DAWICON CFO INSIGHTS

Daniel Winkler

#111 ERSTE HILFE bei WIRTSCHAFTLICHER SCHIEFLAGE: Sofortmaßnahmen (nicht nur) für IT Unternehmen!

Unternehmen finanziell erfolgreich steuern!

04.10.2024 19 min

Zusammenfassung & Show Notes

 
In dieser Episode von DAWICON CFO Insights geht es um praktische Sofortmaßnahmen für Unternehmen, die sich in einer wirtschaftlichen Schieflage befinden. Daniel Winkler, CFO-Experte und Management-Berater, gibt einen umfassenden Erste-Hilfe-Plan an die Hand, der speziell für Dienstleistungsunternehmen konzipiert ist – mit Fokus auf IT- und Beratungsfirmen, aber auch auf andere Branchen anwendbar.

Von der Liquiditätsplanung über das Optimieren des Working Capitals bis hin zu schwierigen Entscheidungen wie Kurzarbeit und Restrukturierungen – diese Folge bietet wertvolle Ratschläge, um Krisen zu meistern und gestärkt daraus hervorzugehen. Daniel spricht auch darüber, wie wichtig es ist, Resilienz zu bewahren, klar zu analysieren und schrittweise zu handeln. Ein Must-Listen für Unternehmer, die in herausfordernden Zeiten den Überblick behalten wollen.

Länge: 19 Minuten
Schlüsselthemen:
  • Liquiditätsplanung und Working Capital optimieren
  • Maßnahmen bei Zahlungsausfällen
  • Umgang mit Personalüberkapazitäten
  • Strategische Chancen in der Krise
  • Resilienz und Ruhe als Unternehmensführer bewahren
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Transkript

Daniel Wer heute die Zeitung aufschlägt, der kann ja eigentlich nur noch weinen. Die Wirtschaft ist schlecht, eine schlechte Zahl nach der nächsten. Und wenn euch das auch persönlich trifft bzw. Eurem IT Unternehmen oder vielleicht auch Beratungsunternehmen oder Dienstleistungsunternehmen, dann hört euch mal heute die Folge an, weil hier gibt es einen erste Hilfe CFO Plan, der euch hoffentlich ein bisschen unterstützen kann. Viel Spaß beim Zuhören. Intro Willkommen bei DAWICON CFO Insights, der Podcast rund um die Frage, wie ich mein Unternehmen finanziell erfolgreich st ##n kann, mit Themen rund um Finance und Controlling, Unternehmensentwicklung, Entscheidungsfindung, Performance Steigerung und vieles, vieles mehr. Vaann und mit Daniel Winkler. Daniel Herzlich willkommen zu einer neuen Folge der DAWICON CFO Insights. Ja, es wird Herbst in Deutschland und ihr hört es vielleicht auch ein bisschen an meiner Stimme, die Nase sitzt und das Nasale, das passt vielleicht auch heute ein bisschen zum Thema. Ich habe die letzten Wochen öfter mal mit IT Unternehmerinnen und Unternehmern gesprochen und eigentlich habe ich immer dieselbe Rückmeldung bekommen. Im Moment sieht es nicht so wirklich rosig aus bei den meisten, weil Budgets gekürzt werden beim Kunden, Projekte immer wieder verschoben werden, man hat eine generelle Auslastungsschwäche. Einige haben auch ein Klumpenrisiko, dass sie nur große Kunden haben und die jetzt nicht mehr ganz so nachfragen wie vielleicht die letzten Jahre. Daniel Und als ob das nicht bitter genug wäre, kommen dann auch noch schon für abgearbeitete Projekte Zahlungsausfälle oder aber zumindest schleppende Zahlungen, was einem dann natürlich auch manchmal das Genick brechen kann, wenn dann selber die Sozialabgaben, Umsatzsteuer und Gehaltszahlungen vor der Tür stehen und die Konten leer sind. Natürlich trifft diese Situation nicht nur Software und IT Unternehmen und wir haben ja auch schon mal eine Folge 65 zum Cashflow und 66 zur Restrukturierung gemacht. Hört da gerne noch mal rein, wenn euch das auch trifft. Ich glaube, das Besondere bei meinen Kunden ist, dass man diese Situation vielleicht auch zum ersten Mal erspürt, dass ein Wirtschaftszweig nicht nur Wachstum kennt, sondern jetzt erstmalig auch konfrontiert ist mit Nachfragerückgängen und mit allem, was das bedeutet. Weil