Chip-Krise 2.0: Wie abhängig ist Europa?
Der Streit um Nexperia
30.10.2025 53 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Woche klären wir gemeinsam, warum Europa erneut vor einer Chip-Krise steht, welche Rolle der niederländische Hersteller Nexperia dabei spielt und wie politische Machtspiele zwischen China, den USA und Europa die Halbleiterproduktion bedrohen. Außerdem: Warum Chips längst nicht nur Autos, sondern ganze Volkswirtschaften antreiben und was das über Europas technologische Abhängigkeit verrät.
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Transkript
Silicon Weekly, der Tech-Podcast mit den wichtigsten News der Woche.
Für dich eingeordnet von Elli, Stella und Caspar.
Hallo und herzlich willkommen zu Silicon Weekly. Wir sind wieder zu dritt.
Ich freue mich riesig. Zu meiner linken sitzt Stella. Hallo Stella.
Hallo, guten Tag.
Und zu meiner rechten Elli. Hallo Elli.
Hallo, ja, alle. Und Caspar und Stella.
Genau, ich bin Caspar und wir haben für euch wieder mal eine sehr pickepackevolle Episode.
Wir tauchen ab ein bisschen in Weltpolitik. Wir reden über Computerchips.
Leider nicht über Kartoffelchips, das wäre eine etwas einfachere Sendung.
Würde aber nicht ganz so gut zu uns passen mit dem Tech-Podcast.
Das stimmt. Deswegen Computerchips, warum die immer wichtiger werden und was
das mit einer Krise zu tun hat.
Im WTF, so viel kann ich auch schon mal spoilern, ist unser Standardkandidat
die letzten Monate wieder mal stark vertreten.
Ja, das heben wir uns aber für gleich auf die Emotionen, die dazu gehören.
Wir würden erstmal mit den Updates anfangen, oder Elli?
Bevor es damit losgeht, ein kleiner Servicehinweis, allgemeiner Servicehinweis.
mir nämlich heute aufgefallen, falls ihr uns am Donnerstag hört und bei euch
Kinder in der Umgebung leben, guckt, ob ihr Süßkram zu Hause habt für Halloween.
Das ist mir nämlich eingefallen, dass am Freitag ja wieder Klingelingen Tage ist.
Die neue Servicezeit hier bei der Silicon Weekend.
Ja, deswegen für alle, die so ein Siebhirn haben wie mich, jetzt seid ihr dran
erinnert. Falls ihr uns später hört, naja, ich hoffe, ihr habt keine Eier an
den Briefkasten bekommen.
Ja, gut. Dann kommen wir zu den Updates. Da geht es aber nicht um Süßes oder Saueres.
Aber um eine Pätze. Wer petzt, wer petzt was?
Also wir gucken mal Richtung Weihnachten und potenziell gibt es eine kleine
Funktion, die bei Microsoft Teams eingeführt werden könnte.
Also wenn ihr da mitarbeitet, dann habt ihr es hier schon mal gehört im Zweifel.
Zumindest hat TechRadar, das Medium, dieses Thema nochmal aufs Tablett gebracht.
Und die wiederum beziehen sich auf die Roadmap, die Microsoft für Microsoft
365 Grad aufgestellt hat. Die findet man auch online bei Microsoft.
Und die Idee ist wie folgt, ab Dezember soll Microsoft Teams erkennen, ob man im Büro ist.
Also, wenn man an einem Tag im Büro sein sollte und vielleicht doch nicht da
war, dann sehen das die Kolleginnen.
Naja, allerdings muss man auch sagen, das ist alles jetzt hier unter Vorbehalt,
weil in der Roadmap steht dazu herzlich wenig.
Wir können das hier fast komplett zitieren, so wenig ist das.
Und ich mache das auch gerade mal.
Zitat, wenn Benutzer eine Verbindung zum WLAN ihres Unternehmens herstellen,
kann Teams bald automatisch ihren
Arbeitsort aktualisieren, um das Gebäude anzuzeigen, in dem sie arbeiten.
Also wenn ihr euch in euer FirmenwLAN einloggt, dann weiß das Microsoft Teams,
dass das das FirmenwLAN ist und sagt, die ist im Büro.
