*fotowissen Podcast Fotografie

Peter Roskothen

Journalistische Fotografie . Fujifilm . Umweltschutz - *fPodcast 2

Interview mit Kira Crome - *fotowissen Podcast #0002

21.02.2022 47 min

Zusammenfassung & Show Notes

Peter Roskothen im Gespräch mit Kira Crome, Journalistin für Umweltthemen, Journalistin und Fotografin auf *fotowissen.eu. Den Begleitartikel mit Links zu Kiras Artikeln, Ihrer Webseite, den Buchempfehlungen des Podcasts finden Sie auf *fotowissen unter:
https://www.fotowissen.eu/journalistische-fotografie-fujifilm-umweltschutz-fpodcast-0002/

Wir sprechen in diesem Podcast #0002 über:
  • Begrüßung
  • Kira Crome stellt sich vor
  • Journalistische Fotografie
  • Analoge Fotografie
  • Bildbearbeitung
  • Kameraequipment
  • Leidenschaft Fotografie
  • Der fotografische Ausdruck
  • Fotografische Herausforderungen
  • Objektive
  • Fujifilm Filmsimulationen
  • Classic Crome
  • Fotografie und Umweltschutz
  • Bewusstsein
  • Kiras Bedeutung der Fotografie
  • Meditation mit Fotografie
  • Kiras fotografische Vorbilder
  • Kiras Buchempfehlungen Fotografie
  • Kiras Empfehlungen für Einsteiger der Fotografie
  • Schule und Medien
  • Die nächste Herausforderung
  • Dank an Kira
Bitte stellen Sie Fragen, Verbesserungsvorschläge und konstruktive Kritik in dem Artikel auf *fotowissen, vielen Dank!

Herzlich, 
Ihr Peter R.


Transkript

-*fotowissen, Leidenschaft, Fotografie. -Guten Tag und herzlich willkommen zum *fotowissen Podcast. Mein Name ist Peter Roskothen, ich bin Trainer, individueller Fotograf, Fotograf und Journalist auf *fotowissen.eu. Meine erste Interviewpartnerin ist Kira Crome. Wir haben uns 2019 kennengelernt, als Du fotografieren lerntest. Liebe Kira, Herzlich willkommen! Danke schön! Ich freue mich total, dass ich bei dir sein darf. Ich mich auch sehr. Du bist glaube ich, freie Journalistin für Umweltthemen. Kannst du mal ganz kurz etwas unseren Zuhörerinnen und Zuhörern erzählen -zu deiner Person bitte. -Ja, ich bin wie gesagt freie Fachjournalisten. Ich bin jetzt schon seit 10 Jahren mit einem kleinen Schreibbüro selbstständig unterwegs und meine Themen sind Nachhaltigkeit, Klimaschutz und eben alles was sich um Umweltschutz dreht und wie wir unser Leben nachhaltiger gestalten können. Und ja, da schreibe ich drüber für Fachmagazine, aber auch für Online-Magazine und ganz viel auch für Organisationen, die ihrerseits Blogs haben und Broschüren schreiben, Kunden Magazine haben. Und wie ist der Sprung zur Fotografie zu erklären? Ja, ich habe eigentlich nie meine Beiträge selbst bebildern müssen, sondern ich habe meine Texte geschrieben, bin habe recherchiert und wenn es dann darum ging, Reportagen zum Beispiel zu bebildern, dann gab es dazu immer einen extra Fotografen, der die Fotos gemacht hat. Und wie du ja weißt, hat sich die Welt ja ein wenig verändert. Wir haben eine große Bilderflut. Wir müssen für alle möglichen Medien Bilder haben, auch für Online-Medien. Und da ist nicht immer das Geld für hochwertige Fotografie da. Wenn es jetzt um kleine Beiträge geht, wenn man eine große Reportage macht, klar, dann braucht man tolle Fotos. Aber wenn du so einen kleinen Beitrag machst, sagen wir jetzt mal über den Unverpackt Laden in der Stadt, der eben neue Wege geht, dann ist dafür nicht immer Geld da. Dann wird man gebeten, Fotos selber mitzubringen. So, und da bin ich dann relativ schnell an meine Grenzen gestoßen, was jetzt die Fotografie angeht und habe gedacht, da muss ich dich noch mal näher mit beschäftigen, dir eine bessere Kamera zulegen und vor allen Dingen verstehen, wie man richtig fotografiert. Und so war -dann mein Weg zu dir. -Hattest du denn auch schon zu analogen Zeiten fotografiert, für dich persönlich oder für deine Arbeiten? Ja, ich bin in der analogen Zeit tatsächlich groß geworden und bin ja in einem Journalisten Haushalt aufgewachsen. Meine Eltern waren schon Auslandskorrespondenten und da ging es immer irgendwie um das Bild. Aber es ging immer um das Bild und die Bildaussage und was es tut, um den Text zu unterstützen und was es tut, um den Menschen zu vermitteln, wie die Situation vor Ort war. Es ging immer darum, Wahrheiten zu erzählen und zu zeigen und es ging nie darum, in die Dunkelkammer zu gehen und zu gucken Wie kann man Fotografie besser machen. Und deshalb habe ich in der analogen Zeit immer so vor, mich für mein eigenes Interesse fotografiert, habe da glaube ich auch ganz schöne Fotos gemacht, habe aber nie darüber nachgedacht. Wie kannst du die jetzt besser machen? Und heute ist das ja nun etwas einfacher mit der digitalen Fotografie. Aber wie ich jetzt lerne, auch nur scheinbar. Die analoge Dunkelkammer ist heute unser Computer und wir müssen an und für sich schon deswegen, weil wir die Kamera ab und zu leicht schräg halten, auch mal in die Bildbearbeitung wechseln. Jetzt bist du also doch in der Dunkelkammer. Ja, das war mir lange Zeit überhaupt nicht klar. Weißt du, in diesem