Neu im Club

Marie Binder

#8: Kleine Kinder, große Worte

Die Sprachentwicklung von der Geburt bis zum Kindergarten

08.04.2024 41 min

Zusammenfassung & Show Notes

In der neuesten Folge unseres Podcasts tauchen wir tief in das faszinierende Thema der Sprachentwicklung ein - von den ersten Lebensmomenten bis zum Kleinkindalter. Im Zentrum des Folge steht ein ausführliches Interview mit Birgitte Anzenhofer, einer ausgebildeten Sprachtherapeutin mit jahrelanger Erfahrung. Gemeinsam betrachten wir die zahlreichen Aspekte des Spracherwerbs und sprechen offen über die Herausforderungen und Schwierigkeiten, die auf diesem Weg auftreten können. Birgitte teilt ihre wertvollen Erkenntnisse und bietet praktische Hilfestellungen, um Eltern und Betreuern zu helfen, die sprachliche Entwicklung ihrer Kinder optimal zu unterstützen und aufmerksam zu begleiten. 

Transkript

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von "Neu im Club", Deinem Podcast rund um Familie, Kinder und Alltagswahnsinn. Ich bin die Marie und wie du vielleicht weißt, Mama von vier Kindern, vom Kleinkind mit jetzt gerade 19 Monaten bis zum jungen Erwachsenen, der jetzt schon 18 geworden ist. Und eines meiner Kinder hat eine Sprachentwicklungsstörung. Ein Thema, wo ich immer dachte, das wird mich nie betreffen, bis ich eben Kind Nummer 3 bekommen habe und jetzt ist das ein sehr akutes Thema bei mir. Und vielleicht kennst du selber Kinder mit einer Sprachentwicklungsstörung oder einer Sprachentwicklungsverzögerung. Vielleicht hast du selbst ein Kind und fragst dich, ist es denn normal, wie mein Kind bisher spricht? Ist das alles in dem Rahmen, in dem es sein soll? Vielleicht hast du auch ein Baby und fragst dich, wann und wie viel muss mein Kind denn sprechen lernen? All diese Fragen kann ich vielleicht ein bisschen beantworten, aber natürlich nicht alleine, sondern mit meinem heutigen Gast. Birgitte Anzenhofer ist Sprachtherapeutin und sie hat mit mir über die Sprachentwicklung vom Baby, also von Geburt an bis zum Kindergartenalter gesprochen. Wir haben darüber geredet, was denn da alles zusammenspielen muss, wo denn vielleicht Probleme lauern könnten und was vor allem Eltern oder auch Freunde und Verwandte machen können, wenn nicht alles so nach Plan läuft oder wenn sie sich unsicher sind, ob denn alles normal ist. Also ich fand es unfassbar spannend. Ich habe gemerkt, dass das Interview absolut den Rahmen sprengen könnte, weil ich noch tausend Fragen gehabt hätte und wenn es dir genauso geht, dann darfst du mir das nach der Folge gerne zum Beispiel einfach mal schreiben, mir auf Instagram Kommentare unter der Folge hinterlassen oder auch auf meine Homepage gucken. Die hat mein Mann wunderbar neu für mich gemacht, die hat ein ganz neues Design bekommen, also schau unbedingt auch mal dahin. Einfach "neuim.club", das ist die neue Internetadresse, da kannst du mal gucken und da kannst du mir gerne Feedback geben und wenn es dir genauso geht nach der Folge wie mir und du noch viel viel mehr über die Sprachentwicklung bei Kindern wissen möchtest, dann sag mir doch Bescheid, dann muss ich vielleicht Birgitte gleich nochmal einladen. Aber jetzt geht's erst mal rein in das heutige Interview zum Thema Sprachentwicklung vom Baby bis zum Kleinkind bzw. Kindergartenalter. Ich wünsche dir ganz viel Spaß und hoffe, dass es für dich genauso interessant war wie für mich und du danach, genauso wie ich, auch ein Stückchen schlauer bist, was dieses ganze Thema angeht. So, hallo Birgitte, freut mich, dass wir es geschafft haben. Wir sind heute bei dir in deiner Praxis. Ich bin von zu Hause geflüchtet sozusagen mit Laptop, Tasche und Mikrofon und jetzt bin ich bei dir und wir zwei wollen heute über das Thema Sprachentwicklung bei Kindern sprechen. Was qualifiziert dich denn dafür? Also stell dich doch mal ganz kurz für unsere Hörer vor. Also im Bereich Spracherwerb oder Sprachentwicklung, klar kommt es automatisch bei der Ausbildung als Sprachtherapeutin. Genau, ein schöner Schwerpunkt ist für mich, dass ich mich ganz gerne mit den ganz, ganz Kleinen befasse, weil ich das einfach so wichtig finde, weil das oft einfach übersehen wird, weil ich mich oft einfach geärgert habe oder es schade fand, dass die Eltern sehr angestrengt waren in der Grundschule begleitet, begleiten sie ihr Kind jahrelang und keiner hat mehr Lust auf irgendeine Therapie. Sie tun sich im Deutschen schwierig und schwer und ja, wenn man da früher was getan hätte, dann ist es oft nur, dass man auf einen Knopf draufdrücken muss und dann geht der Spracherwerb los und es ist alles ganz einfach und überschaubar. Und jetzt ärgere ich mich gerade, Birgitte, dass wir uns nicht vor vier Jahren kennengelernt haben. Du bist leider noch nicht so lange hier. Ich kann da nämlich aus persönlicher