Ja, das klingt jetzt fast wie so eine Servicefunktion, die sich Microsoft da ausgedacht hat.
Ich vermute, der Gedanke ist wahrscheinlich ein anderer, aber du hast noch ein
Zitat aus diesen… Natürlich.
Also natürlich sagt Microsoft, das ist eine Servicefunktion,
einfach damit die Kolleginnen Bescheid wissen, ist man da, ist man woanders.
KritikerInnen vermuten dabei natürlich Böses und sagen, naja,
da könnte es auch zu einem Kontrollmechanismus kommen und können wir denn frei
darüber entscheiden und so weiter.
Tatsächlich schreibt Microsoft dazu, dass die Funktion standardmäßig deaktiviert
ist, aber Mandanten, Administratoren entscheiden, ob sie diese Funktion aktivieren
und von Endbenutzern eine Opt-in-Einwilligung verlangen.
Das heißt, an sich ist die Funktion zwar deaktiviert, aber die IT kann angewiesen
werden, dass sie das bei allen mal bitte aktivieren soll, beziehungsweise von
allen die Einwilligung verlangen soll.
Also je nachdem, wo ihr arbeitet und wie die Chefetage da tickt,
könnte diese Funktion dann eben bei euch kommen oder nicht.
Aber wenn man jetzt auf die Roadmap guckt, ist alles noch in weiter Ferne.
Da steht in der Entwicklung bei dem ganzen Projekt, gucken wir mal.
Also Dezember ist angegeben als potenzielles Veröffentlich-Datum,
aber schauen wir mal, was wird.
Schauen wir mal, was wird vielleicht noch für euch so ein bisschen zur Einordnung.
Es gibt ja auch gerade viel wieder die Diskussion, weniger Homeoffice, mehr Präsenz etc.
Und ich glaube, da muss man nochmal deutlich ansprechen, dass das natürlich
zu einer Überwachung führen kann.
Und gerade in den USA gibt es ja auch nochmal andere Arbeitsschutzgesetze als
auch hier, was ich auch nochmal sehr bedenklich finde. Weil da kann es ja wirklich
sein, wenn dann kontrolliert wird, hey, der ist nicht irgendwie oder die ist
nicht im Firmen-WLAN eingeloggt.
Oh, oh, da wird sich nicht an die Präsenz schlecht gehalten.
Also wir sagen euch nochmal Bescheid, wenn es das dann wirklich bei Microsoft gibt.
Ja, oder dann, ich bin jetzt mal ganz Überwachungsstaatmäßig und denke dann
auch gleich, da kann man ja auch Arbeitszeittracking dann fast schon machen mit solchen Dingen.
Aber gut, in großen deutschen Firmen wird da der Personalrat und im Zweifel
noch was mitzureden haben, in kleineren Firmen, ja, muss man mal gucken.
Aber du hast es ja auch gerade vorgelesen, Eddie, selbst wenn das aktiviert
wird, kriegt man als Nutzerin und Nutzer einen Hinweis und muss das bestätigen, dass das in Ordnung ist.
Genau, das wird jetzt nicht einfach passieren, ohne dass irgendjemand davon
Wind bekommt und die Chefin sitzt dann da und sagt, oh.
Hier, Frau Müller ist aber gerade nicht im Firmen-WLAN und eigentlich sollte
sie doch da sein. Wie sieht denn?
Im Café. Ja, also das… Was war's mit dem Coworking?
Das wird erstmal nicht passieren. Ich hätte noch einen.
Ja.
Wollte noch einen.
Ja, gerne, gerne.
Wollen wir oder müssen wir?
Nein, wir wollen.
Den wollen wir, okay.
Na gut. Von Microsoft gehen wir rüber zu zwei anderen Größen,
nämlich zum Messenger-Dienst Signal.
Der kommt ja bei uns immer wieder vor, so ein bisschen als Musterschüler in
der Messenger, was so Sicherheit und Verschlüsselung und Privatsphäre angeht.
Und da gab es jetzt einen Vorfall letzte Woche, nämlich eigentlich war der Vorfall
bei AWS, bei Amazon Web Services, also dem Cloud-Anbieter, der mit dem Online-Händler Amazon verwandelt ist.