Konsumverhalten, dem man sich ja auch nicht entziehen kann und durch die Smartphone Fotografie, wo du einfach schnell mal dein Smartphone rausholst, schnell was fotografierst, klickst drauf, sagst, och ja, das sieht gut aus. Denkst du ja nicht darüber nach, was du denn noch alles daran verbessern kannst und gehst gar nicht geistig in die Dunkelkammer. Und das habe ich jetzt für mich erst entdeckt. Vielleicht bin ich da auch etwas naiv gewesen, aber das war mir gar nicht bewusst und ich finde es dann auch letztlich gar nicht so einfach, da noch mal ganz anders zu denken und zu gucken und zu prüfen. Nun fotografierst du ja gar nicht wirklich mit dem Smartphone, du hast das Smartphone erwähnt, aber du hast dich für eine Fujifilm X-T30 mit einem 18-55mm Kitobjektiv entschieden, hast seitdem noch zwei Objektive dazu gekauft. Warum hast du dich für eine Sucher Kamera, oder bewusst für diese Kamera entschieden? Ich habe mich für eine Sucher Kamera entschieden, das war mir sehr wichtig, weil das eben für mich das klassische Fotografier Gefühl ist. Ich möchte durch einen Sucher gucken können und nicht immer auf ein Display schauen, weil man wenn man durch den Sucher schaut dann eben doch ein anderes Verhältnis zu dem hat, was man sieht. Ich finde das gibt ein anderes Gefühl. Ich kann das gar nicht besser beschreiben. Und wie ich dann zu der Fuji Kamera gekommen bin: Ehrlich gesagt hat das ganz viel mit dir zu tun, denn ich habe viel recherchiert und mich versucht einzulesen und bin auf dich gestoßen. Und dann haben wir uns ja viel darüber unterhalten. Und dann habe ich gedacht, das ist eine gute kleine Einstiegs-Kamera, mit der ich gut zurechtkomme, die nicht kompliziert ist, die nicht so viel im Menü versteckt hat, wo ich direkt sehen kann, was ich mache. Und mir war auch wichtig, dass sie nicht allzu schwer und allzu groß ist und dass sie eher unauffällig ist, damit ich sie so schnell mit dabeihaben kann und nicht mit einer riesen Ausstattung herumlaufen muss. Ja, und so bin ich zu der X-T30 gekommen und bin -bis jetzt damit ungeheuer zufrieden. -Seitdem wir befreundet sind und seitdem du mir auch Schreibkurse gegeben hast, liebe Kira, damit ich meinen Job bei *fotowissen.eu noch besser machen kann. Macht dir die Fotografie aber auch riesigen Spaß, glaube ich. Ist es richtig? Ja, ich bin selber überrascht. Ich hatte das ganze Thema Fotografie völlig unterschätzt und bin verneige mich auch ein bisschen in Demut vor dem ganzen Thema, weil man wie gesagt, man kommt so von dem mal eben irgendwie ein Foto machen und merkt, das ist es eben gar nicht. Und was ich auch gelernt habe ist, dass es gar nicht so sehr um das Foto machen selber geht, sondern was eigentlich im Vordergrund steht, ist was sehe ich überhaupt und wie sehe ich etwas? Und ich habe ja auch mit dir, lieber Peter, spannende Stunden verbracht, durch Städte zu gehen, um Fotos zu machen. Da haben wir ja verschiedene Foto-Walks unternommen und da habe ich überhaupt erst mal gemerkt, dass wir ja sehr unterschiedlich auf dasselbe gucken, dasselbe also das Gleiche sehen, aber eben nicht dasselbe. Verstehst du, was ich meine? Und das finde ich wahnsinnig spannend, auch wenn man mit mehreren Leuten unterwegs ist. Was der eine sieht, was der andere sieht. Und dann ist da noch mal die nächste Frage: Wie kriegt man es aufs Bild und was kommt dann nachher dabei raus? Ein wahnsinnig, für mich -wahnsinnig spannender Prozess. -Ich hole mal ein bisschen aus, damit unsere Zuhörerinnen und Zuhörer das bisschen besser verstehen Wir haben als Opfer bereits einige sogenannte Foto Duelle, wo wir uns fotografisch duelliert haben - aber eben doch nicht - schon publiziert und da sind Themen dabei, wie der Japanische Garten in Düsseldorf. Wir haben im Medienhafen in Düsseldorf fotografiert. Wir waren in der Straßenfotografie in Köln und Düsseldorf auch mit mehreren zusammen und haben dort fotografiert. Wir waren noch auf der Insel Hombroich, haben sehr schöne Fotos gemacht, werden immer das Gefühl, egal ob wir zu zweit oder mit mehreren waren, dass alle einen eigenen Blick haben und sensationell andere Fotos geschossen haben. Und das ist das, was du gerade beschrieben hast, dass jeder etwas anderes sieht, etwas anderes festhält in seinen Fotos und auch jeder eine andere Sprache spricht mit der Kamera. Habe -ich das richtig übersetzt? -Ja, absolut. Genau. Wunderbar. Schöner -hätte ich es nicht sagen können. -Das ist lieb von dir. Sag mal, was sind denn deine persönlichen Herausforderungen, außer dem Schauen, also der Motivsuche oder dem Entdecken, in dem ich dem eigentlichen Motiv? Meine Herausforderungen. Du, ich bin ja eigentlich, das muss man ja ehrlich sagen, immer noch ein ein Greenhorn, was die Fotografie angeht und ich habe so ganz banale Herausforderungen, dass das Licht richtig ist, dass die Einstellung die richtige ist, dass die Tiefenschärfe stimmt. Ich bin, glaube ich, wirklich noch dabei zu lernen und habe immer noch