde ich jetzt nicht als Fehlentscheidung einschätzen, dass du das ausprobiert hattest. Und das hat dir für die Zeit zumindest erstmal auch wieder eine Sicherheit gegeben, um dann zumindest weiterzumachen und vielleicht auch ein Selbstbewusstsein, okay, das brauche ich nicht. Das kann ich alleine besser. Was ja auch noch hinzukommt, das betrifft uns beide, mich nicht mehr ganz so sehr, dich noch mehr, ist diese Saisonalität. Kate, das hat man ja in der Episode schon mal angesprochen, der schlechte Januar so ein bisschen. Und bei mir war es ja damals die Hochzeitsfotografie. Auf der einen Seite hat natürlich eine Hochzeitsfotografin den absoluten Luxus, im Voraus zu wissen, wie viele Aufträge man hat. Also man hat vielleicht den kompletten Sommer schon voll gebucht und weiß das ein halbes Jahr vorher. Man weiß dann aber auch im Sommer, im Winter kommt nichts. Und dann wartet man wieder auf diese Buchung für das nächste Jahr. Also das ist schon so eine Achterbahn irgendwie. Auf der einen Seite denkt man sich, cool, Januar, Februar, ich kann eigentlich schon ganz entspannt sein, der Sommer ist voll, aber eigentlich muss man schon ans nächste Jahr denken. Und wenn dann der Geldstrom irgendwann abreißt von den abgearbeiteten Hochzeiten und dieser Cashflow nicht mehr reinkommt, ich weiß es noch ganz genau, da ging mir jedes Mal auch der Arsch auf Grundeis, weil ich halt gesehen habe, okay, diesen Monat kann ich nicht mal meine Kosten decken, wenn es Februar ist, wo einfach keine Hochzeiten stattfinden zum Beispiel. Und. Auch da muss man halt, man darf da nicht zu kurzfristig, glaube ich, denken, sondern Saisonalität heißt ja, das geht auch wieder hoch. Ja, also genau das ist natürlich, finde ich, so ein bisschen schwierig, wenn man dann halt so ein tolles Buchhaltungsprogramm hat wie wir, dass einem quasi so eine monatliche oder quartalsweise Vorschau immer anzeigt und man dann halt quasi aufs letzte Quartal guckt und denkt, okay, das war jetzt nicht so gut. Gut, aber man muss es ja dann quasi im Gesamten sehen und hoffentlich hat man dann halt ein bisschen was auf der Seite liegen, um das halt auszugleichen. Das hatten wir ja auch, wie du sagst, in der Folge schon besprochen mit den Schwankungen und dass es auch normal ist, dass es halt Monate gibt, in denen man Rechnungen schreibt und Monate gibt, in denen man Rechnungen bekommt. kommt. Genau. Überwiegend Rechnung bekommt. Es ist ein Auf und Ab und man darf da nicht dran verzweifeln, dass es diese Sessionalität gibt, sondern man muss halt das Big Picture im Auge behalten und sich auch klar machen, es kommen auch wieder bessere Zeiten. Und wie das in der Episode, ich weiß nicht, wer es ist, aber ich verlinke es auf jeden Fall in den Show Notes unten. Vorausschauend halt auch planen, also einen Puffer übrig lassen für die Monate, in denen nicht so viel reinkommt. Und ja, der Puffer, der schmilzt dann irgendwie zusammen. Aber es kommen dann auch wieder bessere Zeiten. Aber ich weiß, die ersten Jahre hat mich das schon ziemlich fertig gemacht. Diese Winter dann immer. Und nicht unbedingt, weil ich jetzt gesagt hätte, da kommt kein Geld rein. Für mich war es auch komisch, keine Arbeit zu haben. Also ich funktioniere besser, wenn ich zu tun habe. Das war ja auch mit Corona dann ganz schlimm. Das kam dann später nochmal hinzu. Aber diese dunklen Monate, also Also Sonne geht früh unter und man ist eh so ein bisschen latent mähe. Dann auch nichts zu tun zu haben, das hat mich umgebracht. Da bin ich gar nicht dafür gemacht. Das war wirklich, glaube ich, die gefährlichste Zeit für mich, wo ich am meisten