Erfahrung sprechen. Also wie die meisten wahrscheinlich wissen, ich habe vier Kinder. Die ersten zwei Kinder haben als kleine Kinder noch vor dem Kindergarten und dann natürlich auch im Kindergarten, in der Schule und auch jetzt ganz normal gesprochen. Also gerade meine erste Tochter, die wird jetzt dieses Jahr neun, die hat wirklich also faszinierend gut gesprochen. Die war überdurchschnittlich gut. Und jetzt muss ich dazu sagen, ich bin ja auch jemand, der sehr gerne spricht. Ja, das ist dann auch, warum ich zum Beispiel Radio- und Sprecherausbildung und jetzt eben auch einen Podcast mache. Also Sprache liegt mir persönlich. Und für mich war es ganz schwer. Meine zweite Tochter, sie wird dieses Jahr fünf, hat eine diagnostizierte Sprachentwicklungsstörung. Und wir hatten ein kleines Vorgespräch, Birgitte, wir zwei, und da habe ich das Thema auch mal so angesprochen und da habe ich schon gemerkt, ich juckts in den Fingern. Und du hast dir gedacht, da hätte man viel früher eingreifen können. Es ist so, meine Annabelle, die hat noch als kleinstes Kind, also so als Baby, super gerne gebrabbelt und geredet und sich unterhalten so auf ihrer ganz eigenen Sprache. Und ich hatte auch nie Angst, dass die nicht richtig reden würde, weil eben meine andere Tochter wunderbar gesprochen hat. Und irgendwann kam aber so der Moment, wo mein Mann und ich gemerkt haben, irgendwas läuft da in die falsche Richtung. Irgendwie, glaube ich, ist ihre Entwicklung nicht altersgemäß. Und das haben wir beim Kinderarzt angesprochen. Man soll dem Kind Zeit lassen. Es dauert. Es ist nicht jedes Kind gleich. Und mit jedem Monat, wo ich gemerkt habe, sie spricht nicht besser oder sie spricht zu ihrer ganz eigenen Grammatik und ihren ganz eigenen Wörtern, ist es für mich als Mama immer schwerer geworden. Ich habe mich dann auch oft gefragt, was habe ich falsch gemacht? Was stimmt nicht mit meinem Kind? Weil es ist ansonsten ein sehr intelligentes Kind. Und jetzt muss sie jede Woche zur Logopädie. Wir mussten letztes Jahr eine Polypen-OP bei ihr durchführen lassen und die Trommelfälle durchschneiden lassen, damit da Belüftung kommt und, und, und. Das heißt, sie hat nicht gut gehört und da kam so viel zusammen. Und jetzt stimmt aber weder Aussprache noch Grammatik. Und das ist hart. Und jetzt die große Frage, so das war jetzt so meine Basis und deswegen bin ich selbst heute total neugierig. Mein kleiner Sohn ist jetzt eineinhalb und du kannst dir vorstellen, ich habe richtig Schweißausbrüche, wenn ich darüber nachdenke, wie es bei dem sein wird. Und deswegen klär uns doch bitte alle mal auf. Wie entwickelt sich die Sprache beim Kind und gibt es vielleicht wirklich schon so Anhaltspunkte für uns Eltern oder für auch Erzieher, Onkel, Tante, Oma, Opa, wo man sagt, oh, da könnten so kleine Alarmglocken leuchten und was kann man dann tun? Ja, wir haben vorher schon ein bisschen gesprochen. Das Thema ist nicht ganz, ganz einfach. Aber es sind viele Faktoren, die man abchecken kann und die man beobachten kann, die man einfach gucken kann. Ich erkläre das immer ganz gerne mit. Es gibt den normalen Spracherwerb mit ein paar Varianten, die man so sehen kann, die man auch austesten lassen kann. Bei einer Logopädienspracht-Therapeutin irgendwo. Und dann gibt es Kinder, die überspringen wie eine Abzweigung. Das heißt, da ist gerade ein sprachliches Fenster offen und das schaffen sie warum auch immer nicht. Vielleicht in deinem Fall aufgrund von, oh, da hat das Kind nicht richtig hören oder wahrnehmen können. Genau, sie war nämlich sehr, sehr viel erkältet. Sie hat eine extreme Hausstaubmilbenallergie und wir haben schon gemerkt, die hört uns wirklich nicht immer. Man konnte da leider anfangs nicht sehr viel machen. Jetzt hören die wahrscheinlich auch manche Laute. Nicht unbedingt. Die hören sie nicht, oder? Oder wie funktioniert das? So ungefähr ein bisschen. Das heißt, ein paar Sachen können nicht so ganz wahrgenommen werden. Das heißt aber nicht, da will ich jetzt nicht verängstigen, dass jeder, der jetzt Ohrenschwierigkeiten hat, auf jeden Fall eine Spracherwerbstörung, Schwachentwicklungsstörung bekommen könnte oder Verzögerung oder was auch immer. Das ist nicht der Fall. Aber es kann passieren, dass einfach ein paar, wenn das genau gleich da passiert, wo bestimmte Varianten an Lauten, an Betonungen, an sprachlichen Besonderheiten wahrgenommen werden müssen und die Sprache richtet sich dann danach. Da ist sozusagen wie das sprachliche Fenster offen, genau für diese Wahrnehmung. Und das ist dann Aufgabe danach für Sprachtherapeuten, Logopäden, das rauszuführen, welchen Filter hat er jetzt verpasst, welche Abzweigung ist jetzt gerade übersprungen worden und ich mache mit der nächsten einfach weiter oder ist eine ganz andere Straße gewählt worden. Jetzt