029: Preispsychologie: So setzt du deine Preise durch
17.10.2024 42 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Episode sprechen über die Psychologie hinter der Preisgestaltung und knüpfen damit an Episode 13 an. Wir zeigen dir, wie du deine Preise selbstbewusst kommunizierst und welche Strategien dir helfen, den Wert deiner Arbeit zu verdeutlichen.
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Transkript
Hallo und willkommen bei Couple & Company. Mein Name ist Thomas.
Mein Name ist Lu. Und zusammen sind wir The Joneses.
Und das ist unser dritter Anlauf heute für das Intro. Irgendwie hatten wir heute
technische Schwierigkeiten, aber wir hoffen jetzt passt's.
Wir wollen nämlich heute nochmal über Preise sprechen. Nein,
nein, nein, ich will nicht über Preise sprechen.
Ja, die übliche Reaktion auf dieses Thema vielleicht.
Genau, wir haben nämlich schon mal über Preise gesprochen, sind da aber mehr
so auf die Kalkulation eingegangen, wie man zu seinen Preisen kommt,
sodass sie am Ende tatsächlich auch Gewinn abwerfen,
was bei Preisen ja so ein bisschen der Sinn davon ist, dass am Schluss was übrig bleibt.
Das heißt, wenn ihr da noch ganz am Anfang steht, vielleicht einfach zu der
Folge nochmal zurückswitchen. Das ist, glaube ich, auch noch nicht ganz so ewig her.
Episode 13 ist es, der Vollständigkeit halber. Sehr gut. und da hat jemand seine Hausaufgaben gemacht.
Und heute wollen wir genau so ein bisschen mehr auf die Wirkung von Preisen,
auf die Psychologie dahinter, ja, in diese Richtung ein bisschen gehen.
Haben dazu auch vor ein paar Wochen mal eine kleine Mini-Umfrage auf Insta gemacht.
Ich glaube, die Frage war, fällt es euch leicht, über eure Preise zu sprechen?
Danke für das viele Feedback, das da reinkam. Das war ganz interessant zu lesen.
Genau und da wollte ich mal kurz ein paar vorlesen.
Ich habe jetzt leider hier die bei mir anonymisiert, nur die erste weiß ich
das von der lieben Dani, liebe Grüße, falls du das hörst.
Und zwar hat sie geschrieben, also auf die Frage hin, wie machst du deine Preise
oder fällt es dir leicht darüber zu sprechen, hat sie geschrieben nach Gefühl,
obwohl ich es eigentlich besser weiß und dann fühlt es sich trotzdem noch blöd an.
Was sagst du dazu, Mr. Jones? Ist, glaube ich, ein Phänomen, das wir alle kennen.
Ja, also auch dieses, ich weiß es eigentlich besser, das passt ja auf viele Dinge.
Mir ging das früher genauso. Also als ich angefangen habe, für meine Leistung
Geld zu nehmen, fiel es mir auch schwer, über Preis zu sprechen.
Irgendwann wird man zwar selbstbewusster und man kommuniziert das vielleicht
nach außen noch relativ gut, aber innen drin ist man noch total unsicher.
Und diese Unsicherheit dann zu überwinden, das kostet dann die meiste Zeit,
glaube ich. Also um wirklich nicht nur sicher zu kommunizieren,
sondern auch wirklich sicher zu sein.
Und was ihr auch schreibt nach Gefühl, ich glaube da steckt viel drin,
was wir vielleicht mit der ersten Folge auch schon so ein bisschen beantworten konnten.
Wie komme ich denn überhaupt zu meinen Preisen? Wie setzt sich mein Endpreis zusammen?
Da kann ich, glaube ich, viel Sicherheit für mich selbst schaffen,
obwohl den ganzen Weg die Kunden ja gar nicht wahrnehmen.
Ja, das ist aber auch ein bisschen das Problem bei den Preisen,
dass diese Berechnungen, was alles da im Hintergrund ist, die Kunden halt oft
nicht sehen und dadurch eigentlich oft eine falsche Vorstellung haben und tatsächlich
die Preise als sehr hoch empfinden.
Aber es bringt halt am Ende des Tages ja trotzdem nichts, wenn man Preise macht,
die die Kunden kaufen, man am Schluss aber keinen Gewinn mehr macht.
Also natürlich gibt es beim einen Produkt vielleicht mehr Marge als beim anderen.
Das ist ja oft so eine Mischkalkulation, wenn es von Produkten mal ausgeht,
was bei der Dani ja so ist, wobei sie auch Workshops macht.
Da muss ich mal genauer nochmal vielleicht mich mit ihr auch unterhalten.
Aber genau, das Feedback fand ich auf jeden Fall sehr spannend und ich glaube,
das fühlen wir alle so ein bisschen.
Und zu den Preisen vielleicht noch kurz. Es gibt ja schon...
Auch eine Strategie hinter einem Produkt, bei dem der Preis eigentlich nicht
passt, rein wirtschaftlich gesehen.
Ich habe da mal ein Beispiel aufgegriffen irgendwo, sogenannte Loss Leader,
also Verlustführer, wenn man so möchte.
Das ist bei Walmart zum Beispiel die gebratenen Hähnchen, die es hinten im Store
gibt. Aber du kennst die amerikanischen Walmarts, wo man eigentlich am besten
mit dem Auto durchfahren müsste, um ganz nach hinten zu kommen, weil der Weg so weit ist.
Und dieses Hähnchen kostet Walmart Geld. Jedes Mal, wenn sie eins verkaufen,
legen die quasi ein paar Dollar ins Päckchen rein, mehr oder weniger.
Der Sinn und Zweck dieses Hähnchens ist aber, natürlich die Leute reinzulocken
und damit die noch mehr mitnehmen.
Also wird der Verlust dann negiert, den das Produkt eigentlich hat.
Also es kann schon Sinn machen, Produkte zu haben, mit denen ich kein Geld verdiene.
Man muss aber sehr genau wissen, was man da tut. Ja, also es ist wirklich ja
eine richtige Strategie, eine Werbestrategie eigentlich eher.
Ein Giveaway kostet dich ja im ersten Moment auch Geld, aber du hoffst ja damit
dann vielleicht einen Auftrag zu bekommen oder ein größeres Produkt zu verkaufen. Genau.
Und ich nehme jetzt ein zu den anderen Feedbacks mal noch auf,
da die man geschrieben hat, schwierig die Balance zu finden.
Versuche bei Unverständnis einen Blick für die Kosten zu vermitteln.
Das ist zwar erstmal rühmlich, wenn man dem Kunden gegenüber transparent arbeiten
will, dem Kunden sind eure Kosten aber eigentlich egal.
Weil der kauft eure Leistung, der kauft nicht eure Kosten.
Jedem ist klar, dass in euren Preisen natürlich Kosten drinstecken,
aber mit Kosten zu argumentieren funktioniert selten.
Und man gibt dem.
Man führt das Gespräch in die falsche Richtung ein bisschen.
Und da wollen wir heute in der Kommunikation so ein bisschen hingehen.
