Gartencoach - Der Gartendesign Podcast

Jessica Tag

Bei Jutta im Garten - wie man im kleinen Garten mehr Tiefe erzeugt!

Die Farbperspektive

12.11.2025 28 min

Zusammenfassung & Show Notes

Moin Moin aus dem schönen Hamburg. 
Jutta hat sich bei mir gemeldet: sie bekommt gerade einen Wintergarten in den Garten!  Sie möchte wissen, wie sie ihren jetzt kleinen Garten mehr Tiefe erzeugen kann. Zusätzlich braucht sie auch einen Sichtschutz dazu.
In dieser Podcastfolge reden wir über das Erzeugen von Tiefe im Garten: über die Farbperspektive. Eine Technik aus der Landschaftsmalerei und Beobachtung der Natur. Ein wunderbares Tool für die Gartenplanung. Außerdem geht´s auch noch ins Theater. Komm´ mit mir mit in den Garten von Jutta...
 

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Alles Gute für Deinen Garten!

Pflanzen Polemonium caeruleum und Sonnenhut in der Sorte `Goldsturm`.

Transkript

Gartencoach der Garten-Design-Podcast So geht Garten-Design Moin, Moin aus dem schönen Hamburg, vielen Dank für diese ganzen Nachrichten, ich freue mich total! Ich bin so gerne im Kontakt mit euch da draußen und ihr schickt mir Ideen für neue Podcastfolgen, Wünsche für bestimmte Themenbereiche, der ein oder andere braucht, auch mal ein bisschen Hilfe, mache ich doch gerne! Mittlerweile habe ich eine wirklich lange Liste von Themen, zu den ich mal ein Podcast einsprechen möchte, ich habe keine Ahnung, wann ich das alles machen soll, deswegen habe ich mir etwas überlegt. Die nächste oder vielleicht über nächste Podcastfolge, da bestimme nicht ich das Thema, sondern ich werde jetzt gleich eine Liste vom Potenzien-Themen vorlesen, zu welchen Themenvorschlag ich dann das meiste Feedback bekomme, die meiste Rückmeldung, sei es, dass in den Kommentaren geschrieben wird oder ihr mir den Nachricht schickt, wenn ihr das alles sammeln, prüfen, sichten und dann gucken, welche Folgen aufs Treppchen kommen. So, hier kommt jetzt die Liste, keine Sorge, ich liess nicht alle Themen vor, weil das sind mittlerweile weit über... weit über 60 Themen, 60 Podcastfolgen, wann so nicht das alles einsprechen. So, jetzt Jessica hier nicht meckern, hier kommt jetzt die Wunschliste. Achtsamkeit im Garten, der moderne Gartenstil erklärt, ein Garten unter 100 Euro geht das, wie legt man eine? Staudenwiese an, mit Hunden im Garten, Zäune, Möglichkeiten, Gestaltungsvorschläge, was auch oft nachgefragt wird, ist, wann pflanze ich was? Also was im Frühjahr, was im Herbst, kann ich im Sommer auch noch bestimmte Pflanzen setzen, wann setzt man Blumenzwiebeln, wann Stauden, wann Bäume. Also wann pflanze ich was? Sehr cool finde ich auch das Thema "Esbara Garten", also ein komplette Garten, den du essen kannst. Es ist natürlich nur eine Theorie, so was habe ich noch nie gebaut, aber ich finde das Thema mega. Oder wie wäre eine Podcastfolge über Stauden Basics, also welche Dauden, funktionieren bei dir einfach im Garten, mit Beispielen für unterschiedliche Standorte. Oder letzte Idee, mehr Natur im Garten, ist doch auch eine schöne Idee. Also, Achtsamkeit, moderne Stil, Garten unter 100 Euro, Stauden wie sie, ein Garten für Hunde, Zäune, was geht, wann pflanze ich was? Esbara Garten, Stauden Basics und mehr Natur im Garten. Ich