Couple & Company

Luisa Jones & Thomas B. Jones

041: Wenn der Plan nicht aufgeht – Unsere wertvollsten Misserfolge

03.04.2025 36 min

Zusammenfassung & Show Notes

Willkommen zu einer besonders ehrlichen Folge von „Couple & Company“. Heute geben wir euch einen ungefilterten Einblick in unsere größten Fails als selbstständiges Paar. Ja, auch bei uns läuft nicht immer alles rund! Wir teilen Geschichten von gescheiterten Projekten, misslungenen Kundenaufträgen und Produkten, die nie das Licht der Welt erblickten. Doch keine Sorge, wir lassen den Kopf nicht hängen und berichten ebenso darüber, was wir daraus gelernt haben. Feiert mit uns die Flops und vor allem die Learnings, die uns helfen, erfolgreich weiterzumachen. Also, macht euch bereit für echte Einblicke und vielleicht findet ihr euch in der ein oder anderen Anekdote wieder. Viel Spaß beim Zuhören.

In dieser Episode von „Couple & Company“ blicken wir mutig hinter die Kulissen unserer Unternehmen und beleuchten die Schattenseiten des Business-Alltags. Gemeinsam mit euch tauchen wir ein in die Welt unserer gescheiterten Projekte – von unerfolgreichen Produktideen im kreativen Bereich bis hin zu misslungenen Kundenaufträgen. Thomas beginnt mit einem Blick zurück auf seine frühen Podcast-Experimente, die nicht den erhofften Erfolg brachten. Seine Learnings daraus teilt er offen und mit einem Augenzwinkern, denn auch aus Fehltritten entsteht wertvolles Wissen.

Lu gewährt uns Einblicke in ihre Herausforderungen als Illustratorin und Unternehmerin, wo nicht jede Produktidee den erwarteten Markt findet. Sie spricht darüber, wie sie mit Rückschlägen im Produktverkauf umgeht und warum klare Kommunikation mit Kunden so essenziell ist, um Missverständnisse bei Aufträgen zu vermeiden. Gemeinsam diskutieren wir über das Time-Blocking als organisatorisches Tool, das nicht immer so funktioniert, wie man es sich wünscht, und warum flexible Arbeitsweisen manchmal die bessere Lösung sind.

Zum Schluss reflektieren wir über die emotionale Seite des Scheiterns und die Fähigkeit, daraus gestärkt hervorzugehen. Egal, ob ihr selbstständig seid oder euch gerade in einem Projekt festgefahren fühlt – wir laden euch ein, unsere Geschichten mitzuerleben und ermutigen euch, eure eigenen Fails mit uns zu teilen. Wir hoffen ihr verlasst die Episode mit einem besseren Verständnis dafür, dass auch Rückschläge wertvolle Bausteine auf dem Weg zum Erfolg sein können.

### Erwähnte Tools, Apps, Social Media Accounts, Tipps oder Websites
- [MidJourney](https://midjourney.com)

### Erwähnte Podcast-Episoden
- [Warum es auch manchmal gut ist, nicht zu gründen](https://www.coupleandcompany.de/episoden/001)

Transkript

Thomas
00:00:10
Hallo und herzlich willkommen bei Couple & Company. Mein Name ist Thomas.
Lu
00:00:15
Mein Name ist Lu.
Thomas
00:00:16
Und zusammen sind wir The Joneses.
Lu
00:00:18
Wie geht's dir heute?
Thomas
00:00:20
Gut, sehr gut geht's mir.
Lu
00:00:22
Ja, das ist doch schön zu hören. Wir haben ausgeschlafen. Junior kam heute mal nicht ins Bett, heute Nacht.
Thomas
00:00:28
Ja, stimmt. Wir konnten zumindest die ganze Nacht im Bett schlafen, ohne dass jemand drin rotiert, wie ein Kreisel.
Lu
00:00:35
Ja, wir haben irgendwie jetzt die ganze Kleinkindzeit in unserem normalen Bett überlebt. Wir haben nur ein 1,60 Meter breites Bett, aber zu dritt ist schon echt eng. Aber heute war gut.
Thomas
00:00:48
Heute war gut, ja. Heute konnte ich mich ausbreiten. Ich hatte, glaube ich, ganze 30 Zentimeter zur Verfügung.
Lu
00:00:56
Ich glaube, alle kennen das. Also ich fühle mich ausgeschlafen, aber ich habe da eh nicht so das Problem. Aber wir wollen heute mal euch eine Neuigkeit vorstellen. Wir haben eine kleine Miniserie innerhalb unseres Podcasts geplant und zwar mit dem schönen Titel Business Unplugged. Die wahren Schattenzeiten des Businesses. Nee, das habe ich jetzt dazu gedichtet, aber wir wollen euch, also wir nehmen euch ja eigentlich immer so ein bisschen mit hinter die Kulissen, aber ich habe irgendwie festgestellt, in letzter Zeit wurde ich öfter mal angesprochen, meine Güte, ihr seid so organisiert und wie macht ihr das alles und was ihr alles hier tut und macht und das klingt alles immer so mega.
Thomas
00:01:37
Was für gute Tipps ihr habt und was für gute Empfehlungen ihr habt.
Lu
00:01:40
Und haben wir natürlich auch, ist ja klar. Nee, aber wir wollen euch heute natürlich auch mal ein bisschen mitnehmen in die Dinge, die nicht so gut laufen, weil die gibt es bei uns selbstverständlich auch zu Genüge, um einfach noch ein bisschen authentischer euch mitzunehmen. Und ja, da haben wir jetzt ein paar Folgen geplant, die jetzt hintereinander funktionieren. Stattfinden werden und die erste Folge, da stellen wir einfach mal unsere Fails und gescheiterten Projekte vor. Hast du ein bisschen Angst oder?
