Die Zwei von der Talkstelle

Tamara Leonhard und Vera Nentwich

DZVDT #129 - Dreidimensionale Hauptfiguren schreiben: Individuelle Merkmale und lebendige Charaktere

Die meisten Geschichten stehen und fallen mit ihren Hauptfiguren. Sind die lebendig und vielschichtig, ziehen sie die Lesenden in ihren Bann. Fehlt es ihnen an Tiefe, macht das auch die Handlung fader.

21.07.2022 50 min Staffel 3 Episode 129

Zusammenfassung & Show Notes

Die meisten Geschichten stehen und fallen mit ihren Hauptfiguren. Sind die lebendig und vielschichtig, ziehen sie die Lesenden in ihren Bann. Fehlt es ihnen an Tiefe, macht das auch die Handlung fader. Wie Romanfiguren entstehen, ob man sie während des Schreibens weiterentwickelt oder ihre Hintergrundgeschichte vorher möglichst detailliert ausarbeiten sollte und auf welche Details es dabei ankommen kann - darüber diskutieren Vera und Tamara in dieser Folge. 

Die meisten Geschichten stehen und fallen mit ihren Hauptfiguren. Sind die lebendig und vielschichtig, ziehen sie die Lesenden in ihren Bann. Fehlt es ihnen an Tiefe, macht das auch die Handlung fader.
Wie Romanfiguren entstehen, ob man sie während des Schreibens weiterentwickelt oder ihre Hintergrundgeschichte vorher möglichst detailliert ausarbeiten sollte und auf welche Details es dabei ankommen kann - darüber diskutieren Vera und Tamara in dieser Folge.

Links und Infos:

16 Personalities:
https://www.16personalities.com/de/personlichkeitstypen

Veras Tourplan:
23.7. Hillesheim (Eifel)
02.8. Wuppertal
03.8. Bochum
05.8. Bonn

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Transkript

Musik
00:00:00
Tamara
00:00:00
Hallo ihr Lieben und willkommen zu Folge 129 von die zwei von der Talkstelle und heute haben wir darüber gesprochen wie man denn seine. Über Charakterzüge, über Äußerlichkeiten, über Sprache gesprochen. Ich habe versucht Vera von den Vorzügen eines ausgiebigen Lebenslaufs zu überzeugen und ja, wer weiß, vielleicht wird sie demnächst noch mehr planen.
Vera
00:00:26
Zumindest hat sie mich zum Nachdenken angeregt und das ist ja das Beste, was wir mit unserem Podcast erreichen können. Also vielleicht klappt das bei euch ja auch. Hallo ihr Lieben da draußen. Hier ist äh Folge einhundertneunundzwanzig Und ich schaue in ein strahlendes und total gesund aussehendes Gesicht von Tamara. Hallo Tamara, wie schön, dass du wieder da bist.
Tamara
00:01:09
Ja, ich bin wieder da. Zumindest weitestgehend so ein bisschen, Achtung.
Vera
00:01:18
Okay.
Tamara
00:01:19
So ein so ein bisschen Hustenreiz habe ich noch, aber äh fühle mich eigentlich inzwischen wieder ziemlich gut.
Vera
00:01:27
Das ist schön.
Tamara
00:01:28
Das war echt ein Ding, also so krank war ich schon lange nicht mehr.
Vera
00:01:32
Okay, wir haben und wie gesagt, dass es auch noch andere Krankheiten als äh Corona hat sich das daher doch noch als Corona raus.
Tamara
00:01:40
Nee, also ich habe dann auch Ende der Woche nochmal getestet, auch mit ganz verschiedenen Tests, war immer negativ, aber man hat halt auch einfach vergessen, wie beschissen so eine Grippe sein kann.
Vera
00:01:50
Ja.
Tamara
00:01:52
Muss man einfach mal so sagen.
Vera
00:01:54
Ja, ja.
Tamara
00:01:55
Aber es war tatsächlich, also dadurch, dass ich halt auch nicht lesen mochte, da hatte ich viel zu viel Kopfweh für und irgendwie wusste ich auch nicht recht, was ich auf Netflix gucken soll. Das hat mich alles nicht interessiert und so. Dadurch habe ich viel auch einfach so da gelegen und und, gedacht und da ist natürlich ganz viel dann äh an an Ideen gekommen, wo ich gedacht habe, wenn du irgendwann Energie hast, dann musst du das unbedingt machen. Und ich habe jetzt tatsächlich ähm. Habe ich angefangen. Ich habe die ersten zwei Szenen meines neuen noch ganz geheimen Geheimprojekts geschrieben und äh fühlt sich sehr gut an.
Vera
00:02:36
Ja super. Hast du halt auch noch ein paar Ideen für unseren Podcast, die sie mir noch nicht wissen.
Tamara
00:02:42
Ähm ja bestimmt muss ich nochmal auskramen.
Vera
00:02:47
Ja, da bin ich mal gespannt. Da bin ich mal gespannt, ja.
Tamara
00:02:51
Muss ich diese Woche erstmal äh gucken, dass wir haben jetzt ganz strenge Probeplan, weil ja am Samstag der Auftritt ist und wir natürlich nicht proben konnten und war jetzt gestern Abend die erste Probe, das ging schon einigermaßen gut mit diversen Hustenanfällen. Heute Abend ist gleich nochmal eine und dann Ende der Woche noch mal und am Samstag ist es dann soweit, also äh wer das jetzt noch hört und Lust hat gerne am Samstag, 23. Juli nach Losheim am See kommen, bei der Touristikzentrale ist da der Tag der Selbsthilfe und da gibt's ein ganz spannendes Programm so rund um Gesundheit und alles mögliche äh Mitmachprogramm, Fachvorträge und so gegen 17 Uhr spielen wir dann quasi den den Ausklang des Tages, Open Air mit verschiedenen Coversongs und eigenen Songs und ich freue mich schon ganz doll.
Vera
00:03:42
Ja super. Ähm ja da passt ja dann auch eine leicht hustende Sängerin passt doch punktgener Gesundheit.
Tamara
00:03:48
Genau, wir wir machen vor, wie's nicht geht. Ja, ich ich muss ja sagen, ich ich mag ja auch bei Sängerinnen so bisschen äh verrauchte Stimmen ganz gerne. Von daher kann ich das ja einfach so tun, als wenn's so sein müsste.
Vera
00:04:06
Ja schön. Dann steigen wir mal in Podcast ein.
Tamara
00:04:12
Nix zu erzählen, du warst in Hamburg, ich war sehr neidisch.
Vera
00:04:16
Ja, ja, ich war in Hamburg. Ja.
Tamara
00:04:20
Ding.
Vera
00:04:23
Ja Freunde da besucht und so übers Wochenende hat man natürlich den einzigen Tag ausgesucht, wo es windig und kalt war. Ähm wir waren dann, ich hatte die Elbphilharmonie noch nie gesehen. Da habe ich der Freundin gesagt, komm, dann. Gucken wir uns die mal an oder haben wir da so eine Führung durchgemacht, sehr sehr beeindruckend aber auch extrem windig. Ja und ansonsten ich ich toure ja ein bisschen äh morgen, also heute ist ja Dienstag, morgen bin ich in Münster, am Samstag werden du singst, bin ich in der Eifel. So und besuche überall die mörderischen Schwestern.
