SBB Berufsbilder Podcast

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Folge 11 - Immobilienbewirtschafter:in

Von Verträgen bis Wohnungsübergaben: Der Alltag einer Immobilienbewirtschafterin bei der SBB.

29.07.2024 21 min

Zusammenfassung & Show Notes

Wir treffen Anna, die uns von ihrem Alltag als Immobilienbewirtschafterin bei der SBB erzählt. Sie ist die erste Ansprechperson für alle Mieteranfragen. Ihre Aufgaben umfassen sowohl administrative Arbeiten, wie das Erstellen von Mietverträgen, als auch Tätigkeiten vor Ort, wie Wohnungsabnahmen und -übergaben.

In dieser Folge treffen wir Anna, sie ist Immobilienbewirtschafterin bei der SBB. Sie erklärt uns, dass sie die Erstansprechperson für die Mieter:innen ist. Ihr Beruf umfasst eine Vielzahl an administrativen Aufgaben, wie das Erstellen von Mietverträgen und die Bearbeitung von Anfragen. Gleichzeitig ist sie oft unterwegs, um Wohnungsabnahmen und -übergaben durchzuführen und Geschäftsmieter:innen zu besuchen. Dabei bespricht sie Anliegen, bietet Lösungen an und pflegt aktiv die Kundenbeziehungen. Anna betont, dass ihre Arbeit sowohl Detailgenauigkeit als auch Flexibilität erfordert. Gute Organisation, starke Kommunikationsfähigkeiten und Freude am intensiven Kundenkontakt sind in diesem Beruf besonders wichtig. Natürlich haben wir auch in dieser Folge wieder in der Klischeekiste gegraben und Anna mit einigen Klischees überrascht. 

Mehr zum Beruf findest du hier: Immobilienbewirtschafter:in | SBB

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Transkript

SPEAKER 1
00:00:00
Bei uns ist der Job so vielseitig, du hast so viel Kontakt mit vielen verschiedenen Mietern. Du sitzt nicht nur im Büro, du bist teilweise auch viel unterwegs an einzelnen Tagen. Danach gibt es wieder mal ruhige Tage, du handelst mit den Mietern Entschädigungen aus, du besuchst sie in ihrem Office und fragst, wie es ihnen geht.
SPEAKER 2
00:00:17
Herzlich willkommen zu deinem Berufsbilder-Podcast. Hier stellen wir dir die verschiedenen Berufe der SBB vor. In jeder Folge treffen wir einen SBB-Kollegen oder eine Kollegin, der oder die für uns aus dem Nähkästchen plaudert und mit einigen Klischees zum Beruf aufräumt. Und wir erfahren, welche Skills und Ausbildungen nötig sind, um im jeweiligen Beruf durchzustarten. Heute haben wir Anna zu Gast. Anna ist Immobilienbewirtschafterin. Und mit am Tisch ist natürlich auch wieder Kai.
SPEAKER 3
00:00:54
Hallo zusammen, hallo Anna. Schön, bist du heute bei uns.
SPEAKER 1
00:00:58
Hallo Kai, hallo Noëlle. Vielen Dank für die Einladung. Freut mich sehr, dass ich heute dabei sein darf.
SPEAKER 2
00:01:03
Ja, wir freuen uns auch sehr. Kurz zu dir. Du hast zuerst als Assistentin in der Immobilienbewirtschaftung gearbeitet und dann später noch die Ausbildung zur Immobilienbewirtschafterin mit eidgenössischem Fachausweis gemacht. Und hast dann als Bewirtschafterin im Immobilienbereich gearbeitet und bist vor zwei Jahren dann zur SBB gekommen. Was beschäftigt dich jetzt sonst so, nebst der Arbeitswelt?
