P17 Sprechtechnik für Podcaster:innen mit Silke Volkmann
Schritt 3 - Die Podcastproduktion
09.01.2023 13 min Staffel 1 Episode 17
Zusammenfassung & Show Notes
Die richtige Technik spielt auch beim Sprechen eine Rolle. Ein par Anregungen dazu gibt die Stimm- und Sprechtrainerin Silke Volkmann in dieser Episode. Von der Genauigkeit beim Sprechen, dem Dialekt, dem Tempo und der Lautstärke. Und noch mehr gibt's im Kurs Sprechkompetenz für Podcaster:innen.
Eure Fragen, Anregungen und Feedback sind willkommen auf 0157 92566251.
Schaut auch in die Podcast-Bibliothek, wenn ihr einen Podcast starten wollt oder besser und sicherer podcasten möchtet.
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Transkript
Music.
Zu einer guten Stimme im Podcast gehört auch eine gute Sprechtechnik.
Hallo zu "Podcasten - in fünf Schritten zum eigenen Podcast". Ich bin Brigitte Hagedorn und heute ist wieder die Stimm- und Sprechtrainerin Silke Volkmann bei mir.
Wir sprechen heute über Sprechtechnik beim Podcasten. Hallo Silke. Hallo.
Welche Bedeutung hat die Sprechtechnik beim Sprechen.
Ja, es ist so, dass wir ja meistens ein bisschen aufgeregt sind, beziehungsweise wir hören genauer hin in dem Moment, wo wir einen Podcast sprechen, unsere Hörer hören genauer hin, genauer gesagt.
Und es geht darum, dass wir das, was wir sagen, wirklich so rüberbringen, dass es auch genauso beim Hörer ankommt und ich habe jetzt schon das Wort genau betont, wenn ihr genau hingehört habt.
Es geht nämlich um Genauigkeit und das können wir nicht, wenn wir das nicht ein bisschen trainiert haben.
Was will ich überhaupt sagen? Was ist die Essenz vom Satz? Wenn wir frei sprechen, dann formen und formulieren wir genauso, dass es auch so ankommt, jedenfalls, wenn wir im Saft sind in einem Thema.
Jetzt Texte vorbereiten und die ablesen, dann kann es leicht ein bisschen künstlich werden und künstlich klingen,
Dazu möchte ich euch gleich ein paar Tipps geben. Was könnt ihr machen, damit euer Text so rüberkommt,
dass er euch gefällt, aber dass er vor allem auch das transportiert an Stimmung und an Inhalt, was ihr rüberbringen möchtet, denn der Hörer scrollt ja nicht zurück wie bei einem gelesenen Text, sondern es muss sofort ins Gehirn gehen.
Also ganz wichtig ist, dass ihr
natürlich moduliert, dass ihr nicht ablest oder das sollte sich zumindest nicht abgelesen anhören, sondern eher als wenn ihr das, was ihr sagt frei Schnauze sprecht, lebendig.
Das heißt, dass ihr mal schneller, mal langsamer werdet und dass ihr euch vorstellt, ihr sprecht nicht in ein Mikrofon,
sondern ihr sprecht in das Ohr von jemanden, der euch zuhört.
st so eine kleine Hilfe. Man kann sich natürlich auch jemanden dahinsetzen, eine Figur oder so und euch vorstellen. Darum geht es im Grunde, dass ihr bei anderen Menschen ankommt.
Wie würdest du das einem anderen Menschen erzählen, einem Freund zum Beispiel? Setz dir virtuell einen Freund dahin
oder jemanden, der sich als Fachpublikum für dein Thema interessiert. Ja, deswegen ist es ja auch so wichtig, beim Podcasten sich Gedanken über die Zielgruppe zu machen. Das heißt, dass ich jetzt schon weiß, mit wem ich spreche.