gehen wir doch einfach mal davon aus, Birgitte, ich habe vor eineinhalb Jahren mein Baby bekommen oder vielleicht hört auch jemand zu und hat gerade frisch sein kleinstes Baby im Arm und eigentlich beginnt ab der Geburt, hast du zu mir gesagt, da beginnt die Sprachentwicklung. Absolut, also ich würde sogar sagen, wenn ich es jetzt noch mal überlege, genau vorher im Bauch. Also nicht nur Klaviermusik spielen, liebe Mamas, auch unterhalten. Genau, klar sind da diese ganzen Sachen drin mit Mozart Musik ist besonders und Bach sind so rhythmisiert und so toll und strukturiert, das macht besonders. Das habe ich nicht gemacht, das war es, oder? Ich hoffe nicht. Besonders gut für die Strukturbildung, Grammatikentwicklung und Rhythmusgefühl und prosodische, also Wortmelodie, all solche Sachen wahrzunehmen, wo sich da später die Grammatik heraus entwickelt. Also nein, es fiel ganz, ganz viel rein und wenn ein Baby geboren wird, ist erstmal auch ganz schön zu gucken, wie nimmt ein Kind wahr, wie sieht ein Kind, wie hört und reagiert ein Kind und welche mimischen, gestigen Blickreaktionen kommen da. Da ist der Blickkontakt extrem wichtig. Das ist jetzt sehr interessant, dass du das sagst, weil zum Beispiel meine kleine Annabelle, die war immer mimisch extrem. Also die hat total viel Mimik benutzt, mit der hat man immer richtig lachen können, weil sich so viel, die hat auch so ganz ausgeprägte Augenbrauen gehabt und dann hat man so genau gesehen, wie das sich auf einer Seite hebt und zusammenzieht und das ganze Gesicht, die Augen, die Nase, der Mund, alles hat mitgeredet und gesprochen, noch bevor da die ersten Laute kamen und sie ist ein sehr aufmerksames Kind. Sie geht ja jetzt in Logopädie, wird immer für ihre hohe Konzentration und Aufmerksamkeit gelobt und da denke ich mir jetzt gerade, aha, bis dahin lief noch alles gut. Also die Mimik ist schon mal eine Sache, wie wir selber mit den Kindern mimisch umgehen. Es geht einfach auch um Motivation und Emotionen und wenn man mit viel Emotion bei irgendwas dabei ist und Spaß dabei ist, dann funktioniert so manches einfach besser. Das kennt man vom Lernen genauso. Auch wenn der Spracheverb relativ automatisiert passiert, da kann man gar nichts dagegen tun. Egal ob man eine oder zwei Sprachen gleichzeitig lernt, das passiert ganz einfach. Aber es ist natürlich ein kommunikatives Mittel, das darf man nicht unterschätzen und es ist einfach eine Reaktion, wie ist etwas gut, ist etwas nicht gut, wie kommt es denn beim Gegenüber an, habe ich richtig reagiert und das ist Kommunikation. Und aus dieser Kommunikation, genauso wie wenn ich Gestik benutze, entwickelt sich ja natürlich die Sprache. Da hat der Mensch einfach noch die Sprache mit dazu, dass er sich genauer artikulieren kann. Das ist wichtig. Aber noch mal wichtig ist auch das Hören und das Wahrnehmen. Also nicht nur das Laute, also Hören, wie intakt ist mein Ohr, sondern wie ist die sprachliche Wahrnehmung, die auditive Verarbeitung nennt man das so auf Schlau. Wie funktioniert die? Das ist das, was wir vorher besprochen haben mit, wie genau gehe ich jetzt darauf ein. Naja, am Anfang hört das Kind Geräusche, Laute, dann alle möglichen sprachlichen Laute, egal auch von wie vielen Sprachen und mit sechs Monaten differenziert sich das dann auf, ich nehme jetzt einfach nur gezielt vor allen Dingen die Laute meiner Muttersprache wahr. Daher kommt auch das akzentfreie Sprechen, das kann man natürlich etwas später auch noch mitbekommen, ja und hinkriegen. Aber da fokussiert sich das Kind von der Aufmerksamkeit einfach und es wird einfach alles spezifischer in der Wahrnehmung. Genau. Und dann habe ich so ein sechs Monate altes Baby, ab wann geht es denn los? Also ich habe da auch mal überlegt, wann haben denn meine Kinder gesprochen? Puh, wenn die Jahre vergehen, dann ist es gar nicht mehr so akut im Kopf und es ist ja doch sehr unterschiedlich. Die einen Kinder sprechen mit zwei Jahren, also ich erinnere mich, ich habe ein Handyvideo von meiner Tochter von der ersten, da ist die zwei Jahre alt und die hat einen Pferdestall zum Spielen gekriegt und die sagte folgenden und ich zitiere jetzt ein zweijähriges Kind, Achtung ein Sturm kommt auf, alle in die Boxen. Das hat mein zweijähriges Kind beim Spielen von sich gegeben. Meine zweite Tochter hat in dem Alter nicht mal Pferd gesagt, sie hat nur "Wieha", also sie hat das Geräusch nachgemacht. War sehr, sehr süß, muss man sagen, war sehr, sehr niedlich, aber im Vergleich, den ich zu Hause hatte, natürlich beängstigend für mich schon so entwicklungstechnisch, weil ich total überzeugt war und auch immer noch bin und auch da von Kindergärtnern und Logopäden und von allen unterstützt wird, dass das Kind eben nicht geistig irgendwelche Probleme hat, sondern dass der Knackpunkt woanders