Die Zwei von der Talkstelle

Tamara Leonhard und Vera Nentwich

DZVDT #182 - SWR-Promireporterin und Autorin: Kristina Hortenbach und ihre Geschichten

Obwohl ihr Name bekannt ist aus Radio und TV, erschienen ihre ersten beiden Romane unter Pseudonym. Was der Grund dafür ist und wie sie überhaupt zum Schreiben kam, verrät uns Kristina Hortenbach in dieser unterhaltsamen Folge.

31.08.2023 69 min Staffel 4 Episode 182

Zusammenfassung & Show Notes

Obwohl ihr Name bekannt ist aus Radio und TV, erschienen ihre ersten beiden Romane unter Pseudonym. Was der Grund dafür ist, wie sie überhaupt zum Schreiben kam und ob ihre Rolle als TV-Promireporterin im Autorinnendasein weitergeholfen hat - all das und vieles mehr verrät uns Kristina Hortenbach in dieser unterhaltsamen Folge. Natürlich sprechen die Zwei von der Talkstelle sie auch aufs Selfpublishing an und am Ende bleibt eine Frage offen: Was ist erfolgversprechender - Historisches Young Adult oder Törtchenlesungen?

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Transkript

Vera
00:00:00
Hier ist Folge 182 von die 200-Talk-Stelle und wir haben heute einen Gast, den viele vielleicht schon aus dem Fernsehen kennen, da ist sie nämlich wöchentlich und redet über die Trommis und die Reichen und Schönen im SWR. Christina Hortenbach ist heute bei uns und wir haben sie natürlich eingeladen, weil sie auch Bücher schreibt und sie hat uns erzählt, wie sie dazu gekommen ist und wie das auch mit ihrem Radio- und Fernsehtätigkeiten zusammenhängt.
Tamara
00:00:26
Ja, wir haben über Bücher und die Medien gesprochen, darüber, wie es für sie ist, als Person des öffentlichen Lebens, ein Buch zu veröffentlichen und warum sie das mitunter unter Pseudonym gemacht hat. Und was soll ich sagen? Es war einfach eine super spannende und super unterhaltsame Stunde. also hört auf jeden Fall rein. Hallo, hier ist Folge 182 von Die zwei von der Talkstelle. Mein Name ist Tamara Leonhardt und mir gegenüber sitzt die liebe Vera Nendwig mit angekündigter neuer Frisur. Ja, genau.
Vera
00:01:18
Ja, ein bisschen strunke und scheut, aber ja.
Tamara
00:01:22
Ich glaube, in so einer Friseurzeitschrift würde man es als frech betiteln.
Vera
00:01:29
Okay, keine Ahnung, ob ich jeden geeignet wäre für so eine Friseurzeitschrift. Ja, auf jeden Fall. Der Friseur hat, als ich sagte, ja, da muss hinten ab, hat er dreimal gefragt, soll ich wirklich? Normalerweise lege ich immer sehr viel Wert darauf, dass da nicht zu viel ab ist. Ich habe immer Angst, dass die dann zu kurz werden. Nein, aber diesmal hat er kräftig abgeschnitten. Ich fühle mich auch wohl und alles gut.
Tamara
00:01:58
Dann ist auch nicht so warm im Nacken, wenn du jetzt in Urlaub fährst, fliegst, spazierst.
Vera
00:02:03
Fliegen, fliegen. Ich habe vorhin Online-Check-in gemacht und jetzt schon länger nicht mehr geflogen. Also das ist ja mittlerweile mit diesen Billigfliegern, das ist ja ein Durcheinander.
Tamara
00:02:20
Hör mir auf. Ich habe am Wochenende gerade erst noch mal einem Freund die Story erzählt, wie ich vor einem Jahr zwei Tage obdachlos in Oslo war, weil meine Flüge storniert wurden und ich dann tatsächlich einfach auf dem Boden im Flughafen nächtigen musste.
Vera
00:02:33
Ach Gott, das wird mir ja hoffentlich nicht passieren. Aber ich hab dann in den Unterlagen steht drin, man kann ab 48 Stunden vorher den Check-in machen. Das hatte ich mir extra in den Reminder gesetzt und dann vorhin dann auf die Seite, bis ich das auf der TUI-Fly-Seite überhaupt erst mal erfunden habe, wo das geht. Ja, dann gebe ich da alles ein und ich hab ja dann gedacht, jetzt kann ich dann auch einen Sitzplatz buchen. Ja, scheiße, wenn der Check-in läuft, kann man keinen Sitzplatz mehr buchen, den muss man vorher buchen. Na super.
Tamara
00:03:09
Wie lange sitzt du denn da?
Vera
00:03:11
Vier Stunden.
Tamara
00:03:13
Sei mal nicht piensichtig.
Vera
00:03:15
Ja, klar. Ich bin ja Luxusweibchen, weißt du doch.
Tamara
00:03:23
Also, schlimmer als auf unserer gemeinsamen Rückfahrt aus Leipzig mit diesem Prollo hinter mir, kann's ja nicht werden.
Vera
00:03:31
Ah ja, gut, aber da saßen wir doch bequem, hatte ich auch meinen gewissen Gangplatz.
Tamara
00:03:36
So bequem kann man gar nicht sitzen. Ich hab jetzt noch Mordgedanken, wenn ich an den denke. So, du merkst, ich bin gut drauf?
Vera
00:03:45
Ja, super, super. Ja, da fällt mir ein, apropos gut drauf, hast du denn eigentlich schon den Barbie-Film gesehen?
Tamara
00:03:52
Nee, ich hab zwei Trailer geguckt, die ich sehr, sehr lustig fand und hab auch gesagt, ich würde ihn mir auf jeden Fall anschauen. Also erst, als ich hörte Barbie und vor allem von Leute, von denen ich das nicht erwartet hätte, irgendwelche Posts, wie toll der wäre, war ich sehr, sehr irritiert. Nach den Trailern habe ich gedacht, okay, ich möchte ihn auf jeden Fall sehen, aber ob jetzt im Kino oder wenn er dann irgendwann auf einem Streaming-Dienst ist, weiß ich nun nicht. Mal schauen.
Vera
00:04:17
Ja, also ich frage deshalb, weil ich ihn mir gestern tatsächlich angeschaut habe im Kino mit einer Freundin. Und wir haben den Altersschnitt erheblich gehoben im Kino. Nein, also er war schon sehr witzig, auf jeden Fall. Kam ihm zwar ein bisschen so vor wie so ein Dauerwerbefilm für Mattel, auch wenn sie sich selbst sehr auf die Schippe nehmen. Ja.
Tamara
00:04:41
Ich habe gehört, einige sehen das Ende kritisch, aber da wollen wir jetzt auch nicht spoilern.
Vera
00:04:50
Kritisch weiß ich nicht. Also aus Emanzipationssicht.
Tamara
00:04:57
Ich weiß es nicht.
Vera
00:04:58
Ich überlege jetzt gerade. Es gibt ja immer Kritiker. Aber eigentlich ist das ja die Botschaft des Films. Weil man Barbie durchaus auch zu Recht immer vorgeworfen hat, dass es da unrealistische Maßstäbe setzt. Und das ist ja quasi der Aufhänger, dass die in der Barbie-Welt genau das immer glauben, immer glauben, was Barbie so transportiert. Barbie kann alles sein. Und Barbie Chirurgin und Barbie Präsidentin und Barbie Nobelpreisträgerin und so. Und dann kommen sie halt in die richtige Welt und da sieht das dann ganz anders aus. Also es ist schon auf jeden Fall sehr unterhaltsam. Den Abschlussgag fand ich genial, den erzähle ich jetzt nicht. Und ich habe mir natürlich überlegt, so thematisch passt das ja sehr nah an meinem Kabarettprogramm, was ich mir jetzt daraus nehme. Ob ich da nicht noch irgendeine Barbie-Nummer irgendwie hinkriege, ich überlege. Ja, das wäre ganz aktuell.
Tamara
00:06:05
Apropos Programm und aktuell, mein Plan für heute Abend ist Weihnachtsliederproben.
Vera
00:06:11
Weihnachtsliederproben, da sind wir auch früh dran. Ich bin super. Guck mal, ich bereite gerade noch meinen Sommerurlaub vor und du gibst schon Weihnachtslieder. Ja, gut, aber man muss vorbereitet sein, ne?
Tamara
00:06:24
Ja, ich habe ja einen Auftritt am 9. Dezember, glaube ich, in Saarbrücken, also so abendfüllend, und da fehlt noch ein bisschen Stoff, das heißt, da müssen wir jetzt ran.
Vera
00:06:39
Ja, bis man so weit erarbeitet hat, dass es gut ist, braucht es eine Zeit. Ja, so ist der Stand der Dinge. Wie sieht es mit dem Schreibprojekt aus?
Tamara
00:06:51
Ja, so mittel. Bin ein bisschen weitergekommen, hab ordentlich umgeschrieben auch und komm nicht so regelmäßig dazu, wie ich es mir wünschen würde. Hab immer noch Hoffnung für die Zukunft. Aber es ist was dazugekommen, immerhin.
Vera
00:07:08
Ja, ich hatte jetzt einen herben Rückschlag, den muss ich jetzt verdauen. Und gestern hab ich dann so geschrieben und geschrieben und lief eigentlich gut und dann ist mir aufgefallen, ich habe da einen ganz großen Logikfehler drin. Oh, das kann gar nicht so sein, wie ich mir das gedacht hab. So irgendwie habe ich beim zeitlichen Ablauf der Tat, da habe ich mich irgendwo verkalkuliert oder irgendwas so im Schwung der Gefühle übersehen.
Tamara
00:07:38
Ja nutzt ihr nicht den Zeitstrahl von Papyrus?
Vera
00:07:41
Doch, sicher. Nein, das ist ja eine Szene, aber die Tat ist ja nicht beschrieben, die ist ja vorher. Also wie denn da und ich löse das ja erst auf.
Tamara
00:07:51
Na gut, aber dann können wir die nicht auch anlegen.
Vera
00:07:54
Ja, könnte man. Naja, ich hätte mir den detaillierter vorher hinschreiben sollen, das ist wohl schon wahr, ja. Ich hab jetzt gedacht, du tröstest mich und baust mich auf, nein, du haust mich auf dich ein.
Tamara
00:08:08
Vera, alles wird gut. Du bist selber schuld, aber alles wird gut.
Vera
00:08:13
Ja, super. Ja, also man kriegt halt, ich hab dann jetzt heute gebastelt und so, da muss ich ja noch gucken, Dass ich das jetzt so plausibel gebaut bekomme, ohne dass ich jetzt die Hälfte von dem, was ich schon geschrieben habe, umbauen muss.
Tamara
00:08:32
Na, das wird schon, wenn du aufs Meer hinausblickst.
Vera
00:08:36
Ja, aber der Wordcount geht jetzt schon kräftig auf die 2000 Wörter zu, das wird echt jetzt noch ein richtiger Endspurt. Na ja, aber was soll's, wir kriegen das schon hin. Bis jetzt hatten wir immer gut die Hänge, ne?
