Adventskalender: Türchen 23

Was wurde eigentlich aus … Sony Ericsson?

23.12.2025 5 min

Zusammenfassung & Show Notes

Im vorletzten Türchen schaut Stella mit euch auf eine echte Legende der Technik-Welt zurück und stellt sich die Frage, was daraus wurde. Noch heute sind Handys von Sony-Ericsson berühmt für ihre Unzerstörbarkeit und ewige Akkulaufzeit und trotzdem ging es Mitte der 2000er langsam bergab. 

Transkript

Türchen 23 Willkommen beim Silicon Weekly Adventskalender. Ich bin Stella und habe euch heute die Kategorie Was wurde eigentlich aus? Mit dem Beispiel Sony Ericsson mitgebracht. Sony Ericsson war zum Schluss die Marke vom Unternehmen Sony Mobile Communications. Das wiederum war eine Tochter vom japanischen Tech-Unternehmen Sony. Das kennt ihr vielleicht für die Playstation, für Kameras und Fernseher. Bekannt war Sony Ericsson nicht nur für sein grün-graues, rundes Logo, sondern in den Nullerjahren besonders für Smartphones, die auch leicht als MP3-Player genutzt werden konnten. Der Hersteller hatte verschiedene Reihen, beispielsweise eine Reihe ohne Kamera, eine mit besonderen Spielefunktionen oder eben das bekannte Walkman-Handy mit einem W da vorne. Das erste kam übrigens 2005 raus, das war das W800E. Und damit war Sony Ericsson auch mal erfolgreich. Aber dann kam der Abstieg. Jetzt erstmal der Reihe nach. Hinter der Marke Sony Ericsson stand ursprünglich Sony Ericsson Mobile Communications. Das Unternehmen war ein Zusammenschluss von Sony mit der schwedischen Firma Ericsson. Ericsson selbst war ein Telekommunikationsunternehmen. Es hat Mobiltelefone unter anderem rausgebracht, allerdings lief das Geschäft dann nicht mehr so gut. Und auch Sony hatte sich schon an Mobiltelefonen probiert. Vielleicht kennt ihr übrigens das Unternehmen Ericsson nicht direkt, aber eine Sache, die daraus hervorging, sagt euch bestimmt was. Bluetooth wurde unter anderem von Jab Hartensen und Sven Matten entwickelt, und zwar für Ericsson unter anderem. Kurzer Exkurs, Bluetooth steht wirklich für Blauzahn. Der Name hängt mit einem dänischen König Harald Blauzahn zusammen. Andere Firmen waren aber an der Entwicklung auch beteiligt, etwa Nokia. Also, wir fassen zusammen. Ericsson hatte Erfahrung mit Mobiltelefonen und hat unter anderem den Standard Bluetooth mitentwickelt und Sony war besonders für Unterhaltungselektronik bekannt. Und 2001 haben die beiden Firmen dann gedacht, okay, wir sollten vielleicht das, was wir beide am besten können, zusammenbringen. Und zwar in Form eines Joint Ventures, also quasi eines zusammengeführten Unternehmens. Das sah auch erst gut aus. 2003 kam zum Beispiel das T610 raus, das hatte eine Digitalkamera, womit die Marke eben auch mit der Zeit ging. 2005, wie gesagt, kam das erste Walkman-Handy, übrigens mit maximal 30 Stunden Wiedergabedauer für Musik und es hatten auf einer mitgelieferten Speicherkarte 10 CDs bzw. 150 Songs Platz. Das habe ich in einem alten Artikel des Online-Tech-Magazins Golem gelesen. Sony Ericsson konnte also Fans am Markt finden, 2006 hatten sie einen Marktanteil von etwa 9%. Aber auch da kam 2007 das iPhone von Apple um die Ecke mit seinem Touchscreen. Ihr erinnert euch vielleicht noch an die Geschichte von BlackBerry hinter Türchen 14? Es geht jetzt in eine ähnliche Richtung. Während der Wildwirtschaftskrise ging es für Sony Ericsson dann bergab. Sie verloren Marktanteile, vielleicht auch deshalb, weil sie nicht auf die immer beliebteren Touchscreens setzten. Vielleicht war es aber auch zum Teil das eigene Betriebssystem, was Schwierigkeiten machte. Damals liefen die Smartphones nämlich mit Symbian, allerdings gab es dafür vergleichsweise weniger Apps als beispielsweise mit dem aufholenden Apple mit iOS. Der Gewinn sank, MitarbeiterInnen wurden in den folgenden Jahren entlassen. Der Zusammenschluss der beiden Unternehmen ging dann ab 2009 in die Brüche. 2010 wurden die Smartphones schließlich nicht mehr mit eigenem Betriebssystem, sondern mit Android betrieben. Außerdem, dazu habe ich einen alten Spiegelartikel von 2011 gefunden, kam unter der Marke Sony Ericsson das Gerät Xperia Play raus. Und das legte den Fokus auf das Zocken. Laut Spiegel.de war das ein Versuch, gegen Apple anzukommen. Aber insgesamt hatte die Marke Sony Ericsson wohl schon zu viele NutzerInnen an die Konkurrenz verloren. Ericsson zog sich schließlich 2011 zurück, Sony übernahm 2012 vollständig. Aus Sony Ericsson Mobile Communications wurde Sony Mobile Communications, das Sony Ericsson-Logo wurde zu einem Sony-Logo. Auch heute gibt es übrigens noch Sony-Smartphones, aktuell noch immer die Xperia-Reihe. Und das Unternehmen ist weiterhin ein Teil des Sony-Konzerns. Und übrigens, morgen nur noch einmal schlafen ist dann auch schon Weihnachten. Und es gibt das letzte Türchen in unserem Silicon Weekly Adventskalender 2025. Bis zum nächsten Mal.