Tamara
00:05:04
Sehr sehr cool. Wollte gerade sagen, sah auch noch Spaß aus auf den Bildern.
Vera
00:05:11
Auf jeden Fall und vor allen Dingen, was mich sehr freut bei den nach den ersten beiden Treffen, dass sich daraus schon wieder was, dass sich was entwickelt, dass die sich untereinander kommunizieren und LCN planen und, Ja und das dadurch was in Bewegung kommt, das war ja so ja durchaus mein Ziel.
Tamara
00:05:31
Das mag ich halt auch so gern an der Kreativ Bubble. Also wenn man jetzt mal so, weiß nicht so auf einem normalen Geburtstag oder so ist, dann dann unterhält man sich halt über keine Ahnung Job und Krankheiten und was man halt so redet und wenn halt so ganz viele kreative Leute aufeinander treffen, dann, werden direkt Projekte draus. Ich finde das so toll.
Vera
00:05:52
Ja, ist das so?
Tamara
00:05:55
Ist meine Erfahrung. Also es wird nicht immer was draus, aber zumindest geht man meistens auseinander mit ja lass uns dazu mal telefonieren.
Vera
00:06:03
Okay. Ja. Ich jetzt gar nicht so nachvollziehen. Hm aber ist natürlich auch so, ich glaube äh ich gebe den den Leuten selten eine Chance, weil ich immer viel zu forsch bin.
Tamara
00:06:16
Das zu sagen. Na ja.
Vera
00:06:21
Du kennst das Problem.
Tamara
00:06:24
In der Tat, in. Na dann spring doch mal forsch in unser Thema.
Vera
00:06:29
Nee, nee, jetzt jetzt bin ich ganz ruhig und brav. Jetzt darfst du.
Tamara
00:06:34
Ja ich dachte mir ja wo wir jetzt so viel über diesen ganzen Aufbau von Geschichten schon gesprochen haben übers Plotten und in der Folge letztes Mal, ich hab's natürlich mit großem Interesse mir angehört, äh habt ihr über Perspektiven gesprochen und über äh über Konflikte, speziell der Teil war für mich spannend, also da hat der Stefan ein, zwei Sätze gesagt übers Thema Konflikte, was bei mir so äh Gedanken in Gang gesetzt hat, woraus ich dann wieder Ideen hatte für mein Projekt, aber nur nebenbei, also vielen Dank, war eine sehr schöne Folge, hat mir gut gefallen äh an der Stelle auch falls ihr es hört, liebe Grüße an Stefan. Schadet, dass es nicht mit uns geklappt hat. Aber um auf den Anfang meines Satzes zurückzukommen, habe ich mir gedacht, was jetzt noch ein bisschen fehlt in diesem ganzen Vorbereitungszyklus ist eigentlich das Entwerfen der Hauptfiguren. Also da gibt's ja viele Möglichkeiten, wie man sich die eben äh, zurecht backen kann und wie tief man da reingeht, wie sehr man da vorbereitet und ich bin da auch mit zu wenig Vorbereitung durchaus schon auf die Nase gefallen und deswegen, fänd dies mal spannend, wenn wir einfach mal austauschen, wie wir unsere Figuren denn so erschaffen.
Vera
00:07:47
Ja, ich habe dem Jahr schon zugestimmt und habe dann die ganze Zeit überlegt, äh wie mache ich denn das eigentlich? Und ähm wobei das bei mir ja nie so ein wirklich, ja, geplanter Verlauf ist. Da ergibt sich vieles oder nach dem Gespräch mit dem Stefan hatte ich auch so ein bisschen Eindruck ich mache tatsächlich einige Dinge, ja ganz intuitiv so ohne drüber nachzudenken, Und speziell, was die Figuren äh angeht. Wobei ich äh sagen muss, dass die Figur, speziell die die Hauptfigur. Bei mir eigentlich immer so die die erste Idee ist. Ich habe ja selten eine Handlungsidee, sondern ich habe immer eine Figuren-Idee. Weil ich irgendein, irgendeinen Menschen auf der Straße sehe, der einen interessanten Aspekt hat oder im im, bekannten Umfeld, die man habe, der wie ich finde, interessante Aspekte hat, und äh und dann versuche ich. Fasziniert mich dieser Aspekt so und ich denke da so drüber nach und äh äh was passiert, wenn ich den so überhöhe, weil ich wenn ich einfach das eine Kleinigkeit, die bei einer realen Person nur irgendwie eine kleine Facette unter vielen ist, wenn ich die aber nehme und dann, nach vorne stelle und äh und äh ja über überziehe, über Höhe.
Tamara
00:09:22
Hast du da ein konkretes Beispiel?
Vera
00:09:24
Ähm ja in meinem mein bei meinem zweiten äh Buch, ausgekickt, blaue Vögel. Die Hauptfigur heißt Mechthild. Und die ist so überängstlich. Und dadurch, dass sie über ängstlich ist, geht sie alles schon vorsichtig an und durch diese Vorsicht macht sie die Situation noch schlimmer. Ne, so und äh und da gibt's eine Freundin, ich hoffe, die hört jetzt den Podcast nicht, ähm. Die auch so. Die ist so eine ganz, ganz vorsichtige. Ein Beispiel, sie hat sich mal sie musste sich mal ein neues Auto kaufen. Und hat ein halbes Jahr Autos und Autos verglichen. Bei jedem Gespräch war das Thema, ha, ich habe denen geguckt und aber da ist das nicht gut und so, ne und so. Und am Ende hat sie sich ein Auto gekauft äh auch noch in so einem in so einem hässlichen Beige-Braun. Und als sie dann kam mit dem neuen Auto und ich sage, ah toll, Glückwunsch zum neuen Auto. Ja, ich glaube, den habe ich nicht richtig auf der gefällt mir gar nicht. So, Und da habe ich auch genannt, dat Ding, die ein halbes Jahr darüber nach, welches Auto durchkommt und hat so viele Fakten und sonst was und abgeschoben und kauft sich da ein Auto, weil der ja nicht gefällt.
Tamara
00:10:47
Das ist, wenn die Wahl zu groß ist.
Vera
00:10:49
Ja ja und wenn man sich da zu vielen Kopf drum macht, einfach dem dem dem Bauch zu fühlen und und das fand ich so eine, Das fand ich ja eigentlich ja witzig. Ähm, Und habe das halt überzogen und die Mechthild in dem Buch äh wo immer sie auftritt, löst sie eigentlich ein Chaos aus, weil sie Angst hat, was falsch zu machen, ne, dann passieren.
Tamara
00:11:12
Recht stolpert.
