Couple & Company

Luisa Jones & Thomas B. Jones

051: Überlebensstrategien für Selbstständige – Diversifikation erfolgreich umgesetzt

09.10.2025 38 min

Zusammenfassung & Show Notes

Willkommen zurück zum gemütlichen Herbsttalk von Couple & Company. Während wir über Wärmekissen und den unvermeidlichen Kaffeemangel lachen, tauchen wir tief in das Thema Einkommensdiversifizierung ein. Wir teilen unsere Erlebnisse und Ansätze als selbstständige Unternehmer im kreativen Feld. Die Folge ist gefüllt mit humorvollen Anekdoten aus unserem Alltag und ehrlichen Insights darüber, wie sich die Geschäftswelt für uns verändert. Warum ein breites Portfolio an Einkommensströmen uns ruhiger schlafen lässt, erfahrt ihr hier. Setzt euch mit einem Heißgetränk zu uns und lasst euch inspirieren, vielleicht versteckt sich auch für euch die eine oder andere neue Idee, um euer eigenes Business auf stabilere Beine zu stellen.


Der Herbst hält Einzug und wir nehmen euch mit auf eine Reise durch unser buntes Spektrum an Einkommensquellen als Selbstständige im kreativen Bereich. In dieser Episode erfahrt ihr, warum Thomas nicht mehr nur mit der Kamera unterwegs ist und wie Lu es schafft, ihr byClou-Shopkonzept flexibel zu gestalten, um es bequem von überall zu betreiben. Wir diskutieren, wie sich unsere Geschäfte über die Jahre hinweg entwickelt haben und geben Einblicke, wie wir unerwartete Herausforderungen gemeistert haben und dadurch noch geerdeter am Markt auftreten. Diese Episode wirft einen Blick auf die Vielfalt unserer Tätigkeiten, wo Thomas’ Leidenschaft für Vorträge und Workshops mit Lus illustrierter Welt zusammentrifft. 

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Transkript

Thomas
00:00:12
Hallo und herzlich willkommen zu Couple & Company. Mein Name ist Thomas.
Luisa
00:00:16
Mein Name ist Lu.
Thomas
00:00:17
Und zusammen sind wir The Joneses.
Luisa
00:00:19
Na, das läuft ja schon deutlich glatter als die letzte Folge.
Thomas
00:00:22
Na, kommt auch an. Ich habe meinen Kaffee vergessen, stelle ich fest. Aber jetzt gibt es kein Zurück mehr. Wir müssen jetzt aufnehmen.
Luisa
00:00:27
Okay, wenn du das sagst. Ich habe meinen hier. Ich habe es mir hier ganz kuschelig gemacht. Ich habe mir ein kleines Wärmekissen noch gemacht und bin bereit.
Thomas
00:00:35
Ja, und das Wärmekissen ist nicht die lila,
Luisa
00:00:37
Weil die liegt neben mir. Ja, genau. Ich habe hier einen kleinen Fuchs, in Fuchsform, ein Kirschkernkissen.
Thomas
00:00:42
Oh, schön. Ja, wir sind definitiv im Herbst angekommen. Das lässt sich auch nicht mehr leugnen.
Luisa
00:00:47
Ja.
Thomas
00:00:47
Endspurt im Jahr. Zeit, sich Gedanken zu machen. Und wir wollen uns heute mal über die Diversifizierung unserer Einkommensquellen unterhalten.
Luisa
00:00:58
Das klingt deutlich anspruchsvoller, als es ist.
Thomas
00:01:01
Schatz, wir müssen reden über die Diversifizierung unserer Einkommensquellen.
Luisa
00:01:05
Ja, wir haben schon das mehrfach angesprochen oder immer wieder eigentlich in jeder Folge mal das kurz erwähnt, dass wir große Fans sind von verschiedenen Säulen, auf denen wir stehen, um das Risiko, was da dann doch die Selbstständigkeit ein Stück weit mit sich bringt, ein wenig abzufangen. Und möchten euch heute nochmal ein bisschen genauer mit reinnehmen, wie denn unsere verschiedenen Säulen aufgebaut sind, aus was sie bestehen und warum es überhaupt auch erstmal wichtig ist, verschiedene Einkommensquellen zu haben. Also das hat ja sicherlich nicht jeder, aber in der Selbstständigkeit ist es einfach von uns auf jeden Fall eine Empfehlung. Es gibt zum einen natürlich den finanziellen Faktor, aber auch die Motivation, einfach unterschiedliche Dinge zu machen, dass man nicht immer auch in der Selbstständigkeit, in der man ja vieles selber entscheiden kann, trotzdem noch Abwechslung hat.
Thomas
00:02:01
Also es mag ja durchaus, wie du sagst, gar nicht unbedingt immer ein finanzieller Punkt sein. Also eine Einkommensquelle per se ist ja erstmal schon klar ein finanzieller Faktor irgendwie. Aber es kann ja durchaus sein, dass man sagt, wir machen andere Dinge auch Spaß. Wir gehen gleich mal an, wie es bei uns aussieht, aber ich kann ja rein als Fotograf arbeiten, aber wie du weißt, macht es mir unglaublich viel Spaß, vor Leuten zu reden, deswegen mache ich zum Beispiel solche Vorträge auch ganz gern, die ja erstmal nichts, also schon mit Fotografie zu tun haben, aber die hängen jetzt nicht, also ich müsste das nicht machen. Ein Fotograf muss keine Vorträge machen. Aber es macht mir eben Spaß und damit kann ich auch Geld verdienen tatsächlich. Es ist natürlich, aber ich glaube, wenn man über die Einkommensquellen nachdenkt, wenn du gerade dieses Risiko erwähnt,
Luisa
00:02:46
Ich glaube, das ist eine Risikominimierung.
