Den eigenen Körper lieben – Befreiung oder neues Projekt der Selbstoptimierung?
Den eigenen Körper lieben – Befreiung oder neues Projekt der Selbstoptimierung?
19.08.2025
24 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Folge erfährst du, warum ich „Selbstliebe“ und „den eigenen Körper lieben“ teilweise kritisch sehe.
Ich spreche darüber, wie Selbstliebe zu einem neuen, schwer erreichbaren Ideal wird, welche Auswirkungen das haben kann und warum mir dieses Thema oft zu unpolitisch ist.
Am Ende geht es um einen alternativen, alltagstauglicheren Weg zu mehr Körperakzeptanz.
Willkommen beim Podcast Körper und Gesellschaft, dem Podcast für das ThemaKörperakzeptanz. Mein Name ist Ira Schumann.Hier kommt jetzt endlich diese Folge, die ich jetzt seit Wochenangekündigt habe, nämlich zum Thema Selbstliebe,den eigenen Körper lieben. Undich nehme diese Folge gerade leicht, Wie sagtman, widerstrebend auf. Also einerseitsfreue ich mich drauf, die Folge zu machen. Ich merke auch so, das war jetztauch dran. Achso, übrigens, wenn du die Folge hörst, die ist nicht üblicherwie üblicherweise am Samstag rausgekommen, sondern kommt jetzt an den Dienstag raus,einfach weil es ging vorher nicht. Genau,ich hatte am Samstag einen Workshop und dann war einfach viel losund ich war müde und deswegen kommt sie erst jetzt raus. Aber ichhatte das Gefühl, ich wollte das jetzt nicht noch eine Woche weiter rumschleppen.Also und ich wollte auch darüber sprechen, vielleicht hilft das Sprechen auch meineGedanken so ein bisschen zu sortieren und gleichzeitig ist das widerstrebende,dass ich das Gefühl habe, bei demThema ist was, wo ich den Finger noch nicht so richtigdrauflegen kann.Und ich komme aber auch nicht an den Punkt, dass es sich irgendwie klärt. Unddann denke ich, gut, dann ist das vielleicht einfach so. Also ich habe jetzt micheinfach entschieden, damit jetzt rauszugehen.Dieses Jahr probiere ich generell, mit Sachen früherrauszugehen. Ich habe im Juli eine Newsletter geschrieben, wo es darumging, die 70-Prozent-Regel und diese Idee vonmit Sachen auch schon in die Welt rausgehen oder auch Entscheidungen schon dannfällen, wenn man sich nur zu 70 Prozent sicher ist oder wenn man denkt, esist nur zu 70 Prozent fertig oder es ist nur zu 70 Prozent so, wieman es eigentlich haben wollte.Und ich finde, das ist eine sehr hilfreiche Regel, sonst würde es diesen Podcast nichtgeben. Und bei dieser Folge fühltsich das inhaltlich auch gerade so an. Also eigentlich fühle ich micheher so bei 60 Prozent. Aber ich gehe damit jetzt mal raus undhabe gedacht, hey, ich könnte ja in einem Jahr, in einem halben Jahr einfach nochmaleine Folge zu dem Thema machen, wenn ich dann klarer weiß,was das vielleicht auch ist, was mich da irritiertoder was ich da nicht auf den Punkt bringen kann. Lange Vorrede.Also Thema Selbstliebe, Thema Körperlieben.Ich werde was dazu sagen, warum dieseseigentlich positive Ziel, den eigenen Körper lieben, ist ja was eigentlichPositives, ist was sehr Radikales. Ich werde einmal noch mal kurz wasdazu sagen, warum dieses Ziel einfach auch sich unmöglichanfühlen kann, Stress auslösen kann. Da gibt es eine Überschneidungzu der Folge, die ich letztens hatte, das mit den 3 Gründen, warum das soschwer ist mit dem Thema Körperakzeptanz. Aber das mache ich nur ganzkurz. Aber ich glaube, es wird mehr darum gehen, Ichhabe einfach immer wieder ein Unbehagen, wenn ich Inhalte zudem Thema sehe. Ich glaube, ich versuche das ein bisschen auf den Punkt zu bringenund ich versuche eben zu beschreiben, warum dieses Ziel Selbstliebe,den Körper lieben, oder vielleicht auch eher das Redendarüber, wie ich das auf Social Media wahrnehme, warum ich das zum Teil als problematischempfinde. Und am Ende sag ich kurz, was ich stattdessenvorschlage. Okay, losgeht's. Also, Grund Nummer 1,warum ich das Ziel