Tamara
00:08:48
Genau.
Vera
00:08:50
Ja, wir haben ja heute auch einen Gast, der uns in ganz andere Welten führen könnte. Wir schauen mal. Wir haben uns nämlich heute einen Gast eingeladen, den vielleicht die Menschen von euch, die so im Einzugsgebiet des SWR leben, wöchentlich schon im Fernsehen gesehen haben oder noch sehen. Ich war schon beeindruckt, als ich auf ihrer Homepage war und da erstmal ein Bild drauf steht, wie sie mit Richard Gier knuddelt. Und da haben wir gedacht, komm, die müssen wir einladen und vielleicht schwappt so ein bisschen von ihrem Glanz auf uns rüber. Deshalb freuen wir uns sehr, dass sie heute da ist. Christina Hortenbach ist da. Hallo, Christina.
Kristina
00:09:38
Ja, hallo und vielen Dank für die Einladung. Freut mich sehr, mal hier bei euch zu sein.
Tamara
00:09:42
Schön, dass du da bist.
Vera
00:09:44
Ja, natürlich müssen wir sagen, wir sind ja jetzt kein Promi-Podcast. Da wüssten wir uns so wahrscheinlich nicht so durchaus kennen, sondern wir rechnen uns ja eher an die Menschen, die sich für Bücher interessieren, Bücher schreiben, veröffentlichen oder alles drum herum mal verstehen wollen. Und du bist ja neben deinem Job als Promi-Reporterin auch Autorin. Du hast ursprünglich mal Germanistik und Geschichte studiert und ich habe jetzt ein bisschen Angst davor, wie sich das Gespräch entwickelt, weil ich habe da jetzt zwei Germanistinnen mir gegenüber. Und ich habe da nur einen zweiten Bildungsweg, das wird schwierig. Also von daher, als Germanistin, Buchschreiben liegt ja fast schon nahe, muss man ja quasi, oder?
Kristina
00:10:32
Naja, also eine Magisterarbeit habe ich geschrieben, aber ich muss zugeben, ich habe irgendwann von Hauptfach Neuere Deutsche Literaturwissenschaften in Bonn, habe ich dann gewechselt zu Politikwissenschaften, was jetzt inhaltlich gar nicht so meins ist, aber ich dachte, man musste in Bonn die alte Abteilung, also Mittelhochdeutsch, noch mit reinnehmen. Und dann habe ich mir irgendwann gedacht, ach komm, ich wollte Journalistin werden, was brauchst du da? Aber Politik ist jetzt auch nicht so mein... Was ich geschrieben habe, ich halte meine Seminararbeiten noch schön auf der Schreibmaschine am Anfang und dann meine Magisterarbeit. Aber die war halt in Politik. Ja, das war alles eigentlich mit Schreiben. Sonst muss ich wirklich sagen, ich habe es immer vermisst oder so im Nachhinein habe ich es vermisst, dass man in der Schule nicht so ein Fach hat, kreatives Schreiben. Oder wenigstens an der Uni dann.
Vera
00:11:21
Ja, also bei uns hatten wir es auch nicht, aber ich habe ja eine 5 in Deutsch wegen zu viel Fantasie.
Tamara
00:11:27
Ich habe zu kreativ geschrieben.
Vera
00:11:29
Ja, tatsächlich.
Kristina
00:11:31
Das ist bitter. Ach Gott.
Vera
00:11:35
Verstehst du alle meine Traumata?
Kristina
00:11:37
Ja, da muss man sich aber hinterher ausleben und dann, wie schön, dass du das jetzt tust.
Vera
00:11:42
Ja, genau. Machen wir jetzt. Du hast dich ja auch ausgelebt und hast irgendwann begonnen, Bücher zu schreiben. War das bevor du dann Fernsehberühmtheit geworden bist oder danach? Oder hängt das vielleicht sogar zusammen?
Kristina
00:11:58
Das kam mit meiner... Also ich bin ja auch immer so als Reporterin unterwegs. Also da muss jetzt nicht immer ein Promi auf mich warten, dass ich irgendwie losziehe, sondern wenn mich was interessiert, dann biete ich das den Redaktionen an. Und so war das vor ein paar Jahren. Da habe ich gesehen, dass Bastai Lübbe in Köln so Schreibseminare anbietet. Mit ganz tollen Bestseller-Autorinnen und Autoren. Also so schreibe ich den lustigen Frauenroman. Das hatte mich jetzt mal spontan angesprochen. Ich habe immer gedacht, ein Buch schreiben wäre doch mal schön. Erst habe ich so gedacht, wirklich ein Promi-Buch mit so kleinen kleinen Erlebnissen mit den Promis. Und irgendwann dachte ich, ach wieso nicht diese ganzen lustigen Männergeschichten mal wirklich zu Papier bringen von irgendwelchen Freundinnen, die da bei Parship waren und sonst wo, um Männer kennenzulernen und was die so alles erlebt haben. Und dann dachte ich, boah, da gibt es ein Seminar, wie toll. Ich habe mich bei meinen Redaktionen erkundigt und habe nämlich gedacht, wenn ich darüber berichte, wenn ich an mein Mikrofon komme, dann kostet das nichts. Und so war es auch. Ich habe zwei Redaktionen gefunden, die sagten, ja, machen Sie mal einen Beitrag. Und dann habe ich da mitgemacht, aber auch richtig. Ich habe auch wirklich ganz schnell was runtergeschrieben, habe das eingereicht. Und ich habe dann auch die Leute da alle interviewt, dann saß da auf der einen Seite eine neben mir, die war gefühlt 16 oder so – nein, sie war schon ein bisschen älter – und sagte, ja, ich habe schon ein Buch veröffentlicht. Und ich dachte so, boah, so jung und schon Buch, neid. Und auf der anderen Seite saß eine Frau, eine Schwäbin, und sagte, ja, ich habe jetzt schon fünf oder sechs Fantasy-Romane mit meiner Tochter geschrieben. Ich so, was? Fünf oder sechs? Ich so, oh, Fantasy mag ich nicht so, aber okay. Und da war ich sehr neidisch eigentlich und dann hatte ich meinen Text auch abgegeben und die Lektorin, Anne Weiss damals von Lübbe, die hatte meinen Text gelesen und sagte hinterher zu mir, da mussten wir also alle antreten wie in der Schule, und die sagte, ja, die Dialoge sind lebendig, schreiben kannst du und Tiere gehen immer. Da hatte ich dann so die nymphensittige von meiner Freundin in Berlin so eingearbeitet und da dachte ich so, Und ich so, ach guck, dann geht's ja, ist ja toll. Dann bin ich so beflügelt rausgegangen und hab erst mal nichts gemacht. Also nicht weitergeschrieben oder so. Ich hab den Radiobeitrag gemacht und das war es erst mal. Und fast schon, glaube ich, Jahre später hat sich diese eine Frau, die Schwäbin, die mit der Fantasy wiedergemeldet und hat gesagt, du wolltest doch immer Bücher schreiben. Ich habe mich selbstständig gemacht. Ich bin jetzt Literaturagentin. Jetzt mach doch mal. Und ich so, also es ist mir quasi in den Schoß gefallen, das Ganze. Da dachte ich, wenn du jetzt schon eine Literaturagentin hast und vielleicht ja auch ein paar Ideen, dann machst du halt. Ja, hast du nicht weitergeschrieben? Nein, noch nicht. Dann habe ich mich auf die Insel Borkum gesetzt mal so eine Woche und habe dann so vor mich hingedichtet. Ich fand das super, so den Tagesablauf zu haben. Ich bin am Meer, ich schreibe, das ist jetzt meine Aufgabe, mehr nicht. Geh mal zum Strand spazieren und das war's. Und da habe ich ein bisschen weitergeschrieben und da habe ich noch mehr weitergeschrieben und dann sagte sie irgendwann so nach 70 Seiten, komm, ich trage es jetzt mal rum bei den Verlagen. Und dann kam sie wenig später an und sagte, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte Nachricht ist, es will nur einer haben. Ich so, die gute Nachricht ist, die wollen aber zwei Bücher gleich haben. Ich so, was? Und dann war das halt Amazon. Und dann wusste ich damals überhaupt nicht, was sind denn jetzt da die großen Unterschiede? Und so, doch, das weiß ich jetzt. Das eine ist hauptsächlich digital und wird dann aber auch gedruckt. Und die Buchhandlungen, da liegt es halt nicht aus. Und die hassen Amazon. Und ja, ich verstehe das jetzt alles ein bisschen besser. Und dann habe ich aber gleich gesagt Ja, ja, ich will das machen. Zwei Bücher, geil. Und dann musste ich loslegen. Und dann kam halt auch noch Corona mir so zu sagen, zu pass. Und dann hatte ich auch ein bisschen mehr Zeit. Dann gab es als Promireporterin halt keine roten Teppiche, gerade überhaupt keine Veranstaltung. Und dann hatte ich echt Zeit, stand hier an meinem hochfahrbaren Schreibtisch und im Sommer habe geschwitzt und habe gedacht, so, was passiert denn jetzt meinen beiden Freundinnen in Berlin im Schwarzwald mit den Männern? Und habe da munter drauf losgeschrieben. Und ja, so kam das. Das waren die ersten Bücher. Und dann kamen dann, eigentlich nicht durch Zufall, aber dann kamen diese Agenten, wie toll, wenn man eine Agentin hat, die kam dann an und sagte, da war ich gerade bei der Berlinale und was wollte der eigentlich berichten? Und meinte so, der Heine-Verlag hat eine Auftragsarbeit. Sie suchen ein Cozy Crime im Gartenmilieu. Ich sagte, was? Ach so, Cozy Crime, so lustige Krimis und Gartenmilieu. Dachte ich so, hab ich die grüne Faust? Ich weiß es nicht. Und hab dann aber gefragt, wer willst du mitmachen? Ich sag's aber allen. Ich so, natürlich. Bin sofort losgelegt, hab mir Personen ausgedacht, meine ehemalige Lehrerin, die dann die Gärtnerei übernimmt. Erst sollte es ein Schrebergarten werden. Und dann kamen sie irgendwann an und sagten, die wollen dich. Und ich so, echt? Ja, und dann kam ich plötzlich richtig in Stress. Da musste ich diese Frauenromane noch fertig schreiben und jetzt noch einen Gartenkrimi. Und ich so, Gott, ich habe weder Ahnung von Krimi, noch habe ich Ahnung von Gärten so eigentlich. Aber es gibt ja für alles ein erstes Mal und es gibt auch Experten, die dir weiterhelfen.
Vera
00:17:12
Ja, also das ist ja eigentlich schon jetzt schon eine beeindruckende Geschichte, weil ich meine, ich treffe viele Autoren und Autorinnen und in 80 Prozent der Fälle erzählen sie ja von, ja, wie schwierig es ist, dass sie einen Verlag finden, wenn sie nicht wie Tamara und ich Selfpublishing machen. Ja, und dir fliegt das so zu.