ein bisschen das Gefühl, das Werkzeug, das ich da in der Hand habe, nicht völlig zu beherrschen. Jedenfalls nicht aus dem FF. Weißt du, du liest ja immer diese Fotobücher auch gerne über Streetfotografie, wo dir dann empfohlen wird, halte deine Kamera immer griffbereit, nur damit du sie hochziehen kannst und sofort los fotografieren kannst, wenn dir eine tolle Szene vor Augen kommt und dieses sofort griffbereit auf den Auslöser drücken zu können, das habe ich noch nicht. Ich bin da noch viel zu verkopft und noch nicht sicher in der Technik. Nach meiner Erfahrung kommt das mit dem Spaß an der Fotografie von selbst, wenn man nicht nur im Urlaub fotografiert, sondern eben auch bei Reportagen so wie du. Oder sich bestimmte Themen vornimmt. Und genau das haben wir gemacht. Wir sind immer wieder rausgegangen, haben fotografiert, fotografiert, fotografiert und Du hast ist immer mehr Routine bekommen. Ich hatte zum Schluss den Eindruck, dass du schon sehr gut damit umgehen kannst, auch wieder die Objektive gewechselt hast. Daran merkt der Profi immer schnell, wie firm jemand ist mit einer Kamera. Das ging ratzfatz bei dir und ich habe gesehen, dass du auch genau wusste, wann du dein dein Teleobjektiv, dein Teleskop von 50 bis 200 hast, du einsetzt. Und du hast noch einen, ich glaube 35 Millimeter 1,4 objektiv? Nein, das habe ich leider noch nicht. Das ist ja mein mein Wunschtraum sozusagen, mir das noch mal anzuschaffen, weil ich gemerkt habe, dass gerade auf die Distanz, wo du eben auf Blende 1,4 kommen musst, um ein schönes Bouquet zu bekommen, das mir diese Bilder wirklich wichtig sind und die kann ich mit dem Kitobjektiv nicht so gut erreichen. Merke ich aber auch jetzt erst im Laufe der Zeit und deshalb überlege ich noch, mich ein bisschen zu verbessern, was das Objektiv angeht. Ja und das ist so eins auf meiner, auf meiner Bucket-List, was ich noch gerne machen möchte. Ich glaube fast, das ist eins der meistverkauften Objektive der Festbrennweiten von Fujifilm. Das ist das Lieblings Objektiv auch von meiner Frau Geraldine und von mir. Ich fotografiere wahnsinnig gerne damit. Wenn ich überhaupt keine Idee habe, was ich auf die Kamera drauf tue, dann immer dieses 35 Millimeter 1,4. Das macht einen riesigen Spaß. Ich kann dir das nur sehr empfehlen, aber ich habe noch eine andere Frage an dich: Hast du denn auch Spaß an diesem besonderen Filmsimulation von Fuji? Das muss ich unseren Zuhörerinnen und Zuhörern mit anderen Kamera Marken auch mal eben erklären. Die Filmsimulationen kommen aus der Ära, wo Fujifilm und daher kennst du die ja auch noch aus Japan, weil du da groß geworden bist. Die Firma produzierte in der analogen Zeit und die hatten so Filme mit klangvollen Namen wie Provia, Astia, Acros, Velvia im Programm. Diese Filme haben, die in ihrem Labor systematisch untersucht und übersetzt in die digitale Zeit. Das heißt, die sind in der Lage, auf Knopfdruck anzubieten. Diese Charakteristika dieser Filme auf die JPEG Fotos, aber auch auf die RAW Fotos zu legen, in den RAW Fotos kann man das nachträglich noch mal ändern, kann sich andere Firmen zu Simulationen aussuchen. In den JPEGs ist es dann verewigt. Also ein schwarz weißes Actros Foto kriegt man nicht mehr in Farbe zurück gewandelt. Aber das ist auch so ein Reiz von der ganzen Geschichte. Macht dir das auch Spaß mit den Filmsimulation und und kommt kommt da noch mal so ein japanisches Gefühl wieder hoch oder warst -Du da noch zu klein zu der Zeit? -Also tatsächlich war das ein Entscheidungskriterium für die Kamera, weil ich mich daran erinnere, dass man früher immer überlegt hat Welchen Film kaufst du? Kaufst du jetzt Kodak oder kaufst du Fuji? Weil man dann ja immer wusste na ja, die Bilder haben eben doch ein eine unterschiedliche Anmutung. Und ich fand immer, wenn ich so nachdenke, was ich dann gewählt habe, wenn es darum ging, Filme nach zu kaufen, habe ich doch meist den Fujifilm genommen und das war für mich eine Entscheidung für die Kamera. Und ich finde es eben total spannend, die verschiedenen Modi ausprobieren zu können und sich da nicht lange mit beschäftigen zu müssen, wie man das handwerklich anders herstellt. Und ja, man kann dann eben auch entsprechend der Stimmung oder entsprechend dem, was man fotografieren möchte, was man sieht, was man ausdrücken möchte, die entsprechende Film Simulation wählen. Und ich finde das ganz ganz toll, weil man da doch mehr Freiheiten hat in der Fotografie und mehr Möglichkeiten hat. Und ich benutze das sehr gerne. Nach unserem Gespräch werde ich alle deine Beiträge, oder Beiträge, die wir zusammen publiziert haben, in einer eigenen Webseite unter dem Thema Podcast auf *fotowissen.eu verlinken. Das heißt, unsere Zuhörerinnen und Zuhörer können in dem begleitenden Beitrag dann deine Fotos sehen, zum Beispiel aus dem Japanischen Garten in Düsseldorf, aus dem Medienerfahrung Düsseldorf von der Straßenfotografie. Und Sie können sich auch deine Artikel