Selbstliebe schwierig finde, ist, ja,das, was ich schon mal gesagt habe hier, dieses Ziel, deinen Körperlieben zu lernen, kann als erster Schrittzu groß sein. Also wenn du eben lange Zeit deinen Körper abgelehntund vielleicht sogar gehasst hast, dann kann es sein, dass es für dicheben schwer und überfordernd ist, auf einmal deinen Körper zu lieben oderlieben zu wollen. Und es ist eben einfach schwer, plötzlich ganz andersauf den eigenen Körper zu schauen und anders mit ihm umzugehen.Und Die meisten von uns haben einfach ihr ganzes Leben lang gelernt,dass, oder eigentlich alle von uns, dass Körper so und so aussehensollen oder so und so funktionieren sollen, gut genug zusein. Und dann ebenauf einmal diesen Blick zu wechseln, zu sagen, mein Körper ist gut genug, egal wieer funktioniert, also funktioniert wieder in Anführungszeichen oder wie er aussieht,das ist, und den dann auch noch zu lieben, so wie er ist, das istein ganz schön großer Schritt. Und ich habe immer wieder den Eindruck,dass dieser Anspruch eben Druck auslösenkann und so ein Gefühl des Versagens am Ende produzieren kann. Das habe ich glaubeich auch schon an anderer Stelle gesagt. Also so dieses Gefühl von, hey ich habees mein ganzes Leben lang nicht geschafft abzunehmen und den Körperzu erreichen, den ich mir wünsche oder den ich mirwünschen sollte. Und jetzt schaffe ich es auch nicht, mich selbst zu lieben.Also wieder gescheitert, wieder versagt. Also das ist diese eineKritik, die ich habe an diesem Ziel, die ich auch schon mal gesagt habe.Das wirkt für mich als Entwicklungsziel, als Veränderungsziel zu groß.Aber ich habe noch, genau, ich habe, wie gesagt, so ein Unbehagen mit diesemZiel, Selbstliebe, den Körperlieben. Und ich glaube, die Sachen kommen jetzt tatsächlich. Das sind auchdie Sachen, wo ich das Gefühl habe, Mensch, da ist was, aber ich kann esvielleicht noch nicht so richtig beschreiben. Aber ich versuche es mal.Also wenn ich mich so auf Social Media umschaue oderauch Blog-Texte lese von anderen, dann habe ich immerwieder den Eindruck, und das betrifft nicht alle, die unter dem Thema Selbstliebe unterwegssind, aber bei vielen habe ich den Eindruck, oder eben auch bei vielen Inhaltenzu dem Thema, dass das Ziel, den eigenen Körper zulieben, fast schon so etwas wie so ein neues Ideal geworden ist. Geworden ist.Also ich habe den Eindruck, ganz lange, und das ist ja auch nicht vorbei,also ich tue jetzt, also das ist jetzt, meint jetzt nicht, dass dieser, dass dieseganzen Ideale rund das Thema Körper weg sind, das meine ichnicht. Aber ich habe den Eindruck, da sindMenschen, die einfach für die lange ihr Körper ein nie endenwollendes Projekt war,und die dann irgendwann diesen Schritt geschafft haben zu sagen, ich mach das nicht mehr,ich mach da nicht mehr mit. Und das ist was Unglaubliches, also was sehrRadikales, das so zu machen. Und ich habe aber manchmal denEindruck, dass da dann manchmal Selbstliebe jetzt alsneues Projekt der Selbstoptimierung irgendwie diesen Raumfüllt. Und dass es irgendwie wieder so ein neuer, sehrhoher Anspruch und vielleicht auch fast nicht erfüllbarerAnspruch an sich selbst jetzt ist.Und ich glaube, ein Unbehagen ist, ja also einerseitsdieses neues Ideal, aber ein Unbehagen ist auch, dass ich den Eindruck habe,Mensch, führt das nicht wieder, oder ich mich frage eher vielleicht, führt das nichtwieder dazu, dass Menschen wieder einfach sehr starkmit sich selbst beschäftigt sind, weil sie wiederversuchen, sich an ein vielleicht auch unerreichbares Ideal anzunähern.Und auf mich wirkt das zum Teil eben auch sehr unpolitisch,dazu sage ich gleich noch was. Und ich frage mich, obdas nicht am Ende ähnliche Effekte hat wie dieses Kreisen den eigenenKörper. Also es gibt ja gerade immer wieder Aussagen dazu, die ich auch völligunterschreiben würde, dass gerade in