Podcasten! - In 5 Schritten zum eigenen Podcast

Brigitte Hagedorn
Since 08/2022 26 Episoden

P07 Das Aufnahmesetting bestimmt das Aufnahmeequipment

Schritt 2 - Die Podcast-Technik

17.10.2022 12 min Staffel 1 Episode 7

Zusammenfassung & Show Notes

Bevor ihr die Frage nach dem passenden technischen Equipment stellt, sollte klar sein, wie das Aufnahmesetting aussehen wird. Um beides geht es in dieser Episode.

Bevor ihr die Frage nach dem passenden technischen Equipment stellt, sollte klar sein, wie das Aufnahmesetting aussehen wird. Um beides geht es in dieser Episode und hier ein paar Links dazu: 
Und immer findet ihr mehr in der Podcast-Bibliothek.
Eure Fragen, Anregungen und Feedback sind willkommen auf 0157 92566251.

Transkript

Bevor ihr die Frage nach dem passenden technischen Equipment stellt, sollte klar sein, wie das Aufnahme-Setting aussehen wird. Um beides geht es heute in "Podcasten - in fünf Schritten zum eigenen Podcast". Ich bin Brigitte Hagedorn. Die Aufnahmesituationen können ganz unterschiedlich aussehen und ihr braucht dann eben jeweils ein anderes technisches Equipment. Gehen wir einmal die unterschiedlichen Settings durch. Ihr nehmt Solofolgen auf. Das ist das klassische Equipment, die klassische Ausstattung. Ihr braucht ein Mikrofon, das verbindet ihr mit eurem Computer oder mit eurem Laptop, Auf dem Rechner habt ihr eine Aufnahmesoftware, einen Audio Editor und der ist geöffnet. Ob ihr jetzt ein Standmikrofon benutzt oder ein Headset, spielt eigentlich keine Rolle. Bei einem Headset habt ihr den Vorteil, dass ihr nicht auf den Abstand zum Mikrofon achten müsst. Denn immer, wenn ihr euch vorm Mikrofon wegbewegt, dann wird eben auch die Aufnahme etwas leiser, so wie ich das jetzt gemacht habe. Oder auch wenn ihr den Kopf wegdreht und nicht mehr direkt auf das Mikrofon sprecht. Bei einem Headset habt ihr immer den gleichen Abstand und könnt euch sogar ein bisschen im Raum bewegen. Dann muss das Kabel natürlich lang genug sein. Ich empfehle meistens Mikrofone, die einen USB-Anschluss haben. Da braucht ihr dann keine zusätzliche Hardware, um diese Mikros mit dem Rechner zu verbinden. Es wird einfach in eine USB Buchse eingesteckt und in der Regel erkennen die Programme das Mikrofon dann auch sofort als Aufnahmegerät. Doch was, wenn ihr Interviews aufnehmen möchtet? Wenn ihr also zu zweit am Rechner sitzt. Ganz wichtig, es ist nicht möglich, mehrere Mikrofone mit USB-Anschlüssen direkt an den Rechner anzuschließen. Auch wenn ihr meint, ihr habt doch mehrere USB Buchsen am Computer. Also das geht nicht. Wenn ihr mehrere Mikrofone benutzen möchtet, dann benötigt ihr zusätzlich ein Audio-Interface. Eine Schnittstelle. An diese könnt ihr dann mehrere Mikrofone anschließen und dieses Audio-Interface wird dann mit einem USB-Kabel mit dem Rechner verbunden. Audiointerfaces haben meistens sogenannte XLR-Buchsen oder Anschlüsse für große Klinken. Wenn ihr mit Audacity arbeitet, dann wird beim Start der Aufnahme eine Stereospur geöffnet und bei zwei Mikrofonen bekommt jede Stimme einen eigenen Kanal. Mehrere Mikrofone müssen sich dann diese beiden Kanäle teilen. Doch beim Zwiegespräch könnt ihr dann die Stereospur sehr einfach in zwei Monospuben teilen, und bekommt so für jeden Sprecher, für jede Sprecherin eine eigene Aufnahme. Natürlich könnt ihr Interviews auch nur mit einem Mikrofon führen. Habt ihr das Mikrofon in der Hand und stellt eure Fragen in das Mikrofon und reicht es für die Antwort dann eurem Interviewpartner, eurer Interviewpartnerin rüber. Für eine lockere Gesprächssituation ist das allerdings nicht so gut geeignet. Doch mit diesem Setting macht ihr auch Straßenaufnahmen oder ihr könnt so unterwegs Interviews führen. Achtet dann beim Kauf des Mikrofons darauf, dass es ein etwas robusteres Gerät ist. Also eher ein dynamisches Mikrofon und kein Kondensatormikrofon. Natürlich könnt ihr Interviews auch online oder remote führen. Braucht jeder auf seiner Seite oder auf ihrer Seite ein eigenes Mikrofon oder ein Headset. Wenn ihr kein Headset habt, dann solltet ihr auf jeden Fall Kopfhörer tragen während des Gesprächs. Also beide Seiten sollten Kopfhörer tragen und die Verbindung zwischen euch, die wird dann über den Web-Browser hergestellt. Aufgenommen werden die Stimmen dann auch jeweils auf einer eigenen Spur oder auf einem eigenen Kanal. Zwei Tools, mit denen ihr diese Online-Interviews führen könnt oder Remote Interviews verlinke ich in den Shownotes. Beziehungsweise nicht zu den Tools, sondern zu zwei Beiträgen auf meiner Webseite über diese Tools. Ihr könntet auch über Zoom oder Skype-Interviews führen, doch ist hier die Audioqualität einfach nicht so gut. Diese Programme sind Videokonferenzstools und die Audiodateien sind einmal in der Frequenz beschnitten und sie werden stark komprimiert. Ich selbst arbeite übrigens zurzeit gerne mit Cleanfeed. Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagt ihr mit einem digitalen Rekorder. Ich arbeite gerne mit Geräten von Zoom. angen an beim kleinen Zoom H1 und der größte ist, glaube ich, der Zoom H 8. Die Geräte werden je nach Zahlen immer teurer, aber natürlich steigt auch jeweils der Funktionsumfang. leine Zoom H1N hat ziemlich gute Mikrofone und ich habe damit in Schulprojekten gearbeitet und kenne auch wirklich gute Podcasts, die mit diesem kleinen Rekorder tolle Ergebnisse erzeugen. Ich selbst habe einen Zoom H 4 und an den kann ich zum Beispiel noch zwei externe Kondensatorikrophone anschließen. So kann ich Interviews führen. Auch hier wird dann jedes Mikrofon auf einem eigenen Kanal aufgezeichnet. Ich kann diesen digitalen Rekorder auch als normales Mikrofon benutzen. Also ich kann ihn mit USB an meinen Rechner anschließen und dann eben in die integrierten Mikrofone sprechen und mit einer Audioschnittsoftware aufnehmen. Dann dient der Rekorder nur als Mikrofon. Auch Aufnahmen mit mehreren Personen kann man damit machen. Ihr könnt so einen Recorder einfach vor euch hinstellen und das Gespräch mitschneiden. Es sollte dabei immer jemand die Aufnahme beobachten, beziehungsweise einen Kopfhörer tragen und hören, was genau aufgenommen wird. Ob die Stimmen alle ungefähr gleichmäßig von der Lautstärke sind und auch ob nicht zu viel Raumklang oder Hall mit in der Aufnahme ist. Ich finde diese digitalen Aufnahmegeräte gerade für den Anfang sehr praktisch. Da man mit ihnen mehrere Aufnahme-Settings abdecken kann. Wenn man später merkt, man möchte doch mehr oder das Ganze möchte man gerne etwas komfortabler gestalten, dann kann man sich ja zusätzliche Mikrofone anschaffen und eben mit dem Audiogerät verbinden. Wenn ihr hierzu ein bisschen stöbern möchtet, dann empfehle ich das Musikhaus Thomann. Da findet ihr viele Infos und sie haben einen guten Support. Da könnt ihr dann auch einfach mal schildern, was ihr vorhabt und bekommt in der Regel gute Tipps, welche Technik sinnvoll ist. Wenn ihr euch so einen Zoom-Rekorder anschafft, dann schaut genau, was der kann. Mit dem H 4 zum Beispiel ist es nicht möglich über ein Headset die eigene Stimme mitzuhören. Das funktioniert glaube ich erst ab dem H 5. Natürlich ist es auch möglich mit dem iPad oder einem Smartphone aufzunehmen. Dann benötigt ihr auf jeden Fall eine App mit einer Austeuerungsanzeige, damit ihr sehen könnt, wie hoch der Pegel der Aufnahme ist. Denn auch hier gilt, dass die Aufnahme laut genug sein sollte, nicht übersteuert sein darf. Wenn zu leise aufgenommen wird und ihr sie dann im Nachhinein verstärken müsst, also lauter macht, dann werden auch alle Nebengeräusche lauter und eventuell ruiniert ihr dann die ganze Aufnahme. Wenn ihr das Handy benutzt, denkt auf jeden Fall an ausreichend Speicherkapazität, Akkuzeit und ich würde immer ein kleines zusätzliches Mikrofon benutzen. Einfach damit ich mir das Smartphone nicht so dicht vor den Mund halten muss und wenn ich Interviews führe, müsste ich das bei meinem Gegenüber ja auch tun. Also da würde ich dann auch zwei Mikrofone benutzen und noch einen Adapter. Außerdem habe ich festgestellt, dass die Smartphones, je nach Typ, eine sehr unterschiedliche Audioqualität liefern. Ich selbst nehme so gut wie nie mit dem Smartphone auf. Ich nutze gerne mein Zoom H 4 mit zwei zusätzlichen Lavalier-Mikrofonen. Das sind Ansteckmikrophone. Wenn ich allein bin, wie bei diesem Podcast, dann habe ich ein Kondensatormikrofon, ein Studio Projekt hier an einer Spinne hängen. Wenn ihr das Interview mit Jens Wenzel, was ich in der letzten Folge erwähnt hatte, schon gehört habt, dann wisst ihr das und kennt das schon. Abschließend noch einen Hinweis. Achtet auf jeden Fall immer auf die Anschlüsse eurer Technik. Kondensator Mikrofone haben oft sogenannte XLR-Stecker. Die passen dann nicht an einen Computer. Dafür braucht ihr zwingend ein Audio-Interface. Das war jetzt alles recht theoretisch, doch ich hoffe, dass ich euch ein bisschen für das Thema sensibilisieren konnte. Und fragt bitte einfach nach, wenn etwas unklar ist. Lasst mich auch gerne wissen, mit welcher Technik ihr aufnehmt oder was ihr euch vielleicht schon angeschafft habt und nutzen möchtet. Nutzt dafür wieder die Telefonnummer null eins fünf sieben neun zwo fünf sechs, sechs zwo fünf eins. Es springt direkt ein Anrufbeantworter an und lasst mich auch wissen, ob ich die Nachricht veröffentlichen darf oder nicht. Dann sage ich, danke fürs Zuhören und das war's mit "Podcasten - In fünf Schritten zum eigenen Podcast". Von nun mit Brigitte Hagedorn. Weitere interessante Links findet ihr in den Shownotes. Tschüss und bis kommenden Montag. Music.