Die Zwei von der Talkstelle

Tamara Leonhard und Vera Nentwich

DZVDT #198 - Selfcare und Priorisierung für Autor:innen – Andrea Wilks Tipps für gesunde Erfolgsplanung

Wir Kreativen neigen manchmal dazu, uns in tausend Ideen zu verzetteln, den Fokus zu verlieren und dabei unserer Gesundheit zu wenig Beachtung zu schenken. Und weil Vera und Tamara nicht ausbrennen wollen, holen sie sich Tipps von Andrea Wilk.

11.01.2024 75 min Staffel 5 Episode 198

Zusammenfassung & Show Notes

Wir Kreativen neigen manchmal dazu, uns in tausend Ideen zu verzetteln, den Fokus zu verlieren und dabei unserer Gesundheit zu wenig Beachtung zu schenken. Und weil Vera und Tamara jetzt endlich ihre Ziele als Autorinnen erreichen, dabei aber nicht ausbrennen wollen, holen sie sich in dieser Folge Tipps von Andrea Wilk. Die Erfolgsautorin beschäftigt sich seit 15 Jahren mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung und hat gelernt, Prioritäten zu setzen, zwischen eigenen Wünschen und den Träumen anderer Leute zu unterscheiden und ihre Karriere als Romance-, Thriller- und Ratgeberautorin achtsam und auf gesunde Weise zu planen. Eine ordentliche Portion Selfcare für alle, die hoch hinaus, aber nicht über ihre Grenzen gehen wollen. 

Wir Kreativen neigen manchmal dazu, uns in tausend Ideen zu verzetteln, den Fokus zu verlieren und dabei unserer Gesundheit zu wenig Beachtung zu schenken. Und weil Vera und Tamara jetzt endlich ihre Ziele als Autorinnen erreichen, dabei aber nicht ausbrennen wollen, holen sie sich in dieser Folge Tipps von Andrea Wilk.

Die Erfolgsautorin beschäftigt sich seit 15 Jahren mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung und hat gelernt, Prioritäten zu setzen, zwischen eigenen Wünschen und den Träumen anderer Leute zu unterscheiden und ihre Karriere als Romance-, Thriller- und Ratgeberautorin achtsam und auf gesunde Weise zu planen.

Eine ordentliche Portion Selfcare für alle, die hoch hinaus, aber nicht über ihre Grenzen gehen wollen.

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Genannte Bücher:

Danielle LaPorte, 'The Desire Map: A Guide to Creating Goals With Soul'
https://www.amazon.de/Desire-Map-Guide-Creating-English-ebook/dp/B00H7MKSRY/

Martha Beck, 'The Way of Integrity: Finding the Path to Your True Self'
https://www.amazon.de/Way-Integrity-Finding-Path-Your/dp/1984881485

Lars Amend, 'Imagine: Eine magische Geschichte über die Kraft der Musik, große Träume und wahre Erfüllung'
https://www.amazon.de/Imagine-magische-Geschichte-Tr%C3%A4ume-Erf%C3%BCllung/dp/3424632333

