Episode 0 - Und es werde Internet
Persönlich, humorvoll, ungeschönt.
30.04.2025 48 min
Zusammenfassung & Show Notes
🎙️ Irgendwas mit Internet – Episode 00: Und es werde Internet
đź•’ Dauer: 48:11 Minuten
🎧 Thema: Irgendwas mit Internet – Ein Unterhaltungspodcast zu Digitalthemen
In unserer ersten Episode stellen wir – Marina und Daniel – unser neues Podcast-Projekt „Irgendwas mit Internet“ vor. Warum starten wir diesen Podcast? Welche Erfahrungen bringen wir mit? Und warum lohnt es sich, über Digitalisierung auch mal anders zu sprechen – persönlich, humorvoll, ungeschönt?
🔍 Highlights der Episode:
• 00:00 – Intro
• 00:29 – Vorstellung Daniel
• 07:32 – Vorstellung Marina
• 12:15 – Was ist denn diese Digitalisierung?
• 24:43 – Digitalisierung im Alltag
• 34:55 – Mythos Bürokratieabbau
• 46:14 – Kulturwandel als Folge der Digitalisierung
• 47:08 – Ausblick auf Folge 01: Digitalzwang
• 47:41 – Outro
đź’¬ Mitdiskutieren:
Was bedeutet Digitalisierung und digitale Teilhabe fĂĽr dich? Schreib uns: podcast@irgendwasmitinternet.com
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🎙️ Irgendwas mit Internet – Episode 00: Und es werde Internet
đź•’ Dauer: 48:11 Minuten
🎧 Thema: Irgendwas mit Internet – Ein Unterhaltungspodcast zu Digitalthemen
In unserer ersten Episode stellen wir – Marina und Daniel – unser neues Podcast-Projekt „Irgendwas mit Internet“ vor. Warum starten wir diesen Podcast? Welche Erfahrungen bringen wir mit? Und warum lohnt es sich, über Digitalisierung auch mal anders zu sprechen – persönlich, humorvoll, ungeschönt?
🔍 Highlights der Episode:
• 00:00 – Intro
• 00:29 – Vorstellung Daniel
• 07:32 – Vorstellung Marina
• 12:15 – Was ist denn diese Digitalisierung?
• 24:43 – Digitalisierung im Alltag
• 34:55 – Mythos Bürokratieabbau
• 46:14 – Kulturwandel als Folge der Digitalisierung
• 47:08 – Ausblick auf Folge 01: Digitalzwang
• 47:41 – Outro
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Was bedeutet Digitalisierung und digitale Teilhabe fĂĽr dich?
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Transkript
Moin Daniel, moin Marina, willkommen
beim Podcast Irgendwas mit Internet?
Yes.
Soll ich kurz erzählen, wie wir zu dem
Namen gekommen sind?
Sehr, sehr gerne.
Studiert habe ich Informatik und bei mir war
eigentlich schon relativ frĂĽh klar, dass ich irgendwann
mal irgendwas mit Internet machen will, zu dem
Zeitpunkt, wo ich angefangen habe zu studieren, aber
noch gar nicht so richtig klar war, was
das eigentlich mal ist, dieses Irgendwas mit Internet.
Und wenn du dann so im familiären Kontext
oder auch in der Nachbarschaft immer mal wieder
gefragt wĂĽrdest, ob du denn nicht irgendwas mit
Computern machst, dann lief das zwangsläufig darauf hinaus,
dass du irgendwie der Mensch bist, der in
der Nachbarschaft die Computer repariert.
Und dann war es immer relativ leicht zu
sagen, nee, nee, ich mache irgendwas mit Internet.
Das hat mit den richtigen Computern und der
Hardware gar nichts zu tun.
Und mittlerweile ist es so fĂĽr mich so
ein Synonym und eigentlich auch eine faule Ausrede,
meinen Beruf gar nicht viel näher erklären zu
mĂĽssen.
Und deswegen hat sich dann so im Freundes
- und Bekanntenkreis das Irgendwas mit Internet etabliert
für das, was ich eigentlich tue, nämlich beraten
im Bereich Cloud und Softwareentwicklung.
Und wann war das so zur Orientierung?
Also wann hast du studiert und wann hast
du angefangen zu sagen, ich mache irgendwas mit
Internet?
Also das mit dem Irgendwas mit Internet fing,
glaube ich, an, als dann irgendwie klar war,
dieses Internet ist gekommen, um zu bleiben.
Also bei uns war das dann so 1994,
als es so den ersten ISDN-Anschluss gab
im Feldversuch.
