019: Familie und Selbstständigkeit – Ein Balanceakt zwischen Freiheit und Verantwortung
16.05.2024 34 min
Zusammenfassung & Show Notes
Diesmal geht es um die Vereinbarkeit von Selbständigkeit und Familie. Wir tauschen unsere Erfahrungen aus, beleuchten Herausforderungen wie die Trennung von Beruf und Familie und die Bedeutung von Kommunikation und Gleichberechtigung in Partnerschaften.
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Transkript
Hallo und willkommen bei Couple & Company. Mein Name ist Thomas.
Mein Name ist Lou. Und zusammen sind wir The Joneses.
So, wir wollen heute mal wieder ein bisschen was Persönlicheres besprechen.
Und zwar geht es heute so grob um die Vereinbarkeit von Selbstständigkeit und Kindern.
Wir hatten das ja schon in mehreren Folgen so ein bisschen angerissen mit Familie
und Work-Life-Balance. Denn
es ist ja so auch ein großes Unterthema oder eher die Challenge darin.
Und heute wollen wir mal speziell auf das Thema Kinder eingehen oder Kind. Wir haben ja nur eins.
Ja, das wird vielleicht jetzt einige von euch nicht ganz betreffen,
aber die, die planen, Kinder zu bekommen oder schon Kinder haben,
die wissen, von was wir sprechen.
Oder können sich zumindest dann vielleicht ein bisschen besser darauf einstellen.
Was denn so die Herausforderungen sind an der Kombination,
wie man das alles unterkriegt und was vielleicht auch die Vor- und Nachteile
der Selbstständigkeit sind in Bezug auf Kinder,
weil da gibt es natürlich auch ein paar Sachen, die ganz gut sind an der Selbstständigkeit
und ein paar, die nicht so gut sind im Vergleich jetzt zu einem Angestelltenverhältnis.
Ja, ich glaube es gibt dem Angestelltenverhältnis gegenüber Vor- und Nachteile,
das kann man nicht verschweigen, es ist halt ein bisschen anders und das ist
bei uns eben das, was wir uns beide rausgesucht haben ja auch. Auch.
Das ist vielleicht eine ganz gute erste Frage an dich. Also ich habe mich ja
selbstständig gemacht, bevor wir Kinder hatten.
Du hast die Entscheidung ja getroffen, nachdem wir unseren Junior haben.
Glaubst du, hättest du dich vorher auch selbstständig gemacht?
Glaubst du, ich hätte mich danach selbstständig gemacht?
Ja, das kann man glaube ich so pauschal nicht sagen. Also auch da gibt es unterschiedliche
Einflüsse, die einen vielleicht dazu bewegen.
Also bei mir war natürlich schon auch ein Grund tatsächlich für die Selbstständigkeit,
um flexibler zu sein, also wirklich zeitflexibler zu sein, weil ich dann festgestellt
habe während der Schwangerschaft und Elternzeit,
in der ich dann zu Hause war und nicht in meinem Angestelltenjob tätig war,
Aber dass man, wenn man selbstständig ist,
ob jetzt im Nebenerwerb oder im Haupterwerb, man viel flexibler arbeiten kann
und dadurch mehr Stunden schafft, in denen man jetzt keine offizielle Kinderbetreuung hat,
sondern wenn der Junior Mittagsschlaf macht oder abends, wenn er dann im Bett
ist, wenn man da halt an seiner Selbstständigkeit arbeiten kann,
kommt man insgesamt dann doch auf ein paar mehr Arbeitsstunden,
als wenn man auf die Regelbetreuungszeiten angewiesen ist, indem man vielleicht
im Angestelltenjob arbeitet.
Genau, aber ich habe mich jetzt auch mittlerweile schon oft gefragt oder habe mir dann so gedacht,
meine Güte, hätte ich schon vorher einfach mit der Selbstständigkeit in der
Form, wie ich jetzt dran bin, gestartet, ich hätte so viel Mangel,
weil ich einfach so viel mehr Zeit hätte, aber ich glaube das eine bedingt auch
so ein bisschen das andere,
dass man halt jetzt die Zeit, in der man arbeiten kann, also Betreuungszeit
hat, finde ich viel intensiver nutzt.
Also du merkst es ja hier manchmal, dass ich mich so komplett abschotte,
weil ich wirklich so in die Tasten hier reinhau und die letzte Minute der kinderfreien Zeit ausnutze.
Was natürlich auch ein bisschen Stress ist, aber man sagt ja auch immer,
dass Frauen oder eigentlich sollte man es auf Eltern an sich beziehen,
niemand so effektiv arbeiten kann wie Eltern, die mal kurz kinderfrei haben.
Also ich glaube tatsächlich, dass ein gutes Zeitmanagement da ganz wichtig ist.
Also das ist auf der einen Seite, wie du sagst, also wenn die Zeit da ist,
ja auch wirklich effektiv und effizient nutzen.
Man sollte es auch hinzukriegen, wenn man mal die Zeit hat, wo er jetzt im Kindergarten
zum Beispiel ist, wo wir jetzt auch gerade hier den Podcast aufnehmen,
dass man dann wirklich Sachen erledigt bekommt.
Ich muss zugeben, das ist nicht immer meine größte Stärke. Also ich eier da
definitiv mehr rum wie du und muss dann in den letzten Minuten die Tasten hauen
wie ein Bekloppter, wenn man da die Zeit endgültig davonläuft.
Ist auch was, was ich versuche besser zu werden. Also mich mehr dran zu halten,
an die Zeiten auch zu halten.
