Podcasten! - In 5 Schritten zum eigenen Podcast

Brigitte Hagedorn
Since 08/2022 26 Episoden

P11 Das Interview im Podcast, die unsichtbare Dritte und das Trichtermodell

Schritt 3 - Die Podcastproduktion

14.11.2022 11 min Staffel 1 Episode 11

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Folge spreche ich über das Interview im Podcast, den und die unsichtbare Dritte und das Trichtermodell. Ach ja, und dass eine gute Vorbereitung, Voraussetzung für ein gutes Interview ist. Ein PDF mit "Fragearten" findet ihr in der Podcast-Bibliothek.
Eure Fragen, Anregungen und Feedback sind willkommen auf 0157 92566251.

Transkript

Music. Über das Interview im Podcast, den oder die unsichtbare Dritte und das Trichtermodell. Hallo zu "Podcasten!" - In fünf Schritten zum eigenen Podcast". Ich bin Brigitte Hagedorn. Viele Podcaster und Podcasterinnen führen für ihre Episoden Interviews mit Expertinnen. Das ist eine feine Sache, denn diese Darstellungsform ist in der Regel schon durch die wechselnden Stimmen lebhaft und unterhaltsam. Die schnelle Nummer ist so ein Interview nicht. Also der Gedanke, hm, dann lade ich mir einfach jemanden ein, der sich mit dem Thema XY auskennt, stelle dem oder der ein paar schlaue Fragen und fertig ist die Episode. So klappt das nach meiner Erfahrung nicht. Denn um ein gutes Interview zu führen, braucht es vor allem eine gute Vorbereitung. Was ich jetzt sage, hört sich nicht sehr nett an: Euer Gast im Podcast ist eigentlich nur Mittel zum Zweck. Ihr möchtet ein bestimmtes Thema eurer Zielgruppe vermitteln? Und um das zu tun, ladet ihr eben diesen Gast ein. Und daher ist der erste vorbereitende Schritt für das Interview, dass ihr euch klar macht, welchen Zweck soll mein Interview denn überhaupt haben. Zum Beispiel: Ich möchte gerne in meinen Podcast erklären, wie das mit der Werbung im Podcast funktioniert. Und wie viel man mit Werbung im Podcast verdienen kann. abe ich in meinem Podcast keine Werbung und kann eben nicht von eigenen Erfahrungen erzählen. Also wer könnte ein geeigneter Gast sein? Das ist die erste Frage. Entweder jemand von einer Agentur, die Podcastwerbung verkauft. Oder ein Podcaster, eine Podcasterin, die Werbung in ihrem Podcast geschaltet hat. Wenn ich jetzt meinen Interviewgast anfrage, kann ich in meiner E-Mail gleich erläutern, was der Zweck des Interviews ist, Denn den will der Gast ja sicherlich kennen und ich kann beispielsweise sagen, dass ich eben auch wissen möchte, was man tatsächlich verdienen kann. Die Fragen selbst sollte man im Vorfeld eher nicht rausgeben. Mir ist es tatsächlich mal passiert, dass jemand die Antworten aufgeschrieben hat und dann vorlesen wollte. Das geht natürlich gar nicht. Und so ein Interview lebt ja auch von seiner Spontanität. Doch wenn ich allerdings Zahlen, Daten, Fakten erfragen möchte, dann sollte ich das im Vorfeld klar sagen, damit diese Informationen dann auch vorliegen. Oder aber auch, dass der Gast sagen kann, dass er genaue Zahlen eben nicht angeben will oder nicht angeben kann. Erst jetzt, wenn ich den Zweck meines Interviews bestimmt habe und den Interviewgast angefragt habe, erst jetzt formuliere ich die Fragen. Dafür müsst ihr dann vermutlich noch ein wenig recherchieren. Zum Gast und auch zum Thema. Zum Gast, damit ihr ihn oder sie vorstellen könnt und damit ihr sagen könnt, warum ihr genau diese Person in das Interview eingeladen habt, in euren Podcast eingeladen habt. Und ein bisschen solltet ihr natürlich auch vom Thema wissen. Einfach damit ihr gute Fragen stellt, eventuell nachhakt und damit euch auch niemand Quatsch erzählen kann. Ich empfehle diese Fragen schriftlich zu formulieren und dabei bereits immer ein wenig die Antwort vorwegzunehmen. irkliche Antwort kennt ihr natürlich nicht, doch so könnt ihr euch gut auf das Interview vorbereiten und ihr merkt, wenn auf eine Frage zum Beispiel eine Antwort kommen könnte, die vorher schon beantwortet wurde. Ihr könnt euch in diesem Fragenkatalog, sage ich jetzt mal, könnt ihr euch auch gleich notieren, wo ihr eventuell nachhaken müsst. Beispiel zur Werbung im Podcast könnte man sich notieren, dass man wirklich konkrete