Vera
00:11:13
Und dann erst recht dann äh irgendwas passiert und so halt mit dieser Angst ins Leben gehen. Das ist so ein sehr konkretes Beispiel. Bin jetzt bei dem bei meinem aktuellen äh Projekt ist es halt, Es gibt tatsächlich eine sehr reale äh Vorbild für meine Frau Apple Dorn und das ist eine liebe Freundin, die leider vor zwei Jahren gestorben ist, Und die war auch, die war äh Office-Managerin in einer großen Rechtsanwaltskanzlei, also wirklich so, ne, wie man sich so eine staffe Chefsekretärin vorstellt, äh die den Laden im Griff hat, ne, immer sehr äh immer im Kostüm schön immer äh, Gut angezogen, ne und sie trug halt immer Hut. Ne und was ich aber toll fand, Sie hat zu Hause immer elektronische Musik gehört. Das das finde ich so einen schönen Widerspruch irgendwie, ne. Hätte man nie erwartet. Man hätte jetzt irgendwie Klassik erwartet, aber nicht wo Elektronik und Musik.
Tamara
00:12:09
Ja, ja.
Vera
00:12:12
So und ja und äh wie gesagt, sie ist viel zu früh verstorben, und da habe ich gesagt, so die nehme ich jetzt mal als und das hat meine Frau Appeldorn, die ist halt dann auch die Chefsakretärin, die trägt immer. Jetzt in dem Fall habe ich's ein bisschen überhöht. Die trägt immer einen dunkelroten Hut. Äh und hört aber auch elektronische Musik, und äh genau wie das Vorbild äh äh ist sie engagiert sie sich dann nach ihrer Pensionierung in die lokalen, im lokalen Umfeld, im Kulturverein und so weiter. Und so und das habe ich halt genommen äh um dann überlegt so wie kann ich jetzt daraus. Krimi machen, ne? Was muss sie haben? Wie kann ich daraus? Also das war eigentlich der der äh Anlauf.
Tamara
00:13:02
So, das heißt, jetzt hast du eine eine Grundidee für deine Figur. Hm gehst du da dann weiter in die Planung? Also ich habe zum Beispiel für mich festgestellt, ich habe beim ersten Buch Erstmal gegoogelt, wie entwirft man einen Charakter? Und da habe ich verschiedene Hinweise gefunden, eben, dass man am besten so einen so einen Lebenslauf irgendwie entwirft und habe da einen Fragebogen mit über 100 Fragen gefunden, Habe den für beide Figuren durchgearbeitet. Teilweise völlig absurde Sachen. Äh nenne ein äh ein besonderes Ereignis in deiner Kindheit, das dir in Erinnerung geblieben ist und und so Sachen, also die man eigentlich für die Geschichte gar nicht braucht. Ich habe dann auch beim zweiten Buch gedacht, oh nee, das brauche ich nicht. Aber rückblickend muss ich sagen, war das wirklich gut, dass ich das gemacht habe, weil ich deswegen so eine reale Vorstellung vor diesen Figuren habe, ähm. Ob ich das dann am Ende reinbringe oder nicht, das ist egal, aber ähm äh also gerade dieses Kindheitsereignis zum Beispiel da habe ich eben erzählt wie sie mal mit ihrem kleinen Bruder im nahegelegenen Wald äh Räuber und Gendarmen gespielt hat, ihn umgefesselt hat und dann ähm, Na ja, irgendwie da weggelaufen ist und und, völlig vergessen hat, dass der da noch an dem Baum ist. Ähm die Geschichte habe ich nie gebraucht für das Buch, aber es hat unheimlich viel getan für die Geschwisterdynamik, wo der Bruder dann jetzt als Erwachsener auftritt. Also das hat einfach das Ganze in ins Rollen gebracht, wie die miteinander umgehen, das fand ich total hilfreich und diese ganzen diese ganze Dreidimension Dimensionalität hat mir dann bei anderen Geschichten gefehlt. Das musste ich dann alles irgendwie mir später aufarbeiten und einarbeiten. Also deswegen würde ich das jetzt immer wieder künftig tun, wenn ich eine neue Figur, also eine neue Hauptfigur, ähm entwerft, dass ich wirklich so ins Detail gehe und und wirklich da einen echten Menschen draus mache.
Vera
00:14:59
Ja dazu, ich habe so Fragebögen auch schon mal so gelesen, aber da tue ich mich extrem schwer so, weil ne, genau wie du ja am Anfang sagtest, jetzt da irgendwas reinzuschreiben und mir vielleicht auch tagelang Gedanken zu machen über Dinge, die ich da nie brauche. Ah okay, also ich sage mal so, meine Herausforderung ist dann schon, wenn ich jetzt so einen so ein paar ähm. Faktoren für meine Hauptfigur ja im Kopf habe, die einfach so entstanden ist, dann wenn ich dann spätestens wenn ich mein Papierrus Projekt mache, dann fülle ich ja äh so einen Charakterbogen da aus. Oh da werden ja schon so Fragen gestellt, ne. Ich ich habe schon immer das Problem mit der Haarfarbe. Ne, weil irgendwie, Ich weiß auch nicht. Bei mir sind sie immer alle irgendwie dunkelblond.
Tamara
00:15:47
Okay.
Vera
00:15:49
Irgendwie tue ich mich schwer den ein anderer Haarfarbe zu geben. Und dann gucke ich immer mal so rum, außer jetzt so Extreme wie bei dir. Äh ich finde, die meisten Menschen sind irgendwie dunkelblond. Aber vielleicht sind sie auch braun oder so. Ich ich sehe dann auch manchmal.
Tamara
00:16:04
Wobei ich mir jetzt bei Frau Appeltorn gut vorstellen könnte, dass sie so feuerrot gefärbte Haare hat.
Vera
00:16:09
Was würde doch zu einem bordeauxroten Hut nicht passen?
Tamara
00:16:12
Ja gut, okay. Vielleicht müsste der Hut eine andere Farbe haben.
Vera
00:16:15
Sie ist ja auch sie ist ja auch eine gediegene. Also sie habe ich jetzt mal halt so äh blond, hellblond gemacht, ins Gräuliche gehend. Gut, da habe ich auch ein reales Vorbild. Aber ähm Ähm ja und solche Sachen, ne und dann steht da Gesichtstöhe, ja und wir, keine Ahnung, ne? Oder auch wie lang sind die Haare, ne? Ich tue mich ja schon schwer zu beschreiben, was was ist jetzt kinnlang und was ist halblang und, ne und so.
Tamara
00:16:44
Ja, aber es macht natürlich auch was mit der Geschichte, ne. Also wenn ich jetzt äh eine Figur mit langen Haaren habe, die kann da ganz anders mit spielen zum Beispiel und um den die Haare um den Finger wickeln, als wenn ich jetzt eine Figur mit ganz kurzen Haaren habe. Also zu der Optik muss ich sagen, mache ich's eigentlich in der Regel so, dass ich auf Pinterest gehe und mir da äh reale Bilder dann suche. Da gebe ich einfach mal so ein paar äh vor also erstmal die die Haarfarbe oder so was, das überlege ich mir schon vorab, so was für ein Typ und dann gebe ich das ein, keine Ahnung, Frau, lange, dunkle Haare oder so gibt es ein bei Pinterest und, scroll dann so lang durch bis Gefühl habe, ja das ist die und das Bild begleitet mich dann auch durch das Projekt. Das finde ich auch sehr hilfreich, das immer mal wieder sich anzugucken.