Und das war dann fĂĽr mich auch so
im Kontext des Chaos Computer Clubs und der
in Berlin ansässigen ComBear, also so eine Hardware
-Expo, wo man dann irgendwie selbstgeklöppelte Computer und
Computerteile verkauft hat, eigentlich relativ klar, dass das
das ist, was ich auch später mal beruflich
machen will.
Was krass, dass es bis heute offensichtlich gehalten
hat von 1994 bis 2025.
Oder ist es so?
Oder sagst du mittlerweile was anderes?
Nee, eigentlich hat sich das tatsächlich gehalten über
die Jahre.
Also zumindest die Begeisterung fĂĽr das Medium und
alles, was da so mit dranhängt, an Veränderungen
auch in der Welt.
Ich meine, mittlerweile trägst du das Internet in
der Tasche mit rum.
Also 1994 waren Smartphones halt eher noch nicht
so ein Thema.
Also ich kann mich daran erinnern, als mein
Vater damals mit dem ersten Mobilfunktelefon ankam.
Das war halt wirklich ein Mobiltelefon.
Also so ein Koffer, im Wesentlichen 98 Prozent
Akku, damit man mal so eine halbe Stunde
unterwegs telefonieren kann.
Aber damals war noch ĂĽberhaupt nicht abzusehen, wo
das ĂĽberhaupt hingeht.
Also so selbst Dotcom und die 2000er Jahre
waren ja noch weit weg.
Sodass tatsächlich so meine erste echte Berührung mit
dem Internet ganz klassisch Online-Rollenspiele waren.
Aber halt eher noch so Text-based.
Und dann irgendwann so die Programmierung von Webseiten.
Lange, lange bevor sowas wie die Cloud ĂĽberhaupt
mal Thema wurde.
Und haben sich die Reaktionen so ĂĽber die
Zeit verändert?
Und wenn ja, wie haben die sich verändert?
Du hast vorhin gesagt, dass man irgendwas mit
Internet.
Waren Fragezeichen im Kopf?
Oder wie war das jetzt im Vergleich zu
heute?
Ich glaube, so das Internet ist Commodity.
Also jeder hat es irgendwo entweder zu Hause
oder benutzt es täglich.
Entweder wissentlich oder unwissentlich.
Also ich glaube, das Internet brauchst du heute
eigentlich fast keinem mehr erklären.
Sowas wie die Cloud, je nach Zielgruppe, halt
schon.
Und ich glaube, das, was wir ja hier
auch vorhaben mit dem Podcast, also eben ĂĽber
Digitalisierung, Digitalisierungsprojekte, Prozesse und so in der heutigen
Episode auch ĂĽber den Digitalzwang zu sprechen, ist
natĂĽrlich was, wo man dann vielleicht doch noch
in erklärungsbedürftigen Geschäftsmodellen landet oder Menschen tatsächlich
dieses Thema auch noch näher bringen muss, ohne
dass man sie ausschlieĂźt beispielsweise.
Also krass, ich merke gerade, wie oldschool ich
aufgewachsen bin, weil ich bin 1994 geboren.
Aber das Mobiltelefon im Koffer, das kenne ich
jetzt nicht.
Aber dass das Internet sowas ist, wo man
sich dann einwählt über die Telefonleitungen und dann
kann man nicht telefonieren und das ist so
stationär ortsgebunden, ist auf jeden Fall ein ganz
groĂźes Mysterium.
Das habe ich selbst miterlebt.
Ja, das ist wahrscheinlich so die frĂĽhe Phase,
der Wechsel von Dial-up hin zu ubiquitous
Internet und immer verfĂĽgbar passiert das.
Und ich denke, auch gerade das ist natĂĽrlich
was, wo deine und auch meine Generation wirklich
groĂź geworden ist mit.
Also wir haben, glaube ich, einen ganz anderen
Zugang zu sowas wie digitalen Medien, wo uns
teilweise jüngere Generationen mittlerweile, glaube ich, auch abhängen.
So ein bisschen sehe ich mich tatsächlich schon
wie so ein IT-Rentner, wenn ich sehe,
wie meine Tochter tatsächlich einfach ganz natürlich, sie
ist jetzt neun, Zugang zu bestimmten Medien hat,
in einem Alter, wo ich das definitiv noch
nicht hatte, weil es sie einfach nicht gab.
Auf der anderen Seite sehe ich aber, und
ich muss sagen, mein Vater war mal sehr
IT-affin.
Also das war so mit die treibende Kraft,
warum ich auch so frĂĽh dann schon in
Kontakt mit damals noch Personalkomputern und später auch
dem Internet gekommen bin.
Aber nichtsdestotrotz, wie einfach so die ältere Gesellschaft
da einfach dran struggelt und wirklich Probleme hat,
auch leidlich moderne Medien zu nutzen und auch
die Fallstricke zu erkennen.
