SBB Berufstalk

SBB CFF FFS
Since 12/2023 17 Episoden

Lokführer:in Personenverkehr

Entdecke die Vielfalt dieses spannenden Berufs bei der SBB.

16.04.2025 21 min

Zusammenfassung & Show Notes

Lokführer:in ist wohl der Beruf, den man am ehesten mit der SBB verbindet. Wir haben Steivan und Janine mit diversen Fragen gelöchert, hier ein kleiner Vorgeschmack:
Welches Erlebnis in deiner Lokführerkarriere ist dir besonders im Gedächtnis geblieben? Und natürlich die Frage aller Fragen: Hast du eine Lieblingsstrecke? Apropos Strecke, kann ein Lokführer eigentlich jede Strecke fahren? Neben den vielen Fragen, haben wir einige Klischees ausgegraben, wie dieses hier: Sind eigentlich alle Lokführer:innen am liebsten den ganzen Tag alleine und deshalb Lokführer:innen geworden?
Ausserdem haben wir bei der Recruiting-Partnerin nachgefragt, welche Anforderungen für den Beruf als Lokführer:in erfüllt sein müssen und welches Wissen man sich in der Ausbildung aneignet.
 
Übrigens: Steivan ist als Trainfluencer auch auf Instagram unterwegs mit seinem Account Swisstraindriver. Dort stellt er in kurzen Videos typische Lokführermomente nach oder versorgt seine Community mit schönen Bilder direkt aus dem Führerstand.

Offene Stellen bei der SBB findest du hier: Offene Stellen | SBB
Mehr zum Beruf des Lokführers bei der SBB gibts hier: Lokführer:in Personenverkehr | SBB

In dieser Folge erzählen uns Steivan und Janine von ihren Aufgaben, Arbeitsumfeld, den Herausforderungen und den Highlights sowie Lowlights im Job. Ausserdem haben wir bei der Recruiting-Partnerin nachgefragt, welche Anforderungen erfüllt sein müssen und welches Wissen man sich in der Ausbildung aneignet.

Mehr zum Beruf findest du hier: Lokführer:in Personenverkehr | SBB
Offene Stellen bei der SBB findest du hier: Offene Stellen | SBB

Transkript

SPEAKER_03
00:00:00
Du sitzt da für dich allein in deiner Führerkabine und fährst so durch den Morgen und dann irgendwann geht die Sonne auf und ich finde das einfach so schön. Dann siehst du, wie die Welt langsam um dich herum erwacht und du hast auch ein bisschen Mitleid mit all diesen Leuten, die jetzt arbeiten müssen. Nächster Halt SBB Berufstalk
SPEAKER_01
00:00:22
ist der SBB Berufstalk. Noelle und Kai, beides SBB-Mitarbeitende, geben dir exklusive und authentische Einblicke aus erster Hand in unsere Berufswelt. Finde den Job, der zu dir passt und bewege die Schweiz mit uns.
SPEAKER_03
00:00:42
Schön seid ihr dabei bei dieser Ausgabe des SBB Berufstalks. Heute geht es um den bekanntesten Beruf der SBB, um den Lokführer. Dazu haben wir zwei Gäste hier dabei, die beide diesen Beruf haben. Das sind Janin und Steivan und mit am Tisch ist natürlich auch wieder Kai.
SPEAKER_01
00:01:02
Hallo zusammen, auch von meiner Seite. Schön seid ihr da. Könnt ihr euch gleich selber noch etwas genauer vorstellen, wer seid ihr und welchen Beruf habt ihr bei der SBB?
SPEAKER_00
00:01:11
Hallo zusammen, ich bin Steivan Steiner. Ich arbeite als Lokführer seit fast 17 Jahren bei der SBB im Depot Zug.