A. D. WiLK, 'Anna - this is my dream'
Erscheint im Frühjahr 2024

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Transkript

Tamara
00:00:00
Herzlich willkommen zur ersten Folge 2024 von Die Zwei von der Talkstelle. Und wir starten ins Jahr mit einem großartigen Gast. Andrea Wilk war bei uns und wir haben darüber gesprochen, was man alles tun kann, um nicht nur sein AutorInnenleben zu planen, sondern auch mit Selfcare, mit Achtsamkeit durch die Zeit zu kommen.
Vera
00:00:23
Wir haben nachgefragt, wie das denn ist mit Zielen setzen Und woran merke ich, wenn ich es zu viel tue und worauf muss ich aufpassen? Andrea hat alles sehr, sehr genau ausgeführt. Hört auf jeden Fall ein. Die Zwei von der Talkstelle. Der, Hallo ihr Lieben da draußen. Ein frohes neues Jahr wünschen die zwei von der Talkstelle mit der Folge 198. Und mein Name ist Vera Nentwig und ich schaue in das sehr erholte Gesicht von Tamara Leonard. Habe ich das richtig gelesen, liebe Tamara? Mara.
Tamara
00:01:12
Hello, hello, hello. Ja, mit frischem Schwung ins neue Jahr. Ich würde sagen, ich habe mich erholt. Also ich meine, ich habe mir drei Wochen frei gegönnt. Davon habe ich eine dann doch noch irgendwie Kram gearbeitet und die nächste war ich krank. Aber das heißt, ich habe dann zumindest in der kranken Woche viel rumgelegen und in der letzten Woche mich auch schön erholt. Also ich würde sagen, ich bin startklar fürs neue Jahr.
Vera
00:01:34
Ja, gut, dann freue ich mich ja, dass du dann jetzt so dann doch relaxed ins neue Jahr gehen kannst und mal schauen, wie lange es hält. Genau, genau. Also man merkt jetzt schon, also man muss zur Erklärung sagen, wir nehmen jetzt hier am Dienstag auf, am 9. Und das ist ja quasi so die erste Woche, wo die meisten Leute wieder bei der Arbeit sind. Die letzte Woche waren ja viele noch weg. Und man merkt das an den Schwungen anrufen und Mails, die man bekommt. Ich muss gestehen, ich habe auch selbst dazu beigetragen, indem ich heute auch einen Schwung Mails rausgeschickt habe. Und dann muss man mal sehen, wie das so kommt.
Tamara
00:02:12
Aber hast du dich auch etwas erholt?
Vera
00:02:16
Ja, doch. Sicher, das ist ja immer eine ruhige Zeit bei mir. Ich muss gestehen, es war ein bisschen durchwachsen dieses Jahr. Ich hatte so kurz vor Weihnachten so einen geschäftlichen leichten Rückschlag, der mich ein bisschen getroffen hat. Und dann hatte ich die gute Idee, so zwischen den Jahren, nutze mal direkt die Zeit und machst mal direkt die Buchführung fertig. So mit dem Ziel, am Ende da eine hoffnungsmachende Zahl zu sehen. Und dann war das nicht so. Nach meinen ersten Schätzungen war die Zahl sogar im Minus, nach vielen Jahren, zum ersten Mal wieder. Und das hat mich dann doch ziemlich schockiert. Und da habe ich gesagt, verdammt nochmal, du rödelst rum und jetzt hast du Minus. Und gut, als ich mich dann so ein bisschen beruhigt habe und nochmal tiefer reingeguckt habe, habe ich dann festgestellt, naja gut, das lag im Wesentlichen daran, dass halt mein letztes Buch erst Ende November rausgekommen ist. Das heißt, die ganzen Kosten hatte ich im letzten Jahr, aber die Einnahmen, die kommen ja immer erst mit Verzug, die sind dann jetzt erst dieses Jahr. Und ich habe dann auch mal so die reine Verkaufszahlen verglichen, wie viel habe ich bei Amazon eingenommen und so. Und da muss ich sagen, da habe ich die Netto-Verkaufserlöse fast verdoppelt. Und das macht dann doch wieder so einen Hoffnungsschimmer und aber nichtsdestotrotz habe ich mir dann schon gesagt, so Vera, du musst jetzt mal, du musst dich mal wieder ein bisschen konzentrieren. Ich muss gestehen, ich habe es in den letzten Jahren auch hier und da was schleifen lassen. Ich habe gedacht, naja, das wird schon irgendwie klappen und habe dann so weiter meine Zahlen analysiert und habe festgestellt, dass ich, wann immer ich so richtig in Marketing investiert habe, die Verkaufszahlen natürlich mehr als verdoppelt habe.
Tamara
00:04:11
Oh Wunder.
Vera
00:04:13
Nicht unbedingt den Gewinn. Leider Gottes nicht den Gewinn. Also ich habe 2017 mal, da habe ich mit so einer Marketingagentur zusammengearbeitet, da habe ich relativ viel investiert. Und ich sage mal so, da war es am Ende dann auch nicht wirklich Gewinn. Aber wenn ich jetzt mal so die Verkaufszahlen sehe, dann waren die natürlich ein ganzes Stück höher.
Tamara
00:04:34
Ja, und gerade mit einer Reihe kann das natürlich dann schon mehr Gewinn langfristig nachziehen.
Vera
00:04:40
Ja, ja. Und im vorletzten Jahr 2022 habe ich ja auch sehr viel mit Amazon Ads gearbeitet. Da habe ich über 3.000 Euro in Amazon Ads investiert. Und das hat sich natürlich auch in den Amazon-Verkaufszahlen ausgewirkt.
Tamara
00:04:57
Ja.
Vera
00:04:59
Allerdings, wie gesagt, nicht, wenn ich die Verkaufserlöse oder andersrum die Marketingausnahmen gegen Verkaufserlöse abziehe, dann bleibt natürlich weniger übrig als jetzt im letzten Jahr, wo ich keine Amazon Ads gemacht habe. Trotzdem ist die absolute Erlöse da natürlich geringer. Und so, das heißt ich habe mich jetzt in den letzten Tagen, so zwischen den Jahren und in der ersten Januarwoche sehr damit auseinandergesetzt, so, was muss ich optimieren und ja, habe mich nochmal sehr mit den Amazon Ads beschäftigt, und jetzt bist du Profi naja, noch nicht, ich baldover aus und ich habe mir gestern die April Winter hatte gestern so einen Post auf Instagram. Ich mache jetzt auch seit Beginn des Jahres eine Instagram-Challenge mit. Ich und Instagram-Challenge. Ja, ich habe es gesehen. Da hat mich die April auch ein bisschen ausgetrickst. Sie hat da so einen Post gemacht und hat gesagt, wenn du mehr Reichweite haben willst, dann schreib da mal Reichweite in den Post. Wer will keinem nicht mehr Reichweite? Also du hast Reichweite reingeschrieben. Und dann kam dann ein nettes Mail mit der Beschreibung Instagram-Challenge. Und ja, da war ich im ersten Moment, nee, aber ich wollte jetzt April auch nicht nee sagen. Und da habe ich gesagt, komm, ich war jetzt gerade so in der Stimmung, ich muss was tun, also machst du mal mit. Und ja, jetzt habe ich immer die Herausforderung, jeden Tag mir da zu dem Thema irgendeinen Post auszudenken. Und mit meinem Thema ist auch nicht das Problem, aber immer ein Bild dafür zu haben, das ist ja immer eine riesen Herausforderung. Aber ich bin vom Thema abgekommen, sie hatte gestern, gestern war das Thema Tools. Und da hatte sie verschiedene Tools aufgezählt, die sie benutzt. Unter anderem Publisher Rocket heißt das, ein Tool, das sie nutzt, um Keywords, die richtigen Kategorien bei Amazon, so Insights von den Amazon-Kategorien zu bekommen, Keywords zu ermitteln, Ad-Keywords zu ermitteln. Ja, das habe ich mir dann angeguckt und mir dann auch zugelegt und habe dann gestern Abend Statistiken gemacht und geguckt und ja, und jetzt starte ich mal Amazon Ads mit den da ermittelten Keywords und, Schau mir das jetzt mal an, wie es läuft.
Tamara
00:07:23
Ich bin sehr gespannt, du wirst ja berichten.
Vera
00:07:26
Sowieso.
Tamara
00:07:27
Das ist gut, dann probier du das jetzt alles aus, dann kann ich dann nämlich im Frühjahr auf dich zukommen. Ich bin ja noch ein paar Schritte hinter dir, ich habe jetzt über die Ferien wieder viel geschrieben und werde dann von deinem Wissen profitieren wollen.
Vera
00:07:41
Ja, mal gerne, wobei ich habe da auch direkt an dich gedacht, weil da ist ja auch so ein Tool drin, wo man halt ermitteln kann, kann, welche Buchkategorie oder E-Book-Kategorie, je nachdem, am sinnvollsten ist, wie viel Wettbewerb man da hat, wie viele Bücher man verkaufen muss, um in die Top Ten zu kommen oder am ersten Platz, wie viel Umsatz in dieser Kategorie gemacht wird. Bei mir sind ja jetzt die Kategorien relativ fest definiert. Da kriege ich jetzt noch nichts dran rein. Du kannst ja noch dran drehen. Also du könntest noch schauen, vielleicht mache ich da einfach den eine Protagonistin zum Elf, dann ist das Musical Fantasy und da hast du mehr Erfolg.
Tamara
00:08:18
Ja, das klingt total sinnvoll. Das werde ich heute Abend gleich umsetzen.
Vera
00:08:27
Nein, also du weißt, wie ich es meine. Es gibt ja schon mal Nuancen. Ich verstehe das ja nicht. Ich habe ganz klar drei Kategorien für meine Bücher angegeben. Private Ermittler, Detektivinnen und, was war der dritte? Private Ermittler, Detektivinnen, fällt mir jetzt der dritte gerade nicht ein. Nein, da jeweils sortiert Amazon meine Krimis dann immer unter Landhaus-Krimis.
Tamara
00:08:59
Okay, ja.
Vera
00:09:01
Wobei ich doch nicht mal weiß, was Landhaus-Krimis überhaupt sind.
Tamara
00:09:06
Ich glaube da, nee.
Vera
00:09:08
Und obwohl ich das bei KDP ja direkt eingebe. Man kann ja dann über Authocentral sagen, bitte diese Kategorie ändern und die dahin tun. Habe ich jetzt natürlich geschickt. weil ich natürlich auch festgestellt habe in Landhaus Krimis ist die Konkurrenz viel zu groß also von daher sind meine Kategorien gar nicht so schlecht und ja also wie gesagt da bin ich dran und ja und, hab mir jetzt fest vorgenommen dieses Jahr muss ich auch jetzt mal das ganze bisschen noch businessmäßiger angehen und sehen was dann am Ende ja unterm Strich da rauskommt und, Und ja, und dann werden wir, dann werden wir wissen oder vielleicht auch nicht, keine Ahnung.
Tamara
00:09:56
Ja, an diesem Punkt, das businesstechnisch zu verbessern. Ich meine, ja, natürlich, ich habe marketingtechnisch die letzten Veröffentlichungen auch verkackt. Aber im Moment bin ich noch einen großen Schritt weiter hinten, dass ich einfach mein Schreiben für mich auch mehr priorisieren muss. Und da sind wir schon fast beim Thema der Folge eigentlich. Also es war wirklich letztes Jahr oft so, dass ich mich für so viele Sachen gemeldet habe und hier geschrien habe, um irgendwas für irgendwen zu realisieren, ehrenamtlich zu machen und dies und das. Dass ich, wenn ich mich an mein Manuskript gesetzt habe, ein schlechtes Gewissen bekommen habe, weil ich was für mich mache anstatt für andere. Und da lerne ich jetzt gerade zu sagen, die Stellen, wo ich mit meinem Geld verdienen muss, die Stellen, die meiner körperlichen und mentalen Gesundheit gut tun und die Dinge, die für mein Autorinnenleben gut sind, die haben eine gewisse Priorität. Und da muss ich mich auch nicht bei schlecht fühlen. Das lerne ich gerade, so albern sich das anhört. Und da bin ich schon mal froh, wenn ich an dem Punkt ankomme, dass ich jeden Tag meine Schreibzeit mir nehme, obwohl die To-Do-Liste durchaus lang genug wäre, um 27 Stunden am Tag mich drum zu kümmern.
Vera
00:11:19
