Die Zwei von der Talkstelle

Tamara Leonhard und Vera Nentwich

DZVDT #200 - Der 200. Buchbubble-Talk – moderiert von Radioprofi Oliver Peral

Vera und Tamara haben was zu feiern! 200 mal haben sie miteinander oder mit fantastischen Gästen aus der Buchbranche getalkt. Jetzt wird der Spieß einmal umgedreht!

25.01.2024 66 min Staffel 5 Episode 200

Zusammenfassung & Show Notes

Vera und Tamara haben was zu feiern! 200 mal haben sie miteinander oder mit fantastischen Gästen aus der Buchbranche getalkt. Jetzt wird der Spieß einmal umgedreht! Oliver Peral ist seit über 30 Jahren Radiomoderator, seit letztem Jahr selbst ebenfalls Buchautor und führt heute professionell durch die Jubiläumsfolge der Talkstelle. Doch Vera und Tamara dürfen sich keinesfalls gemütlich zurücklehnen, sondern stehen im Interview selbst Rede und Antwort. Und Olli will es ganz genau wissen: Ist die Buchbubble irgendwie fies? Macht ein Lektorat für jede:n Sinn? Was machen Die Zwei von der Talkstelle eigentlich privat? Und wie, verdammt noch mal, geht das mit dem Buchmarketing? Oliver Peral entlockt den beiden schreibenden Podcasterinnen so manches Geheimnis und gibt einige spannende Einblicke in die bewegte Geschichte hinter seinem eigenen Roman 'Und Schnee kann man braten'. 

Vera und Tamara haben was zu feiern! 200 mal haben sie miteinander oder mit fantastischen Gästen aus der Buchbranche getalkt. Jetzt wird der Spieß einmal umgedreht!

Oliver Peral ist seit über 30 Jahren Radiomoderator, seit letztem Jahr selbst ebenfalls Buchautor und führt heute professionell durch die Jubiläumsfolge der Talkstelle. Doch Vera und Tamara dürfen sich keinesfalls gemütlich zurücklehnen, sondern stehen  im Interview selbst Rede und Antwort. Und Olli will es ganz genau wissen: Ist die Buchbubble irgendwie fies? Macht ein Lektorat für jede:n Sinn?  Was machen Die Zwei von der Talkstelle eigentlich privat? Und wie, verdammt noch mal, geht das mit dem Buchmarketing?

Oliver Peral entlockt den beiden schreibenden Podcasterinnen so manches Geheimnis und gibt einige spannende Einblicke in die bewegte Geschichte hinter seinem eigenen Roman 'Und Schnee kann man braten'.

Links:

Unser Gast:
www.oliverperal.de

Olivers Roman 'Und Schnee kann man braten':
https://www.amazon.de/dp/B0CFF1NWWV

Oliver im Radio: 'Die Olli-Peral-Show':
https://www.radio21.de/programm/shows/die-olli-peral-show.html

Olivers Buchtipp:
'Unterwerfung' von Michel Houellebecq
https://www.amazon.de/Unterwerfung-Roman-Michel-Houellebecq/dp/3832197958

