Die Schule - Der Marsch der Denkroboter
Warum Schule nicht den Kindern dient
28.11.2024 23 min
Zusammenfassung & Show Notes
Willkommen zur neuesten Folge von Der Schalltrichter, in der wir einen Blick auf das Schulsystem werfen – die geniale Erfindung, mit der Maria Theresia einst den Weg in die Aufklärung pflasterte. Doch was einst als Bildungsrevolution begann, ist heute der perfekte Beweis dafür, wie aus Idealen Massenproduktion wird. Schulen, jene „Leuchttürme“ der Aufklärung, haben sich längst in Fabriken verwandelt, die keine kreativen Denker, sondern genormte Zahnräder ausspucken.
Stell dir vor, Kinder als Rohlinge in einem riesigen Produktionsprozess, durchgepresst durch Lehrpläne, bei denen Individualität so willkommen ist wie ein Schneesturm im Sommerurlaub. Kreativität? Sicher, aber bitte in homöopathischen Dosen. Prüfungen? Ein Fest der Gleichschaltung, bei dem nicht gefragt wird, was du denkst, sondern wie gut du auswendig lernen kannst. Das Ziel: der perfekte Bürokrat mit Kopf unten, Taktgefühl oben und einem Lebenslauf so glatt wie eine Excel-Tabelle.
Doch was passiert mit den Träumern, den Rebellen, denjenigen, die nach den Sternen fragen? Sie lernen schnell: Wer aus der Reihe tanzt, wird abgeschnitten. Willkommen in der Welt, in der Zeugnisse mehr zählen als Ideen und Fragen gefährlicher sind als Fehler.
Begleitet Thomas Speck in dieser Folge auf eine satirische Reise durch ein Bildungssystem, das sich selbst feiert – während es Kinder auf Gleichförmigkeit trimmt und dabei die Flamme ihrer Kreativität still erstickt.
Stell dir vor, Kinder als Rohlinge in einem riesigen Produktionsprozess, durchgepresst durch Lehrpläne, bei denen Individualität so willkommen ist wie ein Schneesturm im Sommerurlaub. Kreativität? Sicher, aber bitte in homöopathischen Dosen. Prüfungen? Ein Fest der Gleichschaltung, bei dem nicht gefragt wird, was du denkst, sondern wie gut du auswendig lernen kannst. Das Ziel: der perfekte Bürokrat mit Kopf unten, Taktgefühl oben und einem Lebenslauf so glatt wie eine Excel-Tabelle.
Doch was passiert mit den Träumern, den Rebellen, denjenigen, die nach den Sternen fragen? Sie lernen schnell: Wer aus der Reihe tanzt, wird abgeschnitten. Willkommen in der Welt, in der Zeugnisse mehr zählen als Ideen und Fragen gefährlicher sind als Fehler.
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Danke! Euer Thomas
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Danke! Euer Thomas
Transkript
>> Thomas Speck: Hey, abonnier mich
noch, bevor du überhaupt weißt, ob dieser Podcast was
taugt. Das ist doch wie eine Schulprüfung, bei der du die
Fragen erst nach der Abgabe bekommst.
Keine Sorge, ich mach das hier anders. Erst ein bisschen
Unterhaltung von mir, dann entscheidest du, ob
das Ganze hier mehr ist als nur eine Eins.
Deal? Dann gute Unterhaltung und
willkommen zum Marsch der Denkroboter.
Um 1774, einer Zeit, in
der niedere Menschen, vor allem deren Kinder,
mehr als Arbeitsressource denn als Mensch
galt, in der der Alltag der breiten Maße von
harter Arbeit und karger Existenz geprägt
war, fasste eine Frau einen bemerkenswerten
Entschluss. Maria Theresia,
Erzherzogin von Österreich, Kaiserin des
heiligen römischen Reiches und eine der
mächtigsten Frauen ihrer Zeit, sah das
Unrecht. Sie erkannte, dass die Stärke eines
Reiches nicht allein in seinen Grenzen, sondern in den
Köpfen und Herzen seiner Bürger lag.
Mit ihrer Bildungsreform des Jahres
1774 legte sie den Grundstein
für etwas, das bis dahin undenkbar schien.
Eine allgemeine Schulpflicht.
Die Idee war so einfach wie revolutionär.
Wissen sollte nicht länger das Privileg weniger,
sondern das Fundament vieler sein. Ÿousand Maria
Theresia träumte von einem Reich, in dem Bildung nicht
nur als Mittel zum Zweck, sondern als Recht eines
jeden Kindes verstanden wurde. Ein Gedanke,
der seiner Zeit weit voraus war.