Und bei AWS gab es einen Ausfall. Das hat sich auf zahlreiche Dienste von anderen
Firmen ausgewirkt, die eben auf die Rechenpower und die Speicherarchitektur
von AWS angewiesen sind.
Und da war auch Signal drunter. Das hat einige Leute tatsächlich überrascht,
weil scheinbar vielen nicht klar war, dass Signal eben in Teilen über AWS läuft
und natürlich hat sich auch Elon Musk den spürtischen Kommentar nicht verkneifen
können und ist da von der Seite mal reingegrätscht.
Woraufhin sich die Signal-Präsidentin Meredith Whitaker gemeldet hat.
Und sie hat kritisiert, dass, also sie hat so ein bisschen gesagt,
wir sind eigentlich nicht aus freien Stücken bei AWS.
Wir würden das auch gerne anders machen.
Genau, wir würden das auch gerne anders machen. Es gibt nur irgendwie niemanden
und dieser Ausfall, so hat sie dann gesagt,
zeigt mal wieder, wie sehr die ganze Wirtschaft und Online-Digitalwelt auf drei,
vier große Player angewiesen ist.
Und wenn einer hops geht, dann haben ganz, ganz viele andere Dienstleister ein
großes Problem, eben auch Signal.
Und sie hat aber auch nochmal klargestellt, Signal läuft nur,
Zitat, teilweise über AWS.
Details waren jetzt nicht in dem Zitat drin. Und man stelle eben durch Verschlüsselung
sicher, dass weder AWS noch Signal selbst den Inhalt irgendwelcher Nachrichten sehen kann.
Mich erinnert das so ein bisschen an einen Artikel von vor vielen Jahren von
der amerikanischen Kollegin Joanna Stern,
ich glaube es war Joanna Stern, die hat nämlich, ist in ihrer IT-Abteilung gelaufen
mit ihrem Arbeitslaptop und hat ihrer IT-Abteilung gebeten, einzelne Dienstleister
mal zu deaktivieren, unter anderem Amazon Web Services, sodass der Laptop sie
nicht mehr ansteuern kann.
Und dann hat sie jeweils geguckt, ob sie einen Arbeitstag damit noch durchkriegt.
Und siehe da, sie hat auch Google dann einmal gesperrt und so.
Und das war jedes Mal so gravierend, dass du viele Webseiten zwischendurch ergreifend
gar nicht aufrufen kannst, viele Dienste gar nicht nutzen.
Das sieht man nicht, dass da Amazon mit seinem Cloud-Service hintersteht,
aber das ist nun mal ein ganz großer Teil der Internet-Infrastruktur.
Also falls ihr es nicht wusstet und Signal benutzt, dann wisst ihr es jetzt.
Ja, ist die Frage, ob man da jetzt irgendwie eine Fazit-Konsequenz draus ziehen kann.
Also ich habe jetzt hier leider auch kein Fazit. Ich wollte nur daran erinnern,
vielleicht vergangene Woche, da gab es einen ganz großen Ausfall von AWS.
Ja.
Ein ganz großes Problem, da war zum Beispiel Netflix down.
Ich glaube auch teilweise Spiele, aber natürlich auch viele Arbeitsplattformen wie Asana.
Und ich glaube, dass es auch vielen erstmal klar geworden ist.
Slack nicht auch.
Slack auch teilweise, da ist vielen erstmal klar geworden, was alles an der AWS dranhängt.
Falls ihr euch übrigens fragt, sag mal Silicon Weekly, was habt ihr gemacht?
Ihr habt ja nichts dazu gesagt.
Richtig, weil wir ja auch immer probieren, das was eben nicht schon in,
weiß ich nicht, zig anderen Medien sehr publik gezeigt wird,
euch nochmal nahezubringen.
Und wenn ihr es letzte Woche noch nicht mitbekommen habt, dann habt ihr es diese
Woche durch uns nachträglich mitbekommen.
Wir reichen nach.
Man kann ja auch nicht, sonst würden wir hier drei Stunden sitzen. Das wäre ja keiner.
Wir waren ja auch nicht betroffen.
Unser Podcast läuft, ich würde jetzt nicht die Hand verlegen,
dass er nicht mal irgendwo über Amazon drüber läuft. Aber wir waren nicht betroffen,
wir waren rund um die Uhr erreichbar.
