*fotowissen Podcast Fotografie

Peter Roskothen

Fotografie als Ausgleich . Fuji GFX . Portrait . Themenfotografie . *fPodcast 4

Jürgen Escher mit Peter Roskothen - *fotowissen Podcast #0004

12.03.2022 44 min

Zusammenfassung & Show Notes

Beim *fotowissen Podcast Fotografie #0004 spreche ich mit Jürgen Escher über seine Passion, die Möglichkeiten und Kameras, Fotos freilassen und über seine Stimme (Achtung Fettnäpfchen).
Begleitender Artikel: 
https://www.fotowissen.eu/juergen-escher-mit-peter-roskothen-fotowissen-podcast-0004/

  • Begrüßung
  • Jürgens Stimme
  • Was ist die Fotografie für Dich?
  • Fotografie als Ausgleich
  • Aufmerksamkeit
  • Blockaden
  • Abschalten
  • Friedenskundgebung in Köln statt Rosenmontagszug
  • Analoge Vergangenheit
  • Die erste digitale Kamera
  • Fujifilm GFX 50S Filmsimulationen
  • Bildbesprechung Foto ""Ellenbogen - Sylt"""
  • Ist die Kamera wichtig für Dich?
  • Pentax K1
  • Sony Alpha 7R
  • Fujifilm X-T20
  • GFX 50R
  • Die Bildgröße / Format
  • GF 100mm / GF 120mm
  • Makrozwischenring
  • Leidenschaft Portraitfotografie
  • Model und Fotograf öffnen sich
  • Portraitfotografie ist mehr als Technik
  • Beruf Fotograf
  • Themenfotografie / Fotos von Skatern
  • Die Bedeutung des Stativs
  • Mano Lake Basin Road Kalifornien
  • Vivian Maier
  • Fotos ausdrucken
  • Bilder freilassen
  • Vorbild
  • Foto-Buchempfehlung Jürgen Escher
  • William Turner
  • Jürgens Projekte
  • Fotografie als Erholung
  • Graffiti?
  • Danke
  • Tipps und Verabschiedung

Transkript

*fotowissen - Der Foto Podcast - Zeit für Fotografie. Herzlich Willkommen beim *fotowissen Podcast, mein Name ist Peter Roskothen. Ich bin Fotograf, ich bin Foto Trainer ganz besonderer individueller Fotokurse und ich bin Journalist auf *fotowissen.eu. Mein heutiger hochinteressanter Gast ist natürlich Fotograf und heißt Jürgen Escher. Guten Morgen, Jürgen! Guten Morgen, lieber Peter, ich freue mich, mit dir zu sprechen. Die Freude ist ganz meinerseits. Als ich anfing, Videos auf YouTube zu veröffentlichen, musste ich sehr auf meine Aussprache achten. Und als ich dich kennenlernte, fiel mir Deine sehr wohlklingende Stimme, für die du ja nichts kannst, sondern deine Eltern und deine sehr bedachte Ausdrucksweise auf. Anschließend erfuhr ich von dir, dass du das Sprechen wirklich gelernt hast, -Jürgen. -Das war schon ein bisschen Arbeit, weil ich die Stimme ja auch beruflich brauche, beruflich einsetzte und damit mein Geld verdiene. Heute bin ich leider ein bisschen heiser, aber ich hoffe, das macht -nichts. -Sag mal, ich habe deine Foto Webseite bereits auf *fotowissen.eu vorgestellt und dort stellst du deine für mich sehr gelungenen Fotografien aus, von denen ich persönlich begeistert bin. Du hast auch einen tollen Blick und und lenkst uns direkt zu den Motiven hin, was ja schon eine sehr hohe Kunst ist. Was ist die Fotografie für dich persönlich bitte? Zuallererst ist sie ein kreativer Ausdrucksmöglichkeit. Sie ist eine Art künstlerische Freiheit. Ich suche Farbkombinationen, oder Kombinationen von Raum und Farbe, von Räumlichkeit. Räume, die ich mir ausdenke, die in der Phantasie entstehen, die ich dann nachher in der Landschaft oder in der Stadt in der Stadt-Architektur suche. Und das ist für mich künstlerischer -Ausdruck, Freiheit. -Bedeutet Du kannst während deines Berufs mit der Fotografie, deinen Ausgleich finden. Richtig? Ja, die ausdrucksstarke Farbfotografie, die erinnert mich ein bisschen an analoge Kodak Filme. Auf deiner Webseite aber Du hast auch wahnsinnig schöne schwarzweiße Aufnahmen. Alle deine Fotos sind sehr ausdrucksstark und du findest Motive, die kaum jemand anders so findet wie du. Wie machst du das bitte? Vielen Dank für das Kompliment, aber ich bin gar nicht so sicher, ob das nicht andere Leute auch finden. Ich habe gar keinen so großen Vergleich. Ich. Es gibt ja zwei Möglichkeiten zu fotografieren. Das eine ist, bzw. Fotos zu entdecken. Das eine ist im Kopf. Wo sich dann Fotos vielleicht zusammensetzen und man dann rausgeht und Orte sucht, wo man meint, diese Kombination aus Raum und Farbe und Struktur finden zu können. Und es gibt diese Fotos Walks, wie du sie ja auch machst. Wie ich gelesen habe und auch schon erzählt von dir bekommen habe, wo es dann ein bisschen dem Zufall überlassen ist, an welchen Ort man gerade kommt, aber natürlich nicht dem Zufall überlassen ist, wie man seine Kamera bedient und welches welches Bild man dann daraus macht. Diese beiden Möglichkeiten -gibt es. -Das hast du toll erklärt. Vielen Dank! Meine nächste Frage ist: Viele sonst leidenschaftliche Fotografinnen und Fotografen haben in der Pandemie sehr wenig Lust gehabt zu fotografieren. Vielleicht auch jetzt in dieser Zeit der Krise mit der Ukraine, mit dem Krieg, weil uns das sehr bedrückt. Und fühlst du dich im Moment auch durch den Krieg fotografisch eingeschränkt, oder kannst du rausgehen und abschalten? Lieber Jürgen, Das ist schwierig. Ich finde das sehr, sehr schwierig, denn den Kopf frei zu bekommen. Während Corona, wir haben ja immer noch Corona, das ist ja nicht vorbei, bin ich natürlich rausgegangen. Weil es gab ja keine Ausgangssperre und und rauszugehen und zu fotografieren, das war dann auch ein bisschen Ablenkung von dem, was drumherum passiert. Die Straßen waren ja auch oft leer und man hatte Gelegenheit, auch mal