Thomas
00:02:11
Nö, gar nicht. Also ich bin da relativ offen, da auch über solche Fehlschläge, Misserfolge zu sprechen, weil ich davon überzeugt bin, dass es ja mit ein Grund ist, warum wir gute Tipps haben. Weil wir einfach schon auch viele Fehler gemacht haben, auch in unserem Business. Viel schief gegangen ist, wo wir vielleicht nichts dazu tun konnten. Das gibt es ja auch. Also nicht jeder Fehlschlag muss man unbedingt selber dran schuld sein. Das gibt es aber schon. Also da muss man auch dran denken. Gibt es auch, man kann auch manchmal selbst dran schuld sein. Es sind nicht immer die anderen, manchmal ist man auch selbst schuld. Und deswegen finde ich es schon wichtig, darüber auch zu sprechen. Also mir hat es auch die Angst genommen früher, als ich gesehen habe, hey, andere haben schon die dritte Firma gegründet, weil die ersten zwei nicht funktioniert haben oder so. Oder es gehen mal Projekte schief und man kann den Karren da aber auch wieder aus dem Dreck ziehen. Es ist nicht immer gleich das Ende erreicht.
Lu
00:03:07
Ja, wir haben ja auch diesen Podcast hier direkt mit der zweiten Folge eigentlich mit, oder war es die zweite Folge glaube ich, also quasi nach der Nuller Folge eigentlich damit gestartet, warum es auch manchmal gut ist nicht zu gründen. Das ist ja eigentlich geht auch schon in die Richtung, wer da nochmal zurück skippen möchte. Wir haben eine coole Folge gemacht über unsere Idee mit einem Foodtruck, einen Foodtruck zu eröffnen und da geht es ja eigentlich auch, es ist ja auch ein Stück weit ein gescheitertes Projekt, wobei wir es eigentlich gestoppt haben, bevor es scheitern konnte. Also geht so ein bisschen in die Richtung, genau, aber heute erzählen wir mal einfach, plaudern wir aus dem Nähkästchen, was denn hier alles nicht so gelaufen ist, wie wir uns das gedacht haben.
Thomas
00:03:51
Genau. Sollen wir mal mit so einem konkreten Projekt irgendwie einfach anfangen? Ich kann da vielleicht mal so eins auspacken.
Lu
00:03:57
Also genau, bei mir sind es jetzt tatsächlich nicht so das eine große Projekt, sondern eher so Kleinigkeiten und auch Produkte bei mir eher. Wirklich physische Produkte, die zum Beispiel einfach nicht so laufen, die ich mir anders vorgestellt habe. Oder auch so Dinge, gerade die wir hier im Podcast viel besprochen haben, was jetzt so Organisation und Planung angeht, die ich mir anders vorgestellt habe und dann einfach nicht so funktioniert haben. Fang doch mal mit einem Projekt an, wenn du eins hast genau,
Thomas
00:04:24
Also viele von euch da draußen die kennen mich vielleicht, von die Fotologen TM was mein erster großer Podcast war, den ich mit Falk Frasser zusammen gemacht habe, der ja auch über sieben Jahre jetzt ging auch sehr erfolgreich war, also das ist nicht die Fehlschlaggeschichte, was die wenigsten wissen, es gab, ähnlich angedachtes Projekt ja auch mal davor, das waren die Blitzbrüder und da waren war im Prinzip schon alles dafür da. Dafür hatte ich mein Podcast-Equipment ursprünglich mal gekauft. Da waren Workshops geplant, um die Fotografie drumherum und so weiter und so fort. Und das ist so ein Projekt, was einfach nicht. Funktioniert hat. Die Gründe dafür sind schlicht und ergreifend, man muss sich mal genau überlegen, mit wem man was macht. Und da hatte ich einfach jemanden, einen Partner mit an Bord, den ich ständig ziehen musste, wo ich einfach gemerkt habe, wenn ich nicht ständig der bin, der das Zugpferd ist irgendwie, dann geht das Projekt nicht vorwärts. Das kenne ich eigentlich auch schon von früher, von den Bands und so weiter und ich war ein bisschen von mir selber überrascht, dass es mir dann doch nochmal passiert ist, aber das ist glaube ich auch einfach so und, habe dann einfach für mich gemerkt, okay, für die Zukunft muss ich mir sehr genau überlegen, mit wem ich was mache und das lieber etwas länger, prüfen und, Wirklich auch solche Dinge klar machen von vornherein. Also hey, wir sind ja nicht nur gleichberechtigte Partner, sondern wir sind auch gleichberechtigte Partner. Das heißt, wir müssen beide auch das Ding am Laufen halten. Und so säme das damals irgendwie auch wehgetan. Also ich habe erst kürzlich wieder so einen von den Notizblöcken sogar gefunden, die wir schon gedruckt hatten.
Lu
00:06:08
Hauptsache erstmal was drucken lassen, was bestellen.
Thomas
00:06:10
Voll eingestiegen, in der Begeisterung alles schon fertig gehabt.
Lu
00:06:13
Bevor man den ersten Kilometer gejoggt ist, erstmal komplett ausstatten.
Thomas
00:06:16
Genau, erst mal kitten. Und es gab einen Webshop, es gab eine Website, es gab die Workshops waren da schon drin, wir hatten Notizblöcke für die Workshops, die wir da verteilen wollten. Sticker habe ich glaube nie gemacht, aber die wollte ich unbedingt.
Lu
00:06:29
Warst du da schon komplett selbstständig?
Thomas
00:06:30
Warst du ganz am Anfang? Selbstständiger. Mit die erste Aktion, die ich als Selbstständiger gemacht habe. Also der Traum, sag ich mal, war da schon da, so diesen Podcast zu haben. Ich habe wirklich alles vorbereitet gehabt und das waren alles Dinge, die ich gemacht habe. Und dann ging es eben, ich meine, das Eingemachte erst, also die Inhalte dann dafür zu machen. Und da ist das Ding dann auseinandergefallen, relativ schnell. Und da habe ich gemerkt, okay, da war ich jetzt in meiner eigenen Euphorie, habe ich mich blenden lassen von dem, was eigentlich tatsächlich ist und das ist dann komplett in sich zusammengefallen danach. Also klar, es gibt die Notizblöcke noch und das war es, glaube ich. Sonst ist nichts mehr dafür übrig. Aber das Learning war eben für später mir genau zu überlegen, mit wem mache ich das. Da habe ich, wie gesagt, sieben Jahre lang sehr erfolgreich die Fotologen mit Falk zusammen gemacht. Jetzt im Augenblick ist das andere Projekt, Abenteuer, Reportage, Fotografie, das ich mit Kai Beermann zusammen mache. Und da habe ich mir bewusster überlegt, was machen wir und auch, wie teilen wir die Aufgaben auf. Und das auch konkreter benannt, wer welche Aufgabe hat. Also da darf man auch nichts so irgendwie im Raum stehen lassen, glaube ich. Also das Learning ist, bewusst die Partner aussuchen und wirklich benennen, was jeder zu tun hat. Das ist nicht so, ich hoffe, der weiß, dass ich denke, er macht es vielleicht hoffentlich, weil das geht schief. Also klar, transparent miteinander sprechen, das ist dann auch eine Geschäftsbeziehung.