Zweifel an mir als Person und aber natürlich auch als Unternehmer hatte. Und da jedes Mal durch, das war schon anstrengend. Ich glaube, so wirklich überwunden hatte ich es dann so 2019, wo ich dachte, yeah, ich weiß genau, wie es läuft. Ich kriege die Winter mit meinen Businesskunden super gut rum. Im Sommer habe ich auch noch genug zu tun. Hochzeiten, ich reduziere jetzt sogar die Hochzeiten. Ich habe jetzt den perfekten Flow und es ist total ausgeglichen alles und ich fühle mich total gut. Ich surfe so auf der coolen Welle mit und es kommt immer genug Geld rein. Ich habe nie zu viele Kosten. Was kann schon schief gehen? Und dann kommt die Steuer. Nee, dann kommt die Pandemie um die Ecke. Wobei war das nicht, ich muss gerade überlegen, seit wann bist du? Weil es gibt doch ja auch dieses gefährliche siebte Jahr. Dritte Jahr. Genau, das siebte Jahr sind das Beziehungs-, das gefährliche Beziehungsjahr. Genau, wo dann die Steuernachzahlungen und die nachträglichen Vorauszahlungen und weiß nicht, was alles noch kommt. Das hattest du quasi da ja dann schon. Gerade so auch überwunden. Genau die ganzen steuerlichen Sachen hatte ich dann alle erledigt. Alles war gut, das Leben war schön, dann kam halt die wirklich unvorhergene Sache. Und ich meine, man kann nicht mit einer unvorhersehbaren Sache kalkulieren, aber was ich ja immer den Leuten versuche beizubringen, plant für sechs Wochen Krankheit. Es kann einfach mal sein, du hast irgendwas, also je älter man wird, desto mehr wird es dann auch so, du bist mal sechs Wochen krank, Arm gebrochen, beim Sport Blöde Sachen passieren einfach und du kannst nicht wissen, wann es passiert, aber du musst es irgendwie planen. Und das hatte ich sicherlich gemacht, also sechs Wochen wären überhaupt kein Problem gewesen zu überbrücken, auch drei Monate nicht. Aber zweieinhalb Jahre Pandemie hat doch nochmal eine andere Hausnummer. Und auch da war ich ein paar Mal an dem Punkt, wo ich mir dachte, okay, wie geht es weiter. Ja, auf jeden Fall. Also ich kann mich da noch gut dran erinnern, da hatten wir, also ich meine, hatten ja alle, aber so als Selbstständiger trifft es einen das halt nochmal härter und ich war dann gleichzeitig noch in Kurzarbeit, haben wir glaube ich auch schon mal kurz drüber gesprochen, dann auch noch schwanger und ja, das war schwierig auf jeden Fall. Aber genau, daraus hast du auch wieder viel gelernt, dich breit aufgestellt, was du ja bis heute machst und das ist mir auf jeden Fall auch so geblieben, dass ich das sehr in Erinnerung behalten habe und auch versuche, mich eben breiter aufzustellen. Was glaube ich, also ja, ich glaube, da machen viele den Fehler, halt sich wirklich auf eine Sache zu konzentrieren und bei mir ist es eben so, also dass ich halt, ja, also zum einen verschiedene Plattformen hab, auf denen ich verkaufe, also Etsy-Shop und eigener Shop, dann noch ein bisschen Grafikdesign und vielleicht kommt auch noch ein neues Projekt, wo wir schon mal Gedanken uns drüber gemacht haben neulich. Das hilft auf jeden Fall, sich halt nicht auf eine Sache zu verlassen, weil wenn Etsy morgen zumacht. Ist schlecht, wenn man sich da komplett drauf verlässt. Also das haben wir beide, glaube ich, daraus gelernt. Ja, was ich noch sagen wollte zu den allgemeinen Sorgen, die man so am Anfang hat als Existenzgründer oder Gründerin. Deswegen gibt es ja tatsächlich, wenn man mal sucht, viele Angebote für Gründerinnen und Gründer. Einfach glaube ich auch wirklich, um sich austauschen zu können, um halt festzustellen, okay, ich bin nicht die Einzige, der so geht. Das geht eigentlich allen so. Und