Journalistische Fotografie . Fujifilm . Umweltschutz - *fPodcast 2
Interview mit Kira Crome - *fotowissen Podcast #0002
21.02.2022 47 min
Zusammenfassung & Show Notes
Peter Roskothen im Gespräch mit Kira Crome, Journalistin für Umweltthemen, Journalistin und Fotografin auf *fotowissen.eu. Den Begleitartikel mit Links zu Kiras Artikeln, Ihrer Webseite, den Buchempfehlungen des Podcasts finden Sie auf *fotowissen unter:
https://www.fotowissen.eu/journalistische-fotografie-fujifilm-umweltschutz-fpodcast-0002/
Wir sprechen in diesem Podcast #0002 über:
https://www.fotowissen.eu/journalistische-fotografie-fujifilm-umweltschutz-fpodcast-0002/
Wir sprechen in diesem Podcast #0002 über:
- Begrüßung
- Kira Crome stellt sich vor
- Journalistische Fotografie
- Analoge Fotografie
- Bildbearbeitung
- Kameraequipment
- Leidenschaft Fotografie
- Der fotografische Ausdruck
- Fotografische Herausforderungen
- Objektive
- Fujifilm Filmsimulationen
- Classic Crome
- Fotografie und Umweltschutz
- Bewusstsein
- Kiras Bedeutung der Fotografie
- Meditation mit Fotografie
- Kiras fotografische Vorbilder
- Kiras Buchempfehlungen Fotografie
- Kiras Empfehlungen für Einsteiger der Fotografie
- Schule und Medien
- Die nächste Herausforderung
- Dank an Kira
Bitte stellen Sie Fragen, Verbesserungsvorschläge und konstruktive Kritik in dem Artikel auf *fotowissen, vielen Dank!
Herzlich,
Ihr Peter R.
Herzlich,
Ihr Peter R.
fotowissen.eu:
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Kiras Webseiten:
https://www.ecocontent.de/
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Transkript
-*fotowissen, Leidenschaft, Fotografie.
-Guten Tag und herzlich willkommen zum
*fotowissen Podcast. Mein Name
ist Peter Roskothen, ich bin Trainer,
individueller Fotograf, Fotograf und Journalist
auf *fotowissen.eu. Meine erste
Interviewpartnerin ist Kira Crome.
Wir haben uns 2019 kennengelernt, als Du
fotografieren lerntest.
Liebe Kira, Herzlich willkommen!
Danke schön! Ich freue mich
total, dass ich bei dir sein darf.
Ich mich auch sehr. Du bist glaube
ich, freie Journalistin für Umweltthemen.
Kannst du mal ganz kurz etwas unseren
Zuhörerinnen und Zuhörern erzählen
-zu deiner Person bitte.
-Ja, ich bin wie gesagt freie
Fachjournalisten. Ich bin jetzt schon
seit 10 Jahren mit einem kleinen Schreibbüro
selbstständig unterwegs und meine Themen
sind Nachhaltigkeit, Klimaschutz und eben
alles was sich um Umweltschutz dreht
und wie wir unser Leben nachhaltiger gestalten
können. Und ja, da schreibe
ich drüber für Fachmagazine, aber
auch für Online-Magazine und ganz
viel auch für Organisationen, die ihrerseits
Blogs haben und Broschüren
schreiben, Kunden Magazine haben.
Und wie ist der Sprung
zur Fotografie zu erklären?
Ja, ich habe eigentlich nie meine Beiträge
selbst bebildern müssen, sondern ich habe
meine Texte geschrieben, bin habe
recherchiert und wenn es dann darum ging,
Reportagen zum Beispiel zu bebildern,
dann gab es dazu immer einen extra Fotografen,
der die Fotos gemacht hat. Und wie du
ja weißt, hat sich die Welt ja ein wenig
verändert. Wir haben eine große
Bilderflut. Wir müssen für alle möglichen
Medien Bilder haben, auch für Online-Medien.
Und da ist nicht immer
das Geld für hochwertige Fotografie
da. Wenn es jetzt um kleine Beiträge geht,
wenn man eine große Reportage macht,
klar, dann braucht man tolle Fotos. Aber wenn du
so einen kleinen Beitrag machst,
sagen wir jetzt mal über den Unverpackt Laden
in der Stadt, der eben neue Wege
geht, dann ist dafür nicht immer Geld da.
Dann wird man gebeten, Fotos
selber mitzubringen. So, und da bin ich dann
relativ schnell an meine Grenzen
gestoßen, was jetzt die Fotografie angeht und habe
gedacht, da muss ich dich noch mal
näher mit beschäftigen, dir eine bessere Kamera
zulegen und vor allen Dingen
verstehen, wie man richtig fotografiert. Und so war
-dann mein Weg zu dir.
-Hattest du denn auch schon zu analogen
Zeiten fotografiert, für dich
persönlich oder für deine Arbeiten?
Ja, ich bin in der analogen Zeit
tatsächlich groß geworden und bin ja
in einem Journalisten Haushalt
aufgewachsen. Meine Eltern waren schon
Auslandskorrespondenten und da ging es immer
irgendwie um das Bild. Aber es ging
immer um das Bild und die Bildaussage
und was es tut, um den Text zu unterstützen
und was es tut, um den Menschen zu vermitteln,
wie die Situation vor Ort war.
Es ging immer darum, Wahrheiten zu erzählen
und zu zeigen und es ging nie
darum, in die Dunkelkammer zu gehen
und zu gucken Wie kann man Fotografie besser
machen. Und deshalb habe ich in der analogen
Zeit immer so vor, mich
für mein eigenes Interesse
fotografiert, habe da glaube ich auch ganz schöne Fotos
gemacht, habe aber nie darüber
nachgedacht. Wie kannst du die jetzt
besser machen? Und heute ist das ja
nun etwas einfacher mit der digitalen
Fotografie. Aber wie ich jetzt
lerne, auch nur scheinbar.
Die analoge Dunkelkammer ist heute
unser Computer und wir müssen an und für sich
schon deswegen, weil wir die Kamera
ab und zu leicht schräg halten, auch mal
in die Bildbearbeitung wechseln.