SPEAKER_03
00:01:17
Mein Name ist Janin. Ich bin seit drei Jahren bei der SBB und arbeite als Lokführerin. Ich finde es auch cool, vorne zu sitzen und euch durch die Schweiz zu fahren. Ja, und du sprichst es schon an, du fährst quer durch die Schweiz. Kannst du uns so einen typischen Arbeitstag von dir beschreiben? Ich bin im Depot Zürich, das heisst, mein Arbeitsort ist Zürich. Dann komme ich am Morgen und mache den Zug fahrbereit. Das heisst, ich muss die verschiedenen Sicherheitseinrichtungen prüfen. Ich laufe auch um den Zug herum und schaue, ob irgendwelche Schäden am Zug vorhanden sind. Und dann kommt es darauf an, manchmal fahre ich nach Genf oder ich bleibe in der Region Zürich. Oder ich fahre nach Bern, Luzern, St. Gallen, Basel. Also wirklich quer durch die Schweiz. Genau. Wie sieht es bei dir aus?
SPEAKER_00
00:02:06
Im Grunde genommen mache ich genau das Gleiche wie Janin. Ich fahre auch durch die Schweiz. Ich habe nicht so ein grosses Depot-Region, weil ich bin in einem kleinen Depot, das Depot Zug. Wir haben aber klein und fein, sage ich immer. Wir fahren auch sehr schöne Strecken, auch Fernverkehr und S-Bahnen. Und es ist immer wieder eine Freude, die Züge am Abend. Und man weiss, man hat gut gearbeitet, man hat eine ruhige Schicht gehabt. Und somit freut man sich auf den nächsten Tag.
SPEAKER_01
00:02:36
Ja, ihr habt jetzt schon angesprochen, dass ihr euren Beruf da mit Leidenschaft ausführt. Wie ist das entstanden, dieser Wunsch oder diese Leidenschaft? Weshalb oder wie seid ihr zum Beruf gekommen? Wie ist das bei dir, Janin?
SPEAKER_03
00:02:50
Ja, bei mir war es eigentlich, das klingt jetzt vielleicht nicht so romantisch, es war kein Kindheitstraum. Es war vielleicht ein bisschen, aus der Note heraus, es klingt jetzt falsch, aber ich wollte einen Beruf mit Sicherheit. Ich komme aus der Gastrobranche. Und vor allem während Corona hat man einfach gemerkt, das bietet keine Sicherheit. Und die SBB steht ja auch für die Schweiz und für Sicherheit.
SPEAKER_01
00:03:14
Bei dir war es ein wenig anders, David, oder?
SPEAKER_00
00:03:16
Genau, bei mir ist es der richtige Bubentraum gewesen, Lokführer zu sein, mal so einen grossen Zug zu fahren. Und ich war auch in der Gastro. Ich war in der Gastro tätig, relativ lange. Und irgendwann habe ich gesagt, jetzt will ich nicht mehr kochen, jetzt habe ich da genug. Jetzt will ich mal da grosse Maschinen führen, wie man das halt hat, seit junger her. Und da habe ich mich geboren und dann kam ich direkt hin.
SPEAKER_03
00:03:40
Ich habe mal irgendwo gelesen, dass Lokführer auch 10'000 Schritte am Tag machen oder sowas. Also ihr seid da auch viel unterwegs. Wie kommt es dazu? Ja, vor allem, wenn wir einen Zug am Morgen in Betrieb nehmen, dann müssen wir um den ganzen Zug herumlaufen. Und wenn wir mehrere Züge in Betrieb nehmen müssen, dann sind das ja doch einige Meter. Eine S-Bahn, eine solche S-Bahn zum Beispiel, die ist 100 Meter lang. Und wenn es mehrere Züge sind, dann kann es schon sein, dass sie 300 Meter lang sind. Und dann laufen wir einmal hin und zurück. Und dann sind wir schon bei 600 Meter. Ja, kommen wir zum Thema Schichtarbeit. Das ist ja so ein Thema, wo einige sagen, doch, ich finde, das ist voll praktisch, ich mag es, da habe ich meine Schichten, die ich von Anfang an weiss. Und habe ich danach länger wieder Freizeit, wie an einem Montag oder andere 9-to-5-Jobs stattfinden. Wie steht ihr da zu dem Thema? Wie beeinflusst die Schichtarbeit euer Privatleben? Also ich finde es sehr praktisch. Ich habe eine Tochter und ich habe das Glück, dass ich mehrheitlich früh arbeiten kann, weil ich meine Linie mit einer Person teile, die ich spät bevorzuge. Und dann habe ich halt auch viel mehr in der Freizeit von ihr. Weil dann können wir nachmittags noch zusammen rausgehen oder sonst was machen unter der Woche, wenn ich es frei habe.
