Adventskalender: Türchen 14

Was wurde eigentlich aus … Blackberry?

14.12.2025 5 min

Zusammenfassung & Show Notes

Erinnert ihr euch noch an Blackberry? Die Mobiltelefone mit der Tastatur, die das halbe Gerät eingenommen hat? Und mit denen man seine Mails von unterwegs checken konnte? Früher allgegenwärtig und ein riesiger Erfolg. Doch dann ging es bergab. Warum eigentlich? Diese Frage stellt sich Stella im heutigen Türchen. 

Transkript

Türchen 14. Willkommen beim Silicon Weekly Adventskalender. Heute gibt es die Rubrik Was wurde eigentlich aus? Ich bin Stella und habe mir für diese Folge die Frage gestellt, was aus dem kanadischen Unternehmen Blackberry Limited geworden ist. Seine Blackberry Handys waren mal ein Statussymbol der Arbeitswelt. Leicht erkennbar waren sie an der breiten physischen Tastatur. Das Gehäuse hatte eher weiche Kanten, Bildschirm und Tastatur nahmen die Oberseite jeweils zur Hälfte ein. Das Logo am oberen Bildschirmrand erinnerte an eine Brombeere. Passenderweise, schließlich ist Blackberry Englisch für Brombeere. Die Geräte liefen mit dem eigenen Betriebssystem Blackberry OS. In den Nullerjahren hatten die Blackberry-Handys ihr hoch. Damals hieß die Firma übrigens noch RIM, was für Research in Motion steht. Gegründet wurde sie von Mike Lazaridis und Douglas Fredgen. 1999 brachte RIM das erste Blackberry-Handy auf den Markt, das Blackberry 850. Es war eine Innovation. Mit dem Gerät konnten E-Mails unterwegs bearbeitet werden, telefonieren ging jedoch nicht. Es war also quasi eine Weiterentwicklung des Pager. Ein Smartphone-Vorläufer brachte RIM 2002 raus, das BlackBerry 5810. Zwei Jahre später gab es das erste Modell mit Farbdisplay und WLAN. Bis 2007 sah es für BlackBerry gut aus. Die Handys wurden in der Arbeitswelt als eine Art Statussymbol gesehen, da sie auch für eine besondere Sicherheit standen. Was passierte dann? Anfang 2007 veröffentlichte Apple das erste iPhone. Statt Tastatur setzte die US-Firma auf einen Touchscreen als Display. Zudem kam es mit iPhone OS, dem Vorgänger von iOS, raus. Rim, der Blackberry-Hersteller, gab sich gelassen. Die ersten beiden Jahre nach der iPhone-Vorstellung ging das soweit auch gut. Blackberry-Geräte verkauften sich weiterhin. 2009 war noch jedes fünfte verkaufte Handy ein BlackBerry. Bloß kamen dann mehr und mehr die Apps ins Spiel. Davon gab es auf den BlackBerry-Geräten nämlich vergleichsweise wenige. Dazu drehte sich der Trend von der physischen, damit dauerhaft festen Tastatur, die schnelles Tippen ermöglichte, zum Touchscreen, auf dem die Tastatur flexibler war. Das Geschäft von RIM wurde verlustreich. MitarbeiterInnen wurden entlassen. Auch die Gründer mussten gehen. Aus RIM wurde schließlich BlackBerry. Der Marktanteil fiel 2016 unter 0,1 Prozent. Der damalige CEO John Shen kündigte an, dass die Geräteproduktion eingestellt wird. Aber dennoch gab es Jahre später neue Smartphones. Wie war das möglich? BlackBerry vergab gegen Lizenzgebühren die Nutzung von Name und Brombeer-Logo an den chinesischen Hersteller TCL. Bis 2020 lief diese Produktionskombination. Kombination, dann wollte ein US-Startup die Lizenzrechte übernehmen und ein neues Blackberry-Smartphone rausbringen. Anfang 2022 wurde das Vorhaben jedoch eingestellt. Weiter läuft noch heute das Softwaregeschäft von BlackBerry. Das Unternehmen hat sich laut eigener Website auf, hier kommt ein Zitat der Website im Bereich Über uns, mobile Absicherung, unternehmenskritische Kommunikation und Critical Event Management spezialisiert. Vereinfacht gesagt haben sie zum Beispiel Softwarelösungen, mit der Unternehmen ihre Endgeräte verwalten können. Auch im Automobilbereich bieten sie ihre Softwarelösungen an, etwa beim autonomen Fahren. Auf der Website gibt es außerdem ein FAQ. Das zeigt, wie präsent die BlackBerry-Handys noch heute sind. Eine Frage, funktionieren die Smartphones von BlackBerry noch? Die Antwort, sie seien noch funktionsfähig, aber die Geräte, die das eigene Betriebssystem nutzen, können nicht mehr zuverlässig genutzt werden. Denn das ist nicht mehr verfügbar.