Zeiten, wo Faschismus wiederauf dem Vormarsch ist, dass es eben auch, dass Menschen davon profitieren,wenn andere Menschen sehr stark damit beschäftigtsind, mit ihrem Körper beschäftigt sind und damit beschäftigt sind, Gewicht zuverlieren oder sich sonst irgendwie an Schönheitsideale anzupassen,weil dann haben sie einfach weniger Energie für anderes, weniger Energie für Politik,weniger Energie, für Protest, für Gegenwehr etc.Und manchmal frage ich mich, obdieses Thema Selbstliebe, den eigenen Körper lieben, ob das nichtin eine ähnliche Richtung geht. Also ob das nicht den Fokus zusehr auf eine innere Arbeit legt, Klammerauf, ich sage nachher was zu innere Arbeit, ich glaube, es geht nicht komplett ohne,Klammer zu. Aber ob das nicht amEnde ähnlich ablenkend ist und ähnliche Effekte hat, nämlich dassMenschen dann einfach so mit sich beschäftigt sind, dass sie garnicht hochschauen, gar nicht sehen, was sonst vorgeht. Oder halt das vielleichtsehen, aber gar nicht mehr die Energie haben, sich da irgendwo zuengagieren oder da ja irgendwie auch aktivistisch vielleicht tätlichzu sein, weilsie einfach so mit sich beschäftigt sind, mit ihrer inneren Arbeit beschäftigt sind.Also das ist so ein, ja da habe ich immer wieder so ein Unbehagen undhabe ich immer wieder Fragezeichen Undkann das natürlich auch nicht richtig belegen, sowieso nicht, aberich krieg's nicht richtig gefasst. Aber das ist zumindestso ein Eindruck, den ich immer wieder habe und wo ich so denke, was istdas eigentlich auch, was da gerade passiert? Und wie gesagt,dieses Ziel Selbstliebe, den eigenen Körper lieben, für michsteckt da an vielen Stellen auch was Unpolitisches drin und dazu sage ichjetzt was. Was mirimmer wieder fehlt, wenn ich in vielen Posts, die ich da zu sehe, in vielenTexten, die ich da zu lese oder gesehen habe.Mir fehlt da auch oft die Anerkennung der Tatsache, dass es für Menschen sehr unterschiedlichschwer ist, den eigenen Körper zu lieben. Ja, ich würde immersagen, ein Körper haben ist immer schwer, es ist immer kompliziert inunserer Gesellschaft einen Körper zu haben, aber für Menschen, die zumBeispiel von Fettfeindlichkeit, Ableismusoder Rassismus betroffen sind, ist es eben viel, vielschwerer. UndMenschen, die davon betroffen sind, denen wird ihr ganzes Leben lang kommuniziert, dass ihrKörper grundsätzlich falsch ist und dass es ihn am besten garnicht geben sollte. Undeinerseits klar ist es dann eben als zum Beispiel schwarze Person,behinderte, dicke Person noch radikaler zu beschließen, den eigenen Körpernicht mehr abzulehnen und eben dann vielleicht sogar zu lieben.Aber der Schritt hin zu Liebe, überhauptschon Akzeptanz für den eigenen Körper, aber dann auch noch mal Liebe für den eigenenKörper ist eben auch noch mal viel, viel größer von diesemPunkt aus. Und das kann sich dann auch wieder eben zu großanfühlen. Und dann kommtdazu, dass eben alle Selbstliebe der Weltfür, ja ich würde sagen manche Menschen, aber eigentlich auch vielleicht viele Menschen garnichts daran ändert, dass sie aufgrund ihres Körpers keinen oderkeinen Zugang haben oder weniger Zugang haben zu bestimmten Lebensbereichen.Also Selbstliebe ändert eben nichts an Strukturen, ändert nichts an Diskriminierung.Und die Anerkennung dieser Tatsache fehlt mir einfach manchmal indiesen Posts zum Thema Selbstliebe.Und hat wahrscheinlich eben auch mit meinem Unbehagen zu tun. Und ein Beispiel dafür habeich ja hier auch schon im Podcast. Schon mal. Also das Thema ist jetzt hierim Podcast nicht neu, aber nur das nochmal zu illustrieren, was das halt heißt.Das heißt eben, dass, also egal wie sehr ich meinen Körper liebe oder nicht,Das ändert überhaupt nichts daran, dass ich im medizinischenBereich viel mit Fettfeindlichkeit konfrontiert bin, weil es dort eben vielFettfeindlichkeit gibt. Also ich muss als dicke Frau bei