SPEAKER_00
00:05:04
Und ich bin auch dieser Meinung, das Familienleben kann man voll und ganz geniessen, solange die Kinder auch klein sind. Und später hat man auch mehr Zeit für sich hindurch. Ich bin ein kreativer Mensch und habe viele Hobbys nebenbei. Und zuhause dann, wenn man um 2 oder 1 Uhr nachmittags schon zuhause ist, kann man sich ausleben.
SPEAKER_01
00:05:24
Wenn du dir jetzt denkst, der Beruf als Lokführer oder Lokführerin, das wäre was für dich, dann haben wir gute Neuigkeiten. Wir haben das Thema Ausbildung und Voraussetzungen für diesen Beruf mit unserer Rekrutierungspartnerin besprochen.
SPEAKER_03
00:05:41
Der Beruf des Lokführers oder der Lokführerin ist ja via Quereinstieg möglich. Welche schulischen und beruflichen Voraussetzungen muss ich für diesen Beruf mitbringen?
SPEAKER_02
00:05:51
Wir verlangen mindestens einen EFZ oder einen Maturaort. Zum Abschluss und vom Vorteil bringst du auch Berufserfahrung mit. Wo du gearbeitet hast, ist für uns zweitrangig. Das Wichtigste ist die Motivation, Lokführerin oder Lokführer werden zu wollen. Und die Werdegänge auch von unserem Lokpersonal, die sind sehr unterschiedlich. Wir haben Personen, die früher als Fotograf oder als Polizistin oder als Pfarrer, als Projektleiterin, als Bäckerin, als Verkäufer gearbeitet haben. Wir sind extrem divers und das macht uns auch aus.
SPEAKER_03
00:06:31
Wie sieht es denn mit den Charaktereigenschaften aus? Also es spielt für mich keine Rolle, welchen Beruf ich vorher gelernt habe, aber ich sollte doch wahrscheinlich gewisse Charakterzüge mitbringen.
SPEAKER_02
00:06:43
Genau, sicher das Verantwortungsbewusstsein ist ein sehr wichtiger Punkt, weil wenn du nicht rechtzeitig meldest, dass du krank bist, dann steht die SBB auf. Die SBB steht wortwörtlich still, sprich dein Zug fährt nicht. Auch die Selbstorganisation, wenn du siehst, dass zum Beispiel schneien wird und du musst morgen um 3 Uhr mit der Arbeit starten, dann musst du genügend Zeit einplanen, dass du dann auch pünktlich bei deinem Zug bist, weil du bist die erste Person, die den Zug holt und die letzte Person, die diesen Zug auch natürlich versorgt. Man hat sehr grosse Verantwortung. Bis zu über 1'000 Personen, die du dann als Lokführerin täglich transportierst und natürlich auch das Unterwegssein ist ein wichtiger Punkt. Du hast einen mobilen Arbeitsplatz und musst somit auch gerne unterwegs sein, nicht immer am gleichen Ort die Pause haben und nicht immer mit den gleichen Personen deinen Alltag verbringen möchtest. Zudem ist die Neugier und die Freude für den Beruf und den öffentlichen Verkehr, natürlich sehr hilfreich.
SPEAKER_03
00:07:53
Ja, wenn ich mir denke, doch Lokführerin, das wäre der Beruf für mich und ich mich bewerbe, gibt es da ein Altersband, in dem ich mich bewegen muss?