Ganz genau und das hilft dann auch anzumoderieren, ne, wie Sie sich ja schon überlegt haben oder wenn Sie mal darauf gestoßen sind, dass ich schon weiß, was für ein Problem das sein könnte, was die Zielgruppe hat, dann kann ich darauf schon vorweggenommen eingehen.
Was ich gerade schon gemacht habe, ganz am Anfang ist, ich habe ein Wort, nämlich genau betont, das Wort genau.
Und das ist auch eine wichtige Sache. Rattert euren Text nicht runter. Eine gute Vorbereitung führt ja zu einer Reduktion des Textes, dass ihr nur noch die Essenz habt und in dieser Essenz zu sprechen gibt euch auch ne Ruhe und ne Kraft.
Dann könnt ihr genau das betonen, was in einem Satz wichtig ist. Das machen wir im Alltag sowieso weil uns das ganz klar ist. Wenn ihr jetzt ein Script habt, könnt ihr mit einem Marker die Worte, auf die es wirklich ankommt
schon mal markieren, damit ihr wisst, die spreche ich ein bisschen höher. Das ist das
häufigste Mittel um ein Wort zu betonen, ich gehe ein ganz klein bisschen höher, wie ich das jetzt bei ganz gemacht habe. Ne, also nur ein ganz bisschen.
Oder ich werde etwas langsamer dabei. Das geht auch langsamer, kräftiger.
Das sollte natürlich nicht geübt klingen, sondern ganz natürlich und das wiederum muss man üben. Das ist leider ein Paradox, je mehr man übt, desto natürlicher wird man, wenn man das beachtet,
dass es am Ende nie trainiert klingen soll. Ich sage immer, ein Training, was man noch hört bei demjenigen, das ist auf der halben Strecke stehengeblieben.
Ich kann's mal vormachen, an einem Satz, was die Betonung allein schon verändert.
Der Satz heißt, "wie wir über uns und unser Leben sprechen, gestaltet unsere Wirklichkeit".
Jetzt habe ich schon uns betont, habt ihr vielleicht gemerkt, wie spontan, wenn wir einen Satz verstehen, sprechen wir auch schon ein Wort ein bisschen markanter. Jetzt könnte ich aber auch sagen, "wie wir über uns und unser Leben sprechen, gestaltet unsere Wirklichkeit".
Das betont die Art und Weise oder ich könnte sagen "wie wir über uns und unser Leben sprechen, gestaltet unsere Wirklichkeit",
Das heißt, jeweils ein hervorgehobener Aspekt wird ein bisschen mehr betont. Ganz deutlich wird es an dem Satz, "das haben Sie aber heute gut gemacht".
Das heißt, ja heute ja, gestern war's wahrscheinlich nicht so gut und derjenige ist vielleicht beleidigt. Also das sind so kleine Nuancen. Da kann ich etwas,
verändern. Das heißt verändern in dem Sinne, dass ich einen Fokus reinbringe in einen Satz. Das machen wir beim Freisprechen und das ist auch gut, das zu übernehmen,
beim.
vorbereiteten Text. Ich sage immer ein Bild dazu ist, so Vogeleltern, die ihren Kindern schon die Nahrung vorkauen. Du sagst, durch deine Betonung dem Hörer, wie er den Satz verstehen soll.
Sehr schön. Eine ganz wichtige Technik ist auch eine Atemtechnik vor dem Mikrofon, damit man das Atmen nicht hört.
Ich mach's mal jetzt, wie man's eigentlich nicht machen soll. Also wenn ich äh einen Satz hatte und ich
spreche dann weiter und ich spreche auch vielleicht ziemlich schnell, weil ich ganz viel zu sagen habe. Ich möchte also in diesem Podcast unheimlich viel reinbringen und das
schaffe ich auch, indem ich sehr, sehr schnell spreche und irgendwann geht mir natürlich die Luft auf. Das ist ganz klar. Ich kann da schon relativ lange durchhalten. Aber dann geht's aber nach der Atmung auch gleich wieder weiter. Ihr merkt, das ist ein ganz kurzer Atmen so und dann geht's, ...
natürlich auch schon ein bisschen ähm ins Versprechen rein oder kann leicht passieren, wenn man so schnell spricht. Das heißt, öfter mal die Atemtankstelle anfahren, noch kostet das ja nichts,
Für Sprecher ganz wichtig, dass du die Atemluft
reinfallen lässt. Also wir haben ein Ansaugsystem im Körper. Du musst nicht schnappen. Also so eine Schnappatmung erzeugt ein Geräusch.