jedemArztbesuch damit rechnen, dass ich eben mit meinen Beschwerden nicht ernst genommenwerde. Und das liegt daran, dass eben die meisten Ärztinnenmassive Vorurteile gegenüber dicken Menschen haben. Da sind wirwieder bei Themen, die am Anfang des Podcasts, in den ersten Folgenaufgetaucht sind. Also dieses Vorurteil, dick ist ungesund, dünn istgesund. Das ist bei allen ein gesellschaftlichesThema, das ist überall verbreitet, aber eben auch ganz, ganz stark im medizinischenBereich. Und ja, Ärztinnenhandeln natürlich auch aufgrund ihrer Vorurteile, vor allem, wenn sie sie nicht reflektierthaben. Und dazu passend,also passend zu diesem Selbstliebe ändert nichts an Diskriminierung, ändertnichts an Strukturen, gibt es einfach einpaar schöne Zitate aus einem Buch, das nennt sichThe Belly of the Beast. Also Bellyof the Beast von Deshawn L. Harrison.Ich glaube, Da´Shaun L. Harrison ist ein Schwarzer transMann. Ich glaube, dass er sich als Mann identifiziert. Ichgucke nachher nochmal nach und korrigiere das notfalls nochmal.Genau, und er hat eben ein Buch geschrieben vor ein paar Jahren, heißtBelly of the Beast. Und da schreibt er unter anderem, dass ebenSelbstliebe nicht das letzte Ziel, sondern, wenn überhaupt,nur der Anfang sein kann. Weil er eben auch argumentiert, dassSelbstliebe keine strukturellen, keine systemischen Probleme löst. Under schreibt außerdem, also er hat einfach ein paar schöne Zitate bei sichim Buch oder generell das ganze Buch ist gut und zu empfehlen, aber erschreibt eben auch, und ich zitiere jetzt mal, das ist jetzt meine deutsche Übersetzungvon einem Zitat von ihm. Er schreibt, unabhängig davon, wie vielinnere Arbeit man für sich selbst leistet, können die Systeme, unterdenen man lebt und die Anspruch auf den eigenen Körper erheben,nicht durch Selbstreflexion oder radikale Selbstliebe überwundenwerden. Diese sozioökonomischen politischen Strukturenbenötigen keine Reformen, wie sie eine radikale Selbstliebe nahelegenwürde, sondern müssen vollständig zerstört werden.Im Blogpost zu dieser Folge werde ich auch wieder das Originalreinschreiben. Das war jetzt die Übersetzung.Mich spricht dieses Zitat vonDa´Shaun L. Harrison sehr, sehr an, weil... Alsoich finde, es kann erstmal erschreckend klingen, man muss irgendwie die Dinge zerstören,aber ich finde das ist haltso ein gutes, das beschreibt halt so gut, wie tief auch diese ganzen,ja, wie tief diese Strukturenhalt sind oder wie fest diese Strukturen auch sind und dasses vielleicht eben gar nicht möglich ist, dawas zu verändern, indem man so ein bisschen an den Strukturen was ändert, sondern dassman eigentlich, ich mag dieses Bild total gerne, dass man es eigentlicheinmal alles zerstören muss und dann wieder neu aufbauen muss, damit es anders seinkann. Das istnatürlich, Da ist eine Utopie drin, das ist mal sehr radikal gedacht,aber mich spricht es sehr an, weil das eben das, was wirheute kennen, was auf unsere Körper wirkt, diese ganzenVorstellungen, diese ganzen Bilder, also Fettfeindlichkeit etc.Ja alles, das sind ja nicht erst Dinge, die sich in den letzten3 Jahrzehnten entwickelt haben, sondern das sind Dinge, dieIdeen, Bedeutungen, die sich in den letzten, also in mehreren100 Jahren entwickelt haben, die auch viel damit zu tun haben, mitrassistischen Ideen. Ich werde irgendwann nochmal eine Folge machen zu wie FettfeindlichkeitenRassismus zusammenhängen. Aber dieseSachen sind einfach so drin, soTeil von Systemen,so eingelassenin alles, so einverleibt, das ist nicht das richtige Wort, aber so eingelassen in alles,dass ich tatsächlich große Zweifel habe, obman Strukturen systemisch stark genug verändern kann,ohne sie eben komplett vorher zu zerstören.Also ich finde, da ist ganz viel drin. Ich finde, generell das Buch ist,also mich fordert das schon heraus beim Lesen,aber herausgefordert werden