Lu
00:07:48
Ich wollte gerade sagen, es ist halt auch eine Beziehung. Genau, man muss halt da auch dann schon auch klar formulieren, was man von dem anderen erwartet. Und ansonsten bauen sich da halt auch schnell so... Ja, Konflikte einfach auf, wenn man immer das Gefühl hat, man macht mehr als der andere, wie zu Hause im Haushalt zum Beispiel, typisches Thema. Genau, ja, also wie in jeder Beziehung, genau, kann scheitern und muss man sich seine PartnerInnen gut aussuchen.
Thomas
00:08:14
Ja, und das ist dann auch, wenn so ein Projekt so schief geht, das ist dann eigentlich so ein bisschen emotionale Achterbahn, weil man hängt ja dann doch irgendwie dran an der Sache, man hat ja auch wirklich schon investiert, also da wird ja schon Geld in das Projekt reingeflossen und man klammert sich dann vielleicht noch länger fest als man eigentlich sollte. Das ist aber auch da, so wie es in einer Geschäftsbeziehung, das braucht klare, transparente Kommunikation, muss auch das Ende klar und transparent benannt werden und nicht zu lange rausgezögert werden, sondern klipp und klar sagen, hey, guck mal, so und so sieht es aus, das ist die Situation bei mir, kann auch sein, dass ich mal irgendwie ein Projekt nicht mehr kann will oder was auch immer und das dann einfach klar zu sagen. Also das ist ja, wie gesagt, wenn man das, ich glaube man freundet sich schon ein Stück weit natürlich auch an, wenn man geschäftlich zusammenarbeitet. Aber trotzdem sollte man immer im Hinterkopf behalten, das ist am Ende auch ein Business, was dahinter steht. Und auch eine Freundschaft braucht es meiner Meinung nach klare Kommunikation. Und je länger man das nicht tut, desto schlimmer wird es eigentlich nur. Das Ganze, desto mehr eiert man irgendwie rum, hängt dran, obwohl es schon vorbei ist und so weiter. Also klar kommunizieren und sich gut aussuchen, am Anfang schon gut aussuchen, mit wem man solche gemeinsamen Projekte stemmen will. Das ist so mein Learning dann daraus gewesen auch.
Lu
00:09:31
Ja, und trotzdem hat es dich ja nicht entmutigt. Du hast ja dann einfach anders weitergemacht mit anderen Partnern und die Learnings daraus mitgenommen, um was Neues dann daraus zu bauen.
Thomas
00:09:43
Genau, und die auch konkret wirklich angewendet. Also auch mir wirklich selbst gesagt, das passiert mir nicht nochmal, das ist ganz wichtig. um, Und es dann auch angewendet, also dran dabei geblieben. Auch Projekte abgelehnt jetzt in den, seit wann war das jetzt? Dann neun Jahren. Seitdem das Schiefgang ist, habe ich auch Projekte, sind mir angeboten worden, wo ich gesagt habe, nee, ich glaube nicht, dass wir hier zusammenkommen. Und es dann auch so klar benannt. Und dann sind auch alle Dufte miteinander. Also gerade in geschäftlichen Beziehungen, ja, dann halt nicht. Also ist halt so.
Lu
00:10:12
Ja, man entwickelt ja auch ein bisschen Bauchgefühl, finde ich, bei vielen Dingen, ob das wohl was werden könnte oder nicht. Bei mir ist es halt so konkret bei vielen Produkten, die ich eben so erstelle, bei mir ist da halt immer so dieses Abwägen und das große Risiko, ob denn mein Produkt, was ich mir jetzt so toll ausgedacht habe, auch sich tatsächlich verkauft. Also da geht es jetzt bei mir in die Richtung gescheiterte Projekte, würde ich bei mir auf gescheiterte Produkte ummünzen. Und ja, also ich glaube alle, die wirklich physische Produkte verkaufen, kennen das. Sie haben so eine Idee und stellen sich das super vor und der Markt ist aber einfach nicht da, selbst wenn man davor recherchiert hat. Bei mir ist so dieses große Thema Kalender einfach irgendwie schwierig, wo ich dachte, das ist ja super. Aber das ist wirklich auch so ein ganz schwieriges Produktschema, wo ich jetzt ja an ein paar Stellen auch, würde ich sagen, gescheitert bin und ja, das in meinem Fall dann halt wirklich so konkrete finanzielle Verluste bedeutet, wenn halt dein Produkt ewig lang im Regal liegt.
Thomas
00:11:19
Magst du den Prozess vielleicht ein bisschen erklären, was das für Kalender sind, wie du die Idee gefunden hast und was auf eurer Basis du überhaupt gedacht hast, ah, das ist doch eine gute Idee.
