Adventskalender: Türchen 3
Woher kommen eigentlich … QR-Codes?
03.12.2025 5 min
Zusammenfassung & Show Notes
Im dritten Türchen unseres Adventskalenders dreht sich alles um ein quadratisches Symbol, das längst zum Alltag gehört: den QR-Code. Caspar erklärt euch, was die kleinen Kästchen mit Japan zu tun haben und wieso die Grundlage dafür schon vor mehr als 30 Jahren gelegt wurde.
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Transkript
Türchen Nummer 3. Schon wieder Caspar hier.
Aber keine Sorge, in den nächsten Türchen versteckt sich auch mal wieder Elli
und auch Stella werdet ihr hier hören, versprochen.
Außerdem habe ich euch auch eine komplett neue Rubrik mitgebracht,
nämlich woher kommt das eigentlich?
Und hier schauen wir uns Dinge in der Tech-Welt an, die ihr alle,
wir alle wie selbstverständlich nutzen, oft aber gar nicht wissen,
wo das eigentlich herkommt oder auch wer es erfunden hat.
Und den Anfang macht eine Sache, die ihr hundertprozentig alle kennt und die
ihr auch regelmäßig nutzt, wenn nicht vielleicht täglich, aber so noch regelmäßig.
Die Rede ist vom QR-Code.
Die Geschichte dieser quadratischen Code-Blöcke führt uns nach Japan in die
1990er Jahre in die Autoindustrie.
Konkreter gesagt zum Ingenieur namens Masahiro Hara.
Der arbeitete nämlich 1994 bei der Firma Denso Wave. Das wiederum war ein Untern ehmen,
das zum Toyota-Konzern gehörte und für die Automatisierung und Logistik zuständig war.
Und in den Werkzeilen von Toyota gab es ein relativ großes Problem.
Auf vielen Kisten befanden sich mehrere Barcodes hintereinander.
Ihr wisst schon, diese Strichcodes, wie ihr sie aus dem Supermarkt kennt.
Für jedes einzelne Teil in diesen Kisten musste ein Strichcode gescannt werden.
Und das genau in der richtigen Reihenfolge und auch in der richtigen Ausrichtung.
Das war relativ zeitaufwendig, das war fehleranfällig und das passte überhaupt
nicht zu dem Tempo in so einer Autoproduktion.
Also brauchte Hara eine Lösung und wenig überraschend entwickelte er dafür den QR-Code.
Das Kürzel QR steht übrigens für Quick Response.
Ich wusste das auch nicht, bevor ich es recherchiert habe.
Also schnelle Reaktion. Und genau das ist auch die Idee dahinter, hinter dem QR-Code.
Der Code, so wie ihr ihn kennt, ist ein kleines Raster aus ganz vielen kleinen
schwarzen und weißen Quadraten.
Jedes dieser kleinen Quadrate steht für 0 und 1.
Schwarz steht für 1, weiß für 0. Also es geht um von Computern lesbaren Code.
Die drei Quadrate in den Ecken, die größeren, die dienen als Orientierungspunkte.
So weiß der Scanner dann sofort, in welche Richtung ist der Code gedreht,
wie muss das Muster ausgerichtet sein, wie muss ich es einlesen.
Und ein QR-Code hat noch einen entscheidenden Vorteil. Anders als so ein klassischer
Barcode speichert der QR-Code Informationen in zwei Richtungen.
Horizontal und vertikal. Dadurch passen mehrere tausend Zeichen in so einen Codeblock hinein.
Und es gibt noch einen wichtigen Punkt. Es gibt eine Fehlerkorrektur im Code.
Das heißt, selbst wenn der QR-Code mal ein bisschen verschmutzt ist oder teilweise
beschädigt, abgekratzt, dann kann der Computer ihn trotzdem noch auslesen.
Und das alles zusammen war dann tatsächlich auch der große Durchbruch für die
Industrie und für die Autoindustrie und für Toyota.
Lange Zeit blieb der QR-Code dann tatsächlich auch ein reines Werkzeug für Lager,
für Logistik, für Maschinen und so weiter und so fort.
Das änderte sich erst mit der Erfindung des Smartphones, denn mit den ersten
Handy-Kameras in dieses Smartphones
begann man QR-Codes zu scannen und für andere Dinge zu verwenden.
Anfangs noch mit speziellen Apps, ich kann mich auch noch daran erinnern,
man musste eine App dafür runterladen, um die scannen zu können.
Später haben das die Hersteller der Betriebssysteme dann auch direkt in die
Systemkameras integriert.
Der endgültige Boom kam dann in den späten 2010er Jahren ungefähr in Gastronomie,
Werbung, Veranstaltungen, auf Plakaten.
Überall tauchten plötzlich QR-Codes auf und spätestens seit der Corona-Pandemie
wurden sie dann auch zu Massenphänomen.
Kontaktverfolgung, digitale Speisekarten, Impfzentren. Ihr erinnert euch,
ohne QR-Codes war das alles eigentlich im Grunde nicht denkbar.
Heute sind QR-Codes einer der erfolgreichsten Datencodes der Welt.
Und das Schöne am QR-Code ist, er ist standardisiert, er ist frei nutzbar,
er ist leicht zu erzeugen und er ist extrem robust.
Und wenn ihr das nächste Mal eins kennt, denkt ihr dabei ja vielleicht kurz
an sein Erfinder Masahiro Hara.