SPEAKER_02
00:08:01
Auch hier sind wir sehr offen. Wir stellen Personen direkt nach der Lehre an und über alle Altersklassen hinweg.
SPEAKER_03
00:08:10
Ja und wie sieht denn der Bewerbungsprozess aus?
SPEAKER_02
00:08:12
Du kannst deine Bewerbung direkt über die Stellenausschreibung oder unsere Homepage online einreichen. Zu einer vollständigen Bewerbung, gehört dein aktueller Lebenslauf, deine vollständigen Arbeitszeugnisse und Ausbildungsnachweise. Wenn du die Bewerbung bei uns eingereicht hast, wird diese von uns geprüft und wenn alles in Ordnung ist, wirst du an die erste Interviewrunde eingeladen. Das bedeutet, dass du ein Live-Video-Interview haben wirst über Microsoft Teams und wirst so auch direkt eine zuständige Rekrutierungsperson kennenlernen. Wenn alles in Ordnung ist, dann bist du bereit für den nächsten Schritt. Dann wirst du zu der Führungskraft gehen und am Standort ein Interview vor Ort haben. Wenn dort alles passt, geht es weiter an die Tauglichkeitsuntersuchungen, wo du für einen Tag nach Bern reisen wirst und dort die medizinischen und psychologischen Untersuchungen durchleben wirst. Und auch da, wenn alles oder wenn die Untersuchungen geschafft sind, dann geht es dann um die Vertragsunterzeichnung.
SPEAKER_03
00:09:21
Super. Und wenn ich dann bereit bin für die Ausbildung, wie lange muss ich da rechnen? Wie lange dauert die und ist die bezahlt?
SPEAKER_02
00:09:30
Genau. Die Ausbildung ist bezahlt. Du wirst auch im Rekrutierungsverfahren erfahren, wie viel du verdienen wirst, während und nach der Ausbildung. Und die Vollzeitausbildung dauert 15 Monate und wenn du das Teilzeit machst, dann 20 Monate.
SPEAKER_01
00:09:48
Ja, wir haben bereits viel gehört. Zum Beruf. Uns würde jetzt auch interessieren, was sind für euch so Highlights? Was sind Lowlights? Könnt ihr da vielleicht beide ein Beispiel bringen? Wie ist das bei dir, Janine? Gibt es ein Highlight?
SPEAKER_03
00:10:03
Eines meiner Highlights ist, wenn du sitzt da für dich allein in deiner Führerkabine und fährst so durch den Morgen und dann irgendwann geht die Sonne auf. Und ich finde das einfach so schön. Dann siehst du, wie die Welt langsam um dich herum erwacht. Und du hast auch ein bisschen Mitleid mit all diesen Leuten, die jetzt arbeiten müssen. Mit uns? Ja, genau. Weil du siehst sie dann so am Bahnhof stehen und denkst, ach nee, ihr müsst jetzt in eure Büros fahren und dann sitzt ihr vor euren Computern und ich sitze hier vorne und um Mittag habe ich Feierabend.
SPEAKER_01
00:10:39
Wie ist das bei dir?
SPEAKER_00
00:10:41
Ja, mein Highlight ist meistens auch so die Pausen. Die verbringen wir nicht immer am selben Ort, sondern sind mal in dieser Stadt oder mal in dieser Region und so. Und das macht es dann schon aus. Man entdeckt dann mit der Zeit auch immer wieder so seine Orte, wo man hingehen kann im Sommer wie im Winter. Und das ist schon schön. Man weiss, okay, morgen gehe ich dann nach Basel, dann kann ich dort zum Rheingehen oder übermorgen bin ich irgendwo in Luzern, dann gehe ich am See vorne und so. Das ist schon schön.
SPEAKER_01
00:11:09
Was würdest du sagen, wenn es um Lowlights geht?