liegt. Und damals war das für mich schon mit zwei Jahren so, dass ich gesagt habe, irgendwas läuft hier schief und ich mit ihr nicht anders umgegangen bin, wie mit der ersten Tochter und natürlich frägt man sich dann als Elternteil und auch wenn dann die Großeltern anfangen oder alle dich so langsam anfangen anzusprechen, na, was hat sie denn oder was hat er denn, was stimmt denn da nicht? Wie ist da das? Ab wann müssten die ersten richtigen Worte kommen und wann muss man sich vielleicht Gedanken machen, dass da was nicht so richtig läuft? Da sind total viele Punkte, die du gerade angesprochen hast. Also wir haben nämlich schon gesagt, das ist so ein großes Thema, wir müssen vielleicht uns nochmal treffen, aber wir versuchen jetzt schon mal die ersten Infos zusammenzupacken. Der erste Punkt ist zu trennen, ich habe Sprache und ich habe Kognition und Denken, also die kognitive Entwicklung mit dem logischen Denken und wie koppel ich Sachen. Das ist ein riesengroßes Thema und das bitte ist ganz wichtig von der Sprache zu trennen und vom Spracherwerb zu trennen, damit man auch weiß, es ist einfach, vielleicht merkt man sich Kommunikation und es ist eine lautliche Kommunikation und wie erwirbt man das? Ein zweiter Punkt ist vielleicht noch, es gibt einmal passiven Spracherwerb und dann die Sprachproduktion, ab wann kommt was raus, ab wann höre ich denn etwas? Dieser passive Spracherwerb, der ist sehr wichtig zum Gucken und Überprüfen und das ist eigentlich das, woran man sich entlanghangelt und was man kontrollieren kann oder ein bisschen versucht ein Bild davon zu kriegen, wie groß ist das Sprachverständnis schon von dem Kind, wie viel kann ich es denn verstehen und darf ich da mal kurz einhaken? Das ist jetzt sehr interessant, also ich kann da immer jetzt mich selbst mit meinem Kind als Beispiel nehmen. Ich hatte das Gefühl, sie versteht alles, was ich ihr gesagt habe. Sie war da auch sehr gut in der Umsetzung, also wenn man zu ihr gesagt hat, hey komm, nimm bitte deine Schuhe, räum sie in den Gang, bring sie in den Gang, Kind hat das gemacht. Kind konnte das aber nicht wiedergeben. Absolut, absolut und da muss man aber total differenziert gucken und auch detailliert gucken, auch wenn es bei euch jetzt so war, dass das gepasst hat bis zu dem Stadium vielleicht, kann es sein, dass das Kind sehr viel aus der Mimik abliest schon, sehr viel aus der Gestik abliest, aus der Situation und dem Zusammenhang und da muss man gucken, sind einfache Sätze verständlich, sind verschachtelte Sätze verständlich, liest das Kind vielleicht aus der Mimik ab, kann es mich vielleicht auch verstehen, wenn ich weggedreht bin oder in einem anderen Raum bin und einen vielleicht komplexen Auftrag erfüllen, bevor du das machst, machst du das und das und legst es dann da runter oder darüber. Das ist natürlich auch so eine Sache, was Stück für Stück passiert und was überprüft werden muss. Und ab wann, ab wann müsste ein Kind zum Beispiel, wann kann ich diesen Test, nennen wir es mal Test, durchführen, dass ich einfach mich von meinem Kind wegdrehe, sodass es meine Mimik nicht sehen kann und ich sage dann, nimm bitte deine Schuhe und räum sie weg. Ab wann muss ein Kind das verstehen können, laut? Das ist jetzt einfach ein normaler Hauptsatz mit Nebensatz, da ist kein vorher, nachher, sonstig was dabei. Diese Sachen, die kann man, es ist ein großer Rahmen, den ich sage, deswegen bin ich vorsichtig mit dem, was ich sage, aber mit eins, anderthalb kann man das gut verstehen. Da ist auch keine Verschachtelung mit dabei. Deswegen, ich bin immer ganz vorsichtig mit dem festen Rahmen setzen, weil für mich wichtig ist, dass es einfach ein sehr komplexer Erwerb, dass das dann detailliert im Gesamten gesehen wird. Deswegen würde ich jetzt mir schwer tun sagen, das muss genau mit diesem Monat passieren, das muss mit dem Monat passieren, es kommt auf das Insgesamt darauf an, außer es sind Auslassungen da. Dass ich sage, ach, einen kurzen Satz kann sie vielleicht nur bedingt verstehen und nur wenn die und die Sachen da drinnen sind oder sowas. Oder es kommt auf die Länge der Wörter drauf an oder auf die Wortmerkfähigkeit, das wird jetzt sehr, sehr komplex dann. Deswegen würde ich das überprüfen lassen und dann einfach dem Fachmann, der Fachfrau das überlassen. Also wenn man da das Gefühl hat, das Kind versteht es nicht. Ja Birgitte, wie ist es dann aber? Also ich hatte ja eben schon ein kleines, sehr gutes Vorgespräch mit dir, was für mich ein bisschen deprimierend war, weil du zu mir gesagt hast, es tut dir total leid, dass es bei uns so gelaufen ist, weil man hätte schon viel, viel früher eingreifen können und das Kind ganz anders fördern können wahrscheinlich. Jetzt ist Annabelle schon viereinhalb, das heißt das Kind ist schon in den Brunnen