viele Unternehmen haben natürlich in den letzten Jahren in Mitarbeiter investiert, insbesondere im IT Sektor. Daniel Und weil da die Fachkräfte extrem rar waren, hat man natürlich auch die Preisspirale der Mitarbeitergehälter nach oben mitmachen müssen. Und das hat auch so lange gut funktioniert, wie die Auslastung war und funktioniert natürlich jetzt nicht, ohne dass ich ganz schnell irgendwelche Sofortmaßnahmen ergreife. Und weil das Thema jetzt die letzten Wochen des öfteren mal bei mir auf dem Schreibtisch landen, mache ich heute mal hier diese Spezialfolge und werde euch so ein erste Hilfe CFO Plan für ja eigentlich alle Dienstleistungsunternehmen an die Hand geben, wo ihr mal abchecken könnt, was ihr davon vielleicht umsetzen könnt, um über diese raue Wirtschaftslage hinwegzukommen und dann auch zu überleben, um dann, wenn es wieder nach oben geht, auch gesund und gestärkt vielleicht aus dieser Situation hervorzugehen. So, und ich fange erstmal an mit einem Rad und der geht Richtung eurer Resilienz und das Hauptmotto heißt Ruhe bewahren. Es ist nämlich niemandem geholfen, wenn ihr als Unternehmenslenkerin oder lenker jetzt wie die wilden Hühner durchs Unternehmen lauft und die Leute verrückt macht. Daniel Weil was ihr tun müsst, ist Ruhe ausstrahlen. Und wenn man ganz ehrlich ist, die Situation hat ja eine Vorgeschichte. Vermutlich haben die Probleme schon früher begonnen und ihr habt euch nur nicht zeitlich früh genug um die Probleme gekümmert. Das heißt, jetzt bringt es auch nicht ganz viel Aktionismus zu zeigen, sondern einmal die Lage analysieren, gucken, was können wir eigentlich machen und dann Schritt für Schritt abzuarbeiten. Und dabei gilt zuallerst, es gibt kein Prinzip Hoffnung. Daniel Klar könnt ihr sagen, naja, das wird schon alles wieder besser. Optimismus ist sicherlich auch keine falsche Tugend, aber ihr solltet alles in eurer Kraft liegende tun, um euer Schicksal selbst zu beeinflussen. Getreu dem Motto hilft dir selbst, so hilft dir Gott. Klarheit verschaffen heißt für mich aus CFO Brille, ich brauche eine Liquiditätsplanung, falls ich die nicht sowieso schon habe. Auch hier mal kurz nochmal der Link zu Folge 65, wo wir mit dem Jürgen Faé von Comomitly genau darüber gesprochen haben. Daniel Ist ein ganz gutes Tool, was ich da auch empfehlen kann und dass wir selbst auf Projekten einsetzen. Also wenn ihr Unterstützung braucht, kommt auch gerne auf mich oder die DAWICON zu. Warum gucke ich mir die Liquidität zuerst an? Weil ich natürlich wissen will, wie kritisch ist denn die Lage? Ich sage mal, wenn ich ein Unternehmen habe, was fünf, 6 Millionen Cash rumliegen hat, dann mögen die Themen vielleicht entspannter sein, weil dann sitze ich so eine Situation vielleicht mal aus oder aber mache aus der Not vielleicht eine Tugend und habe die Möglichkeit, günstiger bewertete Konkurrenten zu erwerben oder vielleicht auch gute Mitarbeiter abzuwerben, die ich aus Projekten kenne, die aber keine Beauftragung mehr haben im Wettbewerbsunternehmen. Aber seien wir mal ehrlich, diese Luxussituation haben ja nicht die meisten, sondern nur die, die in der Vergangenheit gut gewirtschaftet haben. Und selbst die schrecken dann in so einer Situation, wo die Auslastung einbricht, natürlich auch davor zurück, dann sich mit M. Daniel A. Und Erwerb anderer Unternehmen das unorganische Wachstum da voranzutreiben, während man gar nicht weiß, ob man überhaupt ein Wachstum hat im nächsten Jahr oder übernächsten Jahr. Also gucken wir uns jetzt mal die Unternehmen an, die nicht auf so viel Cashre Resservve liegen. Und das erste, was ihr da tun. Daniel Könnt, ist euer Working Capital zu optimieren. Was so technisch klingt, das heißt eigentlich. Daniel Nur, dass ihr zuseht, dass ihr