Vera
00:17:30
Also das mache ich auch dann, dass ich mir irgendwann äh so ein Bild hochlade und das auch in die Charakterkarte reintue habe ich's ja vor Augen. Ich versuche dann auch immer, man kann ja jetzt da so auch so Avatare auswählen, einen möglichst passenden zu finden. Ähm, Mir dann auch einfach immer in den im Navigator dann immer bei Personen dann angezeigt wird so, das das bringt das immer so bisschen in Erinnerung. Aber was die so an Erlebnissen haben und grade noch in Zusammenspiel mit anderen Personen ich muss gestehen, dass das, nicht so trocken drüber nachdenken. Das ergibt sich, wenn ich, Wenn ich dann so mir über die die anderen Personen Gedanken gemacht habe und wenn die handeln und wo ich dann einfach feststelle, okay hier fehlt noch was. Ich muss jetzt hier noch irgendwas reinbringen oder so, ne? Dann mache ich mir da Gedanken, aber ähm nicht im.
Tamara
00:18:24
Ja ich ich finde halt es ist also deine Vergangenheit wirkt sich ja einfach extrem auf das aus wie du dich heute verhältst oder wie du auf irgendwas reagierst. Was ich zum Beispiel auch gemerkt habe, Ähm ich habe zu ähm zu ersten Version, also wie ich zum ersten Mal Memorys of your smile rausgebracht habe, dachte ich mir so als als coole Marketingstrategie, ich schreibe noch zwei Kurzgeschichten, die quasi vor dem Buch passieren. Einmal eine Vorgeschichte von ihm und einmal eine Vorgeschichte von ihr. Ähm die ist auch nicht super lang, also ich glaube zum Lesen vielleicht eine halbe Stunde oder so. Und da habe ich speziell bei ihr auch gemerkt, weil ich da über eine frühere Beziehung geschrieben habe, wie, dann jetzt beim beim also wie ich das nochmal neu rausgebracht habe und ihr auch einige neue Szenen dazu geschrieben habt und einige Sachen umgeändert habe, wie dieses Wissen um diese vorherige Beziehung und wie sie sich mit diesem anderen Mann verhalten hat. Ähm, wie sehr sich das dadrauf auswirkt. Jetzt einfach die aktuelle Beziehung in einem ganz anderen Licht zu sehen oder auch einige ihrer Verhaltensweisen irgendwie für mich klarer zu haben ähm, Weil ich einfach diese Hintergrundgeschichte halt kenne und und das einfach, das macht ja was mit dir, wenn wenn du einen Partner hattest, der irgendwie doof zu dir war oder so und ähm. Fand ich tatsächlich auch ganz spannend. Also wenn man das nicht so trocken ausfüllen will, vielleicht einfach da zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, eine eine kleine Kurzgeschichte schreiben, so als als Teaser oder als als ne, als als kleines äh Newsletter-Goodie oder was auch immer und das dann für sich quasi als Backstory nutzen.
Vera
00:20:10
Ja gut, das machen ja viele, ist ob das jetzt eine Kurzgeschichte ist oder ich schreibe halt mein den Lebenslauf oder irgendeine eine Vorgeschichte von denen, das machen ja viele. Ähm ich glaube, dass das ergibt sich bei mir, weil ich ja neben der der reinen den reinen Charakterzügen oder den den Eigenheiten, den die so eine Figur hat, Auch immer am Anfang schon überlege, was ist die Herausforderung für diese Figur? Ähm und die bezieht sich ja immer darauf, ja aus welchem Lebenserfahrungen die Figur kommt, also die Frau. Bei der Frau ist halt die Herausforderung, dass sie jetzt dann zwangsweise in den Ruhestand katapultiert ist und äh und und äh halt äh anstrengend nach einem neuen Ziel und nach einer neuen. Herausforderungen sucht. Ähm, Und wenn ich das so denke, dann muss ich natürlich auch man hört das einfach dazu, dass ich natürlich weiß, wie ist sie in den Ruhestand gekommen. Also, Daraus ergibt sich für mich, So eine so eine Vorgeschichte ähm die ja die die ist einfach da, die die ist quasi die äh die Basis von dem Ganzen. Ähm ähm ich weiß nicht, die habe ich einfach dann so, die habe ich immer im Hinterkopf, obwohl sie nirgendwo steht. Wobei gerade ein bisschen, also ich mach mir immer schon so 'ne so 'ne grobe Skizze halt genau über diese Anfangssituationen und äh. Ähm, überlege mir dann ja auch ähm gut, was brauche ich jetzt an weiteren Figuren ähm ich brauche da irgendjemand äh in ihrem Umfeld, aber da muss auch eine gewisse Spannung bestehen, und wenn ich jetzt äh einen Krimi schreibe, dann brauche ich jemanden, der stirbt und, Jemanden der war, der's war und dann noch eins weiß, die es noch gewesen sein könnten, ne. So. Also relativ und dann überlege ich halt so, wo könnte das in dem Umfeld passen und äh ähm welche Figuren sind möglichst diametral zu meiner eigenen, um dann möglichst viel Spannungspotential zu haben.
Tamara
00:22:31
Das finde ich aber auch einen wichtigen Punkt, über den man äh finde ich äh nachdenken sollte. Ähm dass Menschen ja grundsätzlich, nicht immer gleich sind. Also man ist ja, zu Hause in Jogginghose auf der Couch, anders als im äh Kostüm im Büro. Ähm man ist aber auch vielleicht mit der besten Freundin anders als äh mit dem Partner oder mit dem Chef oder mit der Nachbarin. Also man man ist ja man ist ja eigentlich immer viele Menschen, je nachdem, mit wem man so umgeht.
Vera
00:23:07
Aber die Basis ist die gleiche und.
Tamara
00:23:09
Klar also natürlich ist man derselbe Mensch, aber also das habe ich zum Beispiel auch ähm, Haben wir uns mal mit beschäftigt an der Uni äh das so das Thema Soziolekt man spricht ja auch in 'ner ganz anderen Sprache, manchmal je nachdem wo man gerade ist wenn man vielleicht weggezogen ist und nach Hause kommt, in seine alte Region, dann schlägt der Dialekt ein bisschen durch wenn man eben äh irgendwie auf einem auf einem Kongress ist, dann spricht man ja anders, als wenn man irgendwie abends mit einem Prosecco äh mit der Freundin auf der Couch sitzt. Also das, ja schon man man gibt sich ja nicht immer gleich. Man passt sich ja auch automatisch seinem Gegenüber ein bisschen an. Ich merke das auch sehr oft ähm grad hier so im Saarland, Wenn jemand Hochdeutsch mit mir spricht, dann spreche ich mit dem auch Hochdeutsch. Wenn jemand, selbst wenn's mitten im Gespräch passiert, in den Dialekt wechselt, wechsle ich automatisch mit im Dialekt, weil man sich einfach immer seinem Umfeld und seinem seinem Gegenüber so ein bisschen anpasst und ich finde das schon ganz spannend, da mal zu schauen Wie reagiert die Figur in Gegenwart verschiedener Menschen.