bin gespannt. So, und dann kannst du mir jetzt auch gleich eine Bewertung darlassen, kannst diesen Podcast folgen, kannst mir auf Spotify ein Sternchen geben. Hast du dich mal gefragt, warum Podcaster YouTuber, warum die das immer sagen, warum man hier immer bettelt, um ein Like, um ein Sternchen, das zeigt mir, dass zugehört wird, dass du diesen Content hier magst, dass dir dieser Podcast gefällt. Deswegen würde ich mich super mega freuen, wenn du mir ein Sternchen gibst, ein Abo oder ein Like. So, jetzt lasst mal zum eigentlichen Inhalt dieser Podcast folgekommen. Ich habe eine Mailbekommen und zwar von der lieben Jutta. Jutta bekommt gerade einen neuen Wintergarten und sie haben die Terrasse umgestaltet. Ich habe Bilder bekommen, die darf ich auf Instagram auch posten. Das ist nicht selbstverständlich. Danke für die Fotos. Das Problem ist nicht der Wintergarten, sondern der Abstand vom Wintergarten zum Nachbarn. Lasst das vielleicht drei Meter Abstand sein. Das ist nicht viel. Jutta hat mir die Frage gestellt, ich glaube ich darf diesen Einsatz aus der Mail vorlesen. Meine Frage lautet nun, wie schaffe ich ist, dass ich einen Sichtschutz habe und der noch das Gefühl von Enge vermeide. Schaffe ich es den Garten optisch tiefer zu gestalten. Je nachdem wo ich so nachschlage heißt, ist dunkle Pflanzen nach vorne, hell nach hinten. Manchmal aber auch genau umgekehrt. Zudem gibt es den Tipp großlaubige Pflanzen nach vorne, kleinlaubige nach hinten. Macht das bei so wenig Platz überhaupt Sinn? In dieser Podcast folge geht es um das Erzeugen von Tiefe bei dir im Garten. Jutta hat genau drei Meter Platz, um dort Tiefe zu erzeugen und einen Sichtschutz zu generieren. Schauen wir mal, dass wir auf diesen drei Metern alles realisieren können. So wie kannst du dir jetzt den Blick aus dem Wintergarten vorstellen? In drei Meter Abstand wird der Garten auf, dann kommt das Carport vom Nachbarn. Das Carport hat einen Dachgedeckt mit roten Ziegeln und an der Seite ist es teilweise halb offen, da ist nämlich ein Holzsichtschutzzaun, teilweise auch geschlossenes Mauerwerk. Daran angrenzen, links und rechts, Buchenhecke von der Jutta. Direkt am Carport hat Jutta auch ein paar Stauden gepflanzt, ein paar Anermonen, Frauenmantel, Hotensien. Aber das reicht nicht. Du guckst halt frontal immer auf dieses Carport drauf und dadurch, dass das hier auch noch semi-transparent ist, guckst du auch noch durch das Carport hindurch. Es ist ganz klar, hier bedarf es nicht nur der optischen Aufwertung, auf jeden Fall braucht es hier auch einen Sichtschutz. Fangen wir jetzt aber mit dem an was Jutta in der Mail geschrieben hatte, mit diesen Helle Farben nach vorne oder doch nach hinten, große Strukturen nach vorne, kleines nach hinten oder alles andersrum. Weil das wird sozusagen die Basis, Fundament für diese ganze Podcastfolge werden. Ich möchte über die Farbperspektive sprechen. Ich habe gelesen, die wird auch Luftperspektive genannt. Das ist eine ganz fundamentale Technik der Landschaftsmalerei und die beruht auf Beobachtung von ganz natürlichen atmosphärischen Effekten. Die beschreibt, wie sich die Farben und Kontraste mit zunehmender Entfernung verändern und hilft dabei, räulliche Tiefe auf hier einer