Thomas
00:02:50
Vielleicht auch eine Risikovergrößerung, anstatt dass dir ein Geschäftsbereich wegbricht, brechen dir dann halt zwei weg, auf die du dich einmal aufgeteilt hast. Nee, stimmt natürlich nicht, aber ich glaube, es ist wichtig, sich der Risiken bewusst zu sein. Es gibt dieses Konzept von bekannte, unbekannte und unbekannte, unbekannte Faktoren. Also wenn ich weiß, Es könnte ein Risiko in einem Geschäftsbereich entstehen. Das ist besser, als wenn ich nicht weiß, ob in einem Geschäftsbereich Risiken entstehen können. Dann habe ich lieber auch vielleicht mehrere, in denen ich mich besser auskenne. Oder ich habe eine, wo ich nicht weiß, was passiert. Dann hätte ich ganz gerne eine, wo ich zumindest besser auf langfristiger vielleicht planen kann, was da kommt. Also es gibt viele Gründe, glaube ich, sich da breiter aufzustellen. Es kann auch sowas wie eine Saisonalität sein. Also ich kenne da meine Kolleginnen und Kollegen aus der Hochzeitsfotografie, die im Sommer natürlich sehr viel mit Hochzeiten zu tun haben und die nutzen Herbst-Wintermonate oftmals dann für Familienshootings, Babybauch, Neugeborene, haste nicht gesehen. Also alles rund um die Familie, oftmals die gleichen Kundenstämme auch, aber auch das müssten sie nicht machen. Also meins war es zum Beispiel nie so wirklich. Ich habe es gemacht, habe ich jetzt nie beworben zum Beispiel. Ich habe da ja eher meine Firmenkunden in der Zeit verstärkt behandelt. Mhm.
Luisa
00:04:11
Manche Einkommensquellen oder ja Zweige vom Geschäftsfeld ergeben sich ja auch so durch Zufall, also die so ganz naheliegenden Sachen und manche Sachen, da kommt man so rein, weil man in dem Moment vielleicht gar keine andere Möglichkeit hat. Wir können da mal gleich nochmal auf das schöne Thema Corona zurückkommen, wo man ja gezwungen oder wo viele gezwungen waren, andere Geschäftsfelder zu eröffnen. Einzelhändler haben plötzlich dann doch einen Online-Shop aufgemacht. Ganz viele Kurse, die in Live stattgefunden haben, wurden dann asynchron oder online gemacht. Und aus dieser Zeit sind ja auch viele Sachen geblieben, unter anderem auch bei dir. Bei dir ändert sich da zwar ja auch immer wieder was, aber du hast da ja angefangen, deine Online-Workshops auch zu machen, die einfach das abfangen, was man dann nicht mehr live machen konnte. Also das sind ja auch Zweige, die sich dadurch bei dir gebildet haben und ein Stück weit sich aber auch gehalten haben, weil du einfach gemerkt hast, okay, das ist was, da muss ich nicht immer vor Ort sein, da kann ich das abends von zu Hause aus eventuell noch machen und ist deswegen einfach auch eine gute Alternative und eine zusätzliche Möglichkeit, noch was zu machen.
Thomas
00:05:22
Absolut. Wollen wir vielleicht mal kurz so die Ausgangslage bei uns beschreiben, weil viele sind ja vielleicht auch zum ersten Mal in die Folge hier reingestolpert, kommen ganz frisch dazu oder haben schlicht und ergreifend nach der Sommerpause vergessen, wer wir eigentlich sind. Hallo, ich bin Thomas, damit ihr die Stimmen auseinanderhalten könnt. Fang doch mal an. Was machst du? Wie bist du aufgestellt? Was sind deine Einkommensquellen?
Luisa
00:05:46
Ja, also ich bin ja Grafikdesignerin vom Wissen her oder von der Ausbildung und habe zwei große Bereiche, in denen ich mein Einkommen ja unterteile. Das ist zum einen die Marke bei Clou, unter der ich ja illustrierte Produkte verkaufe, also physische Produkte hauptsächlich. Komme ich aber gleich noch im Detail dazu. Was sind das für Produkte? Postkarten, Sticker, Messlatten. Kinder-Tattoos. Genau, alles schöne Kalender für die Familie, solche Dinge, Stundenpläne, was man so gebrauchen kann. Und dann habe ich noch als Gegenspieler dazu meine klassische Dienstleistung im Bereich Grafikdesign, wo ich verschiedene EinzelunternehmerInnen und kleinere Unternehmen im Bereich Gestaltung unterstütze. Das sind jetzt die zwei groben Bereiche, die sich erstmal unterscheiden, sehr voneinander unterscheiden, natürlich über Schneidungspunkte haben, ich bin in beiden grafisch tätig und bei Clou lässt sich dann nochmal stark unterteilen in verschiedene Einkommensquellen, die ich auch, das will ich Ende des Jahres mal machen, das wirklich mal runterzubrechen und mal prozentual aufzuteilen, was eigentlich aus welchem Bereich genau rauskommt. Aber bei Clou besteht, also viele, die mich zum Beispiel auf einem Markt sehen, also ich verkaufe zum Beispiel auch auf so Weihnachtsmärkten, die fragen mich immer, was und das ist das, also davon kannst du leben? Nein, also ich kann nicht davon leben, den ganzen Tag nur auf irgendwelchen Märkten zu stehen. Ich habe zwei Etsy-Shops. Einer davon beinhaltet digitale Produkte ausschließlich. Das ist im Moment noch eine sehr, sehr kleine Einkommensquelle. Aber ja, habe ich jetzt auch schon ein paar Mal erwähnt, wird so ein bisschen vernachlässigt, aber will ich echt wieder stärker ausbauen, weil das wirklich auch unabhängig von mir ein Stück weit laufen kann. Also Etsy-Shop habe ich, dann habe ich einen eigenen Shop über Shopify, dann habe ich mittlerweile ein B2B-Geschäft, also Händler, an die ich verkaufe. Und dann habe ich eben auch noch die Märkte, wo ich vor Ort meine Produkte verkaufe und jetzt dieses Jahr kam als kleiner Teil noch dazu ein Illustrationsauftrag, der sich eben auch, also wo ich individuelle Karten gestaltet habe. Und dann ja auch für die Dienstleistung des Zeichnens direkt bezahlt wurde und das sind schon viele verschiedene Einkommensquellen, weil ich immer so ein bisschen, du hast es gerade erwähnt, es gibt so Ängste, wo man weiß, die könnten passieren Und das ist bei mir immer, dass Etsy schließt, mein Shop geschlossen wird oder sonstige Dinge.
Thomas
00:08:21
Und bei deiner Gestaltung, weil du hast ja auch nicht nur Flyerless machen, sondern das hat sich jetzt auch ein bisschen erweitert.