leere Straßen zu fotografieren oder andere Dinge, große Plätze zu fotografieren, ohne Menschenansammlungen zum Beispiel. Jetzt ist das so, dass ich glaube, es geht vielen anderen Leuten auch so, dass der Kopf voll ist mit Sorgen und Gedanken. Und ich habe im Moment keine Muße, rauszugehen und zu fotografieren. Das geht nicht. Da bin ich irgendwie blockiert. Ich wünsche mir, dass das irgendwann mal klappt. Vielleicht klappt es auch mal die nächsten Tage wieder, dass ich mir den Apparat schnappe und rausfahre. Aber im Moment ist das schwierig. Das ist ja für dich auch ganz besonders schwierig, weil du im Rundfunk arbeitest und dort jeden Tag mit diesen bedrückenden Themen zu tun hast. Und da fällt es dir wahrscheinlich auch schwer, Abstand zu gewinnen. Ich kann ja ein Radio ausschalten, das kannst du nicht einfach, richtig? Ja, ich bin so ein bisschen so ein Nachrichten Junkie. Das das hat eben den Nachteil, dass das einen Tag ohne Information ja schon gar nicht geht. Und es geht auch beruflich nicht. Ich muss ja irgendwie auf dem Laufenden bleiben, aber ich habe gemerkt, dass es gibt natürlich auch Tage, an denen ich frei habe und ich mich dann natürlich wie jeder andere auch trotzdem damit beschäftige. Und ich habe es dann schon als Erleichterung empfunden, zur Arbeit zu fahren, in der Redaktion zu sitzen und dort mit anderen Menschen, die auch ein professionelles Interesse an Information haben, zusammenzuarbeiten, weil dann bekommt das Ganze noch mal so ein bisschen in eine andere Arbeitsweise, einen anderen Zugang, als wenn ich hier zu Hause sitze. Und man ist sich selbst überlassen und den eigenen Fantasien oder dem eigenen Ausmalen von dem, was da noch passieren könnte. Wir waren am Montag gab es hier in Köln die große Friedens Kundgebung statt Rosenmontagszug am Chlodwig Platz. Das war sehr bewegend. Es gab viele Menschen, die haben ein paar Tränen vergossen. Wir auch. Ja, es ist. Ich suche auch was anderes. Ich mache keine Reportage, sonst wäre das natürlich für jeden Reportage Fotografen ein tolles Event gewesen. Sozusagen Event in Anführungszeichen in Bezug auf den Anlass natürlich. Aber toll gewesen, das zu reportieren, oder Fotos zu machen. Aber das ist ja nicht meine, meine Arbeitsweise oder nicht das, was ich suche. Ich suche Bildkomposition. Das sind wie gesagt, wie ich vorhin schon gesagt habe, Farben, Bildkomposition außergewöhnlicher Orte oder eben auch ganz einfache Orte. Der Hinterhof, der eine bestimmte Farbe, eine bestimmte Struktur hat. Es gibt ja Sachen, da muss man nicht jetzt in die Mojave-Wüste fahren, um tolle Aufnahmen zu machen. Das kann man tatsächlich auch in seiner eigenen kleinen Straße. Aber um noch mal auf deine Frage zurückzukommen Abschalten fällt schwer und Fotografie ist sonst auch etwas zur Meditation, zur Gestaltung von Ideen, zur Umsetzung von einer Art künstlerischer Freiheit, die für mich immer wichtiger geworden ist. Ich habe mit Fotografie schon noch zu analogen Zeiten angefangen. Meine erste Kamera war eine uralte Pentax. Ich habe dann fotografiert damit mit Kodak glaube ich Kodak Gold oder Ektar. Die Ilford habe ich für Schwarzweiß Filme genutzt oder bzw. manchmal die Kodak TMax oder T-Max oder wie man ihn ausspricht. Aber das war die ich hatte immer eine Kamera dabei. Mein Vater hat auch fotografiert, daher ist mir das sehr. Seinen Fotoapparat galt mit diesem Balgenauszug, hat er immer dabeigehabt, hat er tolle Fotos gemacht. Eigentlich mein Vorbild. Dias hat er gemacht. Ja und dann habe ich, bin ich mit den analogen Filmen aufgewachsen und bin dann irgendwann mal umgestiegen. Meine erste digitale Kamera, das war eine Canon D550. Ja, das war 2010. 2009 meine ich ja, aber frag Du mal lieber, ich fange an zu schwafeln, habe -ich das Gefühl. -Überhaupt nicht. Ich finde das super interessant, wenn du das erzählst. Und wo wir gerade von Film Simulation oder nicht von Film Simulation, wir haben von analogen Filmen geredet. Lieber Jürgen, benutzt Du die heute noch für deine GF X, die du gekauft hast, eine GFX 50s, also eine Mittelformat Kamera von Fujifilm. Benutzt du die Film Simulation -von Fujifilm oder wie gehst du vor, bitte? -Eigentlich liebe ich Fotos die keine Film Simulationen benutzen, sondern die sich tatsächlich an dem orientieren, was da ist. Natürlich hat jeder Film hat seine eigene Farb-Qualität, das ist völlig klar, aber ich versuche mir jetzt mal anzugewöhnen, ein bisschen Farbe rauszunehmen, ein bisschen farbreduziert zu arbeiten, das abzubilden, was tatsächlich da ist, also eigentlich ohne Filter zu arbeiten. Es gibt wenn ich Schwarz-Weiß-Fotos mache, zum Beispiel bei Portraits, dann fotografiere ich die natürlich auch mit Schwarzweiß Simulation um, um gleich zu sehen, wie verlaufen die Kontraste, wie verlaufen Schatten und so weiter. Das kann man dann natürlich besser beurteilen. Bei Farbfotografie nehme ich manchmal den Kodak Chrome. Den mag ich gerne, aber ich benutze ihn eher so um, um ein Gefühl für das Bild zu bekommen. Aber ich glaube beim fertigen Bild würde ich ihn wieder wegnehmen, würde ich eher dann wieder die Farbe reduzieren. Aber für den Moment des Fotografierens, wenn ich dann durch den Sucher schaue oder mir das Bild dann am Display ansehe, finde ich die Film Simulation ganz hilfreich. Aber wie gesagt, es ist etwas Merkwürdiges. Dann im fertigen Foto oder dem Foto, was