Über was spreche ich eigentlich genau mit dem Kunden?
Weil wenn ich jetzt anfange, über meine Kosten zu sprechen, dann reden wir plötzlich
gar nicht mehr über den Preis, den der Kunde bezahlt, sondern wir sprechen über meine Kosten.
Ja, und das kann eigentlich nach hinten auch losgehen. Das kann voll nach hinten
losgehen. Und das ist eigentlich auch das falsche Gesprächsthema.
Weil sie dann sagen, ja was, das sind nur deine Kosten, dann hast du ja so und so viel Gewinn.
Das ist ja voll der Beschiss.
Da ist ja noch Spiel. Da könnte es auch noch den Preis noch runtergehen. Das ist super.
Also ich verstehe das auch. Ich habe das auch schon öfter mal gemacht bei Unverständnis,
bei mir zum Beispiel bei den Versandkosten, bei meinen Produkten,
da habe ich das schon auch öfter mal aufgeschlüsselt, damit die Kunden das wirklich genauer sehen.
Da kam auch öfters mal Verständnis zurück, aber ja, ich glaube schon auch,
wie du sagst, dass es auch manchmal irgendwie in die falsche Richtung führen kann.
Es ist eine Sache, ob ich Drittkosten aufschlüssele, also Porto,
Versand, das ist zum Beispiel immer ein separater Punkt, egal wo du irgendwas
bestellst, Porto und Verpackung wird immer separat aufgeführt,
weil jeder weiß, das Zeug muss versendet werden,
je nachdem kannst du mal sagen, Versand ist kostenlos, dann fühlt der Kunde,
als würdest du ihm sogar noch was geben, es ist halt sehr wahrscheinlich einfach nur im Preis drin.
Genau, das ist eigentlich auch eine Psychologie. Genau, das ist auch eine psychologische Sache.
Aber sowas kann man dann schon extern aufhören. Aber wenn ich jetzt anfange
aufzuschlüssen, naja, weißt du, meine Kamera kostet so viel,
meine Blitze kosten so viel, mein InDesign-Abo kostet so viel.
A, interessiert das schon deine Kunden gar nicht? Und du diskutierst über die
falschen Punkte am Ende.
Es geht ja darum, was bekommt der Kunde? Man sollte verargumentieren,
welche Leistung, welches Produkt, welchen Wert der Kunde bekommt.
Also über was Positives sprechen und nicht über irgendwelche negativen Sachen.
Auf jeden Fall. Also es ist ja auch jetzt, wenn man jetzt mal eher auf die Dienstleistung geht,
da gibt es ja schon auch so, natürlich so Stundensätze und die man dann irgendwie
auch ein bisschen aufschlüsseln kann, aber gerade wenn man zum Beispiel dann
in Richtung Lizenzen oder sowas geht,
Nutzungsrechte, das ist ja auch schon wieder unabhängig jetzt von,
ja, von einem Stundensatz oder so und da, also ist auch im Designbereich,
im Grafikdesignbereich, wo ich jetzt gerade auch wieder mehr unterwegs bin,
auch so ein großes Thema, dass deine Arbeit ist mehr wert als dein Stundensatz.
Also da ist ja auch eine Wertschöpfung dabei, für was wird es genutzt und auch
da unterscheiden sich ja dann die Preise.
Da können wir vielleicht am Ende nochmal so ein bisschen detailliert eingehen.
Ich versuche das hier mal zu notieren, Nutzungsrechte und so,
da habe ich ja vielleicht so ein Beispiel aus der Fotografiewelt und du kannst
vielleicht aus deinem Branding da auch noch so ein bisschen was mitbringen dann am Ende.
Vielleicht sollen wir auf das eine Feedback hier noch aufgehen,
das weiß ich nämlich gerade auch noch, das ist von Helen, die auch aus der Fotografie kommt.
Deswegen, das habe ich mir jetzt auch noch hier gemerkt, sie hat geschrieben.
Wie es ihr damit geht, über Preise zu sprechen,
besser, seit ich mir klargemacht habe, dass ich zwar etwas tue,
das mir Spaß macht, ich aber trotzdem davon leben können sollte,
ohne jede Woche 70 Stunden zu arbeiten.
Ja, ganz wichtig. Finde ich ganz gut auf den Punkt, dass nur weil sich deine
Arbeit nicht nach Buckeln anfühlt und du dabei die ganze Zeit heulst,
weil es so schrecklich ist, ist deine Arbeit nicht weniger wert.
Und ja, wenn man sich das mal ausrechnet. Ganz im Gegenteil vielleicht sogar.
Vielleicht ist deine Arbeit mehr wert, weil sie dir Spaß macht. Ja, genau.
Aber ich verstehe diesen Gedanken so ein bisschen dahinter. Aber mir macht das
doch total Spaß. Es fühlt sich gar nicht so nach Arbeit an. Da kann ich doch
nicht so viel Geld dafür nehmen.
Also genau, daher kommt das wahrscheinlich. Und aber dann auch diese Aussage
mit, sonst, wenn ich so wenig...
Verlangen würde, müsste ich ja 70 Stunden die Woche arbeiten,
damit ich meine Rechnung bezahlen kann.
Und das trifft es eigentlich auch ganz gut. Da sind wir wieder ein bisschen
mehr bei der Kalkulation, dass man ja das ist der Stundenverrechnungssatz, oder?
Dass man eigentlich mal quasi seine Kosten, wir haben das ja im Businessplan
auch beide gemacht, dass man wirklich mal einfach seine Kosten aufschreibt,
was brauche ich im Monat an Geld?
Und das eigentlich durch die Stunden, die man arbeiten möchte oder kann.
Je nachdem, teilt, bekommt halt am Ende auch einen Stundenlohn raus.
Also, wenn man das im Kopf hat, das hilft auf jeden Fall, glaube ich,
in der eigenen Preisgestaltung sehr, sehr viel natürlich,
aber auch in der Preiskommunikation und ich sag mal, mit wie viel Rückgrat ich
die Preise dann für argumentieren kann, um auch dann, wie in Hellensfall, zu sagen,
nee, ich muss diesen Preis durchbringen, weil sonst arbeite ich halt 70 Stunden
und dann bin ich irgendwann auch nicht mehr glücklich und dann macht mir meine
Arbeit auch nicht mehr Spaß.
Also das dreht sich dann ja auch ein Stück weit im Kreis. Dann kommen wir nicht
ganz schnell an den Punkt, dass es, obwohl es mal das war, was du machen wolltest,
so viel ist, dass es keinen Spaß mehr macht.
Und wenn du deine Familie nicht mehr siehst und so weiter und so fort,
dann macht es irgendwann keinen Spaß mehr.
Egal wie toll der Job ist. Ja, auf jeden Fall.
Also vielen Dank für euer Feedback. Sehr, sehr cool.
Also es gab noch mehr, aber wir versuchen das jetzt nicht einzeln abzuhandeln,
sondern versuchen jetzt so ein bisschen über ein paar Beispiele und Strategien mal zu erklären,
wie wir Preise kommunizieren und warum wir sie so ausgestalten, wie sie sind.