SPEAKER 1
00:01:28
Ja, also meine Interessen. Die einen Kollegen aus meinem Team, Kolleginnen oder Kollegen, die wissen das schon. Ich esse sehr gerne, also ich bin ein Foodie. Ich bin immer auf der Suche nach neuen Restaurants oder nach neuen Pop-Ups in Zürich. Ich mache sehr gerne in meiner Freizeit Pilates und Bodypalm, wenn ich dazu Zeit habe. Und ich erkunde die Bahn sehr gerne auf Schienen, wenn man schon die Gelegenheit hat. Aber das machen 99 Prozent von den Angestellten.
SPEAKER 3
00:01:53
Du hast auch Zürich schon erwähnt, da können wir etwas erahnen, wo du ungefähr herkommst wahrscheinlich. Damit wir dich noch ein bisschen besser kennenlernen, haben wir eine Rubrik im Podcast, die nennt sich «This or That» und ich würde dir jetzt einige Begriffe nennen und du kannst dich dann immer entscheiden, welcher der beiden Begriffe besser zu dir passt.
SPEAKER 1
00:02:14
Da bin ich schon mal gespannt.
SPEAKER 3
00:02:15
Gut, dann legen wir gleich los mit dem ersten Thema. Und da möchte ich wissen, lieber All-Inclusive-Ferien oder selber alles planen?
SPEAKER 1
00:02:26
Ich plane lieber alles selber.
SPEAKER 3
00:02:28
Gut, dann hast du selber die Hoheit darüber.
SPEAKER 1
00:02:31
Ja, ja.
SPEAKER 3
00:02:33
Dann die nächste Frage. Welche Küche magst du denn lieber? Asiatisch oder Italienisch?
SPEAKER 1
00:02:39
Das ist eine schwierige Frage. Als Freundin. Das ist wirklich eine schwierige Frage. Also wenn ich jetzt so spontan sagen würde, dann lieber Asiatisch. Die Asiaten essen leichter mit Reis, mit Tofu. Bei den Italienern gibt es mehr Pasta. Ich mag ganz gerne noch Tofu, den einen aus Münchentor sogar. Der wird dort direkt hergestellt. Ich würde sagen Asiatisch.
SPEAKER 3
00:03:01
Okay, dann die letzte Frage. Privat bist du eher mit dem Auto unterwegs oder mit dem Zug?
SPEAKER 1
00:03:07
Also ganz ehrlich, unter uns. Ich fahre gerne mit der Bahn. Ich benutze gerne die Bahn, ich bin eine schreckliche Autofahrerin.
SPEAKER 2
00:03:16
Es ist auch praktisch mit der Bahn, weil du musst da nicht selber ...
SPEAKER 1
00:03:20
Und man ist so gut verbunden in der Schweiz.
SPEAKER 3
00:03:23
Vielen Dank für diesen Einblick. Jetzt hoffen wir, dass wir alle Anna ein bisschen besser kennengelernt haben. Dann würden wir direkt einsteigen und näher auf deinen Beruf eingehen.
SPEAKER 2
00:03:34
Genau, und dazu möchten wir ganz simpel einfach von dir wissen, was ist dein Beruf? Wenn du jetzt deinen Beruf einem Kind erklären müsstest, wie würdest du das tun?
SPEAKER 1
00:03:44
Also man stellt sich das so vor, man hat ein Haus. Und das Haus muss immer gepflegt werden, damit die Menschen, die in diesem Haus wohnen, sich wohlfühlen. Und da muss auch alles funktionieren. Also alle Bauteilchen in diesem Haus oder alles, was innen drin verbaut ist, zum Beispiel ein Geschirrspüler, eine Waschmaschine, die müssen immer reibungslos funktionieren, damit man auch als Mieter, also die Menschen, die dort wohnen, damit die zufrieden sind. Und als Immobilienbewirtschafter hat man viele von diesen Häuschen. Da Häuschen versteht sich auch teilweise eine komplexe Gewerbelegenschaft mit zehn Gewerben, mit zehn Office-Mietern und zwei Restaurants unten. Genau, und wenn die Menschen, also wenn die Dinge dort kaputt gehen, das können, wie gesagt, ein Geschirrspüler sein, eine Waschmaschine, es können auch andere Elektrogeräte sein, die kaputt gehen, da fühlt man sich nicht wohl, dann möchte man das Haus verlassen. Genau, und für das sind Immobilienbewirtschafter zuständig, die schauen, dass so etwas eben nicht passiert.