Luisa
00:08:29
Ja, das sind natürlich unterschiedliche Aufgabenbereiche, aber die finde ich, ja…, Die unterscheiden sich jetzt nicht so stark, ob ich jetzt für jemand einen Flyer mache oder eine Webseite. Es sind einfach unterschiedliche Dienstleistungen, die ich innerhalb dieser Firma anbiete. Ich würde es vielleicht noch dahin unterscheiden, dass ich zum Beispiel einen Partner habe, mit dem ich jetzt schon seit einem Jahr zusammenarbeite, der mir quasi Aufträge weitergibt. Liebe Grüße an Lothar, der ist auch ein fleißiger Hörer von uns. Das ist jetzt das Einzige, was ich da so ein bisschen ausklammern würde. Und was noch kommen wird, das ist gerade aber noch im Aufbau, wird eventuell auch ein Workshop sein in dem Bereich.
Thomas
00:09:12
Okay, also es sind ja doch einige Einkommensquellen. Vielleicht kann man dann diese Sachen wie Händler und Etsy und eigener Shop eher so als Kanäle bezeichnen innerhalb der Einkommensquelle, wenn man das so wirklich klassisch BWL-mäßig aufdröseln will. Aber da ist schon einiges los eigentlich bei dir.
Luisa
00:09:29
Ja, es sind schon Dinge, die unabhängig voneinander, würde ich mehr oder weniger sagen, funktionieren. Also wenn jetzt, weiß ich, Shopify pleite geht oder mein Shop aus irgendeinem Grund gehackt wird, funktionieren die anderen Sachen ja weiter. Genau, deswegen, das ist so ein bisschen in der Online-Welt, habe ich einfach immer Angst, dass da irgendwas gehackt wird, geschlossen wird, pleite geht. Und wie auch immer man dann halt von diesem einen Kanal abhängig ist. Deswegen, da sich breit aufzustellen, ist, glaube ich, wirklich kein Fehler.
Thomas
00:10:00
Vielleicht ein aktuelles Beispiel, das fällt mir jetzt gerade ein. Vielleicht kennt jemand von auch die Plattform Creative Life. Da kannst du Online-Videokurse und so weiter zu kaufen. Das war mal riesengroß. Ich wusste gar nicht, dass die von Fiverr irgendwann gekauft wurden. Und die haben uns die Woche eine E-Mail geschrieben, hey, wir sind zum Jahresende übrigens weg, ladet noch schnell andere Sachen runter. Also es geht dann mal ganz schnell, dass Plattformen durch Übernahme oder sonst was einfach aufhören. Und dann muss man natürlich schnell, entweder sehr schnell gucken, wo geht es dann hin oder man muss eben sich schon vorher breiter aufgestellt haben.
Luisa
00:10:34
Genau, und dann erzähl doch mal kurz bei dir, aus was das bei dir alles so besteht.
Thomas
00:10:40
Also ich habe eine Kamera, die macht echt gute Bilder.
Luisa
00:10:42
Ja, okay, das ist der Hauptteil.
Thomas
00:10:43
Das ist eigentlich alles, was ich mache. Nee, ich bin Fotograf, ich arbeite hauptsächlich im Unternehmensumfeld. Das heißt, meine Kunden sind zu 90, 95 Prozent Unternehmenskunden. Das fängt im Mittelstand an. Auch ein paar kleine Firmen sind immer dabei, so Startups oder so weiter. Oder lokal auch mal kleinere Firmen, weil für die lohnt es sich ja auch nicht, Fotograf von weiß der Herr woher zu holen.
Luisa
00:11:08
Es wird immer.
Thomas
00:11:09
Größer in dem Bereich. Also ich habe es mittlerweile mit Ministerien zu tun, mit Konzernen zum Teil. Wir waren zusammen bei Porsche zum Beispiel. Also es geht schon auch in den Bereich rein. Das ist schön breit und so aufgeteilt, wie ich es gerne hätte. Also nichts gegen die Kleinstkunden. Das ist hin und wieder mal interessant, aber ich merke eben auch, dass Kleinstkunden sehr viel Arbeit bedeuten, aber halt eben nicht so viel rauskommt. Und ich mag im Moment sehr die großen Projekte, die zum Teil, keine Ahnung, ein halbes, dreiviertel Jahr lang laufen von der ersten Akquise-Phase, Konzeptionsphase bis dann endlich mal eine Rechnung geschrieben wird. Das macht mir sehr viel Spaß, die Projekte, da kann ich mich auch kreativ, glaube ich, mehr austoben. Das hat sich jetzt erweitert um Videoproduktion dieses Jahr ganz massiv ich muss am Jahresende mal einen Doppelstrich ziehen, aber ich tippe mal drauf, dass es ungefähr 50-50 ausgehen wird, was ich dieses Jahr mit Foto und Video verdient habe, Video sind im Prinzip die gleichen Kunden, zum Teil wirklich die gleichen Kunden, denen ich das anbiete das ist eher eine Erweiterung meines Dienstleistungsportfolios, aber definitiv für mich auch eine Diversifizierung meines Einkommens, weil kein Video machen, dann hätte irgendjemand anders den Auftrag gemacht. Und im Zweifelsfall machen die dann meine Fotos hinterher. Also das war schon wichtig, dass das jetzt endlich Ich habe schon lange Videos gemacht, aber dass ich es jetzt dieses Jahr professionell angefangen habe und es auch aktiv anzubieten. Der nächste Punkt, ich versuche es immer für mich zu definieren, vielleicht schaffe ich es ja hier in der Podcast Episode mal. Ich will mich eigentlich nicht Influencer nennen, aber ich fürchte, ich bin einer. Das ist all das, was ich Richtung Fotografie, Kommunikation mache. Das heißt, ich habe einen YouTube-Kanal, ich habe einen Podcast, ich habe Bücher geschrieben. eben daraus entstehen dann so Sachen wie Workshops und Vorträge oder auch meine Kooperation mit Fujifilm. Ich bin Fujifilm Ex-Photographer, Brand Ambassador bei denen. Ich glaube, dass der zweite Bereich, den kann ich vielleicht so unter diesem, in Anführungszeichen, Influencer zusammenfassen. Das ist das, was mir am ehesten dazu einfällt. Das sind alles Projekte innerhalb dessen oder Kanäle, wo ich da irgendwie bediene. Und da kommen mittlerweile schöne Kooperationen zustande mit vielen Fotohändlern zum Beispiel, bei denen ich Workshops mache. Ich mache Ausstellungen, ich habe mit Verlagen zu tun. YouTube gibt mir unglaubliche 60 Euro jeden Monat, für das, dass ich Videos mache. Slow clap, danke, danke. Podcasts, heyo, Abenteuer, Reportage, Fotografie oder den Couple & Company hier. Da sind oftmals auch keine direkten Verdienste da. Es geht eher darum, um die Sichtbarkeit, die man generiert und dann wird aus anderen Punkten dann tatsächlich auch mal Geld verdient. Das ist der zweite große Bereich, den ich für mich habe. Die zwei sind so grundunterschiedlich irgendwie. Auch klar, die Kamera, die gute Bilder macht, hängt natürlich immer mit drin und es geht irgendwie immer viel um Fotografie. Aber ich glaube, dass ich da die größte Trennung zwischen zwei Bereichen hinkomme. Inwieweit die sich aufteilen, ich müsste dieses Jahr mal wieder einen Doppelstrich ziehen und gucken, wie es tatsächlich war. Ich glaube, die letzten Jahre mit Corona, du hast gerade schon angesprochen, waren recht turbulent, was es angeht. Das sind viele von den Firmenaufträgen weniger geworden. Ich habe mich da sehr gut mit den anderen Sachen auch über Wasser halten können. Ich habe zwei Bücher veröffentlicht in 2023 allein. Mit Büchern wird man nicht reich, aber daraus entstehen ja wieder Dinge. Das war auf jeden Fall gut, richtig und wichtig, dass das da war, dieser zweite Bereich. Sonst hätte ich glaube, also gerade in den Pandemiejahren hätte ich mich doch arg umgucken müssen, wo dann das Geld herkommen soll.