nur zweidimensionalen Leinwand zu erzeugen. Kurz und knapp die Farben in der Natur verändern sich, je nachdem, ob ein Objekt nah an dir dran ist oder ganz weit weg. Das Grundprinzip der Farbperspektive, die atmosphäre zwischen dem Betrachter und einem entfernten Objekt filtert und streute das Licht. Und dadurch entstehen ganz typische Veränderungen. Wir sind ganz klar. Objekte, die vorne stehen, erscheinen in kräftigen, warmen Farben mit starken Kontrasten, ist ja nah an dir dran. Stehen die aber in der Ferne, dann werden sie blasser. Kühler und natürlich auch kontrastarmer, weil ist ja weit weg. Farbtöne in rot, die verschwinden zuerst, danach das Gelb, während Blautöne am längsten erhalten bleiben. Leonardo da Vinci über einer der ersten, der diese Beobachtungen zu Papier gebracht hat. Der wendete sie in seinen Werken an und das natürlich meisterhaft. Die niederländischen Landschaftsmaler am 17. Jahrhundert, wie Jacob von Rusidael die perfektionierten die Technik und die französischen im pressionisten, schwierigs Wort für einen Podcast, erweiterten sie durch weitere Studien, haben das Licht beobachtet und das auch noch zu verschiedenen Tageszeiten. Also ganz praktisch, Maler verwenden die Farbperspektive durchgestaffelte Farbtemperaturen, warme Farbtöne, rot, orange, gelb. Die kommen nach vorne, neutrale in die Mitte, kühle Farbtöne, blau, violett, die kommen nach hinten. Gleichzeitig nimmt auch die Farbsättigung ab und die Helligkeit gleicht sich dem des Himmels an. Details verschwinden zunehmend und Konturen werden immer weicher. Diese Technik, die bleibt auch in unserer zeitgenössischen Landschaftsmalerei, relevant, wird dann noch mit anderen perspektivischen Mitteln, Größenperspektiven, anderen kombiniert und erzielt wirklich total überzeugende räumliche Wirkung. Jetzt legst du vielleicht den Kopf ein bisschen schief, blinzelst und fragst mich, Jessica Warum erzeugt denn genau das Tiefe? Die Tiefe entsteht aufgrund deiner menschlichen Wahrnehmung. Dein Auge, das nimmt in der Realität wahr, das entfernte Objekte einfach blasser und bleulicher erscheinen. Der Grund dafür, Luftpartikel, Feuchtigkeit, Staub . Die streuen das kurzweilige Licht stärker. Wir haben das zu dem auch gelernt, das ist eine gewisse Seeerfahrung. Wir wissen einfach, warme, Farben, die wirken, näher, kalte Farben, scheinen weiter weg. Der Kontrast, der nimmt einfach ab vorne, hast du starke, hell dunkelkontraste und Farbsättigungen. Während hinten, da in der Entfernung, in fünf Kilometer dahinter im Berg, da hast du nur noch ganz schwache Kontraste, entsättigte Farben. Und unser Gehirn interpretiert das automatisch als räumliche Distanz. Kombinierst du also, verschwommende Konturen, wenige Details im Hintergrund, so verstärkt das die Tiefenillusionen. Die holländischen Meister verstanden das. Die wussten, wie sie eine flache Leinwand in ein dreidimensionalen Raum verwandeln konnten. Ist eine Art optische Täuschung, die aber dein Gehirn akzeptiert. Also, Grundprinzipchen der Farbperspektive, warme Farben in den Vordergrund, besagtes Rot, Gelb und auch Warmes Pink, Pflanzen, die diese Farben haben, die kommen nach vorne in dein Beet oder in Randbereiche. Die kühlen Farben, die kommen in den Hintergrund, wenn