SPEAKER_03
00:11:13
Meine Lowlights sind in den Stosszeiten die Pendler, die nur eine Türe kennen. Unser Zug hat ja ziemlich viele Türen und gefühlt steigt jede Person bei derselben Türe ein. Und dann verzögert sich natürlich auch der ganze Bahnverkehr. Ja, und wie ist das Arbeitsklima denn unter Kolleginnen? Ihr habt schon vorher kurz angesprochen, dass es Pausen gibt, wo man sich sieht.
SPEAKER_00
00:11:38
Die meisten Leute in seinem Depotumfeld kennt man oder auch in den umliegenden Depots, je nachdem. Und dann sieht man sich in der Pause im Bahnhof, wo man wohnt. Dann hat man schnell einen Plausch zusammen oder man lernt sich schnell irgendwo kennen beim Zugübergabe oder so und findet direkt den Draht zueinander. Und dann hat man es auch lustig und geht dann vielleicht irgendwann mal einen Kaffee trinken, wenn es gerade passt. Das ist schon schön. Die Kollegialität ist hier, muss man aber auch nicht haben, wenn man nicht so der Typ ist.
SPEAKER_03
00:12:09
Genau. Ich finde, wir haben eigentlich alles so ziemlich vertreten, von introvertiert bis zu extrovertiert. Und man trifft sich vielleicht mal und dann unterhält man sich so fünf Minuten und dann freut man sich, wenn man sich das nächste Mal wieder sieht.
SPEAKER_01
00:12:25
Vielleicht noch eine Frage, die mich persönlich interessiert. Gibt es für euch auch eine Lieblingsstrecke, die ihr besonders gerne fahrt?
SPEAKER_03
00:12:35
Ja, tatsächlich. Entweder von Biel nach Neuchâtel, weil dann kann man mit dem ICN, das ist der Neigezug, dann fährt man da so schön. in den Kurven und dann merkt man so, wie das so in den Kurven liegt. Ich finde es toll. Ich weiß nicht, wie das die Passagiere hinten finden. Oder auch meine zweite Lieblingsstrecke, die ist tatsächlich auch in der Westschweiz. Wenn man mit dem IC1 nach Lausanne fährt, dann kommt man irgendwann aus dem Tunnel raus und dann sieht man den Genfer See und die Weinberge und dann scheint im besten Fall noch die Sonne drauf und das ist einfach wunderschön.
SPEAKER_01
00:13:16
Ich glaube, das kennen einige Personen, die auch zuhören. Das ist wirklich ein sehr schöner Streckenabschnitt.
SPEAKER_03
00:13:23
Stimmt. Und man nimmt es halt nochmals anders wahr, wenn man vorne, wenn man das Glück hat vorne hinzusitzen. Da hast du noch die bessere Sicht als seitlich aus dem Zug. Ja, ein wichtiger Aspekt des Berufs ist natürlich auch der Lohn und die Zusatzleistungen. Da haben wir direkt auch wieder bei unseren Rekrutierungspartnerinnen nachgefragt. Die Ausbildung, die ist ja bezahlt. Wie hoch ist denn da das Gehalt und wie hoch ist es dann nach der Ausbildung?
SPEAKER_02
00:13:47
Wie schon erwähnt, handelt es sich hier um eine bezahlte Zweitausbildung. Wir haben absolute Lohngleichheit und wir beurteilen die Personen nicht danach, was sie früher gearbeitet haben oder gelernt haben, sondern wir teilen die Personen anhand des Jahrgangs zu. Das bedeutet, jeder Jahrgang hat eine separate Summe. Der Lohn oder die Vergütung besteht darin, dass du einen Grundlohn hast, und dazu kommen dann noch Wochenende- und Nachtschichtzulagen und auch Verpflegungsspesen. Auf der Homepage sind unsere Löhne auch ersichtlich. Dort kannst du sehen, was du während und nach der Ausbildung verdienst.