Also feste Zeiten für mich zu haben. Dass ich wirklich sagen kann,
okay, bis maximal 18 Uhr bin ich hier. Also ich bringe ihn ja morgens immer
in den Kindergarten. Deswegen komme ich meistens später hier ins Studio.
Und dann mache ich von 9 bis 18 Uhr und dann ist auch Schluss.
Also ich leide halt immer noch unter diesem Ding, wenn ich um 18 Uhr die E-Mail
nicht raushaue, der mein Gegenüber wartet irgendwie drauf.
Nö. Die sind meistens auch erst am nächsten Morgen erst um 8.
Es ist völlig egal, ob ich die jetzt schreibe. vielleicht abends noch kurz auf
dem Telefon runter tippt, wenn es nur eine kurze Info ist oder sowas oder es
am nächsten Morgen mache. Meistens spielt es keine Rolle.
Da stehe ich mir selbst am meisten im Weg und ich muss da wirklich tatsächlich
noch von dir ein großes Stück weit lernen.
Da effizienter über den Tag über zu arbeiten, um die Zeit, die wir haben,
wo eine Kinderbetreuung da ist, möglichst effektiv nutzen zu können.
Ja, ist auf jeden Fall ein Punkt, dass man da, das ist ja, also hat jetzt auch
nicht unbedingt, finde ich, was mit Kind zu tun, aber da ist es nochmal verstärkter,
dass man wirklich lernen muss, sich die Zeiten besser einzuteilen und auch die
Freizeit sich wirklich zu schaffen.
Und genau, mit Kind fällt einem das dann nochmal mehr vor die Füße,
wobei es einem manchmal, finde ich, sogar leichter fällt, weil man dann in der
Zeit, in der man jetzt mit ihm zusammen ist, ja wirklich auch nicht arbeiten
kann und dadurch auch so ein bisschen das einem leichter fällt.
Aber ich wollte jetzt dir noch kurz, bevor wir so in diese wirklichen Strukturen
eintauchen, du hast es gerade schon erwähnt, mitbringen und abholen und so,
mal so eine ganz allgemeine Frage zum Thema Kinder auch.
Was hast du dir denn vorgestellt, wie es ist, Kinder zu haben und was davon
hat sich bestätigt und was nicht?
Oder was hast du dir ganz anders vorgestellt? Kannst du da irgendwie mal drauf antworten?
Wow, schwierig. Ich glaube, ich hatte tatsächlich keine Vorstellung davon,
wie es sein würde, was auch der, was mich auch am meisten überrascht hat am
Ende, weil ich ja schon keine Vorstellung hatte.
Es ist nicht so, dass ich eine Vorstellung hatte und was anderes wäre eingetreten.
Es war eher so, dass ich keine Ahnung hatte, wie es werden würde und dann trotzdem
jedes Mal überrascht bin von den Sachen, die dann sich geändert haben,
die sich jetzt ja auch immer wieder ändern.
Also wir haben es schon ein paar Mal gesagt, wir blicken immer neidisch jetzt
gerade auf frischgebackene Eltern,
die mit einem, keine Ahnung, sechs Monate alt ein Baby irgendwie durch die Gegend
fahren im Kinderwagen, weil die kannst du ja überall mitnehmen,
die sind völlig pflegeleicht, halt
essen, trinken und für frische Windeln sorgen, dann sind die ja happy.
Die meisten, kann man jetzt auch nicht pauschal sagen, wir hatten ja eigentlich
so ein Exemplar und haben es irgendwie, gut, da war auch Corona,
aber recht wenig ausgenutzt. Jetzt denken wir uns das echt oft.
So, hä, das war doch damals voll einfach, der konnte ja nicht weglaufen.
Ja, ja, das war eigentlich total easy und man war da sehr viel flexibler.
Also, ich kann mich an Zeiten erinnern, wenn du irgendwie einen Termin hattest
oder so, hast ihn zu mir gebracht, wir hatten so eine kleine eine Wippel-Liege
irgendwie, so wie ein Maxi-Cosi, aber auf einen Draht gestellt.
Also da konnte er halt drin liegen und irgendwie Bubu machen und hat dann da
gepennt. Dann hast du ihn mir einfach auf den Schreibtisch gestellt und meinte
so, ich muss mal kurz das erledigen, ich bin eine Stunde weg oder so. Ja, cool.
Sitzt er halt neben mir, schläft noch irgendwie, wenn er aufwacht,
hey, bespaß ich den ein bisschen.
Ja, da hat er gereicht, irgendwie zweimal zu machen. Dann fand er es schon witzig.
Genau, dann war das irgendwie cool. Gut, er findet es immer noch witzig. Ist immer noch lustig.
Aber dann war das okay und ich merke halt jetzt, wo er...
Ich will nicht sagen anspruchsvoller ist, aber... Ja, kann man vielleicht schon
so sagen. Okay, erstmal immer anspruchsvoller.
Heute Morgen musste es zum Beispiel unbedingt Cornflakes sein.
Ich finde anspruchsvoll auch sehr nett ausgedrückt.
Okay, dann ist er im Moment etwas anspruchsvoller in der Betreuung.
Und er will halt viel mehr jetzt noch mit uns machen.
Also er spielt jetzt auch mit den Nachbarskizzen, das ist auch schon schön,
aber trotzdem ist man dabei irgendwie. wie, aber er stellt mehr Fragen,
er merkt, wenn wir abgelenkt sind, wenn wir an was anderes denken.
Du kannst gar nichts anderes mehr nebenher machen.
Ja, und jetzt kommt auch schon Mama Handy weg, wenn man da irgendwie gerade
eine Nachricht beantwortet.