anschauen, die du auf *fotowissen.eu geschrieben hast. Zusätzlich werde ich auch den deine Webseite verlinken, damit die sich ein Bild machen können über deine Arbeiten. Aber kommen wir noch mal auf den Medienhafen in Düsseldorf zurück. Ich glaube, da hast du nämlich zum Beispiel eine Film Simulation Classic Chrome zum ersten Mal ausprobiert und die gefiel dir warum so gut zu diesem Thema? -Kannst du das beschreiben? Bitte? -Also die hattest du mir ja empfohlen. Ehrlich gesagt hatte ich da gar nicht so drüber nachgedacht, das gesagt Ach nimm die mal, das passt hier gut zum Thema und so war es dann tatsächlich auch. Und ich benutze die jetzt viel, um in Städten zu fotografieren, auch wenn ich jetzt hier in Köln unterwegs bin, weil sie so eine eine, eine zarte Nüchternheit hat und sehr gut zu dieser Architektur passt, die wir in modernen Städten haben. Wenn man in der Natur draußen ist, wenn ich im Wald irgendwo bin, dann nehme ich was anderes. Dann nehme ich vielleicht eher, Velvia heißt es, glaube ich, was so ein bisschen viel Farbe hat. Aber in so einer, ich sage jetzt mal sachlich nüchternen Umgebung wie in Düsseldorf am Medienhafen, wo man diese moderne, glatte Architektur hat, mit viel Fenstern und Spiegelungen, mit viel Stahl. Diese moderne Bauweise, wie wir sie jetzt ja so ein bisschen überall sehen, dann passt diese Filmsimulation sehr gut dazu, um die in Szene zu setzen. Ich hätte das nicht schöner formulieren können. Zarte Nüchternheit muss ich mir ganz dringend merken. Finde ich sehr schön. Velvia ist für unsere Zuhörerinnen und Zuhörer, die nicht mit Fujifilm fotografieren, eine Filmsimulation mit höherer Sättigung und höherem Kontrast. Und die passt oft sehr gut zu Landschaftsbildern. Das hast du auch richtig gesagt. Ich habe dich mal in deinem Büro besucht und seitdem treffen wir uns auch viel virtuell um zu telefonieren. Wir haben uns über Zoom getroffen. Wir haben dieses Gespräche aufgezeichnet, haben uns gar nicht bewegt. Also wir sind nicht zueinander gefahren, sondern haben CO2 freier produziert über eine Webseite. Und wir sind jetzt hier gar nicht wirklich physikalisch zusammen, sondern wir sprechen quasi über -eine Internetleitung. -Ist das nicht toll, was man inzwischen -alles kann? -Ich finde das großartig. Ja, weil das ja auch dann Umweltthema angeht, die die CO2 Belastung, die wir heute haben, durch durch das Fliegen. Und ich bin niemandem böse, wenn er, wenn er fliegt. Aber ich glaube, wir können einfach nicht mehr so weitermachen, wie wir vorher weitergemacht haben. Wir merken das am Plastikmüll im Meer, merken, dass an den einen stärkeren Stürmen, die wir haben. Wir müssten eigentlich dieses Fliegen auch dringend sein lassen. Was für mich... ja, es ist nicht das Schlimmste, sondern ich will das auch nicht bewerten für jeden. Für mich persönlich kommt das Fliegen nach Island nicht in Frage, weil ich möchte nicht auch noch die letzten Eisberge zerstören, die ich da fotografieren möchte. Wie stehst du denn zu dem Thema? Du bist ja viel, viel mehr im Thema drin als Redakteurin, Journalistin für Umweltthemen. Fällt dir das auch so schwer, dich da zu wandeln? Oder bist du früher viel geflogen und fliegst jetzt -weniger? Oder wie machst du es für dich? -Ja, das ist eine spannende Frage. In der Tat beschäftige ich mich, wenn ich über diese Themen schreibe, immer wieder mit diesem Problem. Und es ist ja wirklich schwer, da ein Grundsatzurteil sozusagen zu fällen. Sollten wir auch gar nicht. Es ist, wie du sagst, ist es für jeden die eigene Lösung, wie man mit diesem Thema umgeht. Aber es ist überhaupt keine Frage, dass wir dieses Problem haben. Es ist überhaupt keine Frage, dass wir alle insgesamt mehr tun müssen, um gemeinsam Klimaziele zu erreichen und unseren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Und da gibt es sicher für jeden in seinem Leben irgendwo Stellschrauben, an denen man drehen kann. Ich selbst bin natürlich früher viel geflogen. Ich bin im Ausland groß geworden. Meine Eltern waren Auslandskorrespondenten, hatte ich, glaube ich, schon erwähnt. Ich habe zehn Jahre lang in Japan gelebt, dann nochmal sieben Jahre in Indien. Und natürlich war ich viel unterwegs, weil meine Eltern auch viel unterwegs waren. Und da war mein CO2-Fußabdruck bestimmt ein sehr großer. Allein schon, um in den Sommerferien zu meiner Großmutter nach Deutschland zurück zu fliegen. Und auch als Studentin bin ich viel gereist, weil es für mich immer wichtig war, andere Welten zu sehen. Ich glaube, dass es wichtig ist, wenn wir uns hier in unserer Welt bewegen, zu wissen, was das, was wir hier tun, woanders aus bedeutet und wie sich das auswirkt. Woanders. Wenn ich ein Smartphone kaufe und dann schon das 728igste mit meinem neuen Vertrag nehme, muss ich wissen, dass das Kobalt darin von Kindern in Uganda abgebaut wird. Und die Bedingungen sind einfach grauenvoll. Ich muss jetzt nicht selber dorthin fliegen, um das zu sehen. Aber wenn ich