ich dann bearbeite, nehme ich dann meistens diese Film Simulation wieder -raus. -Ich schaue gerade auf deiner Webseite auf das Bild "Ellenbogen - Sylt" und das ist eine Langzeitbelichtung, in der du fantastisch eine Stimmung festgehalten hast, die ich mir auch groß an die an die Wohnzimmerwand hängen würde. Allerdings kommt mir dieses Bild gerade so vor, als wäre genau das mit einer Film Simulation belegt. Stimmt das? Nein, aber es ist eine Bearbeitung, die ich in Lightroom gemacht habe oder Photoshop. Das weiß ich jetzt gar nicht mehr genau. Ich gehe mal gerade -selber drauf. Ich hol es mir mal raus, -Übrigens für die Zuhörerinnen und Zuhörer werden wir natürlich die Website von Jürgen verlinken. Sie finden das in den Informationen und natürlich in dem Begleitartikel auf *fotowissen.eu. -Jürgen hast du es gefunden? -Ich habe es gefunden. Ich kenne mich mit meiner eigenen Seite nicht aus. Ja, das war, das war eine interessante Geschichte, dieses Foto, weil es doch mehr Arbeit war, als einfach mal eben an den Strand zu gehen und die Kamera auf ein Stativ zu stellen. Mal ganz abgesehen von der Technik der Langzeitbelichtung. Das war gar nicht das Problem, aber der Wind war ein Problem. Ich wollte das Foto, nämlich dass ist der Ellbogen, der hat eine Küste, ein Stück Küste Richtung Dänemark raus. Und auf der anderen Seite geht es nach List in den Süden von Sylt, Richtung Süden und von da kam aber der Wind. Also von der Seite war das Foto eine Langzeitbelichtung, zumal überhaupt nicht möglich. Ich musste dann hinter die Düne gehen, in den Windschatten quasi, was aber dann auch dann zu diesem Foto geführt hat. Was ja auch für meinen Geschmack ganz gut geworden ist. Und mir kam es bei diesem Bild drauf an. Es hatte dieser Nachmittag hatte so was von die Sonne, die letzte Sonne, die kam so durch. Durch diesen diesigen Tag. Durch den Nebel. Und hatte so was wie eine Verheißung. So was, was Religiöses, dass Menschen ins Licht gehen, Menschen das Licht suchen und dann kam halt diese Gruppe daher und die gingen auch nicht, auch ausgerechnet glücklicherweise in die Tiefe hinein. Die gingen nicht quer durchs Bild, sonst wären sie halt verschwommen in der Langzeitbelichtung, sondern sie gingen sozusagen von mir weg. -Und das hat dann sehr, sehr gut gepasst. -Man muss ja auch ein bisschen Glück haben, -beim Fotografieren. -Ja, genau. Allerdings, ja, aber so ist es eine Komposition geworden, die mir sehr gut gefallen hat, es reduziert sich auf drei Farben. Das sollte sowieso dieses Weiß, dieses diesige Weiß, dann das graue Wasser und der goldene Strand und die paar Menschen davor. Ist ja auch interessant, wie das Wasser gar nicht als Wasser zu erkennen ist, sondern so in den Himmel übergeht und eine dann auch so stufenlose. Es gibt also keinen echten Horizont in dem Bild, so dass es so ein ganz besonderes Foto -für mich. -Ja, das freut mich ja. Sag mal, du fotografierst jetzt digital mit der Fuji GFS 50s. Warum musste es ausgerechnet diese Kamera sein? Hast du besondere Objektive dafür oder haben die Objektive eine Rolle gespielt bei der Entscheidung für die Kamera? Ist -die Kamera für dich überhaupt wichtig? -Ja, die ist wichtig. Also das Handling ist eine wichtige Sache. Sie muss gut zu tragen sein, gut in der Hand liegen. Dann natürlich. Die Auflösung ist für mich wichtig. Ich möchte auch mal croppen können. Möchte mir auch mal ein Bild Schnitt bearbeiten können, ohne allzu große Qualitätsverlust zu haben. Drucken natürlich auch. Aber ich habe noch kein Bild gedruckt, was größer als 120 mal 80 war. Also das kann man mit jeder, das kann man auch mit der mit dem APS-C Sensor, soweit ich weiß deswegen gar nicht. Aber es ist, diese Auflösung das Croppen und natürlich das Handling. Und da haben wir die Fuji Kameras sehr gut gefallen. Ich bin damals in den USA gewesen. Dieses Bild von dem du gesprochen hast. Dieses Bild an diesem See in blau und gelb gehalten. Das ist mit der Pentax K1 fotografiert. Die hatte ich damals und ich hatte so als zweite Kamera die Fuji X-T20 dabei und bin dann nach Hause gekommen. Hab die Bilder gesichtet. Ich weiß nicht wie viele tausend Fotos das sind. Waren unglaublich. Mach ich nie wieder. Und ich habe gesehen, dass die X-T20 so klein wie die ist, tolle Fotos gemacht hat. Das hat mich schwer beeindruckt und genauso verwendbar und nicht ganz so wie die wie die Pentax K1. Natürlich gibt es da noch ein paar kleine Unterschiede. Ich habe dann vielleicht musst du das rausschneiden Peter, aber ich war dann mit der Objektiv Entwicklung bei Pentax sehr unzufrieden. Ich möchte nichts negatives. Ist eine tolle Kamera, die Pentax K1. Es gibt da noch ein paar andere aus der Pentax Serie als meine erste eigene Kamera war analog aus analogen Zeiten noch. Deswegen habe ich da immer noch einen Hang zu. Aber für meinen Geschmack haben die sich nicht wirklich weiterentwickelt. Da ist nicht viel passiert. Dann kam die Sony Alpha, glaube ich. Die wie heißt sie noch? Das war ein Staubsauger, quasi genau Sony Alpha 7R ein Staubsauger, was den Sensor angeht und nur Probleme, ständig Probleme gehabt. Und dann habe ich die wieder verkauft. Zum Glück. Und dann hatte ich ja immer noch diese kleine Fuji X-T20. Ich habe gedacht, okay, dann bei den Fujis gefällt mir das manuelle Handling. Man kann alles mit der Hand einstellen, mit Reglern. Das hat mir sehr