beim Lesen, irritiert werden ist ja nicht das Schlechteste.Also von daher Empfehlung für Belly of theBeast und ich überlege gerade,ob ich das Buch empfehle. Ich nenne es zumindest mal. Doch, ich finde es selbereigentlich gut, auch wenn das tatsächlich gegen das geht, wogegenich hier argumentiert habe. Wenn du sagst, das ThemaSelbstliebe, den Körperlieben, aber da zieht es dich totalhin und du möchtest dazu was lesen, was nicht so unpolitisch ist,dann empfehle ich tatsächlich The Body IsNot An Apology von Sonya Renee Taylor. Dasist zumindest somit das politischste,was ich dazu gelesen habe. Also spannenderweise bezieht sich DashaunHarrison auch auf Sonya Renee Taylorund sagt eben ja, Ich glaube, darauf bezieht er sich auch,wenn er sagt, radikale Selbstliebe kann nur der Anfang sein. Wenn überhaupt, wenn es überhaupteine Rolle spielt in Befreiungsbemühungen, dann kann radikale Selbstliebeeigentlich nur der Anfangspunkt sein und nicht das Ziel. Undalso er denkt, er geht in seinem Buch einensehr großen Schritt weiter ausgehend von dem Buch The Bodyis not an Apology. Ich mag dieses, genau,auch wenn das Konzept Selbstliebe, den Körperlieben, auch wenn ich dadiverse Fragezeichen und Unbehagen habe, Das Buch vonSonya Renee Taylor ist wirklich gut. Ich mag die Bilder, die sie aufmacht.Und ichdenke mal, das ist vielleicht nochmal ein Thema, das Buch könnte sogar nochmal eine extraFolge sein, weil diese Bilder, mit denen sie arbeitet, da ist einfach vielSchönes drin und auch viel, finde ich, Bestärkendes. Das heißt, wenn es sich zu demThema hinzieht, dann empfehle ich dieses Buch. Undwie gesagt, auch Empfehlung für das andere Buch, Belly of the Beast. Damitkomme ich erst mal zum Ende. Es fühlt sich gerade irgendwie auchunfertig an. Vielleicht nochmal so ein kleines Fazit.Also ich will nicht sagen, dass das was Schlechtes ist, den Körper zu liebenoder dass das ein schlechtes Ziel ist. Natürlich ist das tausendmal besser als deneigenen Körper abzulehnen und abzuwerten. Und wenn dasdein Weg ist, Respekt und aufjeden Fall, also geh den Weg. Und ich würde ebenauch immer sagen, es braucht auch ein Stückinnere Arbeit. Also Selbstliebe steht ja für mich für dieses, jada ist vielleicht ein bisschen zu viel innere Arbeit, die dann wieder von anderen Themenso ablenkt oder den Blick auf andere Dingedann vielleicht verstellt oder unmöglich macht. Aber ich würde immer sagen,ja, auch rauszukommen aus diesenalten Denkmustern und Verhaltensmustern von Abwertung des eigenen Körpers,Ablehnung des eigenen Körpers, braucht es ein Stück weit innere Arbeit.Ich würde aber eben sagen, biszu einem bestimmten Punkt und dann würdeich sagen, okay, und jetzt lassen wir uns wieder auf andere Sachen schauen. Lassen wiruns darauf schauen, wie wir eben Dinge verändern können. Und Dasist eben mein Ansatz in der Arbeit, deswegen schlage icheben in meiner Arbeit vor, dass nicht das Ziel selbstliebe oder liebe deinenKörper, sondern hey, lern deinen Körper vielleicht nochmal neukennen und freunde dich so ein bisschen mit dem an, alsolangsam mit dem an und versuch einfach gutmit dir und deinem Körper umzugehen, aber du musst den nicht lieben, du musst vielleichtauch dich nicht lieben, sondern du kannst einfach, du kannst dich auch einfach sehr mögenund dann kannst du von dort aus einfachandere Dinge machen. Aber es ist eben für mich kein Selbstzweck. Das habe ich jaschon mal gesagt. Für mich ist das nicht das endgültige Ziel,sondern dieses anders auf sich schauen, anders auf den eigenen Körperschauen, ist für mich jaso ein Schritt oder so ein Ziel auf dem Weg unddanach geht es andere Dinge. Danach würde ich immer sagen, hey, und vielleicht wärees cool, wenn wir uns jetzt auch wieder mit Strukturen beschäftigen würden, wie wir dieverändern können oder vielleicht einreißen können. Undnicht mehr so viel