Adventskalender: Türchen 12

Woher kommt eigentlich … USB-C?

12.12.2025 4 min

Zusammenfassung & Show Notes

Weißt du, wer den USB-C-Stecker erfunden hat? Und dass es ihn erst seit 2014 gibt? In diesem Türchen schauen wir darauf, warum die Branche überhaupt einen neuen Anschluss brauchte, wie es zur seltenen Einigung kam und weshalb USB-C trotzdem nicht das perfekte Kabel-Happy-End ist.

Transkript

Türchen Nummer 12. Hallo und herzlich willkommen zum nächsten Türchen im Silicon Weekly Adventskalender. Und wieder mal heißt es, woher kommt eigentlich? Heute schauen wir auf etwas, das ihr mittlerweile jeden Tag benutzt, aber wahrscheinlich nicht unbedingt wisst, wer es erfunden hat. Die Rede ist von USB-C. Der USB-C-Stecker ist gar nicht so alt, wie man vielleicht denkt. Die Spezifikationen dazu wurden nämlich erst 2014 veröffentlicht. Entwickelt wurden sie auch nicht von einem einzelnen Unternehmen oder einer einzelnen Person, sondern von einem sogenannten Industriekonsortium, dem USB Implementers Forum. Da sitzen so ganz kleine Firmen wie Intel, Microsoft, Apple, HP und noch ein paar andere drin. Also im Grunde sind das die großen Player des Tech-Ökosystems und die haben es tatsächlich geschafft, sich auf einen gemeinsamen Standard zu einigen. Aber warum brauchen wir so einen Stecker überhaupt? Naja, die alten USB-Stecker, USB-A genannt, die waren, wir wissen es alle, vielleicht zwar praktisch, aber auch limitiert. Ich meine, wir wissen es, wenn man einen USB-A-Stecker irgendwo versucht hat reinzustecken, immer erst beim dritten Mal hat er gepasst. Micro-USB, die kleine Variante, die war außer dem mechanisch empfindlich. Gleichzeitig brauchen wir in unserer Tech-Welt aber immer höhere Datenraten, die Stromversorgung muss steigen, es muss Videomaterial oder Videosignale übertragen werden in immer höherer Qualität, Smartphones sollen schneller laden, Laptops sollen über denselben Port-Displays ansteuern und Daten übertragen. Ja, und irgendwann möchte man auch einfach USB-A nicht mehr drehen. Also, hier kommt dann USB-C als eine Art Wunderwaffe ins Spiel. Ein Stecker für alles. Laden, Daten, Bildschirme, Audio. Alles über einen Anschluss, in beide Richtungen und beidseitig einsteckbar. Der Traum von One Cable to Rule Them All. Also, Ziel erreicht? Ein Stecker für alles Problem gelöst? Naja, nicht wirklich. Denn USB-C ist nur der eigentliche Stecker, nicht die Technik dahinter. Das ist wieder eine andere Geschichte. Die Technik heißt nämlich zum Beispiel USB 3.2, USB 4 oder Thunderbolt. Bedeutet, zwei Kabel können exakt gleich aussehen, aber komplett unterschiedliche Dinge beherrschen. Eher günstige USB-C-Kabel laden zum Beispiel vielleicht das Smartphone, schaffen aber keinen 4K-Monitor anzusteuern. Ein anderes Kabel liefert 240 Watt Ladeleistung, aber kann keine schnellen Daten übertragen. Und dann kostet so ein richtiges Kabel in Anführungszeichen unter Umständen auch mal mehr als das Ladegerät. Kurz gesagt, USB-C hat das Problem der Anschlüsse gelöst, aber nicht das Problem der verschiedenen Technologien. Denn optisch sehen alle Stecker gleich aus, technisch sind sie es aber nicht. Der Kabel-Salat ist also reduziert, aber er ist nicht ganz verschwunden. Trotzdem, USB-C ist ein seltener Moment, in dem sich die Technikbranche auf eine Gemeinsamkeit geeinigt hat. Und das macht den Alltag für uns dann doch ein kleines bisschen einfacher.