Vera
00:24:17
Ja ich weiß nicht, ähm ich finde so die die Stimme, die wird ja sehr durch die Erzählstimme des Buches bestimmt und die passe ich natürlich auch letztlich so leben, da ich auch immer aus der Sicht der Protagonisten bezahle, ob jetzt eine Nichtperspektive oder nicht, ähm natürlich letztlich dem dem Sprachduktus dieser Person an. Ähm Klar, ich kann mir vorstellen, dass man in Dialogen, die ich mit anderen Personen habe, die ein bisschen jovialer gestaltet, wenn das vertrauter ist, Ich finde aber die Möglichkeiten da relativ begrenzt.
Tamara
00:24:56
Ja, ich sage mal so, so so Kleinigkeiten wie ähm wenn wenn jetzt äh eine Figur öfter mal ein Schimpfwort oder so benutzt, das wird sie wahrscheinlich im privaten Umfeld eher tun als im beruflichen oder woran ich gerade auch denke, bei meiner Jessica, ähm das hat sich tatsächlich eigentlich so ergeben, aber ich find's äh es es drückt eigentlich recht viel aus Also was was das Thema Spitznamen angeht, Weil das hast du ja auch oft, ähm dass entweder deine Figur einen Spitznamen hat oder eben nicht, aber eben nur diesen einen, aber im echten Leben ist es halt auch anders. Und bei ihr ist es zum Beispiel so, die meisten Leute, nennen sie Jessica, ihre beste Freundin Nancy Jazz. Ihr Bruder nennt sie Jessy aber nur deswegen, weil er weiß, dass sie das hasst. Wobei wir jetzt wieder bei dieser Kindheitsgeschichte sind, die kabeln sich halt viel, ne. So und ihr ihr Partner hat dann einen ganz eigenen Spitznamen für sie und, das ist natürlich nicht immer so, aber das also ich beobachte das schon, also vielleicht auch gerade bei äh bei männlichen Figuren, dann da wird dann zum Beispiel mal, das habe ich in einem anderen Buch äh verwendet, das sind bester Freund, nennt den einfach immer beim Nachname, das ist ja auch so ein Ding, was man öfter mal hat und und das machen die anderen Figuren natürlich nicht. Also du kannst irgendwo auch so ein bisschen das äh Vertrautheitslevel oder oder das Beziehungslevel irgendwie, damit darstellen, wie die Leute einander nennen.
Vera
00:26:18
Ich stelle gerade fest, äh dass man daran und auch an dem, was du sagst, deutlich sehen kann, wie sehr doch so die Lebenserfahrungen der Autorin oder Autorin die Geschichten prägen, Ich höre auf die Idee mit dem Spitznamen überhaupt nie gekommen, meinem ganzen Leben hatte ich nie einen. Ich hatte immer Vornamen, aus denen man einfach keine Spitznamen machen kann. Es wurde mal, ganz vorsichtig mein Nachname von zu Sandwich verulkt, aber das hat sich nicht durchgesetzt.
Tamara
00:26:52
Zum Glück.
Vera
00:26:53
Und und ich muss gestehen, dass ich da mit Ausnahme von Sabine Biene äh. Auch nie ein Spitznamen bei meinen äh Figuren denke. Das ist einfach in meinem Leben nicht so vorkommt. Ich ich ich nenne auch äh meine Freundinnen nicht beim Spitznamen. Obwohl das womöglich ist, also ich habe eine gute Freundin, die heißt Waltraud und die wird sicherlich hier unter Wally genannt. Ich fühle mich da komisch mit. Ich nenne die immer Waltraud. Ne, weil so also ähm.
Tamara
00:27:27
Ich habe das halt so beobachtet. Ich muss sagen, ich hatte auch nie wirklich einen Spitznamen. Ab und zu versuchen's mal Menschen mit Tammi, aber äh da bin ich genauso Fan von wie Jessica, von Jessi. Ähm ansonsten hatte ich da eigentlich auch nie wirklich was, aber ich habe das halt so in meinem Umfeld beobachtet und eben grade so dieser dieser Trend, dass dann keine Ahnung, wenn einer äh Schnitt mit Nachnamen heißt, dass seine Kumpels ihn dann Schmitti nennen oder so was, ähm das haste halt finde ich schon gerade jüngeren Jahren.
Vera
00:28:01
Okay, war das jetzt eine Anspielung, aber egal. Ähm, Aber das zeigt glaube ich was anderes und äh was wo morgen jetzt mal auf die auf das Thema Figuren gestaltet und so gekommen, dass unsere Sicht auf die Menschen immer subjektiv ist und immer durch unsere eigenen Erfahrungen geprägt und das ist auch mein, größeres Problem eigentlich, ne? Was mir dann, gerade wenn ich jetzt noch Figuren habe, wo es in irgendeiner Form ein reales Vorbild gibt, dass ich immer an den Punkt komme, wo ich, die reale Person verlassen muss, Und wo ich auch meine eigene Vorstellungswelt erweitern muss. Wer nur so kriege ich da auch genügend ähm Fallhöhe rein, um einen guten Konflikt zu kriegen und äh ja um da Spannungen reinzukriegen? Wie das der Stefan ja letzte Woche schon sagte, die Menschen sind ja eigentlich im Grunde äh wollen sie alles nur lieb und nett machen und wollen ja gar keinen Streit. Ähm.
Tamara
00:28:59
Facebook.
Vera
00:29:00
Ja gut, okay, so ein paar Kontrolle. Aber ähm ähm so und, Was genau das ist für mich die Schwierigkeit, da drüber hinaus zu denken aus dem eigenen Erfahrungsausgang und dann auch noch beurteilen zu können Ist das jetzt trotzdem in irgendeiner Form nachvollziehbar, weil für mich fühlt es sich total schräg an, ja, weil es ist ich habe da überhaupt kein keine Erfahrungswerte, um das beurteilen zu können. Wie sehen das die anderen? Also es ist genauso, wenn ich jetzt wie du es ja grad geschildert hast, wenn ich jetzt ein Buch lese, wo die Leute ständig irgendwelche Spitznamen kriegen, komisch. Kenne ich ja gar nicht so, ne, so, ja, Und und du wunderst dich, dass die Waltraud im Buch immer nur Waltraud geschnallt wird und nicht Walli ne? Weil du es gar nicht anders kennst. Also es sind ja die Kleinigkeiten und die machen ja so das Gefühl für die Geschichte und die Fig und und das ist sind die Schwierigkeiten. Jetzt habe ich's ein bisschen leichter, zumindest wenn ich jetzt heitere Krimis schreibe, da erwartet man ja eine gewisse Überzogenheit. Und dass die Figuren da auch ein ein originellen, schrägen Aspekt haben. Ne und ähm. Und ich fühle mich dann auch wohl mit, wenn ich weil ich da kann ich so ein bisschen freier mir überlegen, was könnten die, tun. Äh so, aber so dieser Realitätscheck der immer so im Hintergrund läuft äh ähm ja der muss schon hier und da ausgetrickst werden. Ne und äh aber letztlich ist es schon so, habe ich jetzt auch grad bei der aktuellen Projekt, dass ich letztlich immer irgendwo nach äh die Figuren aufgrund von ähm eigenen Erfahrungen hole, Also ich habe da zum Beispiel jetzt die Geschichte spielt ja ähm, äh im Umfeld des des städtischen Kulturvereins, die so ein Tag der Ateliers organisiert haben und äh und da stirbt halt der der Maler, ne, deswegen heißt's ja der tote Maler. So und ich habe mich halt erinnert, wie war's? Also in Düsseldorf so ein Kunstpunkte heißt das da, so ein Tag der Ateliers war und ich bin da so mit einer Freundin durchmarschiert und da, Und da habe ich dann wirklich so die die Extreme gesehen, ne, von der esoterischen äh Specksteinbildhauerin bis zu dem, Schlosser, der da irgendwas zusammengeschweißt hat und also das sind dann so reale Dinge, die ich aufgenommen habe. Die habe ich dann wieder überhöht, Um in die Geschichte reinzukommen. Ähm vielleicht tue ich mich deswegen auch so schwer mit Fantasy, weil ich glaube ähm. Da fehlt mir dann der Halt.