Ja, ist bei mir jetzt aus einer anderen Perspektive auch so ein Thema. Ich meine, ich habe ja meinen Hauptjob und wie gesagt, da gab es ein paar Rückschläge jetzt und da muss ich auch immer abwägen. Und so, ich habe mich jetzt einfach mal entschlossen zu sagen, okay, ich betrachte jetzt mein Schreiben nicht als irgendein Hobby, was so nebensächlich daneben herläuft, sondern ich betrachte es genauso als Teil meines Jobs wie die anderen Sachen. Weil ich jedes Mal, wenn ich mich hingesetzt habe und geschrieben, statt irgendwas für meinen Job zu tun, immer ein schlechtes Gewissen hatte. Und das funktioniert nicht. Also wenn ich da wirklich weiterkommen will, muss ich das anders sehen. Und natürlich ist schon das Ziel, dass es dann auch am Ende auch einen sicherlich kleineren, aber doch einen Anteil an meinem Einkommen beisteuert, was es bisher de facto nicht wirklich ist. Und ja, ich hatte dafür heute schon die erste Auftrittsanfrage, von daher... Dann werte ich das mal als positives Zeichen für dieses Jahr.
Tamara
00:12:31
Auf jeden Fall.
Vera
00:12:32
So, und wie man das Ganze jetzt so angeht, ohne sich direkt zu übernehmen und darauf zu achten.
Tamara
00:12:40
Und auch mal zu anderen Leuten und Dingen Nein sagen.
Vera
00:12:44
Ja, gut, das kann ich ganz gut, aber...
Tamara
00:12:47
Ich nicht. Aber wartet ab dieses Jahr. Ich sage jetzt einfach erst mal zu allem Nein und dann können wir weiter diskutieren.
Vera
00:12:55
Ja, das ist, aber das werden wir jetzt mal mit der Fachfrau klären.
Tamara
00:13:00
Wir haben uns nämlich heute jemanden eingeladen, die sicherlich ein Lied davon singen kann, weil man sehr viel zu tun hat. Sie ist mit drei Pseudonymen unterwegs. Sie schreibt Thriller unter dem einen Pseudonym, sie schreibt Romans unter dem anderen und sie schreibt so Ratgeber, inspirierende Wegbegleiter für Kreative unter dem dritten Pseudonym. Und trotzdem schafft sie es auch noch, Tipps zu geben, wie man das richtige Mindset hat, wie man mit Stress umgeht, wie man ganz wichtig eben auch mal Nein sagt. Und da haben wir gesagt, das ist genau die richtige Gesprächspartnerin, um ins neue Jahr zu starten, damit wir alle ganz entspannt und resilient durch 2024 kommen. Und deswegen freue ich mich sehr, sehr, dass sie da ist. Andrea Wilk-AD Wilk-Thea Wilk. Hallo.
Andrea
00:13:51
Hallo, ich freue mich so bei euch zu sein. Ganz, ganz lieben Dank für die Einladung und aber auch für die Einleitung. Total schön. Ich bin mich geehrt.
Tamara
00:14:01
Ja, sehr, sehr gerne. Du wurdest uns empfohlen als jemand, der uns ein bisschen was erzählen kann zum Thema, wie kann ich als Kreative so ein bisschen Selfcare auch betreiben? Wie kann ich all die Gedanken und Ideen umsetzen, ohne dabei pleite zu gehen oder krank zu werden? Und ich habe mal so ein bisschen in deine Insta-Reels reingeschaut. Da hast du auch viel erzählt darüber, dass man eben auch mal Nein sagen soll und so weiter. Wie bist du zu dem Thema gekommen?
Andrea
00:14:27
Ich beschäftige mich schon... Ich kann nicht mehr sagen, 15 Jahre oder noch länger mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung. Und es ist lustig, ich habe heute gerade ein Kapitel in einem Buch geschrieben. Wo dieses Wort Persönlichkeitsentwicklung irgendwie nochmal mir so klar geworden ist, allerdings nach der Lektüre von einem Buch von Lars Arment, dass wir uns ja entwickeln. Und das ist wirklich über diese 15 Jahre habe ich so viel gelernt für mich. Und von daher, wie bin ich darauf gekommen, das kann ich nicht beantworten. Ich denke, ich beschäftige mich einfach unheimlich viel mit diesen Themen und lerne immer mehr, auf mich selbst zu hören, immer weniger auf das Außen zu hören, immer mehr zu gucken, was brauche ich, was will ich, was sagt mein Inneres und erkenne gleichzeitig auch immer mehr, dass ich selbst es in der Hand habe und dass ich nicht abhängig bin vom Außen, sondern dass ich vor allem abhängig bin von mir selbst und abhängig davon bin, dass ich für mich die richtigen Entscheidungen treffe. Aber weil du das Thema Nein-Sagen angesprochen hast, Ich hatte im letzten Jahr einige Momente, also im letzten Jahr habe ich die Ruso von Laura Marlina Seiler gemacht, habe dann tatsächlich auch die Coaching-Ausbildung im Spiritual Life Coaching bei ihr angefangen und habe mich dadurch noch intensiver mit diesen ganzen Themen beschäftigt, mit den Themen Mindset und Persönlichkeitsentwicklung und habe dann über einen Podcast von ihr auch auch für mich was ganz Krasses erkannt, was für die meisten vielleicht völlig normal ist für mich aber nicht. Und zwar, dass ich Grenzen setzen darf, dass ich Nein sagen darf, dass ich wirklich auch anderen Leuten aufzeigen darf, okay, pass auf, hier ist meine Grenze. Wenn du diese Sachen machst, dann passt das nicht zu mir und dann darf ich dir sagen, dass ich das nicht möchte. Und gleichzeitig zu erkennen, ich bin nicht verantwortlich für die Gefühle der anderen. Ich bin nicht verantwortlich dafür, wenn sich jemand schlecht fühlt, weil ich meine Grenze klar mache. Ich bin nicht dafür verantwortlich, dass es der anderen Person in dem Moment gut tut. Natürlich tue ich nichts, um ihr wehzutun oder irgendwas. Aber wenn sie über meine Grenze geht und ich ihr das sage, dann ist es nicht mein Problem und nicht meine Schuld in dem Sinne, wenn sie damit nicht klarkommt. Dann darf sie das für sich erkennen und dann können sich halt auch unsere Wege trennen. Und auf die Art und Weise habe ich mich tatsächlich auch von Menschen gelöst im letzten Jahr, von denen ich mich vorher nicht lösen konnte, weil ich ein schlechtes Gewissen genau deswegen hatte. Und dieses Nein sagen kann man dann glaube ich halt auch auf alle anderen Bereiche auch übertragen. Seien es irgendwelche Blogger-Anfragen zu Adventskalendern, die ich fast zu 100% abgelehnt habe, weil ich einfach für mich gemerkt habe, es ist mir zu viel. Ich bin dann nicht mehr bei mir, es ist nicht meins, es ist deins.
Tamara
00:17:08
Was ich halt ganz schwierig finde beim Thema Grenzen setzen im Bereich kreative Leute, die ja sehr viel online auch präsent sind, sind eigentlich zwei Sachen. Also zum einen haben Vera und ich im Vorgespräch gerade beide festgestellt, dass es uns öfter passiert ist, wenn wir an unserem Manuskript geschrieben haben, dass wir ein schlechtes Gewissen hatten, weil man könnte doch in der Zeit auch XY für den und den erledigen oder die und die Anfrage erledigen. Also wenn man quasi was für sich tut oder in meinem Fall jetzt auch, wenn ich einfach mal ausgespannt habe, dass man dann so ein schlechtes Gewissen bekommt, dass man nicht für irgendwen irgendwas tut. Und gleichzeitig eben auch, man muss ja sein Social Media machen, man muss seinen Schreibprozess zeigen, man will vielleicht auch mal was zeigen, was man in der Freizeit tut oder so. Und natürlich zeigt man nicht dauernd, wie man ausgebrannt irgendwo in der Ecke liegt. Das heißt, das Bild, das man außen zeigt, ist natürlich dynamisch und engagiert und motiviert. Und mein Leben macht so viel Spaß. Und gleichzeitig schreibt man dann vielleicht irgendwem, ich schaffe das hier nicht mehr. Und in meinem Kopf zumindest ist dann permanent dieses, das passt nicht zusammen, das kauft dir keiner ab. Die glauben dir nicht, dass du es nicht schaffst. Du zeigst ja was ganz anderes. Ähm, und ich finde, das ist ein Spannungsfeld, da Grenzen setzen zu können, dass ich hab dann oft dazu geschrieben, ja, ich weiß, auf Insta sieht's aus, als wenn alles ganz toll wäre, aber ich bin platt, ich kann nicht mehr, ähm. Ich finde es wahnsinnig schwer, da Grenzen zu setzen.
Andrea
00:18:41
Du hast jetzt drei Sachen angesprochen. Einmal Erwartungen anderer erfüllen, im Sinne von, die wollen was von mir direkt. Also die haben direkt eine Anfrage an mich. Ich könnte was für die anderen tun. Das zweite war Prioritäten setzen. Und das dritte war, wie zeige ich mich nach außen? Und ich finde das erste, was sind die Erwartungen der anderen? Was kann ich für die anderen tun? Geht mit dem zweiten ziemlich genau einher. Wenn du dir deiner Prioritäten klar bist, dann ist das egal. Meine erste Priorität ist das Schreiben. Danach kommt für mich sowas wie Hörbuch aufnehmen oder Bücher überarbeiten. Das sind meine zwei Top-Prioritäten. Und da ordne ich auch nichts unter. Und das sind auch die Sachen, die ich in aller Regel als erstes am Tag mache, nachdem ich mich um mich selbst gekümmert habe. Früher habe ich immer sofort aufgestanden, bin aufgestanden, habe geschrieben. Jetzt ist es so, ich stehe auf, mache das Katzenklo sauber. Und dann mache ich Yoga, ich meditiere, ich mache was für meine Ausbildung. Also ich gehe erstmal meinen Weg für mich und dann schreibe ich. Aber so vom Autorinnenalltag ist das Schreiben für mich das Allerwichtigste. Wenn ich halt, wie gesagt, was für mich selbst gemacht habe, weil du ja auch meintest, wenn du ausspannst und so, dann hast du ein schlechtes Gewissen. Und die Erwartungen der anderen, die sind danach. Das ist das, was danach kommt. Und ich glaube, das ist super, super wichtig, dass wir das einmal für uns klarstellen, dass wir und unsere Träume ganz, ganz oben stehen. Und die anderen interessiert es nicht, ob wir unsere Träume leben. Die anderen interessiert es nicht, ob es uns gut geht. Klar gibt es Menschen, die fühlen mit uns und die wollen in gewisser Weise, dass es uns gut geht. Letztendlich sind nur wir für uns verantwortlich. Die anderen sind nicht dafür verantwortlich, dass es uns gut geht. Und wie du es ja auch so schön beschrieben hast, sie sehen es ja gar nicht, ob es uns gut geht oder nicht. Und dieses nach außen hin nicht zeigen, wie es uns wirklich geht... Ist so ein Phänomen vom Social Media, glaube ich, was sich aber auch tatsächlich so ein bisschen ändert, habe ich das Gefühl. Also ich für mich, wenn sowieso Social Media, mache ich mal total gerne, macht es mir richtig viel Spaß. Manchmal finde ich es super, super anstrengend. Ich habe jetzt für mich auch nochmal ganz klar gemacht, welche Plattformen für mich wirklich wichtig sind. Und da steht für mich zum Beispiel auch ganz oben mein Newsletter und YouTube, beziehungsweise Podcast. Podcast, dann kommt meine Website und dann kommen erst Social Media und da habe ich mich jetzt auch auf Instagram, also Instagram ist so mein erstes und damit einher geht auch TikTok, weil ich da die Inhalte einfach reposten kann. Aber gleichzeitig versuche ich da halt schon zu sein, wer ich gerade bin und wenn es mir nicht gut geht, dann es ist selten tatsächlich, dass es mir nicht gut geht. Aber bei mir erkennt man halt zum Beispiel, wenn ich mich nicht melde, dann bin ich halt einfach mal mit anderen Sachen beschäftigt oder halt auch einfach mal platt oder irgendwas. Aber ich schreibe zum Beispiel auch mal, wenn ich krank bin oder irgendwas nicht machen kann oder wenn ich mit irgendwas nicht weiterkomme. Ich finde es super wichtig, dass wir diese Sachen halt auch teilen. Ja, genau. Frage beantwortet.
Tamara
00:21:42