Und zwar nicht die Kostenseite, sondern wirklich die Verkaufsseite der Preise.
Also ich bin da auch noch ein bisschen am Anfang, was jetzt so den Dienstleistungsbereich
ein bisschen angeht bei meinen Produkten, bin ich da jetzt eigentlich schon
ganz gut erfahren und gut aufgestellt, aber ich gerade mit meinem Branding,
was ich ja gerade immer mehr mache.
Bin ich da auch noch so ein bisschen in der Entwicklungsphase.
Ja, wobei ich auch da sagen muss, du bist da schon sehr, sehr,
sehr viel weiter als manch andere, die damit erst anfangen, weil du ja die Erfahrung
aus anderen Preisen hast.
Du siehst ja auch bei mir, wie ich meine Preise aufbaue und so und da,
da stehst du glaube ich schon ganz gut da.
Ich habe vielleicht noch ein Beispiel aus der Fotografie, das ich am Anfang kurz einbringen will,
was dafür steht, wie selbstverständlich man seine Preise kommuniziert und was
bei mir einen großen Wechsel in der Preiskommunikation verursacht hat.
Ich kann mich daran erinnern, ich habe damals die Hochzeitsfotografie noch nebenher gemacht.
Das war im dritten, vierten, fünften Jahr, keine Ahnung.
Auf jeden Fall kam irgendwie unter der Woche ein Anruf. Ja, guten Tag, so und so.
Die würden, sie wissen, es ist kurzfristig, sie würden jetzt am Samstag heiraten,
ob ich denn noch Zeit hätte, um die standesamtliche Trauung,
ein bisschen Sektempfang, Bilder mit dem Brautpaar und jada jada Gruppenbilder
mit Eltern und so weiter. Also eine kleine Begleitung quasi zu machen.
Ich so einen Kalender reingeguckt. Ja, nee, ist noch witzigerweise tatsächlich
frei der Samstag. Also ich könnte kommen.
Ja, was es denn dann kosten würde? Dann meinte ich so, die kleinen Begleitungen
gehen halt so bei, ich weiß nicht, was ich damals genau hatte,
aber ich meine, es war so um die 900 Euro oder so, was ich damals für so eine
kleine Begleitung genommen habe.
Und da habe ich gesagt, ja, keine Ahnung, 900 Euro. Dann war still am anderen
Ende des Telefons. Da habe ich gefragt, hallo, sind Sie noch da?
Dann meinte ich, ja, sie hätte jetzt irgendwie so mit 100, 200 Euro gerechnet.
Und da war ich aber auch schon soweit, meine Preise auch zu kommunizieren.
Ich meine, sie für 100, 200 Euro, nee, lieber nicht.
Dann nehme ich lieber selber 100 oder 200 Euro in die Hand und gehe mit meinen
Freunden grillen am Samstag. Da habe ich einfach mehr davon.
Das rechnet sich nicht. Also das macht einfach gar keinen Sinn.
Der Auftrag kam nicht zustande. Ich habe keine Ahnung, was sie am Samstag gemacht haben.
Aber da habe ich zwei ganz wichtige Lehren für mich gezogen.
Damals für die Hochzeitsfotografie, aber die halten bis heute an.
A, seitdem habe ich meine Preise auf meiner Website stehen.
Weil der ganze Anruf war völlig für den Papierkorb, der hat ja niemandem was gebracht.
Also ich habe Zeit verbraucht, die haben Zeit verbraucht und derzeit hätten
sie schon einen anderen finden können und am Ende hatten sie trotzdem keinen Fotografen.
Also es sortiert mir sehr viel Arbeit aus, wenn ich meine Preise klar auf der Website kommuniziere.
Und das ist das eine. Also ich habe meine Preise klar und kommuniziere die klar.
Und B ist es eben mit dieser, jetzt nicht in die Diskussion zu gehen und irgendwie
denen versuchen, großartig entgegenzukommen mit 200 Euro.
Weil wenn die 100, 200 Euro veranschlagt hatten, haben die auch nur das Budget für 100, 200 Euro.
Dann bin ich schlicht der falsche Fotograf dafür. Das ist so,
als würde ich in ein Gourmet-Restaurant rennen und meine, haben sie irgendwas
so All-You-Can-Eat-mäßig für unter 10 Euro?
Nee, das ist einfach der falsche Laden da dafür.
Und wenn Budget und Angebot nicht zusammenpassen, dann brauchen wir auch gar
nicht mehr miteinander reden. Und das ist okay, das ist völlig okay.
Und deswegen nehme ich immer dieses Beispiel Gourmet-Restaurant und All-You-Can-Eat-Buffet.
Das sind halt unterschiedliche Welten, unterschiedliches Klientel.
Und die wollen auch nichts voneinander haben.
Und dann ist es auch okay, die nicht anzusprechen mit einem Preis.
Wobei die Preise auf der Homepage ja auch so ein bisschen heiß diskutiert wird,
ob man das jetzt machen sollte oder nicht.
Genau, da können wir jetzt mal vielleicht konkret in die Beispiele gehen.
Warum, also damals für meine Hauptsatzfotografie mache ich mittlerweile nicht mehr.
Im Business-Umfeld, da sind die Aufträge nicht pauschal genug,
um die Preise auf der Homepage irgendwie offen zu kommunizieren,
weil es halt jetzt mal anders ist.
Bei deinem Branding, da ist es ja eher schon dein Service, dein Produkt gepackt.
Das ist eigentlich auch ein festes Paket, aber ich bin auch sehr am Hadern, ob ich das mache.
Im Moment habe ich sie nicht, also die Homepage wird jetzt gerade erst veröffentlicht,
da habe ich sie jetzt noch nicht drauf.
Ja, da gibt es ein bisschen strategische, unterschiedliche Herangehensweisen.
Wenn man halt jetzt quasi die Preise nicht hat, dann braucht man erstmal diese
Kontaktaufnahme, hat dann aber schon mal einen Kontakt.
Und da wird ja dann oft argumentiert, dass man dann den Kontakt schon mal so
ein bisschen anwärmen kann, ohne jetzt mit den Preisen direkt abzuschrecken.
Ich bin aber selber eigentlich auch voll der Freund davon, dass Leute ihre Preise,
Ja, also offiziell stehen haben, weil man das dann einfach für sich besser schon einordnen kann.
Ja, also ich sehe es unter der Prämisse, wenn der Kunde, die Kundin auf meine
Website geht, wollen die eine Information haben und der Preis ist natürlich
eine dieser Informationen.
Und wenn ich diese Information dort nicht habe, verliere ich potenziell Kunden.
Punkt. Weil viele denken sich, ich gucke mal, ob ich woanders den Preis finde.
Geht mir genauso. Ich gehe genauso vor. Mag daran liegen, dass ich Schwabe bin.
Aber wenn der Preis da steht und der ist zumindest grob da, wo die sich sehen,
budgetmäßig, dann bleiben sie dran.
Wenn der komplett zu hoch oder viel zu niedrig ist, kann auch sein, dann gehen die wieder.