du Tiefe erzeugen willst. Denn blau und violett, die erzeugen, besagte optische Distanz. Die kommen in den hinteren Gartenbereich. Du kannst mit Farbverläufen arbeiten, wenn du das magst. Vorne die leuchtenden Farben, Rot, Gelb, in der Mitte Übergangsfarben, Rosa, Purpur und dann ganz nach hinten, die zurückhaltenden Farben, blau, violett. Das jetzt mal pflanzlich übersetzt, ein wunderschönes leuchendes Gelb und im Namen hat es diese Pflanze auch schon, der wunderbar leuchtende Sonnenhut Goldsturm. Das ist die Rudbeckia fulgida var. sullivantii in der Sorte Goldsturm. Die wächst schön aufrecht, wird ungefähr 50, 60 cm hoch. Wunderbare einfache Blüten, Blütenfarbe Goldgelb und in der Mitte schwarz. Strahlenförmig. Von August bis Oktober hast du da Blüten, Zauber und diese Blüten sind auch richtig groß. 5 bis 10 cm. Ein wunderbar gelber. Blickfang bei dir am Garten. Die kommt nach vorne und was kommt nach hinten? Was wollen wir hinten vom Farbton? Was du dunstig verblassenes. Und da könnte ich mir richtig gut die Jakobsleiter vorstellen. Polemonium caeruleum. Das ist eine heimische Staude mit dichten, dekorativen Blütenrisspen. Einfach blau. Blüte ist klein. Auch das haben wir gesagt, wir wollen ja diesen größten Kontrast haben. Und was ich an der Jakobsleiter auch noch gut finde, das sind ihre Blätter. Die Blätter von der Jakobsleiter, die sind gefiedert, länge und auch kleiner als die Blätter vom Sonnenhut. Wir wollten ja auch den Kontrast haben mit der Detailschärfe. Vorne große, klar umrandete Blätter vom Sonnenhut und hinten dann die feinen gefiederten Blätter von der Jakobsleiter. Was nicht 100%ig passt in dieser Kombination. Die Jakobsleiter blüten ein bisschen früher als der Sonnenhut. Aber ich denke zum Vergleich, wenn du dir diese beiden Pflanzen angucken magst, diese beiden Pflanzen, die transportieren einfach dieses Formen und Farbspiel richtig gut. Wir können jetzt die Jakobsleiter in der Sorte Purple Rain nehmen, die blüt bisschen später im Jahr, aber die wird mir zu klein für den Hintergrund. Nimmst als Beispiel Polemonium caeruleum, die Jakobsleiter, feine Blätter, zarte Farbe, dagegen vorne in der ersten Reihe der leuchtende Sonnenhut Goldsturm. Das kann ich natürlich hier nicht so stehen lassen. Also tauschen mir jetzt die gelbe Blume. Was ist da noch vorne und hat richtig große auffällige Blüten, die Sonnenbraut in der Sorte The Bishop . Helenium bigelovii The Bishop. Die hat viele leuchtende Gelbe, Einzelblüten, tiefes Gelb wirklich scheinförmig. Die Blüten bisschen früher, die Blüte Juni, bis August. Hat ungefähr auch die gleiche Höhe, 60, 70 Zentimeter, ist übrigens auch eine ganz beliebte Schnittblume. Eine andere gelbe und heimische Alternative Buphthalmum salicifolium, das Ochsenauge. Es ist ein einheimischer Korbblütler, den findet man oft in den Gärten, der ist robust, winterat, Pflegeleicht, hat hübsche Goldgelbe Blüten. Daher wird er manchmal auch Goldmageritte genannt. Du spielst mit den Kontrasten in der Farbperspektive, mit dem warm kalt kontrast, warme Farben wirken näher. Rot orange gelb, diesen aktivierend, diesen Präsent. Kühlefarben hatten wir jetzt ganz oft berühmt, zurückhaltend, distanziert. Zweiter Kontrast, Sättigung. Von dem Bild