Ja, ja, also ich meine, bei mir ist es jetzt schon auch so, dass ich mal schreibe, irgendwie ist es gerade super viel oder sowas. Aber oft läuft es dann, wie du auch gerade schon gesagt hast, darauf hinaus, dass ich irgendwie einfach weniger mache. dann kommt dann vielleicht alle Woche oder alle zehn Tage mal ein Post und der ist dann halt eben ein Schreibupdate oder sowas. Und da geht es im Kopf direkt schon los. Aha, Person X sieht jetzt, dass ich ein Schreibupdate gepostet habe. Das heißt, die sieht, dass ich schreibe und wartet aber eigentlich auf dies und das von mir und denkt sich jetzt, warum schreibt die an ihrem Buch, wenn sie doch mir noch dies und jenes schicken müsste. Mein Kopf ist ein bisschen durcheinander.
Andrea
00:22:19
Okay, verstehe ich total. warum ist es wichtig, was die andere Person in dem Moment dann darüber urteilt?
Tamara
00:22:26
Ja, wenn man das so 40 Jahre internalisiert hat, dass man bitte allen es recht zu machen hat.
Andrea
00:22:31
Here we go. Da ist ein Glaubenssatz, der aufgelöst werden darf, glaube ich.
Vera
00:22:38
Genau, du musst es nicht allen recht machen, außer mir. Nein, alles gut. Und du weißt, dass ich mit Nein sehr gut bei dir umgehen kann. Und aber ich muss jetzt mal so ein bisschen nochmal so einordnen. Zum einen bin ich, ja, ich gehöre ja nun mal schon zu der etwas älteren Generation und habe vielleicht deswegen auch ein anderes Verhältnis zu Social Media. Also nach meiner Erfahrung, denkt kein Mensch bei irgendeinem Post von mir tiefer als das, was da gerade steht. Also die Vorstellung, dass jemand verfolgen würde, weil ich vor sieben Tagen gepostet habe, ist abstrus. Das wissen die nicht. Leute, das ist völlig oberflächliches Gedöne. Ich kriege das ja immer mit, wenn ich mal gelegentlich von Leuten treffe oder angesprochen werde, dann kriegt man ja so als Feedback, was denen so hängen geblieben ist aus den Posts. Und das sind immer nur so ganz grobe Sachen. Also anhand des Feedbacks habe ich auch schon längst irgendwelche Preise gewonnen oder sowas. Das Detail oder so, dass das nur Nominierung ist, soweit lesen die gar nicht.
Andrea
00:23:58
Ja, die lesen mit ihrer eigenen Brille auch.
Vera
00:24:01
Ja, ja, das ist insofern, nein, ich käme auch nie auf die Idee, bei Social Media jetzt zu posten, wenn es mir mir richtig schlecht geht. Mal abgesehen davon ist das schon ein Widerspruch, weil ich hatte ja gerade in der Corona-Zeit mit Depressionen zu kämpfen, wenn es dir richtig schlecht geht, dann machst du auch keine Posts mehr. Also dann ist das Thema durch. Und meine Erfahrung auch damals ist, das will keiner wissen. Und, Und also zu erwarten, dass irgendwelche wildfremden Menschen auf Instagram dann, was weiß ich, was soll sie denn haben, das ist ja wieder so nach außen geführt, dass ich jetzt erwarte, dass die irgendwie Mitleid mit mir haben oder was soll das? Nein, also allein, glaube ich, allein dieses Gefühl, ich müsste was mitteilen, ist doch schon schädlich eigentlich.
Andrea
00:24:56
Es ist dieses Gefühl, wenn ich nichts mitteile, werde ich nicht gesehen, glaube ich auch. Ich lese gerade Deep Work von Cal Newport. Das ist ja schon fast zehn Jahre altes Buch, oder ich glaube acht. Da schreibt er aber auch von einem Journalisten, der das mal probiert hat, 25 Tage offline zu sein, obwohl er jeden Tag dreimal gepostet hat oder sowas. irgendwas. Und er meinte dann halt, an irgendeiner Stelle hat er wieder gemerkt, dass er da ist, ohne dass er was über sich gepostet hat, ohne dass irgendjemand gesehen hat, was er zum Beispiel zum Mittagessen gegessen hat. Das ist schon krass, glaube ich, wie wir uns selbst nicht gesehen fühlen, wenn wir keine Likes von außen bekommen. Das ist schon... Und dann habe ich gerade ein Interview, ein Podcast von Joe Penn, das war ein Interview mit dem, egal, er gehört, wo er auch nochmal meinte, wenn du, da geht es um dieses 20 Books to 50k in Vegas, kennt ihr das, 20 Books in Vegas? So eine große Veranstaltung, große Convention, wo ganz viele Autoren und Autorinnen hinkommen und die in aller Regel sehr introvertiert sind und er meinte dann so, du kannst davon ausgehen, dass jeder dieser tausend Menschen, die dort sitzen, alle das Gefühl haben, sie werden alle angesehen. Aber letztendlich guckt keiner nach links und rechts und alle alle sind bloß so krass mit sich selbst beschäftigt, dass es wirklich keinen interessiert. Klar, wenn man jetzt irgendwelche Abgabetermine hat oder so und dann halt so fröhlich postet, ja, ich bin jetzt hier am Strand von Honolulu, hab meinen Laptop zu Hause gelassen, scheiß aus Lektorat, dann ist das eine andere Nummer.
Vera
00:26:33
Ja, gut, aber dann ist es vielleicht der eine Mensch, der im Verlag drauf wartet oder so. Alle anderen interessiert es trotzdem wieder nicht. Aber es ist natürlich so und da da kann ich mich auch nicht von frei machen. Also ich habe schon ein sehr starkes Bedürfnis, wahrgenommen zu werden. Also vieles, was ich tue, hängt damit zusammen, dass ich halt in irgendeiner Form von den Menschen, bemerkt werden möchte. Also ich bin niemand, die hinten links ungesehen in der Ecke steht oder sowas. Geht wahrscheinlich auch staturtechnisch schon gar nicht. Aber ja. So, und da ist natürlich immer so der Kampf, einerseits ist es schön gesehen zu werden, andererseits wird es irgendwann, wenn das Überhand nimmt, zu einer Qual, sich da immer drum bemühen zu müssen. Und die Herausforderung, vor der ich immer stehe und wo ich jetzt von dir auf die Wunderlösung hoffe, wie finde ich genau den Mittelweg?
Andrea
00:27:44
Super easy, indem du dir selber folgst.
Vera
00:27:47
Doch, tatsächlich.
Andrea
00:27:49
Guck dir zum Beispiel jemanden wie Romy Hausmann an. Wie selten postet die? Aber wenn sie postet, dann ist es ein total wertvoller, authentischer Post. Und ich glaube, sobald wir irgendwie das Gefühl haben, ich muss jetzt posten, ist es zu viel für uns. Und dann ist es nicht mehr authentisch, dann ist es so gewollt und gemusst. Und klar können wir irgendwelche Posts dann vorbereiten, die wir vielleicht auch von jemand anderem dann schedulen lassen. Aber ich glaube, also ich bin so der Überzeugung, dass der Intervall, in dem ich poste, auch ich habe zum Beispiel, ich schreibe ja zweimal in der Woche meinen Newsletter für Autorinnen und ich weiß ganz genau, es gibt super viele Leute, denen ist es viel zu viel, wenn da zweimal in der Woche eine E-Mail von mir reinkommt. Und ich denke mir aber, okay, das sind halt die Leute, die gehören nicht zu mir. Und ich glaube, wir dürfen vertrauen, dass die Art, wie wir sind, die Art, wie wir posten wollen, die Art, wie wir uns zeigen wollen, zu Leuten passt. Und zwar nicht zu allen. Und vielleicht auch nicht zu allen Leuten, die uns bisher gefolgt sind. Vielleicht ist das irgendwann jemand zu viel oder zu wenig. Aber es gibt noch andere Menschen. Die sind nicht alle gleich. Die sind nicht alle wie der Instagram-Algorithmus oder so. Und ich mache mich tatsächlich auch gerade von diesem Algorithmus frei, weil ich halt keinen Bock habe, irgendwie immer zu einer bestimmten Zeit oder immer so und so viele Videos am Tag oder jede Woche live zu gehen oder irgendwas zu machen. Ich mache das, wenn es mir Spaß macht. Und wenn es mir keinen Spaß macht, warum soll ich das dann machen? Ich meine, wir sind ja in diesem Business, weil wir... Und ja, es ist auch ein Business, weil wir... Raus wollten aus den anderen Hamsterrädern. Ich will nicht in ein neues Hamsterrad rein. Ganz besonders nicht in Social Media, weil Social Media gehört mir nicht. Mir gehören diese Plattformen nicht. Es ist kein Evergreen-Content, wie jetzt zum Beispiel dieser Podcast hier. Es ist nichts, was die Leute suchen können, wo die Leute irgendwie drauf stoßen können. Ich poste es und es ist weg. Wenn ich Glück habe, gehe ich viral. Ich hatte zum Beispiel ein Video, das ist viral, also für mich viral, auf 58.000 Views gegangen. gegangen und dann hatte ich tatsächlich, ich glaube, 100 neue Follower oder so dadurch, die dann auch meine Bücher gekauft haben. Ja, geil, freue ich mich total drüber. Ist das aber so selten, für mich zumindest. Klar, ich kann das bestimmt irgendwie pushen, will ich aber gar nicht. Ich will, dass die Leute mir vor allem bei YouTube folgen. Ich will, dass sie meinen Newsletter abonnieren. Ich will, dass sie meine Bücher kaufen. Und da will ich meine Energie reinstecken. Und wenn ich Spaß daran habe, darüber ein Video, zum Beispiel, ich habe gerade ein Hörbuch aufgenommen und hatte dann vorher so den Impuls, weil mein Sohn ist heute in der Schule, die Heizung ausgefallen. Der ist jetzt 10, ist kein Problem für mich, der beschäftigt sich selber. Aber wenn es im Kindergarten passiert wäre, wäre es ein volles Problem gewesen. Und in dem Moment hatte ich einfach Bock, ein Video aufzunehmen und den Eltern von kleineren Kindern klarzumachen, es ist nur eine Phase, in ein paar Jahren kommen eure Kinder alleine klar, und dann habt ihr wieder mehr Zeit für eure Sachen. Und dann habe ich das Video gemacht. Aber nicht, weil ich drei Wochen vorher gedacht habe, ich könnte mal ein Video machen. So funktioniert es für mich.
Vera
00:30:48
Wobei, ich muss da nochmal nachhaken. Ich glaube, du hast meine Frage nicht so ganz. auf deinem Kontext so eingeordnet. Ich muss da nochmal leider auf die Generation anspielen. Ich habe jetzt bei Bemerk-Serien nicht in erster Linie Social Media genommen. Social Media hat für mich überhaupt nicht diesen Stellenwert. Das mache ich zum Teil natürlich auch. Klar, Wenn man es auch irgendwie muss, so sichtbar haben. Und solange es, ich sage mal, mir jetzt nicht wirklich Qualen bereitet, ist es ja okay.
Andrea
00:31:23
So soll es doch sein, es sollen mir keine Qualen bereiten.
Tamara
00:31:27
Nehmen wir das als Hauptaussage dieser Folge.
Vera
00:31:31
Und als Slogan, um Social Media Marketing zu bewerben. Ich bin ja immer wieder völlig überrascht, hatte ich ja gerade schon gesagt, dass das Social Media so eine wichtige Bedeutung hat. Die hat es bei mir überhaupt nicht. Und das mache ich so mit. Und da denke ich auch nicht so riesig drüber nach. Aber es liegt vielleicht daran, dass du... Es gibt andere Dinge, die ich wichtiger... Zum Beispiel jetzt so Blogartikel schreiben. Wie du gerade sagst, so Content, der immer da ist. Wo man auch ein dauerhaftes Image mit aufbaut. Unser Podcast, selbstverständlich. So. Und natürlich in sonst wie, es gibt ja noch andere Wege, mit Menschen in Kontakt zu treten, die zum Teil ja auch, sag ich, analog sind. Und so, und da gibt es viele Herausforderungen. Ich sollte mal den wieder anrufen oder ich sollte mal da anfragen, um einen Auftritt zu kriegen. So, das ist ja für mich Wahres, bemerkt werden und Feedback kriegen, wenn ich auf der Bühne stehe oder eine Lesung mache. Und ich weiß auch, dass mir der Moment, wenn ich da auf der Bühne stehe, immer, ich kann mir gar nicht vorstellen, dass mir das mal keinen Spaß machen würde. Aber der Weg dahin und da dran zu kommen, der ist manchmal ziemlich qualvoll und manchmal wird das auch so verkrampft, weil man ja auch oft Misserfolge hat, wo diese Grenze, von der ich vorhin sprach, irgendwann überschritten wird, dass es einfach eine Qual wird, statt nur noch Freude ist. Und, Und diesen Punkt zu erwischen, zu wissen, jetzt muss ich auch den Traum vielleicht, einen Auftritt zu haben, mal ad acta legen, weil es mir sonst schlechter geht, das finde ich extrem schwierig.