Lu
00:11:28
Ja, ich mache ja viel zu kindliche Motive, viel mit Tieren und dann dachte ich, ist doch cool. Ich mache einfach so einen kleinen Kinderkalender, wo ich ja die Motive habe ich ja schon und habe aber schon so weit gedacht, dass ich dachte, naja, das ist schwierig jetzt einen Kalender für ein spezielles Jahr zu machen, weil wenn der sich dann nicht verkauft, dann kannst du dann halt wirklich dann spätestens im Februar oder so des Folgejahres in die Tonne kloppen, weil das kauft ja dann wirklich niemand mehr. Deswegen habe ich so einen Geburtstagskalender gemacht, der flexibel anpassbar ist. Da kann man den dann auf jedes Jahr immer anpassen oder eben auch ohne Datum lassen und dass man wirklich halt immer wieder weiterverwenden kann. Also sind eigentlich alle meine Kalender, weil ich schon so weit gedacht habe, also ich habe keinen einzigen wirklichen Jahreskalender auf ein aktuelles Jahr, weil mir das Risiko viel zu hoch ist, dass der sich nicht verkauft. Ja, und trotzdem, selbst der dümpelt halt so extrem vor sich hin und ja, da muss man einfach sagen, ist der Markt halt irgendwie nicht mehr da. Also wahrscheinlich sind dann die Eltern einfach doch auch so in der digitalen Welt, wie wir ja auch, die halt wirklich keinen physischen Kalender mehr nutzen oder dann, wenn sie es machen, muss es halt so ein richtig großer Familienkalender sein, in dem man irgendwie vier Spalten hat und dann wirklich die ganzen Termine der Woche eintragen kann. Das kam jetzt bei mir so als Feedback an. Genau, dann habe ich ja noch diesen Saisonkalender, der einigermaßen läuft. Da habe ich auch einen zweiten gemacht in Kooperation mit einem anderen Kreativlabel. Das ist leider auch so ein Projekt, was nicht so richtig erfolgreich ist, so wie wir uns das vorgestellt haben. Aber ich glaube, wir nehmen das auch beide einfach mit so als Learning, dass man auch, wenn man davor schon gut recherchiert hat und einen Anhaltspunkt hat, das trotzdem nicht unbedingt funktionieren kann. Aber manchmal ist es auch wirklich nicht so richtig berechenbar, dass man wirklich jetzt nicht genau weiß, warum verkauft sich das jetzt und das wiederum nicht. Das ist doch eigentlich so ähnlich. Also das finde ich manchmal wirklich schwierig, weil ich jetzt auch nicht mehr blind irgendwelche Produkte mache, sondern mich ja schon vorher informiere und auch Preisrecherche mache und so weiter, eine Kalkulation. Aber so ganz genau weiß man es manchmal einfach nicht. Oder ob es dann doch der Etsy-Algorithmus zum Beispiel ist.
Thomas
00:13:44
Das kann natürlich auch sein. Also man steckt ja nicht drin, wie man gerne immer sagt. Klar kann man, also ich war ja mal früher Produktmanager und eine meiner Aufgaben war ja wirklich auch Marktanalyse, Wettbewerbsanalyse zu machen, zu schauen, was will der Markt, was braucht der Markt, das sind oft zwei unterschiedliche Dinge, was machen die Mitbewerber vielleicht, um diesen Bedarf zu decken, was könnten wir tun, wo ist eine Lücke, in die wir rein könnten. Und dann stellt man mal fest, ah, guck mal, da ist eine Lücke, das macht kein anderer. Super, super, super, genau das mache ich. Und dann stellt man fest.
Lu
00:14:17
Ja, es will auch keiner.
Thomas
00:14:18
Es will auch keiner. Die Lücke gibt es nicht umsonst. Die Sache will so in der Art vielleicht einfach keiner. Vielleicht ist es zu nischig oder man erreicht die Leute nicht, die das wollen. Da kann man, sollte, slash, muss man sehr viel Analyse vorher und nachher betreiben, aber das ist natürlich in einer One-Woman-Show relativ schwer, machbar tatsächlich. Da ist ja kürzlich eine Praktikantin da. Sowas ist dann zum Beispiel ideal, wenn du wirklich jemand ein zweites hast, für eine gewisse Zeit auch, dem du so ein Projekt geben kannst, um das dann noch besser abzuklären. Aber ich bin voll bei dir. Manchmal ist auch einfach der Zeitpunkt der falsche. Im Kalender, da kann man es relativ gut abstecken, aber siehe dieser Switch von analog zu digitalen Kalendern vielleicht. Vielleicht ist diese Kalenderzeit auch ein bisschen am Abfallen gerade. Vielleicht brauchst du das einfach nicht mehr so ab. Das weiß man manchmal vorher nicht. Man muss es auch machen, um es dann wirklich zu wissen.
Lu
00:15:17
Ja, ansonsten geht es bei mir auch so ein bisschen in die Richtung, wenn wir jetzt nochmal auf die Fails zurückkommen wollen, so ein ganz konkretes Beispiel, was ich gerne noch erwähnen wollte zu dem Thema, was ich vorher angesprochen habe, dass wir ja auch so viele Dinge gerade im Podcast ja auch besprechen und uns überlegen und organisieren und Tools nutzen und so weiter, um uns zu optimieren. Und natürlich gibt es auch da so ein paar Fails, die ich anders geplant habe, als sie jetzt in der Ausführung tatsächlich sind. Und da möchte ich mal bei mir kurz das Time-Blocking erwähnen. Da hatten wir auch mal eine extra Podcast-Folge drüber gemacht. Da ging es ja darum, sich wirklich Zeiträume festzulegen, freizuräumen, um Stück für Stück strukturiert an einer Sache immer zu arbeiten und da hatte ich mir so eine Wochenstruktur erstellt, dass ich wirklich Montag, Vormittag mache ich immer erst mal Buchhaltung, dann mache ich was für Brandmade, dann mache ich bei Clou neue Artikel einstellen und so weiter. Und ich muss sagen, dass das relativ schnell komplett in sich zusammengefallen ist, weil die Wochen einfach nicht, also weil diese Struktur mich viel zu sehr einengt und einfach Projekte immer kurzfristig dazukommen oder eine andere Dringlichkeit haben, als es dieses Time-Blocking eben vorsieht. Und ja, das habe ich quasi komplett aufgegeben und würde ich auch als gescheitert so benennen.
Thomas
00:16:46
Spannend, Hast du da einen Punkt für dich, Kannst du einen Punkt benennen, wo du gemerkt hast, okay, das ist definitiv vorbei, ich höre jetzt auch damit auf oder hast du es so schleichend ausklingen lassen?
Lu
00:17:00
Ja.
Thomas
00:17:02
Klingt noch immer aus.