Tamara
00:31:55
Okay, okay.
Vera
00:31:56
Irgendwie, ne? Wo wo ist die Grenze? Wo ist wo es blöd wird?
Tamara
00:32:00
Ja, das kann sein.
Vera
00:32:04
Ja. Also um halt auf also wichtig nochmal bei den Figuren ähm. Für mich ist immer, Wie gesagt, die die Hauptfigur, das ist so die die Idee und die anderen, die ich da drum herum äh äh drapiere da versuche ich immer so, wie kann die Figur sein, dass sie einen einen größtmöglichen Abstand hat? Weil das ist das Spannende, wie man Figuren, die eigentlich überhaupt nicht zusammenpassen, trotzdem in irgendeiner Form zusammenbringt oder äh auch sich kollidieren lässt. Daraus entsteht ja die Geschichte Plus der Herausforderungen der Protagonistin oder des Protagonisten. Also, das ist ja der innere Antrieb. Ähm, brauche ja da ich ja ähm bei den Cosy Crimes, die ich schreibe, immer irgendwelche Hobby-Ermittler habe, brauche ich einen inneren Antrieb. Warum, dieser Mensch jetzt anfängt zu ermitteln Nicht jeder, der über die Straße geht, sagt, och, ich mache jetzt mal Mordermittlung, sondern der muss ja irgend es muss irgendein Drang sein, der der dazu führt, dass man sich da reintaucht und das macht und der natürlich auch für Leserinnen, Leserinnen in irgendeiner Form nachvollziehbar ist. So, Das sind das sind so die Kernpunkte. Darüber muss ich mir vorher im Klaren sein. Die muss ich haben, sich die auch während des Schreibens zum Teil dann noch verschärfen, weil wir dann immer noch Aspekte einfallen, ja, die noch noch einen, noch ein Pfund drauf geben oder so.
Tamara
00:33:38
Was mir gerade noch eingefallen ist, was ich halt auch wichtig finde, ähm, wenn man jetzt so diese diese Kerndetails hat dass man eben sowohl Stärken als auch Schwächen ähm, sich ausarbeitet, also gibt dir nix Langweiligeres als eine Figur, die irgendwie einfach nur alles kann, alles weiß, wunderschön ist, alles perfekt beherrscht und und überhaupt keine Schwächen hat. Ähm und da ist natürlich auch die Balance, dann teilweise schwierig, dass es dann nicht ins Unangenehme rutscht. Ich finde da manchmal Ticks auch ganz ganz praktisch. Also wenn man dann irgendwie sagt, okay, das ist halt einer, der zappelt immer rum oder irgend so oder keine Ahnung äh, putzt sich dauernd die Brille oder so was. So so Kleinigkeiten, wo man einfach weiß, das ist so ein so ein Signature-Move sozusagen.
Vera
00:34:28
Ja. Ja man sagt ja auch eigentlich, dass man der Figur immer nur mindestens irgendwie einen Jahr im weitesten Sinne Tick, alte Eigenheit geben sollte, ne, die sie einfach dann auch äh für die für die Leser und Leserinnen erkennbar macht, ne, ohne dass man jetzt groß drum beschreibt. Wir sollten vielleicht zwischendurch mal als unsere Tippfreitag Frage. Formulieren.
Tamara
00:34:54
Reittipp-Freitag. Das ist schön. Können wir als Alternativen Hashtag, Ja, dann formuliere mal.
Vera
00:35:08
Ja wie wie äh erarbeitet ihr euch eure Figuren? Was sind die Details, auf die ihr achtet? Wie geht ihr vor?
Tamara
00:35:19
Vielleicht auch Methoden, die ihr verwendet, äh sei es jetzt Fragebögen oder ähm da kann ich gleich noch was anschließen, was für mich nicht funktioniert hat, aber was ich auch weiß, was viele machen. Wir mit dem Schreibtipp fertig sind.
Vera
00:35:33
Sind wir. Habe ich jetzt soeben als fertig entschieden.
Tamara
00:35:36
Also postet unterschreibt Tipp-Freitag die ganze Woche über, während diese Folge aktuell ist, wie ihr eure Figuren entwerft. Genau und was ich tatsächlich auch beim ersten Buch und ich glaube auch noch beim zweiten gemacht habe und dann wieder verworfen habe, obwohl ich's, Für eine gute Idee hielt, ähm sind so Persönlichkeitstests, Also da gibt's ja verschiedene Sachen, äh einmal dieses äh natürlich eher im im äh, schreibt äh Milieu angesiedelte Thema so äh der ähm Archetypen aber dann eben auch so was was zum Beispiel ich komme grad nicht drauf, wie die heißen, äh äh sechzehn äh sixtee Personalitys heißt die Seite auf Englisch. Ähm man liest das manchmal auf irgendwelchen Accounts oder so, dass die Leute ein oder ein Esszisch oder so sind, also das sind immer so vier Buchstaben. Das habe ich tatsächlich auch verwendet. Also das ist so ein äh Persönlichkeits äh Muster, ich muss das mal raussuchen. Das basiert quasi auf vier ähm wo du entweder die eine oder die andere Seite sein kannst und dadraus ergeben sich dann 16 Kombinationen, die eben mit so Buchstaben abgekürzt werden, Also da gibt's am Anfang I und E für Introvertiert extrovertiert. Dann, äh zwei Buchstaben, die entscheiden, ob du eher nach Gefühl oder nach Vernunft entscheidest, ich krieg's jetzt nicht mehr zusammen. Ich konnte das mal alles relativ gut äh auswendig. Jedenfalls da kann man eben auch online so ein so einen Fragebogen ausfüllen, ähm wo man dann so in in verschiedene Situationen geworfen wird, das hatte ich damals eigentlich für mich persönlich entdeckt, fand das auch sehr, sehr aufschlussreich und habe da teilweise auch besser verstanden, warum ich bin, wie ich bin. Und habe dann gedacht, das mache ich jetzt auch für meine Figuren. Und ähm, das hat mir eigentlich total eingeleuchtet. Du überlegst dann, okay, diese Figur äh geht die gerne auf Partys, ja, nein, ähm wie entspannt die sich und so weiter und beantwortest diese Fragen und dann kriegst du halt so einen langen eine lange Auswertung eben über den Typ in den man da einsortiert wird wie die sich im Beruf verhalten, im Liebesleben verhalten, mit Freunden verhalten und so weiter und so fort. Aber ich muss sagen, beim Schreiben hat sich's dann einfach nie so ergeben, dass ich mich da dran gehalten habe, sondern die Figur hat sich dann selber weiterentwickelt ähm und deswegen hat mir das nicht so viel gebracht. Ich weiß aber, dass viele das machen.
