Diese Woche geht es um die Frage, was Körperakzeptanz mit dem Thema Ausruhen zu tun hat - und ob wir vielleicht anders über´s Ausruhen nachdenken sollten.
Am Ende der Folge gibt es mehrere Reflexionsfragen dazu.
Hallo und willkommen beim Podcast Körper und Gesellschaft, demPodcast für das Thema Körperakzeptanz. Mein Name ist Ira Schumann.Musik Wenn du das hier hörst, dann bin ich gerade im Urlaubund passend zum Thema Urlaub geht es diese WocheAusruhen. Das, was ich gleich erzähle,habe ich nicht extra für diesen Podcast neu geschrieben, sondern ich habe dasletztes Jahr im November für meinen Newsletter geschrieben.Ähnliche Situation, Ende des Jahres, ich bin müde,ich treffe ständig auf müde Menschen und dachte, das ThemaAusruhen passt doch und ich finde jetzt passt es auch gerade in die Jahreszeit.Okay, ich starte direkt rein. Und amEnde gibt es ein paar Fragen für dich. Und natürlich gibt es am Ende auchnochmal Glitzer. In meiner Arbeit zum Thema Körper gehtes ja darum, Menschen auf dem Weg zur Körperakzeptanz zu begleiten.Und mein Ansatz dafür ist, mit einem machbaren Ziel zustarten und eben dann konkrete Schritte an die Hand zu geben.Und dieses machbare Ziel, was ich anbiete, heißt, den eigenenKörper besser kennenlernen und eine Freundschaft mit ihm beginnen.Also einfach, weil das so 10, 20 Stufen vor Selbstliebeist oder vor dem Körper komplett akzeptiert haben undich das einfach als machbarer empfinde. Aberdazu wird es auch im Juli nochmal mehr geben.Und zur Freundschaft mit dem eigenen Körper gehört für mich, dieBedürfnisse des Körpers wahrzunehmen und sie auch zu erfüllen.Und ein Thema, bei dem aber viele Menschen die Signale ihres Körpers regelmäßigignorieren, ist das Thema Stress. Passt ja auch zur letzten Folge,wo ich von Hyperfokus erzählt habe und wie das bei mir immer dazuführt und ich weiß auch bei anderen Menschen, die Signale des eigenenKörpers einfach so völlig zu ignorieren und dann eben gar nicht zu merken, oh, ichhabe zum Beispiel Hunger oder mir tut was weh oder ich bewege mich zu wenigetc. Und auch Menschen, die nicht neurodivergentsind und die nicht mit dem Thema Hyperfokus zu tun haben, auch bei denen istes so, wenn sie Stress haben, dann oder je mehr Stress wir einfach haben,umso schwieriger ist es, die Signale des Körpers zu hören. Oder eben umsoöfter ignorieren wir sie, vielleicht auch so rumgesagt.Und deswegen geht es eben in einemAngebot, was ich habe, das ist ein 6 Wochen Programmzum Thema Freundschaft mit dem eigenen Körper, dasbiete ich demnächst wieder an und im Juli erzähle ich dann eben mehr darüber.In diesem Programm geht es dann eben unter anderem auch die Themen Stressund Ausruhen. Und deswegen passt es auch sogut. Deswegen gehört für mich dieses Thema auch so Stress und Ausruhen,Umgang mit Stress auch so grundlegend zu meiner Arbeit zum ThemaKörperakzeptanz dazu. Und fallsdu auch gerade merkst, dass du sehr müde,sehr erschöpft bist, dann kommt jetzt hier dieser kleineImpuls zum Thema Ausruhen als, ja vielleichtals Unterstützung oder zumindest als etwas,worüber du gerade nachdenken kannst, was vielleicht hilft, Dinge zu reflektieren etc.Okay, vielleicht kennst du die Idee, dass Ausruhen eineradikale Handlung in unserer Gesellschaft ist undradikal deswegen, weil wir eben in 1 Gesellschaft leben, in der Arbeit