Natürlich war der Weg bis dahin alles andere als
einfach. Die Reform musste gegen
Widerstände kämpfen, nicht nur in den konservativen
Kreisen der Gesellschaft, sondern auch in den Reihen der
Landesherren, die ihre Arbeitskräfte schwinden
sahen. Doch die Kaiserin blieb
unerschütterlich. Sie wollte eine Bevölkerung,
die Denken entscheiden und die Geschicke
des Volkes selbstbewusst mitgestalten
konnte. Kinder, die heute
lernen, werden morgen regieren,
sagte sie. Ein Satz, der das Credo
ihrer Reform auf den Punkt brachte.
Mit ihrem Dekret brachte Maria Theresia etwas ins
Rollen, das uns heute so selbstverständlich erscheint wie der
Sonnenaufgang. Zweitausendein die allgemeine Schulpflicht.
Eine bahnbrechende Idee, die das Leben von
Generationen veränderte und den Grundstein für
moderne Gesellschaften legte. Doch mit
jedem Fortschritt kam auch ein Schatten. Während die
Schulen die Tore zu wissen und Werten
öffneten, schufen sie zugleich einen Raum, in dem
Gleichförmigkeit regierte.
Die Absicht war edel, Kindern Wissen und
Werte zu vermitteln, die sie zu verantwortungsbewussten
Bürgern machen sollten. Zweitausendein doch wie so
oft, wenn der Staat die Hand im Spiel hat,
verwandelte sich die gute Idee in eine
Maschinerie. Aus
Schulen wurden keine Bildungsstätten,
sondern Fabriken. Orte, in denen
Individualität nur so lange toleriert wurde, wie
sie das Schema nicht störte.
Kreativität willkommen, aber bitte
in homöopathischen Dosen. Maria
Theresia, die wohl nie ahnte, was sie da in Gang
setzte, legte damit unbewusst den Grundstein für die
erste Massenproduktion von
Fliessbanddenkern.
Der Schalttrichter
Alltagsironie trifft Tiefsinn.
Von und mit eurem man im Black des
Alltags. Thomas Speck.
Willkommen, liebe Zuhörerinnen und
Zuhörer, zu einer Reise durch das
Schulsystem, jenes Meisterwerks menschlicher
Bürokratie, das Träume in Lehrpläne
presst und Individualität wie ein
Algorithmus eliminiert. Einst
war die Schule ein Leuchtturm für Bildung und
Aufklärung. Heute ist sie der Beweis, dass
Zentralisierung und Regelwut keine
Grenzen kennen. Stelle das Schulsystem
vor wie eine gigantische Produktionshalle.
Zahllose kleine Zahnräd. Pardon.
Kinder werden präzise eingespeist, bis
das Endprodukt herauspurzelt. Der brave
Bürger, nicht kritisch denkend, das wäre viel
zu riskant, sondern angepasst und bereit,
den Takt des Systems mitzugehen.
Warum sich die Zahnräder drehen? Keine
Ahnung, aber Hauptsache, sie tun
es. In einer
besseren Welt wäre die Schule ein Ort, an dem junge
Menschen ihre Talente entdecken und ausleben
könnten. Doch die Gesellschaft braucht keine
Träumer, wenn sie verlässliche Soldaten haben
kann. Nicht jene, die in den Schützengraben
marschieren. Nein, die brauchen wir nicht
mehr. Die neuen Soldaten sitzen an
Schreibtischen, blicken auf Bildschirme und
füllen Formulare aus, mit gebeugtem Kopf und
dem unverkennbaren Summen eines
Kopiergeräts im Hintergrund. Das
Schulsystem liefert sie zuverlässig,
genormt, geprüft und bereit für den
Einsatz im Verwaltungsalltag.
Und wie schafft man das? Ganz einfach. Zweitausendein. Durch
die gezielte Perfektion der Anpassung.
Die Schule, einst eine Wiege freier
Gedanken, ist heute ein Ort, an dem
Kreativität nicht nur verpönt, sondern
systematisch ausgelöscht wird. Es beginnt
subtil, fast unmerklich. Da ist der
Lehrplan, ein rigides Regelwerk,
das keinerlei Abweichungen duldet. Hier
zählt nicht, was ein Kind interessiert, sondern
nur, wie effizient es die vorgegebenen
Inhalte konsumiert.
>> Thomas Speck: Zweitausendein.