gefallen. Wenn mein Kleinster jetzt mit eineinhalb in diese Phase kommt, jetzt startet das Sprechen. Mit zwei Jahren, das habe ich auch schon gehört, sollten Kinder um die 50 Wörter können. Wenn ich jetzt aber merke, okay der sagt nicht Ball, der sagt nicht Auto, der sagt nicht Bagger, der sagt nur Mama und Papa, ab wann muss ich mir jetzt Sorgen machen? Ist eine ganz schwierige Frage, weil das, manchmal verlässt man sich ein bisschen auf Tipps von Erzieherinnen, Kindergärtnerinnen, jemand der vielleicht schon ein bisschen ein Gefühl dafür bekommen hat, wie viel kommt raus, wie viel sprachlich aus dem Kind, wie viel gut kann es kommunizieren und wie ist das Sprachverständnis und alles zusammen und wie viel lautiert es, weil wie ist so die kommunikative Fähigkeit und das wird ja eigentlich so vom Sprachtherapeuten überprüft. Aber es muss jetzt nicht jeder mit seinem Kind zum Sprachtherapeuten gehen, oder? Ich zöger genau deswegen aus diesem Grund, weil dieses Thema "Late Talker" gibt es ja auch noch, die dann keinen Mucks von sich geben, bis sie grob drei sind und dann plötzlich ganze Sätze von sich. Das ist für viele immer so ganz faszinierend und da wurden mir auch schon Geschichten erzählt, so ach denkt ihr nichts, denkt ihr nichts, der Hans von da und da, der hat auch die ersten drei ja gar nichts gesagt, nicht mal Mama und Papa und dann hat der angefangen zum Reden, ganz normal, grammatikalisch richtig und ich mit einem Kind mit Sprachentwicklungsstörung, denk mir, ja schön für den Hans und seine Eltern, freut mich. Bei uns war es halt nicht so, sondern mein Kind kann, obwohl wir das anders vorleben, also wir sprechen grammatikalisch richtig mit dem Kind, wir sprechen deutlich, ich bin beruflich, habe ich mit Sprache zu tun und trotzdem hat mein Kind diese Störung bekommen. Das ist schon was, was einem zu denken gibt als Eltern, wo man sich vielleicht auch, also ich persönlich kann da sagen und ich denke, da geht es bestimmt anderen Eltern mit dem Problem auch so, dass man Angst hat, was falsch gemacht zu haben, dass man sein Kind vielleicht nicht genug gefördert hat. Es gibt ja dann auch sehr viele Tipps. Ja, da hättest du mehr vorlesen müssen. Wir lesen täglich vor. Das Kind darf nicht so viel Medien gucken. Ja, das ist bei uns total begrenzt. Also es sind lauter so viele sehr, sehr hilfreiche Tipps von Leuten, wo ich mir denke, naja, das sind halt nicht die Experten. Jetzt habe ich dich an der Hand, jetzt würde mich schon interessieren, was hätte man machen können? Also wenn ein Kind, ich sage mal mit zwei Jahren, wenn ich jetzt merke, okay, diese 50 Wörter funktioniert nicht. Also es ist immer dieses Ding zwischen, ich will nicht zu viel machen, ich will aber auch nicht zu wenig machen. Und deswegen muss man gucken, was spielt denn alles mit rein? Ist da vielleicht eine Ohrenentzündung gewesen? Kann das Kind gut hören? Sind die äußeren Faktoren gut da? Kann es gut sehen? Reagiert es adäquat? Ist auch ein bisschen Brabbeln vielleicht vorher schon da gewesen? Das kennen die meisten vielleicht, dass ein Kind vor sich hin lautiert oder ein Baby einfach schon anfängt, zuerst mit Lippenlauten und rumprustet und rumspielt mit dem Mund und da einfach Interesse zeigt und auch auf den Mund der anderen Leute schaut und versucht, wie Lippen zu lesen, ob da Aufmerksamkeit auch da ist und Konzentration auch da ist. Wo es natürlich Fingerspitzengefühl braucht. Deswegen habe ich das vorher mit eingeworfen. Es ist manchmal ganz hilfreich, dazu sind ja auch Ur-Untersuchungen eigentlich da, dass dann einfach ein Kinderarzt drauf schaut oder auch Erzieherinnen schon drauf aufmerksam machen, die ein bisschen Ahnung haben und wenn die sich dann schon unsicher sind, dann können die auch mal zum Testen schicken und sagen, könnte man nicht mal eine Testung machen, zwei, dreimal oder manchmal dauert es auch fünf Sitzungen, dann haben wir einmal einen Überblick geschaffen, aber irgendwie mit anderthalb kommen schon gar keine Wörter raus oder sie kommen nicht verständlich raus oder es kann nur die Familie verstehen, was denn da rauskommt, was diese Wörter alle bedeuten und spätestens zwischen anderthalb und zwei kann man da schon ganz viel sagen. Also auch im Spielverhalten, da würden wir jetzt in ganz weite Ebenen kommen, dass man über das Spielverhalten allein schon auch und die Kommunikation mit dem Gegenüber schon sehr viel mitkriegen kann und so wird am Anfang auch spielerisch überprüft und ausgetestet, wie kommuniziert ein Kind. Dann ist jetzt, wenn ich das richtig verstehe, einer deiner Tipps oder Ratschläge schon, wenn man sich als Eltern unsicher ist und im Vergleich zum Beispiel mit gleichaltrigen Kindern merkt, da sieht es bei uns aber ein bisschen schlechter aus, lieber einmal zu oft Druck zu machen und zu sagen, ich