auch wenn man sich jetzt nicht immer direkt vergleichen soll, aber das tut man dann ja schon und dann stellt man auch oft fest, okay, so schlecht mache ich das eigentlich gar nicht oder ich bin da schon viele Schritte weiter wie andere und finde ich, das hilft total. Also ich bin jetzt vor kurzem in einen Verein eingetreten für selbstständige Frauen. Der hat sich hier ganz vor kurzem hier bei uns in der Region gegründet mit ein paar Frauen, die ich auch schon auf ein paar Veranstaltungen kennengelernt hatte. Und das war ein total schöner Abend, wo man quasi das erste Kennenlernen hatte und sich austauschen konnte und ja einfach da mal wirklich mit anderen zu sprechen, wie das so ist und ich finde das nimmt auch schon viele Ängste oder beschwächtigt die zumindest, schwächt die ein bisschen ab. Für mich war es auch der Austausch mit anderen, also gerade in der Pandemie, die Hochzeitsbranche ist natürlich so ein bisschen zusammengekommen, auch wie in allen Branchen, glaube ich. Aber wir hatten dann trotzdem, also wir haben uns so einfach ausgetauscht. Damals waren das Sachen wie Clubhouse, wo man sich dann so in Gruppentherapien in Anführungszeichen getroffen hat. Aber dieses Austauschen miteinander, voneinander auch zu lernen. Nicht unbedingt, wie verdienst du jetzt deine Kohle, aber wie gehst du damit um, ist ja auch ganz wichtig. Also wirklich die menschliche Komponente. Okay, du hast gerade auch keine Aufträge. Was machst du jetzt in der Zeit? Wie gehst du damit um? Es hilft sich mit anderen darüber auszutauschen. Es gibt die Netzwerke, in denen man das machen kann, die Vereine, Verbände oder sowas können da Anlaufstellen sein, aber auch, selbst bis hin zu solchen Gründerseminaren, die es gibt bei der IHK oder HWK oder so, auch da hinzugehen. Lernt ja andere kennen, die vielleicht von den gleichen Problemen einfach stehen. Und was wir, glaube ich, beide festgestellt haben, die kochen alle nur mit Wasser. Und ich finde, es gibt eine unglaubliche Sicherheit, festzustellen, die anderen kämpfen mit den gleichen Problemen. Die haben auch Kunden, die nicht bezahlen. Da ist auch das Finanzamt mal ein bisschen schräg drauf oder keine Ahnung, was passiert. Keiner hat einen Plan, wenn er krank ist. Also man merkt vielleicht an manchen Stellen, oh, da bin ich eigentlich besser vorbereitet als der Rest. Aber Sache X habe ich noch gar nicht berücksichtigt. Super, was gelernt. Ich habe eine unbekannte Komponente zu einer bekannten Komponente gemacht. Ich kann mich jetzt zumindest darauf vorbereiten und präventiv irgendwas dagegen tun, was auch Sicherheit wieder gibt. Genau und wirklich auch ganz wichtig finde ich den Punkt, wenn man wirklich nicht weiter weiß, einfach um Hilfe fragen. Also wirklich das ganz klassische Beispiel nochmal zurück zum Steuerberater. Also ich hatte da am Anfang einfach große Angst und habe mich da auch alleine gefühlt, weil ich auch irgendwie mich nicht getraut habe Oder ich wusste, wie ich das jetzt alleine schaffen soll. Und ja, wirklich einfach um Hilfe fragen. Und es gibt dann Lösungen für die meisten Dinge. Also ich habe ja den großen Vorteil, dass ich dich in vielen Sachen fragen kann. Den haben natürlich viele nicht. Aber ja, auch in solchen Netzwerken lernt man Leute kennen, die man mal um Hilfe fragen kann. Und das nimmt einem, finde ich, viele Sorgen und Ängste auf jeden Fall ab. Genau, also es gibt die Profis, die ja wirklich jeden Tag mit sowas arbeiten. Also die Buchhalterin bei unserem alten Steuerberater, mit der hatte ich ja mal das Gespräch, wo ich gesagt habe, ich könnte mir nicht vorstellen, ihren Job zu