eure. Daniel Ausstehenden Forderungen möglichst schnell auch als Einzahlung auf dem Konto habt, sprich, dass euer Mahnwesen funktioniert. Da sage ich meinem Kunden immer, macht. Daniel Da richtig Druck, weil der, der am Lautesten schreit, das ist oftmals der, der am Ende dann auch eher das Geld bekommt als derjenige, der sich über Monate nicht meldet. Also erste Mahnung raus, zweite Mahnung raus, dritte Mahnung raus, Rechtsanwalt. Eigentlich könnt ihr nach dreißig Tagen auch schon direkt das dem Rechtsanwalt übergeben, aber ihr wollt eure Kunden ja behalten. Das heißt, sanft Druck ausüben, aber auch nicht davor zurückschrecken, dann auch den letzten Schritt zu gehen. Ja, was kann man mit Kunden noch machen? Daniel Man kann Vorkasse vereinbaren, insbesondere wenn ihr vielleicht kapitalintensiv seid und dort in Vorleistung geht. Für die IT vielleicht ein Festpreisprojekt, das ihr in verschiedenen Etappen abrechnet, Lizenzerlöse vielleicht gegen Rabatt schon zum Jahresanfang oder im Minimum quartalsweise statt monatlich abrechnet. Daniel Und was für die Forderungsseite gilt, das. Daniel Kann natürlich auch für die Verbindlichkeitenseite gelten. Das heißt, dass ihr dann mit euren Lieferanten vielleicht längere Zahlungsziele vereinbart. Parallel zu diesen Maßnahmen solltet ihr natürlich auch schauen, dass ihr vielleicht anderweitig die Liquidität sichern könnt. Das sind die wohlbekannten Gespräche mit Banken, meistens in einer Schieflage, nicht so wirklich Erfolg gekrönt, aber manchmal gibt es Fördermöglichkeiten, gerade für Unternehmen, die dort in Schieflage geraten, so dass es dann doch noch gesicherte Darlehen gibt von der KfW oder den jeweiligen Landesbanken, meistens auch als stille Beteiligung. Die Konditionen sind allerdings da auch sehr, ja ich sag mal unattraktiv und sollte man nur machen, wenn man wirklich, wirklich nicht anders kann. Daniel Besser ist da schon, sich mal zu fragen, ob es vielleicht links und rechts Investoren gibt, die man mit an Bord holen kann und wo man dann gemeinsam vielleicht auch Synergien nutzt. Unabhängig davon, ob das jetzt funktioniert oder. Daniel Nicht, müsst ihr auf jeden Fall an die operativen Themen dran. Daniel Und der größte Hebel habt ihr natürlich in diesen Branchen beim Personal. Also sollte der erste Fokus natürlich darauf liegen, irgendwo eine Auslastungssteigerung hinzubekommen. Das mag sein, dass ihr vielleicht an Kunden überzeugen könnt, wenn sie jetzt kaufen, dann gibt es einen temporären Rabatt. Den würde ich auch immer so bezeichnen, weil niemand gewöhnt sich schneller an Preise als große Kunden. Wenn ich vorher für ich sag mal €150 die h den Softwareentwickler verkauft habe und ihn jetzt für €80 anbiete, dann wird sich natürlich der Einkauf auch merken, Mensch, da ist ja noch ganz viel Marge drin. Daniel Deswegen muss ich zumindest dort sichtbar machen, dass ich hier eigentlich eine gesonderte Situation habe. Und deswegen würde ich das immer im temporären Rabatt machen. Ich kann auch vielleicht Großkunden überzeugen über einen Mengen Rabatt, indem ich sage, Pass mal auf, du hast ja dieses Jahr schon für fünf 6 Millionen abgenommen. Wenn du die 7 Millionen schaffst, dann gebe ich dir noch mal 5 % auf alles. Zugegeben, das hilft dir auch nicht, wenn allgemeine Einkaufssperre da ist für externe Beratungsdienstleistungen. Daniel Von daher bleibt euch dann am Ende vielleicht nur ein ganz ungeliebtes Instrument und das ist das sogenannte Body Leasing. Das wird von den Mitarbeitenden nicht gerne so gehört. Dieses Wort kann ich auch verstehen. Was verbirgt sich dahinter? Naja, die Projektvermittler, die großen, die dann in Großkonzernen für eine ganz bestimmte Sache dann mal einen Mitarbeiter brauchen, der drei Monate dort für Betrag X arbeitet. Das