gut gefallen. Und dann habe ich irgendwann mal mir die Mittelformat bzw. kleines Mittelformat zugelegt. Die GFX 50S. -Du hast es zuerst die GFX 50R? -Ich hatte zuerst die 5oR, aber da hat mich dann das Handling gestört, weil die halten keine Griffwulst hat. Die 50S halt eine schöne Wulst, die liegt gut in der Hand. Die ist natürlich auch ein Gerät, ein großes Gerät, aber sie nicht gut in der Hand. Und das finde ich wichtig. Jetzt haben wir ganz viele Themen angesprochen. Ich gehe mal auch ein bisschen was ein. Und zwar haben wir eben über die Bildgröße gesprochen. Das ist zwar richtig, du kannst auch mit einem iPhone ein sogenanntes Billboard, also eine riesen Werbetafel produzieren. Allerdings musst du dich dann in einem gewissen Abstand da hinstellen und der Betrachtungsabstand spielt eine entscheidende Rolle bei der Größe der Fotos. Du kannst also tatsächlich auch mit einer X-T20, XT3, X-T4 oder mit einer 20, 24 Megapixel Kamera, kannst du auch 120cm Bilder vergrößern. Aber es gibt Bilder, an die geht man ganz nah ran. Das sind nicht ausgerechnet Porträts, sondern es gibt Bilder, wo man hinten Details erkennen möchte, in der Ferne oder so und dafür ist dann eine hochauflösende Kamera wesentlich besser geeignet, weil du dich tatsächlich auch schön vor das Bild vorstellen kannst und immer noch die ganzen Details sehen kannst. Und ich glaube, das ist der riesige Unterschied zwischen einer X-T20 -und einer GFX 50s oder GFX 50R. -Sehe ich auch so, absolut. Das letzte Objektiv was ich mir gekauft habe, das war das 35-70 Fuji GF (GF 35-70mm) und das ist unglaublich. Das ist ein kleines unscheinbares Objektiv, auch unter 1000 Euro. Aber man kann, wenn man 50 Meter vom Bäckerladen ist, immer noch erkennen, dann in der Entwicklung, was das Brötchen kostet. Unglaublich toll. Und das ist natürlich dann eine große gestalterische Freiheit, dann nachher in der Entwicklung -am Computer. -Kommt ja noch hinzu, dass die Objektive eine ganze Ecke anders sind, bei Fujifilm, als wir das vielleicht von anderen Marken -gewöhnt waren. Richtig. -Ja, ich nehme an, du spielst auf die -Qualität. -Absolut. Ja, ja, ja, klar, natürlich. Ja, das stimmt. Also ich habe jetzt mittlerweile einige. Ich habe das 110er. Im Moment sind Porträts meine große Leidenschaft. Dazu benutze ich das 110 Millimeter (GF 100mm F2) was ein unfassbar tolles Objektiv, genau dafür ist. Bestimmt auch noch für andere Sachen, aber ich habe es jetzt eigentlich erst nur für Portraits angesetzt. Das reicht völlig aus. Vielleicht überlege ich mir noch das 80er (GF 80mm F1.7) oder zu kaufen, aber das ist natürlich auch in einer Preisklasse, die man nicht mal eben aus der Portokasse bezahlt. Aber das 110er ist toll. Das liebe ich wirklich. -Mehr braucht man nicht. -Ich persönlich liebe ja das 120er Makro (Fujifilm GF 120mm F4 Makro), mit dem ich auch Porträts fotografiere und mit dem wir dann auch im Studio fotografiert haben. Übrigens für alle Zuhörerinnen und Zuhörer interessant: Das Bild (Portrait Peter Roskothen), was in dem Podcast abgebildet wird, ist vom Jürgen Escher fotografiert. Finde ich phänomenal. Hast du toll hingekriegt. Und das ist allerdings in einer Distanz fotografiert, mit der du mit dem 110er nicht mehr klar kamst. Richtig? Ja, genau so war das. Du hattest einen Makroring (Makrozwischenring 18mm) mir gegeben, den habe ich drauf geschraubt, weiß jetzt aber gar nicht mehr was das war -16er. Ich glaube der 16er war das? -Der kleinere (18mm). Der kleinere. Ja, das fand ich toll. Ja und so nah dran zu gehen bei einem Portrait, das hat natürlich auch noch mal einen gewissen Reiz. Den werde ich mir -auch noch besorgen. Auf jeden Fall. -Ausschnitte zu fotografieren beim Porträt, das hat uns Riesenspaß gemacht. Die Session im Studio. Mal standst du für mich -Model und mal andersherum, richtig? -Ja, das hat Spaß gemacht. Das war gut. Ja, ja, ich habe auch was gelernt. Das war ja sehr schön mit dem, mit dem ausgeleuchteten Hintergrund, mit den Papier Leinwänden. Mein kleines Studio hier im Haus ist jetzt auch mittlerweile fertig. Dank deiner Hilfe, dank deiner deiner Ratschläge. Und das lässt sich sehr gut an. Das heißt, du fotografierst noch mehr Porträts, als du ohnehin schon -fotografiert hast? -Ja, ich hatte diese Woche drei Termine für Portraits Shootings. Einer ist leider geplatzt wegen Krankheit, aber das ist das macht tollen Spaß. Also Menschen kommen rein, teilweise, die ich nicht kenne. Man lernt sich dann halt kennen, redet ein bisschen und dann schaut man wie, wie, wie man sich öffnet. Ich muss mich ja als Fotograf auch öffnen und damit es etwas wird, damit sich der auch der der Porträtierte, der zu Porträtierende öffnet. Das sind wirklich tolle, spannende Momente. Und nur wenn beide sich öffnen, kommt halt auch ein Bild raus, was dann sozusagen in die Seele geht, wo man einen durch die Augen hindurch ein bisschen in denjenigen hineinschauen kann, wer das überhaupt ist, wie der ist. Was seine Eigenarten sind. Man weiß ja nicht, was er denkt oder oder was sie denkt, kann niemandem in die Seele schauen, aber so einen kleinen Einblick in die, in die Gefühlswelt, in den Charakter bekommen, in das Wesen bekommen, was man vor sich sieht. Das ist schon toll. Es ist -sehr spannend. -Da denken viele Porträtfotografie wäre ausschließlich Technik, aber die Technik ist nur die Grundlage. Und dann