Wann kommt der Bus?
mit Dr. Robert Frank
05.11.2024 22 min
Zusammenfassung & Show Notes
Mit Ingolstadts Nahverkehrs-Chef Dr. Robert Frank spreche ich über den öffentlichen Nahverkehr in der Region Ingolstadt. Es geht um den Übergang von INVG zu VGI, die Einführung des einheitlichen VGI-Tarifs, die Auswirkungen des Deutschland-Tickets auf die Verkehrsunternehmen, die Bereitstellung zusätzlicher Busse und das VGI New Mind Programm.
Außerdem reden wir über Digitalisierung, die Verbesserung der Fahrgastinformationen, die Einführung von On-Demand-Verkehren und Die Nutzung der VGI-App. Die Einführung von E-Bussen und autonomer Busse wird ebenfalls thematisiert. Die Zukunft des ÖPNV wird optimistisch betrachtet, mit dem Ziel, mehr Menschen zum Busfahren zu motivieren und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Am Ende kommen natürlich noch die obligatorischen Abschlussfragen.
Außerdem reden wir über Digitalisierung, die Verbesserung der Fahrgastinformationen, die Einführung von On-Demand-Verkehren und Die Nutzung der VGI-App. Die Einführung von E-Bussen und autonomer Busse wird ebenfalls thematisiert. Die Zukunft des ÖPNV wird optimistisch betrachtet, mit dem Ziel, mehr Menschen zum Busfahren zu motivieren und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Am Ende kommen natürlich noch die obligatorischen Abschlussfragen.
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Mitten durch Bayern - der #mdbpodcast
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Transkript
Heute bin ich wieder unterwegs, mitten durch Bayern.
Das Schöne an meinem Job ist, dass ich viele Menschen treffe, die außergewöhnliche Geschichten
zu erzählen haben.
Auch gleich wieder.
Ich bin Reinhard Brandl und das ist mein #mdbpodcast.
Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, die Frage, die sich an dem Ort, wo ich bin, am häufigsten
stellt ist, wann kommt der Bus?
Ich bin nämlich hier am Ingolstädter Nordbahnhof, der Nahverkehrsdrehscheibe der ganzen Region.
Und der Mann, der mir gerade gegenüber sitzt, ist Dr.
Robert Frank, der Vorstand des Verkehrsverbundes Großraum Ingolstadt.
Er kann diese Frage beantworten und zwar nicht nur für den Bus, der jetzt gerade hier
bei uns vor der Tür wegfährt, sondern für alle Busse in der gesamten Region.
Lieber Robert, schön, dass ich hier sein darf und dass wir heute die Gelegenheit haben,
über den ÖPNV jetzt und in der Zukunft in der Region zu sprechen.
Sehr gerne, vielen Dank für die Einführung, lieber Reinhard.
Wann kommt der Bus und auch die Bahn?
Das zeigen wir unseren Fahrgästen über die App, aber auch an den Haltestellen.
Wir haben über 450 Busse jeden Tag im Einsatz, um die Mobilitätsbedürfnisse hier zu erfüllen.
Jetzt habe ich vorher gesagt, du bist Vorstand vom VGI.
Jetzt haben viele unserer Zuhörerinnen und Zuhörer wahrscheinlich noch den INVG im Kopf.
Kannst du kurz beschreiben, welcher Übergang stattgefunden hat vom INVG zur VGI und was
der Unterschied ist?
INVG war die alte Struktur für einen Verkehrsverbund, der die Stadt Ingolstadt und die 15 Gemeinden
aus den beiden Landkreisen Eichstätt und Pfaffenhofen umfasste.
Aus der INVG wurde VGI, Verkehrsverbund Großraum Ingolstadt und betrifft nun auch alle drei
Landkreise, die die Stadt Ingolstadt umgeben, Pfaffenhofen an der Ilm, Neuburg-Schrobeausen
und Eichstätt.