SPEAKER 2
00:04:41
Okay, jetzt hast du uns erklärt, was der Job so beinhaltet, so mehr auf der Meta-Ebene. Jetzt konkret, welche Tätigkeiten beschäftigen sich so in deinem Alltag?
SPEAKER 1
00:04:52
Genau, also in unserem Alltag bei der SBB ist es vor allem die Kommunikation. Das können E-Mails sein, das können telefonische Gespräche sein, das können Sitzungen vor Ort sein. Wir müssen immer sicherstellen, dass die Mieter über alles von uns informiert sind, was sie gerade beschäftigt rund um das Gebäude oder rund um ihr Mietobjekt. Ich spreche jetzt von Wohnungen und ich spreche vom Gewerbe, also es kann auch ein Restaurantmieter sein, wenn z.B. bei dem in der Nähe Umbauarbeiten stattfinden, auch wenn diese nicht unsere Liegenschaft betreffen, müssen wir die Mieter genau informieren, mit was er rechnen muss, weil er möchte ja trotzdem Umsatz machen und er möchte ja, dass seine Kunden ihn auch regelmässig besuchen und bei ihm gut essen.
SPEAKER 3
00:05:36
Ja, ich glaube, viele von uns sind ja selber auch Mieter und können da auch einiges davon nachvollziehen, wenn man selber schon mal in der Situation war, wo etwas nicht funktioniert hat oder wo man Hilfe benötigt hat. Bei der SBB wissen wir auch, dass wir einige Prozesse haben für alles Mögliche. Wie sieht das in deiner Tätigkeit aus? Was bedeutet das konkret? In welche Prozesse seid ihr da gegliedert?
SPEAKER 1
00:06:03
Genau, also bei uns ist es so, dass wir bei der SBB die kaufmännischen administrativen Tätigkeiten ausführen. Damit meine ich vor allem, wir erstellen für Wohnungsmieter die Mietverträge. Wir erstellen diese in den gängigen Systemen bei der SBB. Danach lassen wir, also wir arbeiten hier zusammen mit einer anderen Abteilung, die muss die Verträge für uns entwerfen und wir können danach den Rest fertigstellen, den Mietzins nochmals analysieren, ob das so passt, die Berechnungsgrundlagen einfügen, den Namen, also eigentlich noch die administrativen Daten des Mieters einfügen. Hauptsächlich die Vertragserstellung, dann kümmern wir uns darum, wenn ein Mieter auszieht, dass wir ihm seine Kündigungen bestätigen, dass wir ihm alle Formulare schicken, die er braucht. Danebens machen wir auch noch die Inserierung des Mietobjekts, wenn wir uns um die Vermietung kümmern müssen. Also wir inserieren das auf den gängigen Plattformen wie Home, Homegate, Flatfox, SBB Immobilien, das ist ein gutes Stichwort. Genau.
SPEAKER 2
00:07:10
Also habe ich dich richtig verstanden, dann sind die Aufgaben eines Immobilienbewirtschafters bei der SBB eher spezifisch, das heisst vor allem eher administrativ?
SPEAKER 1
00:07:20
Es ist hauptsächlich administrativ, aber wir haben auch Mieter, also wir machen auch Wohnungsübergaben, wir machen auch Wohnungsabnahmen, also wir müssen dann schon auch vor Ort sein bei den Mietobjekten, aber es ist nicht so, dass es jetzt wirklich jeden Tag sein muss. Es kann auch sein, dass wir ein Meeting mit einem Gewerbemieter haben, dann gehen wir auch manchmal vor Ort und schauen uns die Liegenschaft nochmals vor Ort an. Wenn der Mieter auf einen Defekt hinweist, dann ist es gut, dass man gleich vor Ort ist.