Und das ist auch okay für mich. Also ich für mich habe eingesehen,
ich verliere nichts, wenn ich den Preis nicht kommuniziere.
Ich hasse auch nichts mehr, wie wenn ich in Läden gehe, wo keine Preise dranstehen.
Ja, gut, das sind aber auch, das sind dann schon teure Läden.
Nein, nicht um die Träume, also schlecht ausgezeichnet.
Also da ist einfach kein Preis jetzt dran oder so. Hier liegen irgendwie Hosen,
was kosten die, muss jetzt erst jemand fragen, habe ich schon keinen Bock drauf.
Also so gehe ich halt ran.
Du hast gerade eins gesagt, wenn die Kunden den Preis sehen,
da tritt der erste Effekt ja ein, man nennt es den Anker-Effekt.
Die Kundin sieht alle Preise anhand eines Referenzpunktes, man nennt es diesen
Preis-Anker, wenn die den ersten Preis sehen.
Da gibt es genügend Webseiten, da steht zum Beispiel, keine Ahnung,
Wissen im Wert von 10.000 Euro,
nenne ich es jetzt mal, aber jetzt zum attraktiven Preis von 200 Euro.
Dann denken sie alle, boah, 10.000 Euro wert jetzt für 200 Euro?
Das ist vor allem bei digitalen Produkten auch sehr gerade ein Trend,
so um mindestens 50 Prozent reduzieren.
Aber der psychologische Effekt ist ja trotzdem da.
Und man muss es jetzt nicht komplett übertreiben. Das war jetzt ein sehr überzogenes
Beispiel. Wobei, es gibt tatsächlich solche Websites, die das so bewerben.
Aber den, ich sag mal, einen gewissen Preispunkt zu setzen, um einen Vergleichswert
zu liefern, ist nicht verkehrt.
Also wenn man dann sagt, in meinem Preis sind A, B und C enthalten,
kosten zusammen X, aber du kriegst es für Y. Oh, Y ist günstiger als X. Vielen Dank.
Wie du das kostmäßig bei dir kalkulierst, das ist völlig wurscht.
Da hat noch niemand drüber gesprochen, da redet auch erst mal dann niemand drüber.
Ja, das ist auch so ein bisschen ja in Richtung Streichpreise,
oder? Also, dass man halt...
Gibt's auch? Es gibt ja viele, was ja, weiß ich nicht, offiziell auch nicht
erlaubt ist, wobei das mal auch keiner kontrollieren kann.
Möbelindustrie? Ja, zum Beispiel, genau. Dass man halt immer natürlich einen
reduzierten Preis hinschreibt.
Oder doch oft ist es doch auch bei so Black Friday und so, Also,
dass eigentlich die Preise gleich sind wie davor, sondern einfach nur höher
angesetzt wurden und dann repartiert. Ja, gibt es auch.
Was halt einfach dann günstiger wirkt. Also der Begriff Streichpreise kommt,
soweit ich weiß, aus der Möbelindustrie tatsächlich.
Das heißt, das ist ein Couch, 8000 Euro, jetzt für 4000 Euro.
Sehr wahrscheinlich kostet es dir den Händler 2000, wenn überhaupt.
Also, die ist noch nie für 8000 Euro verkauft und die wird niemals für 8000 Euro verkauft.
Und wenn, dann freuen sich alle aber wirklich ein Bagger für die Couch.
Und den dummen, der es für 8000 gekauft hat.
Aber das sind sogenannte Streichpreise. Das ist ein ganz ähnlicher Effekt,
weil die sehen erstmal den oberen Preis.
X ist höher als Y und der rabattierte Preis. Ah, super. Y ist ja ein gutes Angebot.
Mach ich ein Schnäppchen.
Auch wenn es nie zum X-Preis verkauft wurde.
Und es ist ja gerade diese Bundles. Also da ist ja oft, du würdest ja niemals
für 10.000 Euro all diese Dinge kaufen. Du willst eigentlich nur eins davon.
Und sehr wahrscheinlich könntest du es auch einzeln für das gleiche Geld bekommen.
Aber wenn ich alles nehme, zahle ich nur 100 Euro mehr und dann habe ich aber alles.
Ankerpreis. Also da wirkt genau dieser Effekt, dass der erste Preis den Referenzpunkt
bietet und alles andere sich daran orientiert.
Genau, ich finde, das ist halt so ein bisschen, das wirkt immer so ein bisschen nach...
Ja, so als würde man die Leute halt nicht ehrlich sein, aber es hat schon durchaus
eine Berechtigung, mit Rabatten und Vergünstigungen zu arbeiten.
Wobei es, finde ich, ja auch sehr auf die Branche drauf ankommt,
aber ich finde jetzt gerade in deinem Bereich, in der Fotografie,
wenn du da jetzt irgendwie mit, ja, heute Fotoshooting buchen für 50 Prozent,
das ist ja nicht seriös und das ist ja auch nicht,
also das würde ja auch tatsächlich nicht funktionieren von den Kosten,
die du tatsächlich hast. Bei den Geschäftskunden nicht.
Mit Privatkunden kann man sowas eher machen, glaube ich, weil der Effekt da
auch ein anderer ist, weil die Entscheidung viel direkter passieren kann und
wenn man da einfach mal sagt, ich will meinen Kalender jetzt vollkriegen für nächste Woche.
Aber eigentlich ist es bei Dienstleistungen allgemein, finde ich, eher schwierig.
Bei so digitalen Produkten ist es ja sowieso mehr Spielraum an der Marsche auch.
Ich sehe es bei Dienstleistungen genauso. Wenn ich den Kalender voll bekomme
und ich Zusatzleistungen buchbar habe, dann macht es schon Sinn,
die Leute erstmal herzulocken.
Siehe Los Leder. Als es dann das gebratene Hühnchen bin, dann halt ich in dem
Fall, der fotografiert.
Aber wenn die Kunden dann noch ein Album, mehr Abzüge buchen oder sowas,
dann macht es vielleicht wieder Sinn. Aber es ist immer die Gefahr,
dass sie das nicht machen.
Sondern nur das eine Bild mit dem, was im Minipaket quasi drin war, das ich jetzt anbiete.
Genau, du hast vom Anker-Effekt gesprochen. Jetzt gibt es auch noch den Kontrast-Effekt.
Da geht es ja darum, dass man, das hast du mir schon ein paar Mal erzählt, so von wegen,
ja ich will mir eine neue Kamera kaufen, boah die kostet 5000 Euro,
das ist ja unfassbar viel Geld, das ist viel zu teuer und dann siehst du irgendwie
eine Kamera, also jetzt ein plattes Beispiel, aber so vom Prinzip her,
dann siehst du plötzlich eine Kamera für 3800 Euro und denkst dir,
boah das ist ja günstig, das ist ja günstig.
Es sind aber halt immer noch 3.800 Euro.
Aber das ist, glaube ich, oder? Dieser Kontrasteffekt, der hier so ein bisschen
besprochen wird. Dass wenn zwei Produkte dann nebeneinander stehen...