beruflich mit dem Thema zu tun habe, wenn ich Fotograf bin, dann muss ich fliegen, um diese Dinge fotografisch festzuhalten, um sie der Welt zu zeigen. Also das heißt, wenn ich jetzt als als Berufs Fotograf unterwegs bin, komme ich nicht umhin, CO2 zu verbrauchen, weil ich durch die Welt fliegen muss. Das ist leider einfach so. Dann hat der Fotograf vielleicht andere Möglichkeiten, woanders was zu ändern. Ich für mich habe das auch praktischerweise so gelöst, dass als ich eine kleine Familie hatte, also die habe ich natürlich immer noch. Also als ich Mutter wurde und wir mit einer Familie zu viert unterwegs waren hat, hat man einfach nicht mehr das Geld gehabt, weltweit irgendwohin zu fliegen. Wir sind mit dem Zelt unterwegs. Wir sind, wir wandern viel, wir sind mit den Kindern viel in der Natur. Da hat sich die Frage nicht so gestellt. Aber weil du Island erwähnst ja, wir waren auch auf Island. Wir sind da tatsächlich mit dem Schiff hingefahren. Es war ein Wunsch meines zweiten Sohnes, als der noch in der Grundschule im Sachkundeunterricht, Vulkanismus durchgenommen hat und wir darüber sprachen. Wo wollen wir denn mal hinfahren? Sollen wir noch mal mit dem Zelt nach Frankreich oder wollen wir mal woanders hin? Und dann sagte mein Sohn Du Mama, ich möchte unbedingt ein Vulkan und einen Geysir sehen. Oh, habe ich gedacht, das ist aber irgendwie gar nicht so einfach. Die sind ja ziemlich weit weg. Zum Beispiel in Neuseeland. Also da können wir auf gar keinen Fall hin. Dann sagte mein Sohn: Nene Mama, die habe ich jetzt Unterricht gehabt, die sind in Island. Das ist doch nicht so weit. Ja, habe ich gesagt, aber mit einem Zelt, wie sollen wir das machen? Lange Rede, kurzer Sinn. Wir sind mit der Fähre gefahren und hatten wunderbare vier Wochen die Zeit, um dieses Land zu bereisen und haben alles an Abenteuern erlebt, was man so erleben kann, wenn man auf Island mit einem Zelt unterwegs ist und hat natürlich auch tolle Fotos gemacht. Und meine persönliche Bilanz dazu ist eben: Mit dem Schiff reisen statt zu fliegen, zu zelten und ja, auf diese Art und Weise das ökologische Gleichgewicht ein bisschen wieder auszugleichen. So fragen sich unsere Zuhörerinnen und Zuhörer vielleicht, ob das tatsächlich CO2 spart, wenn man mit dem Auto und der Fähre nach Island übersetzt. Im Vergleich zu dem zweimaligen Flug hin und her. Ich bin nicht. Bist du da? Bist du da im Bilde, ob das tatsächlich sehr viel CO2 spart? Ich habe, glaube ich, vor Jahren, als wir die Reise gemacht haben, habe ich es mal versucht auszurechnen. Und ich glaube, ich bin mir nicht mehr ganz sicher, wie die Bilanz damals war. Aber ich glaube, es ist ungefähr gleich, denn der Schiffsdiesel ist ja nun auch nicht das Nonplusultra. Das wissen wir ja auch. Wenn wir über das Thema Kreuzfahrten reden, dann beschäftigen wir uns sehr schnell mit der Frage, was der Schiffsdiesel macht mit unserer Umwelt. Nein, aber das Interessante daran war der langsame Übergang. Also wie man reist. Also das ganze Thema Slow Travel ist ja auch eines, was uns mit Nachhaltigkeit verbindet und was uns ja mehr Achtsamkeit gibt. Wir sind weniger konsumistischt unterwegs. Die Taktung ist nicht so schnell. Weiß wo du kannst, setzt sich heute ins Flugzeug, setzt da sechs Stunden, dann kannst du in, wo du es normalerweise vielleicht in Berlin wärst, von Köln aus. Inzwischen geht das sogar auch schneller. Bist du dann aber in New York oder eben auch im Oman? Ja, und du kannst im Kopf gar nicht so schnell umschalten auf die andere Welt, die dich da empfängt. Und es war eine eine tolle Erkenntnis, langsam unterwegs zu sein und einen Übergang zu haben. Sowohl in der Reise dorthin, dass man so ein bisschen das Zuhause abstreift, die ganze Unruhe abstreift, das ganze müde sein, das man von der Arbeit hat und sich ein bisschen vorbereitet auf das, was man zu sehen bekommen wird, sich vielleicht ein bisschen einliest mit einem Reiseführer oder so und sich so ein bisschen mental darauf vorbereitet. Und genauso ist es auch auf der Rückreise, dass du loslassen kannst, dass du noch mal reflektieren kannst: Was haben wir erlebt und schläfst so zwei Nächte auf dem Schiff und kommst dann erst nach Hause und hast sich kannst dich dann viel besser aus diesem schönen Urlaubs Gefühl verabschieden und mit neuer Energie wieder in die Arbeit stürzen. Das haben wir als ungeheuer bereichernd empfunden, während das Fliegen ja heute auch mit ungeheuer viel Stress verbunden ist. Es ist ja nicht mehr das tolle Erlebnis, so wie das früher mal war, sondern man muss zwei Stunden vorher da sein. Man steht ewig an, man läuft sich die Füße platt auf diesen Flughäfen, man wird 27000 mal kontrolliert und dann hängt man irgendwo rum, weil der Flieger sich verspätet und so weiter. Es ist ja nicht mehr das schöne, erholsame Reisen, das Fliegen. Und insofern war das für uns -eine tolle Abwechslung. Und ja, -und da sind wir bei einem sehr schönen Thema, dass das toll erläutert. Wir