Kristina
00:17:35
Ja, und ich muss auch ganz ehrlich mir selber eingestehen, ich glaube mittlerweile auch, die Verlage gucken halt, wobei ich gar nicht besonders viele Follower oder sowas habe, aber bei Facebook oder Instagram oder so, aber die gucken, oh, die Promireporterin, ah, die ist im Fernsehen, hm, vielleicht kaufen ja ihre Zuschauer auch das Buch. Ich glaube schon, dass das bei Verlagen auch ein Punkt ist, klar, irgendwie muss man auch ein bisschen schreiben können. Aber unter Marketing-Gesichtspunkten ist das vielleicht auch wichtig. Also da weiß ich auch schon, wäre ich jetzt irgendwer gewesen, vielleicht hätte ich das nicht so leicht bekommen. Also die Agentin vielleicht schon, aber ob die Verlage dann so angesprungen wäre direkt, keine Ahnung.
Tamara
00:18:22
Aber da muss ich jetzt gleich mal nachfragen, weil die ersten zwei Bücher hast du ja unter Pseudonym rausgebracht. Wie kam es denn dazu, wenn du doch schon einen Namen hast, der weiterhilft.
Kristina
00:18:33
Richtig, das war auch nicht meine Idee. Also ich stehe schon zu dem, was ich schreibe. Nee, das war dann die Idee von Heine, denn als die gesagt haben, ja wir wollen dich für diesen Krimi. Da waren die anderen Bücher noch nicht raus und sie wussten nicht, wie die laufen. Und da habe ich mir dann sagen lassen von meiner Agentin, du, wenn das jetzt floppt mit diesen Büchern, dann ist dein Name verbrannt.
Tamara
00:18:57
Und ich so, was?
Kristina
00:18:59
Ja, ich glaube, ganz so schlimm ist es vielleicht nicht. Aber vielleicht ist das auch der Grund, warum viele Autorinnen und Autoren doch ein Pseudonym haben. Also wenn sie ein Krimi schreiben, dann haben sie ein anderes Pseudonym, als wenn sie Liebesgeschichten schreiben. Wenn die halt so weit gefächert sind und so unterwegs sind, dann glaubt einem vielleicht keiner, kein Leser, dass die alles kann. Ich weiß es nicht. Also mir war das...
Tamara
00:19:22
Die Unterscheidbarkeit dann einfach, dass wenn man ein Liebesroman erwartet und dann wird da plötzlich gemordet.
Kristina
00:19:27
Ja genau, vielleicht sowas. Also mir war das völlig Schnuppe eigentlich mit dem Pseudonym. Dann habe ich überlegt, und denen von Heine war es auch egal, wo ich das Pseudonym habe. Dann habe ich aber gedacht, nee, kommt das mit Amazon, war jetzt so der Start. Habe ich mich da ewig überlegt, wie ich mich nennen soll. Dann landete ich bei Nina Bach. Das ist jetzt von Christine Hortenbach nicht ganz weit weg.
Tamara
00:19:49
Jetzt, wo du es laut aussprichst, erschließt es sich wieder auf.
Kristina
00:19:52
Einfallsreich. Aber meine Agentin sagte, du, am besten ist was Kurzes, was man sich merken kann und weit oben im Alphabet, damit die Buchhändler das direkt finden oder so ähnlich. Man lernt dazu. Und dann, ja, habe ich das halt unter Pseudonym gemacht und bei Heine dachte ich dann, wow, richtiger Verlag, Buchhandlung, ich komme, dann machen wir einen richtigen Namen.
Vera
00:20:15
Ja, also ich wollte gerade sagen, also wenn das ein Thema wäre, wenn das erste Buch ein Flop ist, dass man dann unter dem Namen nicht mehr dann, müsste ich definitiv aufhören zu schreiben.
Kristina
00:20:26
Ja, aber ihr macht Self-Publishing, ne? Das bewundere ich ja auch sehr. Also ich hatte Ich hatte auch schon Buchideen, die dann nicht so ankamen, außer bei mir und allen, die ich so kenne, sonst. Da habe ich dann auch überlegt, mache ich mir die Mühe mit Self-Publishing? Aber ich glaube, das ist sehr, sehr viel Arbeit und kostet sehr viel Nerven, damit Technik und so.
Vera
00:20:46
Oh nein, also das hält sich ja in Grenzen. Ich meine, es gibt ja Dienstleister, du musst halt dein Manuskript hochladen. Klar, du musst dich um Lektorat und Cover und so kümmern. Das ist natürlich eine Vorinvestition, aber jetzt schreibst du ja auch nicht die ganz dicken Wälzer. Also von daher, das hält sich, das ist so ein Gerücht, dass viele mal sagen, self-publishing Das ist ein großer Aufwand. Wobei man dazusagen muss, viele Autorinnen und Autoren veröffentlichen bei Klein- und Kleinstverlagen. Und außer, dass die das Buch in irgendeiner Form kaufbar machen, tun die auch nichts.
Kristina
00:21:25
Das stimmt. Die Erfahrung habe ich jetzt mit ein paar Kollegen auch gemacht. Da war eine wirklich ganz, ganz froh, dass sie einen kleinen Verlag gefunden hat. Juchu, es wird ein Buch. Und dann hat sie es mir mal so geschickt. Ich gucke da rein. Ich meine, ich habe zwar Germanistik studiert, aber das heißt nicht, dass ich jede Kommaregel kenne. Ich habe dann wirklich gedacht, das gibt es ja nicht. Also wenn Eros Ramazotti falsch geschrieben ist im Buch, was macht denn dann die Lektorin, die es angeblich gab? Ja, ja, das ist übel. Deswegen bin ich jetzt wirklich froh, dass ich da eine nette Lektorin habe. Und das geht dann ja auch noch weiter, ins nächste Lektorat, Feinlektorat und wie es alles heißt. Und am Ende schreibt mir dann trotzdem bei Lovely Books bei der Leserunde irgendjemand, Soll ich dir die Liste mit den Fehlern schicken? Und ich so, was? Sind noch Fehler drin? Ja, das waren wirklich Kleinigkeiten.
Vera
00:22:17
Ja, ja.
Tamara
00:22:18
Irgendwas ist immer ...
Vera
00:22:19
Ja, also, dass man gar keinen Fehler drin hat, das bricht man irgendwie nicht hin.
Kristina
00:22:23
Nee, ne?
Vera
00:22:24
Nein, nein.
Tamara
00:22:25
Aber schön ist, wenn's mit ganz vielen Augen gelesen wird. Man bekommt endlich das Print nach Hause, schlägt es an einer beliebigen Seite auf, und das Erste, was man sieht, ist ein Fehler.
Vera
00:22:34
Richtig.
Kristina
00:22:35
Was hast du dir dabei gedacht? Ich habe jetzt gerade von einer Kollegin, die hat das auch beim kleinen Verlag rausgebracht. Und wir haben uns die Bücher ausgetauscht und da habe ich reingeguckt. Und beim ersten Lesen ist es mir auch überhaupt nicht aufgefallen. Dann habe ich noch mal reingeguckt und dachte plötzlich, da ist ein Absatz zweimal drin. Also das passiert halt auch, ja. Also wenn es mir beim ersten Lesen nicht aufgefallen ist. Zwar komisch, aber ja. Beim Radio sagen wir immer, wir operieren nicht am offenen Herzen, wenn man mal einen Fehler macht oder hier rein, es versendet sich.
Vera
00:23:09
Es versendet sich, ja. Ich bin da auch gelassener geworden, am Anfang hatte ich auch Panik, wenn dann ein Fehler auftauchte. Klar, ist nicht schön, aber die Welt ist nicht untergegangen.
Kristina
00:23:24
Wenn man zu viele Fehler auf den ersten Seiten hat, muss ich sagen, dann verliert man die Lust. Ich habe da ein, zwei kennengelernt, die haben im Self-Publishing veröffentlicht und dann sagen sogar selber, also der eine sagte selber, ich mit Deutsch und so könnte da gar nichts anfangen und dann muss ich mir echt ein Lektorat gönnen.
Vera
00:23:45
Ja, müssen wir auch.
Kristina
00:23:46
Sonst legt man das mit weg.
Vera
00:23:48
Ein Lektorat muss man auf jeden Fall, ja, das ist… Das sage ich nicht nur, weil ich davon lebe.
Kristina
00:23:54
Ja, super Berufsgruppe, ich liebe sie alle.
Vera
00:23:57
Das ist auch immer schwierig, das ist im Selfpublishing, da kann jeder alles rausmachen und das schadet natürlich letztendlich dem Image, auch wenn die auf Dauer nicht wirklich eine Marktrelevanz haben. Die verschwinden schnell. Und das ist sicherlich ein Kampf, den wir regelmäßig führen, um da noch für Aufklärung zu sorgen. Aber ich finde das sehr erfrischend, dass du da diese Erfahrungen machst. Wie sehr bist du denn jetzt in der Buch-Bubble? Ich meine, das ist so verankert. Du bist da so irgendwie reingerutscht. Magst du das jetzt oder träumst du davon, doch die beste Laufbahn zu werden?