Und da versuche ich mir auch tatsächlich immer noch an die eigene Nase zu fassen,
da besser zu werden, das Telefon wegzulassen.
Ich hatte zum Beispiel auch, deswegen habe ich mir die neue Apple Watch hier
geholt, die selbst einen Datenplan hat, oder halt einen Telefonplan drin hat,
dass ich ohne mein Telefon auf den Spielplatz gehen kann.
Dass ich gar nicht in die Versuchung komme, quasi irgendwas am Telefon zu daddeln,
sondern an ihm dranbleibe und wirklich mit ihm auf dem Spielplatz bin.
Aber dann spielt er wieder mit anderen Kindern. Immer wenn ich nicht damit rechne,
dann ist es total langweilig. Also das ist auch nicht so super cool.
Ah, schwierig. Es ist wirklich eine Umstellung im Moment. Also man kann es gar
nicht so pauschal sagen, wie hatte ich es mir vorgestellt und wie ist es,
weil es sich immer noch laufend ändert im Moment.
Also im Moment will er sehr viel von uns, zu Recht will er sehr viel von uns,
das ist auch cool, ich freue mich da auch total drüber, aber es gäbe,
also man muss diese, also für uns, ich muss mir die Grenzen jetzt viel härter setzen,
wann arbeite ich und wann bin ich zu Hause, wann bin ich nur Papa und dass ich
da die zwei Sachen auch nicht, möglichst nicht sich überschneiden lasse oder
dass das verwischt miteinander.
Ja, also ich muss tatsächlich sagen, ich habe schon, glaube ich,
eine ganz gute Vorstellung gehabt, wie das so ist.
Trotzdem ist man auf der anderen Seite auch völlig überrascht,
wie anstrengend und schwierig das dann doch manchmal sein kann.
Auf der anderen Seite natürlich auch total schön, dieses positive Gefühl,
diese Liebe kann man sich, glaube ich, auch nicht so richtig vorstellen.
Aber ich finde irgendwie am faszinierendsten gerade so der Kontrast da dazwischen,
wie man auf der einen Seite irgendwie alles für jemanden geben würde und in
der nächsten Minute bringt der einen aber so auf die Palme,
dass ich manchmal mich vor mir selbst erschrecke und denke dann so,
ich bin so ein total friedliebender Mensch, den man nicht so schnell auf die
Palme kriegt und er schafft es innerhalb von drei Sekunden.
Irgendwie gerade mit seinen Wutausbrüchen. Er weiß halt auch genau,
wer Knöpfe bei uns drücken muss, damit wir wütend werden.
Ja, also ich finde es gerade schon sehr herausfordernd, muss ich sagen.
Anspruchsvoll. Anspruchsvoll haben wir das genannt. Ja, mit dieser Wut umzugehen,
wo man halt mit so logischen Argumentationen überhaupt nicht vorankommt,
das fällt mir schon schwer.
Ja, also ich merke, dass man ihn halt total auf der emotionalen Ebene packen
muss und mit packen meine ich da abholen muss.
Also wenn er jetzt halt schreit und irgendwas nicht möchte oder irgendwas möchte,
was ich aber nicht möchte, dann gibt es keinen rationalen Grund für ihn,
sondern man muss ihm halt sagen, hey, ich verstehe dich, du willst jetzt die
Schokolade haben, wir sind aber eigentlich schon zehn Minuten zu spät dran und
zudem hast du noch nicht mal gefrühstückt.
Also irgendwie, da muss man dann... Man muss halt sein komplettes menschliches,
logisches Denken, was man sich so angeeignet hat über die letzten Jahre,
finde ich, eigentlich bringt da halt nichts.
Also du kannst ihm halt sagen, ja, das geht jetzt nicht, weil...
Und er versteht es ja mittlerweile schon auch, aber es ist ihm halt egal.
So ungefähr. Also so finde ich gerade, ist es so ein bisschen...
Ich glaube, dass es tatsächlich nicht versteht. Er kann es halt nicht anders.
Ja, und er kann es halt auch noch nicht anders. Also du hast gerade,
manchmal lernt man ja auf Instagram tatsächlich Sachen,
du hast mir gerade noch ein Reel weitergeleitet von einem Kinderarzt,
Kinderpsychologen oder so, der hat das ganz spannend erklärt,
finde ich, da ging es um Kompromisse,
also gerade diese Wutausbrüche bei Toddlern,
dass das Kind halt auch nur so und so viele Kompromisse am Tag wirklich zur
Verfügung hat und die müssen sie meistens schon im Kindergarten alle aufbrauchen
und irgendwann ist halt nichts mehr übrig.
Und die können dann das einfach nicht mehr abrufen und da bleibt dann nur noch die Emotion übrig.
Und das fand ich schon sehr spannend. Vielleicht hilft einem sowas ab und zu mal.
Und halt auch dieses, dass es irgendwie allen in dem Alter so geht.
Aber genau, wie du sagst, das ist jetzt gerade nicht mehr drin,
dass man ihn beaufsichtigt oder mit ihm Zeit verbringt und nebenher irgendwas
anderes noch macht, was so im Babyalter finde ich noch besser ging.
Wenn man mal eine Hand frei hatte, da war eher das das Problem.
Ja, aber das ist gerade schon spannend und ja, zeitaufwendig auch. Ja, absolut.
Und auch da, also was für die Selbstständigkeit gilt, dieses Timeblocking und
sich klar zu machen, okay, die Zeit, die ich jetzt habe, um zu arbeiten,
die nutze ich jetzt auch und mache dann möglichst viel, gilt ja andersrum genauso.