Dass dann der günstigere gar nicht mehr so teuer wirkt, obwohl er es halt immer
noch natürlich Geld kostet.
Und es geht gar nicht um vergleichbare Produkte.
Ich nehme mal ein Beispiel, das ich früher ganz krass hatte,
als ich noch viel Musik gemacht habe und gefühlt jeden zweiten Samstag beim
Instrumentenladen war.
Dann sieht man den E-Bass, den man sich kaufen möchte, der kostet 1400 Euro.
Also damals völlig hoher Preis.
Unerreichbar zu dem, was ich damals an Geld zur Verfügung hatte.
Aber daneben hängen dann halt Bässe für 5.000 Euro, 6.000 Euro, 10.000 Euro.
Und die guckt man sich alle zwei Wochen an und nach ein paar Monaten denkt man
sich, 1.400 Euro für den Bass ist ein echtes Schnäppchen, das muss ich machen.
Also man lügt sich ja selbst ein bisschen an in der ganzen Sache.
Aber es ist so ein Gewöhnungseffekt. Und der tritt eben dadurch ein,
dass man ständig auch mit höheren Preisen konfrontiert ist.
Das können Konkurrenzangebote sein, das muss ja nicht mal dein eigener Preis
sein, der viel höher ist, du kannst ihn ja vielleicht mit der Konkurrenz irgendwo
vergleichbar halten, also wenn das jetzt nicht eine direkte Anfrage ist,
sondern halt über irgendein Portal, bei dir Etsy zum Beispiel,
wenn es da irgendwo höhere Preise auch für den gibt, da günstiger reinzugehen.
Das ist ähnlich wie der Ankereffekt, aber es ist eben der Kontrast auch zu anderen
Anbietern zum Teil, der da dann mitspielt.
Was auch noch so ein Effekt ist, ist die Preisstaffelung. Das ist jetzt was,
wo du mit deinem Brandmade sicherlich vielleicht hingehen könntest.
Das haben wir so mal gesprochen, da will ich aber gar nicht so sehr ins Detail gehen.
Aber eine Preisstaffelung könnte aussehen, du kannst bei mir A, B oder C kaufen.
A kostet X, B kostet Y, C kostet Z und es geht immer weiter hoch im Preis.
Und diese Preisstaffelung ist ähnlich wie der Ankereffekt und der Kontrasteffekt.
Ich sehe mehrere Preise und kann vergleichen.
Was hier aber passiert, sind zwei Dinge.
A, ich kann das Angebot, die Leistung für meine Kunden anpassen.
Es muss ja nicht jeder immer das Teuerste kaufen.
Vielleicht brauchen die ja auch gar nicht das zum höchsten Preis.
Vielleicht brauchen die weniger Leistung und habe ich es aber in meiner Staffel
auch schon entsprechend dargestellt. Und der Kunde kann selbst entscheiden,
ach, das brauche ich aber nicht, ich nehme nur das mittlere Paket,
dann ist der total glücklich.
Er hat selbst die Entscheidungsgewalt, er hat ein gutes Gefühl dabei,
weil er sagt, nee, das brauche ich eigentlich gar nicht, ich nehme das mittlere.
Glaubt, er hätte was gespart, obwohl du ihn ja eigentlich da genau hinboxiert
hast, wo du ihn haben wolltest, sehr wahrscheinlich.
Weil das hohe Paket verkauft man selten, das niedrige Paket verkauft man selten.
Das mittlere, das ist das Brot- und Butterpaket, was du verkaufen möchtest.
Im günstigsten Paket, da tritt auch dieser Effekt ein, ich will nicht das Billigste
kaufen, ich bräuchte eigentlich schon ein bisschen mehr, ich will ja in die
Zukunft denken, jada, jada, jada. Das Teuerste ist mir zu teuer,
also nehme ich die Mitte.
Und genau da willst du eigentlich deine Kunden auch haben. Das Mittlere ist
das, wo du gut verdienst, was für den Kunden Sinn macht. Das ist eigentlich der perfekte Match.
Die beiden anderen dienen wirklich als Rahmen ein Stück weit,
um das mittlere Paket gut dastehen zu lassen. Ja, das ist sicherlich auf viele
verschiedene Produkte und Branchen übertragbar, dieses Modell.
Da können wahrscheinlich viele was mit anfangen. Oder man kennt es,
dass es einem selber auch oft so geht.
Also muss auch nicht immer funktionieren. Ich hatte das eine Zeit lang bei meinen
Bewerbungsbildern, da ist trotzdem immer das günstigste genommen worden,
weil mein Preis insgesamt schon relativ hoch war.
Ich habe dadurch aber gelernt, aha, also das günstigste hat den richtigen Preis,
das mittlere ist manchmal okay, das höchste macht keinen Sinn.
Ich habe das mittlere mittlerweile gestrichen und nur das höchste und das niedrigste übrig lassen.
Habe aber die Leistung leicht angepasst und habe einfach Nutzungsrechte in das
höchste Paket mit reingeworfen.
Da stehen dann kommerzielle Nutzungsrechte für Firmen mitdrehen,
was bei Bewerbungsbildern eigentlich nicht inklusive ist sonst.
Ja, das ist ja wie mit allem, auch da gibt es einen Lerneffekt und man merkt,
okay, in dem Paket fehlt aber den Leuten irgendwie das, da wird immer ständig
noch nachgefragt, das wäre vielleicht sinnvoll, das da noch anzupassen oder
Kleinigkeiten, die man dann bei anderen Paketen ergänzen kann,
die dann doch dazu führen, dass man vielleicht das Größere nimmt.
Das ist ja auch einfach ein Erfahrungswert.
Genau, also ich habe da konkret aus einer Preisstaffel einen Kontrastpreis gemacht.
Ich habe jetzt einen großen und einen kleinen Preis zu.
98 Prozent wird der Kleine genommen und nur 2 Prozent fragen nach dem höheren
Mann nach oder nachträglich, wenn sie für die Firma dann die Bilder nachlizenzieren möchten.
Und was habe ich erreicht? Die verwenden sie nicht einfach, die fragen nach
zum Lizenzieren und ich kann mehr Geld verdienen.
Also das funktioniert, das kann ich wirklich bestätigen.
Ein Preis haben wir jetzt hier noch so ein bisschen vergesst, den Charm-Preis.
Das kennen wir alle, da sind auch alle Opfer dafür. Ach guck mal,
das kostet ja nicht mal 100 Euro, das kostet ja nur 99 Euro.
Das ist so das Typische irgendwie. Warum auch alles immer, keine Ahnung,
2,99 kostet und nicht 3 Euro, weil 2 ist kleiner wie 3, auch wenn 2,99 fast 3 sind.
Kennen wir alle, der Effekt ist da. Da lügt man sich einfach ein bisschen selbst
an. Und weil man halt den Preis nicht so wirklich liest, glaube ich,
oder versteht, was da steht.
Wobei es mittlerweile auch ja so ein bisschen, ja, auch oft einen negativen
Touch hat, weil es wirklich so nach Discounter irgendwie auch ein bisschen aussieht.