Kristina
00:24:52
Es hat mich schon gleich richtig erwischt. Ich vergleiche das immer mit damals, als ich noch zur Schule ging oder als ich dann studiert habe. Da war von Anfang an klar, ich studiere hier nur, um Abschluss zu haben. Also an der Uni zu bleiben, das wäre für mich, nein, um Gottes willen. Ich wollte in den Journalismus unbedingt rein. Da habe ich mir Zeitschriften bestellt, das Medium Magazin. In jeden Semesterferien habe ich Praktika gemacht. Schulzeit habe ich schon geschrieben für ein Anzeigenblatt und so. Also ich wollte es wirklich dann wissen. Und jetzt ist es so ähnlich mit dem Schreiben, habe ich festgestellt. Also ich habe dann, als das so losging, dann dachte ich, boah, geil, ich darf schreiben und so. Dann habe ich auch so Fortbildungskurse gesucht. Ich mache quasi – ne, nicht wöchentlich – aber ich mache gerne so Workshops mit online von diesen ganzen, wie sie alle heißen, diesen Anbietern. Dann habe ich Beim Autorenloft auch mal was mitgemacht, ein Fortbildungskursus in Berlin mit dem Mario Giordano, dem tollen, der schreibt so schön und ja, also das hat mich dann richtig gepackt, dass ich dann so alles drüber wissen wollte und mittlerweile ist fast schon wieder so, dass ich sage, den sparst du dir diese Fortbildung, wenn die nach einer Viertelstunde immer noch nicht zum Punkt kommen, dann gehe ich wieder raus und sage mir, in der Zeit schreibst du lieber. Das ist ja auch so eine Sache mit der Zeit. Wenn man dann noch nebenher arbeitet und sich dann vielleicht auch eine Deadline hat und sich sagt, naja, ich müsste jetzt weiterschreiben, das ist immer so, also im Moment habe ich halt eine Idee gehabt, oder schon vor einem Jahr eigentlich, für einen historischen Roman. Das entsprang dann auch aus so einer Fortbildung, aus einem Workshop von dem Autorenloft, die gerade so leider Pause machen, weil sich das nicht so ganz rentiert hat. Da hat eine Frau was erzählt über historische Romane auf Norderney, historische Krimis sogar. Da sollten wir dann mitmachen und dann haben wir uns so ein Foto gezeigt über so zwei Frauen in langen weißen Gewändern waren da drauf und die liefen so den Seesteg da so entlang. Und dann sollten wir ganz schnell so mit allen Sinnen so hören, schmecken, riechen, sehen, sollten wir dann ein paar Zeilen dazu schreiben. Und da habe ich dann losgelegt und geschrieben, sie freuen sich gleich, den Grafen zu treffen. Und beim Törtchen in der Konditorei und der Graf, der hat eine rote Nase, die pellt sich und so weiter. Jetzt Schwafel. Und dann kommt man da so rein und dann schrieb mir da, die Lisa Bitzer, die hat das gemacht, Die schrieb mir dann so als Private Chat, du, die rote Nase hat Potenzial, bleib dran. Und das hat mich so beflügelt. Ich bin am nächsten Tag sofort hier ins Stadtmuseum gerannt und hab gedacht, also ich wohne in Baden-Baden und hier gibt es so viel Historisches. Da habe ich dann gedacht, Mensch, historischer Roman, das wäre doch auch schön, ich habe doch Geschichte studiert. Und dann habe ich wirklich rumgeforscht, was es hier so alles gab und gibt und dann habe ich festgestellt irgendwann, Mensch, die Sissi war hier, der Prinz Edward of Wales war hier in Baden-Baden, Kaiser Wilhelm mit seiner Augusta waren hier und alle in diesen großen Hotels residiert. Da musste was draus machen. Aber diese Recherche, Respekt an alle, die die großen Wälzer schreiben oder vielleicht auch ganze Büros beauftragen damit. Also es hat mich schon gepackt, muss ich sagen. Und jetzt habe ich viele andere Ideen, muss jetzt halt mal gucken, ob es ein Verlag will und ob man es an die Leute bringt.
Tamara
00:28:21
Aber ich finde das zauberhaft, wie begeisterungsfähig du bist. Das macht so Spaß, dir alleine zuzuschauen, wie du erzählst.
Kristina
00:28:28
Ja, weil im historischen Roman sagen mir das auch ganz viele, weil ich dann wirklich jeden angequatscht habe. Als ich dann bei der Buchmesse – da bin ich ja bisher immer nur, um zu berichten für die ARD. Jetzt bin ich dieses Jahr zum ersten Mal nicht in einem ARD-Pool, weil die ARD ja spart und da sind nur noch weniger Reporter. Also ich war wirklich jahrzehntelang gefühlt immer auf der Buchmesse und habe die ganzen Promis interviewt und habe auch alle gefragt, wie schreiben sie. Und im vergangenen Jahr war es dann so, dass ich dann selber schon geschrieben habe. Dann bin ich ja ganz genau ausgesucht, wen möchte ich interviewen. Isa Pauli, Mensch, Sie schreiben doch auch so Krimis, so lustige. Und dann, wie machen Sie denn das? Da habe ich mal schön Informationen reingeholt und da habe ich aber auch jedem wirklich reingedrückt, dass ich auch gerade schreibe, ja, ich schicke Ihnen ein Buch, wenn es mal fertig ist. Und habe dann auch den Guido Kanz, den habe ich dauernd getroffen an den roten Teppichen. Und dem habe ich dann auch voller Begeisterung erzählt, als ich ihn mal in Köln interviewt habe, zu seinem neuen Buch. Und dann habe ich ihm hinterher, ich sah die ganze Zeit beim Interview mit mir gekämpft, und dann hinterher habe ich ihn einfach gefragt, sag mal, dürfte ich dich bitten, mir so eine Quote zu geben? Also so, dass er das hochliest und dann sagt, ja, mag ich gerne, ist ganz lustig oder so. Und dann hat er das auch gemacht. Und dann habe ich gedacht, ach Mensch, wie toll. Ja, aber es ist gerade bei dem Historischen, weil ich so viel rausgefunden habe hier und denke, mein Gott, sieht denn das hier niemand in Baden-Baden, dass so viel geschehen ist, das muss man doch zum Buch machen. Und jetzt hoffe ich halt, dass es einen Verlag gibt, der sagt, ja, wollen wir haben. Also es ist unterwegs gerade das Exposé. Gucken wir mal.
Vera
00:30:03
Also wenn du so begeistert bist, wir können dir sagen, wie das im Self-Publishing geht.
Tamara
00:30:07
Ja, kommst du auf der Buchmesse mal am Stand vorbei vom Self-Publisher-Verband. Alle drei.
Kristina
00:30:14
Ja, du, wenn kein Verlag sich findet, komme ich vorbei.
Tamara
00:30:17
Sehr gut.
Vera
00:30:20
Und wir haben gerade so im Zwischengespräch, da habe ich gerade davon erzählt, dass ich letzte Woche in Münster war, im Treffen der mörderischen Schwestern. Und das macht nämlich in Münster die Gisa Pauli und ich mag sie sehr. Die war ja auch schon bei uns zu Gast. Und wo du Cosy Quime geschrieben hast und bist du quasi so prädestiniert, mal zu den mörderischen Schwestern zu stoßen.
Kristina
00:30:43
Mit denen habe ich auch auf der Buchmesse schon mal gesprochen. Als ich mal ein paar Minuten Zeit hatte, bin ich bei denen vorbeigeschlappt und daraufhin sagte mir dann eine... Ach, Baden-Baden. Darüber schreibt sie auch gerade was. Und ich so, Baden. Und hat es auch mittlerweile rausgebracht. Ich habe dann nur gedacht, ganz andere Zeit.
Vera
00:31:01
Ich sage mal so, wenn man von dem Gedanken, man schreibt etwas zum ersten Mal, muss man sich eh freimachen. Als du Nordereien nahe erwähnst, habe ich nämlich an Elsa Dix gedacht. Die ist das auch.
Tamara
00:31:18
Die war auch schon hier.
Kristina
00:31:20
Ah, okay. Ja, ja, da habe ich viel gelernt bzw. sie hat schön erzählt.
Tamara
00:31:24
Ich habe nämlich überlegt, ob das bei ihr in Norderney war oder Sylt. Ich war mir nicht mehr ganz sicher.
Kristina
00:31:29
Norderney.
Vera
00:31:30
Sylt ist Gisa Pauli, die schreibt Sylt.
Tamara
00:31:32
Ah, okay.
Kristina
00:31:33
Ja, die Nordseeinseln überhaupt, das geht immer.
Tamara
00:31:35
Sind alle besetzt.
Vera
00:31:36
Ja, ja, da stehen sie voll drauf.
Kristina
00:31:39
Ja, ich muss in den Norden ziehen, es wird Zeit.
Vera
00:31:41
Die meisten, die darüber schreiben, wohnen da nicht. Das stimmt auch.
Kristina
00:31:45
Ja, aber ich habe auch schon überlegt, es gibt ja auch noch das Syndikat, neben den Mörderischen Schwestern, da kann man alles machen. Nur jetzt muss ich gucken, ob mein Krimi weitergeht. Dann könnte ich da...
Vera
00:31:57
Also bei den Mörderischen Schwestern geht es ja um die Förderung der von Frauen geschriebenen Spannungsliteratur.
Kristina
00:32:03
Das ist für mich sehr gut.
Vera
00:32:04
Da kannst du definitiv, da muss man nicht mal ein Krimi für geschrieben haben. Das reicht auch, wenn du einfach förderst. Insofern, und da ich die Regio-Schwester West bin, kann ich dich da nur zu begeistern.
Kristina
00:32:17
Ja, ja, ja, guck mich mal mal an, das stimmt. Sich zu vernetzen und Leute kennenzulernen, ist immer fruchtbar irgendwie.
Vera
00:32:23
Absolut, absolut.
Kristina
00:32:24
Das schwingt einen dann so.
Vera
00:32:26
Das haben wir ja auch gerade gesagt, das ist ja das, was die Anne weiß so gut kann. Darüber kennen wir uns ja jetzt. Absolut. Ich muss aber jetzt trotzdem mal so fragen. Du hast es ja gerade schon erwähnt, wer von uns hat schon mal die Chance, Guido Kanz zu fragen, ob er ein Zitat für das Buch gibt. Ich versuche das gerade in meiner Leserunde, die Leute zu fragen, und da kriege ich noch nicht beantworten. Du hast ja jetzt, wenn ich auf deiner Website gucke, bist du ja mit diversen Promis abgelichtet. Wie sehr fließen so diese Erfahrungen, die du mit diesen Menschen machst, denn in deine Bücher ein?
Kristina
00:33:10
Schon ein bisschen. Also ich habe festgestellt, irgendwas mit Promis, glaube ich, bleibt immer in den Büchern hängen. Ich will es nicht zu viel verraten. Also der zweite Garten Krimi ist nämlich geschrieben. Ich warte minütlich quasi aufs Cover. Der kommt im nächsten Frühjahr raus und wird auf dem Golfplatz spielen und da habe ich auch einen Promi bzw. Eine kleine Geschichte um diesen Promi untergebracht. Ja, ja. Also irgendwie, oder jetzt auch mit diesen Ideen für den historischen Roman, dass ich dann so an Sissi oder den Kaiserstar hängen bleibe, das ist schon irgendwie, ja?
Vera
00:33:46
Ja, also wir hatten gerade, das ist wirklich witzig, letzte Woche Mittwoch, als ich da in Münster war und mit Gisa und anderen Autorinnen da zusammen war, hatten wir nämlich genau das Thema, dass wir darüber diskutiert haben, wie viel von den, ja, von den Personen, die uns begegnen, laufen, fließen so in die Bücher ein. Ja, total. Und ja, bei mir ist das auch immer, also.