Also wenn ich zu Hause bin, dann bin ich zu Hause.
Ich versuche gerade das Notebook gar nicht mehr mit nach Hause zu nehmen.
Ich versuche es wirklich hier zu lassen. Das iPad ist manchmal noch dabei,
aber weil ich weiß, dass er gerade so gerne darauf zeichnet auch.
Das macht auch immer nochmal kurz Spaß.
Aber ich möchte wirklich, wenn ich zu Hause durch die Tür durch bin,
eigentlich nur noch Privatmann sein und möglichst gar nichts anderes mitbringen.
Und es ist nicht immer einfach, es gibt immer genug zu tun und man ist ja nie
nicht mehr selbstständig.
Wir bleiben ja Unternehmerinnen und Unternehmer, auch wenn wir zu Hause sind
und es hängt dir ja auch im Kopf irgendwie hinten drinnen. Ja,
also das ist auf jeden Fall auch ein großer Punkt, den ich mir hier auch noch
so als Notiz aufgeschrieben habe.
So Überbegriff schlechtes Gewissen. Also ich finde, man hat oft,
oder zumindest geht es mir so, hänge ich so an dem schlechten Gewissen und zwar
immer zwischen der Arbeit und Junior.
Also ich habe dann oft, wenn ich jetzt mal sage, okay, ich mache jetzt mal zwei
Tage gar nichts und wir machen jetzt Wochenende und gehen ins Freibad oder was
weiß ich was, dann habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich denke,
ich müsste aber eigentlich was arbeiten und Geld verdienen und überhaupt.
Und andersrum, ja, wenn ich dann bei der Arbeit bin oder auf einer Messe mal
ein Wochenende und ihr seid dann allein zu Hause, dann habe ich ein schlechtes
Gewissen, dass ich zu wenig Zeit mit ihm oder mit euch verbringe.
Also das ist aber glaube ich auch so ein, auf jeden Fall ein Mama-Ding,
ein Eltern-Ding, geht glaube ich ganz arg vielen so.
Und ja, das ist, finde ich, bei der Selbstständigkeit dann doch noch mal ein
Stückchen mehr, weil man, also weil ich im angestellten Job schon viel besser
abschalten konnte von der Arbeit.
Und dann die Zeit, die man frei hat, wirklich noch mehr genießen konnte.
Ja, ich finde auch, also meine Erwartung, die ich vielleicht hatte ans Elternsein,
ist, dass wenn mein Job so ist, wie er ist, dass ich halt wieder unterwegs bin,
dass ich mal zwei, drei Tage weg bin, mal eine Woche weg bin,
mal vielleicht zwei Wochen weg bin, da war mein schlechtes Gewissen erst,
total dir gegenüber und was ich dachte, dann dem Kind gegenüber.
Ich merke jetzt aber auch andersrum, dass wenn ich dann weg bin,
mich plagt das ja auch total, dass mir, dass du mir fehlst, dass er mir fehlt
und das Abschalten dann auch fehlt.
Man liegt dann halt abends im Hotelzimmer und denkt so, was mache ich jetzt mit dem Tag? Also,
dann mache ich einen FaceTime-Call zu euch beiden. Es fehlt dann auch total mir.
Das hätte ich vorher so nicht erwartet. Es ist aber total schön,
dass es so ist ja auch gleichzeitig.
Aber auch da kommen so, wie du sagst, diese schlechte Gewissen in Anführungszeichen kommt da hinzu.
Dass man vielleicht in beide Richtungen denkt, hat man denn genug gemacht?
Das führt dann, glaube ich, wieder leicht zu dieser Vermischung der Zeiten.
Also dass man versucht, daheim noch schnell eine E-Mail rauszutippen.
Und hier auf der Arbeit, das, was wir für ihn machen, geht halt nicht.
Und dann bringt man dieses wirklich fragile Gleichgewicht, glaube ich,
schnell durcheinander und das ist dann gefährlich.
Da muss ich wirklich immer, also da versuche ich mich möglichst zu prüfen,
immer wieder daran zu denken, ich mache ständig falsch, natürlich,
das geht gar nicht anders, aber da besser zu werden.
Das ist so ein Ding, wo ich wirklich an mir arbeiten möchte.
Aber das ist jetzt vielleicht auch der Vorteil ein bisschen auch,
dass wir beide selbstständig sind und uns gegenseitig auch immer wieder daran
erinnern und wir das ja auch auf dem Schirm haben jetzt gerade auch mit diesem
Podcast oder mit dem Thema, dass wir uns damit allgemein beschäftigen,
weil sonst kommt man da wirklich in so einen Strudel rein, wo es einen wirklich
komplett überfordert irgendwann. wann.
Also so als kleiner Pauschaltipp, so eine Selbstreflexions- Session zwischen
den Partnern ist vielleicht gar nicht so verkehrt.
Also sich wirklich mal mindestens alle zwei Wochen eine halbe Stunde hinsetzen
und über sowas zu sprechen und sei es in einem Podcast mit vielen Zuhörerinnen
und Zuhörern. Aber es ist schon wichtig, da auch drüber zu sprechen.
Dass man sich auch gegenseitig abholt, weil ich weiß nicht immer,
was in dir los ist, du weißt nicht, was in mir los ist. Und das auch wirklich auszusprechen.
Weil man geht ja oft selbst von irgendwas aus, was gar nicht so ist beim anderen.
Und da muss man drüber sprechen. Also Also, ha, ha, ha, Breaking News, drüber sprechen hilft.