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Transkript

Vera
00:00:00
Yay! Es ist die Folge 200 von der Talkstelle. Aber Tamara, was machen wir denn da?
Tamara
00:00:09
Äh, oh, ja, wir sollten irgendwas Besonderes machen oder vielleicht sollten wir mal was Professionelles irgendwie machen.
Vera
00:00:16
Also du meinst mal so einen Profi mal so Talkstelle machen lassen? Das wäre eine Idee. Ja.
Tamara
00:00:21
Der uns jetzt für die nächsten 200 Folgen zeigt, wie das geht.
Vera
00:00:25
Sag mal, du kennst doch da diesen bekannten Radiomoderator, wie heißt der noch?
Tamara
00:00:30
Den Olli meinst du? Oliver Peral?
Vera
00:00:32
Ja, kann sein. Kannst du den nicht mal fragen?
Tamara
00:00:35
Den frage ich mal. Die Zwei von der.
Oliver
00:00:54
So, Kinders, heute ist alles anders. Heute ist nämlich Jubiläumsausgabe, die 200. Ausgabe von Die Zwei von der Talkstelle. Ich bin Olli Peral und ich habe heute die wunderbare Aufgabe bekommen von Tamara und Vera, durch diesen 200. Podcast mehr oder weniger zu führen. Ich bin der Chef im Ring, ich fühle mich geehrt. Einen schönen guten Morgen, wir sehen uns hier auch über Video. Ihr beide seht reizend aus, wenn ich mal dieses Kompliment an der Stelle versprechen lasse.
Vera
00:01:21
Schön, wir haben hier einen richtigen Moderator. Super, ich kann sowas von lügen.
Oliver
00:01:24
Ich schneide mich gleich richtig ein.
Tamara
00:01:28
Ja.
Oliver
00:01:28
Das Intro haben wir ja jetzt schon mal geschafft. Das ist immer schon mal wichtig. Ja.
Tamara
00:01:31
Wunderbar. Ja, toll, dass du da bist. Und wir kennen uns ja schon. Wir haben uns kennengelernt, weil ich deinen Debütroman und Schneekammernbraten lektorieren durfte. Vera und du, ihr kennt euch noch nicht. Und die Menschen da draußen, magst du mal kurz erzählen? Jetzt moderiere ich schon wieder.
Oliver
00:01:49
Ja, mein Name ist Olli Perall. Ich bin gebürtiger Osnabrücker, Jahrgang 67, mache seit über 30 Jahren Radio. Es ist unglaublich. Und ja, heute mache ich jetzt mit euch beiden, im Grunde genommen ist es auch ein bisschen Radio, diese 200. Podcast-Folge.
Tamara
00:02:08
Deswegen hast du den Job bekommen.
Oliver
00:02:12
Ja, und wir wollen reden über Gott und die Welt, natürlich über Bücher machen und mich interessiert auch ein bisschen was über euch beiden, weil 200 Sendungen, das ist schon eine relativ große Zahl. Mich würde einfach mal interessieren, wie seid ihr zu diesem Podcast gekommen, wie habt ihr euch kennengelernt oder habe ich jetzt zu wenig von mir erzählt?
Tamara
00:02:33
Wir werden bestimmt noch was von dir erfahren. Genau.
Oliver
00:02:35
Also über 30 Jahre Radio, das reicht ja erstmal. Also mich würde wirklich interessieren, wie seid ihr zu diesem Podcast gekommen? Weil wir Radiomacher machen immer auch Radio für Menschen, für Hörer, die neu dazukommen. Also ich kann mir vorstellen, dass es jetzt den einen oder anderen gibt, den diese Frage auch brennend interessiert. Wer seid ihr? Wo kommt ihr her? Was macht ihr?
Vera
00:02:54
Ja, Tamara, da musst du anfangen.
Tamara
00:02:56
Da muss ich anfangen?
Oliver
00:02:57
Das ist aber feige jetzt.
Vera
00:02:58
Nein, sie ist es ja schuld. Also so muss ich sagen.
Tamara
00:03:30
Und bin auf die Podcasts gekommen. Bis dahin hatte ich gar kein richtiges Verständnis, was Podcasts sind. Und bin hängen geblieben bei Alle Wege führen nach Ruhm. Das war damals der Podcast von Joko Winterscheidt. Und jetzt ist mir sein Name entfallen.
Vera
00:03:49
Den anderen kennt man noch nicht so.
Tamara
00:03:52
Paul Ripke. Er macht, glaube ich, inzwischen den Podcast alleine weiter. Und die haben halt so ein bisschen von ihrem Leben in der Welt der Promis erzählt, von ihren kreativen Ideen. Und ja, gerade der Joko Winterscheid ist ja super aktiv, auch in kleinen Unternehmen, die er entwickelt und so weiter. Und das fand ich total interessant. Und es hat unheimlich Spaß gemacht, zuzuhören. Und ich habe wahnsinnig Lust bekommen, auch sowas zu machen. Und da war natürlich klar, muss irgendwie um Bücher gehen. Und dann habe ich überlegt, mit wem könnte man sowas tun? tun. Und Vera war zu der Zeit noch erste Vorsitzende des Self-Publisher-Verbands.
Oliver
00:04:32
Vera schüttelt mit dem Kopf, völlig verständnislos. Doch.
Vera
00:04:35
2019 meine ich schon nicht mehr.
Tamara
00:04:38
Doch, ich sage gleich warum. Ich sage dir auch gleich warum. Und ich hatte sie kennengelernt, weil ich kurz vorher, da hatte ich mal so eine kleine Serie auf Facebook, wo ich AutorenkollegInnen mit so einem Facebook Live interviewt habe. Und da dachte ich damals, da letzte die Vera ein, dieser erste Vorsitzende, da kriegst du Zuschauer und so. Und bei dem Gespräch habe ich so festgestellt, bei dem Gespräch habe ich festgestellt, dass wir viele ähnliche Interessen haben, weil ich auch nicht jetzt nur über die Bücher, sondern ich wollte auch ein bisschen über Bühne, über Musik und so, und da sind wir beide sehr ähnlich gestrickt. Und so habe ich sie dann gefragt und dann ist das Ganze ein bisschen liegen geblieben und als sie dann im Dezember 2019, den ersten Vorsitz, nämlich die mich abgegeben hat, habe ich sie nochmal angeschrieben und gesagt, jetzt hast du doch aber Zeit. Und dann ging es los.
Vera
00:05:31
Ja, wobei ich mich da so an diesen Zusammenhang gar nicht erinnern kann. Aber okay. Nein, aber definitiv ist es so, dass es kam dann mal ein Mail, ob ich nicht Lust hätte. Und das war Ende 2019. Und ja, ich hatte plötzlich wieder mehr Freizeit. Und da ich ja sowieso so ein bisschen auch IT-affin bin und immer gerne neue Sachen ausprobiere, habe ich gedacht, ja, warum nicht? Und ja, dann haben wir so zwischen Weihnachten und Neujahr quasi, 2019, so mal so kurz, ich habe dann auch mal angefangen, diesen Podcast zu hören und dann haben wir so überlegt, was können wir denn machen und ja, wenn man unsere ersten Folgen hört, dann weiß man, dass wir überhaupt noch nicht gewusst haben, was wir machen, auch allein, wie das Ganze technisch funktioniert. Wir haben uns dann da so reingebruschelt irgendwie.
Oliver
00:06:23
Also das Technische ist schon mal hochprofessionell, also da seid ihr top vorbereitet. Ja.
Vera
00:06:29
Mittlerweile, nach vier Jahren.
Oliver
00:06:32
Habt ihr von Anfang an ein Ziel gehabt mit eurem Podcast oder habt ihr euch darüber eigentlich gar keine Gedanken gemacht?
Vera
00:06:39
Ja, weil ich berühmt werde wie immer. Nee.
Tamara
00:06:43
Wir haben sehr planlos in den ersten Folgen irgendwas gebabbelt. Dann haben wir irgendwann gedacht, komm, wir sollten vielleicht doch mal uns ein Thema für jede Folge überlegen. Und dann kam es eigentlich fast eher durch einen Zufall, dass wir angefangen haben, Gäste einzuladen, weil eine Autorenkollegin und Social-Media-Expertin online eine Folge von uns kommentiert hat und wir sie daraufhin eingeladen haben. Dann haben wir festgestellt, ach, das ist ja auch schön. Ja.
Vera
00:07:10
Kann ich schon sagen, das war Annika Bühne, meinst du?
Tamara
00:07:12
Genau.
Vera
00:07:12
Das war dann unser erster Gast, Folge 11, glaube ich, oder 12, ich weiß nicht genau. Und parallel war schon auch so die Erkenntnis, zumindest bei mir, dass ich nach zehn Folgen schon eigentlich nichts mehr zu erzählen habe. Und dann, wie gesagt, fing das mit den Gästen an. Und dann waren wir so angefixt. Und dann kam ja auch Corona direkt. Plötzlich war ja nichts mehr. Und dann war das wirklich so, und das hört sich jetzt ein bisschen tragisch an, aber es war ja tatsächlich so, dass diese eine Podcast-Aufzeichnung jede Woche so quasi der einzige Kontakt zur Öffentlichkeit war, bei mir zumindest. Und das Einzige, was man noch so irgendwie tun konnte.
Oliver
00:08:03
Du hast von den Gästen gesprochen, Vera. Gibt es einen Gast, den ihr ganz besonders in Erinnerung habt, wo ihr sagt, das war eine ganz besondere Folge?
Vera
00:08:14
Oh, wir haben mittlerweile ja wirklich ein paar tolle Gäste. Also ich sage mal so ein richtiges Highlight auf jeden Fall, ist auch bis heute eine unserer meistgehörigen Folgen, aber auch so ein Quantensprung war sicherlich die Folge mit Andreas Eschbach. Weil das war zum ersten Mal, dass wir so einen richtig großen Namen hatten. Und wo wir auch völlig überrascht waren, dass der so problemlos Ja sagte. Während wir hatten parallel schon mal so ein paar andere uns getraut, anzusprechen. Die haben noch nicht mal geantwortet. Und der sagt dann einfach Ja. Und das hat uns auch sehr motiviert. Und danach kam jetzt, ja, jetzt müssen wir sagen, können wir schon stolz sagen, haben wir schon einige große Namen jetzt so in der Liste. Also.
Tamara
00:09:01
Ich muss sagen, ich erinnere mich am liebsten zurück an solche Gäste, die mich mit ihrer Kreativität oder ihrer Einstellung zur Kreativität und mit ihrer, also die mich einfach inspirieren, weil man einfach merkt, dass da so ein Herzblut dran ist. Da denke ich jetzt zum Beispiel an den Tommy Krabbeis, der ja auch so ein Tausendsassa ist, tausend Ideen hat. Kürzlich die Romy Hausmann und der Mario Giordano. Die drei sind mir als sehr inspirierend in Erinnerung geblieben.
Vera
00:09:34