Also nimm so klassische Online-Banking-Scams oder
sowas.
Also ganz oft fällt es ja Menschen älterer
Generationen schwer, eine Fake-Seite von einer echten
zu unterscheiden.
Erklär denen mal, dass da sowas wie ein
Schloss-Symbol irgendwo da sein muss, was dann
aber meistens ja auch gar nicht ausreicht, um
irgendwie ein echtes SSL-Zertifikat oder sowas zu
erkennen.
Also es ist halt, es ist halt diffizil.
Ja, die Scams werden ja auch besser.
Also wir sind auch teilweise auf welche reingefallen
oder mir ist es passiert, da kamen irgendwie
Bewerbungen auf eine nicht existierende Stellenanzeige, aber die
war relativ gut gemacht, auch mit einem Lebenslauf
angehangen und alles passte soweit.
Es war relativ konstant oder konsistent und musste
ich ein bisschen recherchieren, um den rauszukriegen auf
jeden Fall.
Ja, und da wächst, glaube ich, auch so
die Angriffsoberfläche.
Also ihr als neugebackene Unternehmer vor einigen Jahren
werdet das wahrscheinlich auch erlebt haben.
In dem Moment, wo du anfängst, so eine
Firma im Handelsregister einzutragen, kriegst du halt 47
Rechnungen von irgendwelchen Kugelschreiber.
Das ist noch harmlos, die kannst du im
Zweifel entsorgen oder verschenken.
Aber zumindest damals, als ich so meine erste
Firma gegrĂĽndet habe, hatte ich, glaube ich, sieben
oder acht Briefe im Briefkasten von irgendwelchen Adressregistern,
die alle sehr amtlich aussahen, wo du aber
im Wesentlichen halt Abos hättest abschließen können, wenn
du die unterschrieben oder überwiesen hättest.
Okay, jetzt muss ich, glaube ich, einholen, weil
jetzt schon wir gesagt haben und ich mich
noch nicht vorgestellt habe.
Also ich bin Marina und wir war jetzt
in dem Fall die Firma, die ich und
mein Co-GrĂĽnder JoĂź Schnitzler, der jetzt an
meinem Mischpult sitzt, gerade gegrĂĽndet haben.
Und genau, wir machen, wenn man so will,
auch irgendwas mit Internet.
Das finde ich eine sehr gute Erklärung, die
ich jetzt fĂĽr meine Familie mit ĂĽbernehmen werde.
Und ja, ich komme aus einem familiären Hintergrund,
der sehr, sehr wenig mit dem Internet zu
tun hat, nach wie vor noch.
Das hatte ich ja schon angedeutet, dass ich
wĂĽrde fast sagen, so eine Generation zeitlich zurĂĽckliegend
auf dem Niveau hatte ich irgendwie Kontakt mit
dem Internet.
Und das war irgendwann so, dass der Rechner,
der Arbeitsrechner im BĂĽro von der Autowerkstatt von
meinem Vater hatte dann auch Zugang zum Internet.
Und das fand ich mal sehr abgefahren, dass
man sich da einwählen musste.
Und ich habe mir dann das Passwort gemerkt,
wenn meine Tante, die im BĂĽro war, das
so eingetippt hat auf dem Ziffernblock, habe ich
mir das gemerkt und konnte mich dann auch
ins Internet einwählen.
Und habe dafĂĽr dann immer auf den Deckel
bekommen, weil dann gleichzeitig nicht telefoniert werden konnte,
was natĂĽrlich nicht sein soll.
Und ja, habe auch diesen Wechsel hin zu
Internet in der Hosentasche ĂĽber Smartphones und so
weiter, habe ich auch nicht wirklich oder sehr
spät mitgemacht, obwohl das zu der Zeit, wo
ich dann in der Schule war, da fing
das so an.
Aber ich hatte ewig lange auch kein Handy.
Also ich glaube, das erste Handy, vielleicht war
es, es war kein Smartphone, es war noch
eins mit Tasten, aber ich war wirklich schon,
also Abi oder darüber hinaus, also wirklich steinzeitmäßig
spät im Verhältnis zum Stand der Technik.
Und insofern kenne ich auch die Perspektive, dass
es fĂĽr den Alltag, den man so hat,
auch wenn die Technik schon da ist, einfach
keine Rolle spielt, dass es das gibt.
Und auch Kommunikation nach wie vor mit Familie
ist ĂĽber Festnetz.
Also rufe ich beim Festnetz an.
Und mittlerweile habe ich diese Welt nachgeholt.
Ich bin sehr theoretisch drauf, deswegen habe ich
gedacht, wenn schon dann Studium.