undLeistung extrem wichtig sind. Und letztesJahr gab es eine Rede von Olaf Scholz,also als er noch Kanzler war, wo er dann wirklich den Satz gesagthat, wir sind alle zum Arbeiten geboren. Ich findedas einen unglaublichen Satz. Und ich finde,das beschreibt aber einfach so gut, wie wir eben inunserer Gesellschaft auf Arbeit und auf Leistung schauen. Also ich würde sagen, wirleben in 1 Gesellschaft, in der es die Idee gibt, dass wir uns Ausruhen undErholung verdienen müssen. Durch harte Arbeit.Also ich fällt es zum Beispiel immer wieder bei Veranstaltungenauf, dass dann gesagt wird, ja, wir haben uns jetzt eine Pause verdient, wo ichmir denke, nee, Pausen muss man sich gar nicht verdienen. Die stehen einem einfach zu.Aber das ist also auch in unsere Sprache so eingelassen,diese Denkweise. Und wir leben in 1 Gesellschaft,in der Erschöpfung für manche,beziehungsweise vielleicht sogar viele Menschen, so was wie ein Statussymboloder so ein Ehrenabzeichen ist, weil es eben bei Erschöpfung vermeintlichzeigt, dass man vorher sehr viel geleistet hat. Klammer auf, das stimmtnatürlich nicht, aber so ist es eben, so ist die Ideeoder so ist diese Bedeutung, ist Erschöpfung in unserer Gesellschaft ebenoft belegt. Und wenn du jetzt das Gefühl hast, so wenn sich jetzt gerade beidir so die Schultern hochziehen beim Zuhören und findest es anstrengend, ja, ichfinde es ist auch furchtbar anstrengend, so über Leistungen nachzudenken undüber Stress, über Arbeit nachzudenken, wie wir das oft tun oderwie wir auch oft aufwachsen in dieser Gesellschaft. Und meinVorschlag wäre, lasst uns doch anders über Ausruhennachdenken. Was wäre denn, wenn wir Ausruhen nicht mehrals was sehen, was wir uns überhaupt verdienen müssen? Waswäre, wenn Ausruhen einfach ein Menschenrecht ist, also etwas,was uns einfach zusteht, einfach weil wir existieren?Wie wäre es, wenn wir nicht erst dann über das Ausruhen nachdenken,wenn unser Körper uns Signale wie Müdigkeit und Erschöpfungschickt oder wenn wir Schmerzen haben?Was wäre, wenn wir behutsamer umgehen mit der Energie, die uns im Alltag zurVerfügung steht? Und was wäre, wenn wir Ausruhengenauso als selbstverständlichen Teil unseres Alltags ansehen könnten, wie zumBeispiel Zähneputzen. Also wenn wir sowas wie eine täglicheAusruhroutine hätten.Wenn du Lust hast, mehr über das Thema Ausruhen in deinem Lebennachzudenken, dann kommen jetzt hier ein paar Fragen, die du dafür nutzenkannst. Das kannst du einfach gedanklich mitnehmen undwenn du Lust hast, kannst du natürlich auch eine schreibende Reflexion machen. Ich binja immer ein großer Fan von so Tagesseiten oder Morgensseiten.Morgensseiten? Das klingt falsch. Im Englischen würde man sagenJournaling. Ich bin großer Fan von Journaling. Ichgucke nochmal nach, wie es heißt. Genau. Also, jedenfalls mag ich das totalgerne. Und wenn das auch so deine Art ist, Dinge zu verarbeiten, dann kannst dudiese Fragen natürlich auch dafür nutzen.Okay, ich starte mal mit den Fragen.Welche Assoziationen entstehen bei dir, wenn du das Wort ausruhen hörst?Wie ist deine Beziehung zum Thema Ausruhen?Was machst du bereits, dich auszuruhen?Und was möchtest du vielleicht zukünftig gerne machen, dichauszuruhen? Undvon den Dingen, die du vorhast, die du dir vielleicht für die Zukunftwünschst, was davon möchtest du ausprobieren