Ich liebe den Berg
mit Ricarda Bauernfeind
12.03.2024 22 min
Zusammenfassung & Show Notes
Profi-Rennradfahrerin Ricarda Bauernfeind spricht über Ihren Etappensieg bei der Tour de France im letzten Jahr, die "Berge" im Altmühltal und warum sogar die richtige Ernährung Trainingssache ist.
Ricarda Bauernfeind ist Profi-Radrennfahrerin aus dem Landkreis Eichstätt. Im #mdbpodcast spricht über Ihren Etappensieg bei der Tour de France im letzten Jahr, die "Berge" im Altmühltal und warum sogar die richtige Ernährung Trainingssache ist.
Ricarda begleitet Ihren Sportalltag auf Instagram. Ihr findet alles unter: https://www.instagram.com/ricardabauernfeind/
Ricarda begleitet Ihren Sportalltag auf Instagram. Ihr findet alles unter: https://www.instagram.com/ricardabauernfeind/
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Mitten durch Bayern - der #mdbpodcast
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Transkript
Heute bin ich wieder unterwegs, mitten durch Bayern.
Das Schöne an meinem Job ist, dass ich viele Menschen treffe, die außergewöhnliche Geschichten zu erzählen haben.
Auch gleich wieder.
Ich bin Reinhard Brandl und das ist mein #mdbpodcast.
Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, vor meinem heutigen Gast habe ich richtig Respekt.
Sie ist eine junge Frau, die im letzten Jahr Geschichte geschrieben hat.
Sie ist die jüngste Etappensiegerin einer Tour de France.
Und mit ihrem Sieg letztes Jahr ging eine Welle der Begeisterung auch durch unsere Region.
Denn sie stammt aus Rebdorf und ihr Name ist Ricarda Bauernfeind.
Und im letzten Jahr haben sich alle gefragt, wer ist denn Ricarda Bauernfeind?
Und heute ist sie bei mir und wird sich auch kurz bei mir vorstellen und mit mir über ihren Erfolg und ihr Leben plaudern.
Liebe Ricarda, schön, dass du da bist.
Ja, danke für die Einladung und dass ich heute Gast sein darf.
Sie ist auch mit einem Radl heute gekommen nach Ingolstadt.
Aber ich gehe davon aus, du bist nur vom Parkplatz hierher gefahren, oder?
Ja, genau. Sonst komme ich hier noch verschwitzt an und dann wäre es nicht so angenehm.
Aber hast du heute schon eine Trainingsetappe hinter dir?
Ja, genau. Ich bin heute locker noch zwei Stunden gefahren, weil morgen geht es dann schon zum ersten Rennen der Saison.
Und deshalb heute nochmal regenerieren und dann kann es losgehen.
Wie viele Kilometer fährt man zur Regeneration als Profi?
So 55 Kilometer.
Also mal so eine lockere Runde.
Genau.
Wie bist du denn zum Radlfahren gekommen?
Ja, eigentlich durch meinen Bruder.
Also der hat ein Rennrad bekommen und ist dann ein paar Rennen gefahren.
Und ich fand das einfach super faszinierend und wollte dann auch unbedingt ein Rennrad haben.
Und das Gleiche natürlich machen wieder große Brüder.
Aber meine Eltern, die waren da nicht so begeistert davon und haben sich davor ein bisschen geweigert, mir ein Rennrad zu kaufen,
weil die es einfach viel zu gefährlich fanden.
Auch wegen des Trainings dann, wenn ich alleine fahren muss.
Aber dann waren wir irgendwann im Urlaub und dann bin ich mit meinem Bruder joggen gegangen.
Und wir sind dann berghoch gejoggt und meine Eltern sind den gleichen Berg zufälligerweise gewandert.
Und irgendwie haben sie dann eingesehen, dass ich wirklich mich sportlich betätigen will und haben mir dann ein Rad gekauft.
Wann war das?
2012, in den Sommerferien.
Und wie ging es dann weiter? Bist du dann zu einem Verein gewechselt?
Genau, ich habe dann angefangen in Weißenburg beim RC Germania Weißenburg.
Bin dann da ein Jahr gefahren, aber leider hat dann die Rennradabteilung schließen müssen, weil es einfach keinen Nachwuchs gab.