Jetzt bist du also doch in der Dunkelkammer.
Ja, das war mir lange Zeit überhaupt
nicht klar. Weißt du, in diesem Konsumverhalten,
dem man sich ja auch nicht entziehen
kann und durch die Smartphone Fotografie, wo du
einfach schnell mal dein Smartphone
rausholst, schnell was fotografierst,
klickst drauf, sagst, och ja, das sieht
gut aus. Denkst du ja nicht darüber nach,
was du denn noch alles daran
verbessern kannst und gehst gar nicht geistig
in die Dunkelkammer. Und das habe
ich jetzt für mich erst entdeckt.
Vielleicht bin ich da auch etwas naiv
gewesen, aber das war mir gar nicht
bewusst und ich finde es dann auch letztlich
gar nicht so einfach, da noch
mal ganz anders zu denken
und zu gucken und zu prüfen.
Nun fotografierst du ja gar nicht
wirklich mit dem Smartphone, du hast das Smartphone
erwähnt, aber du hast dich für eine Fujifilm
X-T30 mit einem 18-55mm
Kitobjektiv entschieden, hast seitdem
noch zwei Objektive dazu gekauft. Warum hast du
dich für eine Sucher Kamera, oder bewusst
für diese Kamera entschieden?
Ich habe mich für eine Sucher
Kamera entschieden, das war mir sehr wichtig,
weil das eben für mich das klassische
Fotografier Gefühl ist. Ich möchte durch
einen Sucher gucken können und nicht
immer auf ein Display schauen, weil man wenn man
durch den Sucher schaut dann eben doch
ein anderes Verhältnis zu dem hat, was man
sieht. Ich finde das gibt ein anderes
Gefühl. Ich kann das gar nicht besser
beschreiben. Und wie ich dann zu der Fuji
Kamera gekommen bin: Ehrlich gesagt hat
das ganz viel mit dir zu tun, denn
ich habe viel recherchiert und mich versucht
einzulesen und bin auf dich
gestoßen. Und dann haben wir uns ja viel darüber
unterhalten. Und dann habe ich gedacht,
das ist eine gute kleine Einstiegs-Kamera,
mit der ich gut zurechtkomme, die nicht
kompliziert ist, die nicht so viel im Menü
versteckt hat, wo ich direkt sehen
kann, was ich mache. Und mir war auch wichtig,
dass sie nicht allzu schwer und allzu
groß ist und dass sie eher unauffällig ist,
damit ich sie so schnell mit dabeihaben
kann und nicht mit einer riesen
Ausstattung herumlaufen muss. Ja, und so
bin ich zu der X-T30 gekommen und bin
-bis jetzt damit ungeheuer zufrieden.
-Seitdem wir befreundet sind und seitdem du
mir auch Schreibkurse gegeben
hast, liebe Kira, damit ich meinen Job
bei *fotowissen.eu noch besser
machen kann. Macht dir die Fotografie aber
auch riesigen Spaß,
glaube ich. Ist es richtig?
Ja, ich bin selber überrascht. Ich hatte
das ganze Thema Fotografie völlig
unterschätzt und bin verneige mich
auch ein bisschen in Demut vor dem ganzen
Thema, weil man wie gesagt, man kommt
so von dem mal eben irgendwie ein Foto machen
und merkt, das ist es eben gar nicht.
Und was ich auch gelernt habe ist, dass es gar
nicht so sehr um das Foto machen
selber geht, sondern was eigentlich
im Vordergrund steht, ist was sehe
ich überhaupt und wie sehe ich etwas?
Und ich habe ja auch mit dir,
lieber Peter, spannende Stunden verbracht,
durch Städte zu gehen, um Fotos zu machen.
Da haben wir ja verschiedene Foto-Walks
unternommen und da habe ich überhaupt
erst mal gemerkt, dass wir ja
sehr unterschiedlich auf dasselbe
gucken, dasselbe also das Gleiche sehen, aber eben
nicht dasselbe. Verstehst du, was ich meine?
Und das finde ich wahnsinnig
spannend, auch wenn man mit mehreren
Leuten unterwegs ist. Was der eine sieht,
was der andere sieht. Und dann ist da noch
mal die nächste Frage: Wie kriegt man
es aufs Bild und was kommt dann
nachher dabei raus? Ein wahnsinnig, für mich
-wahnsinnig spannender Prozess.
-Ich hole mal ein bisschen aus, damit
unsere Zuhörerinnen und Zuhörer
das bisschen besser verstehen Wir haben
als Opfer bereits einige sogenannte
Foto Duelle, wo wir uns fotografisch duelliert
haben - aber eben doch nicht -
schon publiziert und da sind Themen dabei,
wie der Japanische Garten in Düsseldorf.
Wir haben im Medienhafen in Düsseldorf
fotografiert. Wir waren in der Straßenfotografie
in Köln und Düsseldorf
auch mit mehreren zusammen und haben
dort fotografiert. Wir waren noch auf der Insel
Hombroich, haben sehr schöne Fotos
gemacht, werden immer das Gefühl, egal
ob wir zu zweit oder mit mehreren
waren, dass alle einen eigenen Blick haben
und sensationell andere Fotos
geschossen haben. Und das ist das, was du gerade
beschrieben hast, dass jeder etwas anderes
sieht, etwas anderes festhält in seinen
Fotos und auch jeder eine andere
Sprache spricht mit der Kamera. Habe
-ich das richtig übersetzt?
-Ja, absolut. Genau. Wunderbar. Schöner
-hätte ich es nicht sagen können.
-Das ist lieb von dir. Sag mal, was sind
denn deine persönlichen
Herausforderungen, außer dem Schauen, also der Motivsuche
oder dem Entdecken, in dem ich dem eigentlichen
Motiv?