Wir sind deckungsgleich mit der Region 10.
Wir wohnen in fast einer halben Million Menschen und für die sind wir der zentrale Ansprechpartner
im ÖPNV.
Natürlich in Kooperation mit den privaten Busunternehmen und auch den drei Bahnunternehmen,
die in unserer Region fahren.
Wie viele Busse sind im VGI täglich unterwegs?
Also ungefähr 450 Fahrzeuge im Linienverkehr.
Eine kleine eiserne Reserve bleibt natürlich für besondere Anlässe oder Ausfälle im
Betriebshof, aber ca. 450 sind unterwegs.
In der Morgenspitze, da ist das Fahrgastaufkommen mit Abstand am größten, da beginnen die
Schulen und da will man natürlich auch als Pendler an seinen Arbeitsplatz gelangen.
Wie viele Busse sind davon öffentliche Busse, also gehören der Kommune oder den Kommunen
und wie viele sind private Busunternehmer?
Wir haben ca. 115 Busse im Eigentum der Stadtbus Ingolstadt, das kommunale Verkehrsunternehmen
der Stadt.
Wir haben aber starke und auch sehr leistungsfähige Privatunternehmen, die uns unterstützen,
die teils auf eigenen Konzessionen fahren.
Das sind dann nochmal über 330 Fahrzeuge bei ungefähr 20 Busunternehmen.
Wir haben in Bayern einen starken Mittelstand, der im ÖPNV auch eine große Tradition hat.
Wir haben viele Busunternehmen, die seit Jahrzehnten in der Region fahren, aber auch die Stadt
Ingolstadt mit bedienen.
Das ist eine aus unserer Sicht sehr gute Struktur, die partnerschaftlich den ÖPNV bewältigt
und die wollen wir auch fortführen.
In allen diesen Bussen gilt ein einheitlicher Tarif, der VGI-Tarif.
Das war ein langer Weg dorthin.
Wie funktioniert der jetzt?
In der Tat mehrere Jahre, ja sogar Jahrzehnte hat es gedauert, bis wir dann seit dem 1.
September 2018 in allen Bussen und auch in allen Bahnen des Schienenpersonennahverkehrs
den VGI-Tarif anbieten können.
Das bedeutet, dass ich mit einem Tarif alle Verkehrsmittel für meine Wegstrecke nutzen
kann.
Ich kann nicht mehr verschiedene Tarifsysteme in einzelnen Landkreisen oder in der Stadt
beachten, sondern ich habe eine Tarifmatrix, die alle Gemeinden und damit auch das gesamte
Verbundgebiet abdeckt.
Jetzt ist dann das Deutschland-Ticket gekommen.
Inwieweit hat es Auswirkungen auf den ÖPNV oder wie viele Kunden von euch nutzen das?
Das Deutschland-Ticket stellt eine enorme tarifliche Erleichterung für die Fahrgäste
dar.
Es ist für die, die regelmäßig längere Wegstrecken mit dem ÖPNV nutzen, ein Vorteil
und auch für die, die bundesweit unterwegs sind, weil sie sich dann nicht mehr an unterschiedliche
Tarifsysteme orientieren müssen.
Es bedeutet aber auch, dass Einnahmenverluste entstehen bei den Verkehrsunternehmen und
bei den Verkehrsverbünden.
Deswegen gibt es ja eine Ausgleichsfinanzierung durch den Bund und durch die Länder, die
für dieses und für nächstes Jahr noch gesichert ist.
Wir haben ca. 8-9% bundesweit mehr Fahrgäste durch das Deutschland-Ticket.
Der Großteil allerdings sind sogenannte Tarifwechsler, die eben früher andere Tarife, die teurer
waren, nutzen und jetzt auf das Deutschland-Ticket umsteigen können.