Aber es ist wichtig, sich das auch wirklich einzuplanen und das zu machen dann. Ja, auf jeden Fall.
Also, da kommen wir vielleicht auch gerade zum nächsten Thema.
Zumindest schlechte Überleitung, aber ein bisschen Kommunikation und Absprachen.
Da werden wir jetzt mal so ein bisschen konkreter, was wir für Regeln oder Strukturen
in unserem Alltag so konkret festgelegt haben, was jetzt gerade unseren Junior betrifft.
Das hat sich jetzt ja auch ein bisschen geändert, weil unsere Betreuungszeiten sich geändert hatten.
Seit dem dritten Geburtstag haben wir jetzt ein Kindergartenkind und da haben
wir eben andere Betreuung als in der Kita, in der er davor war.
Und wir haben das davor eigentlich immer so gemacht, dass wir die Tage abgewechselt
haben meistens. Zum Beispiel montags habe ich ihn hingebracht,
du hast ihn dafür dann abgeholt und am nächsten Tag andersrum,
so haben wir es meistens gemacht.
Und jetzt ist es so, dass wir ja fünf Tage die Woche eine Betreuung haben,
am Vormittag und zwei Nachmittage.
Und jetzt haben wir der Einfachheit halber, dass man da auch nicht immer jeden
Tag neu denken muss, wenn es möglich ist, dass du ihn immer hinbringst und ich ihn immer abhole.
Was natürlich bedeutet, dass
ich grundsätzlich ein bisschen weniger Arbeitszeit zur Verfügung habe,
aber im Moment ist es einfach von der Arbeitsaufteilung, brauchst du einfach
noch mehr Zeit und hast die größeren Aufträge und in dem Sinne haben wir uns dann so drauf geeinigt.
Und ich finde auch, also mein Gedanke am Anfang war, wenn ich jetzt jeden Morgen
ihn zum Kindergarten bringen muss, das geht ja gar nicht, weil,
viele Gründe, und ich stelle fest, es geht eben doch.
Also ich kann ja die Termine mit meinen Kunden ausmachen. Und wenn ich sage,
ich komme erst um 10, komme ich halt erst um 10.
Und wenn ich dann mal Tag ab, wo eine ganztägige Produktion drin ist,
dann können wir immer noch miteinander sprechen, dass du ihn hinbringst und
abholst im Zweifel, weil ich einfach nicht da bin.
Aber da ist auch so eine Erwartung, Oder eine Vorurteilerwartung, weiß ich nicht.
Also ich dachte, es wäre so und so, war es dann aber doch nicht.
Es ist dann doch einfacher, es hinzukriegen, als man denkt.
Man muss aber halt da auch konsequent sein und die Termine so legen,
dass sie Sinn machen, dass sie erst um neun oder so stattfinden oder ich noch
die Fahrzeit vielleicht einplane oder eben vielleicht sogar,
wenn es irgendwie geschickt ist,
am Vorabend meinen Krempel mitnehmen und dann mit dem Auto hinfahre,
wie es viele andere Eltern vermutlich auch machen und dann zu meinen Jobs fahre.
Und schon ist es auch irgendwie wieder möglich. Ja, das ist wie mit so vielen.
Also auch solche Dinge muss man einfach eine Zeit lang machen,
dass man sie verinnerlicht und dann da auch nicht mehr jeden Tag drüber nachdenken
muss, sondern dass sich das dann wirklich so ergibt.
Und ja, das finde ich schon ein großer Vorteil an der Selbstständigkeit,
dass wir da eben die Möglichkeit haben,
dass jeder seinen Teil dazu beiträgt und dadurch auch so ein bisschen dieser
Mental Load aufgeteilt ist automatisch.
Was bedeutet, also da finde ich, das ist wirklich ein großer Punkt der mir davor
jetzt auch nicht so klar war dass es ja nicht nur darum geht, das Kind zu betreuen,
sondern das braucht ja auch immer wieder andere Dinge, jetzt gerade konkretes
Beispiel im Kindergarten neue Windeln auffüllen.
Sonnencreme, Wechselklamotten austauschen, irgendeine Information übermitteln,
weil diese Woche ist Termin XY und da du morgens jetzt der Bringer bist sind
diese ganzen Aufgaben eigentlich mehr oder weniger bei dir weil beim Abholen
das alles ein bisschen anders läuft.
Wobei natürlich im Moment das schon oft so ist, dass ich dir die Info gebe und
du sie dann ausführen musst. Genau.
Aber da sind wir gerade dran, dass das mehr und mehr deine Aufgabe ist,
da auch selbst zu arbeiten.
Die Idee dazu zu haben, dass das Kind ja vielleicht im Sommer ein T-Shirt im
Kindergarten braucht und keinen Winterpulli. Ja, ja.
Das ist wirklich so ein groß, finde ich, ein sehr unterschätztes Thema insgesamt.
Total, total. Also ich merke das ja selbst.
Und diese Klamotten, sorry, diese Klamotten müssen ja davor auch noch eingekauft
werden in der passenden Größe.
Ja, also das merke ich wirklich, wenn du, dadurch, dass ich ihn hinbringe,
den Krempel halt auch besser mitbringen kann, all die Sachen,
die du jetzt gerade genannt hast, da merkt man, was alles dann halt noch drumherum wichtig ist.
Und falls jemand vom Kindergarten zuhört, Pro-Tipp, morgens sitzt ja jemand
da und nimmt ihn quasi in Empfang, hakt ihn auf der Liste ab und dann kann man
nochmal kurz mit ihm sprechen.
Da kommt aber die Information auch nie, dass irgendwas fehlt.