>> Thomas Speck: Algebra, Geschichtsdaten, chemische Formeln.
Nicht um Neues zu entdecken, sondern um brav
die richtigen Antworten zu liefern.
Prüfungen sind das Sahnehäubchen dieser
Gleichschaltungsmaschine. Ein Ritual, bei
dem nicht gefragt wird, was du denkst, sondern ob du
auswendig wiederholen kannst, was man dir beigebracht
hat. Es ist die vollkommene
Umkehrung von Bildung. Wissen wird nicht als
Werkzeug verstanden, sondern als starres
Putzle, bei dem jedes Teil genau an seinen
vorbestimmten Platz gehört. Und wehe dem,
der wagt, aus der Reihe zu tanzen.
Kreativität, das ist ein Unkraut im
Garten. Der Gleichförmigkeit oder Fehler
die schlimmste Todsünde in diesem Tempel der
Anpassung. Sie bedeuten, dass du
auffällst, dass du anders bist, dass du,
Gott bewahre, eigenständig denkst.
Deshalb wird den Kindern früh beigebracht,
Fehler sind schlecht, Gehorsam ist
gut. Und Erfolg heißt nichts anderes, als
sich lautlos ins System
einzufügen. Und das
eine Gesellschaft, in der Anpassung, die Norm
und Individualität die Ausnahme ist.
Kinder lernen sehr früh, den Kopf zu senken.
Nicht um nachzudenken, sondern um nicht
aufzufallen. So marschiert ein perfekt
programmiertes Heer ins Mittelmaß
Zweitausendein. Und der Clou am
die Gesellschaft selbst wacht eifersüchtig
darüber, dass nur Gleichgesinnte in seine
Reihen aufgenommen werden. Wer abweicht,
wird nicht nur in der Schule zum Außenseiter, sondern
auch im Leben.
Aber das ist noch nicht alles. Dieses
System, das sich selbst als Bildungsstätte
bezeichnet, hat die wahre Kunst vollbracht. Es hat
die Freude am Lernen in eine tödliche Langeweile
verwandelt. Und wie?
Nun, mit der Präzision eines Beamten, der
pünktlich um 15:59 Uhr den
Stift niederlegt. Jede noch so
kleine Abweichung von der Norm wird mit der eiskalten
Effizienz eines Gärtners beseitigt, der die wild
wuchernde Rose zurückschneidet, bis sie aussieht wie ein
trauriges Stück Gemüse. Und wehe, Ein
Kind wagte seinen Kopf aus der Reihe der genormten
Karotten zu strecken. Der scharfe Spaten des
Systems wird es schnell wieder einfügen.
Und so marschieren sie heran, diese
Meisterwerke der Gleichschaltungen. Ihre
Prüfungen mit Bravour bestanden, ihre
Diplome an den Kühlschrank geheftet.
Sie setzen sich schließlich an ihre Schreibtische,
sorgfältig in Büros sortiert, wie Akten in
einem Archiv. Sie sind keine
Denker, keine Schöpfer, sondern
Zahnräder in einer gewaltigen Maschinerie, die
unermüdlich rattert. Nicht etwa, um
etwas Neues zu schaffen, sondern nur,
um sich selbst am Laufen zu erhalten.
Warum sie sich drehen, das interessiert sie nicht
mehr. Hauptsache, sie folgen dem
Rhythmus. Hier ist kein Platz für
Fragen. Nein, Fragen sind gefährlich.
Sie stören den Takt. Warum mache ich
das eigentlich? Wird ersetzt durch
wo soll ich unterschreiben? Und so
fügen sie sich mit gesenktem Kopf und perfektem
Taktgefühl in die festgelegten Bahnen,
immer darauf bedacht, nicht aus der Reihe zu
tanzen. Ist es denn
ein Wunder, dass echte Innovation in einer solchen
Gesellschaft ein sehr seltener Vogel ist? Dass
die echten Fortschritte nicht von den perfekt
konditionierten Arbeitsbienen kommen, sondern von
den wenigen, die mutig genug sind, den Bienenstock
zu verlassen? Nein,
das ist kein Wunder. Das war schon immer
so. Nur heute fällt es mehr
auf. Es ist die unvermeidliche Folge eines
Systems, das nicht dazu gemacht ist, den Geist zu
befreien, sondern ihn zu fesseln.
Ein System, das Kreativität nicht fördert,
sondern wie ein lästiges Tier bejagt.
Und das perfide die Architekten dieses
Systems feiern das als Triumph.