Und eine Folge, an die ich sehr gerne zurückdenke, weil das auch sehr überraschend eigentlich war, das war die Folge mit der Direktorin der Deutschen Nationalbibliothek. Das war, glaube ich, zum ersten Mal, dass irgendwer außerhalb der Nationalbibliothek gehört hat, was die tun. Und die war so locker und wir haben danach auch sehr viel positives Feedback bekommen. Also das war wirklich irgendwie eine tolle Sache.
Oliver
00:10:02
Das ist auch die Frage, die ich ganz gerne stellen möchte nach dem Feedback. Also wir Radioleute arbeiten ja im Grunde genommen so, dass wir unmittelbar erstmal nach einer Moderation kein Feedback bekommen, weil man sieht es natürlich nicht logischerweise. Und das ist immer so etwas Belastendes. Kennt ihr das auch? Und wie ist das Feedback nach so einer Sendung? Kommt da was rein oder ist das eher die Ausnahme? Wie gestaltet sich das bei eurem Podcast?
Vera
00:10:29
Da Tamara nicht zuckt, muss ich antworten. Ja, es ist auch viel, viel zu wenig. Wir lieben es und jetzt so mit der Zeit kommt natürlich häufiger mal was, aber natürlich nicht direkt. Bei mir ist es so, dass so morgens meine erste Tat, nachdem ich mir meine Latte Macchiato aufgeschüttet habe und auf der Couch sitze, ich mein Tablet greife und die Statistikseite der Abrufe ist immer offen. Das ist immer morgens das Erste, was ich gucke. Und gerade so nach der Folge gibt es bei den Podcasts, deswegen gibt es immer so die ersten sieben Tage. Und da schaue ich dann immer, wie entwickelt sich die Folge und wie sind die Abrufe und so. Und das ist so mein erster Punkt. Da merke ich dann schon nach zwei, drei Tagen, oh, die Folge ist interessanter für die Leute oder weniger interessant. Und natürlich gibt es mittlerweile gelegentlich Feedback. Bei Spotify ist es ja jetzt auch so, seit einem halben Jahr, dreiviertel Jahr so, dass man da auch Sachen dazu schreiben kann. Passiert mal ab und zu mal was. Aber da, das kann ich jetzt ruhig als Appell an alle Hörerinnen und Hörer schicken, da können wir noch sehr, sehr viel mehr vertragen.
Oliver
00:11:52
Das Gefühl kenne ich, habe mal einen Beatles-Podcast gemacht mit einem sehr guten Freund und Kollegen von mir und das war durchaus erfolgreich und wir haben dann gedacht, Mensch, das musst du doch irgendwie vermarkten können. Ja, also so viel positives Feedback. Und dann haben wir uns mal angeschaut, ab wann so ein Podcast sozusagen vermarktet werden kann. Und da kommst du auf 8.000 bis 9.000 sozusagen Zuhörer pro Folge. Dann wird es interessant für die entsprechenden Agenturen. Alles.
Tamara
00:12:24
Was da drunter liegt.
Oliver
00:12:25
Ist dann am Ende so ein High-Class-Hobby, oder? Ja.
Vera
00:12:29
Ist es auch. Jetzt sind wir ja auch wirklich sehr, sehr im Nische. Klar, am Anfang, ich träume ja immer von einem großen Durchbruch und am Anfang habe ich mich dann auch mit allen Tools beschäftigt und wie kann ich das und wie sind unsere und in Fachforen geschrieben, ab wann ist mein Podcast erfolgreich und da kamen irgendwelche skurrilen Themen, die 10.000, 15.000 Abrufe im Monat hatte und ich war völlig schockiert. Und ja, Also da sind wir natürlich bei weitem nicht. Was man jetzt wirklich sagen kann, es steigt kontinuierlich und ich schaue dann eher schon mal so, es gibt ja so eine Podcast Charts, so in den verschiedenen Rubriken und im Unterpunkt Kultur, Bücher tauchen wir sehr regelmäßig in der Top 100 und sehr häufig in der Top 20 auf. Sehr gut. Und das ist so ein Indiz, dass ich sage, so in der Nische, denke ich mal, sind wir schon ganz gut verbreitet.
Oliver
00:13:36
Darf ich auch persönliche Fragen stellen?
Vera
00:13:38
Aber natürlich.
Oliver
00:13:39
Womit verdient ihr denn eure Brötchen?
Vera
00:13:42
Tamara, jetzt darfst du was sagen.
Tamara
00:13:44
Ja, es wird dich überreichen, aber in erster Linie mit Lektorat. Beziehungsweise, nee, nicht nur. Ich bin glücklich, dass ich inzwischen sagen kann, ich verdiene mein Geld zu 100 Prozent in der Buchbranche. Also ich habe jetzt nicht mehr noch irgendwie einen anderen Job oder Teilzeitjob. Das ist aber wirklich so zusammengestückelt aus Lektorat, dann mache ich mal eine Beratung, unterstütze Unternehmen in der Buchbranche, hoffe auch ein paar Bücher zu verkaufen, halte mal eine Lesung. Also das ist so ein Puzzleinkommen, was mich aber sehr froh macht.
Oliver
00:14:25
Diese Tätigkeit als Lektorin, hast du dir das selber angeeignet oder wie bist du dazu gekommen? Also wir haben ja jetzt sehr eng miteinander zusammengearbeitet. Ich war immer wieder total fasziniert, was du alles für Fehler und Verbesserungsmöglichkeiten in einem Text entdeckt hast. Also für mich wäre es gar nichts, weil ich diese Konzentrationsfähigkeit überhaupt nicht mitbringen würde. Wie bist du dazu gekommen zu lektorieren?
Tamara
00:14:51
Ja, zum einen habe ich ja deutsche Sprachwissenschaft studiert. Das heißt, das ist so die Grundlage. Dann habe ich, als ich mit Schreiben angefangen habe, auch wahnsinnig viel mich weitergebildet zum Thema Schreibhandwerk. Das braucht man dann ja auch alles. Ich habe mich auch viel mit KollegInnen aus dem Lektorat ausgetauscht und es ist so ein bisschen ein Reinrutschen gewesen. Also ich habe dann für KollegInnen die Romane mal Test gelesen. Die haben dann mir sehr positives Feedback gegeben, dass das sehr hilfreich für sie war und so habe ich mich da reingearbeitet und geschaut, wo ich noch was dazu lernen kann, auf was man achten muss. Und man hat jetzt auch immer die Augen offen. Also wenn mir jemand was lektoriert, dann merke ich ja auch, ach, sie macht das so. Und es ist ja wie alles ein immer weiter Lernen.
Oliver
00:15:40
Würdest du sagen, es ist dein Traumberuf, weil du hast jetzt eben gesagt, dass du schwerpunktmäßig eben von Büchern lebst und vom Lektorieren und von all dem, was damit zusammenhängt. Würdest du sagen, das ist dein Traumjob?
Tamara
00:15:57
Ich weiß nicht, ob ich das so sagen kann. Was mein Traum war und worüber ich sehr glücklich bin, dass ich es machen kann, ist einfach in der Kreativbranche was zu tun. Und ich brauche das auch so ein bisschen nicht immer das Gleiche zu machen. Also ich könnte jetzt nicht 24-7 lektorieren oder schreiben oder was ich sonst noch alles mache, sondern ich bin froh, dass ich verschiedene Projekte laufen habe und immer ein bisschen wechseln kann, weil das brauche ich auch wirklich.
Oliver
00:16:27
Da gehe ich jetzt mal rüber zu Vera. Sie wartet, glaube ich, schon ganz ungeduldig.
Vera
00:16:32
Ich kann es mittlerweile ertragen, wenn Tamara redet.
Oliver
00:16:39
Also hier die Frage, wovon lebst du? Womit bezahlst du oder wodurch bezahlst du deine Miete?
Vera
00:16:44
Ich bin ja seit 25 Jahren, 26 Jahren, habe ich eine GmbH, die KONI Unternehmensberatungs GmbH. Und gut, das klingt jetzt toller als es ist, weil mittlerweile bin es nur noch ich. Und ich mache halt so IT-Lösungen für Unternehmen, insbesondere spezielle Technologienische. Ja, davon lebe ich. Alles andere ist leider nach wie vor eher... Ein ambitioniertes Hobby. Und ich hoffe zwar immer mal, dass das auch bei ein finanzielles Zubrot wird, aber es ist auch andersrum so, wenn es halt so unter diesem auch gewissen Druck laufen muss, dass es halt jetzt irgendwie Geld bringt. Ja, es gibt so ein Maß, wo das dann irgendwie zu viel Druck ist. Deswegen bin ich da mal so ein bisschen hin und her gerissen.
Oliver
00:17:43
Ist eine ungewöhnliche Kombination, finde ich. IT und Kreativität, also ich kenne ja auch viele IT-Leute durch meine Arbeit beim Radio, das sind eigentlich eher Menschen, die so weniger mit, ist vielleicht auch ein Klischee, aber ich habe sie bisher halt so kennengelernt, weniger so mit Kreativität und der Buchwelt zu tun haben, oder?
Vera
00:18:04
Nein, also da muss ich vehement widersprechen.
Oliver
00:18:07
Oha!
Vera
00:18:10
Zum einen ist es ja, also in meinem Bereich, was ich mache, Es ist ja nicht so, dass ich vom PC sitze und irgendwelche Codezeilen schreibe, sondern der Kunde hat irgendeine Problemstellung, irgendeinen Ablauf im Unternehmen und möchte das jetzt irgendwie mit IT-Unterstützung lösen. Das ist zum Teil auch ein kreativer Aspekt. Ich muss mir das ja ausdenken, ich muss sehen, wie passt das für die, muss das für den abstimmen und so weiter. Natürlich ist nachher das Umsetzen in irgendwelche Codezeilen und Technik, ist ein technischer, aber das finde ich sehr entspannend, ehrlich gesagt. Also ich kann mich zur Entspannung drei, vier Stunden hinterm Rechner verbergen und einfach nur programmieren. Insofern ist es dann schön, wenn ich die anderen Dinge, Habe so als Gegenfluss, wo ich mich austoben kann oder möchte. Und so, also das passt schon. Und ich kenne sehr viele Menschen, die in der IT oder in ähnlichen Bereichen arbeiten, die auch dann parallel ganz andere Sachen machen.
Oliver
00:19:18
Meine Lieben, ich schlage mal vor, wir tauchen ein in die Welt der Bücher und in die Welt der Self-Publisher. Weil darum geht es ja auch bei eurem Podcast, die zwei von der Talkstelle. Was ist eigentlich so das Thema, über das ihr immer wieder stolpert, wo ihr immer wieder Nachfragen bekommt, wo es ganz viele Fragezeichen gibt, vielleicht auch von Jungautoren oder von Autoren, die gerade dabei sind, ihr erstes Buch zu schreiben? Was ist so das Thema, das am ehesten bei den meisten Leuten unter den Fingernägeln brennt? Kann man das beantworten?