bringt euch strategisch kein Stück weiter, weil ihr kommt ja auch nicht an den Kunden ran. Daniel Es ist reines Vermittlungsgeschäft und entsprechend sind auch die Stundensätze gering oder geringer, als wenn ihr selber bei dem Kunden arbeitet. Die Mitarbeiter finden es meistens auch nicht toll, weil sie dort nicht in dem normalen Gefüge sind. Aber in so einer Situation, wo eure Auslastung wirklich im Keller ist, ist das durchaus eine Maßnahme, die man sich mal angucken muss und dann böse gesprochen, auch hier Mitarbeiter vielleicht abverkaufen muss. Apropos nicht geliebter Instrumente, insbesondere aus Mitarbeitersicht. Ein Instrument ist vielleicht natürlich auch die Möglichkeit, Kurzarbeitergeld zu beantragen. Daniel Das haben viele ja während der Covid Pandemie gemacht. Diese Möglichkeit besteht natürlich auch weiterhin nicht geliebt deswegen, weil es natürlich mit Gehaltseinbußen der Mitarbeiter verbunden ist. Zwischen 67 und 60 % werden ja nur ausgezahlt. Ich habe es allerdings erlebt, dass viele Unternehmen diesen 40 drei und dreiig bis 40 % ausgeglichen haben, so dass der Mitarbeiter gar nicht unbedingt so eine große Einbuße hatte. Trotzdem ist das Instrument ungeliebt, weil es natürlich signalisiert nach außen, uns geht es nicht wirklich gut. Daniel Aber ich sag mal, bevor ihr das Schildbetrieb geschlossen vorne an die Tür hängt, sollte ich das auf jeden Fall mit in Betracht ziehen. Denn der dritte Schritt wäre dann die Restrukturierung. Folge 66. Und das wäre ja dann wirklich verbunden mit dem Abbau von Überkapazitäten, sprich mit dem Entlassen von Mitarbeitern. Ihr seht, jetzt sind wir bei den Herbstthemen, die keinen Freude machen, die keinen Spaß machen und die keiner will. Daniel Und trotzdem kommen wir nicht rumruum, uns damit zu beschäftigen, insbesondere ##ondere aus der Finance Perspektive. Denn wenn wir an dem Punkt sind, dann geht es hier nicht mehr um eine kleine Schlechtwetterlage, dann geht es schlichtweg ums Überleben. Und deswegen sage ich noch mal, da kann einfach nicht Prinzip Hoffnung gelten. Da muss ich halt diese Schritte Schritt für Schritt durchgehen. Und auch wenn sie weht tun, darf ich eigentlich gar nicht zögern, irgendwas zu machen, sondern muss handeln. Daniel Ich habe da vor ein paar Jahren mal einen ganz guten Vergleich gehört. Du musst dir vorstellen, dein Unternehmen ist ein Patient und der ist am verbluten und du musst alles amputieren, was er nicht zum Überleben braucht. Zugegeben, drastische Worte und drastisches Bild, aber das kann man sich ganz gut merken und das sollte auch hier gelten. Wenn jetzt die Situation wirklich so schlimm ist, dass ihr nicht wisst, ob ihr die nächsten vier, fünf, sechs Wochen überlebt, dann habt ihr gar keine andere Wahl, euch anzugucken, was bringt Geld und was kostet mich Geld. Und da bin ich auch ganz offen und ehrlich. Daniel Eigentlich sollte das eine stetige Übung sein, die ich mit meinem Kunden auch Monat für Monat mache, uns anzugucken, ob die Investitionen Sinn machen etc. Ich weiß aber auch, dass viele das nicht tun und erst dann handeln, wenn es eigentlich schon ein bisschen spät ist. Daniel Das heißt, alles, was kein Geld einbringt. Daniel Das sind dann die Mitarbeiter, so doof das ist, die in der Administration arbeiten, die eventuell im Sales arbeiten, die nicht richtig performen, weil da ist der größte Hebel. Aber da muss man mal offen und ehrlich sein, auch wenn man die Mitarbeiter persönlich mag. Hier ist der Patient im Vordergrund und natürlich auch all die anderen convenience Dinge, die ich so habe, die sich in den letzten Jahren immer mal so erweitert haben. Firmenwagen für alle, riesengroße Weihnachtsfeier mit Partner und Familie, offside Ausschüttungen, noch und nöcher. Das könnt ihr