SPEAKER_03
00:14:32
Ja, wenn wir jetzt einen Blick in die Zukunft werfen, dann frage ich mich als Interessierte schon, gibt es denn den Beruf des Lokführers in zehn Jahren überhaupt noch?
SPEAKER_02
00:14:41
Die SBB braucht weiterhin engagierte Lokführerinnen und Lokführer. Der Beruf ist beliebt und attraktiv und zukunftsgerichtet. Spannende technologische Entwicklungen bringen da auch neue Chancen und unsere fortschrittlichen Systeme und Technologien werden die tägliche Arbeit nur noch mehr unterstützen. Das bedeutet, dass wir unsere Mitarbeitenden begleiten bei all diesen Veränderungen und wir stellen auch sicher, dass sie mit den Entwicklungen mitgehen können. Das Lokpersonal wird auch in Zukunft für das Führen der Züge verantwortlich sein und dafür sorgen, dass unsere Kundinnen und Kunden sicher und pünktlich am Zielort ankommen werden.
SPEAKER_01
00:15:26
Sabrina, hast du für uns vielleicht auch noch so ein paar Bewerbungstipps für die Leute, die sich interessieren? Worauf sollten sie vielleicht besonders achten? Was macht eine gute Bewerbung für diese zweite Ausbildung aus?
SPEAKER_02
00:15:40
Wir erhalten sehr viele Bewerbungen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass deine Bewerbung vollständig ist. Um auch in die nächste Runde zu kommen. Wir checken dann die Grundvoraussetzungen und ob diese gegeben sind. Danach, ob du kürzlich eine Aus- und Weiterbildung absolviert hast. Damit können wir ein wenig einschätzen, ob du dich gerne mit neuen Herausforderungen konfrontierst. Weiter schauen wir dann, ob du in der Nähe des Bahnhofs wohnst oder mobil bist, sodass du auch zu deinen unterschiedlichen Arbeitszeiten natürlich je nach deinem Schichtplan auch zu deinem Arbeitsplatz kommen kannst. Hier empfehlen wir, nicht mehr als 45 Minuten entfernt zu wohnen.
SPEAKER_01
00:16:23
Du hast vorher bereits die medizinische und psychologische Tauglichkeitsprüfung angesprochen. Gibt es da Tipps für die Bewerberinnen, um sich darauf vorzubereiten oder auch generell auf das Vorstellungsgespräch sich vorzubereiten?
SPEAKER_02
00:16:38
Für die Untersuchungen sind so keine Vorbereitungen nötig. Wir empfehlen natürlich immer, ausgeschlafen zu kommen, auch vielleicht noch genügend Verpflegung mitzubringen, sodass du auch mal etwas trinken oder etwas essen kannst in den Pausen. Falls du aber trotzdem noch gerne mehr Informationen zu den beiden Untersuchungen haben möchtest oder auch mal Übungsaufgaben lösen willst, findest du diese bei uns auf der Homepage.
SPEAKER_03
00:17:10
Dann kommen wir zu der Klischee-Runde, meinem Lieblingsteil des Podcasts. Seid ihr bereit für die Klischees? Ja.
SPEAKER_00
00:17:16
Okay.
SPEAKER_03
00:17:17
Wenn du siehst, dass jemand angerannt kommt, aber ein paar Sekunden zu spät bei der Zugtüre ist, macht es dir Spass, dem Fahrgast die Türe nicht mehr zu öffnen und wegzufahren, denn wenn nicht, kommt zur rechten Zeit? Das ist eine fiese Frage. Die bringt mich in Teufels Küche. Nee, also grundsätzlich kommt es auf den Ort und die Zeit an und dann warte ich, aber meistens mache ich die Türe zu und fahre davon. Aber ich freue mich natürlich nicht. Diese Person tut mir schon ein wenig leid. Aber es ist zu früh für den nächsten Zug.
SPEAKER_00
00:17:56
Genau. Es gibt einen Spruch, der heisst Boarding time ist nicht gleich Abfahrtszeit.