Konkret bedeutet das auch bei uns, dass eine Vielzahl an Bestandskunden gewechselt sind,
aber eben weniger Erlöse bewirken und das hat dann zur Folge, dass wir auch nach Auslaufen
der Finanzierungszusage ab 2026 Unterstützung vom Bund und vom Land benötigen werden.
Also man hatte vorher eine Monatskarte, jetzt hat er das Deutschland-Ticket.
Die Monatskarte war deutlich teurer als das Deutschland-Ticket und den Rest zahlt im Moment
der Bund drauf und das Land, aber es ist nicht klar, wie es nach 2026 weitergeht.
Genauso ist es und wir hoffen auf Unterstützung in den Verhandlungen zwischen Bund und den
einzelnen Ländern, damit es diese Zusage auch weiterhin gibt.
Man kann ja auch erkennen, dass durch die Anhebung um 9 Euro auf 58 Euro ab dem 1.
Januar, dass hier die Finanzierung mit im Vordergrund steht, aus unserer Sicht ein wichtiger
Schritt.
Wir sagen ja zum Deutschland-Ticket für die Kunden, aber wir brauchen auch eine nachhaltige
und dauerhafte Finanzierung, gerade in den aktuellen Zeiten, die für den ÖPNV ja auch
viele Kostentreiber mit sich bringen.
Jetzt wenn Bürger zu mir kommen, dann ist das Ticket das eine, aber viele wollen sich
das mehr Busse fahren, das zusätzliche Busse fahren, haben wir überhaupt keine Vorstellung,
welche Kosten damit verbunden sind.
Kannst du ungefähr mal unseren Zuhörerinnen und Zuhörern einen Anhaltspunkt geben, wenn
jetzt aus dem Landbereich, aus einer Landgemeinde ein zusätzlicher Bus in die Stadt fährt,
mit welchen Kosten damit zu rechnen ist und wer diese Kosten oder das Defizit im Wesentlichen
dann trägt?
Ja, in der Tat, der ÖPNV hat das Hauptproblem seiner Kosten in der Hauptverkehrszeit, weil
da sozusagen alles fährt, was schon auf dem Hof steht.
Ein zusätzlicher Bus, der dann noch auf einer Strecke von sagen wir mal 10 Kilometer fährt
und das jeden Schultag, das kann mit Kosten zwischen 60.000 bis 80.000 Euro pro Jahr zu
Buche schlagen und hat sicherlich auch Anteil daran, dass die Finanzierung im ÖPNV ein
ganz wichtiges Thema ist.
Jetzt ist es so, dass es gelungen ist und es war ein großer politischer Erfolg, auch
in der letzten Legislaturperiode, gerade am Ende noch, dass wir die Region Ingolstadt
zu einer Modellregion für den ÖPNV machen konnten und der VGI den Zuschlag bekommen
hat für das sogenannte Programm VGI New Mind.
28 Millionen Euro, was habt ihr mit dem Geld gemacht?
Das war für uns die bedeutsamste, wichtigste Unterstützung, die wir überhaupt in den letzten
Jahrzehnten im ÖPNV erhalten haben.
Wir konnten diese 28 Millionen Euro in verschiedenen Bereichen investieren, um zu einem Vollverbund
zu werden und auch dauerhafte Verbesserungen der Qualität des ÖPNVs zu gewährleisten.
Ich möchte einige Beispiele nennen.
Wir hatten ja früher die INVG als Kern der Struktur in der Region 10 und nun haben wir
den gesamten VGI, der die Region 10 abdeckt.
Das bedeutet, dass wir für den Fahrgast eine einheitliche Fahrplanauskunft digital über
eine neue App haben, die aus der INVG hervorgegangen ist.
Die VGI-App deckt nun alle Bus- und alle Bahnfahrpläne ab.
Das war nur durch einen Kraftakt möglich.
Bedeutet nämlich auch, dass alle Busunternehmen 20 an der Zahl und die Bahnen Echtzeitdaten
an die Leitstelle liefern, die dann wiederum die Grundlage sind für die Fahrplanlage.