Meine Herausforderungen. Du, ich bin ja
eigentlich, das muss man ja ehrlich sagen,
immer noch ein ein Greenhorn, was die Fotografie
angeht und ich habe so ganz
banale Herausforderungen, dass das Licht
richtig ist, dass die Einstellung
die richtige ist, dass die Tiefenschärfe
stimmt. Ich bin, glaube ich, wirklich noch
dabei zu lernen und habe immer noch
ein bisschen das Gefühl, das Werkzeug,
das ich da in der Hand habe, nicht
völlig zu beherrschen. Jedenfalls nicht
aus dem FF. Weißt du, du liest ja
immer diese Fotobücher auch gerne über
Streetfotografie, wo dir dann
empfohlen wird, halte deine Kamera immer
griffbereit, nur damit du sie hochziehen
kannst und sofort los fotografieren
kannst, wenn dir eine tolle Szene vor Augen
kommt und dieses sofort griffbereit
auf den Auslöser drücken zu können,
das habe ich noch nicht. Ich bin da noch viel
zu verkopft und noch
nicht sicher in der Technik.
Nach meiner Erfahrung kommt das mit dem Spaß
an der Fotografie von selbst,
wenn man nicht nur im Urlaub
fotografiert, sondern eben auch bei Reportagen so
wie du. Oder sich bestimmte Themen
vornimmt. Und genau das haben wir gemacht.
Wir sind immer wieder
rausgegangen, haben fotografiert, fotografiert,
fotografiert und Du hast ist immer
mehr Routine bekommen. Ich hatte zum Schluss
den Eindruck, dass du schon sehr gut
damit umgehen kannst, auch wieder die Objektive
gewechselt hast. Daran merkt der Profi
immer schnell, wie firm jemand ist
mit einer Kamera. Das ging
ratzfatz bei dir und ich habe gesehen, dass du
auch genau wusste, wann du dein dein Teleobjektiv,
dein Teleskop von 50 bis 200
hast, du einsetzt. Und du hast noch
einen, ich glaube 35 Millimeter 1,4 objektiv?
Nein, das habe ich leider noch nicht.
Das ist ja mein mein Wunschtraum sozusagen,
mir das noch mal anzuschaffen, weil ich gemerkt
habe, dass gerade auf die Distanz,
wo du eben auf Blende 1,4 kommen musst,
um ein schönes Bouquet zu bekommen, das mir
diese Bilder wirklich wichtig sind und die kann
ich mit dem Kitobjektiv nicht so gut
erreichen. Merke ich aber auch jetzt
erst im Laufe der Zeit und deshalb überlege
ich noch, mich ein bisschen zu verbessern,
was das Objektiv angeht. Ja und das ist so
eins auf meiner, auf meiner
Bucket-List, was ich noch gerne machen möchte.
Ich glaube fast, das ist
eins der meistverkauften Objektive
der Festbrennweiten von Fujifilm. Das ist
das Lieblings Objektiv auch von meiner
Frau Geraldine und von mir. Ich fotografiere
wahnsinnig gerne damit.
Wenn ich überhaupt keine Idee habe,
was ich auf die Kamera drauf tue, dann immer
dieses 35 Millimeter 1,4. Das macht
einen riesigen Spaß. Ich kann dir
das nur sehr empfehlen, aber ich habe
noch eine andere Frage an dich: Hast du denn
auch Spaß an diesem besonderen
Filmsimulation von Fuji? Das muss
ich unseren Zuhörerinnen und Zuhörern
mit anderen Kamera Marken auch mal eben
erklären. Die Filmsimulationen kommen
aus der Ära, wo Fujifilm und daher kennst du
die ja auch noch aus Japan, weil du da groß
geworden bist. Die Firma produzierte
in der analogen Zeit und die hatten
so Filme mit klangvollen Namen wie Provia,
Astia, Acros, Velvia im Programm.
Diese Filme haben, die in ihrem Labor
systematisch untersucht und übersetzt
in die digitale Zeit. Das heißt, die sind
in der Lage, auf Knopfdruck
anzubieten. Diese Charakteristika dieser Filme
auf die JPEG Fotos, aber auch auf die RAW
Fotos zu legen, in den RAW Fotos kann man
das nachträglich noch mal ändern,
kann sich andere Firmen zu Simulationen
aussuchen. In den JPEGs ist es dann
verewigt. Also ein schwarz weißes Actros
Foto kriegt man nicht mehr in Farbe
zurück gewandelt. Aber das ist auch so ein Reiz
von der ganzen Geschichte. Macht
dir das auch Spaß mit den Filmsimulation
und und kommt kommt da noch mal so ein japanisches
Gefühl wieder hoch oder warst
-Du da noch zu klein zu der Zeit?
-Also tatsächlich war das ein
Entscheidungskriterium für die Kamera,
weil ich mich daran erinnere, dass man
früher immer überlegt hat Welchen Film
kaufst du? Kaufst du jetzt Kodak
oder kaufst du Fuji? Weil man dann ja
immer wusste na ja, die Bilder haben eben
doch ein eine unterschiedliche
Anmutung. Und ich fand immer, wenn ich so nachdenke,
was ich dann gewählt habe, wenn es darum ging,
Filme nach zu kaufen, habe ich doch
meist den Fujifilm genommen und das war
für mich eine Entscheidung für die Kamera.
Und ich finde es eben total spannend,
die verschiedenen Modi ausprobieren zu können
und sich da nicht lange mit beschäftigen
zu müssen, wie man das handwerklich anders
herstellt. Und ja, man kann dann
eben auch entsprechend der Stimmung
oder entsprechend dem, was man
fotografieren möchte, was man sieht,
was man ausdrücken möchte, die entsprechende
Film Simulation wählen.
Und ich finde das ganz ganz toll,
weil man da doch mehr Freiheiten hat
in der Fotografie und mehr
Möglichkeiten hat. Und ich benutze das sehr gerne.
Nach unserem Gespräch werde ich alle
deine Beiträge, oder Beiträge, die wir zusammen
publiziert haben, in einer eigenen
Webseite unter dem Thema Podcast
auf *fotowissen.eu verlinken. Das heißt,
unsere Zuhörerinnen und Zuhörer können
in dem begleitenden Beitrag
dann deine Fotos sehen, zum Beispiel
aus dem Japanischen Garten in Düsseldorf,
aus dem Medienerfahrung Düsseldorf
von der Straßenfotografie. Und Sie können
sich auch deine Artikel anschauen, die du
auf *fotowissen.eu
geschrieben hast. Zusätzlich werde
ich auch den deine Webseite verlinken,
damit die sich ein Bild machen können über
deine Arbeiten. Aber kommen wir noch
mal auf den Medienhafen in Düsseldorf zurück.