Sie halten Reden darüber, wie wichtig Bildung
ist.
>> Thomas Speck: Zweitausendein.
>> Thomas Speck: Während sie den Samen der Mittelmäßigkeit sehen.
Schaut her, sagen sie stolz. Keiner muckt auf, keiner
fragt, keiner tanzt aus der Reihe. Es ist die
Krönung ihrer Arbeit. Eine Gesellschaft, in
der jede Abweichung als Fehler gilt und die
stillschweigende Uniformität das höchste Ziel
ist.
Kreativität, meine Freunde, ist in dieser
Welt ein seltenes Fossil. Die versteinerten
Überreste einer Zeit, in der Menschen noch den Mut
hatten, anders zu sein. Heute ist sie
ein Luxus, wenn sich nur die leisten, die sich ins
wilde Dickicht der Randgebiete wagen,
jenseits der strengen Ordnung des Systems.
Sie sind die Rebellen, die Abweichler, die
Wildblumen in einem Feld aus akkurat
gemähtem Rasen.
Stell dir doch vor, wie der Lehrer eines solchen
Systems eines Tages in die Klasse tritt, in der
Hand einen dicken Stapel Formulare, im
Gesicht der müde Ausdruck eines Mannes, der seinen Traum
vom Schriftstellertum vor dreißig Jahren gegen das
Leben eines Formulare Ausfüllers
eingetauscht hat. So, Kinder, sagt
er, heute lernen wir, wie man sauber ein Kästchen
ankreuzt. Und wehe, es geht über die Linie
hinaus. Die Kinder nicken, ihre
Augen so blank wie die Tafeln an der Wand.
Bitte, wo sind die Fragen? Warum die Sterne
funkeln?
>> Thomas Speck: Zweitausendein.
>> Thomas Speck: Oder wie man ein Gedicht schreibt, vielleicht.
Ganz hinten in der Klasse sitzt ein Kind, dessen Geist noch
flackert wie eine einsame Kerze. Es schaut aus dem
Fenster, wo die Sonne am Horizont glüht und der Himmel die
Farben des Regenbogens zeigt. Es fragt
warum sieht der Himmel so aus?
Doch bevor es laut fragen kann, klopft die Lehrerin
mit dem Lineal auf den Tisch. Augen nach vorne,
bitte. Die
Gesellschaft applaudiert diesem Spektakel mit voller
Hingabe, klatscht in die Hände und tut so, als ob es
tatsächlich einen Unterschied macht, ob ein Kind nun eine
Eins oder eine zwei in einem Test bekommt, der
keinerlei Bedeutung für das reale Leben hat.
Aber wer braucht schon reale Probleme, wenn man doch
wunderbar die Nullen und Einsen der Konformität
studieren kann? Schließlich sind wir in einer
Welt, in der der wahre Wert eines Menschen nicht durch seine
Fähigkeit bemessen wird, neue Ideen zu
entwickeln, sondern durch seine Bereitschaft, die
alten Ideen immer und immer wieder
durchzukauen. Mama und Papa,
Oma und Opa tun das ihre dazu,
wie sie strahlen, wenn das Kind mit glänzenden Noten
nach Hause kommt, als wären diese Ziffern auf dem Papier der
ultimative Beweis für den Wert ihres
Nachwuchses. Sie hängen die Zeugnisse
stolz an den Kühlschrank, als wären sie Trophäen, und
merken dabei nicht, dass sie den Leistungsdruck wie
einen stacheligen Mantel um die Schultern ihres Kindes
legen.
>> Thomas Speck: Zweitausendein.
>> Thomas Speck: Sie preisen die guten Noten, als wäre das Leben ein
Wettrennen, bei dem die Punkte zählen, und
ahnen nicht, dass sie damit die Freude am Lernen
langsam aber sicher ersticken.
Dabei ignorieren sie, was längst bewiesen ist.
Eine von der NASA in Auftrag gegebene
Studie, die von Dr. George Lund und Beth
Charman in den ER Jahren
durchgeführt wurde, zeigte zweitausendein, dass 98
% der fünfjährigen Kinder
als kreativ genial eingestuft
wurden. Doch schon im
Alter von 10 Jahren war dieser Wert bei
denselben Kindern auf dreiig %
gesunken und schrumpfte weiter auf
erbärmliche 12 %. Im Alter von
fünfzehnte als Erwachsene
verbleiben gerade einmal 2 %
in diesem elitären Kreis.