intensiv gesättigt, also kräftige reine Farben, hoher Farbanteil lebendig präsent und hinten endsättigt. Gebrochene Farben, ein höherer Grauanteil, gedämpft, zurückhaltend. Der Grund dafür, dunst in der Atmosphäre, das reduziert die Intensität der Farbe mit zunehmender Distanz. Auch wegen der Distanz, Kontrastperspektive, vorne, wo es nah ist, da siehst du alles ganz klar, hohem Kontrast und weiter hinten, ganz weit weg, dort natürlich dann weiche Übergänge, weniger Kontrast. Ja, große Objekte, die wirken einfach näher, kleine, weiter weg. Unser Gehirn interpretiert dies als räumliche Tiefe. Das bedeutet vorne in die erst drei Pflanzen mit großen, markanten Blätter. Besagte, Hosta, Bergenien, Heuchera. Hinten, kleinen Blätterige, filigrane Pflanzen, Schleierkraut, feinblätterige Gräser. Da kann ich dir das Pennisetum das Lampenputzergras sehr empfehlen. Ganz wichtig, der Größenunterschied muss deutlich sein, zwischen vorn und hinten. Das ist ganz wichtig. So, ich denke, wir haben die Landschaftsmalerei jetzt genug strapaziert, wir wechseln, wir gehen jetzt ins Theater. So eine Theaterbühne ist auch ein räumlich begrenzter Raum und mit Kulissen kann man dort wirklich eine optische Tiefe erschaffen. Dabei wird im Kulissenbau nach den gleichen Regeln gearbeitet, wie bei der Landschaftsmalerei, auch hier wird auf die Farben geguckt, warm nach vorne, kühl nach hinten. Auch hier gibt es eine Unschärfe im Detail, je weiter die jeweilige Kulisse im Hintergrund ist. Aber Kulissen können auch noch ein bisschen mehr Tricksen zum Beispiel werden Objekte, gleiche Objekte, die werden auf den vorderen Kulissen groß dargestellt und im Hintergrund auch, wenn es das gleiche Haus ist, wo Häuser rein, Bäume werden die immer kleiner und das Auge, das ergänzt dann sozusagen automatisch die Tiefe, die eine Fluchtpunkt dahinten. Eines können wir aber aus dem Kulissenbau für den Garten mitnehmen und das finde ich wirklich richtig gut geeignet um Tiefe zu erzeugen und das ist das versetzte aufstellen. Also zum Beispiel nehmen wir mal Ranketer. Die sind schön schmal, bringen dir eine weitere Ebene und das ist ja das, was wir wollen. Wir wollen versuchen, möglichst viele Ebene hintereinander aufzustellen, genauso wie auf der Bühne wollen wir das nutzen. Unterschiedliche Kulissen versetzt zueinander, also nicht hintereinander weg, aufgefehlt wie Perlen auf der Perlenschnur nur, sondern versetzt. Und das dann auch noch einen Schritt weiter, teilweise überlappend. Wenn Dinge überlappen, wenn etwas Großes, etwas kKeines verdeckt, dann ergänzt dein Gehirn automatisch oder muss ja Fläche dazwischen sein und so wird Tiefe erzeugt. Das kannst du im Garten mit besagten, Rankgitter machen, das finde ich richtig schön. Du kannst aber auch zum Beispiel einen tönernem Topf nehmen, da wachsen dann Petunien oder Geranien drin und davor stelltst du jetzt zum Beispiel ein wunderbares Lampenputzergrass. So, dass du den Topf noch zur Hälfte erkennen kannst und diesen Topf, den lässt du dann von der Pflanzung halb verdecken. Richtig schön auch Pergolen Rosenbögen, weil die schaffen ja im Grunde genommen einen Rahmen. Rahmen sind auch wichtig, auch die erzeugen Tiefe, den ganz Theater, das du auch einen Rahmen drumherum, weil