SPEAKER 2
00:07:45
Aber es gibt auch Arbeiten, die ihr nicht selber macht, sei es jetzt administrativ oder halt auch handwerklich. Mit welchen anderen Berufsgruppen arbeitet ihr da zusammen?
SPEAKER 1
00:07:55
Also zum grössten Teil arbeiten wir als Immobilienbewirtschafter mit der Abteilung Facility Management zusammen. Das bedeutet, die Facility Manager und die Facility Managerinnen, die kümmern sich um die Mängel am Gebäude. Also die steuern einerseits den Provider. Ein Provider ist, das ist eine externe Hauswartungsfirma, die stellt sicher, dass das Gebäude reibungslos funktioniert, also dass die Mieter alle zufrieden sind. Und die Facility Manager, die steuern dieser. Die stellen sicher, dass sie die Prozesse korrekt ausführen, dass sie sich zeitnah um die Anliegen kümmern und die stellen auch demzufolge sicher, dass die Mängel von den Mietern zügig abgearbeitet werden. Die Mieter melden die Mängel über ein Ticketing-System und die Facility Manager tracken das und schauen dann, sind so viele Tickets gut, was gibt es alles zu erledigen. Die behalten eigentlich den Überblick bei der ganzen Technik.
SPEAKER 2
00:08:50
Wie ist das jetzt, wenn eine Fläche frei wird, sagen wir mal, am Bahnhof und es ist nicht eine Wohnung, sondern in diesem Fall jetzt eine Retail-Fläche? Entscheidest du dann, wer jetzt da drin sein Geschäft eröffnen darf oder wie läuft das ab?
SPEAKER 1
00:09:10
Für dieses Thema, also für diesen Bereich, haben wir eine Abteilung, die Nutzung und Akquisition nennt sich diese Abteilung. Sie analysieren eigentlich den Markt, sie beobachten die gängigen Trends, welches Restaurant ist in, welches nicht, welcher Modelladen ist in oder welche Details, also welche Behandlungen aus der Kosmetikbranche. Und sie optimieren eigentlich den Mietermix. Also sie sind dafür zuständig, wenn am Bahnhof jetzt eine Fläche frei wird, dass sie entsprechend aus ihrem Netzwerk, sie müssen auch gut vernetzt sein, dass sie dort eigentlich den passenden Mieter oder die passenden Mieterin aussuchen und binden uns danach ein. Also wir kommen zu einem späteren Prozess, kommen wie eigentlich ins Spiel.
SPEAKER 3
00:09:53
Ja, dann auch wieder für die Betreuung der Mieter und für allfällige Probleme.
SPEAKER 1
00:10:00
Die Bestandesbetreuung quasi dann. Also die zuständigen Leute vom Fachbereich Nutzung und Akquisition, die akquirieren den Mieter, also die holen ihn ins Boot, die machen die Verträge mit ihm, die machen eine Übergabe vom Objekt mit ihm und holen uns danach. Und dann sind wir eigentlich für die Betreuung dieses Mieters oder dieser Mieterin zuständig.
SPEAKER 3
00:10:23
Jetzt hast du schon einiges über deinen Beruf erzählt, was man da alles so macht. Uns würde noch interessieren, gibt es auch entsprechende Weiterentwicklungsmöglichkeiten für dich?
SPEAKER 1
00:10:34
Ja, also es gibt ganz viele Weiterentwicklungsmöglichkeiten bei der SBB. Das ist ja das Gute. Man hat sehr viele Berufsmöglichkeiten. Innerhalb von unserem Team ist es so, man könnte sich jetzt noch zum Senior Immobilienbewirtschafter oder Senior Immobilienbewirtschafterin ausbilden lassen. Das ist on the job, also das wäre wahrscheinlich mit mehr Gewerbetätigkeit verbunden. Man könnte auch einen Treuhänderausweis absolvieren, die Prüfung auch machen, das wäre auch noch möglich. Also da gibt es auch diverse Themen, die man vielleicht übergeordnet innerhalb vom Team nach Absprache mit der Vorgesetzten übernehmen könnte. Genau, die Werdegänge sind ganz verschieden.