mit uns und unseren Körpern, weil eseben letztendlich auch ein großes, einThema ist, was uns ständig ablenkt von vielleicht auch anderen größeren,vielleicht auch wichtigeren Themen. Ichglaube, das lasse ich mal so als Schlusswort. Und... Sageich was zum Glitzer? Ja, ich sage was zum Glitzer. Es fühlt sich gerade komischan, weil wie gesagt, die ganze Folge fühlt sich für mich so ein bisschen seltsaman. Ich denke mal, es ist auch vielleicht gar nicht so cool, das so offenzu sagen. Ich glaube auch nicht, dass das schlecht ist, was ich hier geradegemacht habe. Ich merke nur, es ist für mich nicht rund. Ich glaube, das istgerade so das, womit ich so ein bisschen hadere. Aber hey, ichversuche ja auch, also ich finde das ist ja auch was Cooles, ein bisschen unfertigeSachen in die Welt zu geben. Oder es kann was Cooles sein und zu schauen,ob sie später vielleicht nochmal rund werden. Und es ist vielleicht ein ersterSchritt im Denkprozess. Wenn du dazu Gedankenhast, ich freue mich total über Rückmeldungen Undvielleicht lade ich mir auch tatsächlich zu dem Thema nochmal jemanden ein.Und vielleicht kommen wir dann einen Schritt weiter miteinander. Okay,also Glitzer. Ich schwanke gerade zwischen2 Sachen. Beidessind Podcasts. Ich glaube, den anderen Podcasthebe ich mir auf und dazu sage ich vielleicht nächste Woche was. Ichhabe gerade heute Morgen eine Podcast-Folge gehört von,ja ich glaube das nehme ich, This American Life. Großer, bekannter Podcast,1 meiner Lieblings-Podcasts und die sind einfach so unglaublich gut im Geschichtenerzählen. Und ich finde es immer wieder bewundernswert,wie die das schaffen. Also die haben ja immer ein Oberthema pro Folge.Jetzt in dieser Folge von dieser Woche ist das Thema Lists, Also Listen.Und dann machen sie zu diesemThema so völlig unterschiedliche Geschichten. Und alle Geschichten,die da drin sind, sind gut. Also in dieser Folge gibtes die Geschichte von jemandem, der darüber erzählt,von seinem Bruder, der eben gestorben ist oder der eben auch anSuizid gestorben ist. Über den ging es auch eineListe, dann geht es danach eine Liste. Also nach diesem, finde ich,sehr schweren Thema geht es jemanden, der Listenmacht von Hunden, die sein eigener Hund immer so trifft im Park.Und also diese hat auch ein Ranking für diese Hunde.Also das ist ein bisschen absurd. Und dann kommt eine Geschichte, und ich glaube, ander bin ich besonders hängen geblieben. Und es ist auch kein Zufall, weil die habenauch gesagt, dass sie diese Folge extra auch diese Woche nochmal ausgestrahlt haben, weiles eben das Treffen von Trump und Putin gab. Danach,also sprich, gibt es eine Geschichte, wo es Listen geht, die es in Russland gibt.Also Listen, wo Menschen einfach unerwünschte Personen auf einmal sindund was das eben auch dann für Folgen hat für Menschen. Unddas ist nochmal, ich fand das nochmal sehr eindrücklich,ich glaube ich habe die Folge letztes Jahr schon mal gehört, aber hab's wieder vergessenund fand es einfach nochmal sehr, sehr eindrücklich erzählt. Also wie man anso was, an so was klein, also vermeintlich kleinemwie Listen erzählen kann, wie, wie soein Staat funktioniert und wie er auch, ja, was für eine Logik so einStaat wie Russland hat, fand ich sehr faszinierend. Undich stehe, also das ist so ein Podcast, wo ich immer staunend davorstehe und denke,ah krass, wie kann man so gut erzählen. Also von daher große Empfehlung,aktuelle Folge von This American Life, Titelheißt Lists, vielleicht verlinke ich das einfach auch in Show Notes.Und damit war'sdas für diese Woche. Ich hoffe, du konntest mit der Folge wasanfangen, auch wenn sie so ein bisschen, ja, vielleicht fühlt sie sich für dich garnicht so unfertig an. Und ich wünschedir eine schöne restliche Woche und amnächsten Samstag hören wir uns hoffentlich mit einem neuen Thema. Bis dahin undtschüss.