Lu
00:17:03
Ja, naja, die ersten paar Wochen war es ein bisschen schleichend, da habe ich halt immer wieder reingeguckt und dann habe ich dann aber festgestellt, ah okay, da steht, ich müsste jetzt eigentlich das machen, ich mache aber gerade das. Naja gut, machen wir morgen wieder und dann so war es halt irgendwie jeden Tag und es kamen immer wichtige Sachen dazwischen und ja, großer Punkt finde ich sowieso, habe ich die Tage auch wieder gepostet, weil ich hatte ja zum Beispiel am Montag, hatte ich mir eigentlich ja mal einen freien Tag eingetragen nach dem Wochenende, wo ich ja auf dem Markt war und dann kaum hatte ich ganz in Ruhe meinen Kaffee morgens getrunken, mein Frühstück gegessen, kam die Nachricht vom Kindergarten, bitte holen Sie Ihr Kind schnellstmöglich ab, Personalengpass. Und da habe ich wieder festgestellt, naja, so eine Wochenplanung ist einfach irgendwie im aktuellen Leben nicht möglich. Es kommen einfach viel zu viele ungeplante Dinge dazwischen, dass es zu meiner aktuellen Arbeitsstruktur einfach nicht passt. So eine feste Dings und dann habe ich es jetzt wirklich komplett aufgegeben.
Thomas
00:17:58
Ein Plan ist es, den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen.
Lu
00:18:01
Ja, genau. Oder wie geht der andere Spruch? Ach, irgendwie.
Thomas
00:18:08
Jeder hat einen Plan, bis man ihm in die Fresse haut.
Lu
00:18:11
Ja, so ähnlich.
Thomas
00:18:12
Es wird immer Mike Tyson zugeschrieben, das dachte ich auch lange, aber es war wohl jemand anders. Ich muss mal nochmal nachschauen, wer das gesagt hat. Aber das finde ich ein super Zitat. Kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt. Da kommt das so ein bisschen her. Das ist auch gut.
Lu
00:18:25
Ja, genau. Das ist einfach auch so. Also ich glaube, viele kennen das, die jetzt ganz strukturiert in ihre Woche starten wollen und den neuesten To-Do-Manager aufgemacht haben und dann eben doch feststellen, dass es einfach im Tagesablauf nicht passt. Also ich versuche schon morgens mich hinzusetzen, in meine To-Do's zu gucken, zu schauen, was steht heute an, was ist eben wichtig, aber das ist einfach, muss flexibel sein.
Thomas
00:18:53
Ja, das ist, der Plan ist immer gut und manchmal beruht das Ganze ja sogar auf Erfahrungswerten und man denkt, ja das muss ja super werden, man geht da total selbstsicher rein und dann geht es komplett schief. Ich habe da noch so ein Beispiel. Ich hatte mal eine Workshop-Reihe, nenne ich es mal, oder Webinar-Reihe geplant, wo es um Nutzungsrechte, Nutzungsvergütung, Rechnungs- und Angebotserstellung ging. So diesen ganzen für Fotografen, diesen ganzen wirtschaftlichen Teil, der da dran hängt. Ich hatte einen Workshop an der Lazi-Akademie dazu geleitet. Ich hatte das mit anderen Fotografen schon gemacht. Ich hatte Vorträge dazu gemacht. Ich hatte das ganze Material beieinander und dachte mir, das ist super.
Lu
00:19:36
Ich habe auch gedacht, das wird bestimmt voll gut ankommen.
Thomas
00:19:38
Das wird ein Riesenhit. Und ich mache das sogar so, dass die arbeitenden Fotografeninnen und Fotografen da nicht nur maximal von profitieren können, von meinem Wissen, sondern dass es auch bestmöglich bei denen in den Tages-Wochen-Ablauf reinpasst. Ich mache das nicht als ein Monumental-Workshop in einem kompletten Samstag, wo die vielleicht auch ihre Freizeit haben wollen, ich auch, sondern ich mache so abends After-Work-Sessions, dass wir das ein bisschen kürzer machen, dadurch aber so bite-sized, also eher Häppchenweise, damit die das auch verarbeiten können.
Lu
00:20:10
Ja, aber es ist ja schon jetzt was, wo man sich schon auch konzentrieren muss.
Thomas
00:20:14
Ja, ja, es ist auch viel Inhalt einfach. Ich habe das in den diesem, was sagen wir, sieben-Stunden- Workshop an der Lazi-Akademie gemerkt, der komplett rammelvoll war. Die Leute waren einfach nach zwei, drei Stunden schon überfahren, dann musst du eine Pause machen, dann nochmal anderthalb Stunden, dann die nächste Pause, sonst werden denen die Köpfe geplatzt. Was ja prinzipiell gut ist, weil ich weiß, ich habe viel Know-how, das ich vermitteln kann, aber man muss ein bisschen einplanen mit Pausen und so weiter, das lerne ich dazu, ja über die Jahre jetzt auch. Aber ich dachte mir, hey cool, ich teile das auf vier Abende auf, dann können die das abends sich so anderthalb Stunden reinziehen, wir können über jedes Thema gesondert sprechen, man hat nicht am Ende von so einem Ding Fragen nochmal über den kompletten Tag oder zu Inhalten vom kompletten Tag, sondern zu den anderthalb Stunden und das wird super. Termine angesetzt, in den Shop reingenommen, das nochmal runtergeschrieben, die Präsentation und meine Slides vorbereitet und die Handouts vorbereitet, gemacht, getan, das in den Newsletter rein und mich vor meinen Shop gesetzt und gedacht so, jetzt muss ich nur noch, aktualisieren drücken und sehe die Buchungszahlen nach oben gehen. Komplette Stille. Und das Komische war, Das Thema kam an, aber irgendwie wollte es so keiner haben. Also die Nachfrage nach dem Thema ist immer wieder da, aber irgendwie wollte es so keiner haben.
Lu
00:21:31
Ja, irgendwie ist es halt doch was, was irgendwie halt keinen Spaß macht, das habe ich so das Gefühl. Vielleicht ist es das... Wir haben ja auch in dem Frauenwerk, in dem ich bin, kommen halt ständig so nachfragen, kennt sich jemand mit Buchhaltung und Steuern aus, ich hatte ja die Frage und jetzt bieten wir einen Workshop an und das tröpfelt auch super vor sich hin, wo wir dachten, boah, das wird jetzt gebucht ohne Ende, aber es ist halt auch so ein Thema, was dann irgendwie am Ende des Tages halt doch keinen Spaß macht, sich mit zu beschäftigen. Das ist halt, ja, wahrscheinlich liegt es irgendwie ein bisschen daran.