SPEAKER_03
00:18:01
Ah, okay. Genau. Sonst seid ihr dann zu spät, oder? Genau. Und ich fahre ja für die Leute, die pünktlich sind, ist es fair den Personen gegenüber, die pünktlich waren, wenn wir dann zu spät ankommen. Ja, das sehe ich. Okay, dann gehen wir zum nächsten Klischee. Lokführer sind einsame Wölfe, denn ihr seid ja den ganzen Tag allein im Führerstand.
SPEAKER_00
00:18:23
Genau, das ist so. Und ich bin auch sehr traurig darüber. Nein, Spass beiseite. Wir können einsam sein, wenn wir wollen, aber grundsätzlich sind wir sehr ein offenes, gesprächiges Völkchen und haben immer Freude und Kontakt. Und das schätze ich eigentlich sehr.
SPEAKER_03
00:18:39
Ihr kennt alle Fahrpläne auswendig. Es gibt, wenn du eine Linie häufig fährst, dann weisst du schon ungefähr wann wie wo. Ihr könnt jede Strecke in der Schweiz befahren?
SPEAKER_00
00:18:50
Nein, das ist depotabhängig. Da kann man das befahren, dass man kundig ist. Vom Wollen her, ja sicher, ich will die ganze Schweiz fahren, aber das geht dann nicht überall.
SPEAKER_03
00:19:02
Gut, dann habt ihr die Klischee-Runde schon überstanden.
SPEAKER_01
00:19:05
Vielen Dank euch beiden, dass ihr euch diesen Klischees gestellt habt. Und ja, jetzt zum Abschluss des Gesprächs. Würden wir gerne nochmal etwas rauszoomen und von euch einen Tipp abholen. Wenn sich jemand für den Beruf interessiert, könnt ihr beide je so einen Tipp mitgeben? Was sollte er als nächstes tun? Was wäre da wichtig?
SPEAKER_03
00:19:27
Ja, also vor allem am Anfang, man kommt ja dann so in die Schichtarbeit. Wenn man das noch nicht kennt, man muss vielleicht schon flexibel sein und auch Durchhaltevermögen mitbringen, weil es ist schon viel, viel Stoff, den man lernen muss am Anfang. Viele Begriffe und halt das ganze Verständnis für das Bahnnetz, das wird alles aufgebaut.
SPEAKER_00
00:19:52
Oder man soll auch immer für Neues offen sein, weil es ist vieles monoton bei uns, wenn es normal läuft. Aber wenn es dann mal nicht mehr normal läuft, dann muss man eben auch flexibel sein und offen sein für Sachen, die man noch nicht kennt und die man dann relativ schnell in kurzer Zeit lösen muss.
SPEAKER_01
00:20:11
Also nicht normal wäre im Störungsfall zum Beispiel, oder?
SPEAKER_00
00:20:14
Richtig, genau. Wenn ein Zug stehen bleibt irgendwo auf offener Strecke mit 500, 600 Leuten drin und da muss man einen kühlen Kopf bewahren. Ja.
SPEAKER_03
00:20:22
Dann vielleicht versuchen, einmal tief durchzuatmen und einfach, dann hat man Zeit, dann sollte man nicht trennen, weil Sicherheit wird ja bei uns sehr gross geschrieben und dann ist es einfach wichtig, dass man alles in den richtigen Abläufen nach bearbeitet. Ja.
SPEAKER_00
00:20:37
Und sonst noch einfach offen sein. Unser Beruf ist schön, er macht Spass. Man hat vieles, was man erlebt und somit würde ich es jedem empfehlen. Super.
SPEAKER_01
00:20:48
Das nehmen wir doch gerne so mit. Vielen Dank für den Einblick von euch beiden und schön wart ihr heute bei uns. Danke euch.
SPEAKER_03
00:20:55
Danke euch.
SPEAKER_01
00:20:57
Das war der SBB Berufstalk. Bist du neugierig geworden? Alle weiteren Infos gibt es auf sbb.ch slash jobs