Luisa
00:14:50
Ja, was sich bei dir halt wirklich auch stark verändert hat, also dass du kaum noch PrivatkundInnen hast, also am Anfang waren es ja viele auch Hochzeiten, was du ja gerade gesagt hast, so ein paar Shootings, Familienshootings, davon bist du weg und was ja auch schön ist bei den Unternehmen, dass da auch oft so wiederkehrende Aufträge kommen, was aber auch ein bisschen die Gefahr ist, vor allem wenn es dann zu groß wird, wenn man dann nur noch ganz wenige Kunden hat, die sehr große Aufträge machen, wenn die halt wegfallen, dann tut es richtig weh. Absolut. Das hattest du jetzt auch in den letzten Jahren mal welche, wo es eigentlich so ein dauerhafter Auftrag war, immer wieder so Mitarbeiter zu fotografieren und dann hatten die Einstellungsstopp und dann war der Auftrag dahin. Genau. Mit dem du eigentlich schon geplant hattest.
Thomas
00:15:35
Das kann passieren. Also du hast gerade gesagt, ich komme von den Hochzeiten eigentlich, wo ich mich vor zehn Jahren selbstständig gemacht habe, war der größte Teil auf jeden Fall die Hochzeiten. Ich habe dann relativ schnell diese Firmen als Diversifizierung eigentlich reingenommen, diese Unternehmensfotografie, die habe ich schon vorher ein bisschen angefangen, dann aber verstärkt.
Luisa
00:15:55
Bei den Hochzeiten fand ich immer das Problem.
Thomas
00:15:57
Der Kunde kommt ja nicht wieder, die heiraten ja nächstes Jahr nicht nochmal, sehr wahrscheinlich. Natürlich hatte ich die super bequeme Situation, dass ich so viele Empfehlungen, Weiterempfehlungen hatte, dass ich nie aktiv irgendwas machen musste. Ich musste auf keine Messe gehen. Die einzige Messe, die ich mal besucht habe,
Luisa
00:16:13
War bei euch damals. Also bei meinem damaligen Arbeitgeber, ja.
Thomas
00:16:16
Genau, und da kam jetzt auch nicht ein oder zwei Termine irgendwie raus oder so. Also es war jetzt nicht mal viel. Das hat Spaß gemacht, aber ich war nicht darauf angewiesen. Das ist, wie gesagt, eine Luxussituation, in der ich mich da befand. Aber dahin habe ich mich auch entwickelt, also die Hochzeiten in der Art zu machen, wo eher hochpreisig sind, wo das Budget Raum bietet für einen Fotografen, der ein bisschen was kostet. Habe aber auch gemerkt, dass das auf Dauer vielleicht auch nicht alles ist, Weil ich sage, der Kunde kommt nächstes Jahr nicht nochmal. Wer weiß, wenn mal was ist und man keine Hochzeiten mehr fotografieren kann. Corona. Und deswegen habe ich ja schon angefangen, mich auf die Firmen mehr zu stürzen. Ich wollte aber von vornherein eigentlich auch das Privatkundengeschäft nicht ausbauen. Also ich hätte ja alles mögliche im Privatkundenbereich machen können. Das Einzige, was ich noch bis heute mache, aktiv und selbst das ist nicht mehr auf meiner Website drauf, sind die Bewerbungsbilder. Das läuft wirklich nur noch über den Google Deep Link, dass die Leute da zu mir kommen oder Empfehlungen. Und auch da, man merkt, dass sich das Verhältnis Arbeitnehmer, Arbeitgeber, also wer sitzt am längeren Hebel, jetzt ein bisschen gedreht hat über die letzten anderthalb, zwei Jahre, also jetzt vor einer Woche oder so, wann war hier Bosch, entlässt irgendwie 13.000 Leute oder so. Also gerade dreht sich das Ganze stark. Sprich, die Leute haben uns auch nicht mehr so viel Geld übrig und können sich aussuchen, wo sie hingehen. Ähm, Das hat sich verändert auf jeden Fall. Ich habe noch Bewerbungsbilder. Ich habe jetzt drei Monate lang keins gemacht oder so. Also es ist sehr wenig geworden. Jetzt in der nächsten Woche kommen ein-, zweimal. Ich bin aber ehrlich, das passt kaum noch in mein Geschäft rein, weil die Termine, die Leute brauchen das ja meistens dringend. Also wenn die Bewerbungsbilder brauchen, brauchen die es morgen.
Luisa
00:18:00
Also ich hätte da schon eine Idee, das müssten wir mal besprechen. Ich würde das wenn dann mal versuchen, vielleicht Anfang des Jahres, da ist ja bei die Attendance ja eh ein bisschen ruhiger und da kommen ja auch viele Bewerber, dass man da wirklich mal so eine Werbeaktion macht und so einen Blog macht. Hey, zwei Wochen Aktion und das wirklich ein bisschen zu bewerben. Aber das können wir dann mal noch sprechen. Das wäre noch eine weitere Einkommensidee von mir.