sind bei dem Thema bewussteres Leben, sind beim Thema Aufmerksamkeit und Achtsamkeit. Und in dem Zusammenhang wollte ich dich sehr gerne fragen, was Dir jetzt da in der Fotografierst so großen Spaß bereitet? Bist du da? Oder vielleicht darf ich das einfach so fragen: Was bedeutet dir -persönlich die Fotografie? -Interessante Frage, wenn ich das nicht beruflich sehe, wo ich einfach Bilder machen muss, weil ich gerade irgendwo bin, wo ich eine Geschichte darüber schreibe, sondern wirklich für mich, dann habe ich entdeckt, dass das Fotografieren einen ungeheuer entschleunigt, weil man sich Zeit nehmen muss, weil man genau gucken muss. Man kommt in eine tiefe Konzentration und in so einer Art Flow, wenn man fotografiert. Und das ist ungeheuer entspannend und dann am Ende auch sehr befriedigend. Nicht immer werden die Fotos was, man ist eine Stunde unterwegs gewesen und hat, ich weiß nicht wie viele Fotos gemacht. Und dann schaut man die sich an und eigentlich sind nur zwei oder drei oder vielleicht auch nur eins wirklich so, dass man denkt: Wow, das ist jetzt mein Foto. Aber diese, dieses geistige Konzentrieren, dieses Fokussieren auf eine Aufgabe, die einfach nur Spaß macht und keinen, keinen, wo kein Leistungsdruck dahinter ist, außer dass man nachher für sich ein schönes Ergebnis hat. Es ist wundervoll. Und der eine malt, der nächste kocht, wieder andere gehen Bogenschießen. Und so kann man eben auch Fotografie für sich nutzen, um zu entschleunigen und sich ja zu versammeln und sich mit einer Sache konzentriert zu beschäftigen. Ich habe das als ungeheure Bereicherung empfunden, gerade auch in dieser Zeit, die jetzt uns ja nun schon fast zwei Jahre beschäftigt, in der so vieles auf einen einstürzt, man sich auch viel entschleunigen konnte. Ja, aber Familien mit Kindern wissen, was das für ein Stress uns auch macht. Und da war das eine tolle Möglichkeit, sich zu entlasten. Und zwar vor der Haustür, ohne großartig sich irgendwohin bewegen zu müssen. Was ja auch schwierig war, zwischendurch einfach rauszugehen und die eigene Straße selbst, die man schon 127 tausendmal gesehen hat. Daran kann man dann, wenn man mit der Kamera da durchgeht, immer noch was Neues entdecken. Und das war mir gar nicht klar, -wie spannend das sein kann. -Das hast du wunderschön beschrieben, ich habe lange Jahre Aikido trainiert und auch unterrichtet. Da ist man so sehr mit diesen Schwierigkeiten auf der Matte beschäftigt, dass man weder in die Vergangenheit kann, im Kopf noch in die Zukunft gucken kann. Und das ist eine Art der Bewegungs Meditation. So nenne ich das für eine Meditation. Bei der Meditation denken viele Menschen an eine Zen-Meditation, an eine Ruhe Meditation, wo man an nichts denken soll oder das gibt es auch. Aber es gibt auch diese Bewegungsform, die einen so beschäftigt, dass man an nichts anderes denken kann. Und für mich ist die Fotografie selbst auch sehr meditativ. Wenn ich rausgehe, schalte ich alles aus, also mein Smartphone aus, damit ich gar nicht gestört werde. Und dann gehe ich wirklich nur fotografieren, schauen, aufmerksam hinschauen. Ich finde Motive und bin hinterher wieder ganz ausgeglichen. Und ich glaube, das ist das, was du eben auch beschrieben hast. -In etwas anderen Worten Ist es richtig? -Ja, das ist so ein bisschen wie, weißt du: Yoga für den Kopf. So würde ich das nennen. Prima hast Du das beschrieben. Wer ist denn dein Vorbild in der Fotografie? Kira? Tja, das ist auch eine spannende Frage. Das finde ich ganz schwierig. Lange Zeit habe ich mich mit mit Fotografie beschäftigt. Die Reportage Fotografie ist da kommen mir dann Fotografen in den Sinn wie Steve McCurry, der ja mit dem Foto von dem Mädchen in Afghanistan so berühmt geworden ist, der für die Magnum Fotoagentur gearbeitet hat, der fantastische Bilder gemacht hat. Aber eben aus aus Ecken der Welt, die wir so ja damals gar nicht kannten. Das war ja noch wirklich die Welt einfangen und nach Hause bringen. Der Beruf damals. Inzwischen sehe ich da mehr, entdecke da mehr. Neulich bin ich durch Zufall auf einen Fotografen gekommen, der sich mit Street Fotografie beschäftigt. Dachte ich, denn das Buch heißt Streetart. Wenn du es aufschlägt, findest du lauter Fotos von Straßen, von Asphalt. Der nahm also den Begriff Streetart ganz wörtlich. Es ist ein Fachjournalist, der eigentlich für eine Metall Fachzeitschrift arbeitet und nebenberuflich oder auch privat gerne fotografiert. Der hat sich zur Aufgabe genommen, wenn er durch Straßen geht, auf den Boden zu gucken und hat Asphalt fotografiert. Und das ganze Foto besteht aus Detail-Aufnahmen von Straßen, Markierungen und allem, was mit so einer Straße passiert, wenn sie so viel genutzt und befahren wird. Da siehst du wie Kronkorken eingeschmolzen sind in die Fahrbahn Decke. Und dann hat er auch Serien gemacht, wie sich ein und dieselbe Stelle über die Zeit verändert. Und das hat mich wahnsinnig fasziniert, weil ich dachte: Wie kann