SPEAKER 2
00:11:15
Was mich noch so interessiert, was sind so die grossen Unterschiede von einer, ich sage jetzt mal so, gewöhnlichen Immobilienbewirtschaftungsfirma zu den SBB-Immobilien?
SPEAKER 1
00:11:26
Ja, das ist auch eine sehr gute Frage und sehr berechtigt. Es ist so, bei der SBB, die SBB schaut ja auch insbesondere jetzt auf einen sehr guten Mietermix. Also es gibt sehr viele Offices, es gibt sehr viele Gastro-Bereiche und sehr viele Wohnungen, oder? Man hat ein bisschen alles, das ist das Gute. Weil die SBB eben so groß ist, ist der Mietermix so vielseitig, oder? Bei einer privaten Firma, da ist es unter Umständen vielleicht ein kleines Wohnhäuschen und hat man irgendwie Ziehen davon, die man betreut und unterhalb, also bei einem befindet sich vielleicht ein kleines Restaurant, oder?
SPEAKER 2
00:12:04
Also die Diversität ist einfach ein Merkmal.
SPEAKER 1
00:12:08
Ja, die ist auf jeden Fall sehr vielfältig. Genau. wenn ich darauf eingehen kann. Nicht nur das, Es ist auch so, dass wir bei der SBB sehr viele Vorteile haben, wie zum Beispiel WorkSmart. Wir können von überall aus arbeiten, wir können von zu Hause arbeiten, wir können im Zug arbeiten, wenn man jetzt von Zürich nach Bern fährt, das ist eine Stunde Fahrt, das kann man ziemlich gut nutzen. Wir haben großzügige Fahrvergünstigungen beim Generalabonnement der ersten und der zweiten Klasse. Und das WorkSmart ist sehr wichtig, damit wir die Tätigkeit von überall aus führen können, auch bei unseren Kunden. Also wir gehen teilweise auch in ein Office, wenn die uns für ein Outfit bestellen und arbeiten von dort zwei, drei Stunden. Das habe ich auch schon in der Vergangenheit so gemacht, genau.
SPEAKER 3
00:12:55
Ja, man spürt auch, dass du deinen Job gerne machst, so wie du hier erzählst.
SPEAKER 1
00:12:59
Ja, das ist sehr spannend. Es bleibt immer spannend.
SPEAKER 3
00:13:01
Genau, das spürt man. Und daher möchten wir natürlich von dir auch noch wissen, was macht denn besonders Spass? Was sind so die Highlights? Wenn du da noch mal ein, zwei Punkte rausstreichen kannst.
SPEAKER 1
00:13:13
Was besonders Spass macht, ist eben, wie erwähnt, der Mietermix. Und die Bedürfnisse der Mieter sind so unterschiedlich, dass das kann man gar nicht glauben. Auch das Spannende ist, das macht das eben halt auch sehr komplex in der Betreuung, oder? Man muss sich ein bisschen jeder Mieter einversetzen und auf die individuellen Bedürfnisse versuchen einzugehen, so gut es geht, so gut es auch im gesetzlichen Rahmen geht. Oder? Genau. Und teilweise laden uns auch die Mieter an verschiedene Events ein. Also ich habe eine Mieterin, die hat ein kleines Atelier und da macht sie so kleine Kunstausstellungen. Da hat sie mich auch mal eingeladen, oder? Also wirklich alles Mögliche ist dabei. Sehr cool.
SPEAKER 3
00:13:55
Und das Thema Netzwerken ist bei euch auch wichtig, dass man da auch bei Events dann dabei ist und vielleicht auch Kontakte knüpft? Oder ist das eher zweitrangig in deiner Funktion?