So, das klingt, als würden wir 24-7 senden.
So in etwa.
Stichwort betroffen. Willkommen zum What the Fuck.
Lasst uns zum WTF kommen und das ist diese Woche tatsächlich wieder eins,
wo man das hört, was du jetzt gleich erzählen wirst und dann einfach nur sagen kann, what the fuck.
Social Media. Ja.
Stellt euch mal kurz vor.
Ich stelle mir vor.
Ihr seid ein 37-jähriger Mann und ihr kriegt über Tage hinweg Online-Werbung
für Meta-Produkte angezeigt, für Meta-Dienste.
Soweit so nervig, aber noch nichts Besonderes.
Du erwähnst jetzt das Alter des Mannes, weil es ist in dem Beispiel die Person, die das entdeckt hat.
Das ist korrekt, genau. Wir haben einen konkreten Fall. Deswegen,
ihr seid jetzt dieser 37-jährige Mann, kriegt über Tage hinweg Online-Werbung
für Metas-Produkte angezeigt und ...
Bebildet ist die Werbung jedes
Mal mit Fotos von jungen Mädchen in Schuluniformen mit kurzen Röcken.
Das alleine finde ich schon relativ verstörend, aber das ist noch gar nicht alles zu diesem WTF.
Kurzer Einschub an der Stelle, Bilder von jungen Mädchen in kurzen Röcken.
Menschen sollen anziehen, was sie wollen und die Schuluniform ist daran auch nicht schuld.
Ja, aber wieso macht das Werbung für Metaprodukte? Das ist das,
was ich so WTF schon mal finde.
Dass es Werbung für Metaprodukte macht und dass es explizit einem 37-jährigen Mann ausgespielt wird.
Ja, Algorithmus und so. Habe ich Fragen zu. Aber das ist noch,
wie gesagt, nicht alles. Da kommt noch mehr.
Und es sind auch echte Mädchen. Also es ist auch nicht KI-Generät.
Genau, in die Richtung geht es.
Teilweise werden tatsächlich auch die vollen Namen der Kinder angezeigt.
Es wird immer mehr shady.
Ja, schon.
Ihr denkt euch also, ich forsche mal nach. Und dann findet er raus,
die Mädchen auf dem Bild sind a. minderjährig und b.
wissen sie in keinster Weise davon, dass sie als Werbegesichter für Meta verwendet werden.
Jetzt ist das schon komplett WTF, aber jetzt kommt auch noch die Antwort von
Meta, die sagt, ja, ist kein Fehler, wissen wir.
Das ist korrekt. Der beschriebene Fall hat sich in Großbritannien abgespielt
und recherchiert dazu hat The Guardian. Die Fotos, die Meta da in diese Werbung
eingebaut hat, die stammen von den Eltern der abgebildeten Mädchen.
Die hatten am Einschulungstag Fotos von ihren Kindern gemacht und auf Social Media gepostet.
Und Meta hat in seinen AGBs festgelegt, Bilder, die auf den Meta-Plattformen gepostet werden,
Dürfen von Meta verwendet werden, damit Meta seine eigenen Dienste bewirbt.
Ja, das steht in den AGBs tatsächlich drin. Das haben wir alle mit der Nutzung
dieser Dienste auch tatsächlich abgenickt, dass das da mit reinspielt,
aber haben wir wahrscheinlich nicht bedacht bei der Nummer.
Nee, und Caspar, jetzt hast du auch schon vorgegriffen.
Entschuldige, es tut mir leid.
Weil das Ganze war ja in Großbritannien und das hätte ja noch die Hoffnung bestanden,
dass es vielleicht in Deutschland andere AGBs gibt.
Aber ich glaube, da hat Elli auch noch ein sehr umfangreiches Zitat mitgebracht.
Also da müssen wir viel Zeit für einmal räumen.
Aber was vielleicht auch noch dazu kommt, wenn ihr jetzt denkt,
ja okay, vielleicht waren das öffentliche Profile.
Nein, es waren private Profile.
Also das finde ich auch nochmal, du teilst etwas nicht öffentlich,
sondern privat und trotzdem nimmt Meta es.