Damit können wir auch punktgenau Verspätungslagen abbilden, können den Fahrgast informieren,
wie seine Mobilität aussieht.
Wir können ihn über Umstiege informieren, über Anschlussverbindungen.
Das ist die Digitalisierung, die damit einen riesigen Schub gemacht hat.
Gleichzeitig haben wir die Qualität der Bedienung verbessert für den Fahrgast, indem eben die
Leitstelle aufgerüstet wurde.
Die Leitstelle ist heute für alle 450 Fahrzeuge zuständig.
Sie bietet einheitliche Standards, Dispositionsmöglichkeiten für alle Unternehmen.
Der Kunde profitiert dadurch, dass auch in allen Fahrzeugen von Videokameras, einheitliche
Bordrechner ein hoher Standard an Service und Qualität herrscht.
Das ist, glaube ich, eine Infrastrukturmaßnahme, die auf Dauer ausgerichtet ist.
Wir haben aber auch neue Angebote umgesetzt mit den On-Demand-Verkehren.
Konnten wir in der Region und auch in der Stadt bedarfsgerecht Mobilitätswünsche erfüllen.
Das wollen wir auch fortführen.
Und wir haben darüber hinaus wichtige weitere Punkte verbessert, wie die Echtzeitinformationen
an ausgewählten Haltestellen.
Wir haben auch die Verkaufsschalter verbessert und die Vorverkaufsgeräte ausgetauscht und
Also es gibt im Bereich der Infrastruktur, der Fahrgastinformation, der Digitalisierung
optimiert.
und beim Angebot in allen drei Landkreisen und der Stadt Ingolstadt deutliche Verbesserungen.
Wie werden die digitalen Angebote des VGI auch von den Kunden genutzt?
Habt ihr da Rückmeldungen?
Die App hat eine hohe Reichweite.
Sie ist jetzt die wichtigste Auskunftsquelle, die ich digital in den Landkreisen und in
der Stadt für das örtliche und regionale Verkehrssystem habe.
Sie wird ständig weiter optimiert.
Wir wollen auch in Zukunft die On-Demand-Verkehre von der Buchung über die Bezahlung, Beauskunftung
komplett integriert in der VGI App laufen lassen.
Auch das ist dank des Förderprogramms VGI New Mind bereits auf einem sehr guten
Weg, weil wir hier erhebliche Förderungen bekommen haben, die das alles ermöglichen.
Jetzt hast du schon mehrmals das Stichwort On-Demand-Verkehr gebraucht.
Kannst du unseren Zuhörern kurz darstellen, was sich dahinter verbirgt und wie das praktisch
funktioniert und wo es schon im Einsatz ist?
On-Demand-Verkehr bedeutet, dass ich ihn dann nutze, wenn ich ihn vorher bestellt habe,
wenn ich ihn auch brauche.
Das heißt kein Taktverkehr, der nach einem festen, starren Takt, 1-Stunden-Takt, 2-Stunden-Takt
oder auch 30-Minuten-Takt in einer Region anbiete, sondern dann, wenn der Fahrgast die
Busleistung tatsächlich benötigt.
Er kann dadurch auf den Kleinbus zugreifen, wenn er ihn wirklich haben möchte.
Wie geschieht das?
Er muss eine Stunde vor Fahrtbeginn eine Anfrage richten über die App, um VGI App
und dort dann den Fahrwunsch auch äußern.
Im Hintergrund werden die einzelnen aufgelaufenen Fahrtwünsche durch einen Einsatz von Software
berechnet, dass es nach Möglichkeit mehrere Fahrten zwischen Ziel und dem Ausgangsort
gebündelt werden, um es auch wirtschaftlich zu fahren.
Man kann auch telefonisch den Fahrtwunsch äußern.
Besser ist es aber über die App, weil dadurch die Verarbeitung ein höheres Niveau hat und
auch der Faktor Fehler, Ansage, falsche Auskunft deutlich verringert wird.