musst du tatsächlich mit dem Menschen agieren. Sprich Du brauchst einen Dialog, auch wenn er vielleicht gar nicht durch die Stimme passiert. Und erst dann kommt das zustande, was du gerade richtig gesagt hast, nämlich das in die Seele schauen. Das ist ja zum Beispiel bei dem Foto von mir sehr gut gelungen. Natürlich liegt das auch immer daran, wenn man befreundet ist, dann fällt einem das leichter, in die Seele reinzuschauen. Das hast du gerade ja auch schon gesagt, dass du das mit deinen Models oder mit den Gästen, die du hast, gerne machst. Ich habe früher sehr viel Porträts fotografiert, geschäftlich, und da kamen Menschen rein und haben sich porträtieren lassen. Das ist total, total kaputt, dieses Geschäft. Da kommt keiner mehr rein. Die wollen, die machen entweder Selfies oder die machen das mit Amateuren zusammen, die wo es nichts kostet. Aber als Fotograf kannst du daran nichts mehr verdienen. Der Beruf Fotograf ist schon vor Corona völlig im Eimer gewesen. Ich hoffe, ich kriege dafür ein paar Kommentare von Menschen, die anderer Meinung sind. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass das wenn du nicht in ein Top Fotograf unter den ersten 100 bist, kein Geschäft -mehr ist, kein Beruf mehr sein kann. -Leider ja, ja, ich habe das Glück, dass ich damit kein Geld verdienen muss. Ich würde sehr gerne Geld damit verdienen, aber das ist. Ich brauche es nicht. Ich kann mich völlig meinen Entdeckungsreisen hingeben, sozusagen. Ob das nur Landschaft ist oder ob das Sylt Fotos sind oder eben jetzt Porträts. Ohne finanzielles Interesse daran zu haben. Das ist ein Luxus, ein ungeheurer Luxus, den ich mir im Moment gönne und das finde ich ganz -toll. -Da sind wir ja auch bei dem Thema Themen-Fotografie. Gehst du schon mal raus und nimmst dir Themen vor, lieber Jürgen? Ja, die, die entstehen durch Zufall oft. Im Kölner Süden gibt es ein Skatepark zum Beispiel, da habe ich mich mal hingesetzt und einfach den Leuten zugeschaut und man sieht dann erstaunliche Dinge, Sprünge und es faszinieren. So ein schöner Sommernachmittag war das und da ist dann viel los. Leute sitzen da, Kinder machen die ersten Übungen und die jungen Profis, die dann rumhüpfen und Sprünge machen. Und das fand ich dann toll. Dann habe ich mich die nächsten Male mit dem Fotoapparat hingesetzt und dann versucht, ein Spiel damitzumachen. Mit Licht und Schatten, mit mit dieser Choreografie, die die Leute dann hinlegen, tanzen quasi auf dem auf dem Brett. Sehr spannend. Man bekommt dann mit einer Zeit so raus, wer ist gut, wer, wer fliegt dauernd hin. Wer lernt noch, sozusagen. Und man wartet dann. Man muss die Kamera natürlich auch schon vorher angestellt haben. Autofokus und so weiter, funktioniert ja nicht. Das muss man schon vorher mal prüfen. Entfernungen und so weiter und Belichtung einstellen, um dann in dem Moment, wo derjenige dann über dieses Geländer meinetwegen rutscht, dann abdrücken zu können. Das ist spannend. Es ist ein schöner, ein schöner -Nachmittag sozusagen. -Also Themen sind für dich nichts, was du planst, sondern was du spontan findest. Und die beiden Bilder, die du auf deiner Website in der Rubrik "Mix" hast, sind in meinen Augen sensationell. Da gibt es also zwei Schwarz-Weiß-Fotos von Skatern, die beide grundlegend verschieden sind, aber beide mit dem Schatten spielen und die wahnsinnig gut gelungen sind. Du hast Gegenlicht genutzt und hast das eben auch von der Gestaltung her wahnsinnig interessant fotografiert. In dem zweiten Bild, was auf der Webseite zu sehen ist, ist ein weißes Hemd zu sehen. Vielmehr ist es nicht und unten ist der Schatten zu sehen. Und dann gibt es ganz viel negativen Raum vorne, freien Raum vorne, den du fotografiert hast. Der gefällt mir wirklich ausgezeichnet. Wie gesagt, die Zuhörerinnen und Zuhörer: Wenn Sie diesen Podcast gehört haben, gehen Sie mal auf die Website von Jürgen oder eben erst mal auf die *fotowissen Webseite, wo dann die Seite von Jürgen referenziert ist. Die beiden Fotos gefallen mir sehr gut, sind aber glaube ich, das ist glaube ich noch ein Projekt, was noch läuft bei dir -richtig? -Ja richtig, da hätte ich gerne mindestens noch ein Foto dazu in dieser Weise. Eigentlich wäre schön, fünf Fotos zu machen daraus, aber mal sehen, dass es die Bedingungen sind. Ja, also man kann es immer nur nachmittags machen, wenn die Sonne in einer bestimmten Richtung steht. Und dann muss natürlich auch ein jemand da sein, der einen guten Sprung macht, der der Platz. Ich sehe jetzt die Fotos auch gerade. Das ging natürlich auch darum, den den Schatten wirken zu lassen, weil der Schatten bringt noch mal unter Umständen eine ganz andere Bewegung, eine ganz andere Bewegung als der Skater selber. Ja, es gibt auch noch andere Projekte, die ich mir ausdenke. Es gibt Eisflächen zum Beispiel, die ich auch faszinierend fand. Ich denke, das ist deshalb auch noch nicht zu Ende. Also manche Sachen fange ich auch an und merke, dass sie in dieser Weise, wie ich sie dann anfange, nicht zu Ende zu bringen sind, weil die die Location einfach nicht mehr da ist oder weil ich nicht mehr an die Location hinkomme. Oder weil ich keinen zweiten oder dritten Ort dafür finde. Aber ich finde diese diese Reihen sehr schön, weil sie eine gewisse Aufmerksamkeit erfordern. Man muss sich hineinversetzen. Man muss schon mal bei Google Maps meinetwegen