Und vor allem in so, also ich kenne das auch so aus diesen ganzen Concept Stores,
die irgendwie auch hochwertig erscheinen. Da gibt es zum Beispiel immer nur glatte Preise.
Die gehen da irgendwie nicht so in die Richtung. Aber ich glaube,
den Effekt kennt man auf jeden Fall.
Und genau, wir haben jetzt auch gesehen, dass so die neue 9 ist die 7,
dass man zum Beispiel dann 1,97 macht.
Also wobei bei so kleinen Preisen, zieht es es glaube ich nicht so drauf ab,
aber bei jetzt so Paketen, ob es jetzt 199 oder 197, wirkt es 197 durchdachter
und besser kalkuliert und vertrauensvoller.
Ja, genau. Also das sieht so aus, als wäre man von der Kostenseite herangegangen.
Ich mache mir hier nebenan mal Notizen für meine Pakete, ja,
an welche Preise ich da jetzt hinschreibe. Deswegen sprechen wir drüber.
Das klingt jetzt so richtig, ja, ich weiß nicht, richtig kalkuliert hier alles. Ja.
Aber so ist es ja. Genau, da ist viel Psychologie in so einem Preis, steckt da mit drin.
Und nicht nur Kosten, Excel und Kalkulation, sondern man muss diese Kommunikation
wirklich im Blick halten.
Du hast gerade eben Rabatte und Sonderangebote und so Aktionen angesprochen.
Das ist ja auch so ein Kommunikationsmittel, weil der Kunde sieht da auch den
höheren und niedrigen Preis, das Kontrastpreis, das finde ich prinzipiell gut.
Also warum nicht sowas zu machen, um zum Beispiel,
wenn man eher in so einer leichten Flaute drin ist, das Geschäft ein bisschen
anzukurbeln oder wenn man sieht, aha,
jetzt wird gerade viel gekauft, sprich die Intention bei den Kunden ist,
ja, ich möchte jetzt und dann kann ich ja in,
sehr wahrscheinlich wie alle anderen auch, ein bisschen in diesen Preiskampf
reingehen, um mich von der Konkurrenz abzuheben, ein günstigeres Angebot reinschieben,
um die Kauflaune der Kunden auch aufzugreifen. Ja, wenn es denn möglich ist.
Es kommt ja wie gesagt auch sehr auf das Produkt, auf die Branche an.
Bei meinen Produkten kann ich immer sehr wenig Rabatte geben,
weil die so spitz kalkuliert sind, dass mir dann von der Marge das einfach nicht so richtig drin ist.
Aber wie gesagt, ich bin gerade bei Dienstleistungen oder digitalen Produkten
oder so auf jeden Fall ein sehr, sehr hilfreiches Mittel.
Man kann mit solchen Rabatten auch Dringlichkeit schaffen, indem man einfach
noch ein Datum dazuschreibt.
Das wird auch ganz gerne gemacht, dass es den Preis nur bis zum Tag X gibt.
Also Sommer- und Winterschlussverkauf war so ein Thema ja immer schon.
Was ja so, glaube ich, nicht mehr erlaubt ist, wenn ich es richtig weiß.
Ja, irgendwas war da, aber ich weiß es gerade auch nicht mehr genau.
Weil es ist über Season Sale, habe ich gesehen. Dann darf man es wieder, scheinbar.
Mit Anglizismen ist es erlaubt. Ja, ja.
Okay, jetzt haben wir so ein paar Mittel und Wege angesprochen.
Aber das waren jetzt, ich sag mal, die kalte Kommunikation. Vielleicht,
also beschreibt halt einen Preis hin und der Kunde liest, aber man ist ja selber
nicht drin in dem Ganzen.
Was ich finde, was viel ausmacht, ist ein gutes Storytelling um deine Preise.
Weil einfach nur einen Preis irgendwo hinknallen, das ist halt ein bisschen.
Discounter-Style auch. Man muss schon auch erklären, was bekommt der Kunde auch.
Nicht, was sind meine Kosten, sondern was bekommt, welche Werte, welche Leistung,
welchen Vorteil hat der Kunde, wie kann ich ihm die Angst nehmen vor irgendwas,
wie kann ich vielleicht bestätigen, was er schon immer geglaubt hat,
was eigentlich das Ding ist, was er braucht, was kann er damit erreichen und
warum wird es ausgerechnet mit meiner Dienstleistung und meinem Produkt besser
klappen als mit dem der anderen.
Und dann rückt der Preis auch ein bisschen in den Hintergrund plötzlich beim Kunden.
Ja genau, also das Erklären, also je nachdem, auch da wieder was man verkaufen
möchte, aber ich habe immer den Spruch im Hinterkopf, ähm,
Ein verwirrter Kunde kauft nicht, also das ist eigentlich, kann man eigentlich
auch auf fast alles übertragen, also sowohl ein Produkt, deswegen ist es wichtig,
wenn du Produkte verkaufst, hochwertige Fotos davon zu haben,
am besten sogar ein Video,
ist ja vor allem in den letzten Jahren auch extrem gestiegen in der Wichtigkeit,
sage ich jetzt mal, dass man einfach,
ja, dass es einfach realer ist, wenn man ein Video von was hat,
weil man muss ja, wenn man jetzt online verkauft, dem Kunden das Live-Einkaufserlebnis ersetzen.
Und das geht halt über detaillierte Beschreibungen, damit der Kunde wirklich
weiß, was er kauft und bei Dienstleistung eben auch. Was ist wirklich da alles enthalten?
Wenn ich da eine Unklarheit habe, was ich tatsächlich bekomme,
dann kaufe ich auch nicht. Ja, also verwirrte Kunden kaufen nicht, das ist ganz klar.
Und wenn Video hilft, den Bedarf, den Wunsch zu füttern, dieses Produkt zu haben,
dieses Lebensgefühl dieses Produktes zu haben, wie ist es, dieses Produkt zu besitzen,
dann habe ich viel höhere Chancen, meinen Preis auch durchzubekommen,
der vielleicht höher ist als der meiner Kunden.
Was hier eine genauso große Rolle spielt für mich in meinem Kontext mit Firmenkunden,
ist dieses Storytelling, mich als den Experten zu verkaufen.
Warum ist es, also wenn ich ein Angebot schreibe, warum ist es jetzt irgendwie,
keine Ahnung, 30 Prozent höher als von einem Marktbegleiter?
Wenn da eine Nachfrage kommt, wenn da, oder ich frage auch immer nach,
also haben Sie mein Angebot erhalten, das mache ich nach ein paar Tagen,
um wieder in das Gespräch einzusteigen, haben Sie noch Fragen,
kann ich Ihnen irgendwas erklären und nenne vielleicht so einen Punkt wie Nutzungsrechte
auch direkt, um den zu triggern ein bisschen.
Denn ich habe es schon ganz oft erlebt, dass dann die Nachfrage kommt,
ja, Jones, also wir haben jetzt hier Angebot gelesen und die schreiben hier
Nutzungsrechte und da steht ganz viel und da steht auch noch ein Preis dahinter.