Vera
00:38:12
Ja äh jetzt wo der so sagt, hätten wir eigentlich habe eine sehr gute Freundin, Die macht so Image-Beratung und unter anderem auch Physionomie. Das heißt, äh von deiner Physionomie, Gesicht äh Ganze so kann sie analysieren auf deine Eigenschaften, musste jetzt glaube ich mal umgekehrt fragen, wenn ich ein paar Eigenschaften bei der Figur habe, ob sie dann sagen kann, wie die Figur aussieht. Ja also ich sage mal so, ich glaube solche Dinge sind ja einfach nur Hilfestellung und man nimmt sich das raus, was man halt braucht und wenn man, braucht, ne? Ähm das ist genau das der Punkt, von dem ich gerade sprach, der so diesen diesen eigenen Tunnelblick, den man ja immer hat, so erweitert. Man kommt plötzlich auf auf äh Anregungen, an die man halt nicht gedacht ne? So ach ja, ich könnte die Figur ja noch so machen oder ihr könnt ja das noch haben, weil, bin ich nie drauf. Die könnte ja tatsächlich mal einen Spitznamen haben. Da bin ich ja noch nie drauf gekommen. Nun so ähm und und, dass solche Sachen helfen ähm das kann ich mir gut vorstellen und äh ja ich bin da immer zu bequem zu.
Tamara
00:39:26
Nee, also ich muss echt sagen, äh seit ich beim, Also sowohl beim zweiten als auch beim dritten Buch jeweils eine Figur noch mal richtig umbauen musste und da unheimlich viel Arbeit hatte, weil sie einfach nicht funktioniert hat. Also die eine war mir zu langweilig, die andere war mir zu unsympathisch es lag beides Mal da dran, dass ich einfach zu wenig Backstory hatte, dass ich auch keine Motivation hatte, warum sie ist, wie sie ist. Ähm seither muss ich sagen, ähm, Wenn ich vielleicht nicht extrem ausgiebig plotte, aber die Figuren wirklich so, ja so vielseitig wie möglich mir vorab zu überlegen, das äh werde ich auf jeden Fall in Zukunft nicht mehr aus Bequemlichkeit lassen.
Vera
00:40:11
Ja gut, also das ist sicherlich so, also das ist mir noch nie passiert, dass ich also eine Figur ähm nee, also Also die Hauptfiguren, da da weiß ich dann schon was mir schon mal so passiert, ist jetzt gerade aktuell beim Projekt äh deswegen stockt es grad ein bisschen. Ähm, So beim Schreiben ähm ja so spontan eine eine, Nebennebenfigur eingebaut habe, die aber für ein paar logische Zusammenhänge wichtig ist. Und über die hatte ich mir nicht so viel Gedanken gemacht und habe das so entwickeln lassen und dann ist es in eine Richtung gegangen, Wo ich dann gemerkt habe, das passt nicht. Also die muss ich umbauen, die Figuren. So das kann schon mal passieren. Aber die Figuren, die ich so vorher mir ausgedacht habe, da habe ich dann schon ähm mir überlegt, dass ich da äh, Also da sind schon so ein paar Spannungspunkte drin. Das Einzige, wo ich ein bisschen noch ein Problem habe, das sind immer so die die Freunde, ne, ähm der Hauptfigur, Ja, das sind ja Freunde. Also sind eher lieb und nett. Aber liebe und nett ist langweilig.
Tamara
00:41:15
Jahr aber auch mit Freunden kriegt man sich mal in die Wolle, hat man unterschiedliche Meinungen oder findet irgendwas nervig an der anderen Person. Also auch Freunde sind ja nicht perfekt. Und ich glaube, was total interessant ist, sowohl für die Freunde als eben auch vor allem für die Hauptfigur ist, dass man sich bewusst ist, warum kann man diese Person mögen oder lieben, Und warum könnte man diese Person nicht mögen oder hassen? Also es gibt ja immer Leute, die dich leiden können und die dich nicht leiden können und beide Seiten haben einen Grund und ich glaube da drüber sollte man sich auch bewusst sein, was ist liebenswert und was ist einfach nervig an der Person, worüber aber eben die Freunde hinwegsehen können.
Vera
00:41:54
Ja, das ist äh da sind wir wieder bei dem äh bei dem eigenen Empfinden und dem anderen. Da muss ich aus meiner Komfortzone raus. Ich habe immer alle lieb. Und ähm.
Tamara
00:42:05
Ach komm, du hast auch schon mit mir geschimpft.
Vera
00:42:09
Na ja, aber auch nur im Netten. Und ähm ja und das wie gesagt bei den also bei diesen nur nahestehenden Figuren, da da muss ja auch diese ja. Muss ja auch alles ein bisschen diffiziler sein, das kann ich nicht so überhöhen, das kann ich nicht so, Trolls machen, so klar, ne, so wie ich das im halt kann, da kann ich eine Figur ganz schräg machen und so. Ähm da geht das nicht und so. Da äh tue ich mir schon mal was schwer. Äh das auch, wie gesagt, so meine eigene Natur so komplett gegen den Strich geht. Da ähm fällt ja kann ich so gar nicht beurteilen, Macht da jetzt Sinn, ne? Und was nehmen mir die Leserinnen und Leserinnen ab? Ja, aber das entwickelt sich dann mit der Zeit.
Tamara
00:43:00
Wodran ich eben auch noch gedacht habe, äh als du von deiner Bekannten gesprochen hast, ähm. So äh, klar, einmal die Geschichte eben äh Charakter und Gesicht. Ich glaube schon, dass da äh natürlich äh Zusammenhänge sind. Also allein, wenn ich ähm jetzt nicht mehr 20 bin und ich lache viel, dann habe ich ganz andere Falten im Gesicht, als wenn ich immer einen Flumsch ziehe. So und das Ganze kann man natürlich auch in in andere äh in anderen Bereichen sehen, also zum Beispiel wenn ich eben sehr sportlich bin da sind wir schon fast beim Show don't tell, dann werde ich äh wenn ich irgendwo lang gehe, nicht den Aufzug nehme, sondern die Treppe. Zum Beispiel oder ähm, keine Ahnung, wenn man's eben gewohnt ist im Beruf äh viel zu delegieren und zu organisieren und zu machen, dann äh werde ich natürlich mit irgendeiner Herausforderung ganz anders umgehen, als wenn ich äh immer nur die Person bin, die quasi äh zuarbeitet, Also ich finde so so dieses ganze Sein des Hobbys, Gesundheit, Beruf, äh Kindheit, Geschwister, Eltern, alles, was eine Person von Beginn des Lebens umgibt, hat einen Einfluss da drauf, wie sie sich verhält.