Und dann bin ich nach Ansbach, also RSG Ansbach, gewechselt und bin dann da ja bis erstes Jahr Frauen gefahren.
Und was war bis dahin als Fahrerin von Ansbach dein größter Erfolg?
Also ich bin ja sowohl Straße als auch auf der Bahn gefahren.
Und früher war ich eigentlich mehr Bahnfahrerin, also war auch ziemlich gut im Sprinten.
Und da bin ich dann bei einer Europameisterschaft in der Juniorenklasse Dritte geworden.
Also habe zweimal Bronze gewonnen und ja, ich würde sagen, das waren so die größten Erfolge.
Wenn ich es richtig verfolgt habe, hast du deine Karriere eigentlich schon mal beendet gehabt.
Ich glaube, das war so 2019 und danach wieder angefangen. Wie kam es dazu?
Ja, ich habe dann irgendwie den Spaß ein bisschen verloren 2019 und ich habe auch nicht mehr so ganz den Sinn hinter dem Radfahren gesehen,
weil ich mich einfach immer super reingesteigert habe und mich eigentlich mehr gestresst habe als das Radfahren genossen.
Ich habe mir einfach auch immer zu viel Druck gemacht und dann habe ich mich dazu entschieden, das Studium anzufangen
und Radfahren nur noch so nebenbei machen und wie es halt gerade dann in den Tag passt und wie es mir Spaß macht.
Und ja, dann kam Corona und es waren dann gar keine Rennen mehr.
Also ich bin trotzdem noch Rennrad gefahren und bin dann auch noch auf Zwift, also Indoor Intervalle gefahren.
Also ich habe eigentlich noch ganz normal trainiert, zwar nicht mehr die Umfänge, aber von den Intensitäten her war ich eigentlich schon noch ganz gut dabei.
Und dann bin ich spaßeshalber die Deutsche Meisterschaft in der Eliteklasse der Frauen gefahren und habe dann da die Bronzemedaille gewonnen.
Und dann kam der Bundestrainer und hat gefragt, ob ich nicht bei der Europameisterschaft U23 starten möchte.
Und da bin ich dann in die Top Ten gefahren und ja, irgendwie war ich dann wieder zurück.
Also man hört sich das so an, als ob man da so reinrutscht.
Ja, ehrlicherweise war das dann so. Also ich bin da irgendwie wieder reingerutscht.
Ich kann es gar nicht sagen, wie, aber ja, ich würde sagen, es war auf jeden Fall der richtige Weg.
Du hast dann nebenbei zu studieren begonnen. Willst du darüber kurz was sagen?
Also ich studiere berufliches Lehramt für die Bereiche Ernährung und Hauswirtschaft und Sport in München an der Technischen Universität
und befinde mich jetzt gerade so im Übergang Bachelor und Master.
Also ich habe noch ein bisschen was vom Bachelor ausstehen, aber mache auch gleichzeitig schon den Master.
Aber Fokus im Moment ist für dich der Radsport?
Genau. Also ich bin quasi Profi-Radsportlerin und ja, das Studium muss ich so nebenbei ein bisschen rumbasteln.
Aber ich bekomme da gute Unterstützung vom Olympiastützpunkt in Bayern und deshalb lässt sich das ganz gut kombinieren.
Also als Profi-Radsportlerin gehörst du auch einem Rennstall an. Kannst du den kurz vorstellen?
Genau, das ist Canyons Ram und das ist ein deutsches Team. Also wir haben den Sitz in Leipzig und unser Team besteht aus 15 Fahrerinnen weltweit.
Also wir sind sehr international aufgestellt. Das ist sozusagen mein Hauptberuf.
Wie kommt man zu einem Rennstall oder findet der Rennstall einen?
Das ist unterschiedlich. Also einerseits kann man sich bewerben, dann meldet natürlich der Rennstall einen aus.
Aber ich bin da durch das Nachwuchsteam von Canyon reingerutscht.
Also ich habe dann 2022 einen Vertrag für das Generation Team unterschrieben und konnte da gute Erfolge einfahren.
Und deshalb wurde ich dann übernommen in die große Mannschaft.