Das wäre die perfekte Gelegenheit.
Vielleicht, aber das könnten wir echt mal so ein bisschen auch testen.
Vielleicht trauen die das auch.
Ist es noch so, dass sie es den Männern auch nicht zutrauen und die Infos dann
nur an die Mamis weitergeben? Das habe ich schon oft gehört. wird.
Dass solche Informationen wie, ja, wir brauchen, wir haben hier Sommerfest,
wer kann Kuchen backen, werden die Väter grundsätzlich nicht gefragt.
Das könnte ich mir schon auch noch ein Stück weit vorstellen, dass das noch so ist.
Und selbst alle anderen Sachen. Also hier, der braucht noch Windeln,
der braucht eine Sonnencreme, der braucht X und Y und Z. Ich werde es mal aktiv ansprechen.
Bei uns ist es so, dass es über den Tag dann auffällt und da ich abhole,
kriege ich dann die Information vermutlich. Ja.
Aber auch da ist es halt wichtig, dass man es dann auch wirklich aufteilt.
Du sagst mir das und ich mache es dann auch und dann ist es auch gut.
Wobei das nicht die Abgabe des Mental Loads bedeutet, sondern der Mental Load
wäre, selbst dann dran zu denken, weil die Aufgabe auszuführen ist der einfachere Teil, finde ich.
Die Idee wäre ja, es wirklich wie in einer To-Do-Liste zu sehen.
Also, wäre vielleicht so als Tipp für uns, wenn sowas reinkommt,
es einfach in unsere To-Do-Liste reinzuklopfen, dann kannst du es nicht auch aus dem Kopf nehmen.
Das mag ich ja so sehr am Sachen aufschreiben, wo ich ja mich selber davon überzeugen
musste in den letzten 15, 20 Jahren.
Wenn ich was aufschreibe, kann ich es aus dem Kopf streichen.
Also ohne Aber man muss dann halt auch, genau, das natürlich an den passenden
Moment auch reinschauen.
Wir hatten das doch jetzt, wann war es? Letzte oder vorletzte Woche,
wo ich die Informationen in unseren Kalender geschrieben hatte,
dass Spielzeugtag ist und keiner von uns hat halt reingeguckt. Ja.
Ja, damit mit Erinnerungen noch ein bisschen besser arbeiten.
Wie du sagst, die Umstellung ist jetzt noch relativ frisch mit den paar Monaten.
Da haben wir auf jeden Fall noch Möglichkeiten. Und obwohl wir gut organisiert
sind in vielen solchen Punkten, können wir dann natürlich auch noch ein bisschen
was verbessern auf jeden Fall.
Ja, und natürlich gibt es auch immer sowieso eigentlich fast jede Woche irgendeine
Ausnahmesituation, wo dann die Struktur nicht so ganz hinhaut.
Dann hat doch entweder ist ein Termin im Kindergarten oder die Betreuung fällt komplett aus.
Heute kamen schon zwei Push-Nachrichten vom Kindergarten. Einmal,
dass nächste Woche ein Tag ausfällt und dass wieder neue unbekannte Krankheiten
umgehen. Hast du schon gelesen?
Herpangina. Ja, ich habe es gelesen, aber nicht verstanden. Und das ist darauf
zurückzuführen, dass ich selber nicht wissen muss.
Eieiei, also genau, es ist, also puh, das ist wirklich sowas,
ich wusste schon und habe schon von vielen Erzählungen das auch gehört,
wie schwierig das auch ist mit den Kindergärten und der Betreuung und Krankheiten und Ausfällen,
aber dass es wirklich so krass ist, hätte ich auch nicht gedacht.
Ja, wir haben ja von anderen Eltern aus unserem Bekanntenkreis auch die,
aus erster Hand die Stories bekommen,
dass man das Kind morgens in den Kindergarten bringt, dann da die Erzieherinnen
auch niedergeschlagen stehen und denen tut es sicherlich auch leid und sagen
müssen, hey, könnt ihr die Kleinen wieder mitnehmen, weil wir haben einfach
nicht mehr genug Leute, weil es jetzt halt auch akut dringend irgendwas passiert.
Es kann ja sein, dass morgens erst jemand ausfällt.
Man weiß ja nicht immer, es steht ja nicht im Kalender, dass man am nächsten
Tag krank ist. Man ist halt krank, wenn man krank ist.
Und das ist natürlich auch nochmal was, was in der Zukunft auch unvorhergesehenes passiert.
Auf der anderen Seite finde ich das aber auch einen gewissen Vorteil in der Selbstständigkeit.
Man ist dann schon auch flexibel. Also mit ganz klein wenig Vorlauf kann man
auf solche Sachen dann auch gut reagieren. Auf der anderen Seite finde ich Auf jeden Fall.
Also es ist ja genau, das finde ich ist ein wirklich Das ist wirklich sehr,
sehr, sehr großer Vorteil, den ich wirklich aktiv in den Situationen immer sehr bewusst schätze,
dass ich dann nicht kurzfristig ganz genervt bei meinem Arbeitgeber anrufen
muss und sagen muss, hey, ich kann heute leider nicht kommen,
kann ich irgendwie Homeoffice machen mit meinem auch nicht so gut gelaunten Kind heute vielleicht.
Und auch dann nicht das eigentlich gesunde Kind zum Kinderarzt schleppen muss
und eine Krankmeldung brauche, damit ich hier einen bezahlten Tag bekomme.
Was ja auch so eine total bescheuerte Regel ist.
Also das hat mir schon super viel Entspannung in der Hinsicht gebracht.