Ich glaube, da hast du nämlich zum Beispiel
eine Film Simulation Classic
Chrome zum ersten Mal ausprobiert und die gefiel
dir warum so gut zu diesem Thema?
-Kannst du das beschreiben? Bitte?
-Also die hattest du mir ja empfohlen.
Ehrlich gesagt hatte ich da gar nicht
so drüber nachgedacht, das gesagt Ach nimm
die mal, das passt hier gut zum Thema
und so war es dann tatsächlich auch.
Und ich benutze die jetzt
viel, um in Städten zu fotografieren,
auch wenn ich jetzt hier in Köln
unterwegs bin, weil sie so eine eine, eine zarte
Nüchternheit hat und sehr gut zu dieser Architektur
passt, die wir in modernen
Städten haben. Wenn man in der Natur
draußen ist, wenn ich im Wald irgendwo
bin, dann nehme ich was anderes.
Dann nehme ich vielleicht eher, Velvia heißt
es, glaube ich, was so ein bisschen
viel Farbe hat. Aber in so einer, ich sage
jetzt mal sachlich nüchternen
Umgebung wie in Düsseldorf am Medienhafen, wo man
diese moderne, glatte Architektur hat,
mit viel Fenstern und Spiegelungen, mit viel
Stahl. Diese moderne Bauweise, wie wir sie jetzt
ja so ein bisschen überall sehen,
dann passt diese Filmsimulation
sehr gut dazu, um die in Szene zu setzen.
Ich hätte das nicht schöner
formulieren können. Zarte Nüchternheit muss ich mir
ganz dringend merken. Finde ich sehr schön.
Velvia ist für unsere Zuhörerinnen
und Zuhörer, die nicht mit Fujifilm
fotografieren, eine Filmsimulation
mit höherer Sättigung und höherem
Kontrast. Und die passt oft sehr gut
zu Landschaftsbildern. Das hast du
auch richtig gesagt. Ich habe dich mal
in deinem Büro besucht und seitdem
treffen wir uns auch viel virtuell
um zu telefonieren. Wir haben uns über
Zoom getroffen. Wir haben dieses Gespräche
aufgezeichnet, haben uns gar nicht
bewegt. Also wir sind nicht zueinander gefahren,
sondern haben CO2 freier produziert
über eine Webseite. Und wir sind jetzt hier gar
nicht wirklich physikalisch
zusammen, sondern wir sprechen quasi über
-eine Internetleitung.
-Ist das nicht toll, was man inzwischen
-alles kann?
-Ich finde das großartig. Ja, weil das ja
auch dann Umweltthema angeht, die die CO2
Belastung, die wir heute haben,
durch durch das Fliegen. Und ich bin
niemandem böse, wenn er, wenn er fliegt.
Aber ich glaube, wir können einfach
nicht mehr so weitermachen, wie wir vorher
weitergemacht haben. Wir merken
das am Plastikmüll im Meer, merken,
dass an den einen stärkeren
Stürmen, die wir haben. Wir müssten eigentlich
dieses Fliegen auch dringend sein lassen.
Was für mich... ja, es ist nicht
das Schlimmste, sondern ich will das auch nicht
bewerten für jeden. Für mich
persönlich kommt das Fliegen nach Island
nicht in Frage, weil ich möchte nicht
auch noch die letzten Eisberge
zerstören, die ich da fotografieren möchte.
Wie stehst du denn zu dem Thema?
Du bist ja viel, viel mehr im Thema drin
als Redakteurin, Journalistin
für Umweltthemen. Fällt dir das auch so
schwer, dich da zu wandeln? Oder bist
du früher viel geflogen und fliegst jetzt
-weniger? Oder wie machst du es für dich?
-Ja, das ist eine spannende Frage. In der
Tat beschäftige ich mich, wenn ich über
diese Themen schreibe, immer wieder
mit diesem Problem. Und es ist ja
wirklich schwer, da ein Grundsatzurteil sozusagen
zu fällen. Sollten wir auch gar
nicht. Es ist, wie du sagst, ist es für jeden
die eigene Lösung, wie man mit diesem Thema
umgeht. Aber es ist überhaupt keine
Frage, dass wir dieses Problem haben.
Es ist überhaupt keine Frage, dass wir alle
insgesamt mehr tun müssen, um gemeinsam
Klimaziele zu erreichen und unseren
ökologischen Fußabdruck zu verkleinern.
Und da gibt es sicher für jeden in seinem
Leben irgendwo Stellschrauben, an denen
man drehen kann. Ich selbst bin natürlich
früher viel geflogen. Ich bin im Ausland
groß geworden. Meine Eltern waren
Auslandskorrespondenten, hatte ich,
glaube ich, schon erwähnt. Ich habe zehn Jahre
lang in Japan gelebt, dann nochmal
sieben Jahre in Indien. Und natürlich war
ich viel unterwegs, weil meine Eltern
auch viel unterwegs waren. Und da war
mein CO2-Fußabdruck
bestimmt ein sehr großer. Allein schon,
um in den Sommerferien zu meiner
Großmutter nach Deutschland zurück
zu fliegen. Und auch als Studentin
bin ich viel gereist, weil es für mich immer
wichtig war, andere Welten zu sehen.
Ich glaube, dass es wichtig ist, wenn wir uns
hier in unserer Welt bewegen, zu wissen,
was das, was wir hier tun, woanders
aus bedeutet und wie sich das auswirkt.
Woanders. Wenn ich ein Smartphone kaufe
und dann schon das 728igste mit meinem
neuen Vertrag nehme, muss ich wissen,
dass das Kobalt darin von Kindern in Uganda
abgebaut wird. Und die Bedingungen
sind einfach grauenvoll. Ich muss
jetzt nicht selber dorthin fliegen,
um das zu sehen. Aber wenn ich beruflich
mit dem Thema zu tun habe,
wenn ich Fotograf bin, dann muss
ich fliegen, um diese Dinge fotografisch
festzuhalten, um sie der Welt zu zeigen.