machen. Sie meinte zu mir, ich könnte mir nicht vorstellen, ihren Job zu machen. Und das ist dann ja auch cool, weil sie kennt sich mit irgendwelchen Themen aus, mit denen ich mich nicht auskenne und andersrum. Und man muss die Hilfe halt aktiv suchen, dann auch in Anspruch nehmen und dann geht es auch. Und ich mag da noch anfügen, es müssen nicht nur solche Sachthemen sein, wie hier steuerliche Beratung, rechtliche Beratung, Beratung zu irgendwie keine Ahnung was für Themen, wie man einen Online-Shop aufbaut oder sonst irgendwas. Alles gut und richtig, aber auch wirklich selbst therapeutische Hilfe ist ein absolut valides Mittel, weil der Druck auf Unternehmerinnen und Unternehmer ist groß. Der ist sehr groß und der kann manchmal überwältigend sein. Und sich dann wirklich auch professionelle Hilfe zu suchen, um damit klar zu kommen, ist absolut in Ordnung. Also es ist keine Schande, da muss man sich ja nicht irgendwie denken, kann ich jetzt damit zum Therapeuten gehen, was denken dann die anderen? Nee, da denkt niemand was drüber. Wenn du am Ende damit erfolgreicher bist oder dich besser fühlst, dann ist es der richtige Weg. Und da darf man wirklich sich selbst auch nicht im Weg stehen bei sowas. Auf jeden Fall ein ganz wichtiger Punkt. Wird ja zum Glück auch gerade allgemein so ein bisschen enttabuisiert. Genau, auf jeden Fall auch ein sehr wichtiger Punkt. Aber ich finde manchmal, also nicht die Arbeit eines Therapeuten runterzureden, aber manchmal hilft, finde ich, genau, der erste Schritt ist, glaube ich, sich auszutauschen mit anderen. Das hilft manchmal schon. Und wenn man da aber nicht weiterkommt, wirklich, genau, Anspruch von einem Profi. Hilfe in Anspruch nehmen, so. Es kommt aber vielleicht trotzdem dieser Punkt Make or Break, wo man sagt, okay, macht das wirklich Sinn? Kann ich das so weitermachen? Ist meine unternehmerische Idee überhaupt tragbar? Also ein Businessplan schreiben ist das eine, ein Business zu führen ist das andere. Jeder hat einen Plan, bis man ihm in die Fresse haut. Genau. Ich hatte, ich weiß nicht, ob ich solche Punkte wirklich hatte, wo ich die Entscheidung wirklich in den Raum gestellt habe. Ich glaube, ich habe immer vorher diese Abzweigung gesehen, okay, wie könnte ich doch noch zum Funktionieren bringen, also hier diesen Möbel fotografieren oder vielleicht doch noch ein paar Hochzeiten machen oder nehme ich vielleicht, keine Ahnung, irgendwas anderes ins Portfolio auf, um genug Umsatz zu erzeugen. Aber ich war nie an dem Punkt, wo ich sagen musste, okay, lass es jetzt sein, weil es nicht geht oder mache ich es doch weiter. Wir hatten einmal die Situation zusammen und zwar mit diesem Bagel Truck, in dem wir ganz am Anfang mal erzählt haben. Ja. Und das Gute war, glaube ich, dass wir einen Punkt für uns visualisieren konnten, fünf Jahre in der Zukunft. Ist es das, was wir wollen? Ist es das, was wir wollen? Wir hätten jetzt irgendwie die Entscheidung, wir müssten den zweiten Bageltruck dazunehmen, wir hätten irgendwie drei, vier, fünf Angestellte extra und extrem viel Management und Gedöns und bla. klar, dann machen wir ja aber eigentlich nicht mehr das, was uns Spaß macht. Und ich bin heute sehr, sehr froh, dass wir das früher erkannt haben. Sicherlich hätten die fünf Jahre bis dahin auch Spaß gemacht, aber finanziell wäre es am Ende vielleicht nicht cool gewesen. Aber da haben wir, glaube ich, diese richtige Entscheidung getroffen. Und es ist wirklich schade, ich finde es bis heute schade, dass wir diesen Bageltruck nicht gemacht haben. Aber ich glaube, es war die richtige Entscheidung, ihn nicht zu