so einen Rahmen der lenkt deinen Blick automatisch auf das Bühnenbild. Da guckst du nicht links und rechts, es sei nur wissen wir, da im Theater alles sitzt. Aber im den meisten Fällen schaust du dir ja das Stück an, das heißt der Blick wird genau nach vorne in diesen Rahmen auf das Bühnenbild gelenkt. Ein Rahmen, das können hohe Pflanzen sein, die seitlich dann an den Rändern gesetzt werden. Die lenken dann den Blick in die Tiefe des Beetes. Auch hohe Dekorations-Elemente an den Seiten, die lenken den Blick nach hinten, erzeugen einen Tunnel-Effekt in die Tiefe, weil dein Auge folgt automatisch den Rahmenlinien. Wenn du so Tiefe erzeugen willst, solltest du die Pflanzen nicht direkt hintereinander platzieren. Also jetzt nicht so wie Zinnsoldaten in Reihen aufstellen. Kann man eine Pflanzengruppe abwechseln sein, weil nach links und rechts ein bisschen versetzt. Ganz interessant, wenn du so arbeitest, Durchblicke lassen, nicht jeden Zentimeter zu pflanzen. So lücken zwischen den Pflanzen die lassen Sichtkorridore, dann kann dein Auge in die Tiefe wandern und das erzeugt nochmal mehr Tiefe. Auch die Höhenstafflung ruhig mal brechen. Gelegendlich mal eine mittelhol Pflanze weiter nach vorne holen oder eine niedrige Pflanze etwas weiter nach hinten. So vermeidest du halt ganz strikte Terrasierung. Diese Unregegelmäßigkeit, die wirkt natürlicher und erzeugt mehr Tiefe als eine rein symmetrische Anordnung. Für den Garten können wir uns etwas von den Kulissen abkucken, nämlich Blickfenster. Grundsätzlich gilt jeder Garten wirkt größer, spannender, wenn du nicht alles auf den ersten Blick komplett sehen kannst, wenn du nicht den ganzen Garten sofort erfassen kannst. Das menschliche Auge liebt,Neugier, Überraschung. Wenn etwas teilweise verdeckt ist, dann willst du wissen, was da hinterliegt. Wenn du alles auf einmal siehst, wenn du da auf der Terrasse stehst und guckst uns aufs Ohr, ja, fertig, jetzt geh ich wir rein, dann ist das nicht spannend. Wenn du nur Ausschnitte siehst, erlebst du Tiefe und Entdeckung. Also ganz gezielt bestimmte Dinge verdecken eine partielle Sichtbarriere. Also größere Pflanzen ganz bewusst nicht alle nach hinten setzen, sondern tatsächlich weiter nach vorne ziehen und hinter dieser großen Pflanze etwas kleineres Halb verstecken. Als ich dann mit Jutta sprach hatte ich ihr vorgeschlagen, eine Bank aufzustellen oder einen Sitzplatz. Du hörst meinen Podcast, du weißt warum man Sitzplatz im Garten aufstellen muss. Ja, bei mir ist es wirklich ein Muss-Ausrufe-Zeichen. Jutta sagte dann, sie hätte eine Bank mit einem Bogen oben drüber, also mit einem Rosenbogen. Das passt doch super da rein. Eine Bank mit einem Rosenbogen leicht nach hinten versetzt aufgestellt, sodass man noch mal eine pflanzliche Ebene davor setzen kann oder vielleicht ein paar Töpfe aufstellen, am Rosenbogen wunderschön Clematis, Rosen in warmen Farben ganz wichtig. Dann wird der Blick da durch den Bogen geführt. Dann hast du vielleicht noch ein, zwei Pflanzen eben in der hinteren unterschiedlichen Strukturen und Größen immer filigraner werden. Besagte Jakobsleitern, Lampemputzergras, so kann man eine prima Tiefe erzeugen. Es ist möglich den Blick im Garten ganz gezielt zu leiten. Das kannst