Kristina
00:34:10
Ich denke manchmal, weil ich ja vom Journalismus komme, also ich hatte wirklich am Anfang so den Gedanken, kann ich mir überhaupt was ausdenken? Beim Journalismus sollte man das ja doch eher nicht tun, sondern einfach nur berichten, was man so sieht oder erlebt und was einem gesagt wird. Und dann dachte ich so, ich habe auch am Anfang mich total kurz gehalten, immer in den Sätzen. Das wurde mir beim Radio natürlich so eingebläut und plötzlich sagte mir irgendwann meine Agentin, du, du kannst das auch noch ein bisschen ausführen oder ein bisschen mehr erzählen, wie das da so ist. Und ich so, echt, darf ich länger? Und dann war ich einmal von der Leine gelassen und schwups war ich bei über 300 Seiten beim Roman. Dachte, huh, zuerst dachte ich bei 150 Seiten, ich glaube, ich habe schon alles gesagt. Und plötzlich wird es dann doch so lang. Also man muss sich da umorientieren, das stimmt. Aber natürlich bringe ich Dinge unter, also in diesen fröhlichen Frauenroman. Erstmal habe ich da immer Dialekt untergebracht. Also ich selber komme ja aus dem Rheinland, habe mir bei dem Krimi jetzt gesagt, komm, das lässt du in Bonn spielen, das ist doch lustig, da ist einer, der rheinische Willi, das ist dann der in der Gärtnerei, der ist uralt, keiner weiß wie alt, und der lässt dann immer so einen Spruch raus und bei den Frauenromanen war das hier Schwarzwald, hier das Badische, wo ich jetzt halt hier wohne, ich glaube, da habe ich mich so ein bisschen daran abgearbeitet, weil ich das Badische und Schwäbische ist so am Anfang nicht so meins gewesen und jetzt dachte ich aber, man kann Humor gut transportieren durch Dialekt und klar, oder eine Figur hatte dann doch Züge von meinem Vater, ganz eindeutig. Oder jetzt hier bei dem Krimi, dem Nächsten, der auf dem Golfplatz spielt, oh Gott, oh Gott, ich wage gar nicht, den Golfclub zu fragen, ob die mal eine Lesung machen wollen. Denn wenn ich dann da lese und die erkennen sich alle wieder und dann ist einer der Mörder am Schluss, weiß ich noch nicht genau. Also klar, das fließt ein. Irgendwann löst man sich vielleicht davon. Aber dafür ist man ja auch immer. Deswegen fahre ich jetzt wieder gerne Bahn. Ja, das ist ja eigentlich gerade ganz schrecklich, Bahn zu fahren, aber man sieht immer irgendwas Abstruses oder kriegt was mit und einmal, und das wollte ich eigentlich in den dritten Band Frauenromanen einbauen, aber dazu kam es jetzt leider nicht, da haben sich zwei Mädchen unterhalten oder zwei junge Frauen im Zug, im Nahverkehrszug, ich glaube von Stuttgart nach Baden, nach Karlsruhe und die erzählten, dass sie so einen Polterabend gemacht hätten. Und da ging es darum, wer am schnellsten BHs eingesammelt hat von der ganzen Familie. Und wer die meisten hat, dessen Nachname würde das Paar dann tragen. Das finde ich so eine geile Idee. Da habe ich gedacht, das musst du mal unterbringen. Schreibe ich mir das immer in mein Handy, tippe ich mir das immer ein. Oder auch so lustige Vornamen. Bei irgendeinem Klassentreffen hat mal mir einer, ein ehemaliger Klassenkamerad, erzählt, der jetzt Direktor ist von der Schule, was für abstruse Vornamen es jetzt gibt von den Kindern. Sofort aufgeschrieben.
Tamara
00:37:14
Also es gibt ja so ein schönes T-Shirt, wo irgendwie draufsteht, ärgern Sie nicht die Autorin, sie könnte Sie in einem Krimi umbringen. Richtig. Machst du dir nicht zwischendurch Sorgen, dass vielleicht der ein oder andere, wenn du irgendjemanden interviewst, sich dann so ein bisschen zurückhält?
Kristina
00:37:31
Ach, so bekannt bin ich ja als Autorin noch nicht, ne? Also, und ich habe auch bisher Abstand davon genommen, irgendwelchen Promis meine Bücher mitzubringen. Sollte ich vielleicht doch verstärkter tun, um ein bisschen Werbung zu machen? Ach, können wir ein Foto machen? Mit Buch vielleicht? Aber nee, so weit ist es noch nicht gekommen. Ich glaube, als ich damals mal die Idee hervorgebracht habe, meiner Agentin gesagt habe, dass ich mal ein Promi-Buch schreiben könnte, da war es irgendwie ein Riesenproblem, dass man ja nicht einfach so alles Mögliche schreiben könnte, dann drohten schon die Klagen. Ich so, ne, so ganz so schlimme Sachen habe ich nicht, aber zur Not habe ich ja alles irgendwie auf Band oder auf hier, auf meinen ganzen Kassetten noch. Und ja, deswegen so nur im Promi-Milieu irgendwas spielen zu lassen, ist wahrscheinlich schwierig.
Tamara
00:38:21
Das heißt aber, der Golfplatz-Promi ist ein erfundener Promi?
Kristina
00:38:26
Da wird nur was erwähnt von einem Promi, also da traut kein Promi auf. Da wird nur eine Geschichte von einem Promi erzählt. Ja.
Vera
00:38:34
Ich glaube, du musst nicht spoilern. Aber was ich jetzt interessant finde, dass du das so... Ja, eigentlich durchaus bedenkenswert hältst, jetzt mit irgendwelchen Promis zu reden und denen dann direkt dein Buch zu geben. Mir käme das jetzt recht aufdringlich vor, oder bin ich da zu schüchtern? Ja, absolut.
Kristina
00:38:53
Ich habe gelernt, also erstmal trenne ich das natürlich strikt. Auch bei Instagram oder Facebook versuche ich doch strikt zu trennen zwischen ich, die Autorin, und ich, die Promireporterin. Natürlich geht das nicht so ganz. Ich hatte dann auch netterweise ein paar Lesungen, natürlich laden die einen mich ein, hier im Südwesten, weil sie mich hören, als würde ich sie aus dem Fernsehen sehen. Und dann komme ich trotzdem gerne oder sage, ja klar, und dann sagen sie mal vorher, können wir das aufs Plakat schreiben hier? Und dann sage ich so, hm, natürlich, aber da habe ich mittlerweile gedacht, also, dass ich bekannt bin aus dem Fernsehen, das kann man jetzt vielleicht, oder hier zumindest im Südwesten, da kann keiner was dagegen haben. Ich bin aber nicht als Promireporterin des SWR dann unterwegs. Hier bin ich heute ganz privat. Das versuche ich schon zu trennen. Insofern würde ich auch keinem Promi mein Buch mitbringen. Aber ich habe gelernt, nicht ganz so bescheiden zu sein. Ich war früher schüchtern, sagen wir mal so. Als ich die erste Umfrage beim Radio machte, für das Radio in der Fußgängerzone, in der Königstraße in Stuttgart. Da habe ich dann irgendwann gelernt, wirklich die Leute einfach anzuquatschen. Da kriegt man auch so einen Blick für die Leute, wer wird dir was erzählen, Mütter mit Kinderwagen geht immer und so. Die haben Zeit oder auch nicht. Aber ja, da habe ich, glaube ich, diese Scheu ein bisschen abgelegt. Und jetzt habe ich dann aber auch zum Beispiel mal bei Instagram, da bewirbt man natürlich sein Buch so ein bisschen. Und irgendwann habe ich gesehen, dass eine Buchhandlung in Boll, Ich wollte, weil es in Bonn spielt, immer eine Lesung auch dort machen. Dann hat sich aber keiner gemeldet. Ich habe einen Freund losgeschickt, der sagte, du bei Thalia in Bonn liegt dein Buch gar nicht aus. Ne, ne? Und dann hat aber eine nette kleine Buchhandlung in Beul, hat dann mein Buch mal in die Hand so hoch gehalten, in die Kamera, hat so fünf Krimi-Tipps gemacht. Das fand ich so toll, hab ich direkt hingeschrieben. Och danke, wenn ihr eine Lesung haben wollt, sagt Bescheid. So mach ich's dann eh. Und dann kam zurück, ach ja, können wir gerne machen. Ich so, wann bist du im Rheinland? Ich so, nächsten Monat. Dann hatten wir eine Lesung gemacht. Und das war dann auch wirklich ganz nett. Insofern, da habe ich ein bisschen die Scheu abgelegt, aber ja, man kann auch nicht jedem sein Buch aufdrücken, das habe ich jetzt auch gelernt. Nicht jeder liebt Krimis, nicht jeder liebt Cozy Crimes, so ist es halt. Nicht jeder liest. So bekannten Freunden bringe ich dann, wenn ich noch ein paar Bücher übrig habe, bringe ich eins mit und sage dann, paar Sterne wäre schön. Oder eine kleine Rezension, aber muss auch nicht sein. Irgendwann lässt man los. Ich gucke auch nicht mal jeden Tag nach Rezensionen.
Vera
00:41:34
Nö, also ich hatte jetzt gerade ein bisschen Angst, wenn wir jetzt hier, wir werden ja doch viel von Selfpubbichern gehört. Man kann die Promis einfach anhauen und suchen, dann werden die jetzt geflutet.
Kristina
00:41:45
Ich sag mal so, also wenn das Buch einen Bezug hat dazu, demjenigen vielleicht, deswegen kam ich auch nur auf Guido Kanz, weil der ja Rheinländer ist. Und der hat dann sich selbst auch den Bezug gebastelt, indem er mir geschrieben hat, ja eher als mit dem großen Latinum und Katzen, er hätte eine Katzenhaarallergie, irgendwie sowas. Er hat dann geschrieben, weil Löwe drin vorkommt. Also das mit dem Latein, da ist nämlich der Kollege meiner Gärtnerin, das ist der Lateinlehrer früher gewesen, der immer allerleinische Sprüche beratet. Und das passte dann irgendwie. Und auch das Lustige passte halt. Also wenn man als Self-Publisher sich sagt, oh, das wäre doch schön, wenn man vielleicht jemanden kennt. Manche kennen ja wirklich Leute. Ach, der wohnt bei mir in der Straße hier, der Alklaume oder so. Ich weiß es nicht. Dann würde ich auch keine Scheu haben, den mal zu fragen. Man kann ja nur... Wie sagte letztens eine Gästeführerin, die habe ich kennengelernt, weil ich recherchiert habe über den historischen Roman. Die kommt aus Holland und die sagte so schön, ein Ja kann man sich abholen, ein Nein hast du sowieso schon.
Tamara
00:42:48
Das stimmt.
Kristina
00:42:49
Da dachte ich, okay, nur Mut.
Vera
00:42:50
Na ja, sicher, das sagt man auch immer in Vertriebsschulungen. Ich hab damals, mein erster Krimi heißt ja Tote Models nerven nur.
Kristina
00:42:58
Mhm.
Vera
00:42:59
Den hab ich dann auch an Heidi Klum geschickt.
Tamara
00:43:01
Oder was? Haben wir auch Heidi Klum, ja.
Vera
00:43:04
Ich hab aber die Antwort nicht gesagt.
Tamara
00:43:05
Man muss nie wieder sagen, ob man das heute noch wollen würde.
Kristina
00:43:08
Ja, an die kommst du auch einfach nicht ran. Es ist schon immer so gewesen, solange ich diesen Job mache, Es war drei noch ein statement abgegeben weil die sich ja beschwert hat darüber dass es keinen journalismus mehr gäbe Dass die alle schreiben weil irgendwer hat bei einem englischen blatt abgeschrieben dass sie nur 900 kalorien zu sich nehme Keine ahnung wer sich das ausgedacht hat darüber hat sie sich zurecht Aufgeregt und hat gesagt ist alle schreiben nur noch ab es gibt ja keinen richtigen journalismus mehr Da habe ich aber so einen kleinen brief an sie geschrieben von wegen ja lieber heidi klum wäre doch schön wenn du mal wenigstens wenn du eine Agentur hättest oder einen Manager, an den ich mich wenden könnte, wenn ich eine Frage habe. So unerreichbar, wie sie ist, wird das nichts mit dem richtigen Journalismus in Bezug auf Heidi Klum.