SPEAKER 1
00:14:07
Ich finde es gut, dass du das ansprichst. Das ist da bei uns auch sehr wichtig, dass man mit den Mietern regelmässig in Kontakt steht und dass man auch je nach Möglichkeit oder wenn das vom Privatleben geht, dass man auch an gewissen Events teilnimmt. Man kann ein neues Netzwerk knüpfen. Man kann teilweise Probleme schneller ansprechen, vielleicht Probleme sogar schneller lösen, Missverständnisse beseitigen. Kommunikation ist wirklich bei uns ein sehr grosses Thema und dazu gehört Netzwerken dazu.
SPEAKER 2
00:14:38
Jetzt gibt es ja nicht nur Highlights, sondern auch Lowlights in jedem Beruf. Was würdest du da sagen? Was ist das in deinem Beruf?
SPEAKER 1
00:14:44
Ja, also etwas, das mir wirklich sehr gut im Gedächtnis geblieben ist. Es war eher so ein unschönes Erlebnis, gehört aber zum Job dazu. Das war die Ausweisung von einer Wohnungsmieterin.
SPEAKER 2
00:14:58
Gibt es auch ein besonders schönes Erlebnis?
SPEAKER 1
00:15:01
Ja, ich hatte mal in der Vergangenheit 30 Wohnungen übergeben. Das habe ich dann zusammen mit zwei Kollegen gemacht. Und einer von diesen Mietern kam mit einer Weinflasche als Dankeschön und hat sich bedankt für den grossartigen Empfang, dass wir eine schöne Präsentation gemacht haben, bevor die Mieter eingezogen sind. Also wirklich sehr herzlich und hat sehr viel Wertschätzung zurückgegeben.
SPEAKER 2
00:15:26
Weisst du, da kommt mir irgendwie dazu in den Sinn, dass es einfach sehr emotional ist. Also dein Beruf kann irgendwie, je nachdem, auf wen du triffst, auch sehr schön sein oder halt auch irgendwie ein trauriges Erlebnis sein. Das ist nicht so der klassische Bürojob, wo du halt einfach ja irgendwie mails beantwortest und ein Dokument nur vorbereitest, sondern halt wirklich auch den Kunden Kontakt hast und halt dann auch mal schön oder nicht so schön ausgehen kann.
SPEAKER 1
00:15:52
Du hast es wirklich sehr schön zusammengefasst, Noëlle. Genau, bei uns ist der Job so vielseitig. Du hast so viel Kontakt mit vielen verschiedenen Mietern. Du sitzt nicht nur im Büro, du bist teilweise auch viel unterwegs an einzelnen Tagen. Danach gibt es wieder mal ruhige Tage. Du handelst mit den Mietern Entschädigungen aus. Du besuchst sie im Office und fragst, wie es ihnen geht. Du sprichst mit vielen Wohnungsmietern.
SPEAKER 3
00:16:16
Und weil es so vielseitig ist, sind auch die Kommunikationsfähigkeiten wichtig, so wie ich da raushöre. Und auch die sozialen Kompetenzen, weil man da sehr verschiedenen Personen hat, auch begegnet und damit umgehen muss.
SPEAKER 2
00:16:31
Gut, dann kommen wir jetzt noch zum Highlight für mich vom Podcast. Ich liebe die Klischee-Runde. Bist du bereit für die Klischee-Runde?
SPEAKER 1
00:16:39
Auf jeden Fall. Kannst gerne loslegen. Gut.
SPEAKER 2
00:16:43
Euch interessiert der Mieter oder die Mieterin nur so lange, bis er den Mietvertrag unterzeichnet hat. Danach sind euch die Anliegen eigentlich egal?
SPEAKER 1
00:16:51
Nein, das stimmt jetzt überhaupt nicht. Wir kümmern uns um alle Mieter. Genau gleich, ob das jetzt neue Mieter sind, bei denen wir den Vertrag stellen müssen oder bestehende Mieter sind, Mieterinnen, die ein Problem in der Wohnung haben.
SPEAKER 2
00:17:07
Gut, dann kommen wir zum nächsten Klischee. Ihr kennt alle Wohnungen, die ihr verwaltet und seid auch schon in allen Wohnungen drin gewesen.