Das vermeidest du, indem du den Mund leicht geöffnet lässt, auch nach dem Satzende.
Und jetzt in dieser kleinen Pause habe ich schon mein Zwerchfell nach unten fahren lassen. Das fühlt sich wie so ein kleiner Fahrstuhl an. Das muss man natürlich etwas üben.
Und dann hast du gar kein Geräusch mehr in den kleinen Pausen zwischen den Sätzen,
Pausen sind sehr, sehr wichtig, weil sie sind ein Gestaltungsmittel. Das ist schon der weitere Punkt, Pausen. Mache kurze Pausen. Mache nach den Abschnitten Pausen, damit deine Zuhörer ein bisschen verdauen und sich orientieren können.
Artikulation haben wir schon im letzten Podcast geübt. Ich möchte dazu noch mal sagen, es ist gut, deutlich zu sprechen, aber wenn du die ganze Zeit so übertrieben sprichst und auch die Wortendungen
so sprichst, wie ich es jetzt grad mache, dann ist es schlichtweg falsch. Weil so spricht man nicht,
Laufen, springen, tanzen. Das ist die natürliche Betonung und die kannst du auch beibehalten. Dann gibt's noch einen kleinen Trick. Dreißig, vierzig, fünfzig. Die Zahlen werden in dem Auslauf mit CH gesprochen, König, auch.
Aber königlich, das hat das IG, in der Mitte, das spricht man genauso, nur am Ende mit dem CH,
Das sind so kleine Tricks, weil sonst klingt es künstlich und das ist genau, was ich meine, auf der Mitte stecken
geblieben, also versuche authentisch zu reden. Vielleicht bist du jemand, der aus Norddeutschland kommt, ne. Das ist so meine Gegend, dann sprich auch so, wenn es zu deinem Podcast passt.
Das ist ein weiteres Thema. Was ist der Stil von deinem Podcast? Wie möchtest du rüberkommen? Was für eine Rolle spielst du
als Moderator deines eigenen Themas. Ist das etwas sehr genaues, dann sollte sich das auch in deiner
Stimme wiederspiegeln. Das heißt, du wirst etwas genauer artikulieren, wenn es um Präzision geht.
as kann man auch anders sagen. Präzision geht.
Oder ist es eher eine warme Grundstimmung, weil es um Resilienz geht, um Stressabbau, dann solltest du diese Resonanz auch in deine Stimme nehmen, dass das schon die Stimmung des Podcast, ein Wohlfühlklang ist auch von deiner Stimme.
Ich hab' zum Beispiel mal eine Entspannungs-CD gekauft und habe sie eingelegt und das hörte sich dann so an:
Jetzt gehst du mit einer Aufmerksamkeit zu deinem linken Fuß,
und entspannst bis in den kleinen Zeh hinein" und so weiter und ich musste diese CD in den Müll werfen, ehrlich gesagt, weil das passt nicht zum Text.
Oder wenn ein sehr markiger, guter Sprecher, der vielleicht so einen Abenteuerfilm moderieren könnte, über Resilienz spricht.
Da sitzt jemand, dem geht's grad wirklich übel. Ja, der watet durch einen inneren Sumpf und der hört da jemanden, der so und dann machst du das so, das passt nicht zusammen.
Also der Stimmklang macht ganz, ganz viel aus. Da kannst du dein Thema wirklich nochmal anpampern und unterfüttern mit genau der Kulisse, die die Sprache, die der Inhalt auch braucht.