machen. Ja, auf jeden Fall. Also wie du sagst, da waren wir halt schon, bevor wir eigentlich richtig angefangen hatten, Dann haben wir ja diese Entscheidung getroffen. Jetzt in unserer jetzigen Situation sind wir ja beide schon, also du schon etabliert und ich noch am Anfang, aber halt irgendwie schon mittendrin. Da fällt einem die Entscheidung, finde ich, natürlich würde einem viel schwerer fallen, jetzt zu sagen, okay, das war es irgendwie doch nicht, ich lasse es. und man muss halt da für sich selber die Grenze finden. Also zum einen natürlich finanziell trägt es sich wirklich nicht, bevor ich jetzt irgendwie Schulden anhäufe, um mein Unternehmen zu retten. Lass ich es sein oder natürlich das andere kann ja auch sein, dass es finanziell gar nicht so schlecht läuft, aber einen einfach komplett überfordert. Also in meiner Bubble, wo ich so unterwegs bin in den sozialen Medien, man weiß natürlich auch immer nicht die genauen Hintergründe, ist ja klar, aber bemerke ich schon auch in letzter Zeit viele gerade so Mama geführte Businesses, die kommunizieren, dass ihnen einfach das alles zu viel ist, dass sie mehr Zeit für die Familie haben möchten. Man weiß natürlich nicht, wie die Zahlen da sind, ob das vielleicht ein vorgeschobener Grund ist, weil es einfach finanziell auch nicht läuft. Aber das bemerke ich schon sehr oft und da muss man halt genau für sich die richtige Grenze ziehen. Macht es mir noch Spaß überhaupt? Ist es das, was ich wollte? Und dann, wenn man halt schon so weit ist, fällt es einem natürlich extra schwer, das alles aufzugeben. Aber auch da sich vielleicht wirklich Unterstützung suchen und sich kompetent beraten lassen, wenn man selbst die Entscheidung nicht treffen kann. Und auch da wieder, also dass der Tipp von mir kommt, die Sachen aufschreiben. Ich habe mir anfangs, bis vor kurzem habe ich das immer noch gemacht, mir drei persönliche Ziele, drei unternehmerische Ziele und drei gesundheitliche Ziele, habe ich sie mal genannt, aufzuschreiben für in einem Jahr, in fünf Jahren, in zehn Jahren. Und das habe ich, keine Ahnung, alle halbes Jahr mir wieder neu angeguckt, um mich selbst zu prüfen, was wollte ich noch vor einem halben Jahr, was in einem halben Jahr passiert sein soll. Und bei diesen unternehmerischen Dingen, da standen natürlich so Umsatzziele drin, aber auch zum Beispiel wie viele Neukunden ich gewonnen habe, wie viele Hochzeiten ich fotografiere. All die Sachen habe ich mir hier mit rein notiert. Und wenn ich dann natürlich gesehen habe, statt großartig Neukunden zu gewinnen, renne ich durch die Möbelhäuser dieser Welt und reg mich übers Licht auf und über runtergeratzte Sofas. Okay, hier bin ich irgendwo vom Weg abgekommen. Das ist nicht mehr die Vision meines Unternehmens, die ich eigentlich hatte. Auch wenn ich damit ein paar Euros verdiene, es macht mir keinen Spaß. Es ist auch überhaupt nicht zielführend. Es investiert 0,0 in das Ziel, wo ich mal hin möchte. Ist es dann überhaupt das Richtige? Also sich selbst zu prüfen und es nicht aus einem Gefühl raus machen. Das Gefühl ist, ich habe ja den Monat zumindest alles Geld reinverdient, was ich brauche. Ja, aber möchte ich das den Rest der Zeit machen? Also diese Vision, die man hat für sein Unternehmen, die Ziele, die man hat für sein Unternehmen, aufschreiben und auch regelmäßig wieder anschauen. Ja, ganz wichtiges Thema. Da muss man natürlich auch sehr ehrlich zu sich selbst sein, weil da belügt man sich, glaube ich, ganz gerne auch selbst, selbst wenn man einfach an seinen Traum glaubt und nicht aufgeben möchte. Aber es sollte natürlich auch keine überstürzte