möchte das jetzt einfach mal angeschaut haben, vielleicht von einem Experten, sollte man das, weil zum Beispiel bei uns wurde damals gesagt, ach, gebt dem Kind mehr Zeit und im Nachhinein schimpft man manchmal und sagt, da guck, wir hätten einfach, da hätten wir mehr Druck machen müssen, da hätten wir sagen müssen, nee, wir wollen das jetzt angeschaut haben, aber man ist natürlich schon auch oft so, dass man sagt, naja, der Arzt oder der Pädagoge oder wer auch immer wird schon wissen und du willst ja dein Kind eben, wie du vorhin gesagt hast, auch nicht unter Druck setzen. Also, wenn wir jetzt das Thema vorher auch schon gehabt hatten mit dem Alter von zwei und 50-Wörter-Grenze, dann ist das ein guter Punkt, wo man spätestens auch beim Kinderarzt sagen kann, da kommen jetzt 50 Wörter vielleicht raus oder es ist knapp, es sind aber noch vielleicht keine zwei Wortsätze da, ich bin mir nicht sicher, wie das Sprachverständnis ist, wenn man nur jetzt auf Spracherwerb in eine bestimmte Richtung hängt, dann kann man sehr wohl anfragen, darf ich einmal, macht es vielleicht Sinn, dass wir einmal zum Durchtesten gehen und dass sie ein Rezept dafür kriegen, das ist sicher gar kein Fragezeichen dann. Das ist mal Tipp Nummer eins. Jetzt ist mein Kind dann zwei Jahre alt und ich habe das Fenster vielleicht übersehen, sagt man dann schon eine Sprachentwicklungsverzögerung oder ist es dann schon eine Störung? Also, mit 50-Wörter-Grenze sagt man Sprachentwicklungsstörung. Ich bin jetzt vorsichtig mit dem, was ich sage, weil ich nicht möchte, dass jeder Eigendiagnose zu Hause macht und sagt, ich habe jetzt ein Kind mit Sprachentwicklungsstörung, da bitte auch vorsichtig sein, aber einfach mal einen Blick drauf haben, weil deswegen testet man einfach auch viele verschiedene Ebenen aus und auch wie groß ist das Lexikon, aktiv und passiv, das heißt der Wortschatz, wie groß ist der, was kommt denn grammatikalisch raus, wie ist denn die Wortmelodie, aus der später die Grabmatik sich entbildet und wie ist denn die Phonologie, das heißt die Lautbildung vom Kind, passt das denn alles so in den groben Rahmen rein, dass man sagt, das ist noch in der großen Spanne drin, deswegen bin ich sehr vorsichtig mit dem, dass man sagt, mach es einfach an einem fest und alles ist gut, da bitte Obacht geben. Also da ist es dann doch am besten eben mit einem Experten, wer sich unsicher ist, eben das nachzuvorstellen. Und selbst wenn es ein Late-Talker ist, der, wo alles super läuft, dann deckt man das einfach auf und dann ist es nicht schlimm und man fühlt sich sicher in der Situation und alles ist gut. Das gilt nur da, wo ich sage, okay, ich bin unsicher und ist es auch wirklich richtig so. Und jetzt haben wir gesagt, wir wollen über die Sprachentwicklung bis zum Kindergartenalter sprechen. Jetzt haben wir mal bis um zwei Jahre geklärt, gesagt, okay, zwei Wortsätze und 50 Wörter so im Schnitt sollten da eigentlich funktionieren und danach entwickelt sich die Sprache ja immer weiter. Und normalerweise ist das dann ein ziemlicher, hab ich so mitbekommen, Selbstläufer bei Kindern, die reden immer besser, immer mehr und haben vielleicht hier und da so ihre kleinen Schwierigkeiten, vielleicht T und D funktioniert nicht so gut. Das sind dann so Sachen, die können oft, hab ich auch gemerkt, in wenigen Sitzungen, zum Beispiel bei der Logopädin oder beim Logopäden, einfach behoben werden. Wenn ich jetzt aber sage, ich habe ein Kindergartenkind und das hat wirklich eindeutig, jetzt zum Beispiel in unserem Fall, eine Sprachentwicklungsstörung und hat also bei der Lautbildung und auch bei der Grammatik Probleme, dann hat man ja oft die Möglichkeit, wie auch so zum Logopäden zu gehen oder bekommt dann Rezepte für Logopädie. Aber was kann ich als Elternteil oder Oma, Opa, Tante, Erzieher, Nachbar, was kann ich tun, um mein Kind vielleicht auch zu Hause zu fördern oder hat man dann Pech gehabt? Also kann ich daheim, kann man diesen Kindern da aktiv noch helfen, ohne sie unter Druck zu setzen, dass es dann am Ende wie in der Schule ist und man sitzt jeden Tag mit dem Kind vorm Wörterbuch. Ich glaube, das habe ich schon mal gehört, das ist ja nicht so sinnvoll, dieses Abfragen oder "Sag mal Hund, sag mal dies und das". Das muss ich dich doch auch fast unterbrechen, weil du schon ganz viele Punkte wieder drinnen hast. Einfach auch einmal festgehalten mit zweitem Lebensjahr, zwei Wortsätze. Es gibt genauso Kinder und einfach um zu verdeutlichen, wie groß die Spanne ist, die verstehen und produzieren mit zwei Jahren komplexe Nebensätze, also ganz lange Sätze mit Nebensatz. Also das hatte eben meine erste Tochter, also die hat wirklich normal gesprochen, sage ich jetzt mal. Deswegen ist es so schwierig, schnell zusammenzufassen, um einfach zu sehen, was sich