Vera
00:43:56
Ja, wobei da direkt eine Frage aufpoppt bei mir. Wir sind ja der Podcast für die Bücher-Bubble Und natürlich möchten wir auch den ein oder anderen Namen hier mal bei uns zu Gast haben, der auch so in den höheren Riegen ist. Ein paar sind uns ja gelungen. Was ist denn so dein Tipp, wie kann ich an so Berühmtheiten drankommen? Ich meine, ich schreibe Mails an deren Agenturen, 90 Prozent kriegt man noch nicht mal eine Antwort über den Verlag.
Kristina
00:44:33
Also ich mache auch Buchtipps bei uns im Programm immer wieder. Klar, das gibt natürlich viele Reihen. Da sind die Bücher von bekannten Autoren gefragt. Wir haben eine Reihe bei SWR 3 Lesen oder Lassen. Da sagt man sich so, der bringt wieder ein Buch raus. Da bin ich sehr gespannt drauf. Lohnt es sich oder soll ich es lassen? Gut, das setzt voraus, dass man den Autor schon kennt, aber ich würde, wenn ihr den für ein Podcast, das ist doch kein Problem, also guckt, welcher Verlag das ist, Guido kann zum Beispiel, der hat doch gerade ein Kochbuch rausgebracht. Und der hat nämlich das Kochen angefangen während Corona, wenn ich das so richtig verfolgt habe. Ja, ich habe ihn in der Talkshow gesehen. Ja, und dann die Verlage, die sind natürlich super happy, wenn man einen haben möchte. Und ich glaube, Podcast ist da ähnlich. Also ich meine, es ist ja auch eine Verbreitung.
Vera
00:45:22
Ja, aber wir sind noch nicht in der Abonnentenzahl von Fest und Flauschig oder so.
Kristina
00:45:27
Ja, aber ihr seid zum Beispiel bei Guido Kanz, um bei ihm mal zu bleiben. Also ihr seid doch so grob in der Gegend.
Vera
00:45:32
Das stimmt.
Kristina
00:45:33
Und regional schon mal. Und wenn er Zeit hat, macht er vieles möglich. Also einfach versuchen.
Vera
00:45:39
Ja, das machen wir auch. Aber wie gesagt, es gibt einige, wie gesagt, wir hatten ja auch schon ein paar, die direkt auch zum Teil selbst antworten. Es gibt auch schon mal Agenten, die dann nett schreiben, das passt nicht oder so. Aber wie gesagt, von vielen kriegt man auch keine Antwort.
Kristina
00:45:57
Bei der Agentur landet es letztendlich. Aber wenn man über den Verlag geht und der Verlag sagt, hier, wir wollen das, wir wollen, dass der diesen Podcast mitmacht, dann ist die Agentur natürlich auch erstmal so, ne, dann kommt es vom Verlag. Dann ist das vielleicht besser.
Vera
00:46:11
Ja, das können wir mal versuchen.
Kristina
00:46:12
Ja.
Vera
00:46:14
Aber wenn du sagst, du machst mehrere Buchtipps, also du machst dieses Lesen oder Lassen, was machst du noch? Ich bin ja nicht so Experte.
Kristina
00:46:22
Also bei SBA 1 in Baden-Württemberg gibt es eine, die machen Sonntagnachmittag immer so Buchvorstellungen, alles Mögliche, von Sachbuch, Ratgeber, Romane, Krimis. Das machen dann die Redakteure selber und die sind dann immer aufgerufen, was hast du denn gerade gelesen? Ich habe immer hier einen Stapel liegen, also ich bestelle mir die Rezensionsexemplare, immer wenn ich die Kataloge mal durchgearbeitet kriege, dann bestelle ich mir das, was mich halt interessiert. Und dann liegt ja der große Stapel und dann muss man sich halt ranhalten und mal ein bisschen lesen. Ich lese eigentlich recht schnell und wenn mich ein Buch wirklich begeistert, dann schlage ich das vor. Klar, ich bestelle natürlich auch den neuen Stephen King oder John Irving, aber ich lese gerne Lustiges und bin immer auf der Suche nach guten, lustigen Büchern, denn ehrlich gesagt, so viele gibt es da gar nicht. Gut, der Humor ist unterschiedlich, aber dann sage ich mir immer, das ist doch nicht lustig, dann lege ich ihn da weg. Also, ja.
Vera
00:47:22
Wenn du sagst, du liest die Kataloge durch, also noch die Papier-Verlagskataloge oder VLBX?
Kristina
00:47:27
VLB-TICS. Äh, ja.
Vera
00:47:32
Dann hast du meine Verlagsvorschau noch nicht geguckt.
Tamara
00:47:35
Ne?
Kristina
00:47:37
Ich lese... Also die Verlage schicken immer so links. Hier ist unsere neue Verlagsvorschau. Und dann klicke ich auf diesen Link und finde dann da hoffentlich alles.
Tamara
00:47:48
Vera macht sich gerade eine Notiz. Bei LBTiX Link an Christina schicken. Sehr gut.
Vera
00:47:55
Ich schreibe lustig. Wollte ich beides sagen.
Kristina
00:47:58
Im Self-Publishing habe ich auch mal eine Frage. Wenn ihr als Self-Publisher unterwegs seid, macht ihr das, weil ihr für die Ideen keinen Verlag gefunden hattet? Oder macht ihr das, weil ihr von Anfang an sagt, ich lasse mir nicht reinreden? Oder macht ihr das so aus einer Mischung vielleicht?
Vera
00:48:15
Nö, also definitiv nicht, weil ich keinen Verlag gefunden habe. Klar, das mag mal vor zehn Jahren. Als ich anfing, war auch Self-Publishing noch nicht so. Klar hat man noch Verlage gesucht, aber ich habe dann sehr schnell gemerkt, diese Ungewissheit und dieses ganze Prozedere mit Exposé schreiben und Leseprobe und dann weißt du immer noch nicht, was kommt. Und dann kriegst du irgendeinen Vertrag, die wollen dann vielleicht das nicht so, dann musst du das so schreiben und dann hast du eine Deadline und dann wachtest du zwei Jahre, bis dein Buch rauskommt. Das war mir alles. Und heute habe ich meine Idee, ich schreibe mein Ding, mache es dann, wenn ich, haue ich das raus. Mittlerweile, meine Bücher sind ja auch überall im Handel erhältlich, und das ist heute kein Thema mehr. Und jetzt bin ich da zehn Jahre dran, habe ich mir meine Fanbase aufgebaut. Ich meine, ich bin keine Bestsellerin und könnte sicherlich nicht davon leben, Die meisten anderen Autoren können das auch nicht. Nein.
Kristina
00:49:13
Ja, das wäre immer mal eine Frage, dass es halt auch gedruckt irgendwo ausliegt.
Vera
00:49:17
Ja, natürlich. Also das ist ja heute kein Thema mehr. Selbst Papierchen. Du kannst ja heute zu irgendeinem Dienstleister gehen, BOD, Tradition, Epokie, wie sie alle heißen. Dann lest du alles deine Sachen hoch und dann ist dein Buch in zwei, drei Tagen im Handel erhältlich und kann auch natürlich, wenn es Buchhandlungen machen, ausliegen.
Kristina
00:49:37
Ja, genau. Und wie schaffst du es dann? Weil das war bei mir jetzt auch so ein Punkt. Nachdem ich von Amazon kam und dann festgestellt habe, ja, Amazon, also wie gesagt, die haben auch Lektorate, das sind auch alle ganz nette dahinter, das war alles, finanziell war irgendwie alles sehr ähnlich. Und dann ging das auch relativ, die sind auch sehr zack-zack so unterwegs. Und dann habe ich nur festgestellt, ja, stimmt, es liegt ja gar nicht in der Buchhandlung aus. Und dann habe ich so auf diesen Krimi gehofft und dann kam der raus und das Erste, was ich dann hörte von meiner Lektorin war, Ja, Glückwunsch, aber die Buchhandlungen haben verhalten bestellt. Ich dachte, bitte? Ich hatte wirklich diese naive Vorstellung, jetzt habe ich einen richtigen Verlag, jetzt liegt mein Buch überall aus.
Tamara
00:50:21
Naja, gut, es erscheinen jedes Jahr mindestens 70.000 neue Bücher und wie viel Platz hat so eine Buchhandlung?
Kristina
00:50:26
Ich weiß. Und ich gehe ehrlich gesagt auch gar nicht mehr gerne in diese Ketten, denn ich komme da rein, ja, ich finde natürlich diese ganzen Promi-Bücher, es sei Ihnen ja auch gegönnt, Und diese Bestseller. Dann hängt da auch immer diese Spiegel-Bestseller-Liste. Das ist ja auch schön für die Kollegen, aber kleinere Buchhandlungen machen sich mehr Mühe.
Vera
00:50:50
Einmal hängt das natürlich davon ab. Die großen Verlage haben natürlich eine Vertriebsmannschaft, die da eher dafür sorgen kann. Die können sich bei so Ketten auch Präsentationstische kaufen.
Kristina
00:51:01
Genau.
Vera
00:51:03
Und solche Sachen können kleinere Verlage nicht. Das können die auch nicht für jedes Buch machen, das machen die nicht. Die haben vielleicht jeden Termin 30 Bücher raus, für vier, fünf wird Marketing gemacht, der Rest ist Füllmaterial. Und natürlich, ich kann da als Self-Publisherin nicht mithalten. Ich hab das mal angefangen, hier zumindest in so einem regionalen Umfeld. Da gibt es auch ein paar Buchhandlungen, die Bücher von mir hinlegen. Aber ich muss auch ganz ehrlich sagen, der Aufwand rechnet sich vorne und hinten nicht.
Kristina
00:51:31
Ja, das ist sehr viel eigenes Engagement.
Vera
00:51:34
Jaja, das ist einfach für die Seele. Man freut sich. Und jede willige Buchhandlung in meinem Heimatort, die haben ein ganzes Regal mit meinen Büchern. Da freut mich immer sehr. Und das tut auch gut, wenn man da vorbeigeht. Aber letztlich ist der Umsatz Online-Geschäft.
Kristina
00:51:50
Und dass man da sichtbar ist. Weil ich meine, bei diesen vielen neuen Büchern...
Vera
00:51:54
Ja, da kann man ja Möglichkeiten suchen. Und ich sag mal so, klar, du hast sicherlich den Vorteil, dass du eine größere Verbreitung hast und dadurch natürlich, und dann baut sich das auf.
Kristina
00:52:07
Ja, ich weiß auch nicht. Also mit meinen Amazon-Büchern war ich dann unterm Strich eigentlich auch ganz zufrieden dafür, dass das jetzt vielleicht auch nicht der große literarische Erguss war, sondern einfach mal meine ersten beiden Bücher, eine nette Geschichte.