Ja, und dann könnte man ja noch sagen, so, ja, aber das waren ja jetzt Kinder.
Meta hat tatsächlich auch gesagt, na ja, also bei Minderjährigen,
wenn die was posten, das benutzen wir nicht für unsere Werbung.
Aber?
Aber, dass die Eltern das gepostet haben und da Minderjährig zu sehen sind,
das hat Meta dann wieder nicht gejuckt.
Weil die Eltern nicht minderjährig sind und ihre Accounts deswegen.
Das ist korrekt. Da kann man dann auch schon mal Bilder von Kindern für Werbezwecke benutzen.
Ja, klingt einleuchtend.
Mich würde auch mal interessieren, wie Meta eigentlich auswählt aus dieser Masse
an Bildern, die dieses Unternehmen haben muss. Am Ende war das vielleicht sogar
eine KI. Ja, wahrscheinlich.
Ich tippe sehr stark auf den Algorithmus.
Da gibt es ja wohl keinen Human in the Loop mehr.
Nö, das würde ja Geld kosten.
Also jemand, der nochmal drüber guckt, wie die KI entschieden hat.
Nee, ich vermute nicht. Wir haben ja auch in den letzten WTFs,
die wir zu Meta hatten, gesehen, wie Meta mit dem Schutz von der Persönlichkeit von Kindern.
und insgesamt im Schutz von Kindern und Jugendlichen umgeht.
Und du hast es schon erwähnt, ich habe mal...
Absatz 4.3 aus den AGBs mitgebracht. Ich werde irgendwann in ein tonloses Gebrabbel
abdriften, weil der Absatz wirklich lang ist. Ich muss dir kurz.
Bevor du anfängst, Kudos, AGBs, das ist kein schöner Ort. Du hast es für uns
getan. Für uns alle hast du dich geopfert.
Bitteschön. Absatz 4.3.
Absatz 4.3. Wenn du Inhalte, also wir werden auch geduzt in den AGBs,
wenn du Inhalte, die durch geistige Eigentumsrechte geschützt sind,
wie Fotos oder Videos, auf oder in Verbindung mit unserem Dienst teilst,
postest oder hochlädst,
räumst du uns hiermit eine nicht exklusive, übertragbare,
unterlizensierbare und weltweite Lizenz ein, deine Inhalte gemäß deinen Privatsphäre
und App-Einstellungen zu hosten.
zu verwenden, zu verbreiten, zu modifizieren, auszuführen, zu kopieren,
öffentlich vorzuführen oder anzuzeigen, zu übersetzen und abgeleitete Werte
davon zu erstellen und damit wir den Instagram-Dienst zur Verfügung stellen können.
Diese Lizenz endet, wenn deine Inhalte aus unseren Systemen gelöscht werden.
Immerhin. Immerhin. Das kann man noch machen.
Aber es heißt ja nicht, dass wenn du deine Inhalte von der Plattform löscht,
sondern wenn deine Inhalte aus unseren Systemen gelöscht werden.
Da hat man jetzt auch wieder Spielraum. Ich bin tatsächlich nach dem Lesen dieser
AGB-Punkte auf mein Instagram-Profil gegangen und habe sämtliche Bilder mit
meinem Gesicht rausgenommen.
Und dann habe ich noch mal so ein bisschen in den AGBs weitergelesen und ganz oben,
Bevor die ganzen AGBs kommen, gibt es einen Satz, den möchte ich gerne zum Abschluss
dieses What-the-Fucks zitieren.
Wenn du mit diesen Nutzungsbedingungen nicht einverstanden bist,
dann greife nicht auf Instagram zu, beziehungsweise nutze es nicht.
Ja, das ist leider so ein bisschen Standard.
Das heißt ja auch immer, hier sind neue AGBs und du stimmst im Grunde zu,
wenn du weiter nutzt. So nach dem Motto. Das ist ja schön.
Mensch, Meta, wird immer sympathischer, die Firma.
Wenn du nicht zahlst, zahlst du mit deinen Daten. Das fällt mir noch dazu ein.
So klingt es dann eben im Kleingedruckten übersetzt.
Also an sich ist es keine Neuerung. Diese Passage in den AGBs,
die gibt es schon länger.