Entscheidung sein. Macht wahrscheinlich auch Sinn, wie du es ein bisschen gemacht hast, sich einfach auch noch mal ein bisschen Zeit geben. Bis da und dahin möchte ich das erreicht haben. Wenn ich das nicht geschafft habe, dann noch mal neu prüfen und schauen. Auch den Kurs korrigieren im Zweifelsfall. Also vielleicht auch sagen, okay, Beispiel für meine Hochzeiten. Will ich überhaupt 40 Hochzeiten im Jahr machen? Nö. Dann aber auch in mein Ziel-Vision-Board reinzuschreiben, mir reichen 20 Hochzeiten. Und dann ein Jahr später, wenn ich dann da stehen sollte und habe dann wieder 30 fotografiert, denke ich mir, ja, ich wollte eigentlich auch nur 20. Kein Wunder, war der Sommer stressig. Also auch eine Entscheidung gegen etwas aufschreiben und die Kurskorrektur aufschreiben, aber dass ich wirklich nachvollziehen kann, wie habe ich mich vor einem Jahr gefühlt? Also vielleicht noch eine Notiz dazu machen, ich möchte weniger X machen, weil, auch dieses weil, also wie geht es mir jetzt im Moment, diese Sachen aufzuschreiben, um meinem Future Self dann irgendwie was mitgeben zu können? Wir hatten das Thema kürzlich wieder, wenn die Vergangenheits-Lou oder die Vergangenheits-Thomas schon was vorbereitet hat, was man längst vergessen hat. Das ist ein ganz tolles Gefühl, finde ich. Ging mir letzte Woche so, wo wir über was geredet haben, und ich dann mal in meine Notizen geguckt habe und dachte, cool, das habe ich ja schon komplett runtergeschrieben. Könnte ich mehr oder weniger so fertig machen. Super, wenn das passiert. Kommt leider auch nicht ganz so oft. Nein, leider nicht so oft. Aber wenn dein vergangenes Ich dir da helfen kann, ist es extrem viel wert, finde ich. Und damit dieses vergangenes Ich dir helfen kann, muss das jetzt Ich halt was aufschreiben und sich notieren. Und da reicht eine kleine Kladde mit einem schönen Stift, mit dem er sich hat gravieren lassen, mit dem er das aufnotieren kann. Habe ich zwei davon, könnt ihr einen abdehnen, wenn du meinst. Falsche Gravur drauf. Aber sowas aufschreiben und wirklich in Zukunft nochmal anschauen. Mir hat es geholfen und ich mache es bis heute auch, weil ich es bis heute wirklich wichtig finde, mir selbst zu erklären, was ich eigentlich möchte. Ich bin da leider immer ein bisschen schlecht, das wirklich durchzuführen. Ich habe das Anfang des Jahres mit so konkreten To-Dos gemacht, die ich halt pro Monat umsetzen will und dann habe ich irgendwie nicht damit gerechnet, dass ich den kompletten März krank bin. Das hat mich ein bisschen rausgenommen. Jeder hat einen Plan, bis man die Kinder in die Kita schickt. Richtig. In diesem Sinne, ich glaube, meine Stimme ist auch langsam fertig für heute. Ich muss den Junior jetzt abholen. Wir machen jetzt nochmal eine Runde Tee. Du hast den Junior heute hingebracht und ich hole ihn jetzt ab. Versuchen das ja immer aufzuteilen. Und jetzt ist meine Schicht dran. Ja, dann darfst du noch ein bisschen auf dem Spielplatz rumrennen und ihm hinterher schreien. Nee, der macht jetzt erstmal Mittagsschlaf. Aber das ist gut. Das schont deine Stimme. Ja, genau. Dann würde ich sagen, in diesem Sinne, wir hoffen, wenn ihr gerade an so einem Entscheidungspunkt steht, dass wir euch vielleicht ein paar Tipps mitgeben konnten. Ja, und die größte Erkenntnis ist, glaube ich, aber das ist ja bei fast allen Dingen so, du bist nicht der Einzige oder die Einzige, der so geht. Ja, und auch uns ging es schon so. Das ist das Wichtigste, was wir sagen können. Ja, genau. Okay, dann wünschen wir euch eine schöne Restwoche und wir hören uns beim nächsten Mal. Bis dann. Tschüss. Tschüss.