Tamara
00:33:18
Also so eine Nutzen-Kosten-Geschichte.
Vera
00:33:20
Naja, das ist ja sehr nüchtern, aber ja.
Andrea
00:33:23
Ja, aber wie meinst du das, weil es dir so schlecht geht, dass es dir so schlecht geht, den Kontakt aufzubauen zu potenziellen Auftraggebern? Oder dass es dir so schlecht geht, dass du nicht auf die Bühne gehen kannst?
Vera
00:33:36
Nein, das nicht. Das kann gar nicht passieren. Aber nein, so Akquise zum Beispiel, nehmen wir mal so als konkretes Beispiel, gerade um Auftritte und jetzt gerade die letzten Jahre mit Corona, war ein extrem hartes Geschäft. Und du hast ständig Absagen und sowas. Das ist extrem frustrierend. Und wenn es aber eigentlich ein tief in dir drinnen sehnsendes Bedürfnis ist, bemerkt zu werden und auf die Bühne zu kommen, dann tut das irgendwann extrem weh, wenn das nicht funktioniert. Und dann heißt aber auch, es nicht zu tun, heißt dann auch irgendwie, sich womöglich von einem Traum oder von einem Basisbedürfnis deiner selbst zu verabschieden. Genau.
Andrea
00:34:24
Ich denke, da geht es dann tatsächlich um, was verlierst du, wenn du das Risiko nicht eingehst? Also, dass du für dich einmal ab... Da sind ja dann einmal diese Angst vor Ablehnung steht gegenüber dem Wunsch gesehen zu werden. Oder?
Vera
00:34:43
Ja, gut.
Andrea
00:34:46
Es ist immer Angst.
Vera
00:34:48
Ja, ja, wahrscheinlich. Ja, ja.
Andrea
00:34:51
Und, ähm... Ich würde da tatsächlich versuchen, ranzugehen an diese Angst vor Ablehnung, weil wenn das wirklich so dein, wenn das zu deinen, wichtigsten Bedürfnissen ist ja nicht, aber zu deinen wichtigsten Wünschen, Zielen, Werten, also wenn es für dich einfach so was Wichtiges ist, auf der Bühne zu stehen und ich kenne das total, ich liebe Lesungen, dieses Jahr habe ich auch einige Termine und ich übernehme auch total gerne Moderationen und sowas, ich kann mich da total mit identifizieren, ich fühle das voll Ich habe tatsächlich kein Problem damit, die Leute anzuschreiben. Bei mir ist es dann immer so, dass ich so ein paar Tage vorher denke, oh Andrea, wieso machst du sowas? Das ist doch so viel Aufwand. Aber gleichzeitig habe ich zum Beispiel im letzten Jahr, habe ich das gemacht, als ich alle Berliner Bibliotheken angeschrieben habe, was extrem viele sind, ich habe das jemandem machen lassen. Ich habe mir dafür jemanden genommen und das war dann, ich glaube, für 100, 200 Euro oder was hat es gekostet, das von jemand anders machen zu lassen. Und solche Sachen, die mich so triggern, also wenn ich es nicht schaffe, sie aufzulösen, würde ich, glaube ich, versuchen abzugeben und mir dann einfach nur die Erfolgsmeldungen reinzuholen. Und ich kenne das davon, ich schreibe unheimlich gern Leute an und frage sie, ob sie in meinen Podcast kommen. Und die Leute sind dann halt teilweise gefühlt drei Meter größer als ich, auf jeden Fall deutlich bekannter. Ob sie nun erfolgreicher sind oder nicht, weiß ich nicht, aber deutlich bekannter. Und ich kriege da ständig Absagen. Und am Anfang war es dann halt...
Vera
00:36:20
Das kennen wir auch, ja.
Andrea
00:36:21
Das kennt ihr wahrscheinlich auch, genau. Und bei der ersten Absage war es dann halt so wirklich, oh mein Gott, I'm broken. Und dann hat aber jemand zugesagt, der eine viel höhere Reichweite hatte. Und ich dachte so, okay, geil. Und dann habe ich für mich entschieden... Die Leute, die zu mir kommen sollen, die kommen zu mir. Und ich glaube, genau das Gleiche ist es mit Auftritten und anderen Sachen. Also für AutorInnen sind es ja vor allem Lesungen dann in dem Zusammenhang. Oder, keine Ahnung, ob jemand mit mir einen Stand auf der Buchmesse macht oder so. Oder ob ich ein Interview in irgendeinem Podcast bekomme. Und dann halt wirklich für mich zu sagen, alles, was ich bekomme, alles, was kommt, ist genau richtig. Alles, was ich nicht bekomme, ist auch genau richtig. Weil es ist für mich, ich will mich ja weiterentwickeln, ich will ja wachsen. Und dann sind halt die Auftritte, die ich bekomme, sind halt genau dafür da, dass ich, entweder kriege ich eine Aufgabe dadurch auch, in dem Fall kann es ja eine Absage, zum Beispiel auch die Aufgabe sein, ey, setzt dich mal dann mit euch auseinander, dass du so eine Angst davor hast, abgelehnt zu werden und dass du vielleicht auch Angst davor hast, dass du diesen Traum nicht leben kannst, das kann ja auch dahinter stecken. Von daher, es ist total spannend, weil ganz ehrlich, vor ein, zwei Jahren hätte ich da ganz anders zugesprochen. Es ist wirklich, ich glaube, dieses Grundgefühl von, ich vertraue dem Leben, ich vertraue, dass ich das bekomme, was ich möchte, wenn ich dafür losgehe natürlich auch. Ich kann nicht einfach bloß zu Hause sitzen und darauf warten, dass mich jemand anruft. Wobei das mit euch ja auch geklappt hat.
Vera
00:37:46
Also hast du uns durch deine Vibes schon dazu zu jetzt.
Andrea
00:37:50
Ja, bei euch, genau.
Vera
00:37:51
Gut. Aber dann muss ich jetzt, wenn ich da mal so reinspringe, genau, ich weiß auch, und das habe ich in meinem Leben auch gelernt, es passiert nichts, wenn ich nicht irgendwie einen Schritt drauf zumache. So. Aber man kann auch mal Schritte machen und die werden immer schwerer und immer schmerzhafter. Wo merke ich, wann es zu viel ist?
Andrea
00:38:21
Wenn du nicht mehr deinem Herzen folgst.
Vera
00:38:23
Doch, da hinten die Karotte, die da hängt oder das Ziel, das ich habe. Ich will ja auch seit Jahrzehnten in die NDR Talkshow.
Andrea
00:38:29
Ja, aber warum willst du in die NDR oder MDR? In die NDR Talkshow.
Vera
00:38:35
NDR, Norddeutscher Rundfunk. Mit Barbara Schöneberger und Hubertus Meyer-Burkhardt. So, ist so ein Traum von mir. Ich möchte einmal in der Runde unter lauter berühmten Menschen sitzen. Und eine Viertelstunde irgendwie erzählen. Und ja, wahrscheinlich ist das jetzt jetzt noch nicht ganz so ernst gemeint, aber egal. Warum nicht? Ein bisschen schon.
Andrea
00:39:00
Und ich glaube, genau das ist der Punkt so ein bisschen, dass wir uns da selber ausbremsen, wenn wir Ziele anstreben, wo wir eigentlich gar nicht glauben, dass wir in meinem Fall ist das immer, eigentlich bin ich gar nicht gut genug dafür, um das zu erreichen und dann, sehe ich bestimmte Gelegenheiten nicht. Dann kommen halt auch auch mehr Steine, beziehungsweise die Steine, die mir in den Weg kommen, die sehe ich dann tatsächlich auch als Steine und als Hindernisse und als schmerzhaft voll an, anstatt sie zu nehmen und mir daraus was zu bauen, was mich dann weiter dorthin bringt. Ich glaube, dass es wirklich immer in uns anfängt, immer in uns dürfen wir einmal schauen, erstens, das finde ich immer ganz, ganz wichtig, ist es wirklich mein Ziel? Ist es wirklich das, was ich will? Oder ist es das, wovon ich glaube? Dann bekomme ich von außen Anerkennung. Dann sehen mich die Leute, die mich früher in meinem Leben verletzt haben. Das ist wirklich ich das.
Vera
00:39:55
Und das ist doch schon extrem schwierig zu sagen. Ich hole mal ein bisschen aus. Ich bin ja in den 80ern sozialisiert. Ein Jahrzehnt, wo alles darum ging, dass man reich und erfolgreich wird, wenn du dir die Filme anguckst und so. Und da habe ich ja damals auch, Ich habe jedes Buch, Denke nach und werde reich und so weiter, alles gelesen. Meine Nacht in zweimal zwei Stunden Schlaf eingeteilt, damit ich mehr Zeit zum Erfolgreichwerden habe. All diese Dinge gemacht.
Andrea
00:40:28
Krass.
Vera
00:40:30
Und gut, so richtig erfolgreich bin ich geworden und reich auch nicht. Und deswegen ist für mich es immer noch eine totale Schwierigkeit zu entscheiden, was will wirklich ich, weil vieles, was ich will, ist ja von außen, habe ich mitbekommen ist indoktriniert worden weil es, ja, wenn man es halt so macht und weil es auch erstmal im Fernsehen verlockend aussieht ja, also, allein so dieses Gespür zu kriegen, was ich wirklich will, ist doch Du sagst das so in so einem Nebensatz, das ist doch eigentlich das Kernproblem.
Andrea
00:41:07
Auf jeden Fall, total. Weil wir diese ganzen Glaubenssätze, die sich unser Unterbewusstsein einverleibt hat und in unseren Autopiloten eingespeist hat, die sehen wir ja nicht. Wir sehen ja nicht, was du gerade angesprochen hast, das ist ja schon der allererste Schritt, dass du erstmal siehst, was war denn um mich herum, als ich für mich meine Werte festgelegt habe und so. Was hat mich denn von außen geprägt? Und unsere Aufgabe ist es, und die ist nicht leicht, und es dauert eine ganze Weile bei vielen, das auszuwickeln. Da sind wir wieder bei der Persönlichkeitsentwicklung. Wir dürfen das auswickeln, um zu unserem eigentlichen Kern, um zu unserem Herzen zurückzukommen. Und es gibt zwei Themen, die auch so miteinander einhergehen, mit denen man sich auf jeden Fall beschäftigen darf. Und das ist die Intuition und die Integrität. Da gibt es ein wunderbares Buch von Martha Beck, ich weiß aber nicht, ob es auf Deutsch draußen ist, das heißt The Way of Integrity, wo du einmal da richtig rangehst, wo du richtig einmal guckst, wer bin ich denn? Womit bin ich denn integer? Was gehört denn wirklich zu mir? Und beim Thema Intuition ist was, was wir alle, glaube ich, verlernen ab einem bestimmten Punkt, wenn wir das nicht immer machen. Also Kinder sind ja sehr intuitiv, aber wir erwachsen in der Regel nicht mehr. Und die Intuition ist eine Körperreaktion tatsächlich. Unsere Intuition folgt immer unserem Herzen. Unsere Intuition folgt immer uns. Sie folgt immer diesem Vertrauen des Lebens. Also wenn wir... Dem Leben vertrauen und unseren Weg gehen wollen, dann dürfen wir unserer Intuition folgen. Und die Intuition, wenn ihr euch damit beschäftigt, es gibt ganz einfach Übungen, dass man einfach mal in einem Moment, in dem man so ein klares Nein spürt, zum Beispiel, keine Ahnung, der schleimige Mann da auf der Straße will mich umarmen. Wenn ihr euch das mal vorstellt, dann kommt ein Körpergefühl. Bei manchen ist es ganz leise, beim Nein ist es tatsächlich oft auch so, dass man gar nichts fühlt. Und das gleiche hat man beim Ja auch. Und beim Ja, also ich kann es euch mal bei mir beschreiben, mein Ja fühlt sich an, fühlt sich total frei an, es