Thomas
00:18:23
Aber das ist ein guter Punkt, diese Saisonalität bei mir. Das merken wir dieses Jahr ja brutalst. Also normalerweise habe ich so erste, zweite Jahreshälfte teilt sich das so 40, 60 auf. Dieses Jahr sind es eher 20, 80 die Verteilung, weil also vor allem umsatzmäßig, weil Anfang des Jahres mehr Konzeption, Planung, Akquise war und jetzt ernten wir den Kram in Form von Arbeitszeit und dann hoffentlich auch mal in Euros. Aber definitiv muss ich mir was überlegen. Das hat sich die letzten Jahre immer weiter in die Richtung entwickelt. Und vielleicht kann ich wirklich so den Januar, Februar mehr mit so kurzen, kleinen, knackigen Aufträgen, Startups, Bewerbungsbilder und so unterfüttern, wo die Laufzeit einfach kürzer ist und dafür dann gegen Mitte, Ende des Jahres oder mit den großen Kunden mehr arbeiten. Also da muss ich mir noch ein bisschen was überlegen. Auch da sind wir nicht am Ende. Also das eigene Geschäft ändert sich ja auch mit der Zeit und es entwickelt sich immer weiter. Wie gesagt, ich komme von Hochzeit, jetzt bin ich ganz woanders eigentlich unterwegs. Wir müssen auch nach vorne schauen, was wir für die Zukunft da machen wollen.
Luisa
00:19:20
Vielleicht, wir haben das jetzt ja mal so grob in Kategorien aufgeteilt gehabt. Vielleicht können wir das jetzt aber nochmal unter einem anderen Aspekt anschauen. Und zwar, was von diesen Einkommensquellen jetzt so Aktive sind, also wo wir als Personen quasi vor Ort irgendwie mit dabei sein müssen. Dann gibt es ja auch so semi-passive und passive Einkommensquellen.
Thomas
00:19:40
Da bist du eigentlich interessanter wieder.
Luisa
00:19:41
Ich bin da ein bisschen flexibler aufgestellt, sagen wir es mal so. Also ich bin eigentlich, wenn ich jemand habe, der meine Bestellungen verschickt, bin ich eigentlich ortsunabhängig. Also das ist bei mir das Entspannte, weswegen ich mir ja aber auch mein Business ein bisschen so aufgebaut habe, weil dadurch, dass du, kommen wir jetzt ja gleich nochmal im Detail dazu, eher viel unterwegs bist und vor Ort eben bist, dass ich das so ein bisschen ausgleichen kann und eben dann mehr für Junior da sein kann, und flexibler halt auch abends dann von der Couch nochmal kurz was machen kann.
Thomas
00:20:17
Und auch wenn wir zum Beispiel in Urlaub gehen, dein Geschäft läuft weiter, Das verdient für uns weiter Geld, während ich da eigentlich fast nichts mehr dann verdiene, wenn ich nicht irgendwo beim Kunden sein kann.
Luisa
00:20:27
Ja, also lassen wir uns mal kurz ein bisschen, wir springen vielleicht nochmal kurz zurück. Also bei mir, ja wobei, bei mir lässt sich es eigentlich, also gut, Märkte kann ich jetzt nicht machen, weil ich im Urlaub bin. Das ist das Einzige eigentlich. Aber ich hatte jetzt ja auch, als wir im Sommer zum Beispiel im Urlaub waren, hat meine ehemalige Praktikantin ja für mich den Versand gemacht. Das Gute ist, dass es so automatisiert ist, dass sie nicht lange braucht und sich das dann trotzdem für mich eben lohnt, sie zu bezahlen, um die Bestellung zu versenden, auch wenn ich kleinpreisige Sachen habe. Genau, aber wenn ich das quasi habe, dann kann ich erstmal ortsunabhängig arbeiten und der Shop läuft mehr oder weniger dann, also passiv ist nicht das richtige Wort, man muss es alles bewerben, man hat da viel Arbeit, aber der Shop hält es aus, mal drei Wochen in Urlaub zu gehen und verdient in der Zeit weiter.
Thomas
00:21:19
Wie du gesagt hast.
Luisa
00:21:20
Meine Dienstleistung ruht dann natürlich auch. Wenn ich da nicht arbeite, kommt auch kein Geld rein. Aber der Shop nimmt mir da so ein bisschen den Druck. Das ist auch das, was mir so daran gefällt, diese zwei sehr unterschiedlichen Möglichkeiten. Großen Überbereiche zu haben.
Thomas
00:21:39
Also passiv heißt ja auch nicht, dass man nichts mehr arbeitet und nur noch Geld verdient. Wenn da jemand einen Tipp hat, gerne zu uns. Man muss ja schon noch irgendwas machen, dass die Kiste läuft.
Luisa
00:21:47
Ja, zumindest mal initial.
Thomas
00:21:49
Genau.
Luisa
00:21:49
Und bei dir ist es ja.
Thomas
00:21:50
Je nachdem, wie sehr man es hoch skaliert, ist ja da wirklich irgendwann denkbar, dass wenn du zusätzlich eine Person anstellst, die dauerhaft da wäre oder halbtags oder wie auch immer, aber halt quasi das ganze Jahr über für dich arbeitet, dann kannst du wirklich ganz beruhigt in den Urlaub gehen, weil die Kosten dann ja quasi eingepreist sind in das Ganze, in das Gesamtvolumen. Also das ist auf jeden Fall ein Weg, für den du dich ja bewusst entschieden hast, oder wir uns entschieden haben, das da zumindest mehr in die Richtung aufzubauen. Deine Designsachen sind ja dann eher so die, ich will sie nicht Leuchttürme nennen, aber die Projekte kommen halt, wie sie kommen und du bist, die laufen nicht irgendwie als Grundrauschen. Ich glaube, das ist ein By-Clung-Konzept, so ein gutes Grundrauschen, auch gewisse Saisonalitäten drin, Schulanfang, Muttertag, Weihnachten, Ostern, klar, da hat es Spitzen drin und so, das läuft jetzt nicht komplett flach, aber grundsätzlich ist da ein gewisses Einkommen da, während das andere natürlich ein bisschen weniger planbar ist, mal mehr, mal weniger.
Luisa
00:22:48
Ja, auf jeden Fall.