gucken, wie sind die Örtlichkeiten, bevor man loszieht und den Fotoapparat einsteckt. Man muss sich überlegen, welche Objektive nehme ich mit, oder nehme ich nur eins? Mit den Skatern habe ich immer nur das gleiche genommen und auch bei den nächsten Malen würde ich das die selbe Ausrüstung wieder mitnehmen. Das werde ich nicht variieren. Es gibt Projekte, oder Serien, die ich immer noch im Kopf habe und die ich auch weiter verfolge. Wir waren ja gemeinsam am Medienhafen in Düsseldorf, lieber Jürgen, und da hast du, glaube ich, auch mit dem Stativ fotografiert. Das Stativ spielt für mich eine wichtige Rolle. Ich kann mich mit einem Stativ besser auf meine Motive konzentrieren. Nicht alle, natürlich nicht. Es gibt Motive, da muss man freihändig fotografieren. Und es ist auch einfacher, freihändig aus der Hand zu fotografieren. Aber ich habe festgestellt für mich, dass ich das Stativ ganz gezielt einsetze, um meinen Blick besser auszurichten, um das Motiv besser zu finden. Und ich glaube, Du fotografierst auch sehr gerne -mit dem Stativ. Stimmt das? -Ja, das stimmt. Da hatte ich mich, sehe das Foto jetzt auch vor mir. Medienhaus von Düsseldorf. Ja, die Komposition ist, sagen wir mal, besser zu durchdringen. Es ist, dass das ganze Ausrichten, das Positionieren gegen das Licht meinetwegen, mit Reflexen, die Reflexe einzubeziehen. Das ist mit der Hand kann man das auch machen, klar, muss aber mit dem Stativ ist es noch mal ein anderes Arbeiten. Ich mache das übrigens auch bei Portraits, dass ich erst mal das Stativ benutze. Wenn ich jemanden dann positioniert habe, die Beleuchtung einstelle, Blenden, ISO Werte und so weiter. Erst mal die ersten Aufnahmen vom Stativ. Was dann noch ein bisschen Distanz, ein Sativ hat auch immer ein bisschen Distanz, zumindest der Portrait Fotografie. Wenn die, wenn die Kamera auf dem Stativ aufgeschraubt ist. Aber es gibt mir Gelegenheit für zwei Sachen. Ich komme jetzt wieder auf die Portraits Fotografie. Es gibt mir Gelegenheit für zwei Sachen, nämlich einerseits die Kamera einzustellen, Scheinwerfer, Licht und so weiter. Den, diejenigen zu positionieren, die die Stuhl Höhe oder wie er mir steht, dann andere technische Sachen, was weiß ich, dass das Tethered-Shooting einzurichten und nebenbei auch noch ein bisschen Konversation zu treiben, mich zu unterhalten und mal so ein bisschen die Spannung rauszunehmen im Gespräch. Und dann, wenn das gelungen ist, dann nehme ich die Kamera auch immer vom Stativ rund und mache mit der Hand weiter. Das war die letzten Mal so und das hat sehr gut funktioniert. Und dann kommt man in dem Moment, wo man die Kamera selber in der Hand hat auch viel näher an den jenigen dran. In dem Moment ist eigentlich dann, da geht es eigentlich erst los. Dann die anderen Aufnahmen, die zum Beispiel in den USA, da sind viele, viele Stativ Aufnahmen dabei. Die Komposition ist noch mal eine andere. -Es stimmt ja. -Auch die Aufnahme vom Boden, wo die gelbe -Linie uns in die Ferne führt? -Du meinst dieses... -Asphalt? -Der Asphalt? Nee, das war mir zu heikel, weil das Fotografieren auf der Straße in den USA ist ein bisschen schwierig. Wenn der Sheriff kommt von hinten und dich sieht, dann hast du gleich Ärger. Also hatte ich das Gefühl, das wollte ich nicht riskieren, ein Stativ mitten auf der Straße aufzustellen, dass wäre mir zu heikel gewesen. Tolle Aufnahme. Die fällt uns natürlich auch sofort durch die Komplementär-Farben, die drin sind, aber auch durch die Blickrichtung, die du vorgibst. Du gibst ja die Richtung in die, in die Straße der Straße entlang vor, die begleitet wird von den Telefonmasten oder Strommasten, die rechts stehen. Ein ganz interessantes Bild kann man nur empfehlen, mal anzuschauen. Du kennst sicher Vivian Maier Vivian Maier war ja Fotografin, aber eben nur als Leidenschaft. Und sie hatte einen Hauptberuf. Sie war Kindermädchen, sie war Hauswirtschafts-Mädchen würde man vielleicht sagen heute. Und sie hatte viele Familien durchlaufen, mehrere Familien durchlaufen und hat nebenbei immer fotografiert, ohne dass diese Familien es wussten. Sie hat das geheim gehalten, hatte auch nach meinen Informationen eine Dunkelkammer in ihrem, in ihrem Zimmer oder an ihrem Zimmer angrenzend und hat immer abgeschlossen und keiner wusste wirklich, was sie da, was sie da in ihrer Freizeit machte. Und sie ist rausgegangen, hat fotografiert und hat diese Fotos nie ausgestellt. Sie hat sie nie gezeigt. Sie wurden erst bekannt, durch die Ersteigerung der Filme, die zum Teil noch unentwickelt waren, zu einem großen Teil noch unentwickelt waren. Und dann hat derjenige, der es ersteigert hat, daraus eine Galerie gemacht, die auch frei zugänglich ist im Internet. Und es gibt mehrere Bücher von ihm, von den Fotos von Vivian Maier, die allesamt sehr, sehr wertvoll sind, weil sie Zeitzeugnisse sind von den Straßen, die sie fotografiert hat, von den Menschen, die sie fotografiert hat. Wenn du über diese Vivian Maier nachdenkst, dann, oder wenn ich drüber nachdenke, wird mir schlagartig klar, dass es Menschen gibt, die die Fotografie betreiben für sich selbst. Also gar nicht, um die Bilder zu zeigen. Bist du auch jemand, der seine Bilder nur spärlich zeigt und auch nicht aufhängt? -Oder druckst du auch aus? -Ich drucke auch aus, aber längst nicht so, wie ich mir das eigentlich vorgenommen habe. Für mich ist das