alsTeil deiner Ausruhroutine oder deinertäglichen Ausruhpraxis?Das war es erstmal zum Thema Ausruhen.Wenn du solche Impulse über meinen Newsletter bekommen möchtest, dannkannst du den natürlich abonnieren. Ich habe jetzt auf meiner neu gestaltetenWebsite, ich finde die Seite für den Newsletter ist auch nochmal besser geworden. Oder ichhabe sie verbessert. War ja meine Leistung. Damitschließt sich der Kreis zum Thema Leistung. Genau, ich habe sie nochmal neu geschrieben. Ichfinde, es wird ein bisschen klarer, worum es im Newsletter geht. Da sind jetztauch Stimmen drauf, also Stimmen, Zitate von Menschen, die den Newsletterlesen, die den gerne lesen. Also ich finde, es wird so ein bisschen greifbarer. Waskriegt man dann auch? Ich packe den Link in die Show Notes rein.Und genau, wenn du so welche Impulse bekommen möchtest, du hast sie jetzt auch imPodcast bekommen, aber Menschen, die meinen Newsletter lesen, haben den schon letztenNovember bekommen. Also wenn du diese Sache früherbekommen möchtest, dann melde dich doch gern für die Newsletter an.Okay, damit zumGlitzer. Und ich empfehle, ich empfehle ja gern anderePodcasts und heute empfehle ich eine Podcast-Folge vonmeinem Freund und Kollegen Mathis. Mathis Kleinschnittger.Mathis hat sich nämlich, also wir sind immer wieder im losen Kontakt über SprachnachrichtenUnd Mathis hat sich vor ein paar Tagen bei mir gemeldet und meinte, er hättemeine letzte Podcast-Folge gehört. Also das ist jetzt, wenn du das jetzt hier hörst, istdas die vorletzte Podcast-Folge, wo ich erzählt hatte von der Schulterverletzung und von demThema Langsamkeit und körperlicher Verletzlichkeit.Genau und hatte dann einfach gemeint, ach spannend, er macht auchgerade eine Podcast-Folge zum Thema Langsamkeit. Ich bin jetzt nämlich in einem Alter,wo wir alle Podcasts haben.Und ich fand die Folge zum Thema Langsamkeit total gut. Also dieheißt Langsamkeit als Qualität. Und ich schätze Mathissowieso sehr und in der Folge fand ich es ganz cool, erhat auch noch mal so Ideen miteinander verbunden, die ich noch nicht miteinander verbunden hatte.Also ich konnte mit ganz vielen Sachen ganz viel anfangen und es hat gutan Dinge angeknüpft, über die ich sowieso schon nachdenke. Aber es gab auch nochmal so neue Impulse. Also er hat zum Beispiel dasThema Langsamkeit auch mit dem Thema Kontrolle,Kontrollmöglichkeit in Verbindung gebracht. Darüberhabe ich ja hier auch schon mehrmals geredet, über dieses Bedürfnis, also auch dieses psychologischeGrundbedürfnis nach Kontrolle und Orientierungund hat da eine Verbindung hergestellt. Also er nennt es nicht genau so, aber fürmich wäre das die Verbindung und genau auch Verbindungvon Langsamkeit und Selbstwirksamkeit. Und ich fand es einfachnochmal total spannend und habe der Folge einfach sehr gernezugehört und würde die einfach auch in den ShowNotes verlinken. Mathis, wenn du das hörst, ich winkeeinmal sehr enthusiastisch in deine Richtung. Okay,das war's für diese Woche. Nächste Woche gibt's einen zweitenTeil zum Thema Ausruhen. Da geht es dieses sehr bekannteZitat von Audre Lorde zum Thema Selbstfürsorge. Und dassdas Zitat vielleicht ganz anders ist als oft so,als es oft zitiert wird. Das war jetzt irgendwie gedoppelt. Okay,schönes Ausruhen, wenn du die Möglichkeit hast. Unddann bis nächste Woche. Tschüss!