Es ist nur jetzt eben wieder ein Fall, der diesen Passus sehr prominent gemacht hat.
Und auch mir zum Beispiel war das vorher nicht so bewusst, weil auch ich gebe
zu, dass ich manchmal AGBs nicht komplett lese.
Jetzt ist es mir bewusst. Und gerade dieser Fall ist natürlich sehr, sehr prekär.
Dementsprechend war es unser Anlass für ein What the Fuck und vielleicht habt
ihr das jetzt auch mal im Hinterkopf noch, wenn ihr irgendwas seht, was ihr posten wollt.
Oder vor allem auch, und das ist ein ganz wichtiger Punkt, das sagten ja auch
Expertinnen und Experten immer wieder, wenn ihr minderjährige Kinder habt und
Fotos von denen postet, denkt da auch dran, dass eben zum Beispiel Meta damit Werbung machen kann.
Ja, Shoutout übrigens auch an meine Jugendarbeitsbekanntenkreis aus der Heimat.
Da hat nämlich das tatsächlich auch schon jemand geteilt heute auf Instagram, eine Person.
Es gab einen kurzen Bericht von Stiftung Warentest dazu und da wurde es geteilt,
das ist vielleicht auch eben für Menschen interessant, die in der Jugendarbeit
tätig sind, die da natürlich auch ihre Angebote bewerben wollen.
Habt das vielleicht im Hinterkopf. Ja.
Ich musste gerade schmunzeln, weil du gesagt hast, es wurde bei Instagram geteilt.
Ja.
Und genau das ist ja, ich habe es auch an mehreren Stellen heute gesehen,
aber genau das ist ja auch ein wichtiger Punkt, dass Meta mit seinen Plattformen so dominant ist.
Also ich habe auch gerade an uns als JournalistInnen gedacht,
teilweise müssen wir ja unsere Nachrichten, auch mit Gesicht,
Hashtag Reels und so, einfach hochladen. Und du kommst da halt sehr schwer drum
rum, weil sich immer mehr Menschen auch über die Plattform direkt informieren.
Und das zeigt dann auch nochmal, welche Macht, finde ich, so ein Konzern hat.
Es wird unter Umständen bezüglich unseres Podcasts Neuigkeiten rund um das Fediverse
geben in den nächsten Wochen und Monaten. Das tease ich hier an dieser Stelle schon mal an.
Sobald das der Fall ist, reden wir auch nochmal über das Fediverse.
Das könnte nämlich eine Alternative sein zum Thema Social Media und Plattformen,
wo man Sachen hochlädt und die Rechte dann verliert.
Gleichzeitig haben wir natürlich auch den Anspruch, dass wir möglichst viele Menschen erreichen.
Ja, du hast jetzt schon das Aber beim Fediverse aufgegriffen,
aber da kommen wir an der Stelle dann zu.
Ich würde auch von Herzen gerne das mit euch jetzt einmal nochmal erläutern,
aber wir haben uns für einen anderen Input entschieden.
Wir haben keine Zeit.
Wir nehmen uns jetzt Zeit für Chips.
Ja, stimmt. Für Chips und Krise und Welt und USA und China.
Nein, also tatsächlich, das klingt im ersten Moment alles relativ krisenbehaftet.
Es ist aber sehr, sehr spannend, finde ich.
Das ist wieder so eine typische Nachricht, die wir uns jetzt in Input angucken,
wo man so eine Nachricht an sich vorbeifliegen sieht, irgendeinen Firmennamen
hört, den man noch nie gehört hat und sich denkt, ja, irgendwie geht es um Computer
Chips und die werden knapp. Ja, egal.
Und wir haben uns mal reingewühlt und es hat sich gelohnt.
Ja, da ist nämlich einiges zu holen.
Input So, jetzt mal Hand aufs Herz. Habt ihr vor vergangener Woche oder vor
dieser Woche mit der Firma Nexperia was anfangen können?
Ja.
Nein, tatsächlich nicht. Ich habe mit einer anderen Firma, die hier im Input
sehr häufig vorkommen wird, mit der kann ich was anfangen, aber mit Nixperia selbst nicht.
Ich habe den Namen auch noch nie gehört, du auch nicht, Stella, ne?