Thomas
00:22:49
Und so ist ja bei mir fast das ganze Geschäft eigentlich. Also es ist dahingehend planbar geworden. Ich meine, es ist aktiv. Ich mache viel Zeit gegen Geld. Das heißt, ich muss meine Kamera, die sehr gute Bilder macht, zum Kunden bringen, damit die da sehr gute Bilder machen kann. Und dann fahre ich die Kamera wieder heim. Aber irgendjemand muss das ja machen für die Kamera. Es heißt aber schon konkret, ich muss bei den Kunden sein, um meine Dienstleistung zu erbringen, um danach was abrechnen zu können. Komma, aber. Ich habe mein Geschäft schon auch so aufgebaut, dass ich über Nutzungsrechte zum Beispiel oder eine Nutzungsvergütung auch nachverdienen kann. Ich habe oft Projekte, manchmal Projekte, wo ich an mehrere Partner dann meine Bilder verkaufen kann. Das heißt, ich kann die einfach nachlizenzieren und ich baue es auch bewusst so auf, dass meine, die Bilder, die ich meinen Kunden übergebe, für gewisse Jahre laufen. Wenn sie die länger nutzen wollen, und das kommt häufiger vor, als man denkt, dass sie die Bilder nutzen wollen, dann lizenzieren die einfach für weitere Jahre nach und dann muss ich im Prinzip nur eine Rechnung schreiben, man muss nichts mehr weiter tun. Das war früher gang und gäbe in der Fotografie. Das ist ein bisschen verlernt worden. Das war jetzt interessant. Ich war letzte Woche auf der Fujikina in Köln, konnte mich da mit ganz vielen Kolleginnen und Kollegen austauschen, wie sich das Geschäft da entwickelt. Das ist interessant zu sehen. Da können wir eine eigene Episode dazu machen. Aber ich versuche schon, weg von dem reinen Zeit-gegen-Geld-Modell zu kommen. Und da kommt dann diese große zweite Säule bei mir, dieses Influencer-Ding irgendwie rein. Ich finde es total beknackt, aber mir fällt wirklich kein besserer Begriff ein. Durch die Podcast, da bin ich örtlich nicht gebunden. Also die machen wir zusammen. Den mit Kai kann ich von überall aus der Welt aus machen. Ich könnte überall YouTuben, wenn ich will, wenn ich mal wieder ein Video mache. Ein Buch schreiben muss ich auch nicht hier am Schreibtisch. Schaut, das könnte ich woanders machen, das Geld dafür verdienen. Also das ist ja auch, ich verkaufe das Buch ja nicht in 2023 einmal an den Verlag, sondern über die Jahre kriege ich ja da meine Vergütung raus. Einmal durch den Abverkauf, einmal über sowas wie die VG Wort, eine Verwertungsgesellschaft Wort. Hoffentlich vielleicht haben wir mehr als der VG Bild. Auch da gibt es ja nochmal eine Verwertungsgesellschaft, die ein bisschen Geld einsammelt. Könnt ihr euch ein bisschen vorstellen, wie eine GEMA für Worte und für Bilder, ganz grob.
Luisa
00:25:04
Nur, dass du ausnahmsweise Daten auf der Seite sitzt, wo du was bekommst.
Thomas
00:25:08
Ja, ja, nicht viel, aber ich bekomme ein bisschen was. Da kommt dann noch ein bisschen was bei rum. Und dann sind es natürlich auch so Jobs, wo ich schon Zeit gegen Geld auch tausche. Also wenn ich sowas wie die Fujikina zum Beispiel mache, da werde ich auf einen Fujifilm ganz klar bezahlt für meine Zeit, die ich da vor Ort bin. Aber es sind nicht so diese direkten Kundenjobs. Die Influencer-Jobs haben auch für uns aber auch das Problem, dass da da teilt sich ein bisschen auf, was ist auch wieder Zeit gegen Geld, was ist nicht Zeit gegen Geld. Also ich habe da noch nicht den hundertprozentigen Passiveinkommen-Ansatz gefunden. Ich hatte jetzt die letzten Jahre mit Kai zusammen dieses Abend der Reportagefotografie aufgebaut. Das machen wir auch nach wie vor und auch weiterhin. Und die Idee war schon da ein gewisses Passiveinkommen aufzubauen. Es ist aber eine Frage der Skalierung tatsächlich, also wie groß ist der Markt für sowas. Ich glaube, da hat sich sehr viel verändert, seitdem die, mit der Pandemie und seitdem die Pandemie weg ist wieder. Da hat es zwei große Umbrüche gegeben. Da ist auch die Überlegung, ob das so überhaupt weiter funktioniert. Ich habe sehr viel Zeit gegen Geld. Im Moment ist es auch noch völlig okay. Langfristig, also zehn Jahre, sage ich mal, der Horizont, muss aber mehr Passiveinkommen irgendwie entstehen. Da sind Überlegungen da, das auszubauen, aber da ist im Moment auch noch nicht viel sichtbar davon.
Luisa
00:26:27
Ja, haben wir auch schon ein paar Mal geredet, du könntest da wahrscheinlich viel mehr machen, aber wir beide tun uns schwer damit, so viele Online- Coaching-Digitalprodukte zu machen, weil wir einfach viele Sachen selber so ein bisschen schwierig finden.
Thomas
00:26:41
Ja, genau. Also es kommt auf, also ich hätte viele Ideen, mit denen ich vermutlich viel Geld verdienen könnte, die ich aber ethisch hochfragwürdig finde. Punkt. So muss ich vielleicht einfach sagen. Klar könnte ich jetzt irgendwie kurz 20 Capture One Presets zusammenknallen und die irgendwie verkaufen und die würden irgendwie auch Geld verdienen. Ich bin aber ein Freund von wirklicher echter Wertschöpfung. Dann müssen das schon sehr gute Presets sein und ich muss da dahinter stehen. Nur um eine schnelle Mark zu machen, weiß ich nicht. Also das ich habe einen gewissen Qualitätsanspruch an die Dinge, die ich mache, so wie du mit deinen By-Clue sagst. Das ist ja alles hochwertig, individuell, also von dir gestaltet. Das ist ja wirklich ein tolles Ding. Das heißt nicht irgendwie KI-Slop, der da rausgehauen wird, was dass man auch viel findet in dem Markt. In der Fotografie ist es ähnlich. Kai und ich haben jetzt ein Magazin mal gemacht, um zu testen, wie das ankommt. Ich habe vor, auch schon drei Jahre her, diesen Capture One Videokurs gemacht, wo man die Software Capture One, die ich für die Bildbearbeitung nutze, erlernen kann. Das lief super gut. Ich scheue da immer so den Aufwand, das neu zu machen. Das ist eher das Problem. Ich hätte immer Lust, das zu machen, wenn ich keine Zeit habe. Wenn ich Zeit habe, habe ich keine Lust. Sowas könnte ich mir schon mehr vorstellen in Zukunft. Auch da ein bisschen anzuknüpfen an diese anderen Sachen, die ich mache. Was mir im Weg steht, ist aber meistens mein eigener Anspruch. Ich will es halt richtig, richtig gut haben. Ich will, wenn die Leute 60 Euro für so einen Videokurs ausgeben, dann muss das schon richtig gut gemacht sein. Ich kenne leider genug Kolleginnen und Kollegen, wo das nicht so ist. Und da will ich nicht in das Fahrwasser reinkommen, nur damit ich ein Passiveinkommen habe, irgendwas rauszuwerfen. Ich glaube, langfristig wird sich das nicht auszahlen für mich.