Also das heißt, wenn ich jetzt
als als Berufs Fotograf unterwegs bin,
komme ich nicht umhin, CO2 zu verbrauchen,
weil ich durch die Welt fliegen
muss. Das ist leider einfach so. Dann hat
der Fotograf vielleicht andere
Möglichkeiten, woanders was zu ändern.
Ich für mich habe das auch praktischerweise
so gelöst,
dass als ich eine kleine Familie
hatte, also die habe ich natürlich immer noch.
Also als ich Mutter wurde und wir mit einer Familie
zu viert unterwegs waren
hat, hat man einfach nicht mehr das Geld
gehabt, weltweit irgendwohin zu fliegen.
Wir sind mit dem Zelt unterwegs. Wir sind,
wir wandern viel, wir sind mit den Kindern
viel in der Natur. Da hat sich die Frage
nicht so gestellt. Aber weil du Island
erwähnst ja, wir waren auch auf Island.
Wir sind da tatsächlich mit dem Schiff
hingefahren. Es war ein Wunsch
meines zweiten Sohnes, als der noch
in der Grundschule im Sachkundeunterricht,
Vulkanismus durchgenommen hat
und wir darüber sprachen. Wo wollen
wir denn mal hinfahren? Sollen wir noch mal
mit dem Zelt nach Frankreich oder wollen
wir mal woanders hin? Und dann sagte
mein Sohn Du Mama, ich möchte
unbedingt ein Vulkan und einen Geysir sehen. Oh,
habe ich gedacht, das ist aber
irgendwie gar nicht so einfach. Die sind ja ziemlich
weit weg. Zum Beispiel in Neuseeland.
Also da können wir auf gar keinen Fall hin.
Dann sagte mein Sohn: Nene Mama, die habe
ich jetzt Unterricht gehabt, die sind
in Island. Das ist doch nicht so weit.
Ja, habe ich gesagt, aber mit einem Zelt,
wie sollen wir das machen? Lange
Rede, kurzer Sinn. Wir sind mit der Fähre
gefahren und hatten wunderbare vier
Wochen die Zeit, um dieses Land zu bereisen
und haben alles an Abenteuern erlebt,
was man so erleben kann, wenn man auf Island
mit einem Zelt unterwegs ist und hat
natürlich auch tolle Fotos gemacht.
Und meine persönliche Bilanz dazu
ist eben: Mit dem Schiff reisen statt
zu fliegen, zu zelten und ja,
auf diese Art und Weise das ökologische
Gleichgewicht ein bisschen
wieder auszugleichen.
So fragen sich unsere Zuhörerinnen und Zuhörer
vielleicht, ob das tatsächlich CO2
spart, wenn man mit dem Auto und der Fähre
nach Island übersetzt. Im Vergleich
zu dem zweimaligen Flug hin und her.
Ich bin nicht. Bist du da? Bist du
da im Bilde, ob das tatsächlich
sehr viel CO2 spart?
Ich habe, glaube ich, vor Jahren, als wir die Reise
gemacht haben, habe ich es mal
versucht auszurechnen. Und ich glaube,
ich bin mir nicht mehr ganz sicher,
wie die Bilanz damals war. Aber
ich glaube, es ist ungefähr gleich, denn
der Schiffsdiesel ist ja nun auch nicht
das Nonplusultra. Das wissen wir ja auch.
Wenn wir über das Thema
Kreuzfahrten reden, dann beschäftigen wir uns
sehr schnell mit der Frage, was der Schiffsdiesel
macht mit unserer Umwelt.
Nein, aber das Interessante daran war
der langsame Übergang. Also wie man reist.
Also das ganze Thema Slow Travel ist
ja auch eines, was uns mit Nachhaltigkeit
verbindet und was uns ja mehr
Achtsamkeit gibt. Wir sind weniger konsumistischt
unterwegs. Die Taktung ist nicht so
schnell. Weiß wo du kannst, setzt sich
heute ins Flugzeug, setzt da sechs
Stunden, dann kannst du in, wo du
es normalerweise vielleicht in Berlin
wärst, von Köln aus. Inzwischen geht
das sogar auch schneller. Bist du
dann aber in New York oder eben auch im Oman?
Ja, und du kannst im Kopf gar nicht
so schnell umschalten auf die andere Welt,
die dich da empfängt. Und es war eine eine tolle
Erkenntnis, langsam unterwegs
zu sein und einen Übergang zu haben.
Sowohl in der Reise dorthin, dass man so
ein bisschen das Zuhause abstreift,
die ganze Unruhe abstreift, das ganze müde
sein, das man von der Arbeit hat und sich
ein bisschen vorbereitet auf das, was man
zu sehen bekommen wird, sich
vielleicht ein bisschen einliest mit einem
Reiseführer oder so und sich so
ein bisschen mental darauf vorbereitet.
Und genauso ist es auch auf der Rückreise,
dass du loslassen kannst, dass du noch mal
reflektieren kannst: Was haben wir erlebt
und schläfst so zwei Nächte auf dem Schiff
und kommst dann erst nach Hause und hast
sich kannst dich dann viel besser
aus diesem schönen Urlaubs Gefühl
verabschieden und mit neuer Energie wieder
in die Arbeit stürzen. Das haben
wir als ungeheuer bereichernd empfunden,
während das Fliegen ja heute auch mit ungeheuer
viel Stress verbunden ist.
Es ist ja nicht mehr das tolle
Erlebnis, so wie das früher mal war, sondern man
muss zwei Stunden vorher da sein.
Man steht ewig an, man läuft sich die Füße
platt auf diesen Flughäfen, man wird
27000 mal kontrolliert und dann hängt man
irgendwo rum, weil der Flieger sich
verspätet und so weiter. Es ist ja nicht
mehr das schöne, erholsame Reisen,
das Fliegen. Und insofern war das für uns
-eine tolle Abwechslung. Und ja,
-und da sind wir bei einem sehr schönen
Thema, dass das toll erläutert. Wir sind
bei dem Thema bewussteres Leben, sind beim
Thema Aufmerksamkeit und Achtsamkeit.