Tamara
00:19:49
Wie kann ich Marketing für mein Buch machen? Genau.
Vera
00:19:52
So ist es. Die Frage habe ich dir auch.
Oliver
00:19:53
Glaube ich, gestellt. Ich kann mich noch an die WhatsApp erinnern. Hast du eine Idee?
Vera
00:19:58
Also sobald wir irgendein Marketing-Thema haben, gehen die Abrufzahlen nach oben. Also das ist definitiv so. Alle suchen sie irgendwie Wege, an die Leserinnen und Leser zu kommen. Was ist denn so ein Weg?
Oliver
00:20:10
Was wäre denn so ein Weg?
Vera
00:20:12
Wenn wir jetzt hier den 30-Sekunden-Marketing-High-Step haben.
Oliver
00:20:16
Warum nicht?
Vera
00:20:18
Nein, es gibt nicht den einen Weg. Es gibt für jeden einen vielleicht passenden Weg. Mittlerweile bin ich weg davon, irgendwelche Ratschläge von Experten einfach stumpf zu folgen. So habe ich es ja vor zehn Jahren auch gemacht. Wenn das nicht zu einem passt, dann hilft das überhaupt nichts. Man muss irgendwo... Seinen Weg finden. Und wenn ich heute total Spaß habe, jeden Tag auf Instagram irgendein Selfie zu posten, dann mach das. Und es gibt sicherlich ein paar Dinge, wo man sagt, das sind die erfolgreicheren, sowas wie ein E-Mail-Newsletter aufbauen, sicherlich auch sowas wie, wenn man bei Amazon ist, Amazon Ads, das sind so die zielgerichteten Sachen. Und alles darüber hinaus ist nice to have und da sollte man das machen, was einem Spaß macht.
Oliver
00:21:14
Aber die Erfolgsgeschichten gibt es ja immer wieder. Ich habe den Kontakt zu Tamara über Martina Straten erhalten. Das ist eigentlich eine Kollegin von mir, die bei Radio Stadion ist.
Tamara
00:21:23
Die war auch schon hier.
Vera
00:21:24
Die war ja schon da. Die war auch schon da, ja. Wir waren beide auch schon bei ihrem Radio.
Oliver
00:21:27
Ja. Und die Martina ist ja wahnsinnig erfolgreich, wenn man so die Zahlen sich anschaut, die sie erzählt mit ihren Romanen. Ist sowas eher eine Ausnahme oder gibt es doch mehr von diesen Menschen, die dann aber eher so ein bisschen im Hintergrund agieren. Wie ist das mit dem Erfolg?
Vera
00:21:46
Nein, es gibt schon recht viele, die erfolgreich sind. Also man geht davon aus, dass von der Schar der Schreibenden etwa 5% rein vom Buchverkauf wirklich gut leben können und nochmal so 10% vom Buchverkauf plus irgendwas drumherum. So eigentlich noch Texte im Auftrag schreiben und Lesungen. Also das ist eine Zahl, die ist sowohl unter Verlagsautoren und Autorinnen als auch unter Self-Publishern in etwa gleich, würde ich sagen. Also von daher gibt es da schon ein paar. Warum das bei uns noch nicht so ist, ja, das ist das Thema, wo wir uns schon vier Jahre mit rumfragen.
Oliver
00:22:30
Tamara, ich musste mich ja bei dir mehr oder weniger bewerben um das Lektorat, so nenne ich es mal.
Tamara
00:22:35
Das klingt jetzt richtig hart.
Oliver
00:22:37
Ja doch, du hast mir geschrieben, schick mir mal maximal 50 Seiten und dann gucken wir mal weiter, ob das Substanz hat. Also es hatte dann Substanz, da können wir uns vielleicht an anderer Stelle nochmal drüber unterhalten. Aber gibt es eigentlich auch so Momente, wo du sagst, nee, also doch besser was anderes machen? Oder nimmst du mehr oder weniger jeden Auftrag entgegen, weil man muss ja auch sein Geld verdienen? Oder bist du da auch ganz offen und ehrlich, wenn es nicht reicht?
Tamara
00:23:07
Oh, das waren jetzt aber viele Fragen auf einmal. Also ich habe tatsächlich schon Lektorate abgelehnt. Das war bisher aber eher, wenn es in eine Richtung ging, dass ich gesagt habe, unsere Vorstellungen sind zu verschieden. Wenn zum Beispiel jemand Bücher schreibt über toxische Beziehungen, darf er oder sie das tun, aber es macht keinen Sinn, dass ich das lektoriere, weil ich würde permanent am Rand kommentieren, das kannst du so nicht bringen und dann würde diese Person unglücklich werden. Dann muss sie zu jemandem gehen, der solche Bücher auch gerne veröffentlichen möchte. Und ansonsten muss ich sagen, bin ich gerade in der sehr glücklichen Position, dass ich bis Sommer ausgebucht bin. Und wenn mich jetzt jemand anfragt, dann muss ich es nicht mehr annehmen im Moment. Das ist natürlich sehr komfortabel. Aber ich finde generell, ich würde jetzt niemandem sagen, hör auf mit dem Schreiben. Ich würde allerdings sagen, beschäftige dich mal bitte mit dem Handwerk, Plotaufbau, Schreibstil, Textrhythmus und so weiter. Weil ich glaube, Talent ist toll und das hilft weiter. Aber das ging mir auch eben ein bisschen durch den Kopf bei der Marketingfrage. Ich kann total verstehen, dass jeder wissen will, wie Marketing geht. Aber ich finde es sehr schade, dass so viel seltener gefragt wird, wie schreibe ich denn ein gutes Buch? Weil spätestens ab dem zweiten Buch ist das auch ein wichtiges Marketing und das wird dir nicht nur in die Wiege gelegt. Ich habe das ehrlich gesagt damals selber auch gedacht. In der Schule hatte ich in deutschen Aufsätzen immer eine Eins. Mein Lehrer war ein riesen Fan von mir. Er ist leider zwischenzeitlich verstorben, aber kurz davor war er noch auf einer Lesung und eigentlich war es immer außer Frage, dass ich eine Eins kriege. Also habe ich natürlich gedacht, Buchschreiben, klar, kann ich mal, schüttel ich aus dem Ärmel. Und dann habe ich gemerkt, oh, aber so eine Handlung aufbauen, dass die in sich logisch ist und spannend bleibt, das ist jetzt doch nicht so einfach. Und als dann mal jemand Professionelles über meine Texte drübergegangen ist, habe ich gemerkt, ach so, ja gut, Satzbau könnte auch ein bisschen variieren. Treffende Wörter verwenden, nicht nur die, die einem einfach so als erstes einfallen. Also es gibt sehr viele Dinge, wo man sich konstant verbessern kann und was man einfach wirklich wie ein Handwerk lernen kann. Und da würde ich insofern, wenn jemand mir was schickt, wo ich denke. Das wäre mir jetzt wirklich zu aufwendig, da ranzugehen. Da würde ich ehrlich sagen, du, klar, ich kann dir das lektorieren, aber das kostet mich so viel Zeit, dass ich dir einen Preis berechnen muss, das habe ich tatsächlich schon mal zu jemandem gesagt, dass ich dir einen Preis berechnen muss, der absolut nicht tragbar ist. Deswegen guck dir doch mal bitte die und die und die Themen an, lern nochmal, überarbeite es und dann melde dich wieder.
Oliver
00:26:08
In Sachen Marketing habe ich die Martina natürlich auch des Öfteren genervt und mich bei ihr gemeldet. Und sie hat irgendwann gesagt, am Ende setzt sich ein gutes Buch durch. So oder so. Glaube ich ehrlich gesagt nicht so ganz, Vera.
Vera
00:26:23
Ich auch nicht. Nein, nein, nein, nein, das ist nicht so. Also es gibt sicherlich sehr viele gute Bücher, von denen die Welt nichts weiß. Es gibt natürlich auch Millionen schlechte, das ist natürlich wahr. Und wenn wir uns mal so Bestenlisten angucken, dann gibt es viele Faktoren. Natürlich auch eine Bekanntheit und natürlich stecken auch, wenn da jetzt irgendwelche Großverlage hinterstecken, die das Buch mit ihren Vertriebsteams in den Buchhandel drücken, das sind natürlich einfach Faktoren, die eine Rolle spielen. Und das sind ja bei weitem nicht die Leser und Leserinnen, das haben wir jetzt ja über die Jahre auch gelernt, lesen ja gerne auch Dinge, die sie kennen und wenn da irgendwie Fizek draufsteht, dann, Wird das einfach schon gekauft? Oder schauen wir uns doch nur jetzt dieses Achtsam-Morden an. Ich weiß gar nicht, wie viele Teile es da mittlerweile davon gibt. Und so. Also das sind ja alle. Und ganz ehrlich, den ersten Teil fand ich super. Alles danach, na ja, gut. Und das sind jetzt nicht alles super tolle Erstklassenbücher. Das sind Geschichten, die die Leute kennen, wo sie den Namen kennen. Die werden in den Buchhandel gedrückt und, und, und. Oder schauen wir uns doch besser Beispiel Herrn Rossmann an. Werbespot vor der Tagesschau, du hast einen Bestseller. Jetzt ist das Buch ja nicht tendenziell schlecht, aber es ist jetzt auch kein super Highlight. Also nein, es gibt sicherlich gute Bücher, die nicht irgendwie bemerkt werden.
Oliver
00:28:01
Erzählt mir ein bisschen über die Buchszene, die war mir ja völlig fremd und in der Phase, wo ich noch geschrieben habe, habe ich immer mal im Internet geguckt nach Buchseiten, Bloggerseiten und das, was mir da immer so entgegengesprungen ist, ist so die erste Aussage, vergiss es, du kannst nicht schreiben, du wirst damit eh nicht erfolgreich. Erfolgreich. Das ist das, was ich so wahrgenommen habe. Und das Zweite auch, so ein gewissen, ich weiß nicht, untereinander, so ein gewisser Neid, der einem immer irgendwie entgegengesprungen ist. Mich hat das immer ein bisschen demotiviert. Entweder war ich auf den falschen Seiten, das kann ja nicht sein. Und ich habe wenig Seiten gefunden, die mich wirklich ermutigt haben zu schreiben. Irgendwann habe ich dann aufgehört und habe dann einfach mein eigenes Ding gemacht. Also das könnt ihr nicht bestätigen, ja.
Vera
00:28:48
Also ich will nicht ausschließen, ich kenne jetzt nicht alles, was es da draußen so gibt, aber jetzt, ich weiß nicht, Tamara, du wirst mir dazu stimmen, wir beide sind ja nun, glaube ich, gut vernetzt und in allen, ich bin ja gleich in mehreren Autorenvereinen und da finde ich ein sehr, sehr unterstützendes und helfendes Miteinander und so. So, natürlich. Also wenn heute jemand sagt, ich möchte unbedingt Autorin werden, um damit Geld zu verdienen, dann würde ich sagen, okay, du kannst dir auch was Einfacheres aussuchen. Es ist richtig harte Arbeit. Ja.