eigentlich so der Akt, der kreative Akt, das Fotografieren selber. Und ich hatte damals einen Freund, der eine damals war, eine kleine Salatbar hier in Köln hatte, der hatte weiße Wände. Als er anfing in seinem Geschäft und dann mich quasi schon genötigt, im positiven Sinne natürlich, Fotos auszudrucken. Und ich habe mich dagegen gesträubt, weil in dem Moment, wo man ein Foto druckt, muss man sich festlegen. Man muss sich auf eine Version festlegen, eine Version in den Farben, es waren Schwarzweißfotos, in der Helligkeit. Man muss sich auf den Ausschnitt festlegen, man muss tatsächlich eine Entscheidung treffen: So ist das Foto, so soll es sein. Dann kann man nicht eine Woche später hingehen und sagen, das gefällt mir jetzt nicht mehr. Man muss sich einfach entscheiden. Und ich habe das dann gemacht. Es gab sechs Fotos. Sind dann daraus entstanden. Und ja, die hingen dann auch an der Wand und das sah tatsächlich schön aus. Ich war selber überrascht, wie gut es da wirkt. Mit schwarzem Rahmen, weißem Passepartout. Sehr schön und man muss Fotos glaube ich von der Festplatte mal lösen, man muss sie in den Druck geben, selber drucken oder irgendwo entwickeln lassen. Man muss sie mal rahmen oder eben auch nicht rahmen. Man muss sie mal irgendwie an eine Wand bringen, um sie zu zeigen, um sie um die Fotos selbstständig zu machen, um sie zu einem eigenen Wert zu führen. Auf der Festplatte nützen sie nichts, aber ich neige auch eher dazu, ich bin auch träge und und ein bisschen faul. Mir reicht es manchmal auch, wenn ich mich begeistere an den eigenen Fotos oder an anderen Fotos. Und wenn ich dann auf der Festplatte sind, aber tatsächlich ist es mir wichtig, ist es, glaube ich, wichtig für die eigene Entwicklung, für meine Entwicklung auf jeden Fall kann ich sagen, Fotos zu drucken, sie in der Hand zu halten, also auch das haptische Vergnügen zu haben und vorher eben auch diese ganzen Entscheidungsprozesse zu durchlaufen, die eben dafür nötig sind. Im Verlauf der Entwicklung. Das finde ich sehr, -sehr wichtig. -Ich empfehle immer: Lasst eure Bilder frei, druckt sie aus, weil es auch eine ungeheure Motivation ist, ein eigenes Bild an der Wand zu sehen und die Reaktionen von Freunden und Verwandten und Besuchern zu erleben. Das finde ich sehr schön. Obwohl natürlich viele Menschen, die keinen Blick für Fotografie haben, auch einfach an den Bildern vorbeigehen und sie nicht einmal eines Blickes würdigen. Das ist dann immer schnell zu erkennen, wer eine Affinität zur Fotografie hat. -Ja! -Sag mal, lieber Jürgen, hast du ein -eigenes Vorbild in der Fotografie? -Schwierige Frage. Es gibt ganz viele -Vorbilder. Also... -Spontan. Vivian Maier finde ich toll, wobei ich sehe gern die Fotos, aber Streetfotografie ist so nicht meins ungefähr. Eher Architektur. Es gibt jetzt mit den Porträts, habe ich mir sehr aufmerksam Peter Lindberghs Fotos angeguckt, die ich toll finde. Toll ins, tolle Szenen, die er geschaffen hat. Dann finde ich, es gibt ein, ich habe das das Regal voller Fotobücher stehen, -aber mir fällt kein einziger ein. -Ist aber überhaupt nicht schlimm, der ist doch schon jemand eingefallen. Vivian Maier war doch schon dabei. Ja, es gibt noch ein paar andere, aber es gibt einen amerikanischen Fotografen, der auch so ähnlich, der hat kleine Büchlein gemacht. Da habe ich ein paar im Regal stehen, aber ich komme jetzt nicht drauf. Jürgen Das ist doch überhaupt nicht schlimm. Sag mal, ich wollte dich sowieso fragen, welches Buch du unseren Zuhörerinnen und Zuhörern empfehlen würdest. Und wenn du magst, kannst du diese Bücher natürlich auch mal als eine Liste an mich senden. Ich werde die auf der *fotowissen Seite empfehlen. Fällt dir jetzt gerade spontan eins ein, was du empfehlen würdest? Ein Buch über Fotografie nicht. Ein Buch über Kunst, über alte Malerei zum Beispiel. Das fällt mir ein, weil dort werden Landschaften aus dem Kopf heraus gezeichnet. Oder manchmal nimmt der Künstler oder der Künstler auch ein konkretes Motiv zum Anlass genommen, als Vorbild genommen, ein Bild zu malen. Aber ich finde, wie Rubens zum Beispiel, oder andere Niederländer zum Beispiel mit mit, mit Farbe, mit Schatten umgehen ist phänomenal. So zu fotografieren, solche Fotos zu machen ist für mich große Kunst. Das würde -ich gern schaffen. -Ich sehe immer gern Turner. -Turner genau. -Der hat diese wahnsinnig schönen Himmel gemalt, die man sich, oder die man als Fotograf gar nicht so schön fotografieren kann und auch nicht findet. Zumal immer Kondensstreifen am Himmel zu sehen sind. Auch ein Zeichen dafür, dass wir weniger fliegen müssen, fürchte ich. Sag mal, du hast sicherlich ein Projekt anstehen, welches wäre das? Ja, wie gesagt, das mit den Inlinern. Das möchte ich fertig machen. Porträts habe ich noch ein paar Ideen, da möchte ich noch besser werden. Sowohl technisch als auch menschlich, im Umgang menschlich meine ich jetzt den Umgang mit Mitmenschen, die zu mir kommen oder zu denen ich gehe. Menschlich bist du ein ganz feiner Kerl, da brauchst du nicht dran zu arbeiten, -aber... -Das ist lieb, dass du das sagst, lieber Peter, aber ich meinte ja jetzt auch so im Bezug, in der der der Offenheit. Den Umgang mit Menschen ist manchmal nicht einfach. Da gibt es vielleicht noch das ein oder andere zu lernen. Projekte? Ja, im Moment eigentlich wenig, bis auf das, was ich eben gesagt