Thomas
00:22:00
Können viele Themen sein. Ich meine, wir Künstler und Künstlerinnen, ich kenne uns ja, lieber machen wir nochmal ein freies Projekt oder fotografieren irgendwas Tolles oder gestalten irgendwas Tolles, als dass wir uns dem wirklichen Problem unserer Buchhaltung widmen. Verstehe ich alles, aber du kommst halt nicht drum rum. Und es ist halt wirklich ein Erfolgsfaktor, wenn nicht sogar der Erfolg davon abhängt, die Themen, die ich jetzt benannt habe hier mit den Rechnungen, Angeboten und so weiter, das richtig gut zu machen. Und da habe ich ja mittlerweile über zehn Jahre an Wissen und Know-how und Learnings und Fehlschlägen auch, die ich da erzählen kann. Und ich teile die gerne, weil ich glaube, dass wir alle mehr davon haben, wenn man da voneinander lernen kann und die das auch besser machen, aber irgendwie hat es nicht gefruchtet und irgendwie hatten die Leute keine Lust drauf. Also wenn da draußen jetzt gerade jemand denkt, oh ja, oh ja, unbedingt, das will ich haben, das will ich haben, schreibt mir bitte eine E-Mail. Das Thema ist im Prinzip aufbereitet. Ich suche gerade wirklich nur, wie ich es nach außen bringe. Wenn ihr eine Idee habt, wie ihr das besser euch aneignen wollt, schreibt mir. Ich bin dafür Ideen offen. Ich würde das Thema gerne weiter bearbeiten.
Lu
00:23:15
Ja, ich könnte mir wirklich vorstellen, dass es halt, man sagt ja immer, die Leute wollen Problemlöser haben und ich glaube in dem Fall ist es so, dass manche das einfach komplett verdrängt haben und halt ja gar nicht in ihren Aufträgen überhaupt verarbeiten das Thema, das einfach im Moment weglassen. Das heißt, wenn sie jetzt bei dir den Workshop buchen, dann müssen sie sich tatsächlich damit befassen. Das heißt, erst mal entstehen mehr Probleme, also scheinbar, als dass es das dann löst, obwohl es eigentlich dringend notwendig ist, das überhaupt zu bearbeiten.
Thomas
00:23:47
An der Johannes Gutenberg Schule in Heidelberg oben habe ich das ja im Rahmen von dem Meisterkurs. Das ist ein Kurs für angehende Fotomeister und MeisterInnen, also die den Meister machen, diesen Handwerksmeister. Und da haben die Schülerinnen und Schüler, also die, die da im Unterricht sitzen, haben gesagt, boah, das ist ein Thema, was ihnen fehlt, da würden sie gerne was haben wollen, und einer von denen hat mich dann angeschrieben, ob ich das dort nicht auch machen könnte und da habe ich das gemacht, das waren zwei Tage sogar, das waren, glaube ich, zweimal, aber vier Stunden oder zweimal sechs Stunden irgendwie so und die saßen auch erst ein bisschen widerwillig drin, also obwohl sie gesagt haben, das brauchen wir ja, saßen die auch so ein bisschen widerwillig drin. Aber die Rückmeldung am Ende war auch, oha, welche klaffende Wissenslücke sie da bisher eigentlich hatten und danke da mal also ins kalte Wasser gestoßen zu werden, dass man es mal gemacht hat. Also vielleicht ist es, wie du sagst, eigentlich hat man keine Lust drauf und man will es lieber noch eine Weile weg ignorieren, vielleicht löst sich es ja von selbst, tut es nicht, als dass man sich aktiv damit befasst. Ja.
Lu
00:24:54
Ja, ich finde, das waren doch jetzt schon ein paar schöne Auszüge aus unseren gescheiterten Projekten. Hast du noch was?
Thomas
00:25:01
Genug, glaube ich. Also es gibt auch Kundenprojekte, die mal schief gehen, ganz konkret. Also du hast jetzt, ja doch mit deinem Brandmade hast du natürlich auch noch konkretere Kundenaufträge. Das ist ja bei mir Alltag quasi, dass Kunden nicht beauftragen, um irgendwelche Fotos von irgendwas erstellen zu lassen. Und auch da geht das manchmal irgendwie schief. Das kann die verschiedensten Gründe haben. Man muss sich da ein bisschen drauf einstellen, dass es nicht dass es auf jeden Fall mal passieren wird.
Lu
00:25:34
Ja, es ist eigentlich total logisch. Also es kann ja eigentlich nicht immer gut laufen.
Thomas
00:25:40
Genau. Ich würde sogar sagen, dass man vielleicht, also gerade bei diesen künstlerischen Sachen, manchmal nicht mutig genug ist, wenn es nicht auch mal schief geht. Man muss ja auch für sich selbst ein bisschen testen, wie drücke ich mich in den Bildern aus, was ist meine Bildsprache? Bin ich nur der Handwerker, der das irgendwie runter handwerkert und halt, ja, 80 Prozent, das gefällt allen, macht? Oder ist man auch mal mutig mit den Bildern? Macht ein bisschen was anderes?
Lu
00:26:04
Also vielleicht können wir noch ganz kurz definieren, ich meine, da gibt es jetzt auch zwei verschiedene Arten von Scheitern im Sinne von, dass wirklich du jetzt was ablieferst, wo die KundInnen an sich mit deiner Arbeit nicht zufrieden waren. Und was ja aber auch oft vorkommt, das hatten wir auch neulich in der Diskussion in unserer Frauenwerk-Community, dass die Arbeit gut ist, aber dass es zum Beispiel Missverständnisse, was zum Beispiel mit dem Preis oder so angeht. Das sind ja zwei unterschiedliche Dinge, die ich jetzt aber beide als Fehlschlag so ein bisschen verzeichnen würde. Dass vielleicht einmal die Kommunikation ja auch schief gehen kann, dass man irgendwie aneinander vorbeiredet und nachher eben einer von beiden enttäuscht ist oder sich missverstanden fühlt. Oder dass man am Schluss tatsächlich Arbeit abliefert, mit dem der andere nicht zufrieden ist.