Habe Informatik studiert an der Humboldt-Uni und
bin darĂĽber auch in diese Tech-Branche reingerutscht
und habe zu einem Zeitpunkt, wo ich noch
relativ wenig BerĂĽhrungspunkte damit hatte, quasi Software-Rollouts
begleitet.
Diese Jira-Konflux-Geschichte.
Und habe da wahnsinnig viel kennengelernt.
Das war halt einfach eine Zeit von Druckbetankung
und aber auch gleichzeitig halt sehr praktisch.
RĂĽckblickend war das sehr gut, so diese theoretische
Welt an der Uni zu haben und gleichzeitig
quasi zu sehen, wie läuft diese Digitalisierung in
der Wirtschaft ab?
Was macht das?
Also was macht quasi die EinfĂĽhrung von Technik
oder dem Internet mit Arbeitsplätzen?
Wie verändern die sich dadurch?
Und jetzt bin ich so quasi, habe angeschlossen.
Ja, bin jetzt auch, habe das vielleicht ein
bisschen nachgeholt darĂĽber, auch ĂĽber das Studium.
Das, was mir an Erfahrungen jetzt frĂĽher in
der Kindheit, die hätte ich haben können, hatte
ich aber nicht.
Die habe ich quasi so im Nachhinein nachgeholt.
Und insofern ist es so eine Art Schnittstelle
und ich merke tatsächlich diesen Background auch bei
allen Projekten, weil ich einfach weiĂź, dass es
bei diesen neuen Technologien, es ist keine Adaption,
die einfach passiert, auch nicht ohne UnterstĂĽtzung und
die sehr viel verändern kann, also zum Guten
wie auch zum Schlechten.
Und es ist Arbeit und sich reindenken, damit
quasi warm zu werden.
Und das ist, glaube ich, auch in Projekten
eine Motivation, die ich damit reinbringe oder was
mich da vielleicht auch unterscheidet von der Herangehensweise,
dass ich das mitdenke, dass es was Neues
ist und dass man es erklären muss.
Und ich glaube, das ist jetzt quasi der
lange Exkurs zum Podcast, weil irgendwas mit Internet
eigentlich eine ganz schöne Metapher ist für wie
Digitalisierung ankommt bei vielen Menschen.
Und was auch so die Schwankungsbreite ist.
Weil ganz oft, wenn du so guckst, was
bedeutet Digitalisierung für so ein 100-jähriges Familienunternehmen,
was jetzt gerade anfängt, erste Gehversuche in der
digitalen Welt zu machen, fĂĽr die ist sowas
wie eine mobile Webseite.
Selbst in 2025 manchmal noch so der Höhepunkt
der Digitalisierung.
Du hast von der Autowerkstatt von deinem Vater
erzählt.
Und da ist wahrscheinlich auch jetzt der Zwang
da, einfach digitaler zu werden, um ĂĽberhaupt noch
teilzuhaben bei sowas wie Materialbestellung oder Austausch mit
Herstellern oder Teilelieferanten oder sowas.
Oder auch mit Kunden.
Und ich glaube, das ist tatsächlich auch was,
wo diese Bandbreite, je nachdem, wo man sich
genau bewegt, in welchem Spielfeld.
Ist es eher so im öffentlichen Bereich?
Ist es der Mittelständler?
Sind es die Digital Natives born in the
Cloud Startups?
Da bedeutet Digitalisierung auch immer was anderes.
Weil jeweils der Kontext natĂĽrlich ein anderer ist.
Aber was, glaube ich, ĂĽberall schon ein Element
ist, ist auch so ein StĂĽck weit ein
Kulturwandel, der begleitet wird.
Und das ist das, was du, glaube ich,
auch gesagt hattest.
Wir nehmen die Menschen mit.
Ich denke das mit, weil das eben nicht
selbstverständlich ist, dass ich jetzt Arbeitsprozesse, Arbeitsabläufe und
der Arbeitsalltag und auch die Kultur ein StĂĽck
weit ändern.
Also da muss man Menschen einfach abholen und
enablen und coachen.
Und da, wo ich so den Kontext kontrollieren
kann, weil es eben Arbeitsprozesse sind in einem
Unternehmen oder sowas, da geht es noch ganz
gut, alle BĂĽrger Deutschlands zu enablen, ist dann
halt schon wieder ein bisschen schwieriger, wenn es
eben um Dienstleistungen geht, die alle betrifft.
Also irgendwelche Behördengänge oder Fachverfahren zur Verlängerung eines
Personalausweises oder sowas.
Ja, man kann ja auch nicht sagen, es
gibt die Digitalisierung.