Oliver
00:29:27
Die Antwort würde ich mittlerweile auch geben, glaube ich.
Tamara
00:29:30
Ja, ich meine, natürlich gibt es auch Zickereien. Es gibt AutorInnen, die bekommen dubiose Ein-Sterne-Rezensionen, wo man davon ausgehen muss, dass das irgendwelche neidischen KollegInnen sind. Es gibt LeserInnen, die Bücher zerreißen, einfach nur, weil sie schlecht aufgestanden sind. Aber ich finde schon, dass in der Buchbranche das im Vergleich zu anderen Branchen sehr, sehr selten passiert. Und vielleicht braucht es auch ein bisschen, bis man einfach mal reingerutscht ist und so seine Bubble gefunden hat. Aber ich habe unheimlich viele wertschätzende Leute kennengelernt. Und auch gerade so das Untereinander der AutorInnen finde ich wahnsinnig toll, wie sich da gegenseitig geholfen wird, weil man halt auch einfach weiß, dass ich nicht so viele Bücher schreiben kann, wie ein Mensch lesen kann. Also ist es doch völlig in Ordnung, dass ich die Bücher meiner Kolleginnen vorschlage und pushe und das mal teile oder so.
Vera
00:30:33
Ja, also ich kann auch nur sagen, wenn jemand so die Erfahrung macht wie Oliver, dann schaut euch mal um, kommt in den Self-Publisher-Verband oder zu den Mörderrechtsschwestern oder zu PAN. Das sind alles nette Verbände und da findet man ganz viele hilfreiche Leute.
Oliver
00:30:48
Das kann ich bestätigen, der Self-Publisher-Verband. Ich bin dann auch gleich Mitglied geworden, natürlich zahlendes Mitglied, an der Stelle muss man das auch erwähnen.
Vera
00:30:56
Es gibt auch unzahlende Mitglieder. Keine Ahnung.
Oliver
00:30:59
Möglicherweise.
Tamara
00:31:02
Und.
Oliver
00:31:03
Da gibt es wirklich viel Zuspruch für die Nachwuchsautoren. Also das finde ich ist eine richtig gute Sache mit dem Self-Publisher-Verband. Und auch hier die Frage, was ist die Hauptaufgabe eigentlich von diesem Verband? Was ist das Wichtigste?
Tamara
00:31:20
Und das ist ja wahrscheinlich auch Auslegungssache. Ja.
Vera
00:31:23
Ich bin gespannt, was du sagst. Ich auch.
Tamara
00:31:27
Ich habe lustigerweise gestern Abend erst noch ein schriftliches Interview mit genau dieser Frage beantwortet. Ja, also offizieller Zweck ist ja die Förderung der Interessen der Self-Publisher. Und ich sage immer, wir haben so verschiedene Säulen. Also das eine ist die Lobbyarbeit nach außen, um das Image des Self-Publishing zu stärken, um an Stellen vorzusprechen, wo Self-Publisher noch strukturell benachteiligt werden. Das andere ist dann das Netzwerk in sich, das man den Mitgliedern ermöglicht, auf Regionaltreffen, auf Online-Stammtischen und so weiter miteinander in Kontakt zu kommen. Dann finde ich sehr, sehr wichtig die Säule Weiterbildung, um eben das Self-Publishing auch zu professionalisieren. Da haben wir eine riesen Mediathek zu sämtlichen Themen. Und eben auch die Sichtbarkeit, also dass man auf dem Stand in Leipzig und in Frankfurt seine Bücher präsentieren kann, dass wir Möglichkeiten schaffen, wie Mitglieder zum Beispiel vergünstigt bei Aktionen teilnehmen können und so weiter. Das sind so meine vier Punkte, wobei mir persönlich tatsächlich das Thema Autorenrechte und Image und Gleichbehandlung sehr besonders am Herzen liegt.
Oliver
00:32:44
Vera, du bist auch zahlendes Mitglied, oder?
Vera
00:32:46
Ja, ja, natürlich. Wie gesagt, es gibt den Status Ehrenmitglied, aber wir haben, glaube ich, keins. Da muss man es einführen.
Oliver
00:32:54
Finde ich.
Vera
00:32:54
Also den Status gibt es und gut. Aber was ich noch ergänzen wollte, was mir gerade aktuell wieder deutlich wird, wie wichtig das ist, der Self-Bubbler-Formel ist glaube ich der einzige, naja mittlerweile gibt es ein paar mehr, wo das ist, wo auch wirklich jeder, der sagt, ich möchte einfach ein Buch veröffentlichen und ich mache das selbst, erst mal Mitglied werden kann und an die Hand genommen wird. Und ich meine, wir wissen, und ich schließe mich da selbst absolut nicht aus, wenn man mein erstes Buch, mein erstes von meiner Schwägerin selbst gemaltes Cover sieht, da würde man sagen, um Gottes Willen, das musste jetzt nicht sein. Natürlich gibt es diese Anfänge. Und das ist ja auch das, was so in der Buchbranche, also außerhalb des Self-Publisher-Verbandes in vielen Teilen, das immer noch das Bild der Self-Publisher geprägt hat, dass ja viele noch so in dieser Abwehrhaltung sind. Es gibt ja tatsächlich auch noch Verbände, die reine Self-Publisher gar nicht aufnehmen. Und das finde ich einfach falsch. Man muss diese Menschen, die so anfangen, wie ich es getan habe und wie viele andere auch, an die Hand nehmen und denen zeigen, wie es geht und nicht sagen, ihr bleibt draußen, kommt erst, wenn ihr erfolgreich seid. Oder wenn irgendein kleinst mini hintertupfigen Verlag euch abgezockt hat.
Tamara
00:34:15
Ein Hauptsache-Verlag.
Vera
00:34:17
Ja, ja, genau.
Oliver
00:34:18
Gibt es sowas, ja? Ja.
Tamara
00:34:20
Ja. Oje.
Oliver
00:34:21
Und.
Vera
00:34:22
Das finde ich ganz schlimm zum Teil. Es ist vieles besser geworden in den letzten zehn Jahren, aber es gibt es noch. Es gibt diese Ressentiments teilweise, dass jeder, der das selbst macht, erst mal genau ertrachtet wird, ob das nicht irgendwie schlecht sein könnte. Während das bei irgendeinem Kleinstverlag kein Mensch macht. Und da finde ich halt, das ist eine ganz, ganz wichtige Aufgabe des Self-Publisher-Verbandes, dagegen zu wirken und die Menschen nicht irgendwie allein zu lassen und abzustoßen, sondern aufzunehmen und dann zu helfen, den richtigen Weg zu finden.
Oliver
00:34:58
Und die Zahl der Menschen, die sich Hilfe suchen oder beziehungsweise Mitglied werden im Self-Publisher-Verband ist ja auch in den letzten Jahren enorm nach oben gegangen.
Vera
00:35:08
Der Self-Publisher-Verband ist der am stärksten wachsende Autorenverband seit vielen, vielen Jahren. Mittlerweile der zweitstärkste Autorenverband nach dem VS, dem Verband der deutschen Schriftsteller. Wobei ich bis die aktuellen Zahlen beim VS nicht weiß. Also ich bin sicher, dass für ein paar Jahre der Self-Publisher-Verband der größte sein wird, weil das Wachstum ist einfach so. So, ne?
Tamara
00:35:32
Ja.
Oliver
00:35:36
Gibt es etwas, wovon ihr beiden träumt, also was ihr euch vielleicht privat erträumt und damit einhergehend auch gleichzeitig beruflich? Oder sagt ihr, ihr habt jetzt schon so ein Level erreicht, mit dem man ja auch durchaus zufrieden sein kann?
Vera
00:35:52
Tamara zuckt jetzt.
Tamara
00:35:55
Ich habe gerade überlegt, wenn ich mir mein Leben weiterschmieden könnte, ich würde es, glaube ich, nur optimieren. Also ich hätte gern ein bisschen mehr Freizeit, weil gestern habe ich zum Beispiel bis halb elf am Rechner gesessen und heute früh wieder um sieben. Ich würde mehr auf der Bühne machen wollen, Lesungen halten und ich hätte auch schon gerne, dass mehr Leute meine Bücher lesen. Wobei es mir da wirklich einfach darum geht, dass mir diese Geschichten so im Herzen liegen und ich möchte, dass die einfach nur in die Luft geschrieben werden.
Oliver
00:36:29
Du bist ja Multitasking-mäßig, also du hast gerade Bühne genannt. Du hast auch für meinen Roman mal eine kurze Lesung gemacht, einen kleinen Ausblick vorgelesen. Da war ich total begeistert, also wie toll du das rübergebracht hast. Dann bist du auch Sängerin, also die Bühne ist so auch dein zweites Zuhause oder dein drittes Zuhause.
Tamara
00:36:50
Ja, ich liebe das schon sehr, da so ein bisschen aus mir rauszugehen, die Leute mitzunehmen, auch mal einen Scherz mit den Leuten zu machen, zu sehen, wie das Publikum reagiert. Das ist halt dann doch was ganz anderes, als vor dem Rechner zu sitzen und vor sich hin zu schmunzeln, weil man die aktuelle Stelle gerade so nett findet.
Oliver
00:37:07
Vera, jetzt musst du aber auch noch eine Antwort geben auf die eine oder andere Frage, die ich jetzt schon gestellt habe.
Vera
00:37:11
Ja, danke, dass ich mir ein bisschen Zeit gelassen habe. Ich finde die Frage gar nicht so einfach, weil... Ja, einerseits, und daran arbeite ich gerade persönlich sehr, jeden Abend schreibe ich mir drei Punkte, auch für die ich dankbar bin, um mir bewusst zu machen, dass ich sicherlich aktuell ein gutes Leben habe und zufrieden sein kann. kann. Trotzdem möchte ich immer irgendwie mehr, das ist irgendwie meins. Und ich meine, die Hörerinnen und Hörer wissen das, sage ich ja immer wieder, irgendwann möchte ich ja mal in der NDR Talkshow als Gast sitzen. Und so acht Berühmte und ich dabei. Wobei Weil ich jetzt auch immer mir selbst immer sage, naja gut, das muss ja jetzt auch nicht sein. Aber ich würde schon gerne noch so ein bisschen sichtbarer werden. Das ist natürlich auch, will ich ganz ehrlich sagen, ich komme jetzt so in das Alter, wo so andere langsam über die Rente nachdenken. Und leider Gottes habe ich es in meiner wilden Jugend immer ein bisschen versäumt, da mehr vorzusorgen. Das heißt, so ein bisschen Zubrot zum Rentendasein wäre gar nicht übel. Und da habe ich mir schon gedacht, ich meine Bücher schreiben sollte ich ja doch auch noch im Alter können. Wenn ich das nicht mehr kann, dann ist es sowieso real. Aber mir geht es da auch wie Tamara. Ich bin ja auch gerne auf der Bühne und ich bin gerade aktuell wirklich so wieder im Akquiseschwung. Ich versuche jetzt nach dieser Corona-Zeit mit meinem Kabarettprogramm Frau sein ist auch keine Lösung, auf die Bühnen dieser Welt zu kommen und habe die letzten Tage irgendwie 150 Kleinkunstbühnen angeschrieben und 400 Gleichstellungsbüros bundesweit und irgendwie. Dass da was passiert. Und einfach nochmal Gas geben. Wahrscheinlich, wenn ich jetzt mal so Gas gebe, dieses Jahr und vielleicht nächstes Jahr, und dann immer noch nicht so richtig funzt, dann werde ich wahrscheinlich mich dann auf meine Couch legen und sagen, das war's, du hast es versucht.