du zum Beispiel mit einem Blickfenster machen, also eine ganz bewusst gesetzte Öffnung in einer Sichtbarriere. Also dieses Fenster da durch den Rosenbogen durch. Pergola, Rosenbogen, wenn du dann durch diesen Bogen gugst und du hast dahinter noch einen kleinen Blickfang, ein kleines Windspiel, ein Vogelhäuschen, Kühle Farben, nicht vergessen, Hintergrund, Kühle Farben, dann hast du da wirklich ein ganz wunderbares Aragement So entsteht räumliche Tiefe. Das können wir uns von den Kulissen abgucken. Mal etwas verdecken, mal etwas Großes vor, etwas kleinere setzen, aber das noch so durchblinzeln lassen. Ganz wichtig dabei, Sichtaxen frei lassen, also auch wirklich, dass man da durchgucken kann, bis auf die letzte Ebene. Blickfenster kreieren, also ganz bewusst Öffnungen, wo du hin durchgucken kannst. Den ganzen dann noch einen Rahmen geben, so wie auf der Bühne auch, zu beiden Seiten dann größere Planzungen aufstellen. Und wenn du dann durch dieses Blickfenster gugst, ganz wichtig, Zielpunkt im Hintergrund. Damit das funktioniert, braucht dein Auge ein Ziel. Wenn du mit Licht arbeiten möchtest, in so einer Situation, dann nicht Spott an und alles einfach von vorne anstrahlen. Das Auge folgt dem Licht und wenn du die hintere Ebene seitlich dezent beleuchtest, dann erzeugst du einen wunderbaren Tiefeneffekt. Es wirkt geheimnisvoller, tiefer, obwohl die Fläche klein ist. Ein kleiner Kniff, wenn es darum geht, Spannung zu erzeugen und ein bisschen mehr Glanz Reflexion du kannst bei deinem Dekoration oder grundsätzlich bei den Materialien auf solche gesetzen, die reflektieren. Das funktioniert im Garten richtig gut mit Metall-Elementen, Lackierten-Elementen, Glas. Das reflektiert das natürlich die Licht bei dir draußen im Garten. Sieht richtig gut aus und bringt nochmal ein bisschen mehr Charme, Glanz, Spannung in deinem Garten. Was fehlt jetzt noch? Was hat mir zu Anfang angesprochen? Der Sichtschutz, die dürfen wir nicht vergessen. Da wir nicht viel Platz haben, können wir keine frei wachsende Hecke dahinsetzen, auch für eine geschnittene Hecke ist, es zu eng ist auch seitens Jutta nicht gewünscht. Also eine bauliche Maßnahme wird es sein, wenig Platz braucht eine Sichtschutzwand. NatürlichenMaterialien sind immer am schönsten im Garten, also eine Sichtschutzwand aus Holz. Grundsätzlich bei diesen Holz-Zaun-Elementen hat man oft die Wahl zwischen vertikalen Streben, also nach oben gehende Lattung oder Horizontal, quere Streben. Beides sieht gut aus. Hat aber ein bisschen unterschiedliche Wirkung bei dir im Garten. Vertikale Streben nach oben lassen, den Zaun und das Grundstück höher wirken. Schaffen eine aufstrebende, dynamische Optik. Können einen kleinen Garten größer erscheiden lassen. Horizontal Streben, waagerecht, können einen Zaun breiter wirken lassen und auch niedriger, haben eine ruhige stabile Optik. Ob aufrecht, ob waagerecht, dem Sichtschutz-Zaun kannst du auch einen Farbanstrich verpassen. Sehr schön finde ich dunkle Farbtöne. Die Metall-Elemente bei Juttas Wintergarten, die haben einen dunkel grauen Farbtun, dunkles Antrazit, Eisenglimmer DB-703. Es ist dunkel. Ein dunkles Grau. Man könnte diesen Farbton auch für den Sichtschutz-Zaun übernehmen. Damit hätte man gleich