Das ist gut, sich das vorher zu überlegen und auch danach dann zu trainieren. Was kann ich denn davon? Kann ich gut deutlich sprechen, ich bin zum Beispiel norddeutsch. Ich würde normalerweise nie so richtig übertrieben sprechen. Kann man aber üben.
Oder bist du jemand, dem fehlt so ein bisschen Volumen in der Stimme für das, was du machen willst, dann kannst du genau das trainieren.
Ich sage immer, das Stimmtraining und Training von Techniken ist wie Kuchen backen. Du brauchst von jedem eine kleine Prise, aber du brauchst nicht von allem gleich viel, weil du vielleicht schon eine sehr deutliche Stimme hast vom Hause aus,
oder du bist jemand, der hat viel Wumms in der Stimme, dann kannst du mehr die Artikulation trainieren.
Wichtig ist auch, dass du dir genau vorstellst, was du sagst. Weil diese inneren Bilder, die du vor deinem Auge hast,
die formen dein Wesen. Also ich mache jetzt hier zum Beispiel auch Gesten.
Innere Anfütterung über die Bilder bringt deine Stimme in Bewegung und gibt dir auch ein ganz unbewusstes Feedback für deine Artikulation. Wie formuliere ich?
Wie spreche ich? Was betone ich? Welche Gesten gehören dazu? Und das ist manchmal ganz egal, ob du jetzt gesehen wirst oder nicht. Stell dir ruhig vor, du hältst einen Vortrag und du gehst voll rein, auch ein bisschen körperlich mit deinen Gesten, weil die helfen dir gut zu betonen.
Der Weg ist also inneres Bild, Betonung und Körpersprache, die dann ein Guss sind und zusammenpassen.
Ja, wer bist du als Moderator, Moderatorin? Was willst du am Ende erreichen bei deinen Zuhörern? Wie sollen sie sein und welche Schritte, welche Stimmung braucht es dazu? Das finde ich immer eine ganz wichtige Sache, sich das schon mal am Anfang
zu fragen.
Das ist, soweit ich weiß, erstmal das Allerwichtigste. Ins Detail gehen kann man immer noch, aber ich wollte dir ja heute vor allem einen Überblick geben, worauf du achten kannst. Mhm sei nochmal gesagt,
Spannung entsteht durch Abwechslung. Spreche nicht immer gleich. Vielleicht gibt's bestimmte Bonbons, die du deinen Zuhörern präsentierst. Da kannst du vor
eine Pause machen oder die Stimme ein bisschen zurücknehmen und dadurch zum genaueren Hinhören einladen und das sind so die Sachen, die dann auch richtig Spaß machen nachher.
Ja, wenn du weißt, was du tust, kannst du tun, was du willst. Und darum geht's auch beim Sprechen,
Silke, das war ein sehr schöner Schlusssatz und
man kann auch lernen, jetzt wird's kompliziert: man kann lernen zu wissen, was man tut, wenn man zum Beispiel den Online-Kurs mit dir macht. Auf den verlinke ich in den Shownotes,
natürlich auch wieder auf deine Webseite. Ich sage aber vielen Dank für die Anregungen hier in meinem Podcast.
Ich danke dir für die Einladung Brigitte.
Ich freue mich wie immer auf eure Sprachnachricht, auf Fragen, Erfahrungen oder Anregungen als MP 3 an Brigitte at Audiobeiträge Punkt DE,
Beiträge mit AE oder ruft mich an.
Telefonnummer ist die null eins fünf sieben neun zwo fünf sechs sechs zwo fünf eins.
Es bringt direkt ein Anrufbeantworter an und lasst mich auch wissen, ob ich die Nachricht veröffentlichen darf oder nicht.
Danke fürs Zuhören und das war's für heute mit "Podcasten! - in fünf Schritten zum eigenen Podcast". Von und mit Brigitte Hagedorn.
Music.