Also ich kann nicht sagen, ich lerne jetzt
Digitalisierung und dann komme ich klar.
Also das sind ja alles irgendwie unterschiedliche Lösungen
dann auch.
Und fĂĽr sich dann, also wie geht das
mit dem, haben wir ja gestern darĂĽber gesprochen,
mit dem Personalausweis, das theoretisch auch online gehen
soll.
Ist was anderes als eine deutsche Bahn App,
ist was anderes als Termine beim BĂĽrgeramt machen
oder, oder, oder.
Das ist ja, alles fällt jetzt in dieses
Spektrum.
Und es ist ja, je mehr quasi digitale
Technik Einzug hält, desto, im Prinzip kann man
sagen, es betrifft halt das, deinen bĂĽrgerlichen Alltag,
dein Alltagsleben in allen möglichen Facetten.
Einfach die Teilhabe am Alltag.
Also da, wo es eben nicht selbstbestimmt ist.
Also wir hatten dann gestern ja auch, als
wir so ein bisschen reduziert haben, was so
beim letzten Chaos-Communication-Congress passiert ist und
was da so treibende Themen waren, auch ĂĽber
den Digitalzwang gesprochen.
Und ich denke, ein wesentlicher Punkt ist tatsächlich
die Teilhabe.
Also aus welchen GrĂĽnden auch immer.
Entweder, weil ich es nicht kann, weil ich
mich dazu kognitiv nicht in der Lage fĂĽhle
oder weil ich es durch ein Handicap einfach
nicht kann oder weil ich es auch nicht
möchte.
Also es gibt auch Menschen, die einfach bewusst
auf ein Smartphone verzichten, weil sie eben nicht
immer erreichbar sein möchten, weil sie nicht getrackt
werden wollen, weil sie kein Social Media haben
wollen.
Und wenn du dann bestimmte Dienstleistungen eben verknĂĽpfst
mit sowas wie einem, naja, Digitalzwang, also weil
es braucht eben einen Account oder ein Konto,
um ĂĽberhaupt sowas wie einen Termin bei einem
Bürgeramt machen zu können, dann zwingst du die
Menschen A, eben doch wieder sowas wie einen
Smartphone oder einen Computer besitzen zu mĂĽssen und
Daten preiszugeben, was sie vielleicht nicht wollen.
Also ich denke, bei all diesen Digitalisierungsprojekten, so
sie denn den öffentlichen Raum betreffen, muss man
halt auch immer ĂĽberlegen, was die Kehrseite der
Medaille ist.
Also möchte man tatsächlich bestimmte Dinge vielleicht zur
beschleunigten Verarbeitung digital anbieten, bietet aber immer noch
einen Fallback auf einem analogen Weg an, der
dann einfach für die, die nicht teilhaben können
oder wollen, offen steht.
Und das ist, glaube ich, das, also unabhängig
davon, dass, glaube ich, in Deutschland öffentliche IT
-GroĂźprojekte in der Regel keine, wie soll ich
sagen, keine besonders hohe positive Bilanz aufweisen, um
es mal vorsichtig auszudrĂĽcken, ist das natĂĽrlich auch
was, was, denke ich, insgesamt mit in die
Vorüberlegungen gehört.
Also genau sowas eben mit zu bedenken.
Also wo schlieĂźen wir bewusst Menschen aus und
was sind die Implikationen davon, wenn wir bestimmte
Dinge eben digitalisieren.
Und da ist dann Digitalisierung tatsächlich eben nicht
nur das online verfĂĽgbar machen eines sonst analogen
Arbeitsprozesses oder manuellen Arbeitsprozesses, sondern eben schon auch
eher so ein holistischer Blick auf Dinge.
Ich glaube, bevor wir da jetzt so tiefer
reingehen, ich glaube, da haben wir beide die
Tendenz, dass wir dann so zack ins Thema
rein.
Vielleicht vorher noch mal ein bisschen darĂĽber sprechen,
warum wollen wir jetzt einen Podcast machen?
Ich meine, es gibt sehr viele Podcasts.
Was nehmen wir uns vor?
Also wie man, wenn jetzt jemand zuhört und
sich fragt, warum sollte ich diesen Podcast eigentlich
hören?
Was ist vielleicht zu erwarten an Themen?
Dass wir vielleicht da noch mal ein bisschen
drauf eingehen.
Ich glaube, wir sind jetzt so weit, dass
wir diese Motivation des Erklärens dieser neuen Welt,
die halt Einzug hält, die irgendwas mit Internet
zu tun hat.
Das ist so ganz, ganz grob quasi das,
wie wir auch drauf kommen.
Und ja, vielleicht gehen wir da noch mal
ein bisschen drauf ein.