fühlt sich offen an, es ist so ein Kribbeln, es ist so ein Gefühl von, okay, ja. Fühlt sich ein bisschen groß an, also je nachdem natürlich, worum es geht, aber es fühlt sich halt so offen und einfach nur kraftvoll an. Und Nein ist ein totaler Druck, es engt mich ein. Und wenn man das so ein bisschen beobachtet, dann kommt man schon daran, was man wirklich will. Aber es ist ein Prozess und es ist was, wo man dran arbeiten darf. Es lohnt sich aber total. Also für mich war das, ich habe ja auch erst mit 34 zum Beispiel angefangen zu schreiben und ich hatte diesen krassen Moment, als ich das Hörbuch von der Autobiografie von Stephen King gehört habe und er hat dann gesagt, ja, wenn du 1000 Wörter am Tag schreibst, dann kannst du in drei Monaten ein Buch schreiben. Und da hatte ich genau dieses Gefühl, das war so krass. Ich habe das damals noch nicht mit dem Wort Intuition in Verbindung gebracht. Es kam nur auf, als ich mich damit beschäftigt habe. Es war wirklich so ein Wow. Ich hatte wirklich auf einmal das Gefühl, ich bin ich. Und wenn wir das nicht spüren, wenn wir an unsere Ziele denken. Dann würde ich schon sagen, dass es eher Ziele sind, die von außen kommen und mit denen wir irgendwas anderes wollen. Es gibt auch ein richtig tolles Buch von Daniel Laporte, das heißt The Desire Map. und da sagt sie ganz am Anfang, sie hat mit ihrem Mann zusammengesessen an New Year's Eve, also an Silvester und sie haben die Jahresziele aufgeschrieben. Das war halt so, neues Auto, Urlaub, blablabla. Und dann hat sie gemerkt, aber warum habe ich denn diese Ziele? Und dann hat sie nach den Gefühlen geguckt, die sie mit diesen Zielen erreichen möchte. Und ist dann Schritt für Schritt dahinter gekommen, was die Sachen sind an Gefühlen, an Werten, die sie in ihrem Leben anstrebt.
Vera
00:45:08
Ich hoffe jetzt, dass ihr ein sehr kribbelndes Jahr empfindet, wenn ich euch empfehle, das Buch Bubble Bulleton zu abonnieren, weil da nämlich ein Tipp von Andrea drin ist. Und ja, also das ist definitiv jedes Mal eine große kribbelnde Freude, wenn es kommt. Es ist für mich nicht unbedingt eine kribbelnde Freude, es zu schreiben, aber ja, das ist auch der Punkt. Also ich finde, also jetzt in die die NDR Talkshow zu kommen, um mal dieses Ziel zu nehmen. Das finde ich total kribbelnd. Ich finde es auch total kribbelnd, ein Buch rauszugeben. Ich finde es nicht kribbelnd, monatelang dran zu schreiben. Das ist spannend.
Andrea
00:45:51
Bei mir ist es tatsächlich genau andersrum. Ich liebe es total, die Bücher zu schreiben. Und dann der Veröffentlichungsprozess, der ist für mich so, okay, jetzt muss ich es veröffentlichen.
Tamara
00:45:59
Aber jetzt haben wir einmal natürlich eben diesen Moment, wo man so ein bisschen erfüllen kann, Habe ich da ein Ja? Habe ich da ein Nein? Wie ist meine Emotion dazu? Aber zumindest mir geht es so, dass ich ganz oft, wenn jemand eine Idee hat oder so, dieses auf der Messe, lass mal ein Projekt starten oder so, da habe ich ein totales Ja und manövriere mich da in immer mehr Sachen rein, bis dann der Moment kommt wie heute. Ich habe kurz vor dem Podcast mich tatsächlich hingesetzt. Ich hatte zwischen den Feiertagen mir mal eine Liste geschrieben, wo habe ich überall die Finger drin. Und was schaffe ich davon? Und habe dann teils wirklich sehr schweren Herzens, jetzt heute Mails verschickt und Sachen abgesagt, wo ich gesagt habe, ich muss mich aus dem Projekt zurückziehen, ich schaffe das nicht. Trotzdem hatte ich da ein totales Ja. Also ich finde dann den nächsten Schritt zu sagen, okay, von diesen drölfhundertsiebenundachtzig Dingen, bei denen es in mir Ja schreit, welche mache ich denn jetzt wirklich? Also das finde ich ja so den nächsten schweren Schritt.
Andrea
00:47:05
Erst mal eine Frage, wie hat es sich denn angefühlt, nachdem du die Mails geschrieben hast? Wie hast du dich danach gefühlt?
Tamara
00:47:10
Also ich hatte tatsächlich... Ich habe bei allen Mails aufgemacht, die ich von den Personen schon hatte. Das waren alles Antwort-Mails und die hatte ich alle nebeneinander offen und habe mich unheimlich überwinden müssen oder erst mal überlegt, okay, welche ist am wenigsten schwer, wo fange ich denn an? Es war total schwierig. Als die erste raus war, war die zweite schon leichter. Und als alle weg waren, war es ein totales Freiheitsgefühl.
Andrea
00:47:33
Ja, geil.
Tamara
00:47:36
Trotzdem finde ich die Projekte nach wie vor toll.
Andrea
00:47:40
Auf jeden Fall. das ist tatsächlich, ich kann das total, bin ich voll bei dir, ich hab da auch ganz oft dieses Fear of Missing Out also ich hab so krass Angst, irgendwelche Sachen zu verpassen oder halt auch einfach, ich will auch dabei sein ich find auch viele Sachen total cool, ich mach ja auch selber super viel und würde gerne noch viel mehr machen und gleichzeitig merk ich halt je mehr ich mache, desto weniger kann ich für jedes einzelne Projekt auch wirklich da sein und dann werden die einzelnen Projekte halt, also einerseits ist es dann wieder dieses Hamsterrad, ne, finde ich, und andererseits. Wären sie nicht so gut, wie sie werden könnten. Das ist dann halt so schade. Ich arbeite ja mit einem Plan tatsächlich, also ich habe ja hier meinen, Erfolgsplaner, wo ich dann halt meine Langzeitziele habe, dann auf Jahresziele runterbreche, auf, Quartal, Monat, Wochen und dann tagtägliche Schritte und da ist es für mich dann tatsächlich dadurch geworden, sehr klar geworden, was kann ich denn wirklich wirklich bringen. Und in diesem Planer habe ich zum Beispiel auch diese Werte festgelegt, die für mich wichtig sind. Und ich versuche, ich gucke immer, kann ich das dem unterordnen? Bringt das in irgendeiner Form was dafür? Und dann darf man, glaube ich, auch zwei Ja's unterscheiden. Und das eine ist dieses Ego-Ja, was wirklich dann halt auch aus dem herauskommt, ich will nichts verpassen. Ich möchte, ich muss das doch machen, weil die anderen das ja auch machen. Das kann sich auch total gut anfühlen. Und auch tatsächlich sehr emotional. Aber dieses intuitive Ja, ist eigentlich komplett emotionslos. Es ist komplett klar, es kommt ohne Erklärungen aus, es ist einfach so ein yes, das machen wir. Und da sind wir auch wieder beim Nein-Sagen. Dass du wirklich für dich einmal erkennst, was ist mir denn tatsächlich wichtig.
Vera
00:49:31
Wenn ich da jetzt mal so reinhaken darf. Du hast ja vorhin so gesagt, dass du so eine Erfolgsplanung hast und dann bis auf die jeden Schritte. Habe ich auch vor Jahren alles mal gemacht. Aber auch gerade da habe ich gedacht, Da setze ich mich noch richtig mehr unter Druck, weil ich habe jeden Tag doch da irgendwas zu tun ist. Und wehe, jetzt schaffe ich meinen Tag nicht. Dann habe ich am nächsten Tag schon zwei.
Andrea
00:49:55
Also ja, normalerweise, wenn du so planst, wie man das so in Planungsbüchern kennt, dann ja. So ist meine Planung aber nicht. Also ich habe halt meine großen Ziele, auf die ich zusteuere. Und wie gesagt, ich breche das ja immer runter und zwar immer vor dem Intervall. Das heißt, ich plane jeden Tag für den nächsten Tag. Und wenn ich heute Sachen nicht schaffe, dann verschiebe ich die entweder auf morgen. Es geht so ein bisschen Richtung Bullet Journaling, aber ich mache es halt digital. Und dann ist es okay. Also ich habe für mich gelernt, dass es okay ist, wenn ich Sachen nicht schaffe. Ich weiß ganz genau, weil ich halt auch so bin, ich nehme mir viel zu viel vor. Und ich weiß ganz genau, wenn ich mir für das Jahr Sachen vornehme, ich werde nicht alles davon schaffen. Ich weiß ganz genau, es werden andere Sachen dazukommen. Ich weiß ganz genau, manche Sachen will ich dann gar nicht mehr schaffen, denn ich verändere mich. Und deswegen ist es für mich so super, super, super essentiell, dass mein Plan flexibel ist, dass ich wirklich halt von Intervall zu Intervall planen kann und jede Woche neu und dann wirklich gucke, ja, wo stehe ich denn gerade. Ist natürlich was anderes mit Deadlines, aber zum Beispiel, deswegen versuche ich auch mit Deadlines nur dann zu arbeiten, wenn ich wirklich weiß, okay, das ist jetzt vielleicht was, was ich machen muss in gewisser Weise, aber wo ich jetzt nicht so den hundertprozentigen Bock drauf habe, wie keine Steuererklärung oder so ein Kram. Aber da versuche ich mit Deadlines zu arbeiten.
Vera
00:51:14
Deswegen mache ich Self-Publishing, dann ist halt mit den Deadlines alles ein bisschen flexibler.
Andrea
00:51:20
Tatsächlich.
Vera
00:51:20
Aber ich sage mal so, da ist doch eigentlich, so wie du das schilderst, ist doch das, was du gelernt hast oder wo die anderen vielleicht dran arbeiten müssen, schon vor dieser Planung passiert, nämlich dir überhaupt so diese Leichtigkeit zu geben, zu sagen, wenn ich das heute nicht schaffe, dann mache ich es eben morgen und die Welt bricht nicht zusammen. Das ist aber doch genau der Punkt, an dem man arbeiten muss. Du hast es ja anscheinend erreicht. Für dich ist das völlig selbstverständlich. Jetzt sag uns nochmal, wie wir das hinkriegen.
Andrea
00:51:51
Indem ihr zurückguckt, was ihr trotzdem geschafft habt. Also für mich ist es immer wieder, ich habe immer wieder das Gefühl, ich schaffe nichts, ich kriege nichts hin. Und dann habe ich letztes Jahr, Ende letzten Jahres im November, habe ich ein Webinar gegeben zu diesem Erfolgsplan tatsächlich. Und habe im Zuge dessen mal für mich zusammengefasst, was ich in den ersten elf Monaten 2023 erreicht hatte. Und es war so krass. Es war so unfassbar krass. Weil ich hatte, ich habe vier Monate lang nicht geschrieben, letztes Jahr ungefähr. Und dachte deswegen so, es war irgendwie so krass, ich habe da mit TikTok rumprobiert und meinen Shop aufgebaut und so. Und hatte wirklich so dieses Gefühl, okay, es war jetzt so ein Jahr der Findung, aber so produktiv war da gar nichts. Und dann habe ich es alles aufgeschrieben und das war so krass. Ich war so überwältigt von mir selbst, ich war so stolz auf mich, ich war so beeindruckt davon, was ich geschafft habe. Obwohl, wenn ich mir das am Anfang anguckt hatte, Anfang des Jahres, was ich geplant hatte, quasi insgesamt war es eigentlich komplett über den Haufen geworfen, aber ich habe ja weiter geplant, also ich habe ja dann quasi, mein Plan hat sich einfach verändert, er ist einfach ganz anders geworden Aber wie hast du es geschafft?
Vera
00:52:59
Ich meine auch das kenne ich und jetzt ist ja gucke ich auf die Dinge, die ich selbst geschafft habe ja immer mit so einer gewissen Skepsis immer mit dem Hinterkopf, das hätte mehr sein sein können. Oder man vergleicht sich mit anderen, die alle ja viel berühmter und reicher sind. Wie finde ich denn den Moment, dass ich das gut und genug finde, was ich da mache?
Andrea
00:53:24