Vera
00:52:21
Also Amazon hat sicherlich den großen Vorteil, dass die halt alles in einer Hand haben. Die haben die Plattformen, die haben alles in einer Hand und die können halt dafür sorgen, dass die Bücher auf deren Plattform optimal präsentiert werden, das tun sie ja auch. Und klar, noch ist der stationäre Buchhandlung, haben jetzt im Gesamtbuchumsatz die Mehrheit, aber ich meine den Amazon-Umsatz ist nicht zu unterschätzen, das ist schon eine Menge. Die meisten Self-Publisher und Self-Publisherinnen, die ich kenne, die fünfstellige Einnahmen jeden Monat haben, machen das nur mit Amazon. Also, da ist schon Geld zu holen, und da muss man sich mal auf das konzentrieren, was man erreichen kann. Was ich aber dazu noch sagen wollte, deswegen, ein Punkt, und das finde ich halt immer so schade, ist, ich hatte so eine Erfahrung gemacht, eine Freundin von mir, die Fetis im Telefonmarketing, die hatte mir mal angeboten, Sie ruft mal so all diese Redaktionen an, die Buchtipps in ihren Medien haben, es jetzt Zeitschriften, sind Radio und so weiter. Ich frage die mal, ob die nicht mein Buch vorstellen wollten. Und da kam fast immer die Aussage, dass die nur Bücher von Verlagen nehmen und dann meistens auch nur noch von einer bestimmten Anzahl von Verlagen, noch nicht mal von allen.
Kristina
00:53:37
Ja, ok.
Vera
00:53:40
Wenn du mir jetzt sagst, du kriegst die Verlagsvorschauung von den Verlagen, die jetzt schon mal geüblich sind, da fallen natürlich viele durch das Raster und werden eigentlich in den öffentlich-rechtlichen Medien überhaupt nicht gespiegelt. Was ich sehr bedauerlich finde, jetzt nicht nur im Allgemeinen, sondern auch im allgemeinen kultureller Vielfalt.
Kristina
00:54:07
Ja, ich glaube, da ändert sich hoffentlich auch ein bisschen was, dass man da offener wird. Ganz ehrlich, ich hatte auch immer das Vorurteil, beziehungsweise es hat sich leider auch oft bestätigt, wenn ich so Self-Publisher-Bücher gelesen habe, eben, dass da halt kein Lektorat dabei war. Und so ein Buch empfehle ich dann halt auch nicht mit gutem Gewissen.
Vera
00:54:29
Das muss man halt, das ist auch voll okay.
Kristina
00:54:31
Ja, also das hat dann was mit Qualität zu tun. Und bei einem Verlag weißt du einfach, das hat dann schon eine Qualität.
Vera
00:54:38
Da hast du gerade am Anfang auch gesagt, da steht dann so ein Verlagsname drauf und die wissen auch nicht zwingend, was die für ein Lektorat machen.
Kristina
00:54:48
Achso, ja zumindest bei den großen Verlagen, sagen wir mal so. Bei den kleinen.
Vera
00:54:52
Aber dann mischen wir da viel raus. Und es gab gerade so eine Studie, die besagt, dass ganze 40 Verlage 80 Prozent des Buchmarktes abdichten und über zweieinhalb tausend andere den restlichen 20% und das natürlich im Sinne der Vielfalt und so nicht gut.
Kristina
00:55:11
Ja, ich glaube, da kann man dann als Self-Publisher irgendwie entgegensteuern, indem man gute Bücher rausbringt, indem man am besten mit denen auch in seiner Community da Erfolg hat. Und dann wiederum wird, wenn wir schwerfälligen, werden dann darauf aufmerksam und sagen, was ist denn das? Es ist ja ähnlich wie mit Kinofilmen. Also wir haben ja immer nur über Kinofilme berichtet und natürlich über Filme, die in der ARD laufen. Aber irgendwann mussten wir uns da auch umgewöhnen und sagen, was ist denn mit Netflix? Die haben wir auch zuerst gesagt, nee, wir machen nur Kino. Und jetzt sagen wir, nee, bei den Streamingdiensten oder wenn wir einen Serientag haben und Serien vorstellen, dann sagen wir dann schon, das ist da und da zu sehen. Natürlich gucken wir auf die ARD erstmal, die hat ja auch schöne Sachen. Aber da kann man dann irgendwann die Augen nicht mehr ganz verschließen davor und das Leben verändert sich halt. Und so geht es halt weiter. Und ich finde es ja grundsätzlich immer schön, wenn die Menschen überhaupt noch lesen. Und letztendlich auch egal, was sie lesen, Hauptsache, sie lesen, also. Und, ja.
Vera
00:56:13
Ja, und wenn ich jetzt hier so gerade eine Medienschaffende vor mir habe, dann hast du schon mal was vom Self-Publishing-Buchpreis gehört?
Kristina
00:56:21
Ja. Durch eine andere, die Self-Publisherin ist. Und sich da wohl bewerben wollte. Ich weiß gar nicht, was draus geworden ist.
Vera
00:56:30
Aber die läuft ja noch.
Tamara
00:56:31
Ja, kommt auf einen welchem Jahr. Ja, wenn man da gewinnt, dann liegt man zum Beispiel in über 300 Filialen von Telia aus.
Kristina
00:56:38
Oh, das ist natürlich toll.
Vera
00:56:40
Und das ist natürlich auch eine Quelle für die Medien, die das leider noch viel zu wenig machen, ein gutes Self-Publishing-Titel zu finden und einfach auch mal da die Vielfalt zu zeigen.
Kristina
00:56:49
Ja, habt ihr denn eure Bücher dann schon mal auch an Redaktionen geschickt?
Vera
00:56:54
Also ich persönlich hab das schon, ja.
Kristina
00:56:56
Und dann nix gehört?
Vera
00:56:59
Also da, wo ich hingeschickt hab, ich hab ja dann vorher Kontakt aufgenommen und gab's so ein, zwei im regionalen Umfeld. Die haben dann auch berichtet. Mhm, okay.
Kristina
00:57:09
Ja, regional ist immer super. Ich muss aber auch sagen, von den vielen Büchern, die ich lese, stell ich auch nicht jedes vor. Das ist nicht so, dass ich sage, oh, juchu, der neue irgendwas. Und wenn ich feststelle, das ist nix, stell ich's nicht vor. Also mir ist auch völlig egal, wer es geschrieben hat und in welchem Verlager es geschrieben hat, wenn es mich wirklich begeistert. Und ja, es stimmt, da müsste man mehr Self-Publisher-Bücher lesen. Vielleicht ist da einfach der Punkt, dass ich die nirgendwo bestellen kann, so, ne?
Vera
00:57:38
Doch, sicher, die kannst du überall bestellen.
Kristina
00:57:40
Ja, aber kostet mich das dann was, oder kriege ich als Journalist das umsonst?
Vera
00:57:44
Okay. Bei den meisten Dienstleistern ist das so, dass Presse-Exemplare dir so zugeschickt werden, bei Autoren, Autorinnen wie mir sowieso.
Kristina
00:57:59
Ja, da muss man sich mal weiter umgucken. Es wird natürlich immer mehr. Es werden immer mehr Bücher und immer mehr Kataloge, die man sich angucken muss, darf natürlich.
Vera
00:58:07
Aber, ja. Einerseits sagt die Buchbranche immer, dass es weniger Leser und Leserinnen gibt. Wobei Bei den meisten Statistiken glaube ich, dass Reserve-Budgeting da gar nicht wirklich drin ist. Wenn ich andererseits auf Leipziger Buchmesse gehe und sehe, wie viele kilometerlange Schlangen da stehen, wenn da UIF oder irgendwelche anderen Bekannten, Self-Publisher, da sind, da frage ich mich immer, ja, da sind doch ganz viele und auch junge Menschen, die lesen.
Kristina
00:58:41
Ah, die Jungen. Ich habe auch schon gedacht, kann ich nicht auch so ein Young Adult oder New Adult Buch mal schreiben? Weil da habe ich bei der Buchmesse in Frankfurt auch gesehen, da waren kilometerlange Schlangen. Und da habe ich mal gefragt, bin ich zu, das war Lübbe, und da bin ich zu denen hin. Ich kenne ja die Pressefrauen immer und habe dann gesagt, wofür stehen die ja alle an? Für die und die und die. Da waren dann so drei oder vier Autorinnen, die in diesem Genre geschrieben haben. Ich so, jetzt geben sie mir mein Buch mit. Jetzt lese ich das auch mal. Das habe ich bisher nicht gemacht, weil ich dachte, mein Gott, da bist du irgendwie altersmäßig drüber hinweg. Aber ich habe mir die durchgelesen. Riesenschinken sind das ja immer. Und lassen sich alle gut lesen. Also so, ja, und die sind alle so begeistert, die jungen Leute. Und ich bin ja dann echt froh, wenn sie lesen. Ja gut, eine Geschichte habe ich jetzt noch nicht für New Adult, aber wer weiß.
Vera
00:59:28
Du musst da jetzt erstmal das historische Thema abarbeiten. Ja, ich weiß.
Kristina
00:59:31
Ich neige zum Verzetteln oder zu viele Ideen zu haben. Also man kann doch nicht alles auf einmal machen.
Tamara
00:59:40
Historisches Young Adult.
Vera
00:59:41
Puh. Ich glaube, das geht mir doch nicht gut.
Kristina
00:59:45
Das wird nicht einfacher. Aber schön in langen Jahren, lange Kleider. Ja, das stimmt natürlich.
Vera
00:59:50
Ja, so Wicherton, um bei Netflix zu bleiben, sind auch so Serien, die sind total Hit.
Kristina
00:59:58
Ja, gibt's das schon?
Vera
01:00:00
Ich will wahrscheinlich irgendwo, aber das macht doch keinen Sinn.
Tamara
01:00:04
Ohne expliziten Namen.
Kristina
01:00:06
Der junge Graf und so, da bin ich ja wieder. Okay, da muss ich mir überlegen. Das Problem ist halt auch, ich bin ja als Promireporterin unterwegs im Radio und im Fernsehen Und mache das mit den Buchtipps, mache ich schon eigentlich von Anfang an aus eigenem Interesse. Es ist sozusagen on top, dass ich das noch so einfach gerne mache, weil ich eh viel lese und auch relativ schnell lese. Aber ich bin halt nicht so wie bei meinen Kollegen, die in den Kulturabteilungen sitzen, dass die nur für Bücher zuständig sind und den ganzen Tag nichts anderes machen können, als lesen und gucken können und sich nur mit Literatur auseinandersetzen. Insofern ist es dann irgendwann einfach auch so eine Mengenfrage, wie viele Bücher schaffe ich? Also ich habe auch von den Bekanntenautoren so viele Bücher noch liegen und die kommen nicht hinterher. Die Verlage fragen halt auch schon ständig, na und wie gefällt das Buch? Ich habe ihn noch nicht gelesen. Naja, der nächste Urlaub kommt bestimmt.
Vera
01:00:56
Ja, guck mal, das ist nur das Problem, wenn man berühmt ist.