Total gerne.
Also ich glaube, eine so eine Key Message,
auf die wir uns geeinigt haben, ist, wir
möchten eigentlich auf so einer High Note enden.
Also ein Podcast, der tatsächlich zum Inhalt hat,
einfach rumzubäschen auf gescheiterten Projekten oder
Digitalisierungsprojekten, mag mit Anekdoten gefĂĽllt auch irgendwie ganz
nett sein, ist aber definitiv nicht das, was
wir im Sinn haben, sondern tatsächlich eher die
Themen, die wir angehen und die wir dann
auch versuchen, tiefer zu beleuchten, immer auch in
Kontext zu setzen, um zu schauen, wie kann
man es denn besser machen?
Oder wie haben es denn andere besser gemacht?
Und ich glaube, das ist auch immer so,
da sind wir wieder im beruflichen Kontext, neben
diesem Erklärbeertum, was man natürlich als Berater auch
ganz oft hat, ist es tatsächlich, glaube ich,
immer so mein Anspruch, Dinge in einer guten
Qualität abzuliefern, die dann auch einen Mehrwert bieten.
Ja, aber eine schlechte Lösung macht auch gar
keinen Spaß, zu erklären.
Da federn euch ja auch einfach die Worte.
Und das haben wir nun oft genug gesehen,
von kleinen bis groĂźen Projekten.
Also da finden sich genug Beispiele.
Und es ist immer einfacher, Beispiele zu finden,
die schlecht gemacht sind.
Aber das ist nicht Sinn und Zweck.
Also natĂĽrlich wird es die Beispiele auch geben,
aber immer nur als Anschauungsobjekt, um zu schauen,
warum ist das denn vielleicht so, wie es
ist?
Und wo hätte man dann bestimmte Dinge besser
machen können?
Genau, das war ein Punkt, was wir uns
ĂĽberlegt haben.
Das betrifft jetzt eher so die Form, also
die Themen.
NatĂĽrlich wird man, wenn man sich jetzt groĂźe
Digitalisierungsprojekte insbesondere in Deutschland anschaut, wird man
wahrscheinlich erst mal bei der Problemseite bleiben.
Aber auch da kann man ja unterscheiden, ob
man jetzt sozusagen oberflächlich sagt, ja, ist halt
Mist.
Das ist recht schnell zu haben.
Und ich glaube auch deswegen, da sind sich
ja viele auch darĂĽber einig, so das muss
man nicht weiter vertiefen, sondern vielleicht auch mal
gucken, was sind jetzt wirklich GrĂĽnde dafĂĽr?
Und da wĂĽrden wir jetzt so ein bisschen
quasi unseren beruflichen Background aktivieren, dass wir halt
ein bisschen Erfahrung haben, wie sowas auch laufen
kann oder was gewisse Voraussetzungen auch einfach sind,
um halt dieses Problem wirklich zu verstehen und
vielleicht auch zu gucken, weil das ist, ich
weiĂź nicht, wie es dir geht, also bei
mir ist es eigentlich fast jedem Projekt so,
dass das oberflächliche Problem ist, wenn man das
löst, hat man nichts gewonnen.
Also meistens gibt es darunter immer noch, also
das Spiel kann man recht weit treiben, dass
man guckt, okay, was ist denn der Grund
jetzt für das oberflächliche Problem?
Dann kommt man auf eine, zwei, drei, vier,
fĂĽnf Sachen und die kann man jetzt auch
wieder weiterverfolgen.
Und das muss man dann tatsächlich auch machen,
wenn man möchte, dass die Lösung, die man
anbietet, länger hält als Wochen, Monate oder Jahre.
Also je länger die Lösung halten sollte, desto
tiefer muss man eigentlich diese, wie so eine
Treppe oder Schichten oder Zwiebelmodell, was man sich
da jetzt vorstellen will, so eigentlich runtergehen.
Und darf jetzt natĂĽrlich nicht fĂĽnf Stunden dauern,
da werden wir irgendwie gucken, wie wir das
auf einen Zeitrahmen runterkriegen.
Aber das wäre erstmal der Anspruch, auch bei
Problemen tiefer, vielleicht so ein, zwei Schritte tiefer
zu gehen, von dem, was man an der
Oberfläche mitbekommt.
So, das war das eine.
Und dann, und das ist ja das Schwierige,
auch wenn ich sagen würde, eine gute Lösung
ist immer eine einfache Lösung.
Und daran weiĂź man eigentlich, dass man quasi
auf dem richtigen Weg ist, wenn das, was
rauskommt, quasi so einfach ist, dass man denkt,
das kann doch eigentlich gar nicht sein.