zu der jetzigen wirtschaftlichen Lage nicht tun, wenn es euch so schlecht geht, wisst ihr selber. Daniel Aber das einmal auszusprechen hilft, um sich dem noch mal bewusst zu werden. Also aus CFO Sicht, Rotstift raus, Red Plan und gucken, wo kann ich streichen und dann die Gespräche führen oder die Verträge kündigen, Mietverträge, Telefonverträge, Lizenzverträge, was ihr da alles habt. Pu, jetzt aber düster geworden, das wollte ich gar nicht. Aber wichtig ist einfach, nehmt mit, guckt euch das an, holt euch Unterstützung und handelt so. Weil der nächste Punkt ist eigentlich der viel, viel wichtigere. Daniel Wenn ihr eine Stabilität reinbekommen habt, dann müsst ihr natürlich auch an strategischen Maßnahmen arbeiten. Und ihr fangt zuallererst mal an mit euren Mitarbeitern, weil das sind letztendlich die, die euch das Geld verdienen. Und natürlich ist die Motivation dermaßen im Keller, wenn ihr mit solchen Maßnahmen umkommt, dass ihr eigentlich parallel die Lage immer moderieren solltet. Ihr solltet ganz früh damit anfangen, Transparenz zu schaffen und den Leuten auch offen zu sagen, es ist im Moment nicht so gut, ich kann keine Gehaltssteigerung machen. Im Gegenteil, ich überlege sogar, die Mitarbeiterschaft zu fragen, ob sie auf Gehalt verzichtet. Daniel Wenn es besser läuft, lebt das wieder auf und ich zahle es euch zurück. Alles, was der Liquidität hilft, muss jetzt hierher. Da werdet ihr ein paar Mitarbeiter verlieren. Es wird aber auch, das wird euch erstaunen, ganz viele geben, die sagen, okay, ich sehe den Ernst der Lage und wenn ihr nicht selber eine Woche später mit einem neuen Firmenwagen auf dem Hof fahrt und das auch wirklich vorlebt, werdet ihr ganz viel Fürspruch für diese Situation auch bekommen. Und wenn ihr dazu noch ein bisschen Bestätigung braucht, dann hört auch noch mal in Folge neun und dreißig rein, wo ich mal mit den Stefan Heiler über die Open Book Policy gesprochen habe und was das bringt, viel Transparenz auch nach außen zu tragen zu den Mitarbeitern. Daniel Denn am Ende wollt ihr ja auch in eurer Mitarbeiter schaftt eine wir schaffen das Mentalität haben und dieses change Management, was zwangsläufig stattfindet, richtig steuern und eure Mitarbeiter behalten und nicht, dass sie alle weglaufen, weil die sind ja am Ende euer Kapital. Daniel Auch wenn es dann wieder besser läuft. Daniel Und man gemeinsam dann durch diese Tiefen gegangen ist, auch die Höhen feiern kann. So, weitere strategische Maßnahmen. Auch hier gilt, sollte ich sowieso immer tun, mir zu überlegen, ob mein Geschäftsmodell noch funktioniert. Aber wenn ich die Möglichkeiten habe, jetzt in so einer Situation gegenzusteuern, dann sollte ich das tun. Für die IT könnte das sein, dass ich die Themen adressiere, die auch bei dem Kunden return on Invest bringen und vielleicht auch Ersparnisse bringen, weil die vielleicht in derselben Lage sind, weil irgendwo kommt diese wirtschaftliche Krise ja her. Daniel Das sind natürlich AI und KI und auch RPA, also die Themen, die Produktivitätssteigerung und damit auch Kostenersparnis bei den Kunden erzeugt. Natürlich könnten auch die Transformation in die Cloud so ein Thema sein. Ich habe gesagt, vielleicht indem man einen günstigeren Preis anbietet, aber vielleicht auch, indem man die Gegenrechnung macht. Was kostet dich, deine derzeitige IT Infrastruktur und wie könnten wir hier kurzfristig Liquidität sparen, indem wir in die Cloud gehen? Und natürlich denke ich, sind IT Security Themen immer Themen, die adressiert werden müssen, weil der nächste Hackerangriff wird vielleicht teurer als die wirtschaftliche Schieflage gerade. Aber auch hier gilt ein bisschen naja, wo keine Not ist direkt, möchte ich vielleicht in diesem Moment auch nicht unbedingt Geld