Wo sind diese Angebote bereits am Laufen?
Wir haben begonnen in Beilngries im Landkreis Eichstätt.
Wir haben dann erweitert mit Scheyern.
Wir haben auch noch weitere On-Demand-Verkehre in den Landkreisen aufgebaut.
Wir haben auch bestehende On-Demand-Verkehre, die noch nicht digital waren, überführt
in die VGI App.
Das war in Neuburg-Schobenhausen der Fall.
Wir haben jetzt seit Anfang dieses Jahres auch einen On-Demand-Verkehr im Stadtgebiet
Ingolstadt, wo wir das Klinikum im Schwerpunkt dann anbinden, wenn der Nachtverkehr und an
Sonn- und Feiertagen der Linienverkehr nur eine Stundentaktung aufweist.
Da ist es für Beschäftigte, die im Schichtdienst arbeiten, sehr wichtig, eine Option mit dem
ÖPNV zu haben.
Wird der On-Demand-Verkehr angenommen?
Ja, nach unserer Einschätzung hat er auch weiterhin steigende Fahrgastzahlen.
Wir haben bis zu 100 Buchungen pro Tag, teilweise darüber hinaus, auf den einzelnen Linien.
Es ist querbeet durch unsere Kundengruppen zu erkennen, dass der On-Demand-Verkehr attraktiv
ist.
Er muss aber auch nachhaltig finanziert werden.
Deswegen sind wir sehr dankbar, dass der Freistaat im Anschluss an die Bundesfinanzierung
durch VGI New Mind auch eine Anschlussfinanzierung in Aussicht gestellt hat und ich hoffe, dass
diese Programme fortgeführt werden.
Ein Thema bei den Bussen ist auch Elektromobilität und ab und zu sehe ich auch mal einen E-Bus,
der für den VGI fährt.
Welche Busse habt ihr im Moment im Einsatz und entwickelt sich das weiter?
Steigt die Zahl in Zukunft?
Letztes Jahr begann der Einstieg in die E-Mobilität.
Wir haben hier mittlerweile zehn Fahrzeuge im Einsatz, sechs im kommunalen Unternehmen
der SBI, vier beim privaten Partner Firma Spangler.
Es kommen weitere E-Busse dazu, sowohl bei den privaten Partnern.
Die Firma Stempfel wird die ersten E-Busse dieses Jahr in Betrieb nehmen.
Ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr auf bis zu 20 E-Busse dann auch kommen werden.
Der E-Bus ist insbesondere in der Stadt ein sehr innovatives und auch technisch ausgereiftes
Verkehrsmittel geworden durch die emissionsfreie Art der Fahrt.
Er hat aber auch Herausforderungen, weil er eben deutlich teurer in der Anschaffung ist
und auch die Einsätze sorgfältiger geplant werden müssen aufgrund der Reichweite.
Aber wir sehen, dass es hier einen Hochlauf geben wird und die Industrie ständig verbesserte
Fahrzeuge bietet.
Wir haben mit MAN einen hochleistungsfähigen Partner und sind mit der Qualität auch jeden
Tag der Fahrleistung sehr zufrieden.
Was kostet denn so ein E-Bus in der Anschaffung im Vergleich zu einem normalen Gelenkbus?
Derzeit ungefähr Faktor zwei, also doppelt so teuer als der normale Bus.
Man kann so Pi mal Daumen sagen 280.000 Euro, 300.000 Euro für den Solo-Bus, also der 12-Meter-Standard-Bus,
also um die 400.000 Euro für einen Gelenkbus.
Immer natürlich auch abhängig von der Ausstattung und von den zusätzlichen Features, die man
benötigt.
Der E-Bus Pi mal Daumen eben das Doppelte, das muss man sicherlich wissen, wenn man in
die Beschaffung geht.