Aber darauf zu kommen, ist ja sehr, sehr
schwierig.
Ich glaube, genau, der Weg dahin ist die
Schwierigkeit.
Also eines der Kernansätze oder so der Kernessenzen
in der Beratung, ist ja in der Regel,
du bist ein Problemlöser.
Also du willst ja nicht zum Kunden kommen
und einfach noch mehr Probleme mitbringen.
Dass er Probleme hat, weiĂź er in der
Regel schon.
Wie tiefgreifend die mitunter sind, not so much.
Das heißt, da tatsächlich eben so ein bisschen
an die Wurzel des Problems vorzudringen und sich
die Zeit zu nehmen und wirklich auch mal
links und rechts zu gucken und zu verstehen,
wie dann die Zusammenhänge sind.
Weil ich glaube, was einen guten Berater auch
auszeichnet, ist tatsächlich nicht einfach so dieses, und
das haben wir in der Softwareentwicklung ganz oft,
dieses Not-invented-here-Syndrom.
So, oh, ich sehe ein Problem.
Ich weiĂź genau, wenn ich das jetzt neu
mache nach meinen AnsprĂĽchen, wird sofort viel besser,
weil hab ich ja gemacht, ist ja neu.
Ganz oft habe ich dann das eine Problem
durch ein anderes ersetzt, aber sich wirklich mal
die MĂĽhe machen, die Zeit nehmen, da in
die Tiefe reinzugehen und zu analysieren, warum ist
denn das so, wie es ist?
Wie sind denn die Zusammenhänge?
Und wie kann ich es denn ganzheitlich lösen?
Und das ist tatsächlich auch der Aufwand, der
dann zu einer guten und im Ideal vereinfachten
Lösung führt.
Und der Weg dahin, der kann steinig und
hart sein, aber ich glaube, es zahlt immer
aufs Ergebnis ein.
Auch wenn natĂĽrlich Auftraggeber ganz gerne mal so
Quick-Wins sehen wollen und sagen, hey, wie
können wir denn hier mit einem Drittel der
Zeit doppelt so viele Ergebnisse heben?
Aber ich glaube, da muss man dann auch
mal so ein bisschen, ja, sich den Kunden
ein StĂĽck weit erziehen oder den Auftraggebern ein
StĂĽck weit erziehen und sagen, hey, also klar
kann man machen, aber dann können wir ja
das eine Pflaster durch ein anderes ersetzen, aber
gewonnen hast du damit langfristig nichts.
Genau, aber wir wollen ja jetzt schon weniger
jetzt, oder vielleicht gibt es auch mal die
Gelegenheit, dass wir ĂĽber konkrete Projekte sprechen, aber
Fokus, so wie ich jetzt drĂĽber nachgedacht habe
und wie wir jetzt am Anfang vom Gespräch
auch angefangen haben, sind das schon diese Digitalisierungsprojekte,
die jetzt im Alltag spĂĽrbar sind.
Also da kann man jetzt an Nahverkehr denken,
also die Deutsche Bahn, an die Ehepatientenakte, also
diese Digitalisierungsprojekte, die natĂĽrlich auch, weil sie halt
als in der Regel wirtschaftlich gerechnete Projekte abgewickelt
werden, haben wir, glaube ich, immer diese, ich
sage mal, berufliche Komponente von uns da drin,
weil ich glaube, die muss man auch da
mit reindenken, weil das der Kontext ist, wo
das stattfindet.
Aber tatsächlich wollen wir uns themenmäßig, und das
ist, glaube ich, wahnsinnig viel Material und wahnsinnig
große Fälle, wo wir wirklich gucken müssen, wie
das zeittechnisch gut hinhaut, diese tatsächlich Infrastruktur
-Digitalisierungsprojekte, die jetzt nicht in dieser Berater-Tech
-Szene irgendwie relevant sind, wo es jetzt um
Optimieren von Prozessen oder sonst was geht, sondern
um Digitalisierung bedeutet, dass der Alltag, das, was
vorher nicht digital war, jetzt digital stattfindet.
Und was macht das?
Was hängt da dran?
Was hat das fĂĽr Konsequenzen fĂĽr letzten Endes
alle?
Genau, und ich denke, da ist auch die
Idee, die wir verfolgen, jede Episode ein StĂĽck
weit ein Thema aufzugreifen und zu vertiefen.
Also wir haben jetzt die Bundestagswahlen bevorstehend.
Das heiĂźt, auch da wird es sicherlich eine
Episode geben, in der wir uns dann wahrscheinlich
nicht mehr vor der Wahl, sondern nach der
Wahl die Parteiprogramme mal ein bisschen genauer angucken,
der dann gewählten Parteien, um zu schauen, wie
sieht denn die digitale Agenda aus?