ausgeben. Daniel Also ihr müsst für euch mal gucken, wo sind meine Themen, die an dieser Stelle bei meinem Kunden vielleicht trotzdem noch eine Relevanz haben. So, und zu guter Letzt heißt Krise ja auch immer Chance. Ich kann natürlich diese Situation auch mal nutzen, richtig aufzuräumen. Das ist an der einen oder anderen Stelle hier schon durchgedrungen, aber es gibt ja auch Gründe, warum ich hier in diese Krise gekommen bin. Meistens unverschuldet, aber manchmal ist es auch die Bequemlichkeit. Daniel Ich nenne wieder dieses Klumpenrisiko. Ich habe einen Kunde, der macht 80 % Umsatz ja, dann war ich vermutlich in der Vergangenheit vertrieblich nicht so gut unterwegs, einen zweiten Kunden daneben aufzubauen, der vielleicht zig macht. Optimalerweise macht ein Kunde nicht mehr als 10 bis 20 %, wobei 20 % schon viel ist, aber ich weiß, dass es in der Praxis halt genauso ist. Daran könnt ihr arbeiten, genauso an diesen Pivot, den ich gerade beschrieben habe. Oder auch mal sich ehrlich zu sagen, bin ich eigentlich noch in den Themen unterwegs, die auch zukünftig noch nachgefragt werden? Daniel Oder habe ich vielleicht auch die falschen Leute an der Stelle, die dann eigentlich gar nicht mehr zu meiner Strategie passen. Strategiearbeit sowieso mein Lieblingsthema, aber in dieser Situation heute ging es ja um die erste Hilfe aus CFO Sicht für ein Unternehmen, was jetzt wirklich in Schieflage geraten ist. Am Rande ja, aber nicht mit kompletten Fokus, da sind diese anderen Themen heute wichtiger gewesen. Ja, was bleibt zum Schluss zu sagen? Also ich mache noch mal eine ganz kurze Zusammenfassung. Also erstens, ihr müsst ehrlich zu euch selbst sein und ihr müsst handeln. Daniel Zweitens, ihr braucht die absolute Klarheit darüber, wo steht ihr gerade? Und drittens, ihr müsst Schritt für Schritt dann die Maßnahmen, je nach Eskalation, in der euch gerade befindet, abarbeiten. Und wenn ihr kurz vor Verbluten seid, müsst ihr alles auf einmal machen. Das macht kein Spaß, das auch nichts, was mir Spaß macht. Ich bin lieber in Wachstumsunternehmen unterwegs, ich helfe da aber trotzdem. Bitte kommt auf mich zu, wenn ihr so eine Situation habt, dann schaue ich mal, ob ich euch noch helfen kann oder ob ich jemanden kenne, der euch helfen kann und wir versuchen uns da irgendwie durchzufuchsen. Daniel Letzter Punkt, und das war auch mein erster Punkt, verliert nie die Hoffnung, bleibt optimistisch, seht zu, dass ihr selber so viel Resilienz habt, dass ihr wirklich durch diese Krise durchkommt. Und das tut ihr, indem ihr nicht nur an die Firma denkt, sondern auch Freunde und Familie nicht vernachlässigt und euch denkt, wofür mache ich das eigentlich alles? Und vor allem, warum habe ich eigentlich mal angefangen das zu tun? Weil ihr hattet ja mal Spaß und Freude dabei, auch wenn es sich im Moment nicht so anfühlt. Und das macht halt auch mehr Spaß im Team. Sucht euch Mitstreiter und wenn ihr diesen Punkt wiedererlangt habt, dann kommt ihr auch aus dieser Krise raus. Und vielleicht ist es am Ende sogar viel, viel besser als vorher. Daniel Und damit ende ich diese Podcast Folge. Hoffe, dass euch der Schnupfen und die Erkältung erspart bleibt, sowohl persönlich als auch im wirtschaftlichen Sinne. Vielleicht war es aber auch für die, die jetzt gehört haben und gesagt haben, naja, mir geht es ja gut, so ein Impuls vielleicht, aber heute dann doch schon an der Strategie zu arbeiten oder mal aufzuräumen, bevor so ein Dauer Turn kommt. Also vielen Dank an alle, die mal wieder bisschen zugehört haben. Ich würde mich auch wie immer mal freuen, wenn ihr mal eine gute Bewertung oder ein Kommentar hinterlasst bei der Plattform, wo ihr hört. Daniel Und damit schließe ich heute diesen Podcast. Macht's gut und bis zum nächsten Mal.