Wie oft seht ihr euch im Rennstall mit den Kolleginnen?
Meistens im Trainingslager. Also da sehen wir uns dann wirklich komplett alle, auch das ganze Personal, also Physios, Mechaniker, Trainer.
Und dann, ja, vereinzelt sieht man sich halt dann bei den Rennen.
Tretet ihr immer zusammen bei allen Rennen an oder tretet ihr dann als Rennstall bei verschiedenen Rennen gleichzeitig an und immer nur andere Fahrerinnen?
Genau, sowohl als auch, also wir fahren manchmal zweigleisig.
Wenn jetzt an einem Sonntag zwei Rennen sind, dann ist ein Teil der Mannschaft dort, ein Teil der Mannschaft hier.
Und ansonsten wird immer je nach Profil des Rennens und Fahrertyp die Mannschaft so zusammengestellt, dass einfach das bestmögliche Ergebnis rauskommt.
Wo finden die Rennen meistens statt?
Also natürlich überwiegend in Europa und da meistens so Frankreich, Spanien, Belgien, Holland.
Ist die Faszination und die Begeisterung für Frauenradsport in Deutschland größer oder weniger stark ausgeprägt als in anderen Ländern?
Also generell, Radsport ist, also der boomt sehr in den Ländern Holland und Belgien.
Aber ich würde sagen, der Frauenradsport ist in den letzten zwei Jahren auch echt, also hat sehr viel Aufmerksamkeit bekommen.
Und gerade in Deutschland kann man jetzt eigentlich 2023 sagen, ist schon nochmal einiges passiert.
Was ist für dich das schönste Rennen?
Die Tour de France natürlich.
Und die Tour de France gibt es, glaube ich, erst für die Frauen, erst seit einigen Jahren.
Also es gab die schon mal davor, 1900 weiß ich jetzt nicht.
Aber dann letztes Jahr hat sie zum zweiten Mal stattgefunden, also 2022 war dann die erste Austragung.
Also ich erinnere mich noch daran, als du gewonnen hast, das war, glaube ich, die fünfte Etappe.
Ja.
Und ich habe diese Videobilder und diese Fernsehbilder noch im Kopf.
Ich glaube, du bist 36 Kilometer alleine gefahren und es war über dich ganz klar, ob sie dich einholen oder nicht.
Kannst du mal aus deiner Sicht etwas beschreiben, was das für ein Rennen war?
Der Tag, der war, also ja, wenn ich mir Videos anschaue, bekomme ich immer noch Gänsehaut.
Es hat eigentlich angefangen, dass ich meiner Mama in der Flüge geschrieben habe, dass ich einfach kaputt bin.
Ich meine, ich bin noch nie so eine lange Rundfahrt mit so vielen Kilometern gefahren.
Und da konnte ich dann einfach schon merken, okay, jetzt setzt die Müdigkeit ein am fünften Tag.
Und meine Eltern, die waren mit vor Ort, also die sind im Camper rumgereist.
Und dann habe ich ihr geschrieben, dass ich einfach kaputt bin.
Und ja, die Mama sagt dann halt, ja, gib einfach dein Bestes, komm gesund ins Ziel.
Und ja, dann hat die Etappe gestartet.
Es war ein superschnelles Rennen von Beginn an.
Und dann, ja, 40 Kilometer vorm Ziel habe ich die Ansage von meinem Teamchef bekommen,
dass ich jetzt am nächsten Berg angreifen soll.
In dem Moment dachte ich mir nur, oje, das kann nichts werden, weil ich eigentlich schon sehr, sehr müde bin.
Aber man lässt natürlich das Team dann nicht im Stich und gibt trotzdem sein Bestes.
Und ja, dann bin ich 36 Kilometer vorm Ziel losgefahren
und hatte eigentlich nie den Gedanken, dass ich es ins Ziel schaffe.
Aber irgendwie habe ich es dann doch geschafft.
Habt ihr eigentlich alle dann Kopfhörer?
Unser Teamchef im Auto hat ein Radio und wir fahren dann auch.
Und wir können alle untereinander kommunizieren.
Und der Teamchef legt die Taktik fest und sagt, Ricarda, jetzt go. Oder wie stelle ich mir das vor?