Thomas
00:26:58
Gibt es beides. Also habe ich auch schon gehabt, dass jemand mit meiner Arbeit nicht zufrieden war. Was ich da gelernt habe, ist halt vorher klarer zu kommunizieren. Was eigentlich rauskommt mit Moodboards, mit Journey setze ich da mittlerweile so gerne an, also bildgebende KI. Weil ich dann, Weil mit Worten was zu beschreiben, ist das eine. Ich glaube, ich kann das, aber ich glaube, nicht alle verstehen es. Deswegen ist es einfach ein Bild auf den Tisch legen zu können oder versenden zu können. Und zu sagen, guck mal, so würde das dann aussehen. Ah, nee, so haben wir uns das nicht vorgestellt. Ah, okay, dann können wir jetzt noch korrigieren, bevor wir es fotografieren. Weil es kann ja durchaus sein, dass du es auch während dem Shoot gar nicht mehr korrigieren kannst. Also habe ich auch schon gehabt, dass jemand mit Bildern wirklich unzufrieden war. Es ist natürlich immer schön, wenn man die Chance bekommt, nochmal zu korrigieren. Steht einem eigentlich auch zu. Aber hat man auch nicht immer. Aber da muss man dann auch draus lernen. Man muss halt versuchen zu schauen, okay, was kann ich tatsächlich draus lernen? Also, was habe ich falsch gemacht? Was hat der andere, mein Gegenüber falsch gemacht? Das gibt es nämlich auch. Also es kann auf beiden Seiten liegen und meistens ist es auf beiden Seiten. Es ist selten, dass nur einer von beiden wirklich Mist gebaut hat. Und es fällt schwerer, bei sich selbst den Fehler zu suchen. Das wissen wir alle. Aber das ist mir auch schon passiert, dass ich einfach irgendwas gemacht habe, wo ich dachte, ah, das ist super, aber ich habe es einfach am Kunden vielleicht vorbei gearbeitet oder am Briefing vorbei gearbeitet, wo das einfach passiert ist. Da muss man mal schauen, okay, was kann ich daraus lernen fürs nächste Mal dann. Und das muss man auch dazu sagen, wir sind halt die Künstler, wir gehen halt immer mit einem offenen Herzen durch die Welt. Wenn jemand sagt, oh, das gefällt mir nicht, dein Bild, da sind wir natürlich immer ins Herz rein, zu Tode betrübt danach und das ist das Schlimmste, was wir je gehört haben.
Lu
00:28:43
Genau, man muss immer versuchen, das nicht persönlich zu nehmen, aber ich finde, wenn man eben so einen kreativen Job hat wie wir, ist es eben immer ein bisschen persönlich. Und vielleicht, genau, mir fällt da nämlich gerade tatsächlich auch noch ein Projekt ein von mir, wo ich quasi als Illustratorin einen Job angenommen hatte für ein Unternehmen in Frankreich, wo ich auf der Messe kennengelernt habe, da habe ich so Yoga-Poster illustriert, Erinnerst dich ja wahrscheinlich und genau, da ging es eben auch darum, dass ich halt wirklich ein Design als Buyout komplett erstellt habe, also quasi ein Design, was sie dann als Poster eben verkaufen wollte und habe da ein Angebot geschrieben mit einer geschätzten Zeit, die ich für die Gestaltung brauche und dann eben aber auch mit Lizenzrechten, die ich da eben mitverkauft habe und habe das eben alles so formuliert und hatte auch einen kleinen Faktor drin mit, wird nach Aufwand berechnet, weil ich eben noch nicht genau abschätzen konnte, wie lange wird das tatsächlich dauern und habe auch eigentlich, dachte ich zumindest, immer wieder mal zwischendrin kommuniziert, ja, also wenn ich jetzt die Korrekturschleife noch mache, dann wird es eben noch ein bisschen mehr, also dann, das dauert ja auch nochmal ein bisschen und ja, habe dann dachte, dass ich das relativ klar kommuniziert habe und habe dann am Schluss eine Abschlussrechnung gestellt und darauf kam halt wirklich die Antwort, okay, ich bin gerade vom Hocker gefallen, wieso ist die Rechnung so hoch? Wenn ich das gewusst hätte, dass es so teuer ist, hätte ich das niemals gemacht. Und ich war halt völlig fertig, muss ich wirklich zugeben, weil ich dachte, was habe ich denn falsch gemacht? Was habe ich denn, ich habe doch ein Angebot geschrieben, wo doch die Zahlen drinstehen. Und also dieser variable Faktor hat halt wirklich eigentlich auch nicht viel ausgemacht. Und tatsächlich lag es dann aber, glaube ich, einfach daran, dass die Person, die Preise in meinem Angebot einfach nicht mal einmal zusammengerechnet hat, um dann schon mal abzuschätzen, was es halt insgesamt wird. Also einfach, da könnte man jetzt sagen, ja gut, sie war schuld, weil sie einfach das Angebot vielleicht nicht richtig gelesen hat, aber ich habe dann auch, du hast mir das dann auch gesagt, da wirklich zweifelsfrei kommunizieren, also das Angebot wirklich so aufbauen, dass am Schluss ein dicker Doppelstrich steht, das ist das, was du am Ende bezahlst, dass man einem nicht nachher vorwerfen kann, das wusste ich aber gar nicht, dass es so teuer wird. Also ich habe da wirklich, seitdem versuche ich noch klarer zu kommunizieren, hey, das sind die Kosten, die kommen auf dich zu, das da hier ist variabel und wirklich zwischendrin auf dem Laufenden halten, wenn es die angebotene Zeit deutlich überschreitet, zwischendrin mal Meldung geben, dass man am Schluss nicht vom Hocker fällt.
Thomas
00:31:21
Ja, das mache ich bei mir zum Beispiel, die Bildbearbeitung oft so ein variabler Teil. Und da kommen oftmals dann Wünsche hinterher oder man stellt während des Shoots fest, also hier sieht es aus wie Sau, das muss ich nachher alles in Photoshop irgendwie regeln. Das kommuniziere ich da. Das lasse ich mir da auch im Zweifelsfall, gerade bei einem Erstkunden, nochmal schriftlich geben, vor Ort. Also ich schicke eine E-Mail raus und ich kriege eine E-Mail zurück, dass es okay ist. Hier ist es nicht aufgeräumt. Das müssen wir in Photoshop hinterher machen, um das wirklich klar festzuzurren. In writing, wie man gerne sagt, also schriftlich alles haben. Und es ist nicht aus Böswilligkeit oder so. Das ist einfach nur, damit wir erfolgreich weiter zusammenarbeiten können. Damit der Kunde weiter ein tolles Bild von mir bekommt und ich weiterhin Geld von ihm bekomme. Aber wenn ich da jetzt irgendwie mich wegducke und nicht klar kommuniziere, der gute Stand ja im Angebot drin, dass die Bildbearbeitung nach Aufwand ist, das kann halt super schief gehen.