Deswegen hat ja auch der Bund über einzelne Aufrufe in den letzten zwei Jahren die Umstellung
in der Beschaffung bei den Verkehrsunternehmen gefördert.
Der Freistaat tut das weiterhin, dafür sind wir besonders dankbar, dass es die Busförderung
auf bayerischer Ebene gibt.
Der Bund hat sie leider derzeit ausgesetzt, aber wir hoffen, dass es einen Wiedereinstieg
in die E-Bus-Förderung geben wird.
Wie groß ist die Reichweite von so einem E-Bus?
Wir haben eine Zusicherung, dass die Reichweite unter allen Rahmenbedingungen, also auch im
Winter bei minus 10 Grad oder im Sommer bei plus 35, wenn die Klimaanlage laufen muss,
bei 250 Kilometer ist.
Das wird unseres Erachtens auch eingehalten.
Der Hersteller MAN hält hier Wort.
Wir haben aber auch einige Umläufe in unseren Fahrplänen, die über 400 Kilometer sind.
Die sind dann nicht E-Bus-tauglich.
Da, denke ich, wird es aber auch durch die Verlängerung der Kapazität der Batterien
in den nächsten Jahren signifikante Fortschritte geben.
Das Nächste, was sich am Horizont abzeichnet, sind autonome Busse.
Auch da gibt es verschiedene Förderprojekte, auch eines bei uns in der Region.
In welchen Bereichen siehst du in Zukunft, in weiterer Zukunft, einen autonomen Bus fahren?
Autonome Busse sind aus unserer Sicht dann besonders interessant und auch effizient,
wenn sie ohne einen Fahrer oder ohne auch einen Sicherheitsassistenten auskommen können,
der nicht mehr im Fahrzeug selber dabei sein muss.
Wenn es sich also wirklich um autonome Fahrzeuge handelt,
die zum Beispiel durch die Leitstelle gesteuert werden,
dann können wir den Kostenfaktor Personal einsparen,
der im Busbereich mit über 50 Prozent auch die Kosten im ÖPNV verursacht.
Und da wären aus unserer Sicht sehr interessante Einsatzgebiete,
Randlagen im Takt an Wochenenden, auch in den Abendstunden,
insbesondere, wenn die Streckenführung nicht durch den hochverdichteten,
verkehrlich stark belasteten Bereich geht, sondern dann,
wenn es weniger Querungen mit anderen Verkehrsteilnehmern gibt,
mit Fahrrädern oder mit Fußgängern,
sodass dann auch eine Regengeschwindigkeit von bis zu 50 kmh im Betrieb möglich wäre.
Da könnte man dann sowohl eine Rund-um-die-Uhr-Bedienung anbieten in den Nachtstunden,
unabhängig vom Fahrer, aber auch die Kosten einsparen.
Das hätte dann sehr großes Potenzial, wobei ich auch darauf hinweise,
dass ein Busfahrer oder eine Busfahrerin,
wir haben zunehmend auch viele Frauen, die sich für diesen Beruf entscheiden,
viele Aufgaben im ÖPNV hat nicht nur die klassische Fahrleistung,
sondern auch Ansprechpartner für Fragen, Service gegenüber den Fahrgästen,
Einstiegshilfen leisten. Also Busfahrer und Busfahrerinnen haben viele Profile
und davon, denke ich, werden auch einige bleiben.
Wie viele Busfahrer sind für den VGI täglich im Einsatz?
Wir haben circa 20 Verkehrsunternehmen.
Ich schätze, es sind circa 800 bis 900 Busfahrerinnen und Busfahrer,
die für uns fahren und sehr gute Arbeit leisten,
ein sehr differenziertes Bild auch ihrer Tätigkeit haben.
Busfahren heißt auch in der Technik, mit der modernen Technik umzugehen.
Es ist abwechslungsreich und es bestehen auch viele Aufstiegsmöglichkeiten,
in die Fahrdienstleitungen, in die Leitstelle, auch in den operativen Betrieb zu gehen.