Oliver
00:39:31
Ja.
Tamara
00:39:31
Aber Olli, da kannst du uns doch mal heiße Tipps geben. Ich meine, du hast dein erstes Buch geschrieben und du bist hier dauernd auf Lesereise. Wie machst du das?
Oliver
00:39:41
Ich habe natürlich den kleinen Vorteil, dass ich insbesondere in Niedersachsen sehr bekannt bin. Diese 30 Jahre oder 33 Jahre Radiomachen sorgt natürlich auch dafür, dass der Name ein bisschen bekannt wird. Ich habe auch bei großen Sendern gearbeitet. Ich war 13 Jahre beim NDR. Also in Niedersachsen ist der Name durchaus bekannt. Ich glaube, das kann schon ein Grund sein. Ich habe aber auch festgestellt, dass ich so in meiner eigenen Bubble bleibe. Also ich habe mit meiner Facebook-Seite irgendwie 3.500 Follower. Die sind alle ganz begeistert. Aber was ich bis heute eigentlich nicht geschafft habe, dass ich sozusagen Leute außerhalb dieser Bubble für das Thema interessieren kann. Aber die Bekanntheit ist natürlich schon ein entscheidender Faktor. Ich habe jetzt vor zwei, drei Wochen eine ganze Seite bekommen bei der neuen Presse-NP hier in Hannover, die haben so eine Kulturseite Menschen und da habe ich eine ganze Seite bekommen, das ist natürlich der Hammer. Das sorgt schon dafür, dass man ein bisschen präsenter sein kann. Ich bin aber auch da nach wie vor sehr fleißig. Ich glaube, dass viele junge Autoren, wenn sie erst mal ihr Buch veröffentlicht haben, sich so ein bisschen zurückziehen, vielleicht die Beine hochlegen und sagen, ach, jetzt habe ich es geschafft. Aber im Grunde genommen fängt die Arbeit da ja erst an. Also ich mache schon jeden Tag ein Posting. Und ich habe mich gestern tatsächlich bei TikTok angemeldet.
Tamara
00:41:03
War für mich, ja.
Oliver
00:41:05
War auch immer meine Reaktion. Rotes Tuch.
Vera
00:41:08
Aber ich bin da auch schon. Ja, ich bin da auch schon. Ich habe schon ewig nichts mehr gepostet.
Oliver
00:41:12
Rotes Tuch im wahrsten Sinne des Wortes. ist ja chinesisch und alles wird kontrolliert. Aber da habe ich mir jetzt vorgenommen, einfach alle zwei Tage so ein kleines Schnäppchen vorzulesen aus dem Buch. Mit anderen Worten, man muss halt dranbleiben und da jeden Tag für arbeiten. Aber die Arbeit beim Radio, die hilft da schon ein bisschen mit. Das ist klar. Auf jeden Fall.
Vera
00:41:33
Ja, so viel zu deiner Frage. Mit den Büchern. Also da bist du uns um einiges voraus und wir hoffen natürlich jetzt ein bisschen von deinem Ruhm abzubekommen. Und ja, du hast ja selbst gesagt, dann aus dieser eigenen Blase rauszukommen, das ist nicht so leicht. Wobei du da schon einen besseren Start hast und wenn du so in Zeitungen bist und das ist ja auch etwas, wo ich für mich persönlich ganz stolz bin, dass ich es doch geschafft habe. Habe so in der, hier in der lokaleren Presse oder jetzt so bis Rheinische Post, das ist ja so unsere Regionalzeitung, gut präsent zu sein. Ich hatte da auch schon meine Seiten-Specials und so. Und, Und ja, also das sind so die Erfolge, die einen so aufbauen.
Tamara
00:42:32
Ich glaube, das ist ja vielleicht auch ein Thema, wenn man regional schreibt, ist das natürlich auch ein Vorteil. Also dein Buch spielt ja auch zu Teilen in Osnabrück, wo du herkommst. Ich denke, da hast du einen ganz guten Ansatz dann auch über die Schiene nochmal. Und das ist ja auch einer der Gründe, warum ich jetzt mein neues Buch zumindest zu 30 bis 40 Prozent bei mir hier im Saarland spielen lasse, damit ich hier eben auch für Veranstaltungen...
Vera
00:42:57
Nicht mehr Berlin oder doch noch Berlin?
Tamara
00:42:59
Ja, also ein Teil in Berlin, ein Teil hier im Saarland. Und das ist natürlich dann ganz nett als Ansprache bei den Leuten. Ich muss übrigens oft an dich denken, Olli. Ich weiß nicht, ob du die Band Montreal kennst, aber die haben ein Lied Osnabrück. Und immer, wenn das kommt, denke ich an dich. Ich schicke es dir nachher mal.
Vera
00:43:19
Das.
Oliver
00:43:20
Ist ja witzig.
Vera
00:43:21
Jetzt muss ich aber mal neugierig fragen, Olli. Dein Buch Schnee kann man braten, das klingt jetzt nicht nach einem Familiendrama. Das scheint was Humorvolles zu sein oder liege ich da falsch?
Oliver
00:43:31
Ja, es verknüpft Drama mit Humor so ein bisschen. Es geht ja um den Spanischen Bürgerkrieg, also da beginnt die ganze Geschichte. Und viele kennen das, also wissen überhaupt nichts von dieser dunklen Seite Spaniens. Bis Mitte der 70er gab es ja eine faschistoide Diktatur, die Menschen unterdrückt hat. Die Deutschen haben hier in Urlaub gemacht in Spanien und 500 Meter weiter Luftlinie gab es die Folterkeller. Und das ist die eine Seite des Romans, die andere Seite. Es gibt ja zwei Erzählperspektiven, wo auch jeder im Vorfeld, der mit dem Thema so ein bisschen was zu tun hatte, gesagt hat, das geht nicht. Das kann man nicht und ich habe es dann trotzdem gemacht.
Vera
00:44:11
Wenn Tamara das zulässt, dann...
Oliver
00:44:13
Ja, genau. Und die zweite Erzählebene ist dann sozusagen aus der Ich-Perspektive und das bin ich dann, wo ich so ein bisschen... Ja in erster Linie von der Beziehung zu meinem Vater erzähle und berichte. Und im Großen und Ganzen geht es einfach um dieses Thema Gastarbeiter, Migration, Wirtschaftsflüchtling. Meine ganze Familie ist ja dann von Spanien nach Osnabrück gekommen mit den entsprechenden Problemen, die dazugehören. Zerrissenheit, Heimatlosigkeit. Ja und all diese Dinge sind drin in diesem Roman, der eigentlich keinem bestimmten Genre zuzuordnen ist. Also es ist nicht wirklich ein Thriller, es ist auch nicht wirklich ein historischer Roman. es ist nicht wirklich ein Liebesroman, es ist nicht wirklich ein Geschichtsroman. Es ist so alles von allem so ein bisschen. Das ist auf der einen Seite ganz interessant, auf der anderen Seite für die Vermarktung ist es, glaube ich, eine Schwäche eher.
Vera
00:45:07
Absolut, absolut. Das machen ja viele Self-Publisher. Das erste Buch hat immer einen persönlichen Bezug und ist nicht sauber ins Genre einpassbar. Und das ist leider Gottes ein Minuspunkt für das Marketing, muss man ganz klar sagen.
Tamara
00:45:21
Aber ich muss echt sagen, ich finde gerade, also wenn man es denn mal gefunden und gekauft hat, finde ich gerade diesen Mix spannend. Also einerseits eben die Perspektive in der Vergangenheit, was da alles passiert ist mit deiner Familie, was sehr viel sehr, sehr ernste Aspekte hat, aber wo auch immer wieder irgendwie ein Satz kommt, wo man schmunzeln muss. Und dazwischen dann eben deine Ich-Perspektive, wo du sehr humorvoll den Blick auf die Dinge hast. Das finde ich ergänzt sich ganz, ganz toll. Und ich meine, jetzt gerade ist das Ding ja so aktuell, wie es sonst nie wieder sein könnte, leider. Das stimmt.
Oliver
00:45:59
Das ist sehr aktuell.
Vera
00:46:00
Also wir hoffen zumindest, dass es danach nie wieder aktuell wird, aber ich befürchte, dass uns das Thema noch lange erhalten bleibt. Ja.
Oliver
00:46:07
Ich weiß gar nicht mehr, mit wem ich drüber gesprochen habe. Ich glaube, mit einem Kollegen, dass wir an einem Punkt sind in Deutschland, wo es um Migrationsrückführung geht. Da wäre ich ja auch betroffen, weil mein Vater ist Spanier, also ich bin da sozusagen kein echter Deutscher und das ist eigentlich, ja, da fehlen einem wirklich die Worte, dass man überhaupt über dieses Thema sprechen muss, dass wir wieder an diesen Punkt gekommen sind. Und da fühle ich mich natürlich als Mischlingskind, also wurde ich dann in den 70ern auch gerne mal bezeichnet von dem guten deutschen Osnabrücker. Das sitzt schon, also das sitzt eh schon tief und das Ganze jetzt kombiniert mit dieser konkreten Diskussion, da bin ich echt schockiert, muss ich schon sagen.
Tamara
00:46:54
Ja, ich meine, du bist in Deutschland geboren, aufgewachsen, es ist deine Heimat und du sollst hier nicht mehr sein, also da kann ich nur nur einmal meinen Lieblingsplakatspruch zitieren. Remigriert euch ins Knie.
Vera
00:47:07
Ja, also ich finde auch, man sollte dieses Wort überhaupt gar nicht so populär machen. Es ist, ja, es ist, mir fehlen gerade die Worte. Ja.
Oliver
00:47:15
Das ist die Frage, ob man es ignoriert oder ob man es diskutiert. Das ist, weil wenn man es natürlich diskutiert, schafft man dem Ganzen natürlich auch eine Bühne.
Vera
00:47:24
Wenn.
Oliver
00:47:24
Man nicht drüber spricht, ja.
Vera
00:47:27
Am Ende.
Oliver
00:47:28
Glaube ich, ist drüber sprechen schon wichtig. Aber was du gesagt hast, wäre, dass man diesen Begriff gar nicht so oft nennen sollte. Da bin ich auf jeden Fall bei dir.