Natürlich trotzdem auch wieder negative Seite. Du passt halt an dem Tag dann gut.
Quasi keinen Lohn, wenn man es so sagen möchte.
Also du hast deine Arbeit, deine Arbeit fällt aus, die ersetzt dir keiner und
die musst du dann halt an anderer Stelle nachholen.
Also wenn jetzt du einen hochbezahlten Auftrag hättest an dem Tag,
wäre es auch richtig schlecht und ich nicht da wäre zum Beispiel. Klar.
Das ist natürlich immer so mit der Selbstständigkeit. Selbst krank wird ja ein Stück weit so.
Mit Kindern kommt halt eine große Ungewissheit und große Krankheitsquelle extra dazu.
Wo sowas passieren kann. Ich sag mal, auf der einen Seite ist natürlich der
Vorteil, nehmen wir zum Beispiel mal einen Arzttermin, der reinkommt,
ich kann einfach sagen, ja okay, ich gucke meinen Kalender, nö,
den kann ich machen, super.
Und ich muss nicht vorgesetzte Kollegen fragen, hey, kann da jemand für mich
übernehmen, wie können wir das machen, können wir das meetingen?
Also ich muss es nur mit mir selbst ausmachen.
Die Wege sind sehr viel kürzer, wenn man alleine arbeitet wie wir,
das dann alles auch zu klären.
Also ich muss nicht mit ganz so vielen Schnittstellen in Kommunikation gehen,
wenn mal was ist oder ich irgendwo flexibel reagieren möchte.
Das finde ich schon einen großen Vorteil eigentlich. Ja, auf jeden Fall.
Auf der anderen Seite, wenn es halt liegen bleibt, wie du sagst,
die Arbeit bleibt halt liegen. Das ist halt am nächsten Tag da.
Da muss man auch damit leben dann. Ja, genau.
Okay, genau. Haben wir zu dem Thema Strukturen im Alltag da noch was zu sagen?
Ich glaube, das war das, was wir ungefähr sagen wollten. Ähm ...
Was wollten wir dazu noch besprechen? Du hast ja gerade eben den Mental Load angesprochen.
Und ich glaube dieses, was uns viele immer sagen, wenn sie hören,
wir haben uns beide selbstständig gemacht, ist, dass sie mit dem Druck nicht klarkommen würden.
Also dieser finanzielle Druck zum Beispiel, du weißt nicht, wie viele Aufträge reinkommen und so.
Der ist natürlich da, mit Kind ist das auch mal was ganz anderes.
Also ich weiß noch, vor 15 Jahren oder so, Also wo ich halt auch viele Risiken
eingegangen bin, war ich aber so nach dem Motto unterwegs, ja gut,
dann lebe ich halt morgen Under the Bridge 2 und dann rappel ich mich wieder auf.
Und dann ist es cool, weil ich bin nur für mich selbst verantwortlich.
Und das ist einfach, das ist easy.
Das ist wirklich easy mode im Verhältnis zu jetzt. Weil jetzt weiß ich halt,
okay, du verlässt dich auf mich, der Kleine, auch wenn er es nicht weiß, verlässt sich auf mich.
Und zwar zu, also er verlässt sich zu 100% irgendwie auf mich und er weiß es
ja auch gar nicht anders und es ist ja auch, ich kann es auch nicht abgeben.
Wir untereinander, wir müssen da viel drüber sprechen, also Finanzen zu planen,
zu budgetieren zum Beispiel, aber wirklich auch Transparenz zu schaffen ein
Stück weit, okay, guck mal,
das sind die Sachen, die stehen dieses Jahr an, wir bauen ja gerade ein bisschen
um zum Beispiel, da kommen die und die Kosten, wir müssen das vorher.
Einplanen, dass das Geld auch da ist und wenn wir dann quasi Differenten bezahlen
müssen und gleichzeitig auch selbst überlegen müssen, okay, was müssen wir dann
in der Zeit vielleicht tun,
wenn wir nicht nur Ausgaben haben, sondern vielleicht im dümmsten Fall sogar
selbst noch mehr Zeit da rein investieren müssen ins Private,
weil man packt dann ja doch irgendwo mit an und hier mal in den Baumarkt da irgendwas tun.
Da fehlt dann auch, wie du sagst, diese Arbeitszeit und die Möglichkeit, dann Geld zu verdienen.
Und da sich wirklich auch selbst nicht in die eigene Tasche lügen,
sondern das klar aufzuschreiben und auch klar mit dem Partner,
mit der Partnerin zu kommunizieren, ja, ja, coole Idee, aber wir können jetzt
nicht den Whirlpool einbauen, weil keine Kohle mehr da ist.
Also da wird ja auch auf sich selbst ein bisschen zu achten und diese ...
Und den Druck auch, ich will nicht sagen, den Druck zu teilen,
das hängt mit den Verdienstverhältnissen ein Stück weit zusammen,
aber zumindest klar zu machen, hey, bei mir ist dieser Druck da.
Das ist glaube ich schon ganz wichtig, dass der Partner, die Partnerin weiß,
ich habe hier irgendwie ein Thema, das hängt mir auf den Schultern.
Und ich gehe jetzt nicht arbeiten, weil ich irgendwie keine Lust habe,
zu Hause zu sein, sondern weil wir halt irgendwie auch gewisse Dinge halt bezahlen müssen.
Und da finde ich es aber schon natürlich auch das große Thema zwischen Care-Arbeit und bezahlter Arbeit.
Da sind wir jetzt schon so ein
bisschen raus, weil ich ja meine Elternzeit schon längers beendet hatte.