Genau, also der kennt die Strecke, der kennt das Profil,
der hat teilweise auch die Fernsehübertragung live im Auto und weiß also, was abgeht
und kann dann sagen, jetzt los oder jetzt lieber Füße still halten.
Und wusstest du immer, wie weit die Verfolgerinnen hinter dir sind?
Nicht ganz genau. Also irgendwann schaltet der Kopf auch ab
und man registriert gar nicht mehr, was eigentlich im Radio gesagt wird.
Aber ich wusste ungefähr, dass mal der Abstand größer wird,
aber dann natürlich auch, dass er wieder kleiner wird.
Und dann wartet man eigentlich nur noch, bis die anderen Fahrer dann an einem vorbeirauschen.
Wie viele Leute sind dann an der Strecke bei so einem Tour de France Rennen?
Also je näher man sich dem Ziel nähert, desto mehr Leute sind dann dort
und auf den letzten zwei, drei Kilometern stehen sie alle spalier. Also es ist Wahnsinn.
Was war für ein Gefühl, als du durch die Ziellinie kamst und du hast realisiert, okay, du bist die Erste?
Also wirklich realisiert habe ich es erst ein paar Meter nach der Ziellinie,
weil ich bis zum letzten Meter eigentlich gedacht habe, dass ich noch eingeholt werde,
weil es einen Tag davor auch passiert ist.
Aber ja, das ganze Team kam dann und alle haben gejubelt. Das war einfach ein unbeschreiblicher Moment.
Es war ein unbeschreiblicher Moment. Es waren viele Menschen mit dir mitgefiebert,
auch bei uns aus der Region. Auf einen Schlag warst du bekannt.
Bist du dann auf der Straße angesprochen worden?
Ja, überall. Also es war für mich einfach eine total ungewohnte Situation,
weil ich war ja immer noch einfach Ricarda Braun-Feind.
Ich bin einfach ein Rennen gefahren, aber plötzlich wird man halt angesprochen und erkannt.
Und die schönsten Erfahrungen waren einfach, wenn die Leute dann erzählt haben, wo sie es angeschaut haben
oder wen sie dann alles angerufen haben, dass sie den Fernseher anschalten sollen.
Und gefühlt hat ganz Eichstätt an dem Tag nichts anderes gemacht, als Fernsehen geschaut.
Es ist wirklich beeindruckend, was du da geleistet hast. Wie viel trainierst du eigentlich an so einem normalen Tag?
Also jeder Tag ist ein bisschen unterschiedlich. Es kommt auch auf die Saisonzeit an,
also ob man jetzt zu Beginn ist oder während einer stressigen Rennphase.
Aber im Schnitt so zwischen 20 und 30 Stunden die Woche.
Und fährst du dann im Alpmühltal hauptsächlich?
Ja, das ist meine Lieblingsstrecke. Also ich bin sehr, sehr glücklich hier im Alpmühltal
und fahre dann in der ganzen Gegend rum.
Was ist deine Lieblingsroute im Alpmühltal?
Boah, das ist schwer zu sagen, aber ich fahre eigentlich meistens Wellheim raus, also Eichstätt-Wellheim.
Das ist ein schönes, flaches Stück. Da kann man sich schön warm fahren.
Und dann einfach immer rechts und links die Berge.
Also man kann es hier nicht ganz Berge nennen, aber es sind schöne Anstiege.
Was ist für dich so der richtige Berg?
Ja, der Tourmalet natürlich von letztem Jahr. Der war schon sehr bergig.
Welchen Stundenschnitt fährst du normalerweise?
Im Training zwischen 28 und 30 kmh.
Fährst du immer als Radrennfahrerin im Training oft alleine oder ist man auch im Team unterwegs?
Dadurch, dass meine Teamkolleginnen leider nicht in Deutschland wohnen, fahre ich meistens allein.
Also auch, da ich oft am Vormittag trainiere und die meisten, die dann Rennrad fahren,
doch in der normalen Arbeit sind und da noch keine Zeit haben.
Deshalb muss ich immer alleine fahren. Aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt
und manchmal ergibt sich am Wochenende was, dass ich dann eine kleinere Gruppe finde.