Ich glaube, es sind mehrere Sachen tatsächlich, die da helfen. Einerseits, dass du, wenn du etwas tust, hast du das Gefühl, in dem Moment, in dem du es tust, dass du dein Bestes gibst?
Vera
00:53:35
Ja, das sicherlich.
Andrea
00:53:37
Dass du das für dich behältst. Ich gebe mein Bestes. Und mein Bestes ist ist in diesem Moment gut genug. Und wenn du drei Monate später zurückguckst, dann bist du ein anderer Mensch. Dann bist du gewachsen. Und wenn du das gleiche Projekt in dem Moment nochmal machen würdest, dann würde es ganz anders sein. Aber in dem Moment, in dem du es gemacht hast, hast du dein Bestes gegeben. Du guckst skeptisch?
Vera
00:53:59
Ja.
Tamara
00:54:00
Ich überlege gerade, ob ich reinhaken soll, weil ich von dir auch öfter mal so Sätze sage wie, na ja, aber zu viel Recherche, bin ich dann auch zu faul und sowas.
Vera
00:54:10
Ja, okay. Also du willst mir jetzt noch ein Schuldgefühl einreden, dass ich doch nicht mein Bestes gebe?
Tamara
00:54:17
Nein, nur Optimierungsmöglichkeiten.
Vera
00:54:19
Ja, das ist das selbe. Siehst du, Andrea, das kann doch nichts werden hier.
Tamara
00:54:25
Wenn man so demotiviert wird.
Vera
00:54:27
Ja, genau. Aber ich meine, mehr geht immer. Mehr geht doch immer.
Andrea
00:54:33
Nein, tatsächlich nicht. Weil du ja auch gar nicht, also gerade im Bereich Vergleichen ist es total schwierig von sich zu erwarten, mehr oder besser zu sein als jemand anders, weil du ja ganz anders bist. Und in dem Moment, wo du dein Buch schreibst und eine andere Autorin vielleicht genau zur gleichen Zeit ein ganz ähnliches Buch schreibt, zur gleichen Zeit rausbringt und so, vielleicht hast du, keine Ahnung, in dem Moment tausend Viren bekämpft mit deinem Körper, hast es gar nicht gemerkt, warst aber so schlapp und keine Ahnung und dein Bestes war ein ganz anderes Bestes. Und dieses Vergleichen ist so toxisch, es macht uns so kaputt, weil warum müssen wir uns vergleichen? Warum müssen wir so gut sein wie jemand anderes?
Vera
00:55:14
Sonst weiß ich doch gar nicht, ob ich gut bin.
Andrea
00:55:17
Ich lieb's! Ich lieb's so sehr!
Tamara
00:55:20
Das ist gerade so heftig mein Thema.
Andrea
00:55:22
Ich habe mit so vielen Leuten gerade darüber gesprochen, dass wir vergessen haben, was unser Selbstwert ist. Wir machen unseren Wert davon abhängig, was das Außen über uns denkt und über uns sagt, beziehungsweise wie wir im Vergleich zu anderen abschneiden. Das ist ein wunderbares Erbe, was wir aus der Schule mitgenommen haben, natürlich. Und ich glaube, wir dürfen halt alle für uns einmal erkennen, wenn ich der Meinung bin, ich habe mein Bestes gegeben, dann ist das gut genug. Und ob es für 100% der Leute da draußen gut genug ist, kann mir in dem Moment erstmal egal sein.
Vera
00:55:56
Aber ist da nicht umgekehrt der Umkehrschluss, wenn ich, immer denke, also ich muss auch da ein bisschen ausholen, ich, das klingt jetzt arrogant, aber ich bin ja nach den Zahlen her hochintelligent und da gibt es immer die, so, ich habe oft das Gefühl, dass ich mit 80%, die ich mache, prima durchrutsche, deswegen war ich ich auch nie die Beste der Schule oder so. Ich bin immer durchgerutscht. Und da bleibt dann schon auch das Gefühl hängen, ich könnte immer 20% mehr tun. Nur immer 20% mehr ist irgendwann zu viel. Und deshalb braucht es doch irgendwo den Maßstab, an dem ich lerne, wann es genug ist.
Andrea
00:56:40
Warum?
Vera
00:56:41
Weil ich dann vielleicht ja nicht, weil ich irgendwann, wenn ich jetzt irgendwann wann nicht in die NDR Talkshow kommen, dann will ich mir nicht in Schlaf weinen und sagen, ich hätte 20 Prozent mehr tun können, sondern wissen, okay, ich habe mein Bestes getan.
Andrea
00:56:57
Ähm, ich glaube, dass wir uns wirklich nicht gut daran tun, wenn wir so versuchen zu sein wie andere, wenn wir versuchen, den Weg der anderen zu gehen. Und wenn wir so sein wollen wie die anderen. Denn das können wir nicht. Aber das ist ja das, was wir tun, wenn wir vergleichen, dass wir uns nur dann gut oder nicht gut finden, wenn wir besser oder schlechter sind als die anderen. Und wir suchen uns ja auch, wir picken uns ja auch die Leute raus tendenziell, die besser in Anführungsstrichen sind als wir, die mehr erreicht haben, die mehr Follower haben, die mehr Bücher verkauft haben, deren Covers schöner sind.
Vera
00:57:39
Ja, das ist, da muss ich dir zustimmen. Es ist häufig Da versuche ich an mir selbst auch zu arbeiten. Ich meine, wir haben ja jetzt in unserem Podcast schon sehr, sehr, sehr viele und sehr, sehr, sehr erfolgreiche Menschen gehabt. Und klar, wenn ich dann hinhänge, dann kommt mir ein kleines Licht vor. Natürlich gibt es auch Autoren, Autorinnen da draußen, die zumindest von außen betrachtet als nicht so erfolgreich wie ich sind. Zu sein scheinen. Und dann neige ich aber direkt so im Kopf, die dann auch direkt abzuwerten. Das ist nicht wert, damit zu vergleichen. Und wo ich mich dann selbst manchmal schon frage, wieso denn nicht?
Andrea
00:58:21
Ich kenne das total gut. Also ich will mich da gar nicht so tun, als würde ich mich da vollkommen rausnehmen können, weil so ist es nicht. Ich kenne das total gut. Dieses Vergleichen ist für mich auch so ein krasses Thema, weil ich halt auch so dieses, also Also mein heftigster Glaubenssatz, den ich schon eine ganze Weile versuche aufzulösen, ist, ich bin nicht gut genug. Und ich bin schon ganz gut rangekommen, ist aber immer noch da. Und ich habe auch ganz, ganz krass dieses Hochstapler-Syndrom einfach, wenn ich das Gefühl habe, ich bin mit jemandem zusammen, der tendenziell, wo ich das Gefühl habe, der ist mehr wert, dass ich dann so Angst habe, okay, jetzt entdeckt die Person aber, dass ich gar nicht so cool bin, wie sie mich wahrnimmt. Also ganz, ganz krass. Und ich glaube, wir dürfen total daran arbeiten, damit wir in unser hellstes, du hast es gerade so schön gesagt, kleines Licht, dass wir in unser hellstes und strahlendstes Licht kommen können, weil da kommen wir nicht rein, wenn wir uns vergleichen, weil wir dann immer, immer schlechter abschneiden und ich glaube auch, dass viele Leute und das hört man ja auch ganz oft, dass die größte Angst der meisten Menschen ist, ihr eigenes Licht zu sehen und zu sehen, wie toll sie eigentlich tatsächlich sind, weil uns ja auch, du hast es auch so schön gesagt, als du über den Intelligenzquotienten gesprochen hast, du willst gar nicht arrogant klingen, Ich kenne das auch von mir. Das hört sich halt so angeberisch an, wenn ich das sage, dass ich mein Buch gut finde und so. Das wurde uns ja auch total eingetrichtert. Wir dürfen uns nicht selber loben. Eigenlob stinkt und sowas alles. Und ich glaube, das geht alles so krass miteinander einher, dass wir zwar einerseits dahin wollen, wo die anderen sind, aber wenn wir dann da sind, uns dann doch wieder für uns zumindest selbst klein machen, weil ja, wir sind ja eigentlich gar nicht so toll.
Tamara
00:59:59
Was mir gerade noch so durch den Kopf ging, als ihr jetzt gesprochen habt, Vera, du hast eben gesagt, wenn ich dann nicht in die NDR Talkshow komme, was du dir dann für Vorwürfe machen kannst oder willst oder nicht willst. Und ich glaube, also für mich persönlich wäre der Vorwurf an mich selber, ich habe nicht alles gegeben, was ich hätte geben können, sehr viel dramatischer als, ich habe nicht exakt das gemacht, was Bestseller-Autorin XY getan hat.
Vera
01:00:31
Jaja, das war ja so meine Rede und mir es ist, mir fehlt total der Maßstab, Aber wenn dein Maßstab ist, ich weiß von mir, ich kann diese Summe an Einsatz bringen das ist, was ich geben kann, ohne dass ich dabei gesundheitlich zugrunde gehe, pleite gehe oder sonst irgendwas dann ist das dein 100% Ja, aber die Grenzen sind doch fließend, also ich kenne nun mal Zeiten, als ich so um die Existenz kämpfen musste, da ging viel, viel mehr als heute. Also, ne, und manchmal liegt vor einem Erfolg auch eine Qual. Da können Sportler ein Lied von singen.
Tamara
01:01:14
Ich wollte gerade sagen, ich muss gerade ans Laufen denken. Da ist es mir oft so gegangen, wenn ich denke, okay, nur noch bis zu dem Baum da, dass ich dann gesagt habe, okay, und ab dem Baum nochmal bis zum nächsten Baum. Und das geht dann immer auch noch. Es geht doch.
Vera
01:01:28
Und am Ende hat man dann womöglich die Euphorie, wenn man es geschafft hat, die man vorher vielleicht nicht hätte. Man muss nur wissen, wann man zusammenbricht. Es ist nicht immer falsch, sich auch mal zu quälen. Aber der Punkt ist, zu wissen, wann es falsch und wann es richtig ist.
Tamara
01:01:47
Weil die Grenzen überschritten sind.
Andrea
01:01:50
Und auch dafür dürfen wir uns wieder selbst kennenlernen, nach innen gehen und wirklich auf uns hören. Und wenn du da aber dann auch ins Außen gehst, auch wieder in den Vergleich gehst, ja, aber die hat ja noch das und das geschafft, die hat ja zwölf Bücher im Jahr veröffentlicht, die hat das ja auch geschafft, dann kommst du halt in diese Burnout-Spirale rein.
Tamara
01:02:09
Ich glaube, da muss man halt regelmäßig mal gucken. Also ich habe es jetzt, wie gesagt, zwischen den Feiertagen gemacht, weil ich gemerkt habe, dass ich letztes Jahr oft über meine Grenzen gegangen bin. und das möchte ich dieses Jahr nicht wieder tun. Da muss man, denke ich, einfach regelmäßig reflektieren. Ich hätte jetzt noch ein Thema, wenn ich das gerade aufbringen darf. Und zwar, jetzt auch bevor ich diese Mails geschrieben habe, habe ich geschaut, was möchte ich denn, oder du hast eben so etwas Ähnliches gesagt, so das, was mir etwas bringt, quasi in Kategorien packen. Ich habe gesagt, wenn ich zu irgendwas Ja sage, dann muss das einem der folgenden Dinge dienen, nämlich entweder ich verdiene damit mein Geld oder es dient meinem Autorinnen-Dasein oder es dient meiner Gesundheit oder meiner Familie. Und der vierte Punkt war, ich habe da halt verpflichtend eine Zusage gemacht, wie jetzt zum Beispiel, dass wir jede Woche einen Podcast machen oder dass ich eben das Ehrenamt im Self-Publisher-Verband habe. So, das sind so die vier Punkte, wo ich sage, es muss einer dieser Punkte dienen, damit ich die Kapazität dafür aufwende. So, jetzt geht es ja Vera und mir beiden so, dass wir eben unser Hauptgeld mit etwas anderem verdienen. Die Vera mit der IT, ich mit den Lektoraten und solchen Sachen. Und trotzdem ist ja schon auch das Ziel, dass das Schreiben nach und nach einen größeren Anteil einnimmt, aber klar, wenn ich jetzt vom logischen Verstand her überlege, ähm, Rechnungen bezahlen und dass die Kundschaft zufrieden ist, hat natürlich eine hohe Relevanz und dann rutscht das Schreiben gern schon mal nach hinten, wenn da irgendwie eine Deadline ansteht oder sowas in der Art. Das heißt, wenn ich jetzt das Schreiben habe und ein Ziel, was eben auch in diese Kategorien gehört und ich möchte aber nicht, dass das Schreiben immer hinten runterrutscht, wie können wir das schaffen, dass dieses Schreiben den festen Platz und die feste Priorität behält, obwohl die anderen Dinge eben da sind?