Luisa
00:28:19
Ja, da geht es uns auf jeden Fall beiden so. Deswegen tun wir uns da schwer, aber ja, ist auf jeden Fall auf dem Plan nicht ausgeschlossen und wird sich wie alles über die Jahre sicherlich auch nochmal ändern, weil wir jetzt gelernt haben, nichts so bleibt, wie es ist, ganz poetisch zu werden.
Thomas
00:28:36
Ja, also genau. Ich meine, wir leben ja immer noch ein Stück weit mit den Auswirkungen der Pandemie genau genommen. Also steuerlich zum Beispiel.
Luisa
00:28:44
Es ist so nervig, aber es ist wirklich einfach so. Es hat einfach viel ausgemacht und ja, aber auch positive Dinge jetzt für unser Arbeitsleben auf jeden Fall. Aber es ist halt so ein immer noch so präsentes Beispiel, dass also gerade zum Beispiel das Thema Hochzeitsfotografie, das ist so einleuchtend, dass wenn man jetzt nur Hochzeitsfotograf war und dann kommt Corona, dann hast du einfach nichts mehr verdient in diesem Jahr. Also deswegen wirklich unsere Empfehlung, wenn ihr euch selbstständig macht, in was auch immer welchem Bereich versucht, dass ihr ein bisschen euch... Es ist diversifiziert. Es lässt ein ruhiger Schlafen und ja, es kann auch wirklich sein, dass das eine dann euch langweilt und dann müsst ihr von heute auf morgen euch nochmal komplett umstrukturieren. Dann ist es, ja, also ich meine, bei mir ist vielleicht manchmal ein bisschen zu viel Verschiedenes für die wenige Arbeitszeit, die ich ja auch habe. Ich arbeite auch nicht 100 Prozent, aber ja, mir hilft diese Mischung dann nicht zu verzweifeln, wenn mal ein schlechterer Monat auf Etsy ist oder es den Monat kein größerer Auftrag über die Grafik, über mein Grafikdesign reinkam. Das kann sich irgendwie ausgleichen und das beruhigt mich.
Thomas
00:29:55
Ja, und es muss ja auch nicht immer Grundverschieden sein, um noch so ein paar praktische Tipps auch zu geben. Man kann mit so einer Diversifizierung ja mal klein anfangen und das vielleicht noch in der Nähe des eigenen Businesses anfangen. Also ich bin jetzt auch nicht gesagt, Hochzeiten ist mir zu volatil. Was mache ich eigentlich im Winter? Was mache ich nebenher? Ich mache einen Kaffee Röstshop auf. Das ist ja sehr weit hergeholt, auch wenn es mir vielleicht Spaß gemacht hätte. Der Punkt ist ja eher der, ich habe mir angefangen Unternehmen zu fotografieren. Ich habe schon Equipment dafür. Ich habe grundsätzliches Know-how der Fotografie. Ich habe eine Kamera, die sehr gute Bilder macht, mit denen ich auch Unternehmenskunden glücklich machen kann. Also zu schauen, was kann ich vielleicht so eine Abgabelung irgendwie von bestehenden Unternehmen hinkriegen. Dann vielleicht zu schauen, okay, jetzt ist natürlich Hochzeiten und Filmen beides Zeit gegen Geld. Kann ich aus den Hochzeiten vielleicht irgendwas gewinnen, wo ich nicht aktiv Zeit gegen Geld tausche? Ich kenne Kolleginnen und Kollegen, die zum Beispiel Bewerbungsbilder fotografieren, das sind Fotografen und Fotografen, die aber auch die Gestaltung der Bewerbungsmappe mit anbieten. Die haben entsprechende Vorlagen generiert, die sie einfach den Leuten mitverkaufen. Finde ich eine charmante Idee. Dann weißt du, wo deine Bilder landen. Das sieht dann gut aus. Die Leute können das irgendwie direkt anwenden. Das ist ein Produkt, was einen guten Wert hat, glaube ich, auch einen Nutzen hat für die Kunden. Das ist völlig legitim, glaube ich. Und das macht man einmal, vielleicht alle paar Jahre mal aktualisieren das Zeug, um ein bisschen mit den Trends zu gehen. Aber da muss nichts mehr aktiv jedes Mal machen. Das kann man gut als wie die Süßwaren an der Kasse mitverkaufen.
Luisa
00:31:29
Ja, also da wirklich ein bisschen kreativ denken, so Zweitverwertungssachen immer sinnvoll. Also bei mir kam da die Idee mit den digitalen Produkten, okay, jetzt habe ich ja schon eine Karte gestaltet, wenn ich die jetzt gleichzeitig noch als digitales Produkt anbiete, ist das einfach eine super Zeitersparnis, muss nicht nochmal was neu gestalten und habe aber trotzdem ein komplett neues Produkt, was sogar in einem anderen Shop dann sich verkaufen lässt. Also solche Dinge einfach zu denken, wenn möglich. Natürlich jeder hat ein komplett anderes Geschäftsfeld, aber einfach als Inspiration. Ich hoffe, ihr könnt was mitnehmen aus der Folge.