verändert. Aber so die Grenze, alles was drüber ist, ist okay, aber ich gehe jetzt mal von der unteren Grenze aus, also zwei Wortsätze sollten funktionieren, alles was drüber ist, ist toll. Ja und das zweite ist die Artikulation, wenn du auf Lautproduktion jetzt erstmal gegangen bist, das ist ja nochmal ein Unterschied, ob ich ein Laut richtig höre und verarbeite und dann kommt ein richtiger Laut raus, so wie ich das Beispiel hatte, das bekannte Beispiel mit ich höre, das ist ein R und das ist kein L, ne? Und deswegen kann ich es richtig produzieren und das ist Gehirnverarbeitung sozusagen, was im Gehirn stattfindet oder kann ich es motorisch gut produzieren, das heißt, ist meine Zunge fit genug und meine Lippen motorisch fit genug von der Koordination und von der Kraftentwicklung, dass das gut ausgesprochen werden kann und das ist nichts anderes als eigentlich ein Training, solange die auditive Wahrnehmung und diese ganze Wahrnehmung, wenn wir voraussetzen, das funktioniert alles und ich habe nur, nein, der Artikulation, das R und das SCH funktioniert vielleicht nicht richtig oder beim S die Zunge rutscht nach vorne oder irgendwo zwischen die Zähne, an die Zähnerand, das sind Sachen, die man einfach beüben kann. Ja und jetzt haben wir vielleicht ein Kind, wir müssen jetzt dann langsam zum Ende kommen, das ist echt schwierig, aber jetzt sagen wir mal, es hört jemand zu und er sagt, okay, mein Kind hat mehrere Baustellen sprachlich, also zum Beispiel eben falsche Grammatik, aber auch falsche Aussprache oder kann bestimmte Wörter, Vokale oder Sonstiges nicht bilden. Hast du da so Tipps, wo du sagst, dieses Spiel, dieses Buch oder das lass mal, das mach mal? Also was super gut ist, also klar, was du angesprochen hast, das ist ja genau dieses Filter finden, welche Bausteine sind sozusagen nicht gut erfasst worden im Spracherwerb und müssen dann einzeln rausgefiltert werden vom Fachfrau, Fachmann und zu Hause ist die Wahrnehmung ganz gut zum Schulen, das heißt, hör ich mal da hin, hör mal das, hörst du diesen Unterschied und da kann man anfangen von Geräuschen und kleinen Vogelgezwitscher-Geräuschen oder was gehört zu haben bis zu dann nochmal feiner sprachlichen Sachen. Oh, guck mal, in dem Wort ist ein "sch" drin oder ist da ein "ss", stimmt, das hört sich genauso an und da muss ein Kind nicht wieder produzieren, das Wort wiederholen sozusagen, ich hab's auch gehört, ja und da ist auch drin, nein, ich hab's nicht gehört. Das sind Wortspielchen, die man machen kann, die man gucken kann, ob da einfach Differenzierung, also Unterschiede gehört werden können und Differenzierungsfähigkeiten da sind, das sind gute Sachen, die man machen kann, wenn es einem Spaß macht, aber vorsichtig sein und dann da nicht alles abtesten wollen, deswegen sind auch im Kindergarten diese Reinspielchen so beliebt, um da einfach Ähnlichkeiten zu finden. Also lieber spielerisch an das Ganze rangehen und würdest du dann zum Beispiel empfehlen bei Kindern, die grammatikalisch Schwierigkeiten machen, soll man wahrscheinlich trotzdem nicht den Oberlehrer jedes Mal, wenn's Kind einen falschen Satz sagt, rauslassen, also wie würdest du das empfehlen, wenn jetzt mein Kind beim Quartett spielen, anstatt hast du den Hund, sagt du haben den Hund, wiederhole ich den Satz dann richtig? Ach, du meintest, du hast den Hund. Es ist ganz geschickt, einfach, das Kind muss in dem Fall nicht antworten, es ist aber sehr geschickt, dem Kind zu sagen, wie es richtig geht und eigentlich zu bestätigen, ich hab dich verstanden und dann hört es die andere Variante und das wird natürlich jetzt sehr speziell und da kann einem natürlich Sprachtherapie helfen, genau das dann in dem Satz zu über zu betonen, was man weiß, was das Kind gerade nicht kann. Das selber rauszufiltern, das überfordert absolut. Da müssten wir jetzt alle die Ausbildung zum Sprachtherapeuten machen. Genau, genau, aber wenn man Unterstützung hat, dann weiß man genau, was gerade bearbeitet wird, welcher Filter gerade aufgeholt wird sozusagen. Sachen, die nebenbei einfach auch schön sind, sind Sachen wie Musik und Rhythmus und Struktur und Strukturgebung und all sowas, weil das auch mit Grammatik und sowas zu tun hat, einfach Form geben dem Ganzen. Da müssten wir jetzt weiter ausholen, weil wir da ein paar Sachen übersprungen haben, war es Musikalität angesagt. Da wird wahrscheinlich ein unfassbarer Pulk an Zusammenspiel stattfinden, damit Sprache entsteht. Das würde jetzt zu tief gehen, aber jetzt ist eigentlich so, für mich zusammenfassend, für die Entwicklung, Sprachentwicklung sollte jemandem auffallen, mein Kleinkind entwickelt oder von meinem Baby bis zum Kleinkind, Kindergartenkind, da läuft was nicht richtig. Lieber wirklich Hilfe suchen, weil es ein schwieriges Feld ist, weil es so viele