Falls ihr euch fragt, warum Caspar gelacht hat, als er gesagt hat,
Hand aufs Herz, habe ich meine Hand aufs Herz gelegt und den Kopf geschüttelt.
Gut. Vielleicht habt ihr, liebe Hörerinnen und Hörer, aber Nixperia inzwischen
in den letzten Tagen schon mal gehört, denn der Name taucht in immer mehr Nachrichtenbeiträgen auf.
Bevor wir uns mit diesen aktuellen Nachrichten beschäftigen,
müssen wir aber mal ganz kurz auf das Thema Computerchips schauen.
Da dreht sich das nämlich drum.
Und wir müssen einen kleinen Blick zurückwerfen und darüber sprechen,
warum viele Expertinnen von einem, und ich setze es jetzt mal in Anführungszeichen,
Chipkrieg, Chipkrise, Chipkonflikt sprechen und was da dran zusammenhängt.
Bevor wir in den Chipkrieg in Anführungszeichen einsteigen, noch ein Einhaker
zu dem, Du hast ja gesagt, letzte Woche gab es da viel, war da viel los.
Es ging unter anderem um die deutsche Autoindustrie und Problematiken.
Das können wir vielleicht jetzt an der Stelle schon mal, um euch abzuholen und
warum ihr auch, auch wenn ihr jetzt auf diesen Chipkrieg an sich vielleicht
nicht so Lust habt, der lohnt sich, um dann die Zusammenhänge zu verstehen.
So, wir tauchen mal in die Vergangenheit ab. Das ist ja ganz oft.
Als Historiker muss ich das immer mal wieder tun, aber es lohnt sich in dem Fall auch.
Und zwar müssen wir uns mit der Geschichte der Computerchips beschäftigen,
der modernen Computerchips und dort in die Zeit der 40er und 50er Jahre des
vergangenen Jahrhunderts reisen.
Dort werden nämlich in den USA gleich mehrere barmbrechende Erfindungen getätigt.
Unter anderem muss man da von Transistoren reden und von integrierten Schaltkreisen.
Wir wollen jetzt nicht zu tief technisch einsteigen.
Das sind aber zum Beispiel zwei Erfindungen, die dafür sorgen,
dass wir heutzutage nicht mehr von riesigen Schränken oder ganzen Räumen sprechen,
wenn wir von Computern reden.
Der Treiber unter anderem für diese Erfindungen, die da passiert sind,
war tatsächlich der militärische Bedarf des Kalten Krieges.
Man hatte da viel zu tun mit Raketensteuerung und Satelliten und dementsprechend gab es da...
Einen Schub der Technologien.
Ja, später dann auch die bemannte Mondmission. Der Kalte Krieg hat da in dem
Fall einen positiven Aspekt gehabt, nämlich weil die Computertechnologie vorangetrieben wurde.
Das Militär ist leider oft ein Treiber für technologische Entwicklung.
So, in den 90er, 70er und 80er Jahren, wir hüpfen jetzt ein paar Jahrzehnte weiter,
bisher haben wir halt USA als Weltmarktführer zum Beispiel beim Thema Computerchips
gehabt, jetzt holt Japan massiv auf in den 70er und 80er Jahren und Unternehmen
wie, und da kommen wir jetzt zu Firmen, die ihr wahrscheinlich schon mal gehört habt,
Toshiba oder Hitachi, also Toshiba kennen wahrscheinlich viele irgendwie von
Fernsehern oder solchen Sachen,
Die holen auf, indem sie die Produktion von Speicherchips perfektionieren.
Und die USA verlieren daraufhin Marktanteile und dann beginnt so ein erster
Technologie-Handelskrieg zwischen Japan und den USA rund um Chips.
Und das erinnert euch vielleicht schon so ein bisschen an das,
was jetzt gerade passiert, wenn auch in leicht anderer Form.
Aber was ist denn dann passiert? Dann ging es weiter. Nämlich aus dieser Krise
der US-Hersteller ist dann eine neue Arbeitsteilung entstanden.
Und das heißt eben, dass das Design der Chips in den USA erfolgt ist und die
Fertigung dann in Asien.
Und ich finde, das klingt doch jetzt schon auch sehr vertraut.