Braucht so was wie eine Deutschland-App oder
eine E-ID in der Tiefe?
Und wie geht es da ĂĽberhaupt weiter im
Hinblick auf Verwaltungsmodernisierung oder Optimierung und Verbesserung von
Prozessen oder Verschlanken der Verwaltung oder was auch
immer?
Und ansonsten, du hattest Personennahverkehr schon angesprochen, also
auch da, ich meine, wir brauchen jetzt keine
Folge, was Bahnbashing machen, aber es gibt, glaube
ich, genug Themen und auch genug Tiefe, um
da tatsächlich mal reinzuschauen.
Wie kann man denn an der Stelle Digitalisierung
besser machen?
Denn ich glaube, viele Dinge sind so, wie
sie sind.
Nicht gut.
Nicht gut, genau.
Da gibt es auf jeden Fall ganz viel
Luft nach oben.
Und teilweise sitzen wir da einfach auf sehr
antiquierten Infrastrukturen und Prozessen und Artefakten und Interfaces
auch.
Also wenn ich mir so anschaue, wie so
die Bahnticketbuchung teilweise immer noch funktioniert.
Also wir haben fĂĽr Kunden so Checkoutstrecken gebaut,
die halt einfach auf Zeit optimiert waren.
Da sind wir mit der Bahn und Co.
immer noch ganz weit hinten.
Das heiĂźt, auch da kann man mal schauen,
warum ist denn das so, wie es ist
und geht das nicht besser?
Bin ich gespannt, was dir da einfällt.
Ja, im Prinzip glaube ich, ich glaube so
als Setting the Scene, was könnte sich jetzt
noch ein Hörer fragen oder eine Hörerin?
Was qualifiziert uns dazu?
Was qualifiziert uns dazu?
Ich habe studiert.
Nein, ich glaube zum einen natĂĽrlich so ein
StĂĽck weit die Erfahrung, die wir aus den
Beratungsprojekten gewonnen haben.
Und ansonsten sind wir, glaube ich, einfach interessierte
Problemsolver, die tatsächlich eben nicht in einem das
war schon immer so, das muss jetzt auch
so weitergehen, Kanon einstimmen, sondern wirklich einfach ein
gewisses Interesse und einen gewissen Enthusiasmus haben, uns
die Probleme einfach mal, wie soll ich sagen,
unbiased tiefer anzuschauen.
Ja, mir fällt da, ich weiß nicht, ob
ihr den Spruch noch irgendwie in Verwendung habt,
aber ihr hattet doch mal bei Kreuzwerker Retouch
Running Systems oder so was, den Spruch fand
ich gut.
Ich finde, der passt eigentlich super dazu.
Es ist gar nicht so sehr, dass man
jetzt, ich finde manchmal, oder nee, ich finde
immer ist eigentlich eine zu technische Herangehensweise bei
so Projekten schwierig, weil man dann vergisst, was
da hinten drum dran hängt.
Also irgendwie ist es die ganze Zeit so
ein Schnittstellen-Denken, dass ich ĂĽberlege, ja, technisch
gute Lösung, aber wie, die kann technisch gut
sein, aber nicht nutzerinfreundlich zum Beispiel.
Oder man hat zwar den Code irgendwie gut
geschrieben, aber der löst ein falsches Problem, weil
man das Problem nicht richtig verstanden hat.
Und insofern quasi diese Einstellung, Problembewusstsein klingt jetzt
so negativ, aber dass man sich wirklich reindenkt
und wie du es gerade gesagt hast, sich
nicht von einem Status Quo ausgeht und den
immer mitdenkt als Grundlage, auf der das passieren
muss.
Weil so meistens ist eine wirklich gute Lösung
eine, wo man mal so ganz viel vergisst
erst mal, gar nicht irgendwie neu dazu tut,
sondern erst mal ganz, ganz viel vergessen und
die Sache neu denkt.
Ja, und auch den Status Quo nicht als
solchen akzeptiert.
Also vor vielen Jahren mal bei einer Landesrundfunkanstalt,
wĂĽrde man allgemein sagen, bei dem Aufbau von
der digitalen Senderegie unterstĂĽtzt.
Also die kommen halt vom klassischen linearen Fernsehen
und haben halt eben eine Senderegie, die ganz
klassisch ĂĽber die Antenne Programm ausgestrahlt hat.
Und dann waren plötzlich so Dinge wie YouTube
und Co.
und die ganzen Set-Top-Boxen, die man
da so hatte, von irgendwelchen privaten Anbietern auf
dem Plan und dann bis hin zu der
Digitalisierung.