Adventskalender: Türchen 17

Eine Frage an … Luise Görlach

17.12.2025 4 min

Zusammenfassung & Show Notes

In diesem Türchen stellt Elli wieder mal eine Frage. Diesmal an Luise Görlach und die Antwort auf Ellis Frage könnte denen von euch helfen, die sich in Vereinen oder anderweitig engagieren und die für die gute Sache Werbung machen wollen, ohne (nur) auf Social Media zu setzen. Luise ist Referentin für digitale Selbstbestimmung, E-Didaktik und Datenethik.

Transkript

Elli
00:00:23
Türchen Nummer 17. Willkommen zu Türchen Nummer 17 im Silicon Weekly Adventskalender. Ich bin Elli und ich habe mal wieder eine Frage gestellt. Diesmal kackendreist mit etwas, was mich selber schon länger umtreibt. Neben dem Podcast engagiere ich mich immer wieder ehrenamtlich. Und wer sich für eine Sache, einen Verein oder ein Projekt einsetzt, will damit natürlich auch möglichst viele Leute erreichen. Das geht zum Beispiel über Social Media und mit Bildmaterial, was zum Mitmachen anregt. Also mit Bildern, auf denen Menschen zu sehen sind, vielleicht noch mit Gesichtern und irgendwelche Emotionen. Gleichzeitig beschäftigen wir uns hier im Podcast ja auch immer wieder damit, wofür zum Beispiel Instagram Bilder benutzen kann und mit Trainingsdaten für KI, in denen solche Bilder auch landen. Was kann man also tun, wenn man online sichtbar werden will und gleichzeitig irgendwie datensparsam sein möchte? Ich habe bei Luise Görlach nachgefragt. Sie ist Referentin für digitale Selbstbestimmung, E-Didaktik und Datenethik. Und während ich mich an dieser Stelle schon mal verabschiede, hört ihr drei Tipps von Luise.
Luise
00:01:34
Ich glaube, starten würde ich mit einer Webseite, die ohne oder zumindest mit minimalem Tracking auskommt. Das ginge auch über selbst gehostete Anbieter wie Matomo. Diese Webseite, die würde ich dann als zentrale Anlaufstelle gestalten, wo Menschen sich auch ganz ohne Registrierung natürlich informieren können. Und dort würde ich dann Einblicke in meinen Alltag und die Themen meines Vereins geben. Ob als Blog, als Tipps, als Anleitungen, Fotos oder Videos. Und hier ist auch der Ort, andere einzuladen, mitzumachen. und eben ganz konkret auch aufzuzeigen, wie. Mein zweiter Tipp wäre Newsletter mit Inhalten, die einfach überzeugen und das ganz unabhängig von Plattformalgorithmen. Ich würde auf Open-Source-Lösungen setzen, wie zum Beispiel Listmonk oder andere Anbieter, die datenschutzgrundverordnungskonform sind und in Europa hosten. Wichtig ist dabei natürlich, dass man sich jederzeit auch ganz einfach abmelden kann und dass auch transparent kommuniziert wird, wie die E-Mail-Adressen verwendet werden. Tipp Nummer drei sind Kooperationen. Gemeinsam mit anderen gemeinnützigen Organisationen, Unis, Schulen oder Initiativen kann Reichweite geteilt werden, ohne dass jeder Einzelne oder jede Einzelne eine Plattform bespielen muss. Cross-Promotion über verschiedene Kanäle multiplizieren die Wirkung. Und das ist natürlich besonders authentisch bei Kooperationen oder Initiativen, die eure Mission teilen. Übrigens, die Tatsache, dass der Verein bewusst datensparsam arbeitet, ist an sich schon eine ganz schön kräftige Botschaft. Das kann man aktiv kommunizieren und sich dadurch natürlich als vertrauenswürdige Organisation positionieren. Ein Datenschutzstatement, das erklärt, wie und warum man anders arbeitet, kann selbst zum Alleinstellungsmerkmal kommen.