Vera
00:44:16
Ja absolut, du hast absolut recht. Jetzt, wo du dazu sagst, denke ich äh gerade drüber nach, vielleicht muss ich doch noch ein bisschen detaillierter ausarbeiten.
Tamara
00:44:24
Hihi.
Vera
00:44:25
Auch wenn's mir schwer fällt, so dass du so trocken zu tun, ohne dass ich weiß, ob ich das irgendwann brauche. Äh nein, aber du hast Recht.
Tamara
00:44:32
Ne, aber wie gesagt, wenn du da mehr Spaß dran hast, dann schreib doch so kleine äh humorvolle Mini-Epoden und verwende die für irgendeine Marketing, dann hast du den Job gemacht und hast noch was davon und hast vielleicht sogar Spaß dabei.
Vera
00:44:45
Ja. Öfters mal wirken, aber ja du hast schon vollkommen recht, weil sonst besteht ja auch immer die Gefahr, dass die Figuren zu eindimensional sind, ne und ähm und ich in die Tiefe gehen und ähm und gerade, dass das eine Figur halt äh wie du es gerade gesagt hast, äh Halt auch ein paar Eigenschaften hat, die einen die bei Eier nicht so toll findet, Das das macht ja dann ähm die äh die Vielschichtigkeit aus und das macht die Figuren interessant. Als wir die so glatt sind. Ja, das ist sicherlich ein Punkt, an dem ich hier und da noch arbeiten muss. Wie gesagt, ich habe das Glück, dass halt bei Kozy Quame und so das darf ein bisschen überzogen sein und ich mag das ja auch ehrlich, mag ja auch du die die überzogenen Schrillenfiguren und den Eigenarten zu geben, die ja, die auch nicht mehr so ganz realistisch sind, ne. Ähm, ähm wobei manche diese Eigenarten, da habe ich dann doch realistische Vorbilder, das ist immer ganz witzig. Das glauben die Leser nie. Ähm. Ja, jetzt bin ich grad ausgeredet.
Tamara
00:46:03
Ja, also ich glaube, ich bin auch durch mit meinen Punkten.
Vera
00:46:08
Ja. Wir hätten wir hätten äh bei der Themendiskussion noch mehr Konfliktpotenzialpotential einplanen sollen. Noch ein bisschen Spannung kommt und damit das für unsere Hörer und Hörerinnen äh auch interessant bis zum Ende bleibt. Ähm ja, ich hoffe, es ist trotzdem in irgendeiner Form so gewesen.
Tamara
00:46:35
Ich fand's ein interessantes Gespräch. Das heißt, eine zufriedenen Zuhörerin oder Teilnehmerin hast du schon mal.
Vera
00:46:43
Ja, wir machen das sowieso nur für uns selbst, ne? Also von daher ist das alles und da ja heute, ne, am Dienstag, so wie der heißt, dass es Tag werden soll, müssen wir uns jetzt noch nicht überanstrengen. Ja ihr Lieben, dann sind wir mal gespannt, was ihr uns so an weiteren Aspekten zum Thema unter dem Hashtag Schreibtipp-Freitag so mitteilt. Ähm ich möchte nochmal darauf hinweisen, uns äh, überall folgen könnt, auf Instagram, Facebook und Twitter, wo ich nochmal so ein bisschen an Tamara gucken muss. Die wollte unbedingt was für einen Twitterkanal hat und seitdem twittert sie nicht. Äh.
Tamara
00:47:21
Das war die Phase, wo ich twittere, total toll fand. Äh.
Vera
00:47:26
Ne? Und so da haben wir noch ein bisschen Konfliktpotential erarbeitet zum Ende und äh ja muss ich euch ja nicht sagen. Den habt ihr bestimmt alle schon abonniert oder etwa nicht?
Tamara
00:47:40
Jetzt aber hop hop.
Vera
00:47:42
Ansonsten äh ja.
Tamara
00:47:44
Würde ich jetzt noch zum zu Veras äh Charakter backstory fragen, ob's denn etwas aus deinem Leben gibt, was du mit den Menschen teilen möchtest diese Woche.
Vera
00:47:55
Ding der Woche, ne? Außer also besucht mal, wenn ihr in Hamburg seid, die Elbphilharmonie macht da so eine Führung. Ist sehr spannend.
Tamara
00:48:15
Nur eine Führung gemacht oder habt ihr auch was geguckt oder.
Vera
00:48:18
Nee, nee, das war ja so spontan und spontan kriegst du nachher keine Kar.
Tamara
00:48:21
Ach so.
Vera
00:48:22
Wir konnten auch nicht die Konzertsäle konnte man nicht gucken, das ist ausgebucht bis Oktober.
Tamara
00:48:27
Okay.
Vera
00:48:28
Ähm also wir haben nur so eine Führung halt gemacht so bis, die Empore da und haben uns erklären lassen, wie das so alles entstanden ist und was das bedeutet und was sich die Architekten dabei so gedacht haben. Ähm aber dennoch war sehr imposant.
Tamara
00:48:44
Die haben diese tollen Rolltreppen da, das will ich mir auf jeden Fall mal anschauen.
Vera
00:48:48
Ja, na ja, die sind super, ne? Wobei ich mich eigentlich frage, warum die die falsch rummutiert haben. Das habe ich den Führer nicht gefragt.
Tamara
00:48:55
Inwiefern falsch rum.
Vera
00:48:57
Ja man würde doch davon ausgehen, dass wenn man reinkommt, rechts hoch geht und links runter. Ist aber genau umgekehrt.
Tamara
00:49:01
Ja. Okay, weil ich habe YouTube-Videos gesehen, da meine ich was richtig rum. Vielleicht sind sie einfach falsch gelaufen an dem Tag.
Vera
00:49:10
Haben Sie die vielleicht falsch rum eingeschaltet, wenn ich da war oder so, keine Ahnung.
Tamara
00:49:14
Schreibt uns mal, wenn ihr das wisst.
Vera
00:49:15
Ja genau, Ähm ja und Hamburg ist immer eine Reise wert. Und ansonsten, wenn ihr in den nächsten Tagen, irgendwo noch in der in Hillesheim, in der Eifel seid oder in Bonn, Bochum oder Wuppertal, Dann schaut mal vorbei, weil da treffe ich mich mit den mörderischen Schwestern und da sind Interessierte immer herzlichst willkommen.
Tamara
00:49:44
Schreibt das nochmal in die Shownotes, wann du wo bist.
Vera
00:49:48
Mache ich.
Tamara
00:49:49
Und dann können sich die Leute bei dir melden.
Vera
00:49:52
So machen wir das. In diesem Sinne Tamara, was meinst du? Schönen Tag.
Tamara
00:49:57
Genau, macht's gut. Trinkt genug.