Thomas
00:32:04
Ja genau, also ein bisschen links und rechts schauen. Also wirklich schauen, was für Bedürfnisse haben die Kunden auch. Also ich habe jetzt vor zwei Wochen oder so war ich in der Firma und habe ein... Kurs für Videografie gegeben, mehr oder weniger. Die haben einfach nicht das Budget, um mich zu beauftragen im Moment, um die Videos für die zu machen. Also haben wir einen Tageskurs gemacht mit mehreren Leuten, wo ich denen gezeigt habe, wie sie mit ihrem vorhandenen Equipment, was sehr schmal ist, trotzdem bessere Videos hinbekommen, gerade für Social Media. Einfach damit sie sich ein bisschen leichter tun bei der Sache. Aber die werden mich nicht einkaufen für einen Tag, damit ich dann mit dem Telefon rumrenne und irgendwas filme, sondern das machen sie selber. Und das ist auch okay. Und ich kann letztendlich und sagen, oh, nö, das mache ich nicht, nachher machen die ihre Videos selber, da verdiene ich ja nichts dran oder ich mache den Kurs. Also ruhig das Bedürfnis der Kunden aufnehmen, dann nicht ehrenkäsig sein, sondern ein bisschen auch dem Markt sich nicht beugen, aber auch angleichen. Also vielleicht sind die Bedürfnisse am Markt einfach andere. Gerade bei den Fotografen vor 25 Jahren haben alle gesagt, ah, das mit dieser Digitalfotografie, das ist ja albern. Hm, weiß nicht, hat sich doch durchgesetzt und jetzt kommen andere Themen rein, wie KI zum Beispiel. Auch da habe ich jetzt schon Projekte gemacht, wo ich den Kunden dann also diese Kombination aus KI und echter Fotografie anbieten kann. Da kann man sich auch nicht verwehren. Und vielleicht lässt sich daraus ja was Neues generieren. Also es gibt, glaube ich, genug Optionen. Man muss ein bisschen die Augen offen halten, die Scheuklappen mal abnehmen und vielleicht gerade in den Monaten, wo weniger los ist, mal Revue passieren lassen. Was war das ja? Was ist so am Rande gewesen? Was hat man einem Kunden aufgeschnappt, was die vielleicht noch brauchen könnten, um zu schauen, okay, was könnte ich denen zusätzlich anbieten? Also oftmals ja wirklich zusätzlich, nicht statt, sondern zusätzlich anbieten. Oder wie kann ich Skills, Material, sonstiges einsetzen, um irgendwas Passives für Kunden anzubieten, wo ich gar nicht aktiv hingehen muss?
Luisa
00:33:57
Also das ist natürlich die beste Mischung, weil man hat ja auch nur begrenzt Zeit. Dann, wenn man jetzt sagt, okay, ich bin schon so voll mit Aufträgen, ich habe gar keine Zeit mehr, jetzt noch was Zweites zu etablieren, sich da wirklich was zu überlegen, dann was mehr oder weniger passiv laufen kann. Sein gesammeltes Wissen, was ja jeder in seinem Bereich hat, dann doch…, in einen Kurs oder Workshop vielleicht zu stecken.
Thomas
00:34:21
Und jetzt würde ich euch am Ende irgendwie noch ganz gerne eigentlich Mut machen bei der ganzen Sachen und irgendwas sagen, wo ihr so denkt, yeah, toll Thomas. Dieses Ganze, diese finanzielle Unabhängigkeit, diese mehreren Einkommensquellen, das ist kein Zustand. Also zu keiner Zeit in den 10, 11 Jahren, die ich jetzt selbstständig bin, konnte ich sagen, oh, das ist jetzt aber gut und so lasse ich es. Es ist immer ein Prozess, es entwickelt sich immer weiter, entweder durch Dinge, die ihr beeinflussen könnt, weil ihr euch auch weiterentwickelt, eure Kunden sich weiterentwickelt, habt ihr bedingte Einflussmöglichkeiten vielleicht noch, aber manchmal kommen ja auch externe Faktoren hinzu. Also man muss da immer, glaube ich, am Laufen bleiben, immer weiter darüber nachdenken, sich immer mal wieder eine ruhige Minute hinsetzen und zu analysieren, okay, was mache ich, was habe ich gemacht, was mache ich, was will ich machen und da dranbleiben. Nicht einmal so, jetzt mache ich mich, jetzt hole ich mir ein Passiv-Einkommen, dann bleibt es so. Auch das muss man weiterentwickeln. Genau.
Luisa
00:35:21
Ja, und es kann auch eins davon deutlich schwächer sein, aber man hat dann schon mal einen Grundstein gelegt, dass wenn das andere dann vielleicht wegbricht, dass man dann nicht bei Null anfängt, sondern schon mal eine Grundlage hat, mit irgendwas dann weiterzumachen. Das ist auf jeden Fall…, Es kann natürlich nie alles gleich stark sein, das muss es auch nicht, aber einfach, das hilft auch beim kreativen Denken, finde ich, wenn man einfach nochmal umdenken muss in eine andere Nische, eine andere Art von Verkaufen oder andere Kundinnen zu bedienen, das hilft, glaube ich, in jedem Fall.
Thomas
00:35:51
Ja, das hat ganz konkrete Effekte. Das vielleicht noch zum Schluss. Also ich habe Kunden, die haben mir definitiv gesagt, sie haben auf meine Website geguckt, das sah alles gut aus. Dann haben sie gesehen, oh, der ist Brand Ambassador bei Fujifilm. Oh, der muss ja was taugen. Also das beeinflusst sich dann auch gegenseitig. Und Fujifilm hätte mich bestimmt nicht zum Brand Ambassador gemacht, wenn ich für meine Firmen nur miese Bilder machen würde. Also das hängt schon auch alles ein bisschen zusammen und kann Quereffekte haben. Deswegen kann ein kleines Passiveinkommen, Was jetzt nicht viel finanziell ausmacht für sich im direkten Verdienst, Bücher schreiben, kann durchaus in den anderen Bereichen einen gewissen Boost geben, diesen Social Proof, Testimonials erzeugen. Das sieht natürlich besser aus, ein Fotograf, der Bücher schreibt, als ein Fotograf, der keine Bücher schreibt. Gut.
Luisa
00:36:39
Okay, jetzt sind wir hier so mittendrin, aber eigentlich am Ende. Ich würde sagen, es gibt viel, was ihr, glaube ich, jetzt da mitnehmen könnt. Ja, wir versuchen vielleicht mal wirklich Ende des Jahres das mal in so ein Kuchendiagramm aufzutröseln. Das wäre, glaube ich, ganz spannend für die Leute.
Thomas
00:36:59
Kuchen.
Luisa
00:37:01
Zu gucken, wirklich was, wo kommt wie viel raus. Würde mich selber interessieren. Vielleicht kriegen wir das ja mal hin.
Thomas
00:37:07
Ja.
Luisa
00:37:07
Genau. Ansonsten wünschen wir euch viel Spaß beim Hören dieser Folge. Schreibt uns gerne, was ihr davon haltet. Ob es Fragen dazu gibt.