Und in dem Zusammenhang wollte ich dich
sehr gerne fragen, was Dir jetzt da in der Fotografierst
so großen Spaß bereitet?
Bist du da? Oder vielleicht darf ich das einfach
so fragen: Was bedeutet dir
-persönlich die Fotografie?
-Interessante Frage, wenn ich das nicht
beruflich sehe, wo ich einfach Bilder
machen muss, weil ich gerade irgendwo bin,
wo ich eine Geschichte darüber
schreibe, sondern wirklich für mich, dann habe
ich entdeckt, dass das Fotografieren
einen ungeheuer entschleunigt, weil man sich
Zeit nehmen muss, weil man genau
gucken muss. Man kommt in eine tiefe
Konzentration und in so einer Art
Flow, wenn man fotografiert. Und das ist
ungeheuer entspannend und dann am Ende
auch sehr befriedigend. Nicht immer werden
die Fotos was, man ist eine Stunde
unterwegs gewesen und hat, ich weiß nicht
wie viele Fotos gemacht. Und dann
schaut man die sich an und eigentlich sind
nur zwei oder drei oder vielleicht auch nur eins
wirklich so, dass man denkt: Wow,
das ist jetzt mein Foto. Aber
diese, dieses geistige Konzentrieren,
dieses Fokussieren auf eine Aufgabe,
die einfach nur Spaß macht und keinen, keinen,
wo kein Leistungsdruck dahinter ist,
außer dass man nachher für sich ein schönes
Ergebnis hat. Es ist wundervoll.
Und der eine malt, der nächste kocht,
wieder andere gehen Bogenschießen. Und so
kann man eben auch Fotografie für sich
nutzen, um zu entschleunigen und sich
ja zu versammeln und sich mit einer Sache
konzentriert zu beschäftigen. Ich habe
das als ungeheure Bereicherung empfunden,
gerade auch in dieser Zeit, die jetzt
uns ja nun schon fast zwei Jahre beschäftigt,
in der so vieles auf einen einstürzt,
man sich auch viel entschleunigen konnte. Ja,
aber Familien mit Kindern wissen, was das für ein Stress
uns auch macht. Und da war
das eine tolle Möglichkeit, sich
zu entlasten. Und zwar vor der Haustür,
ohne großartig sich irgendwohin
bewegen zu müssen. Was ja auch schwierig war,
zwischendurch einfach rauszugehen und die eigene
Straße selbst, die man schon 127
tausendmal gesehen hat. Daran
kann man dann, wenn man mit der Kamera
da durchgeht, immer noch was Neues
entdecken. Und das war mir gar nicht klar,
-wie spannend das sein kann.
-Das hast du wunderschön beschrieben, ich
habe lange Jahre Aikido trainiert
und auch unterrichtet. Da ist man so
sehr mit diesen Schwierigkeiten
auf der Matte beschäftigt, dass man weder
in die Vergangenheit kann, im Kopf
noch in die Zukunft gucken kann. Und das ist
eine Art der Bewegungs Meditation.
So nenne ich das für eine Meditation.
Bei der Meditation denken viele
Menschen an eine Zen-Meditation, an eine Ruhe
Meditation, wo man an nichts denken
soll oder das gibt es auch. Aber es gibt
auch diese Bewegungsform, die einen
so beschäftigt, dass man an nichts anderes
denken kann. Und für mich ist die Fotografie
selbst auch sehr meditativ.
Wenn ich rausgehe, schalte ich alles
aus, also mein Smartphone aus, damit ich gar
nicht gestört werde. Und dann gehe
ich wirklich nur fotografieren, schauen,
aufmerksam hinschauen. Ich finde
Motive und bin hinterher wieder ganz
ausgeglichen. Und ich glaube, das ist
das, was du eben auch beschrieben hast.
-In etwas anderen Worten Ist es richtig?
-Ja, das ist so ein bisschen wie, weißt du:
Yoga für den Kopf.
So würde ich das nennen.
Prima hast Du das beschrieben. Wer ist
denn dein Vorbild in der Fotografie? Kira?
Tja, das ist auch eine spannende
Frage. Das finde ich ganz schwierig. Lange Zeit
habe ich mich mit mit Fotografie
beschäftigt. Die Reportage Fotografie ist
da kommen mir dann Fotografen in den Sinn
wie Steve McCurry, der ja mit dem Foto
von dem Mädchen in Afghanistan so
berühmt geworden ist, der für die Magnum
Fotoagentur gearbeitet hat, der fantastische
Bilder gemacht hat. Aber eben
aus aus Ecken der Welt, die wir so ja
damals gar nicht kannten. Das war ja noch
wirklich die Welt einfangen und nach Hause
bringen. Der Beruf damals. Inzwischen sehe
ich da mehr, entdecke da mehr. Neulich
bin ich durch Zufall auf einen Fotografen
gekommen, der sich mit Street
Fotografie beschäftigt. Dachte ich, denn das Buch
heißt Streetart. Wenn du es aufschlägt,
findest du lauter Fotos von Straßen,
von Asphalt. Der nahm also den Begriff
Streetart ganz wörtlich. Es ist
ein Fachjournalist, der eigentlich
für eine Metall Fachzeitschrift arbeitet
und nebenberuflich oder auch privat
gerne fotografiert. Der hat sich zur Aufgabe
genommen, wenn er durch Straßen
geht, auf den Boden zu gucken und hat Asphalt
fotografiert. Und das ganze Foto
besteht aus Detail-Aufnahmen von Straßen,
Markierungen und allem, was mit so
einer Straße passiert, wenn sie so viel genutzt
und befahren wird. Da siehst du
wie Kronkorken eingeschmolzen sind
in die Fahrbahn Decke. Und dann
hat er auch Serien gemacht, wie sich
ein und dieselbe Stelle über die Zeit
verändert. Und das hat mich wahnsinnig
fasziniert, weil ich dachte: Wie kann
ein Mensch durch die Welt gehen und ihn
auf den Boden gucken? Und was kann
man da Spannendes finden? Das hat mich
-sehr beeindruckt.