unterschiedliche Faktoren sein können, weswegen das falsch läuft und wenn man dann frühzeitig eingreift, hast du die Erfahrung, dass es dann auch ganz gut zu händeln ist, oder? Also meine Erfahrung ist definitiv, nicht übertherapieren, bin ich nicht der Typ davon, bin ich auch nicht der Meinung, dass das notwendig überhaupt ist, dass man alles klein begleiten muss. Ich habe aber die Erfahrung, wenn ich früher eingreifen kann und dann intensiver beübe, mal bei den Zweijährigen ist es ja oft dann zweimal die Woche, wenn ich schwer betroffen bin, das wäre optimal Fall. Dann kann das sein, dass wenn ich das ein halbes Jahr lang gemacht habe und ich sage auch nur kann, dass ich auf einen Knopf gedrückt habe und das Kind pisst los im Spracherwerb und ich kann dann später noch mal gucken, wie schaut es aus. Das ist jetzt ein Beispiel, nicht pauschal zu nehmen, aber die Wahrscheinlichkeit ist deutlich größer, dass ich dann sage, okay, ich habe es maximal vielleicht bis vier begleitet, vielleicht bis drei, bis vier, aber ich habe keine sprachtherapeutische Begleitung im Grundschulalter und grammatikalische Schwierigkeiten, die dann auftauchen. Und das ist super erleichternd für alle und die ganze Umgebung. Und hast du aber dann die Erfahrung gemacht, dass auch Kinder, die Probleme haben, können die irgendwann mit Förderung richtig sprechen, grammatikalisch und auch Aussprache oder gibt es auch Fälle, wo das einfach dann verpasst wurde? Ganz schwierige Frage, weil ich nie weiß, ab wann wurde jemandem geholfen und wie viel. Deswegen kann sich trotzdem jeder ausdrücken und kommunizieren und der eine tut sich leichter und der andere kann es einfach ein bisschen differenzierter, so wie du vielleicht ganz viel redest und in Interviews dich sehr gut formulieren kannst oder es einen Autor gibt, der es in sehr vielen Facetten gut beschreiben kann, was aber vielleicht jemand anders nie tun wird, aber der wird diesen Beruf nie ergreifen. Also es muss ja auch nicht jeder sprachliche Berufe aussehen, es gibt ja Gott sei Dank noch ganz, ganz viel anderes. Birgitte, es war richtig, richtig spannend und ich habe schon gemerkt, ich muss dich unbedingt noch mal einladen, dann können wir wahrscheinlich noch weiter über das Thema in unterschiedliche Richtungen reden. Für heute merke ich, ist es genug Input für alle wahrscheinlich und also abschließend gesagt einfach, fördern kann man immer und auch wenn es vielleicht schon ein bisschen später ist und das Wichtigste ist, gerade bei Kindern, nicht den Spaß an der Sache zu verlieren und da einfach positiv zu bleiben, oder? Absolut, absolut. Ohne Motivation geht gar nichts und ohne Spaß auch nicht. Also ich fand es, wie du vielleicht gemerkt hast beim Anhören, super spannend, was Birgitte da über die Sprachentwicklung bei den Kleinkindern und auch schon bei den Babys erzählt hat und wenn du in die Shownotes guckst, dann findest du auch die Internetadresse von Birgitte, da siehst du dann auch zum Beispiel ihren Werdegang und falls du in der Nähe wohnst, kannst du auch gerne mal Kontakt zu ihr aufnehmen und ansonsten, was ich jetzt noch als Tipp geben kann, ist, such dir wirklich Hilfe, wenn du Probleme hast oder Probleme siehst bei deinem Kind, lass einen Experten drauf schauen, lass dich da auch nicht abwimmeln, aber vergiss nicht, dass jedes Kind sich in seinem Tempo entwickelt und wenn dein Kind ein bisschen Schwierigkeiten mit der Sprache hat, dann gibt es wirklich super viele Spiele und Ideen und logopädische Bücher, die einem da so ein bisschen auch helfen, dass man sich ein bisschen da selber zu Hause daran spielt, aber die allerbeste Lösung ist, sich da wirklich Hilfe von Experten wie Sprachtherapeuten oder Logopäden zu holen und dann mit Hilfe von ihnen die Tipps daheim auch umzusetzen. Und wie Birgitte gesagt hat, Spaß am Sprechen, Spaß miteinander, das ist das Wichtigste fürs Kind und dann bin ich mir auch ganz sicher, dass wir das alle hinkriegen, dass die Sprache was Schönes bleibt. Und wenn du jetzt Lust hast, besuch mich doch auf Instagram oder wie am Anfang der Folge gesagt auf der neuen Internetseite und dann freue ich mich schon aufs nächste Mal. Ich hoffe, du schaltest wieder ein und wenn du es noch nicht gemacht hast, dann gib doch gerne so viele Sterne und Herzchen wie möglich für meinen Podcast und was mich auch sehr freuen würde, empfiehle ihn doch an deine Freunde weiter, damit noch mehr Menschen zum Beispiel über die Sprachentwicklung was erfahren können oder über all die anderen Themen, die wir hier schon hatten. Falls du Themen-Ideen hast, darfst du die auch gerne an mich richten. Und das war's jetzt auch schon. Ich wünsche dir eine wunderschöne, hoffentlich sonnige und produktive Woche und eine wunderschöne Zeit und bis zum nächsten Mal. Ciao, deine Marie. [Musik]