Aber ja, überwiegend trainiere ich allein.
Wie viele Rennen fährst du im Jahr?
An Renntagen, also man fährt auch viele Rundfahrten, die natürlich als einen Rennen gezählt werden.
Aber Renntage kommt man auf ungefähr 45 bis 50.
Wo findet in diesem Jahr das erste Rennen statt?
Morgen geht es los. Da fliege ich nach Abu Dhabi und da ist dann die erste Rundfahrt.
In der Wüste?
Ja, genau. Windig, flach, heiß. Also nicht ganz meine optimalen Bedingungen,
aber es ist auf jeden Fall ein guter Saisonstart.
Und wie geht es dann weiter?
Danach bin ich am 2. März in Italien bei Strade Bianche.
Das ist auch nochmal ein sehr besonderes Rennen, weil das ganz viele Gravel-Passagen,
also Schotterstücke hat. Und dann am 17. März nochmal in Italien.
Dann habe ich eine kleine Pause und dann steht das erste große Highlight an.
Das ist dann die Vuelta in Spanien, Anfang Mai.
Hast du für 2024 ein sportliches Ziel?
Natürlich möchte ich nochmal an die Erfolge von der Tour de France anknüpfen
beziehungsweise generell bei den Rundfahrten mich in der Gesamtwertung verbessern.
Ein Etappensieg wird jetzt schwer zu wiederholen, weil da an dem Tag einfach alles zusammenpassen muss.
Aber mein Fokus liegt auf jeden Fall in der Gesamtwertung oder auf die Gesamtwertungen.
Ja, 2024 ist auch Olympia-Jahr, deshalb mal schauen.
Ich will nicht sagen, dass es ein Ziel ist, aber es wäre natürlich ein Traum, dort am Start stehen zu können.
Auf was kommt es bei einem guten Radrennfahrer oder einer guter Radrennfahrerin besonders an?
Einerseits natürlich Ehrgeiz, Fleiß, Talent.
Aber ich denke, man muss einfach für den Sport brennen und mit Leidenschaft dabei sein.
Ansonsten ist jeder Trainingstag einfach zu schwer.
Wenn man es nicht aus Leidenschaft und Freude macht, dann kommt man nicht sehr weit.
Welche Rolle spielt zum Beispiel Ernährung?
Eine sehr große Rolle, weil es wie beim Auto ohne Tank, kommt man nicht weit.
Ernährung ist das A und O.
Aber jetzt nicht im strengen Sinne, sondern einfach ausgewogen gesund und vor allem während dem Training genug essen,
weil sonst geht irgendwann der Sprit aus und dann steht man an der Tankstelle
und muss sich dann doch noch irgendeine Süßigkeit und ein Energiegetränk kaufen.
Was würdest du einem Hobbyradfahrer denn als Ernährung besonders empfehlen?
Stimmt es, dass man viele Nudeln isst?
Ja, auf jeden Fall am Abend davor Kohlenhydrate schaden nie.
Und ansonsten, ja, wir haben die Regel stündlich 80 bis 100 Gramm Kohlenhydrate zu essen.
Wie kann man das überhaupt essen?
Ja, zum Glück haben wir extra Sportnahrung, also die dann sehr energiedicht ist,
sodass das Volumen nicht ganz so viel ist.
Also wir haben dann Geld, die teilweise 30 Gramm Kohlenhydrate enthalten.
Oder dann in der Wasserflasche ist auch ein isotonisches Pulver drin,
was auch dann schon wieder 40 Gramm Kohlenhydrate enthält.
Also da kann man sich dann gut versorgen.
Aber ja, normalerweise wären das zum Beispiel jetzt vier Bananen die Stunde
oder ja, fast eine ganze Packung Gummibärchen.
Gummibärchen, also es ist schon sehr, sehr viel.
Deshalb muss man es davor ein bisschen üben und trainieren.
Hast du die im Radl dabei beim Rennen oder steht da jemand am Straßenrand?
Ne, wir haben das meistens hinten in der Trikotasche.
Aber natürlich, ja, je nachdem wie man sich fühlt oder wie das Rennen dann noch ist vom Profil her,
kann man sich immer noch was hinten aus dem Auto holen.