-Ist das eins deiner Lieblingsbücher oder
welches Buch würdest Du, oder welches Foto
Lieblingsbuch würdest du unseren
Zuhörerinnen und Zuhörern
beim *fotowissen Podcast empfehlen?
Es gibt viele Bücher, finde ich, die man
empfehlen kann. Zur Fotografie selbst.
Wie ich fotografiere, gibt es spannende
Bücher. Eine Fotografin, die ich jetzt
für mich entdeckt habe, heißt Pia
Parolin mit P. Am Anfang. Die sich mit Wahrnehmung
beschäftigt und mit Streetfotografie
beschäftigt. Da werde ich demnächst
auch eine Rezension noch mal für *fotowissen.eu
schreiben. Deshalb verrate
ich das jetzt noch nicht. Da gibt es wirklich
viel und da gibt es auch wirklich
viele gute Sachen. Aber was so ein bisschen
herausragend vielleicht ist,
was mich neulich beschäftigt hat
und worüber ich auch bei *fotowissen.eu
berichtet habe, ist der Bildband
von dem Fotografen Achim Bednorz,
der im Ruhrgebiet unterwegs war und sich
zur Aufgabe gemacht hat, alle Industrie
Denkmäler im Ruhrgebiet zu fotografieren
und zu. Ja, wenn du so willst
katalogisieren. Da ist ein Pracht-Band
draus geworden, muss man sagen. Der heißt:
Der Pott. Und das ist natürlich ein Begriff,
der an den Ruhrpott erinnert.
Und er ist auch so schwer und ist
schwergewichtig, aber ist fantastisch,
was die Fotografie angeht. Und das hat
mich ja ungeheuer fasziniert. Die Arbeit,
die dahinter steckt, die Art
und Weise, wie er gearbeitet hat
und diese Mammutaufgabe zu bewältigen
und ihn wirklich faszinierenden Bildern,
diese Welt des des Ruhrgebiets, die ja
eine Industriekultur war und immer noch
ist und diesen Bogen schlägt von gestern
zu heute und morgen in Bildern
festzuhalten. Ein ganz tolles Buch,
das ich sehr empfehlen kann. Und dann gibt
es noch ein kleines Buch, einen
kleinen Bildband, der vor vielen Jahren zu mir
gekommen ist von einem Fotografen,
Frank Kunert. Der Bildband heißt Verkehrte Welt
und der hat es sich zur Aufgabe
gemacht kleine Welten in Modellbau Form zu bauen
und dann abzufotografieren, so dass wenn du
die Bilder siehst, du nicht weißt: ist
das jetzt echt oder ist das eben
Modellbau? Und dabei hat er so witzige
Szenen erstellt, dass man da wirklich
ins Grübeln kommt, was ich da jetzt eigentlich
sehe. Und das ist ein ganz
wunderbarer kleiner Bildband, den ich sehr empfehlen
-kann.
-Wir werden auch diese Empfehlungen von
dir, für die ich dir sehr dankbar bin.
Ich kannte das letzte Buch noch gar nicht.
Die werden wir auch auf der Website
*fotowissen.eu in der Rubrik Podcast
zu diesem Interview bereit
stellen, damit unsere Zuhörerinnen und Zuhörer
das schneller und einfacher finden
können. Sag mal, wir kommen so langsam Richtung
Schluss, damit das Ganze hier noch
sehr interessant für die Zuhörer Zuhörer
bleibt. Machen wir das nicht zu lang
und ich hab vielleicht noch zum Schluss
die Frage Was würdest du
dann ein Stalkerin und Einsteigern
in die Fotografie raten? Wie bekommen
diese Fotografinnen und Fotografen noch
-mehr Spaß an ihrem Hobby?
-Ich glaube, das Wichtigste ist, sich nicht
irre machen zu lassen von dem Überangebot
an technischen Möglichkeiten. Denn das ist
ja wirklich ist ja so ein Universum.
Und sich da einfach gut beraten zu lassen.
Und wenn man zu einer Kamera gefunden
hat, dann würde ich mich auch nicht direkt los
machen. Nicht direkt loslegen,
sondern ich würde mir eine Fotoschule suchen,
einen Foto Trainer suchen, der mir
ganz in Ruhe von Anfang an erklärt, worauf
ich achten muss und was diese Kamera
macht und wie ich mit ihr umgehe.
Und wenn ich diese Basics einmal
verstanden habe, dann kann ich loslegen
und fotografieren gehen und mir dann
eben meine Sujets suchen und meine Themen
suchen, die mich interessieren. Aber
ich würde mir immer die Zeit nehmen, mich erst
mal in die Technik einzuarbeiten und die annähernd
verstanden zu haben. Und dann
kann man damit gut loslegen.
Ja, das würde ich, glaube ich, machen.
Dankeschön. Das ist vielleicht so wie beim
Malen, dass man es erst mal lernen muss,
wie man die Aquarell Farbe
aufträgt und mischt und und die Faser Struktur
von Papier kennenlernen muss. Bevor man
da künstlerisch aktiv wird oder bevor man
dann wirklich richtig auch Spaß dran
bekommt, muss man die Grundlagen haben.
So hast du das glaube
ich richtig ausgedrückt.
Ja weißt du, es ist ja nicht so,
dass es ist ja nicht wie beim Autofahren.
Ich suche mir ja nicht ein Auto aus und dann
setze ich mich da rein und fahre
damit los, weil es im Prinzip immer
dasselbe ist, sondern ich muss ja schon
auch erst mal einen Führerschein
machen und beim Führerschein machen, lerne ich,
wie ein Auto funktioniert. Was passiert,
wenn ich was tue und was ich tunlichst
vermeiden sollte. Und ja, und deshalb denke
ich, ist es so wie du, sagst man,
man braucht einen Fotografie
Führerschein - klingt jetzt total blöd, aber du weißt,
was ich meine. Es ist so ein bisschen
lernen, wie ich mit der Technik an sich
umgehe, um dann damit
vernünftig arbeiten zu können.