Wir sind dankbar für jeden und sind auch sehr interessiert, Nachwuchs zu gewinnen.
Vielleicht hört ja jetzt jemand diesen Podcast, der daran Interesse hat
oder jemanden kennt, der Interesse hat.
Busfahrer werden im VGI auf jeden Fall immer gesucht.
So ist es und vielen Dank für diese Unterstützung. Wir freuen uns darüber.
Am Ende wollen wir aber nochmal kurz zu deiner Person kommen
und haben deswegen ein paar Fragen vorbereitet.
Die Zuhörer des Podcasts kennen es schon und ich bitte dich um kurze Antworten.
Auto oder Bus? Bus.
Sprudel oder still? Sprudel.
Süß oder herzhaft? Herzhaft.
Kaffee oder Tee? Tee.
Lieferdienst oder selber kochen? Selber kochen.
Langschläfer oder Frühaufsteher? Frühaufsteher.
Zeitreisen oder in die Zukunft ziehen? Zeitreisen.
Podcast hören oder Buch lesen? Buch lesen.
Serien oder Filme? Filme.
Kreativ oder technisch? Kreativ.
Optimist oder Pessimist? Optimist.
Dann blicken wir jetzt mal optimistisch in die Zukunft, lieber Robert, was den ÖPNV angeht.
Die Herausforderungen sind enorm, die Ansprüche steigen,
das Geld wird tendenziell überall weniger, auch beim ÖPNV.
Ich finde es beeindruckend, was hier im VGI geleistet wird,
was auch durch das Förderprogramm VGI New Mind in den letzten Jahren aufgebaut worden ist.
Die Digitalisierung, die Technik ist enorm
und ich hoffe, dass auch viele Menschen auch in der Region in Zukunft weiter den Bus nutzen,
verstärkt den Bus nutzen, so einen Beitrag zum Klimaschutz auch mit leisten
und auch die Zunahme des Verkehrs dadurch etwas bremsen.
Alles Gute für deine Arbeit.
Herzlichen Dank. Ebenso alles Gute in Berlin und für die Region.
Und am Ende dieser Folge hätte ich noch eine Bitte an euch.
Wenn euch der MDB-Podcast gefallen hat, dann abonniert ihn und erzählt euren Freunden davon.
Wenn ihr Ideen oder Anregungen habt, dann schreibt mir gerne eine E-Mail an reinhard.brandl at bundestag.de.
Ich mache mich jetzt wieder auf den Weg und freue mich auf die nächste Station.
Dr. Robert Frank
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Reinhard Brandl
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Dr. Robert Frank
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Reinhard Brandl
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Dr. Robert Frank
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Reinhard Brandl
00:03:01
Dr. Robert Frank
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Reinhard Brandl
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Dr. Robert Frank
00:04:01
Reinhard Brandl
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Dr. Robert Frank
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Reinhard Brandl
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Dr. Robert Frank
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Reinhard Brandl
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Dr. Robert Frank
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Reinhard Brandl
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Dr. Robert Frank
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Reinhard Brandl
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Dr. Robert Frank
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Reinhard Brandl
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Dr. Robert Frank
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Reinhard Brandl
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Dr. Robert Frank
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Reinhard Brandl
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Dr. Robert Frank
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Reinhard Brandl
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Dr. Robert Frank
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Reinhard Brandl
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Dr. Robert Frank
00:16:57
Reinhard Brandl
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Dr. Robert Frank
00:17:53
Reinhard Brandl
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Dr. Robert Frank
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Reinhard Brandl
00:20:14
Dr. Robert Frank
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Reinhard Brandl
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Dr. Robert Frank
00:20:53
Reinhard Brandl
00:20:56
Dr. Robert Frank
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Reinhard Brandl
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Dr. Robert Frank
00:21:50
Reinhard Brandl
00:21:56
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