ein Mensch durch die Welt gehen und ihn auf den Boden gucken? Und was kann man da Spannendes finden? Das hat mich -sehr beeindruckt. -Ist das eins deiner Lieblingsbücher oder welches Buch würdest Du, oder welches Foto Lieblingsbuch würdest du unseren Zuhörerinnen und Zuhörern beim *fotowissen Podcast empfehlen? Es gibt viele Bücher, finde ich, die man empfehlen kann. Zur Fotografie selbst. Wie ich fotografiere, gibt es spannende Bücher. Eine Fotografin, die ich jetzt für mich entdeckt habe, heißt Pia Parolin mit P. Am Anfang. Die sich mit Wahrnehmung beschäftigt und mit Streetfotografie beschäftigt. Da werde ich demnächst auch eine Rezension noch mal für *fotowissen.eu schreiben. Deshalb verrate ich das jetzt noch nicht. Da gibt es wirklich viel und da gibt es auch wirklich viele gute Sachen. Aber was so ein bisschen herausragend vielleicht ist, was mich neulich beschäftigt hat und worüber ich auch bei *fotowissen.eu berichtet habe, ist der Bildband von dem Fotografen Achim Bednorz, der im Ruhrgebiet unterwegs war und sich zur Aufgabe gemacht hat, alle Industrie Denkmäler im Ruhrgebiet zu fotografieren und zu. Ja, wenn du so willst katalogisieren. Da ist ein Pracht-Band draus geworden, muss man sagen. Der heißt: Der Pott. Und das ist natürlich ein Begriff, der an den Ruhrpott erinnert. Und er ist auch so schwer und ist schwergewichtig, aber ist fantastisch, was die Fotografie angeht. Und das hat mich ja ungeheuer fasziniert. Die Arbeit, die dahinter steckt, die Art und Weise, wie er gearbeitet hat und diese Mammutaufgabe zu bewältigen und ihn wirklich faszinierenden Bildern, diese Welt des des Ruhrgebiets, die ja eine Industriekultur war und immer noch ist und diesen Bogen schlägt von gestern zu heute und morgen in Bildern festzuhalten. Ein ganz tolles Buch, das ich sehr empfehlen kann. Und dann gibt es noch ein kleines Buch, einen kleinen Bildband, der vor vielen Jahren zu mir gekommen ist von einem Fotografen, Frank Kunert. Der Bildband heißt Verkehrte Welt und der hat es sich zur Aufgabe gemacht kleine Welten in Modellbau Form zu bauen und dann abzufotografieren, so dass wenn du die Bilder siehst, du nicht weißt: ist das jetzt echt oder ist das eben Modellbau? Und dabei hat er so witzige Szenen erstellt, dass man da wirklich ins Grübeln kommt, was ich da jetzt eigentlich sehe. Und das ist ein ganz wunderbarer kleiner Bildband, den ich sehr empfehlen -kann. -Wir werden auch diese Empfehlungen von dir, für die ich dir sehr dankbar bin. Ich kannte das letzte Buch noch gar nicht. Die werden wir auch auf der Website *fotowissen.eu in der Rubrik Podcast zu diesem Interview bereit stellen, damit unsere Zuhörerinnen und Zuhörer das schneller und einfacher finden können. Sag mal, wir kommen so langsam Richtung Schluss, damit das Ganze hier noch sehr interessant für die Zuhörer Zuhörer bleibt. Machen wir das nicht zu lang und ich hab vielleicht noch zum Schluss die Frage Was würdest du dann ein Stalkerin und Einsteigern in die Fotografie raten? Wie bekommen diese Fotografinnen und Fotografen noch -mehr Spaß an ihrem Hobby? -Ich glaube, das Wichtigste ist, sich nicht irre machen zu lassen von dem Überangebot an technischen Möglichkeiten. Denn das ist ja wirklich ist ja so ein Universum. Und sich da einfach gut beraten zu lassen. Und wenn man zu einer Kamera gefunden hat, dann würde ich mich auch nicht direkt los machen. Nicht direkt loslegen, sondern ich würde mir eine Fotoschule suchen, einen Foto Trainer suchen, der mir ganz in Ruhe von Anfang an erklärt, worauf ich achten muss und was diese Kamera macht und wie ich mit ihr umgehe. Und wenn ich diese Basics einmal verstanden habe, dann kann ich loslegen und fotografieren gehen und mir dann eben meine Sujets suchen und meine Themen suchen, die mich interessieren. Aber ich würde mir immer die Zeit nehmen, mich erst mal in die Technik einzuarbeiten und die annähernd verstanden zu haben. Und dann kann man damit gut loslegen. Ja, das würde ich, glaube ich, machen. Dankeschön. Das ist vielleicht so wie beim Malen, dass man es erst mal lernen muss, wie man die Aquarell Farbe aufträgt und mischt und und die Faser Struktur von Papier kennenlernen muss. Bevor man da künstlerisch aktiv wird oder bevor man dann wirklich richtig auch Spaß dran bekommt, muss man die Grundlagen haben. So hast du das glaube ich richtig ausgedrückt. Ja weißt du, es ist ja nicht so, dass es ist ja nicht wie beim Autofahren. Ich suche mir ja nicht ein Auto aus und dann setze ich mich da rein und fahre damit los, weil es im Prinzip immer dasselbe ist, sondern ich muss ja schon auch erst mal einen Führerschein machen und beim Führerschein machen, lerne ich, wie ein Auto funktioniert. Was passiert, wenn ich was tue und was ich tunlichst vermeiden sollte. Und ja, und deshalb denke ich, ist es so wie du, sagst man, man braucht einen Fotografie Führerschein - klingt jetzt total blöd, aber du weißt, was ich meine. Es ist so ein bisschen lernen, wie