Lu
00:32:17
Ja, weil der Kunde sich einfach nicht abgeholt fühlt.
Thomas
00:32:20
Genau.
Lu
00:32:20
Und das ist einfach nie ein gutes Gefühl.
Thomas
00:32:23
Und deswegen mache ich es mittlerweile auch so, Gerade bei Erstkontakten ist das erste Angebot und die E-Mails sehr viel ausführlicher, als bei Kunden, die ich schon eine Weile seit Jahren zum Teil habe. Die wissen ja genau, wie ich arbeite mit ihnen. Und da schreibe ich dann auch wirklich nochmal sowas hin, wie dass die Bildbearbeitung ist variabel, richtet sich bla, wenn hier vor Ort überall Kabel rumliegen und vertrocknete Pflanzen, jada, jada, jada. Dann muss es in der Bildbearbeitung entsprechend erhöht sich. Jada, jada, jada. Und das kann man da reinschreiben und dann muss man es trotzdem nochmal sagen, weil die Erfahrung zeigt, kein Mensch liest sein E-Mail. Das kann trotzdem nochmal sagen im Telefongespräch. Also wirklich nicht den Kontakt scheuen, weil je mehr ihr mit den Leuten kommuniziert, desto mehr habt ihr überhaupt die Chance, den Auftrag vielleicht auch erstmal zu kriegen, gerade wenn es ein Erstkontakt ist.
Lu
00:33:10
Ja, weil es kommt ja eigentlich, also wenn man es von sich selber ausgeht, ich würde das auch als positiv empfinden, wenn mir jemand vorab sagt, hey, so sieht es aus, bitte achte darauf, wenn du da und da darauf achtest, dann können wir auch kostengünstiger arbeiten, das würde ich als positiv empfinden, dass ich einfach weiß, woran ich bin. Das ist jetzt als Beispiel irgendwie beim Handwerker oder so, wenn der sagt, naja, das machen wir schon irgendwie, das kostet ungefähr so, nachher kostet es dreimal so viel, wäre mir lieber, er hätte von Anfang an das halt ehrlich kommuniziert.
Thomas
00:33:40
Ja, aber wir bauen hier so einen Bahnhof, das kostet so viel und ist dann und dann fertig.
Lu
00:33:43
Ja, kein Problem. Und dann dauert alles länger und ist teurer. Kann ja nicht irgendwie 10 bis 20 Jahre länger dauern. Das wäre ja total unrealistisch. Ja, also ich glaube, ihr wisst, worauf wir hier raus, worauf wir hinaus Und ja, jeder, der, ich glaube, jeder, der irgendwie Dienstleistungen verkauft, war schon mal an dem Punkt, dass es eine Misskommunikation gab. Aber ich habe daraus wirklich gelernt und nehme das als sehr positive Erfahrung mit für mich und meine Arbeitsweise.
Thomas
00:34:16
Ja, also Fazit, auch bei uns sind Sachen schiefgegangen.
Lu
00:34:19
Ja, aber trotzdem, ich finde den Moment, also ich hatte wirklich zwei bis drei sehr schlaflose Nächte, wo ich wirklich dachte, oje, ich habe da irgendwas komplett verbockt.
Thomas
00:34:28
Ja, weiß ich noch ganz gut. Habe ich noch gut vor Augen. Und es gehört auch dazu irgendwie. Das ist ja aber auch, glaube ich, der Punkt, wo man dann lernt, es nicht nochmal zu tun. Das sind die Finger, die einem wehtun, nachdem er auf die heiße Herdplatte gefasst hat. Den Fehler mache ich nicht nochmal. Aber sich davon halt auch nicht entmutigen lassen. Also es gehört dazu. Scheitern gehört absolut dazu.
Lu
00:34:48
Und das heißt nicht, dass irgendwie die Preise oder die Arbeit nicht gut sind.
Thomas
00:34:52
Ja, das kann schon auch sein, aber nicht immer. Und vor allem, es meint selten jemand wirklich persönlich. Also gerade wir Kreativen, wir nehmen das immer viel zu sehr persönlich manchmal. Und oft ist es das gar nicht. Also die fanden ja deine Designs nicht schlecht, aber die waren halt vom Preis schockiert. Und das hat ja nichts mit deiner Gestaltung zu tun. Genau, ja. Da würde ich sagen, Teil 1 unserer Miniserie beendet. Business Unplugged. Wir lassen euch dann noch ein bisschen weiter hinter die Kulissen schauen in den nächsten Episoden. Lasst uns gerne Feedback da. Schreibt uns eine E-Mail mit eurem größten Fail, was ist bei euch schon alles passiert. Wenn ihr da was habt, vielleicht können wir euch ein bisschen trösten und euch einen Tipp mit an die Hand geben.
Lu
00:35:35
Oder ein Taschentuch.
Thomas
00:35:36
Oder ein Taschentuch. und damit unser Podcast kein Fail wird, gebt uns gerne eine Bewertung ab bei iTunes, bei Apple Podcast, Spotify oder wo auch immer ihr Podcast hört, oder noch besser, würde ich sagen, empfehlt uns weiter. Das hilft uns am allermeisten. Wenn ihr jemanden in eurem Leben habt, der eine Beziehung hat oder selbstständig ist, also das dürft euch relativ viele Leute schon treffen, dann schickt denen gerne mal eine Episode von uns weiter. Vielleicht haben die auch Spaß dran. Vielleicht können die auch was für sich daraus mitnehmen.
Lu
00:36:05
Ja, sehr gerne. Du hast schon alles gesagt. Wir machen den Sack zu und wünschen euch noch einen schönen Tag.
Thomas
00:36:11
Genau. Bis dann. Tschüss.
Lu
00:36:13
Tschüss.