Mit anderen Das Schulsystem, das
von Eltern und Großeltern als das beste für ihre
Kinder gepriesen wird, erstickt
systematisch die kreative Genialität, die
in jedem Kind schlummert. Was einst leuchtende
Funken waren, wird Jahr für Jahr zu einem
fahlen Glimmern reduziert, erdrückt von
Prüfungen, Noten und dem
unermüdlichen Druck, sich anzupassen.
Zeugnisse und Bewertungen sind keine
Erfolge, sondern stille Urteile eines
Systems, das vorgibt, Bildung zu fördern,
während es die natürlichen Talente unserer Kinder
erstickt. Und das wir wissen das seit
über 60 Jahren. Studien und kluge
Köpfe haben es längst enthüllt. Doch warum bleibt alles,
wie es ist? Ist es die Bequemlichkeit der
Erwachsenen, die sich vor Veränderung scheuen?
Oder ist es, wie bei Maria Theresia, die
Stabilität eines Systems, das fügsame
Zahnräder mehr schätzt als Freigeister?
Vielleicht liegt die Antwort direkt vor uns,
wir wollen sie nur nicht sehen.
Stell dir eine Welt vor, in der Schulen keine
Zwangsjacken sind, sondern Trampoline,
Sprungbretter, die die Kinder in die Lüfte ihrer
eigenen Fantasie katapultieren.
>> Thomas Speck: Zweitausendein.
>> Thomas Speck: Eine Welt, in der Fehler nicht mit rotem Kugelschreiber
unterstrichen und in das schwarze Buch des Versagens
eingetragen werden, sondern wie kleine
Schatzkarten behandelt werden. He, hier,
mein Junge. Da hast du dich verirrt. Und genau da
könnte dein Abenteuer beginnen. Wie würde
diese Welt blühen? Eine Schule, in der Kinder nicht
starr an Schreibtische gefesselt sind wie Hühner in
Legebatterien, sondern frei laufen,
träumen und vor allem fragen dürfen warum
ist er himmelblau? Warum hat der Lehrer eine
Glatze? Können wir Raketen aus Kaugummi
bauen? Und der Lehrer, der würde lächeln
und du? Das mit der Rakete probieren wir gleich nach der
Pause. Stell dir vor, Erwachsene
wären kreativ, mutig und frei
denkend. So wie sie einst im Kindergarten sein
durften, bevor das System sie zu kleinen Bürokraten
formte. Ein Albtraum für
die Gesellschaft. Solche Menschen könnten echte
Lösungen finden, statt Probleme einfach nur in
Ordnern abzuheften. Sie könnten
Regeln in Frage stellen, neue erfinden
oder, Gott bewahre, ohne Regeln
auskommen. Chaos
vielleicht. Oder schlimmer,
Freiheit und Innovation.
Statt der steifen Karriereleiter, die alle im
Gänsemarsch erklimmen, würde diese Welt wie ein Baum
mit tausend Ästen aussehen.
Manche klettern hinauf, andere schwingen sich hinunter,
wieder andere bauen Seilbrücken zu den
Nachbarbäumen. Die Verwalter der alten
Ordnung würden toben. Das ist keine
Ordnung. Und doch, die Kinder, die lachen nur
und. Ja, ganz genau, Zeugnisse.
Es wäre kein Platz mehr auf den Kühlschränken.
Eltern würden nicht mehr über Einsen jubeln,
sondern darüber, dass ihr Kind einen Roboter gebaut hat,
auch wenn der nur im Kreis fährt und Quark macht.
Sie werden stolz auf Geschichten, die Wände füllen, und
auf kleine Hände, die das Unmögliche
formen wollen.
Ja, diese Welt wäre nicht von Angst vor
Fehlern gelähmt, sondern von der Begeisterung für
Experimente beseelt. Fehler
wären keine Stolpersteine, sondern Sprungbretter,
von denen aus man mit einem Kopfsprung ins
Unbekannte eintaucht. Lehrer würden
nicht mit roten Stiften korrigieren, sondern mit
kleinen Fähnchen markieren. Hey,
hier. Hier liegt eine Goldmine. Timmy, grab
weiter. Innovation.
Sie würde nicht in den abgedunkelten Ecken einiger
weniger Genies schlummern, sondern in jedem
Haushalt explodieren wie ein Feuerwerk.
Die Straßen wären voller fliegender Fahrräder, schwimmender
Autos und vielleicht eines Toasters, der nebenbei auch
Gedichte rezitiert. All das, weil die
Menschen endlich begriffen hätten, dass Kreativität keine
lästige Störung ist, sondern der Motor, der
uns alle voranbringt. Aber
nein, das wäre doch viel zu gefährlich. Wer
sollte eine solche Welt regieren?