Vera
00:47:35
Ja.
Tamara
00:47:36
Also über das Thema sprechen, da bin ich hundertprozentig dabei, weil es gibt so viele, die vielleicht gucken sie keine Nachrichten oder lesen halt nur die Bild- Und haben nicht verstanden, dass es hier wirklich um Massendeportationen geht und deswegen muss man drüber sprechen.
Oliver
00:47:52
Puh, schweres Thema an der Stelle. Jetzt müssen wir irgendwie die Kurve kriegen. Ich habe ja schon die eine oder andere Lesung gehabt. Ich gehe dann auch humorvoll mit dem Thema um und stelle mich dann erstmal als Südfrucht vor. Und ja, das ist, finde ich, auch eine Möglichkeit, dieses Thema so ein bisschen zu beleuchten, dass man auch trotzdem milde ist, versöhnlich und humorvoll. Also das fehlt bei der ganzen Diskussion, fehlt mir so ein bisschen auch von beiden Seiten. Aber jetzt haben wir die Kurve immer noch nicht gekriegt.
Tamara
00:48:25
Ja.
Vera
00:48:25
Du bist doch hier der Profi. Ich bin der.
Oliver
00:48:29
Also mein Hobby ist ja Tennis.
Tamara
00:48:30
Jetzt kenne ich beim Radio wahrscheinlich Werbung.
Vera
00:48:32
Genau.
Tamara
00:48:34
Bleib dran.
Oliver
00:48:34
Wir sind gleich wieder zurück.
Tamara
00:48:37
Was dein Hobby ist? Tennis?
Oliver
00:48:38
Unter anderem, ja, Tennis.
Tamara
00:48:40
Okay.
Oliver
00:48:40
Ja, auf jeden Fall.
Vera
00:48:41
Auf jeden Fall.
Oliver
00:48:43
Ich spiele schon relativ lange, aber natürlich, ja. Also es gibt so Leistungsklassen. Also eins ist der Top-Profi. Ich habe Leistungsklasse 15. Aber es macht Spaß und da kann man so ein bisschen das Vereinsleben auch kultivieren. Und wir sind eine verschworene Gemeinschaft mit unserer Mannschaft. Mittlerweile der Ü50.
Tamara
00:49:06
Tamara.
Oliver
00:49:07
Da kannst du nur milde lächeln.
Vera
00:49:10
Diese jungen Hüpfer hier.
Oliver
00:49:11
Und das ist schon wichtig. Habt ihr auch Hobbys?
Vera
00:49:14
Also ich habe mal Tennis tatsächlich mal probiert, weil ich hatte immer gedacht, ich hätte da ein gewisses Talent für. Weil ich habe immer ein Stück Schläger zu tun. Ich komme ja aus einer Eishockey-Familie. Und da habe ich meinen Kluburlaub gebucht und da war das Sportpaket irgendwie inklusive. Und da habe ich gesagt, jetzt machst du mal Tennis. Und dann habe ich da einen so einen Tennis-Kurs gemacht und dann abends war dann unter den Gästen so ein Mix-Turnier. Und ich so total ehrgeizig, will ja gewinnen, habe mir quasi am ersten Urlaub, am zweiten Urlaubstag mit meinem eigenen Schläger den Schneidezahn ausgeschlagen.
Oliver
00:49:52
Ach du Schande.
Vera
00:49:53
Das heißt, ich habe da 14 Tage mit einer Zahnlücke rumgerannt. Und am dritten Tag, dann habe ich so ein Bäckerhecht gemacht, habe ich mir das Knie aufgeschlagen. Also ich bin, glaube ich, dann doch nicht so tennistalentiert.
Oliver
00:50:06
Vera, Finger weg vom Tennisschläger.
Vera
00:50:08
Es tut dir nicht gut.
Tamara
00:50:11
Tamara.
Oliver
00:50:12
Du hast auch bestimmt ein Hobby, ich könnte mir vorstellen, Musik?
Tamara
00:50:15
Ja, also ich finde es immer schwierig, das alles zu trennen, weil das ja alles so ein bisschen zusammenläuft, Hobby und Beruf. Also das Einzige, wo ich sagen würde, das hat wirklich gar nichts mit meiner Arbeit zu tun, ist das Reiten. Ich habe seit, ich glaube, 2008 eine Reitbeteiligung an einer Traberstute. Mit der geht es einfach ganz gemütlich in den Wald. Und das ist immer sehr, sehr entspannend. Man wird gezwungen, auch mal ein bisschen rauszukommen. Ich kann unheimlich gut abschalten, wenn ich mit ihr durch den Wald reite. Und ja, oft sprudelt hinterher der Kopf über von Ideen.
Oliver
00:50:49
Toll. Klingt richtig schön. Ich würde auch gerne reiten können.
Vera
00:50:53
Oh ne, man hat mich mal irgendwann so in einem Urlaub mit sieben oder acht auf sein Pferd gesetzt und nach 50 Meter lag ich dann im Bach und nein, ich habe da so keinerlei Pferdeambitionen, überhaupt nicht.
Oliver
00:51:12
Jetzt haben wir schon eine knappe Stunde geplaudert über Gott und die Welt über Bücher, über euren Podcast die zwei von der Talkstelle im Grunde genommen müsste ich euch ja jetzt einen Blumenstrauß überreichen für die 200. Folge das tue ich jetzt mal sozusagen imaginär, also toll, dass es euch geht mit eurem Podcast und von der Redaktion gibt es jetzt zwei Blumenstrauß für euch, nicht wahr da haben wir uns richtig Mühe gegeben.
Vera
00:51:43
Tamara Merkse, so eine Redaktion so im Hintergrund, wäre auch cool.
Oliver
00:51:46
Ja.
Vera
00:51:47
Natürlich. Drei.
Tamara
00:51:47
Vier Leute.
Oliver
00:51:48
Die für einen arbeiten.
Tamara
00:51:49
Das ist das Ziel bis zur 400.
Oliver
00:51:54
Also ihr macht weiter und bleibt sozusagen euren Fans treu.
Tamara
00:51:59
Jawohl.
Vera
00:52:00
Doch, also bis jetzt haben wir da keine Pläne und ich würde das wöchentliche Therapiegespräch auch echt vermissen. Nein, auf jeden Fall. Also es macht Spaß und solange man auch irgendwen findet, der mit uns reden will und der zuhört, dann machen wir das. So.
Oliver
00:52:17
Ich habe noch eine Frage an euch beiden. Was sind eure nächsten Projekte? Woran arbeitet ihr? Tamara.
Tamara
00:52:23
Ja, also ich arbeite jetzt schon seit Anfang Oktober an meinem neuen Buch. Ich habe jetzt mal so grob den Mai angepeilt zur Veröffentlichung und das ist ganz spannend für mich, weil es eben ein Genrewechsel ist. Ich habe bisher Liebesromane geschrieben, hatte mich so ein bisschen eingeschossen auf Musik-Romance, bin der Musik auch treu geblieben, allerdings in eine etwas rockigere Richtung und vor allem wird es keine Romance, sondern es ist ein Drama. Und ich habe neulich so in einem Nebensatz bei einem Posting zum ersten Mal den Titel genannt, aber tatsächlich glaube ich hier im Podcast noch nie. Kann ich jetzt aber an der Stelle einfach mal machen. Das Buch wird heißen Rock in Peace in Anlehnung eben an Rest in Peace. Es geht um eine Punkrockband aus Berlin, deren beide Gründungsmitglieder allerdings aus dem Saarland stammen. Und einer der beiden, also die sind Kindheitsfreunde schon gewesen und einer der beiden verstirbt ganz am Anfang der Geschichte. Und dann begleiten wir seinen besten Freund eben dabei, wie er das alles verarbeitet, wie er wieder zurück ins Leben findet, weil das schon ein Riesenschlag für ihn ist. Und ja, das Ganze eben vor dem Hintergrund der Punk-Szene und vielen anderen Fragen, die sich darstellen.
Oliver
00:53:47
Das entsprechende T-Shirt hast du ja schon mal an, die Do-Nuts.
Tamara
00:53:51
Jawohl.
Oliver
00:53:51
Die Do-Nuts sind, glaube ich, eine Punk-Band, ursprünglich aus Düsseldorf sogar, kann das sein.
Tamara
00:53:57
Oder aus Berlin? Nee, ich komme gerade nicht drauf. Ach, verdammt, wie peinlich.
Vera
00:54:02
Ja, ja, das ist nicht peinlich, das muss man nicht wissen.
Tamara
00:54:04
Steht das nicht hier irgendwo? Doch, ich weiß das auch.
Oliver
00:54:06
Auf jeden Fall ist es eine Punk-Banch.
Vera
00:54:09
Wir werden das googeln.
Oliver
00:54:10
Do Nots steht für Do Nothing. Das passt eigentlich gar nicht zu deinem Projekt.
Tamara
00:54:14
Nein, überhaupt nicht.
Vera
00:54:17
Vera.
Oliver
00:54:18
Was ist dein Projekt?
Tamara
00:54:19
Eben Bühren.
Vera
00:54:20
Eben Bühren.
Oliver
00:54:21
Natürlich bei Osnabrück. Es ist ganz in der Nähe von Osnabrück. Da sind wir wieder beim Thema Osnabrück.
Vera
00:54:27
Ja gut, mein Projekt, ich habe ja zwei Krimi-Reihen. Eine Biene-Hagen-Reihe und meine Frau Appeldorn. Und ja, also natürlich, äh, muss ich da liefern. Wobei ich tatsächlich in den letzten Wochen so ein bisschen drüber nachgedacht habe, so Reihen sind natürlich auch immer so eine Verpflichtung. Und wenn ich jetzt gerade zwei immer wieder weiterführen will, da bleibt noch wenig Zeit, um irgendwie mal was Neues anzufangen. Aber das ist so mein, das wissen die Hörer und Hörer auch, ich bin ständig, zweifle ich, ob ich richtig mache oder nicht. Und irgendwann sage ich dann, okay, komm, mach einfach weiter. Und ja, also ich habe schon jetzt konkret, habe auch schon ein konkretes Konzept für den nächsten Biene-Hagen-Krimi. Und der soll definitiv noch im ersten Halbjahr erscheinen. Also Juni ist so anvisiert. Und Ziel ist schon so, auch wie letztes Jahr, es wieder auf zwei Bücher zu schaffen, dass im Herbst dann Frau Appeldorn kommt. Und hoffentlich diesmal ein bisschen eher als Ende November. Ich muss mal sehen. Ich habe mich ja als Volontär bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris beworben und habe tatsächlich jetzt eine Zusage bekommen, dass ich einen Job tun kann.
Tamara
00:55:57
Ach echt?
Vera
00:55:58
Nicht in Paris, sondern in Lidl. Was verkehrstechnisch für mich ja eher noch günstiger ist. Und irgendwann zwischen dem 16. Juli und 12. August für sieben bis zehn Tage, den genauen Termin weiß ich noch nicht. Und in Lille findet ein Teil des Handballturniers und des Basketballturniers statt, und ich träume natürlich irgendwie von dem Selfie mit Dennis Schröder oder so, muss ich jetzt mal sehen, das heißt da werde ich dann wahrscheinlich eventuell im Juli, August so zehn Tage dann irgendwie da sein wobei ich noch das Problem habe, irgendwie eine Unterkunft zu kriegen, ich habe jetzt aber festgestellt, dass die Partnerstadt meines Wohnortes Willig L'Anselle heißt und direkt neben Lille ist. Und jetzt versuche ich schon über die Stadt irgendwelche Kontakte zu knüpfen. Also falls da jemand zuhört, der Kontakte Richtung Lille hat, die mir eine Unterkunft besorgen könnten, bin ich sehr dankbar. Also das ist noch so ein bisschen, das könnte mich natürlich dann ein bisschen in meinem Schreibprojekt ausbremsen. Müssen wir mal sehen.