Ja, ich weiß genau was du meinst
und ich bemängle schon seit Jahren,
dass auf den Schulen das Thema
Fotografie so geschnitten wird. Auf den meisten
Schulen, man kann es nicht für alle
Schulen behaupten, aber viele viele
Schulen unterrichten dieses Thema
Fotografie leider nicht, obwohl jeder
in seinem Leben fotografiert, wenn auch mit dem Smartphone
oder mit einer Kamera.
Manche fotografieren eben auch schon im Babyalter
mit einem Smartphone und wachsen
damit auf. Aber es wird ihnen
nicht wirklich richtig beigebracht, was ist
der richtige Bildausschnitt, wie kann
ich die Bilder verändern? Wie kann
ich die den Blickwinkel ändern?
Was mache ich, um nicht zu knipsen,
sondern zu fotografieren? Und dann
fängt es an, richtig Spaß zu machen, wenn man
diese Grundlagen hat. Ich glaube, das war
das, was du das tun und sagen wolltest,
-oder?
-Ich meinte tatsächlich zunächst ganz
einfach das handwerkliche
Umgehen mit dem Gerät, mit dem Werkzeug,
das ich das beherrsche. Das meinte
ich tatsächlich. Und dann ja, in der zweiten
Stufe: Wie funktioniert gute
Bildgestaltung? Und dann sind wir ja
auch schon ganz schnell, weil du
Schulen gesagt hast, bei einem wichtigen Thema,
das mich auch als Journalistin
umtreibt, weil ich finde, dass unsere Schulen total
versagen dahingehend, dass sie unseren
Kindern in einer Welt, die total Medien
gesteuert ist, nicht mehr vermitteln,
mit diesen Medien umzugehen. Das fängt damit
an, dass Kinder nicht beigebracht
bekommen, wie sie das, was sie in Social
Media präsentiert bekommen,
bewerten sollen, dass sie nicht wissen, woher
das kommt, was sie da sehen und hören.
Und das geht bis hin dazu, dass du
in der Fotografie ja auch vor Fragen
stehst, was du darfst und was du nicht
darfst. Gerade in der Streetfotografie
haben wir uns ja auch intensiv damit
beschäftigt: Was darfst du
fotografieren, was darfst du nachher veröffentlichen?
Wie gehst du mit Persönlichkeitsrechten
um und was darfst du zeigen? Was darfst du
nicht zeigen? Die Diskussion haben
wir ja schon häufiger geführt und da fehlt
einfach in den Schulen das Fach
Medien-Umgang, Medien-Technologie,
Medien- Kommunikation. Und das ist
ein großes Manko, von dem ich überzeugt bin,
dass uns das eines Tages noch mal auf die Füße
fallen wird, wenn wir das unseren
Kindern nicht beibringen. Dieses Bewusstsein
dafür, wie man mit Bildern
-umgeht, wie man mit Informationen umgeht.
-Das hast du schon beschrieben. Ich glaube
auch, dass das Thema, vielleicht
nicht in allen Schulen, aber in den meisten
Schulen, völlig unterbewertet wird
und zu wenig behandelt wird. Ich freue mich
auf die gemeinsame Fotografie in diesem Jahr.
Hast du für unser nächstes Treffen
schon ein Wunsch-Genre, also ein Wunsch,
was du gerne fotografieren möchtest?
War dir die Straßenfotografie so ans
Herz gewachsen, dass du das noch mal machen
möchtest? Oder hast du
schon wieder eine neue Idee für uns?
Nein, ich würde gerne bei dem Thema
Streetfotografie bleiben und würde gerne
einfach noch mal eine andere
Szenerie suchen. Vielleicht gehen wir mal
ins Ruhrgebiet. Tatsächlich, das ist
von dir ja auch nicht so weit entfernt
und ich habe ja lange Zeit in Duisburg
gelebt. Dort habe ich studiert,
sozusagen auch dann eine Reise in meine alte
Zeit, Zwischen-Heimat sozusagen.
Und das fand ich sehr spannend, sich
dann da noch mal um zu tun und da nach Motiven
-zu schauen.
-Und das trifft sich gut, denn ich bin ja
in Duisburg großgeworden und habe da die Schule
besucht bis zum 14. Lebensjahr.
Ich kenne mich da ziemlich gut aus,
habe da im Zentrum gelebt und mir sind
die Duisburger auch sehr ans Herz
gewachsen. Deswegen freue ich mich dann
auf ein gemeinsames Straßen
Fotoshooting in Duisburg mit dir. Der erste *fotowissen
Podcast mit der Interviewpartnerin
Kira Crome hat mir einen großen Spaß bereitet.
Kira, ich danke dir
ganz, ganz herzlich dafür.
Ja, danke Peter. Es war mir eine große
Freude, mich auch auf diese Art und Weise
noch mal zu besinnen, was das Thema
Fotografie angeht und vielen herzlichen
-Dank für die Einladung.
-Ein Hinweis an unsere Zuhörerinnen und
Zuhörer von *fotowissen.eu:
Abonnieren Sie am schönsten mal den Newsletter
auf *fotowissen, dann werden Sie auf dem Laufenden
gehalten über neue Podcasts,
über neue Beiträge auf *fotowissen.
Der Newsletter erscheint einmal in der Woche
am Sonntag zum Frühstücken und Sie könnnen
den ganz gemütlich bei einem Kaffee lesen
und auf die entsprechenden Beiträge
verzweigen. Wenn Sie Spaß daran haben.
Es würde mich sehr freuen, wenn Sie den Newsletter
abonnieren, wenn Sie uns einen
Kommentar, ein konstruktiven
Kommentar unter den Beitrag, den Begleit Beitrag
schreiben, in dem ich alle
Beiträge von Kira Crome auf YouTube verlinke
und in dem wir auch noch mal die Bücher
vorstellen. Bis auf Weiteres habe ich mich
sehr gefreut, dass Sie dabei gewesen
sind und verbleibe Ihr Peter Roskothen.
Auf Wiederhören.