habe. Wie gesagt, dass, was im Moment passiert, empfinde ich als sehr belastend. Das lässt wenig Raum für für wirklich kreative -Gedanken im Moment. -Ja, ich stimme dir zu. Zum Teil und zum anderen Teil muss ich sagen, brauche ich auch immer wieder diese meditativen Momente, um mich auszuklinken und um wieder frei in der Birne zu werden. Das finde ich auch ganz wichtig. Es ist ja zwar nah an uns dran und es belastet uns auch sehr, aber es gibt auch wieder diese Momente, wo ich da raus muss, aus diesen Gedanken, sonst gehe ich daran kaputt. Und... -Ja. -...dann gehe ich gerne fotografieren und konzentriere mich auch ganz auf die Fotografie. In diesem Sinne wäre es schön, wenn wir in diesem Jahr noch ein Fotoprojekt zusammen unternehmen könnten. Hast du vielleicht ein bestimmtes Thema, welches du gerne mit mir, oder mit anderen zusammen fotografieren möchtest, welches dir einfällt? Du fotografierst ja auch Straßenfotografie. Es ist ja gar nicht so richtig, was du sagst. Du hast ja diese Fotos von den Skatern gemacht. Das zähle ich auch zur Straßenfotografie. Hast du? Hättest du daran Spaß oder was wäre dein Wunsch für uns? Auch da hätte ich auf jeden Fall daran Spaß. Also das ist bei den Skatern ist es natürlich so, die, die fahren ja vor Publikum, also das das, sie lieben das natürlich auch teilweise zumindest, fotografiert zu werden. Und das ist was anderes, als wenn ich in der Fußgängerzone und Menschen fotografiere, die denn das Gesicht wegdrehen. Oder ich müsste so fotografieren, dass ich mir die Kamera vor den Bauch halte und dann mit den Voreinstellungen gleich fotografiere. Das ist mir unangenehm. Ich kann das nicht. Ich. Oder auf Menschen zugehen und zu sagen: Darf ich ein Foto von ihnen machen, sie haben ein schönes Gesicht? Das ist so. Das ist nicht meins. Ich bin eher, zurückhaltend, schüchtern, -vielleicht schüchtern. -LIeb, schüchtern und bescheiden. Bescheiden weiß ich nicht. Aber wir können gerne mal in Düsseldorf oder oder vielleicht auch in Köln, wenn du magst, einen Fotowalk am Fluss, hier am Rhein oder durch die Stadt. Es gibt immer wieder neue Sachen zu entdecken und das ist toll. Das macht Spaß, neue Sachen, Brücken zu fotografieren. Brücken hat Köln und Düsseldorf ja auch, da gibt es genug. Ist jetzt nicht das neueste Thema, aber es kommt ja immer wieder auf die Perspektive an, die man -findet. -Ich habe ein schönes Thema für uns, ich glaube, das kommt dir entgegen mit deinen Linien, mit deinen Führungen, mit deinen Farben. Ich glaube, ich würde mit dir gerne mal Graffiti fotografieren. Wäre -das was für dich? -Graffiti? Ja, habe ich ein paarmal schon gemacht, allerdings frage ich mich dann immer: Eigentlich ist das Graffiti ja schon das Kunstwerk im besten Fall und nicht das Foto, was ich davon mache. Und insofern weiß ich nicht, ob ich dem Künstler, der das Graffiti geschaffen hat, dann damit gerecht werden, indem ich jetzt mein Foto davon als Kunstwerk definiere, aber. Wo Graffitis Fotografien finde ich insofern spannend, weil es ja vielleicht auch eine dokumentarische Reise ist, eine Reportage über das, was es gibt. Ja, ich gebe dir vollkommen recht, Kunst zu fotografieren macht keinen Sinn, aber wenn du es in Kontext stellst mit Menschen, die davor laufen oder mit einem, mit einem Menschen, der mit einem Regenschirm davor läuft oder oder einem Kind, welches Seifenblasen bläst vor dieser Graffiti. Oder es gibt tausend Möglichkeiten, wie man das wandeln kann oder wie man sich anschauen kann, wie aus welcher Perspektive man es sieht. Und ich glaube, das würde ich gerne mal -mit dir entdecken. -Du, ich komme gerne mit, weil wir werden zu Fuß unterwegs sein und uns wird da noch, werden noch zig andere Sachen durch die vor die Kamera laufen. Also bin ich ganz sicher, das kann man mal ausprobieren. Ich habe ja sofort dieses diese Banksy Bilder im Kopf, die die teilweise genial sind, klar, aber eben nicht fotografierbar. Aber das ist ja ein Experiment, das kann man ja mal ausprobieren. Wer weiß, was dabei -rauskommt. -Ich freue mich darauf sehr und möchte mich ganz herzlich für das Interview, oder für das Gespräch mit ihr bedanken. Es hat mir ein Riesenspaß gemacht und ich hoffe, dass wir das noch mal wiederholen können, -lieber Jürgen! -Das freut mich. Ich freue mich, bei dir zu Gast gewesen zu sein und ich freue mich auf unseren Fotowalk. Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, das war der Podcast mit Jürgen Escher, einem ganz lieben Freund und großartigen Fotografen. Es lohnt sich, auf die *fotowissen Seite in die Rubrik Podcast zu schauen. Bitte abonnieren Sie auch den Newsletter. Schauen Sie sich dort den Artikel an über unseren Podcast. Sie können den Podcast auch dort hören. Sie können den Podcast aber auch auf vielen, vielen anderen Medien hören, zum Beispiel auf Spotify, Apple Music und und und und. Suchen Sie einfach nach fotowissen und finden uns und abonnieren Sie unseren Kanal. Mir macht das podcasten großen Spaß, besonders mit so lieben Menschen wie Jürgen Escher. Kira Crome (und Bernhard Labestin) war schon vor dem Mikrofon. Ganz liebe Person und ich würde mich freuen über Kommentare zu diesem Podcast. Neben dem Artikel, unter dem Artikel, den ich Ihnen referenzieren. Und dann verbleibe ich bis auf weiteres Ihr Peter Roskothen. -Auf Wiederhören. -*fotowissen - Der Foto Podcast - Zeit für Fotografie.