Andrea
01:04:24
Hast du gerade selber gesagt, indem du ihm einen festen Platz gibst? Die neben dem 40-Stunden-Job sich das Autorinnensein aufbauen, die müssen das ja auch machen. Und ich habe ja auch so angefangen, ich bin dann halt jeden Morgen um fünf aufgestanden, um zu schreiben, eine Stunde lang. Das habe ich halt ein Vierteljahr komplett jeden Tag gemacht und dann war das erste Buch fertig. Und dann hatte ich ja das Glück, dass ich nach dem ersten Buch vom Schreiben leben konnte und dann habe ich trotzdem noch jeden Tag um fünfeinhalb, sechs angefangen zu schreiben.
Tamara
01:05:17
In der Theorie bin ich da total dabei und habe das auch versucht, aber dann kommt das Leben. Dann hast du einen Krankenhausfall in der Familie, gleichzeitig passiert irgendein Drama im Verband und die Podcast-Aufzeichnung vom Schneiden her wird dann viel mehr und zack, sind vier Tage voll und dieser Prozentsatz vom Schreiben hat nicht mehr gereicht, weil das einfach der Punkt ist, wo niemand wartet, wo niemand krank ist, wo kein Leben von abhängt. Ich weiß, natürlich muss man sagen, es ist meine Priorität, verdammt nochmal, aber wenn dein Papa im Krankenhaus liegt, dann fährst du da hin. Und wenn hier ein Wasserrohrbruch ist, dann kümmerst du dich darum. Und es ist immer, also bei mir, es ist immer das Schreiben, was dann hinten runterfällt. Und das möchte ich eigentlich nicht mehr, aber es ist halt die logische Konsequenz des Lebens bei mir.
Andrea
01:06:07
Es ist genau, es ist die logische Konsequenz bei dir. Und andersrum das sagt eigentlich schon alles auch wenn du das vermutlich nicht hören möchtest ist es aber trotzdem deine Entscheidung, und es ist tatsächlich es geht ja nicht darum, ich glaube wir machen uns den Berg auch immer sehr groß, beziehungsweise wir sehen halt diesen ganz großen Berg und sehen nicht die einzelnen Schritte, und was ich in dem Fall machen würde wäre tatsächlich, ich würde mir dann 20 Minuten pro Tag nehmen, Und die kriegst du, irgendwoher kriegst du die. Ob du 20 Minuten länger wach bleibst oder ob du 20 Minuten früher aufstehst, du kriegst die. Es ist tatsächlich eine Entscheidung. Eine ganz feste Entscheidung. Oder ob du halt wirklich, also ich habe zum Beispiel dann jetzt auch angefangen, mein Handy nehme ich erst um 10 Uhr morgens frühestens in die Hand. Vorher mache ich überhaupt nichts auf Social Media, nichts auf WhatsApp, nichts auf sonst irgendwas. Ich habe jetzt auch endlich mal wieder die einzigen beiden Apps, die fressen sozusagen, sozusagen, oder drei Apps, die ich fresse auf meinem Handy, das sind noch TikTok, Instagram und WhatsApp. Die haben aber auch alle eine Zeitgrenze pro Tag. Und da halt wirklich zu gucken. Und wirklich zu gucken, wo kann ich mir denn Zeit nehmen, wenn es wirklich super wichtig ist. Und das ist deine Entscheidung. Und dann darfst du auch nochmal drüber nachdenken, warum stellst du denn die anderen Sachen in den Vordergrund? Du hast jetzt gesagt, es sind da ist, steckt jemand dahinter, da geht es um Leben und Tod, da geht es darum, dass die Wohnung nicht überflutet wird. Definitiv. Mir war das so lange, solange es nicht blutet, spricht mich nicht an. Also bei solchen Sachen. Aber sind wir mal ehrlich, diese Sachen passieren ja nicht jeden Tag.
Vera
01:07:48
Nee, das stimmt. Also hoffen wir jetzt zumindest mal.
Andrea
01:07:52
Hoffen wir mal.
Tamara
01:07:53
Ich fand jetzt gerade den Ansatz mit den 20 Minuten, weil tatsächlich habe ich so ein Denken, so unter einer Stunde brauche ich mich nicht an Schreiben zu setzen. Das ist natürlich dämlich.
Andrea
01:08:03
Oder was zum Beispiel, was ich auch von einigen Autorinnen kenne, zum Beispiel auch von Antonia Wessling, die ist ja auch super erfolgreich, die schreibt ihre ganzen Bücher am Handy. Also, dass man auch mal so ein bisschen um die Ecke denkt und guckt. Oder du fängst an mit Diktieren. Du beschäftigst dich mit dem Thema umfassend.
Vera
01:08:19
Da bräuchte ich zwei Jahre für tausend Worte auf dem Handy.
Andrea
01:08:23
Ja, ist halt die Frage. Aber einfach, ist ja egal, was es letztendlich ist, aber dass du um die Ecke denkst. Wie kann ich es möglich machen? Nicht das Problem, sondern die Lösung finden.
Vera
01:08:33
Ja, manchmal aus diesem, man muss manchmal so aus diesem, Tunnelblick, den man hat, man sieht immer nur dasselbe, da muss man mal ausbrechen und sagen, jetzt denk doch mal ganz an, was man ja auch bei einer Romangeschichte letztlich tun muss, wenn ich im Plot hänge, dann sag ich auch so, jetzt nimm mal all die Dinge weg, die du da als Gesetz siehst und guckst mal, was dann rauskommt. Und siehe da, dann gibt es immer irgendeine Lösung. Ja, cool. Finde ich sehr schön, liebe Andrea, finde ich auch jetzt so gut, so zum Ende. Wobei bei uns ja nur die richtig knackigen, harten Sachen bei uns am Ende kommen. Das sind Tamaras knallharte Buch-Bubble-Fragen.
Tamara
01:09:13
Ja, ich hoffe, ich bekomme die jetzt zusammen. Wir haben uns nämlich entschieden, jetzt zum neuen Jahr drei neue Fragen zu starten.
Andrea
01:09:21
So cool, ich bin die Erste, die sie beantworten.
Tamara
01:09:23
Genau, du hast hier die Premiere. Und die erste Frage, die wir uns überlegt haben, lautet, welches Buch hat dich zuletzt zum Weinen oder zum Tränenlachen gebracht?
Andrea
01:09:35
Ich tue jetzt nicht so, als hätte ich die Frage noch nicht gehört, denn ich durfte mich schon vorher damit beschäftigen. Und das sind tatsächlich zwei Bücher. Einmal, ich hoffe, das ist okay, dass ich hier ein bisschen Eigenwerbung für meinen Buch mache. Es ist tatsächlich ein Buch, was ich dieses Jahr rausbringe. Das heißt Anna, This is my Dream. Und das ist das erste Buch, was kein Liebesroman ist und wo auch kein blutrünstiger Mordfall passiert. Und das ist so ein Entwicklungsbuch. Und ich habe dieses komplette Buch über beim Schreiben gelernt. Das war so krass, weil es so intensiv ist. Und ja. Aber von anderen Autoren ist es Imagine von Lars Armand. Das kam im Oktober, glaube ich, raus. Es ist auch so eine spirituelle Erzählung, nennt er das. Es geht um einen Life-Coach, lustigerweise, der. Völlig stuck ist, der so voll in seinem Leben festgefahren ist und sein Glück verloren hat und in einem Schneesturm mit dem Zug auf dem Feld stecken bleibt und dann seinen Weg in einen winzig kleinen Musikladen, in einem winzig kleinen Dorf zu einem alten Mann findet. Und die führen ein Gespräch über das Leben und über Musik und das ist, also Lars Ahmend ist für mich sowieso jemand, der strotzt vor Weisheit. Wenn er den Mund aufmacht, dann kommt da Weisheit raus, das berührt mich total, und in diesem Buch steckt so viel davon drin und es ist so viel Wahrheit da drin. Ich habe mich so oft erkannt gefühlt auf der einen Seite, auf der anderen Seite ertappt auch und dann auch wieder so, ja, darüber darf ich mal nachdenken und das halt in Kombination mit diesen Verweisen auf die Musik, Es ist so viel Gefühl in diesem Buch. Also für mich ist es tatsächlich das wichtigste Buch, was ich je gelesen habe. Und das heißt wahnsinnig viel. Ja, ich kann es nur jedem empfehlen. Ich höre es gerade zum zweiten Mal als Hörbuch und habe es mir auch als Buch gekauft. Es ist unfassbar gut.
Tamara
01:11:20
Das schaue ich mir an. Das hört sich gut an. Du hast übrigens sehr viele Bücher während der ganzen Folge genannt. Ich werde mich bemühen, ihr Lieben da draußen, die in die Shownotes zu packen, falls ihr da auch noch euch was holen wollt. Die zweite neue Buch-Bubble-Frage lautet, Welche Begegnung innerhalb der Buchbranche hat dich denn am meisten inspiriert?
Andrea
01:11:42
Das sind echt so viele. Und mir fällt es total schwer, das an einer Person festzumachen. Aber ich denke, tatsächlich ist es meine allerliebste Partnerin in Crime, Freya von Korf, die ich 2019 auf der Frankfurter Buchmesse kennengelernt habe. Und es hat einfach sofort connected. Das war sofort, wir waren sofort ein Wir. Und wir entdeckten zusammen diese Buchwelt, insbesondere auch die englische Buchwelt, einfach mit so viel Freude, mit so viel Spaß, mit so viel Professionalität aber auch. Wir nehmen auch zusammen Podcast-Folgen auf. Wir haben einen englischen Podcast zusammen, der jetzt im April wieder richtig durchstartet. Und wir sind, ja, ich finde einfach, wenn du jemanden findest, wir haben komplett unterschiedliche Lebenswege. Also eigentlich sind wir in vielen Bereichen so krass unterschiedlich. Aber wir haben die gleiche Energie, würde ich sagen. Wir verbinden uns darüber total und deswegen ist sie für mich so die größte Inspiration.
Tamara
01:12:43
Schön, sehr schön. Und zum Schluss, welches Klischee möchtest du in Büchern nicht mehr lesen?
Andrea
01:12:50
Super easy, das Mädchen, das gerettet werden muss. Das ist so schlimm, was das einfach in, also mit mir ja auch, ich weiß nicht, wie es bei euch war, aber so, wenn man die, also die ersten Bücher, die ich so gelesen habe im Liebesromanbereich und es geht ja schon mit Märchen los, sind halt einfach die wunderbaren Mädchen, die aber viel zu schwach sind, um sich selbst zu retten und, es ist so schlimm, dass das immer noch in die Köpfe der 13, 14, 15-jährigen Mädels reingepflanzt wird. Es gibt ganz viele andere Bücher, will ich überhaupt nicht sagen, aber es wird immer noch ganz viel mit dem Klischee gespielt, weil es uns ja aus steinzeitlichen Gründen, nehme ich mal an, auch total anspricht. Also ich reagiere auch total drauf auf dieses gerettet werden wollen, starke Arme und ist wahrscheinlich einfach so drin, aber wir dürfen es schon, müssen es nicht auch noch so machen.
Vera
01:13:42
Da bin ich voll bei dir.
Tamara
01:13:43
Jawohl.
Vera
01:13:44
Ja, liebe Andrea, vielen, vielen Dank, dass du dir heute Zeit genommen hast. Ich danke euch. Du hast uns sehr viele Denksportaufgaben gegeben. Und ich werde mein Ziel mit der NDR Talkshow jetzt nochmal überdenken. Oder einen Plan machen. Mal sehen.
Andrea
01:14:00
Einen Plan machen, genau. Das ist es ja. Nur ein Ziel zu haben, reicht halt nicht. Und es reicht halt auch nicht, wenn du das Ziel neunmal am Tag aufschreibst. Und dann darfst du losgehen für deine Träume.
Vera
01:14:10
Wir schauen mal. Und ja, ich hoffe an euch da draußen, dass ihr jetzt so viele Impulse für das neue Jahr mitgenommen habt. Und ja, ihr schreibt uns gerne eure Eindrücke und einen Kommentar oder wie auch immer. und wie gesagt, denkt an das Buchbarbe-Bulleton zu abonnieren und uns zu folgen, wo immer es geht. Wir freuen uns auf das kommende Jahr mit euch und vielen, vielen Podcast-Folgen. Bleibt uns gewogen. Bis dahin. Tschüss.
Tamara
01:14:42
Danke, Andreas. Tschüss.
Andrea
01:14:43
Danke euch. Tschüss.