SPEAKER 1
00:17:15
Sehr gute Klischeefrage. Ja, ich würde sagen, ich bin in 50 bis 70 Prozent der Wohnungen drin gewesen. Wie viele Wohnungen
SPEAKER 2
00:17:22
betreut ihr pro Person?
SPEAKER 1
00:17:24
Es ist sehr unterschiedlich. Ich habe ein Portfolio mit circa insgesamt auf zwei Liegenschaften verteilt, 170 Wohnungen. Es gibt andere, die haben über 200.
SPEAKER 2
00:17:35
Du als Foodie kennst immer die neuesten Food-Konzepte und bringst deine Lieblinge in die Bahnhöfe der Schweiz.
SPEAKER 1
00:17:41
Ich wünschte, es wäre so. Nein, das ist nicht ganz korrekt. Ich kann meine Ideen einbringen, aber es ist so, dass das von einer anderen Abteilung dann eigentlich ausgehandelt wird.
SPEAKER 2
00:17:53
Gut, dann hast du die Klischee-Runde schon überstanden. Wie war es?
SPEAKER 1
00:17:57
War sehr toll, war sehr lustig und abwechslungsreich.
SPEAKER 2
00:18:01
Sehr gut. Bist du einverstanden mit deinen Klischees?
SPEAKER 1
00:18:04
Gewisse Klischees sind sicher berechtigt. Bei den anderen muss man sagen, ja, nicht wirklich, oder? Wenn man den Beruf natürlich nicht so gut kennt, dann ist es normal, dass man solche Fragen stellt. Aber dann kann die andere Person, die diese beantwortet, auch diese richtig stellen.
SPEAKER 3
00:18:20
Ja, vielen Dank, Anna, dass du das hier in diesem Podcast gemacht hast für uns und für deine ehrlichen Antworten. Zum Schluss möchten wir von unseren Gästen jeweils wissen, habt ihr denn noch Tipps für Leute, die sich jetzt vielleicht interessieren? Du hast sehr viel erzählt, auch Lust gemacht auf diesen Beruf. Hast du eine Empfehlung für Personen, die sich jetzt für deinen Beruf interessieren?
SPEAKER 1
00:18:45
Ja, und zwar ist es so, für junge Leute, die eine Berufslehre, Berufsausbildung absolvieren möchten, eine typische dreijährige Berufsausbildung, da gibt es den Berufswertegang KV Treuhand und Immobilien. Da kann man sich für eine Schnupperlehre bei der SBB melden. Genau. Und dann ist es so, für Leute, die bereits eine andere Berufsausbildung absolviert haben, etwas Neues machen möchten, am besten direkt bei der SBB, bei den offenen Stellen schauen. Und wenn ihr Spass hättet an einer sehr vielseitigen beruflichen Tätigkeit, wenn ihr gerne unterwegs seid und wenn ihr gerne auch noch Fremdsprachen wie Englisch und Französisch benutzt, dann ist es auf jeden Fall etwas, das ich euch weiterempfehlen würde.
SPEAKER 3
00:19:34
Super, das nehmen wir doch gerne so mit als Schlusswort. Und ja, damit möchte ich mich ganz herzlich bei dir bedanken, Anna, für deinen Besuch bei uns. Ich hoffe, du hattest Spass.
SPEAKER 1
00:19:45
Danke für die Einladung. Also ich hatte auf jeden Fall einen Riesenspass, es hat mir sehr viel Freude bereitet, hier mit euch zusammen diesen Podcast aufzeichnen zu dürfen.
SPEAKER 2
00:19:54
Danke, dass du bis jetzt dabei warst. Damit du keine weitere Folge verpasst, abonniere gerne den Podcast. Unterstützen kannst du uns, indem du eine Bewertung dalässt. Am liebsten natürlich eine gute. Für Fragen, Kritik oder Input erreichst du uns via Feedback-Formular. Dieses haben wir dir in den Show Notes verlinkt. Wir sagen Merci und bis zum nächsten Mal beim SBB Berufsbilder Podcast. Deine Hosts Kai und Noëlle.