Sicherlich nicht jene, deren Macht davon
abhängt, dass Menschen still marschieren und
niemals fragen, warum sie überhaupt
loslaufen. Chaos wäre die Folge.
Oder, das ist noch viel, viel bedrohlicher,
grenzenlose Wunder.
Stell dir eine Gesellschaft vor, in der Konflikte
nicht durch Geschrei und Machtspiel gelöst
werden, sondern durch Ideen, die so brillant
wie unerwartet sind. Wo nicht der
Lauteste gewinnt, sondern derjenige, der
Lösungen findet, die keiner zuvor gesehen hat.
Andersdenken wäre kein Risiko,
sondern eine Auszeichnung. Die Fähigkeit,
querzudenken würde so wertvoll sein wie
Gold. Nein, wertvoller.
Sie könnte nämlich Berge versetzen, ohne
die Welt darunter zu zerstören.
Erfindungen würden wie Pilze nach einem warmen
Regen aus allen Ecken sprießen. Keine
drögen Standardlösungen mehr, sondern geniale
Geräte, die den Alltag bereichern, anstatt uns zu
nerven. Vielleicht ein Wecker, der dir deinen
Morgenkaffee reicht. Oder ein Stuhl, der dich lobt, wenn
du aufrecht sitzt. Neue
Künste. Sie würden Wände sprengen, die
Gesellschaft aufrütteln und Farben in eine Welt
bringen, die sich lange genug mit Grautönen
zufrieden gegeben hat.
Wo Kreativität ist, gibt es
Reibung. Ideen würden aneinanderstoßen,
knistern und Funken schlagen. Aber diese
Reibung wäre produktiv. Ein Feuer, das nicht
zerstört, sondern leuchtet. Statt
abweichende Gedanken niederzuwalzen, würden
sie gefeiert, analysiert und geschliffen
wie Diamanten, die nur durch Druck ihre wahre
Pracht zeigen. Es wäre eine Zeit
des Überflusses. Aber nicht nur in materieller
Hinsicht. Der wahre Wohlstand läge im
Geist, in einer Renaissance des Denkens,
in der der Wert eines Menschen in seiner Fähigkeit
gemessen wird, die Welt zu verändern.
Doch eine solche Welt hätte ihren Preis.
Die Bequemlichkeit, in der wir uns eingerichtet haben,
wäre dahin. Regeln und starre
Hierarchien weg. Macht
müsste dynamisch werden, ein Geben und
Nehmen. Und vielleicht würden wir endlich
verstehen, dass wahre Macht nicht in Kontrolle
liegt, sondern in Freiheit. Der
Freiheit zu denken, zu träumen und die Welt
zu verändern. Willst du wirklich so
lange warten, bis auch deine Kinder aufhören zu fragen,
warum der Himmel blau ist?
Danke fürs Zuhören. Jetzt kommt der Moment, auf
den ihr alle gewartet habt. Die Abo
Bettelei. Aber hey, wir wissen beide, wie
das läuft. Ich sage dir, dass ein Abo hilft und du
entscheidest, ob dieser Podcast mehr ist als nur eine
Fußnote in deinem Feed. Wenn es dir gefallen
hat, drück drauf. Wenn nicht, naja,
dann war ich wohl nur ein weiteres Zahnrad im Getriebe
deiner Unterhaltung. Hat dir die Folge Spaß
gemacht? Klasse. Dann lass mir doch ein Like,
fünf Sterne und eine kleine Bewertung da.
Übrigens, auf meiner Website wartet ein Newsletter auf
dich. Keine Angst, ganz ohne Prüfungsstress.
Und für die ganz besonders kreativen, da gibts auch einen
Paypal Link für den Klingelbeutel Ÿousand. Ich
verspreche ich nutze es nicht, um langweilige Lehrpläne zu
finanzieren. Danke für deine
Unterstützung. Bis nächste Woche. Same
time, same station. Euer Thomas.
Doch wer braucht doch
braucht die Gesellschaft schon? Träum
doch ein Unkraut im Grat.
Blö nur heute fällt es weniger.
Heute ist sie ein Luxus, den sich nur die leisten können,
die sich ins Wilde tickicht.
Die Gesellschaft applaut blö
in diesem
wo Kreativität ist, gibt es
Reibung,
Reibung, Reibung.
Zweitausendein.
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