ich mit der Technik an sich umgehe, um dann damit vernünftig arbeiten zu können. Ja, ich weiß genau was du meinst und ich bemängle schon seit Jahren, dass auf den Schulen das Thema Fotografie so geschnitten wird. Auf den meisten Schulen, man kann es nicht für alle Schulen behaupten, aber viele viele Schulen unterrichten dieses Thema Fotografie leider nicht, obwohl jeder in seinem Leben fotografiert, wenn auch mit dem Smartphone oder mit einer Kamera. Manche fotografieren eben auch schon im Babyalter mit einem Smartphone und wachsen damit auf. Aber es wird ihnen nicht wirklich richtig beigebracht, was ist der richtige Bildausschnitt, wie kann ich die Bilder verändern? Wie kann ich die den Blickwinkel ändern? Was mache ich, um nicht zu knipsen, sondern zu fotografieren? Und dann fängt es an, richtig Spaß zu machen, wenn man diese Grundlagen hat. Ich glaube, das war das, was du das tun und sagen wolltest, -oder? -Ich meinte tatsächlich zunächst ganz einfach das handwerkliche Umgehen mit dem Gerät, mit dem Werkzeug, das ich das beherrsche. Das meinte ich tatsächlich. Und dann ja, in der zweiten Stufe: Wie funktioniert gute Bildgestaltung? Und dann sind wir ja auch schon ganz schnell, weil du Schulen gesagt hast, bei einem wichtigen Thema, das mich auch als Journalistin umtreibt, weil ich finde, dass unsere Schulen total versagen dahingehend, dass sie unseren Kindern in einer Welt, die total Medien gesteuert ist, nicht mehr vermitteln, mit diesen Medien umzugehen. Das fängt damit an, dass Kinder nicht beigebracht bekommen, wie sie das, was sie in Social Media präsentiert bekommen, bewerten sollen, dass sie nicht wissen, woher das kommt, was sie da sehen und hören. Und das geht bis hin dazu, dass du in der Fotografie ja auch vor Fragen stehst, was du darfst und was du nicht darfst. Gerade in der Streetfotografie haben wir uns ja auch intensiv damit beschäftigt: Was darfst du fotografieren, was darfst du nachher veröffentlichen? Wie gehst du mit Persönlichkeitsrechten um und was darfst du zeigen? Was darfst du nicht zeigen? Die Diskussion haben wir ja schon häufiger geführt und da fehlt einfach in den Schulen das Fach Medien-Umgang, Medien-Technologie, Medien- Kommunikation. Und das ist ein großes Manko, von dem ich überzeugt bin, dass uns das eines Tages noch mal auf die Füße fallen wird, wenn wir das unseren Kindern nicht beibringen. Dieses Bewusstsein dafür, wie man mit Bildern -umgeht, wie man mit Informationen umgeht. -Das hast du schon beschrieben. Ich glaube auch, dass das Thema, vielleicht nicht in allen Schulen, aber in den meisten Schulen, völlig unterbewertet wird und zu wenig behandelt wird. Ich freue mich auf die gemeinsame Fotografie in diesem Jahr. Hast du für unser nächstes Treffen schon ein Wunsch-Genre, also ein Wunsch, was du gerne fotografieren möchtest? War dir die Straßenfotografie so ans Herz gewachsen, dass du das noch mal machen möchtest? Oder hast du schon wieder eine neue Idee für uns? Nein, ich würde gerne bei dem Thema Streetfotografie bleiben und würde gerne einfach noch mal eine andere Szenerie suchen. Vielleicht gehen wir mal ins Ruhrgebiet. Tatsächlich, das ist von dir ja auch nicht so weit entfernt und ich habe ja lange Zeit in Duisburg gelebt. Dort habe ich studiert, sozusagen auch dann eine Reise in meine alte Zeit, Zwischen-Heimat sozusagen. Und das fand ich sehr spannend, sich dann da noch mal um zu tun und da nach Motiven -zu schauen. -Und das trifft sich gut, denn ich bin ja in Duisburg großgeworden und habe da die Schule besucht bis zum 14. Lebensjahr. Ich kenne mich da ziemlich gut aus, habe da im Zentrum gelebt und mir sind die Duisburger auch sehr ans Herz gewachsen. Deswegen freue ich mich dann auf ein gemeinsames Straßen Fotoshooting in Duisburg mit dir. Der erste *fotowissen Podcast mit der Interviewpartnerin Kira Crome hat mir einen großen Spaß bereitet. Kira, ich danke dir ganz, ganz herzlich dafür. Ja, danke Peter. Es war mir eine große Freude, mich auch auf diese Art und Weise noch mal zu besinnen, was das Thema Fotografie angeht und vielen herzlichen -Dank für die Einladung. -Ein Hinweis an unsere Zuhörerinnen und Zuhörer von *fotowissen.eu: Abonnieren Sie am schönsten mal den Newsletter auf *fotowissen, dann werden Sie auf dem Laufenden gehalten über neue Podcasts, über neue Beiträge auf *fotowissen. Der Newsletter erscheint einmal in der Woche am Sonntag zum Frühstücken und Sie könnnen den ganz gemütlich bei einem Kaffee lesen und auf die entsprechenden Beiträge verzweigen. Wenn Sie Spaß daran haben. Es würde mich sehr freuen, wenn Sie den Newsletter abonnieren, wenn Sie uns einen Kommentar, ein konstruktiven Kommentar unter den Beitrag, den Begleit Beitrag schreiben, in dem ich alle Beiträge von Kira Crome auf YouTube verlinke und in dem wir auch noch mal die Bücher vorstellen. Bis auf Weiteres habe ich mich sehr gefreut, dass Sie dabei gewesen sind und verbleibe Ihr Peter Roskothen. Auf Wiederhören.