Ich bin ja nach 14 Monaten wieder in die Erwerbsarbeit gegangen und fand aber
die Zeit zu Hause, in der ich reine Care-Arbeit gemacht habe,
sehr schwierig in dem Sinne, da wirklich auch für sich selbst die Anerkennung zu haben.
Und auch jetzt mit dem unterschiedlichen Verdienst. Ich bin ja immer noch in der Gründungsphase.
Ich kann im Moment noch nicht so viel beisteuern, wie jetzt du zu unseren Gemeinkosten.
Da auch immer wirklich fair zu sein und sich nicht gegenseitig dann anhand der
Zahlen zu bewerten, finde ich, ist auch manchmal nicht schwierig.
Ich finde, wir machen das recht gut, aber trotzdem fällt es einem manchmal nicht
so leicht, wenn ich dann irgendwie schon das Gefühl habe, du bist irgendwie gerade viel weg.
Ich sehe aber natürlich, dass du jetzt nicht mit deinen Kumpels irgendwo auf
Malle hängst, sondern eigentlich alles, was du tust, immer für die Arbeit und für uns auch ist.
Aber trotzdem, ja, einfach da das Gleichgewicht zu haben oder die Anerkennung,
die gegenseitige Wertschätzung ist, finde ich auch was, wo man immer wieder
dran arbeiten muss und das auch besprechen muss, dass das für alle so ist.
Ja, ausgeglichen ist. Dass man zumindest drüber gesprochen hat.
Ich meine, ob es dann immer cool ist, ist noch eine andere Frage,
aber zumindest mal drüber gesprochen zu haben, ist, glaube ich,
ganz, ganz wichtig und das kann man auch nicht nur mit einem Gespräch,
glaube ich, immer ändern.
Das braucht dann vielleicht auch ein bisschen Einwirkzeit.
Ja, und trotzdem gibt es dann Tage, wo man es weiß und es einem irgendwie trotzdem nervt oder so.
Wo man dann wieder Junior getriggert ist einfach. Genau, wo man schon genug,
wie haben wir gesagt, Kompromissbälle abgegeben hat an dem Tag.
Genau, ja, und dann ist es auch vorbei irgendwie. Aber auch da ist es wichtig,
dich halt dann wirklich miteinander irgendwie zu sprechen, das klar auf den
Tisch zu legen und nicht wütend, schreiend, mit tränenden Augen auf dem Küchenboden zu rollen. Ja.
Das wird es mit mir, die Erwachsenen bleiben und diese Schicht um Schicht um
Vernunft, die wir aufgebaut haben über die Jahre, auch zu behalten und deshalb halt dann
frühzeitig zu sagen, hey, hier brodelt es irgendwo in mir oder brodelt es vielleicht
in dir auch mal aktiv zu fragen, wie es der Mann dann der anderen geht.
Ja, also insgesamt muss man schon sagen, dass es finde ich in unserer aktuellen
Zeit sehr herausfordernd ist, sowohl Arbeit als auch Kinderbetreuung,
Familienleben, alles unter einen Hut zu bekommen.
Das ist ja auch das große Überthema unseres Podcasts, darum soll es ja gehen
und gebt uns gerne mal euer Feedback, wie das bei euch so läuft,
was eure größten Schwierigkeiten sind, was ihr euch vielleicht völlig anders
gedacht habt, wie das Leben mit Kindern ist und ich glaube, wir sind da in unserer
Generation oder in der aktuellen Zeit schon sehr belastet.
Mit der Inflation finde ich ist es ja fast nicht mehr möglich,
dass nur eine Person arbeitet,
die andere komplett in der Care-Arbeit zu Hause ist,
wo finde ich, also ich das an meinen Eltern schon immer wieder merke,
dass sie da so ein bisschen Unverständnis haben oder ja, das halt schwer nachvollziehen können,
wie das ist heutzutage, was man alles für einen Druck hat und ja.
Ist schon nicht so einfach gerade manchmal. Absolut.
Ihr dürft uns da gerne eure Vorschläge schicken. Schickt aber auch gerne eure Fragen rein.
Also es würde mich genauso interessieren, wenn ihr Fragen konkret an uns habt
oder so, wie wir bestimmte Dinge machen, die wir noch nicht besprochen haben,
wie wir manche Punkte sehen. Gerne immer her damit.
Kontaktdaten findet ihr bei uns auf der Homepage www.couplandcompany.de und
dann könnt ihr uns da gerne was zusenden.
Das würde mich sehr interessieren, da von euch mal zu hören. Genau.
Abschließend noch, weil es ja auch gerade ein sehr großes Thema ist.
Ich denke, wir haben es schon ganz gut formuliert, aber ich wollte nur nochmal
sagen, dass es auch absolut in Ordnung ist mit Kind, wenn man die Möglichkeit
hat, zu Hause zu bleiben, wenn man das eben möchte, einer von beiden wirklich
ausschließlich Care-Arbeit zu machen.
Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Es ist eine superschöne Zeit und wenn man
die so genießen möchte, ohne zu arbeiten und das wie gesagt machen kann,
dann ist auch das völlig in Ordnung und überhaupt nicht abwertend.
Genau, wir sind beide sehr froh so, dass wir auch arbeiten können.
Wir lieben das und sind dann okay damit, die Konsequenzen zu tragen.
Die wir so... Die Guten wie die Schlechten. Genau.
Okay, ich glaube, das waren gute Abschlussworte. Jetzt machen wir den Sack zu, oder? Ja.
Danke fürs Zuhören. Bis zum nächsten Mal. Tschüss. Tschüss.