Zahlen über das Einkommen des Podcasters, der Podcasterin haben möchte. Und hinter diese Frage könnte ich mir ein Ausrufezeichen malen oder irgendein Zeichen, dass ich wirklich, wenn eine ausweichende Antwort kommt, dass ich dann wirklich nochmal nachhake. Und wenn ich mit einer Agentur spreche, könnte ich fragen, wovon genau denn die Höhe des Gewinns abhängt, vielleicht auch, wie viel Prozent davon an die Agentur geht. Also im Interview ist man eben oft auf das Gespräch fokussiert, hört genau zu und denkt vielleicht bereits an die nächste Frage, Und einen Blick auf die Technik muss man ja auch noch haben. Und bei all dem fallen einem dann im Interview auch nicht die passenden guten Formulierungen ein oder auch unser Faktenwissen scheint wie weggeblasen. Also ein vorformulierter Fragenkatalog kann ganz viel Sicherheit für das Interview dann bieten. Bei einem Interview seid ihr immer mindestens zu dritt. Das bist du. dein Gast und dein Hörer oder deine Hörerin. Und natürlich sind die Hörer ja die wichtigsten und an die kann man gerade bei der Vorbereitung gut denken. Also, was möchte diese Person wissen? Welches Vorwissen kann ich bei meiner Zielgruppe voraussetzen? An welcher Stelle benötigt er oder sie noch eine Zusatzinformation? Vielleicht eine Info, die ihr habt, weil ihr eure Interviewpartnerin kennt oder weil ihr bereits zum Thema recherchiert habt. Auch im Gespräch solltet ihr den oder die unsichtbare Dritte im Kopf haben. Welche Fachbegriffe, die euer Gegenüber nutzt, solltet ihr erklären oder von ihr oder ihm erklären lassen. Wo könnte es missverständlich sein und ihr schiebt nochmal eine kurze Zusammenfassung einer Aussage, einer Antwort ein, und lasst euch die dann bestätigen. Beim Interview gelten natürlich auch die Besonderheiten des Hörens. Es gibt keine visuelle Orientierung, der Inhalt läuft linear in einem vorgegebenen Tempo ab, und auch im Interview sorgen Wiederholungen für Verständlichkeit. Damit euch das Formulieren von Fragen im Vorfeld leichter fällt, packe ich euch noch eine Liste mit Fragearten in die Podcast-Bibliothek. Wie kann denn ein Interview aufgebaut werden? Ihr könnt zum Beispiel nach dem Trichtermodell vorgehen. Also wie ein Trichter, ihr startet mit der ersten Frage weit und offen. Im Verlauf des Interviews werdet ihr dann immer spitzer, geht also mehr ins Detail. Doch ihr könnt den Trichter auch auf den Kopf stellen, also mit einem Detail sehr spitz in das Interview gehen. Und dann immer mehr in die Breite gehen. Zu unserem Werbungsbeispiel. Ich könnte ganz allgemein einsteigen mit der Frage, wie mein Gast zum Podcasten gekommen sei und mit der Frage enden, wie hoch denn die Werbeeinnahmen sind. Oder ich frage gleich am Anfang nach der genauen Summe und gehe dann in die Breite und frage erst zum Ende nach dem Weg zum eigenen Podcast. Beim Interview macht auch Übung den Meister oder die Meisterin. Ich habe jetzt die ganze Zeit betont von Interviews gesprochen, Also diesem Frage-Antwort-Spiel. Ich unterscheide immer gerne zwischen einem Interview und einem Gespräch, Letzteres sollte auf jeden Fall auch gut vorbereitet sein. Ihr solltet die Rollen im Gespräch vorher festlegen und den Austausch vielleicht grob skizzieren. Man kann beides, Interview und Gespräch auch oft nicht haarscharf voneinander trennen. Schildert mir gerne eure Erfahrungen mit Interviews auch Erfahrungen als Gast und eure Fragen natürlich, Ich freue mich auf jeden Fall wieder auf eure Sprachnachricht als MP 3 an Brigitte (at) Audiobeitraege (Punkt) de, Beiträge mit AE oder ruft mich an. Die Telefonnummer ist die null eins fünf sieben, neun zwo fünf sechs sechs zwo fünf eins. Es springt dann direkt ein Anrufbeantworter an und lasst mich auch wissen, ob ich die Nachricht veröffentlichen darf oder nicht. Auf die letzte Folge, die Folge zehn, wo ich ja so ein bisschen über dieses Projekt resümiert habe, kamen tatsächlich ein paar Sprachnachrichten. Die werde ich auf jeden Fall in der nächsten Folge bringen. Ich danke jetzt erstmal fürs Zuhören, denn das war's für heute mit "Podcasten! - In fünf Schritten zum eigenen Podcast". Von und mit Brigitte Hagedorn. Tschüss. Music.