eine Klammer zwischen Haus und Garten. Es sieht immer richtig gut aus, wenn Elemente aus der Fassade im Garten übernommen werden. Das können Materialien sein, aber auch Farbe. Verknüpft beides und es wirkt dann mehr wie aus einem Guss. Dunkle Wände können Räume auch größer wirken lassen. Das hat was mit den Raumgrenzen zu tun. Dunkle Farben lassen die Wände optisch zurücktreten in den Hintergrund und die genauen Grenzen des Raumes, die werden unscherf wahrgenommen. Das lässt sich den Raum weniger begrenzt wahrnehmen und bei Hellen Wänden, da siehst du jede Ecke, jedes Loch, jede Kante, das macht einen Raum definierter. Dunkle Wände ziehen zu dem weniger Aufmerksamkeit auf sich. Dunkle Farben schlucken das komplette Licht. Dein Blick, der konzentriert sich stattdessen auf die hellen Möbel-Dekorationen, was da vorsteht. Helle Farben die leuchten vor einem dunklen Hintergrund. Und somit kannst du mit einem dunklen Farbton eine Art unendliche Tiefe suggerieren. Ähnlich wie wenn du in die Nacht hinaus schaust und dann wirkt deine Wand nicht wie eine feste Barriere, sondern wie ein offener Raum, der sich gefühlt endlos nach hinten fortsetzt. Wichtig dabei dieser Effekt braucht Kontraste. In zu dunklen Räumen, ohne ausreichend Licht und ohne Kontrast, dann kann der Effekt ins Gegenteil umschlagen. Dann kann so eine dunkle Wand erdrücken. Ich würde auch nie reines Schwarz verwenden. Reines Schwarz, also im absoluten Sinne. 100% Lichtabsorbierung. Das gibt es in der Natur nicht. Es gibt einige sehr dunkle Ecken bei uns auf der Welt. Ja, unten da am Meeresgrund, da bin ich mir sicher, da ist es sehr, sehr dunkel, aber die meisten schwarzen Objekte in der Natur. Also schwarze Steine, Rose, Kohle, die reflektieren immer noch ein Mini-Prozent-Satz des Lichts. Aber physikalisch gesehen sind das eher dunkle Grautöne. Mit der ein oder anderen Maßnahmen kann man Tiefe im Garten erzeugen. Möglichst viele Ebenen hintereinander aufreihen. Aber nicht wie Zinnsoldaten, da alle gerade hintereinander weg, versetzt, überlappt mit vor allem Sichtachsen bis auf die letzte Ebene hinaus. Vorne mehr Kontrast, in der Entfernung, da wird dann alles ein bisschen verschwommen. Denk an die Landschaftsmalerei. Da sieht man im Hintergrund oftmals nur noch dunstige Berge, Felder, Wälder. Vorne auf der ersten Ebene. Dort kannst du dann die Details ausmachen. Warmen Farben, rot, gelb, orange, hinten, kühle Farben, verblassend, im Dunst verschwimmend. Dem ganzen noch einen Rahmen geben und dann Durchblicke schaffen. Blickfenster kreiren durch die dein Bild dann in die Tiefe auf die letzten Ebenen fällt. Ein Blickpunkt nicht vergessen, damit dein Auge auch gecatched wird. So, nun hoffe du bist jetzt. Motiviert und inspiriert, gleich auch in den Garten zu gehen. Ich wünsche dir und deinem Garten alles Gute. Vielen Dank fürs Zuhören. In Hamburg sagt man. Tschüss. Das war Gartencoach. Dein Garten-Design-Podcast. Alle weiteren Infos zu dieser Folge fändest du in den Shownotes. Du hast auch eine Frage zu deinem Garten oder möchtest dein Grünen Daumen weiter entwickeln? Dann besuche Gartencoach auf Instagram oder schreibe eine E-Mail an. Gartencoach@jessica-tag.de. Bis dahin, vielen Dank fürs Zuhören. [Musik] [Musik] [Musik]