Tamara
00:57:10
Wie schaust du denn bei dir aus, Olli, bevor wir zu den Abschlussfragen kommen? Was hast du denn denn jetzt noch geplant? Schreibst du und Schnee kann man braten Teil 2 und Sonnenschein kann man einfrieren?
Oliver
00:57:22
Also erstmal will ich versuchen, den Roman weiter am Köcheln zu lassen, dass das nicht einschläft. Das heißt, das Ziel ist es jetzt in jedem Monat eine Lesung zu veranstalten. Haben wir auch fast schon geschafft. Also ich glaube, es sind noch zwei oder drei Termine offen. Das ist das eine. Das andere, da werde relativ oft nachgefragt, ob es ein zweites Buch geben wird. Ja, es gibt ja diese Ich-Perspektive in dem Roman von Oliver Wegerberger. Das bin natürlich ich am Ende. Und das zweite Buch ist aus der Perspektive tatsächlich von Oliver Wegerberger geschrieben. Und das Thema wird sein Parkinson. Weil ich selber vor zweieinhalb Jahren diese Diagnose bekommen habe und das wird wieder zwei Erzählperspektiven geben. Die eine halt aus Sicht von Oliver Weger Berger, die andere, es gibt sehr, sehr viele Prominente und sehr viele Musiker auch und VIPs, die diese Diagnose bekommen haben. Und ja, diese beiden Kapitel, wie ich selber persönlich damit umgehe und wie zum Beispiel ein Ossi Osborn mit dem Thema umgeht, wird dann das Thema sein.
Tamara
00:58:34
Spannend.
Oliver
00:58:35
Aber das ist natürlich ein relativ großes Projekt. Das Buch jetzt hat ja über 400 Seiten, also es muss dann weniger werden. Das steht an. Und naja, man hat natürlich auch noch seinen Job und das Ganze ist natürlich alles nebenher. Das kostet natürlich unheimlich viel Kraft und Zeit, aber es macht wahnsinnig viel Spaß. Es ist ein anderer Input, es sind andere Rückmeldungen. Die Leute sind wahnsinnig dankbar bei den Lesungen, da bin ich immer total gerührt, weil jeder was anderes auch hineininterpretiert in die Texte und sich selber irgendwie wiederentdeckt. Also das ist eine sehr schöne Erfahrung, muss ich sagen. Da kann ich auch jeden jungen Autoren eigentlich nur raten, den Traum zu leben, sein Buch zu veröffentlichen und sich so eine Fanbase aufzubauen. Das ist schon was Feines, macht schon Spaß.
Vera
00:59:25
Absolut, ja. Das können wir nur unterschreiben.
Tamara
00:59:27
Das ist ja fast das perfekte Schlusswort.
Oliver
00:59:30
Fast.
Tamara
00:59:31
Da seid ihr Profi.
Oliver
00:59:33
Noch zehn Sekunden, dann haben wir eine Stunde voll. Ja.
Tamara
00:59:36
Dann müssen wir jetzt noch ganz schnell unsere Buchbubble-Fragen an dich stellen. Das heißt, wir machen dich sozusagen noch kurz zum Gast.
Oliver
00:59:43
Ja.
Vera
00:59:43
Bitte.
Tamara
00:59:44
Oliver, welches Buch hat dich denn als letztes entweder zu Tränen gerührt oder zum Tränenlachen gebracht?
Oliver
00:59:52
Ja, es gibt ja dieses berühmte Buch von Michel Elbeck. Ich weiß gar nicht, ob ich den richtig ausspreche. Das ist dieser französische Autor, der ein Buch geschrieben hat über die Auseinandersetzung zwischen Christentum und Islam und was daraus entstehen kann. Und das ist ein Buch, das hat mich schon ziemlich beeindruckt. Der Titel, ich habe ihn jetzt, glaube ich, gar nicht im Kopf, Unterwerfung, glaube ich, ist ein Millionenzeller und lege ich jedem wärmstens ans Herz, sich mal mit diesem Buch zu beschäftigen. Das ist schon große Kunst. Also das hat mich sehr beeindruckt. Und ansonsten habe ich, als ich im letzten Jahr in dieser Hochphase war, die Skript fertig zu bekommen, ehrlich gesagt gar nicht gelesen, weil ich so total fixiert war auf meinen eigenen Roman, dass ich auch gar nichts anderes lesen wollte. Weil ich habe dann auch teilweise das Gefühl, wenn ich was anderes lese, dann merke ich, wie schlecht ich eigentlich bin. Deswegen lasse ich es lieber und schreibe einfach.
Tamara
01:00:57
Welche Begegnung in der Buchbranche hat dich denn am meisten inspiriert? Ja.
Oliver
01:01:01
Die Begegnung auf jeden Fall mit dir. Das muss ich ganz ehrlich sagen. Das hat auch eine Geschichte, weil ich auch immer bis jetzt eigentlich große Zweifel habe. Da sind wir sozusagen in einem Boot, Vera, das kenne ich auch. Und ich hatte ja nie sozusagen ein unabhängiges Feedback zu dem Skript. Natürlich meine Frau, Anna, hat immer gesagt, das ist super, das ist super. Und ich habe immer gesagt, was sollst du auch sonst sagen, das ist scheiße. Und diese Zweifel an dem Skript waren relativ groß. Und Tamara, du warst eigentlich die erste neutrale Person, die sich mit dem Skript auseinandergesetzt hat. und als du dann signalisiert hast, dass man damit arbeiten kann, das war schon ein wichtiger Moment für mich. Wobei ich dann zu Anna gesagt habe, was soll Tamara denn noch sonst sagen? Sie will ja den Auftrag.
Tamara
01:01:53
Nein.
Vera
01:01:54
Was er gerade gelernt hat, will sie nicht unbedingt.
Oliver
01:01:57
Das war für mich ein ganz wichtiger Punkt. Und das Buch ist auch, die Qualität des Buches hätte ich ohne dich, Tamara, in keinem Fall erreicht.
Tamara
01:02:09
Das freut mich.
Vera
01:02:10
Wir haben den richtigen Gast ausgewählt.
Tamara
01:02:13
Besser wird der Tag nicht mehr. Dann ganz schnell zum Schluss. Welches Klischee möchtest du denn in Büchern nicht mehr lesen?
Oliver
01:02:19
Das ist aber auch eine schwere Frage.
Tamara
01:02:22
Du
Oliver
01:02:22
Hast mir auch mal was geschrieben zum Thema Klischee. Dazu fällt mir eigentlich gar nichts ein. Ein Klischee zum Thema Klischee. Bücher schreiben.
Tamara
01:02:33
Ich überlege gerade, was bei dir drin war. Ich glaube, du hast dich nicht selbst im Spiegel betrachtet. Das ist schon mal ganz gut.
Oliver
01:02:40
Da geht es ja auch um Manuel, der irgendwann inhaftiert wird und in einem Konzentrationslager sitzt und dann sozusagen aus den Gitterstäben nach draußen schaut und die Gitterstäbe ganz fest umgreift.
Tamara
01:02:54
Sodass die Knöchel weiß hervortreten.
Oliver
01:02:56
Da hast du auch geschrieben, dass das so Klassiker wäre bei Jungautoren und, daran erinnere ich mich auch. Ich habe es auch schon geschrieben.
Vera
01:03:04
Ich gebe es zu.
Oliver
01:03:05
Daran erinnere ich mich. Aber das ist ein kleines Klischee, mit dem kann man, glaube ich, ganz gut.
Tamara
01:03:09
Reden.
Vera
01:03:09
Wobei, wenn man Ich-Perspektive ist, wie beschreibt man sich selbst? Ich-Perspektive redet ja nicht absichtlich darüber, wie man selbst aussieht. Das ist irgendwie immer schwierig. Deswegen muss der Spiegel oder die Fensterscheibe dann schon mal hinterherhalten.
Tamara
01:03:24
Ja, aber man steht auch nicht im Alltag vorm Spiegel und denkt, ach, ich habe so hohe Wangenknochen.
Vera
01:03:30
Aber man könnte sagen, der Pickel da, der nervt.
Oliver
01:03:33
Ja, das auf jeden Fall. Das ist dann wieder authentisch. Das ist übrigens das Wichtigste, authentisch zu sein. Das ist übrigens auch die Erfolgsgarantie beim Radiomachen, dass man einfach authentisch ist mit dem, was man tut, was man sagt. Und das merken die Hörer, das merken die Leser und das wird honoriert.
Vera
01:03:50
Ja, dem können wir jetzt gar nichts mehr zu machen. Vielen, vielen Dank, Oliver, dass du uns durch unsere 200. Folge geholfen hast und uns mal gezeigt hast, wie das so professionell geht. Und ja, also wir fordern alle Hörerinnen und Hörer auf, sich dein Buch mal anzuschauen. Und ansonsten, Tamara.
Tamara
01:04:14
Oliver hat noch einen tollen Tipp für AutorInnen. Den findet ihr natürlich im Buch Bubble Bulleter im nächsten. Also schnell abonnieren, falls ihr das immer noch nicht gemacht habt. Ansonsten würde ich mich Vera anschließen. Mir hat sehr, sehr viel Spaß gemacht mit dir. Vielen Dank für dein professionelles Hosting dieser Folge. Und wir packen natürlich sämtliche Links zu dir, zu deinem Buch, zu deiner Sendung in die Shownotes.
Vera
01:04:38
Und vielleicht jetzt noch ein Wort, Entschuldige Oliver, dass ich dir ins Wort falle, aber das mache ich gern. Nach der Spannungsentfolge, glaube ich, Tamara, ist es mal in der Zeit, dass wir uns wirklich auch bei unseren Hörern und Hörerinnen bedanken, die uns so treu zuhören, auch die in steigender Zahl uns zuhören. Ohne euch würden wir das nicht machen und es würde auch keinen Spaß machen. Also danke, dass ihr die jetzt gefühlt neun Tage am Stück Podcast immer wieder hört. Und ja, da bleibt mir nur noch zu sagen, danke Oliver und bleibt uns gewogen.
Oliver
01:05:19
Ich sag tschüss und hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht. Ihr beiden seid toll. Und Vera, du hast ja gesagt im Laufe des Interviews, dass du abends immer drei Sachen aufschreibst, die gut gelaufen sind am Tag und vielleicht ist es unser gemeinsames Auftreten hier im Podcast würde mich freuen, ich komme dann wieder, wenn ich Michelle L. Beck überholt habe in den Spiegel-Bestseller-List so machen wir das.
Tamara
01:05:44
Danke dir tschüss.
Oliver
01:05:46
Mach's gut und bis bald bleib gesund, das ist das Wichtigste, alles andere ist nur Bullshit.
Tamara
01:05:51
Ciao.