Das haben die anderen gar nicht gemacht.
Na ja, dann haben sie bei denen auch sehr wahrscheinlich keine Nutzungsrechte
erworben. Die kommen zwar zum Bildermachen, aber sie dürfen sie nicht nutzen. Oh.
Ach so. Und automatisch, nur durch die Aussage, und wir reden noch nicht mal
über den Preis, stehe ich als der Fachmann da und der Rest weiß nicht,
was er tut. Und das steht jetzt erstmal im Raum.
Dieses Pflänzchen ist eingesät beim Kunden. Und jetzt kann ich dran weiterarbeiten.
Jetzt kann ich das gießen, düngen und weiterarbeiten. Und ich kann mich als
Experten positionieren und erklären, ja, ja, wissen Sie, also das ist branchenüblich,
Sie wollen die Sachen ja nutzen, bla bla bla, das Logo von Nike hat auch nicht
nur einen Stundensatz gekostet, sondern kostet Nutzungsrechte und so weiter.
Und dann kommt man, dann merkt der Kunde mehr und mehr, oh, hier habe ich es
mit einem Profi zu tun, die anderen vielleicht nicht, obwohl die günstiger sind.
Ja, also vor allem bei Unternehmen natürlich sehr, sehr wichtig.
Ja, das hat auch mit Risiko-Avasion zu tun. Also die, mit denen ich spreche,
sind ja nicht immer die Geschäftsführer.
Das sind die Leute aus Marketing oder aus dem Vertrieb oder wie auch immer,
die jetzt was wollen und niemand will am Ende vom eigenen Chef blöd dastehen,
weil sie zwar einen gebucht haben, der günstiger ist, als aber irgendwie,
was mit den Nutzungsrechten nicht stimmt.
Und so kriege ich das hin. Und das ist aber Storytelling. Also ich muss darüber sprechen.
Und das Wichtige ist, und da kommt alles aus der Episode 13,
das wir auch bis jetzt so ein bisschen erzählt haben, ich muss selbstbewusst
über meine Preise sprechen können.
Ich kann an meinen Nutzungsrechten ja gern rabattieren. Das ist ja nicht die Frage.
Ich gebe da auch hin und wieder mal ein bisschen runter vom Preis.
Wir sprechen darüber, was ist die Leistung, die der Kunde eigentlich braucht?
Ach, sie brauchen gar keine weltweiten Nutzungsrechte. Dann machen wir Europa,
mache jeden 20 Prozent günstiger das Ganze.
Also da biete ich mir selbst und dem Kunden Spielraum. Und am Ende hat er den
Experten noch einen besseren Preis und ist total happy. Und das Produkt stimmt
auch noch, sage ich jetzt mal.
Was bei dir ja viel reinkommt, sind so Sachen wie Kundenbewertung,
Testimonials. Bei meinen Produkten jetzt meinst du, ja.
Das ist auf jeden Fall, ja, ich meine, das ist auf vielen Bereichen ein hilfreiches Mittel.
Also hilft auf jeden Fall in der Kaufentscheidung, wenn ich sehe,
okay, das wurde von KundInnen gekauft, die sind happy damit.
Also irgendwie so ein 4,9 Sterne Schnitt ist schon eine Ansage.
Und man merkt es ja selber, wenn man jetzt hier beim großen A Sachen bestellt.
Ich glaube, jeder guckt auf die Bewertung.
Und das wiederum ist ja auch so ein Preis-Leistungs-Verhältnis oft mit inkludiert in der Bewertung.
Und das stärkt auf jeden Fall, glaube ich, die Preiskommunikation,
wenn man da mit Testimonials und Bewertungen arbeiten kann und die vorweisen kann.
Ja, also vor der ersten Bewertung, die man hat, und gemäß ist es dann auch eine
gute, verkauft sich, glaube ich, schon schwerer, als wenn die ersten guten Bewertungen da sind.
Die muss nicht perfekt sein, 5,0, Das ist fast schon unglaubwürdig vielleicht.
Ich habe auch 4,9 in meinem Google-Business-Profil.
Aber wichtig ist, dass die Bewertungen da sind. Weil auch da ist diese Risiko-Aversion.
Ich will nachher nicht was machen, was nicht gut ist. Sondern die Leute wollen
ja auch beim guten Kaufen, natürlich auch zum passenden Preis,
aber diese Budgetsache.
Aber ich kann ja auch preislich ähnliche Produkte oder Dienstleistungen vergleichen.
Und dann, was bleibt dann noch übrig? Wenn ich das Ergebnis noch nicht kenne auch?
Wir hatten jetzt zum Beispiel eine Hotelbuchung oder ein Restaurant.
Ich weiß ja nicht, wie ich da drin schlafe. Ich weiß auch nicht,
wie das Essen in einem Restaurant schmeckt.
Aber wenn ich mir angucke, das sind jetzt die drei Hotels, die von der Lage
ähnlich. Wie sind die Bewertungen?
Eins hat 3,5, das andere hat 4,7, das andere 4,8. 4,7 ist ein bisschen günstiger.
Das wird schon nicht so viel schlechter sein, nehmen wir das.
3,5 ist aber raus. Ja, man verlässt sich da schon sehr drauf.
Man verlässt sich da drauf.
Und es ist wichtig, die auch, wir hatten ja in der Episode, wo es um Feedback
und Kritik und so weiter ging.
Man lernt selbst aus diesen Testimonials. Und wenn man dann auch willens ist,
sich zu verbessern und die Produkte
zu verbessern, dann werden auch diese Bewertungen besser, hoffentlich.
Die helfen dann auch, die Preise besser zu kommunizieren.
Genau, das hilft einem ja wiederum, sicher und selbstbewusst aufzutreten,
wenn man eben so viel positives Feedback bekommt.
Am Anfang ist es klar, dass man ein bisschen unsicher ist vielleicht mit seinen
Preisen, muss es ja auch erstmal ein bisschen abtasten und sich ranfühlen an
den Markt und an das, was die KundInnen tatsächlich bereit sind zu bezahlen.
Und dieses sichere Auftreten auch, also das ist die Preisseite auf der einen,
oder die Kostenseite, wenn ich alles weiß, wie sich meine Preise zusammensetzen,
dann weiß ich, was mein Verhandlungsspielraum ist.
Und wenn ich auch weiß, zu dem Preis haben schon x hunderte Kunden gekauft,
dann weiß ich selbst auch, und die waren happy mit dem Produkt,
das ist ein gutes Produkt und es ist dieses Geld wert.
Und wenn der Kunde es nicht möchte, liegt es nicht an mir.
Aber ein Kunde kann mal nein sagen. Das ist auch, glaube ich,
noch ein ganz wichtiger Punkt, wo man einfach auch mit der Zeit wahrscheinlich
ein bisschen erfahrener wird, entspannter wird, dass es sich ja immer erst mal
anfühlt wie eine Ablehnung.