Kristina
01:01:03
Ach, nee, ich bin nicht berühmt, sonst würden mir Leute meine Bücher kaufen, ohne sie zu kennen.
Vera
01:01:09
Nach der Ausstrahlung dieser Folge kannst du dich nicht mehr reckonstruieren.
Tamara
01:01:13
Achso, okay.
Kristina
01:01:15
Bei den ersten kleinen Lesungen, die ich hatte, da kamen dann auch so ein paar Zuschauerinnen, vor allen Dingen, die sind ja dann so um die 60 rum. Und die kamen dann auch an und sagten, sie sind ja wie im Fernsehen. Und ich so, ja, wie sollte ich sonst sein? Nee, sie sind ja genauso. Und ich so, ja, ja, ich gebe mir Mühe. Vielleicht noch ein Tipp, wenn ihr mal eine Lesung macht, Törtchen-Lesung. Törtchen gehen immer. Ich hatte eine, wir haben eine Kondition, wenn ich am Freitag beim Fernsehen bin, bei Kaffee oder Tee, da wird ja immer der Sonntagskuchen gebacken und da haben wir eine Konditorin oder Konditor da und eine aus Mendig bei Koblenz, die Lucia Kranz, mit der habe ich dann irgendwann mal überlegt, weil sie so einen Hof übernommen hat, also den alten Hof ihrer Oma und da macht sie jetzt ganz feine Törtchen drin, hat aber kein richtiges Kaffee, aber diesen Hof und wollte sie immer Kultur im Hof unterbringen. Da habe ich ihr irgendwann gesagt, ja, wir machen das. Ich mache eine Lesung bei dir. Dann haben wir das gemacht. Dann kriegst du die Himmelfahrt. Und sie hat gesagt, ja komm, dann machen wir mit Törtchen. Und dann hat sie ordentlich 15 Euro gleich verlangt für die Eintrittskarte und dafür drei Petit Fours dabei. Die stammen dann auch aus meinem Krimi. Dann hat dann der Vater das Buch gelesen und hat gesagt, so diese Törtchen kommen drin vor. Also ohne Rezepte geht es bei mir auch nie, ohne Essen. Und dann hat die das nachgebacken. Und dann bekam die so ein Tellerchen mit so drei Petit Fours und wir hatten 70 Anmeldungen. Also ich kann das nur fehlen. Da haben wir noch einen Zusatztermin gemacht, also... Was zu essen und zu lesen ist immer gut.
Tamara
01:02:45
Das ist ein guter Hinweis, weil ich habe der Vera im Vorgespräch gerade erzählt, dass ich heute Abend Weihnachtsliederproben gehe für meine weihnachtliche Konzertlesung. Vielleicht sollten wir dann in Richtung Plätzchen noch gehen.
Vera
01:02:57
Da hatten wir doch die Elke Pistor, die macht das auch immer mit Plätzchen.
Tamara
01:03:00
Ja, absolut.
Vera
01:03:03
Bei mir kommt ja immer erst niederrheinliche Kost vor den Büchern und Marmorkuchen. Ich habe schon mal auf der Messe in Frankfurt gestanden und Marmorkuchen verteilt zu meinem Buch.
Tamara
01:03:11
Von der Mama.
Kristina
01:03:12
Am Niederrhein ist man auch gerne. Ein Teil meiner Familie lebt am Niederrhein. In Strahlen.
Vera
01:03:18
Ja, guck mal, ich komme aus Krefrath. Da ist Dreck um die Ecke. Ja, und wir entlassen dich auch nicht, bevor du dich unseren total kritischen und schwierigen Buch-Bubble-Fragen gestellt hast.
Kristina
01:03:31
Ja.
Tamara
01:03:31
Jawohl. Genau, liebe Christina. Was wissen denn andere nicht über deine Arbeit und was du jetzt als Arbeit nehmen möchtest, sei dir überlassen.
Kristina
01:03:42
Also da gehe ich natürlich jetzt mal vom Schreiben aus. Was man vielleicht nicht weiß, ist, dass mir wirklich die Ideen beim Schreiben viele erst kommen. Und dass ich, nein, ich wusste anfangs, als ich den Krimi angefangen habe, wahrscheinlich fälschlicherweise, wusste ich nicht, wie es ausgeht.
Tamara
01:03:57
Da kenne ich noch so eine.
Kristina
01:03:59
Dann habe ich mir sagen lassen, das musst du ganz anders machen und man muss von hinten nach vorne den Krimi schreiben.
Vera
01:04:04
Quatsch, vergiss es.
Kristina
01:04:05
Da habe ich mich etwas schwer getan. Beim nächsten Krimi wusste ich ein bisschen mehr, aber das ist geblieben. Und das ist so. Deswegen kann ich auch jedem nur raten, der so irgendwie sagt, ach, Schreibblockade oder ich weiß es nicht, ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll, hinsetzen und wirklich machen. Nur so geht's.
Vera
01:04:21
Ja, können wir nur unterschreiben.
Kristina
01:04:23
Absolut.
Tamara
01:04:25
Ja, da sind wir ja schon fast bei Frage Nummer zwei. Was ist denn deiner Meinung nach der größte Irrtum, der sich in der Buchbranche hält?
Kristina
01:04:33
Also zum einen, was ich aber eben schon erzählt habe, dass jedes Buch von den großen Verlagen automatisch in jeder Buchhandlung rausliegt. Das ist nicht so, kann ich jedem Autor sagen. Ansonsten würde ich sagen, dass man richtig wahnsinnig gut schreiben können muss, damit man einen Buchvertrag bekommt. Das ist auch nicht der Fall unbedingt. Also es kommt immer darauf an, A natürlich wer man ist, wie man schreibt, was man für eine Type ist, was gerade gefragt ist, auch jetzt in diesem Herbst oder in dem nächsten Frühjahr. Da steckt so viel dahinter, dass man also als Autor oder Autorin nicht traurig sein darf, eigentlich, wenn man abgelehnt wird. Es sei denn, man schreibt totale Grütze, das kann natürlich auch sein. Aber da steckt so viel anderes dahinter. Du, der historische Roman läuft gerade nicht so, oder der ist gerade am ausklingen ja dass man sich da keinen kopf machen soll also ist, Ja, und ich schreibe keine Literatur, keine große. Das ist vielleicht auch noch so ein Punkt, den man vielleicht gar nicht weiß. Ich habe mir mal erzählen lassen, dass die große Literatur, die dann auch Preise kriegt und so, dass die sich gar nicht so gut verkauft. Dass die gar nicht so viel Geld damit verdient.
Tamara
01:05:50
Und da hält die ja nicht so.
Kristina
01:05:52
Ja, da dachte ich, gut, dass ich nur so seichtes Zeug schreibe.
Vera
01:05:57
Ja, und manche Buchpreisgewinner sind so schwer zu lesen.
Kristina
01:06:00
Ja, das kommt noch dazu, also man muss auch der Typ dazu sein. Ich mein, das ist ja echt toll, wenn man dann so wahnsinnig so einen Schreibstil hat oder was auch immer und dann schon Preise zu Hause stehen hat, aber wenn man davon nicht leben kann, ist das natürlich auch bitter.
Vera
01:06:11
Ja, das ist bitter.
Tamara
01:06:15
Ja, aber wenn du denn jetzt ein schönes Buch auswählen könntest und dort als eine Figur in die Geschichte eintauchen dürftest, was wäre das für ein Buch und was würdest du da anstellen?
Kristina
01:06:26
Ja, da habe ich auch lange überlegt und dann gedacht, nee, eigentlich ist es ganz einfach und ganz schlicht. Ich glaube, es wäre Bridget Jones Schokolade zum Frühstück. Also nicht, weil ich jetzt so tollpatschig bin oder weil ich so gerne Schokolade futtere, sondern einfach, weil ich das war ein Buch, das ich mal wirklich lustig fand, auch wirklich zumindest den ersten Film gut verfilmt fand. Und das sind dann auch so Bücher oder Filme, die man sich gerne noch mal reinzieht.
Vera
01:06:53
Ja, absolut.
Kristina
01:06:54
Weil das ist im Grunde meins. Ich hab mir immer überlegt, es wird ja immer gesagt, wenn du eine Marke aufbauen willst, du musst überlegen, wer bist du, wofür stehst du? Und irgendwann hab ich mir gedacht, ja, was hab ich eigentlich? Als Journalist kannst du alles ein bisschen und nichts richtig. Und jetzt auch bei dem Gartenkrimi, ich bin keine Gärtnerin und ich bin auch keine Bäckerin und ich bin auch keine großartige Krimi-Schreiberin wahrscheinlich. Aber Humor. Ich glaube, ich stehe für Humor oder zumindest mag ich den gerne auch selber lesen. Und insofern wäre ich, glaube ich, bei Bridget Jones ganz gut aufgehoben. Also auch beim Radio. Hat mir nämlich damals, als ich eingestellt wurde, noch beim SDR damals, da war ich noch kurz vor der Fusion, war ich da der letzte Jahrgang, und dann war da eine von der Kultur und dann sitzt da einer vom Aktuellen. Und da hat man ein Gespräch mit denen und der vom Aktuellen hat immer nur in seinen Bart gelacht, als ich erzählt, wie der Fernseherfahrung habe ich. Ich war beim Glücksrad. Die hat dann gelacht. Die Kulturfrau eher nicht. Da wusste ich, da werde ich wohl eher nicht landen. Und dann mussten wir noch zum Sprechtrainer, zum Herrn Siebeck, Gott hab ihn selig, Herr Siebeck mit der rosa getönten Brille, manchmal glaube ich auch blau getönt. Und der Herr Siebeck sagte mir immer, er sagte immer, Christina und Sie. Und der sagte dann, Christina, vergessen Sie Ihren Humor nicht. Und das merke ich mir jetzt immer. Und Humor können wir doch alle gebrauchen.
Vera
01:08:16
Absolut. Und wir freuen uns sehr, dass du deinen Humor heute auch nicht vergessen hast, sondern sehr viel davon jetzt so in unser Gespräch hineingetragen hast. Es hat mir großen Spaß gemacht und wenn ich Tamara lächeln sehe, denke ich mal dir auch, oder?
Tamara
01:08:32
Definitiv, ja.
Kristina
01:08:32
Ja, mir auch. Vielen, vielen lieben Dank.
Tamara
01:08:35
Danke dir.
Vera
01:08:36
Ja, wir danken dir. Wir wünschen dir noch viel, viel Spaß bei was auch immer Büchern du schreibst.
Kristina
01:08:41
Ja, wir lesen uns.
Vera
01:08:42
Wir freuen uns sehr darauf. Vielen, vielen Dank, liebe Christina, dass du bei uns warst.
Kristina
01:08:46
Sehr gerne. Vielen Dank euch.
Vera
01:08:48
Und an euch da draußen, vergesst nicht uns zu folgen und unseren Buchpapierbibliothon zu abonnieren und ansonsten hören wir uns nächste Woche wieder. Bis dahin, tschüss.
Tamara
01:08:59
Tschüssi!