Oder die Physios, die am Rand dann stehen und uns die Flaschen angeben,
die haben auch manchmal noch Gels dabei und dann kann man sich das auch nochmal holen.
Wie weit kommt das Material an?
Es kommt natürlich darauf an, auf welchem Niveau man fährt, ob man jetzt Wettkämpfe fährt oder nicht.
Aber ja, solange es rollt, passt das schon.
Du hast dein Rad jetzt bei uns mit dabei.
Ist es lackiert? Bei der Tour de France ist mir aufgefallen, da waren die Fahrräder schwarz.
Waren die Sponsoren oder die Lackierung da verboten oder was war der Grund?
Wir sind das Schwarze da am Tourmalet gefahren auf der bergigen Etappe aus dem Gründen,
weil es einfach nochmal ein paar Gramm leichter ist und ja, da zählt dann jedes Gramm Gewicht.
Wirklich? Also die Lackierung habt ihr sozusagen an Gewicht eingespart?
Also die Bergfahrer, die Gesamtwertungsfahrerinnen, die haben das paar Gramm leichtere Rad ohne Lackierung bekommen
und die anderen sind dann das pink-orange lackierte Fahrrad gefahren.
Bergetappen sind die Königsetappen. Machen die dir besonders Spaß oder hast du Angst vor dem Berg?
Ich liebe den Berg. Also ich freue mich immer auf die Bergetappen und für mich ist eigentlich alles davor mehr Stress,
weil einfach viel mehr Fahrräder um einen rum sind, was natürlich schwieriger ist, die abzuhängen
und es kommt auch immer ein großes Feld dann im Ziel an und sich da durch zu boxen und im Sprint irgendwie dagegen zu halten,
ist jetzt nicht so meine Spezialdisziplin. Deshalb bin ich immer froh, wenn dann Höhenmeter anstehen
und man dann sich so ein bisschen auf sich selber fokussieren kann.
Ist Radrennenfahren eigentlich ein gefährlicher Sport?
Also ich würde jetzt lügen, wenn ich sagen würde, dass es nicht gefährlich ist.
Aber ja, ich denke, jede Sportart hat so oder bringt so seine Gefahren mit sich.
Es ist natürlich nicht sehr schlau, super schnell einen Berg runter zu fahren,
aber wenn jeder einfach seine Linie fährt und fair fährt, dann passieren eigentlich nicht sehr viele Unfälle.
Liebe Ricarda, wir hoffen, dass du weiterhin unfallfrei fährst.
Wir haben am Ende unseres Gesprächs noch ein paar Fragen an dich mit der Bitte um eine kurze Antwort.
Okay.
Frühaufsteherin oder Langschläferin?
Frühaufsteherin.
Kaffee oder Tee?
Kaffee.
Wein oder Bier?
Kaffee.
Schweinebraten oder Gemüsebratling?
Gemüsebratling.
Hunde oder Katze?
Hund.
Berge oder Meer?
Berge.
Sommer oder Winter?
Sommer.
Whatsappen oder Anrufen?
Anrufen.
Optimistin oder Pessimistin?
Also was mich angeht Pessimist, was Ante angeht Optimist.
Also ich glaube, du hast allen Grund, optimistisch zu sein.
Ich habe dich kennengelernt als eine starke junge Frau mit einem großen Willen, mit einer großen Leidenschaft,
die ihren Traum zu ihrem Leben gemacht hat, nämlich eine erfolgreiche Radrennfahrerin zu sein.
Und ich kann dir versprechen, ich werde es aufmerksam verfolgen.
Und ich wünsche dir, dass du 2024 deine Träume vielleicht mit Olympia auch erfüllen kannst.
Vielen Dank.
Und am Ende dieser Folge hätte ich noch eine Bitte an euch.
Wenn euch der #mdbpodcast gefallen hat, dann abonniert ihn und erzählt euren Freunden davon.
Wenn ihr Ideen oder Anregungen habt, dann schreibt mir gerne eine E-Mail an reinhard.brandl.bundestag.de.
Ich mache mich jetzt wieder auf den Weg und freue mich auf die nächste Station.
Ricarda Bauernfeind
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Reinhard Brandl
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Ricarda Bauernfeind
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