Also du hattest jetzt ja auch mal so viel, so gut wie es ja jetzt gerade läuft,
aber natürlich dann auch immer mal wieder Phasen, wo einfach mehrere Angebote
hintereinander abgelehnt werden und das ist aber nicht irgendwie dann das Zeichen
dafür, dass die Preise vielleicht zu hoch sind.
Also kann natürlich auch mal sein, dann muss man es natürlich schon auch reflektieren
und überdenken, aber dann hat halt einfach der Kunde nicht zu dem Auftrag gepasst.
Oder ich zu dem Auftrag oder ich zum Kunden, es gibt da viele Faktoren.
Ich frage aber zum Beispiel jedes Mal nach, also wenn ein Auftrag nicht kommt,
das A, telefoniere ich mein Angebot natürlich sowieso hinterher,
aber auch wenn ein Angebot definitiv abgelehnt ist, schreibe ich eine ganz freundliche
E-Mail zurück, ah, schade, dass es nicht geklappt hat, vielleicht klappt es
ja dann beim nächsten Mal.
Ich versuche natürlich immer für meine Kunden bessere Produkte,
passendere Angebote zu machen.
Was war denn der Hauptgrund, warum sie sich für das Angebot meines Marktbegleiters entschieden haben?
Nicht gegen mein Angebot, Kommunikation ganz wichtig.
Und dann kommt der andere war billiger, war näher dran, war besseres Portfolio,
passt besser zu uns. Was auch immer.
Aber jetzt kann ich dann dieses Feedback auch nehmen.
Weil sonst weiß ich nur Feedback natürlich abfragen und auch im besten Fall
umsetzen, aber trotzdem ist es unglaubwürdig, wenn man dann,
wenn der Kunde vielleicht ablehnt und man dann hinterherkommt,
ja, ich mach es in 50 Prozent günstiger. Das ist dann Quatsch.
Der ist dann weg. Also ich warte damit auch wirklich, bis es weg ist,
bis ich nichts mehr gewinnen kann und dann kriege ich nicht meiner Meinung nach
das ehrlichste Feedback.
Wenn er jetzt kommt, kommt nicht immer, aber viele sind da ja auch so,
ach komm, wenn ich jetzt in einem Satz kurz schreiben kann, was los ist,
helfe ich dem anderen doch.
Wir Menschen sind ja an sich relativ freundliche Wesen. Im Normalfall, ja. Meistens.
Wir haben noch, in dem Feedback kam auch so ein bisschen raus,
diese Unsicherheit über Preise zu sprechen.
Das trifft jetzt mehr auf meinen Bereich vielleicht zu, wenn man im Gespräch ist.
Also ja, Jones, was kostet denn das, wenn sie zu uns kommen zum Fotografieren?
Und dann ist man natürlich immer so ein bisschen, fühlt sich gezwungen,
eine Aussage zu treffen. Mache ich auch nicht und manchmal mache ich es doch.
Also ich will es nicht ausschließen, dass ich nie eine Aussage treffe zu einem Preis am Telefon.
Ich empfehle aber ganz klar, das nicht zu tun, weil mit einem ausführlichen
Angebot kann ich sehr wahrscheinlich besser kommunizieren und ich kann es ja
auch schicken und direkt anrufen im Zweifelsfall oder zum Kunde fahren auf den
Tisch legen, wenn es ein besonders hohes Angebot ist.
Dann kann ich direkt auch erklären, was da drin steckt.
Manchmal kommt man aber nicht drum rum, zumindest irgendwie so eine Hausnummer,
eine grobe Preisindikation zu bieten.
Und ich bin zwar ganz gut mit Zahlen, aber ich bin ehrlich, ich vertue mich auch mal.
Vor allem, wenn es dann schnell, schnell im Gespräch ist. Ich habe mir deswegen
ein paar Excel-Tabellen zurechtgelegt, wo einfach die wichtigsten Faktoren drin
sind, wo ich kurz ein paar Zahlen reinhacken kann.
Also ich bin einen Tag beim Kunden, ich brauche circa zwei Tage für die Bildbearbeitung
und ich muss, keine Ahnung, einen halben Tag fahren und ich habe noch meinen Assistenten dabei.
Bumm, bumm, bumm, bumm, aha, x Euro, grob. So, und dann kann ich dem Kunden
sagen, also jetzt einfach nur die Tagessätze, die Bildbearbeitung ganz pauschal,
da kommt dann natürlich noch vielleicht noch ein bisschen was dazu,
aber das wäre so grob der Preis.
Und das ist dann, was ich da versuche zu bieten, ist, dass ich dem Kunden.
Also würde ich den Preis auf der Homepage haben.
Der will erst mal eine Preisindikation haben. der weiß ja vielleicht noch gar
nicht, was er genau will.
Und oft genug passiert, dass er eigentlich mehr will am Ende.
Und das einfach nur mal eine Preisabfrage ist, eine grobe. Und dann will ich
es zumindest sicher bieten und so sicher, dass ich nichts vergessen habe.
Das ist ein bisschen wie eine Art Checkliste für mich, habe ich an alles gedacht.
Ja, dann kann ich den Preis zumindest mal grob nach außen kommunizieren.
Und kann auch vorfühlen, muss ich vielleicht runter mit dem Preis.
Also als Merksatz, nie zu schnelle Aussagen über den Preis treffen.
Genau, Aussagen, keine schnellen Aussagen treffen, aber Aussagen treffen.
Und selbstsichere Aussagen treffen.
Okay, ich glaube, da haben wir doch jetzt mal wieder ein bisschen Wissen übermittelt.
Fällt dir noch was ein, was du noch sagen wolltest dazu?
Ich glaube, wir haben die wichtigsten Punkte, die wir so notiert hatten, mal abgearbeitet.
Ich denke auch. Also ich denke, dass so die wichtigsten Punkte genannt wurden.
Schreibt uns da aber gerne, wenn ihr da mehr noch wissen wollt.
Das Thema Preis, also wir machen die zweite Episode zu einem Thema.
Das ist ein gutes Zeichen, würde ich sagen. Wir sprechen über die Preise.
Schreibt uns gerne nochmal, wenn ihr mehr Feedback habt, was euch noch interessiert,
was vielleicht konkrete Beispiele sind.
Gerne über Insta oder über das Kontaktformular bei uns auf der Website oder
über die E-Mail-Adresse auf der Website. Könnt ihr uns da schreiben.
Interessiert mich sehr, wo steht ihr da und wie geht es euch mit euren Preisen?
Ja, vielleicht einen Tipp noch zum Abschluss.
Ich folge seit längerem dem Instagram-Account solo.selbstständig,
können wir auch in die Shownotes packen.
Und da wird auch ganz offen über Preise gesprochen.
Da werden verschiedenste Solo-Selbstständige eben kurz interviewt mit ihrem
aktuellen Stundensatz.
Finde ich super spannend. Da gibt es gute Anhaltspunkte, welche Branchen wie
aktuell sich aufstellen und da kann man sich auch mal ganz gut orientieren.
Also schaut da gerne mal vorbei, ist ein cooler Kanal.
Okay, das war es, würde ich sagen und dann bis zum nächsten Mal.
Bis dann, tschüss. Tschüss.