Das ist nämlich dann das Modell, was auch über Jahre so genutzt worden ist.
Ja, und jetzt kommen wir zu der Firma, die mir was gesagt hat tatsächlich,
wo es bei mir geklingelt hat.
In Taiwan wird 1987 die TSMC, die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company gegründet.
Fehlerfrei vorgelesen.
Ja, und die machen reine Auftragsfertigung, das heißt sie produzieren nur für andere. Ja.
Unter anderem zum Beispiel, die sind heute noch aktiv, unter anderem auch für
Apple zum Beispiel, deren Computerchips.
Und dieses Modell, Stella, du hast es gerade schon angebrochen,
das revolutioniert die Branche so ein bisschen und ist bis heute noch vorherrschend.
Und spätestens seit den 90ern verlagert sich dann halt der industrielle Schwerpunkt
der Computerchip-Herstellung komplett nach Asien, eben halt auch vor allem nach Taiwan.
Westliche Firmen wie zum Beispiel Apple, Qualcomm, Nvidia, die wir ja auch mit
den ganzen KI-Chips immer mal wieder erwähnt haben in den letzten Wochen,
die entwickeln und designen Computerchips in den USA, inzwischen aber auch in Europa.
Apple hat zum Beispiel seine Chip-Entwicklung zum Teil in München,
was auch vielleicht ganz spannend ist.
Und die Herstellung dieser Chips findet dann eben überwiegend in Taiwan statt.
Und ihr merkt schon, es entsteht eine Abhängigkeit, denn man kann so viel entwickeln, wie man möchte.
Wenn es niemand produziert, dann steht man am Ende doof da.
Und tatsächlich verändert sich der Markt dann auch ab den 2000er Jahren nochmal,
denn es kommt ein weiterer Player dazu. China investiert Milliarden,
um eigene Halbleiter zu entwickeln.
Wenn man geschichtsinteressiert ist und geopolitisch interessiert ist,
dann kann man sich mal ein bisschen mehr reinfuchsen,
auch in die schwierige Beziehung zwischen Taiwan und China und um die Ansprüche,
die es da gibt seitens China und um die Vergangenheit von Taiwan auch politisch
sehr, sehr spannend. Das ist nämlich gleich noch wichtig.
Genau, ja. Auch dort werden Firmen gegründet, den Namen habe ich jetzt noch
nicht gehört, MSIC, das ist dann Semiconductor Manufacturing International Corporation,
spielt natürlich ganz klar auf die tavarianischen Ableger quasi an,
tavanesisch, tavanesisch, ja guck mal.
Und die Initiative Made in China 2025 wird gegründet, die will weg von diesem
Plastik-Spielzeug-Image hin zu, wir bauen große Technologie.
Genau, also wenn wir die Abkürzung uns nochmal kurz in den Kopf rufen,
TSMC ist in Taiwan und SMIC ist in China.
Und wir befinden uns jetzt quasi noch in dem Anfang der Nullerjahre dieses Jahrhunderts
und da ist es eben so, China investiert ordentlich, aber trotzdem technologisch
die ersten fünf bis zehn Jahre bleiben sie eben hinter TSMC zurück.
Und das größte Problem an der Geschichte, aus chinesischer Sicht,
China darf die modernen Maschinen, wie zum Beispiel von ASML in die Niederlanden,
wegen der US-Sanktion nicht kaufen.
An Lehrstelle frage ich mich. Also China möchte Maschinen aus den Niederlanden
und die USA hat ein Wörtchen mitzureden?
Ja, da kommen wir gleich noch zu. Das ist eine sehr gute und berechtigte Frage.
Die führt zum Kern des Problems unserer aktuellen News rund um die Firma,
die ich gerade erwähnt habe.
Aber da kommen wir gleich noch. Ich will einmal noch kurz auf China und Taiwan
eingehen. Du hast es nämlich eben gerade schon angesprochen.
Da gab es nämlich aktuell schon wieder ganz neue Nachrichten.
Am Montag dieser Woche hat zum Beispiel der Tagesspiegel getitelt,
kurz vor Gipfel zwischen Trump und Xi, China simuliert Angriff auf Taiwan.
Was war passiert? China hat ein Militärmanöver gestartet und nahe Taiwan den
Angriff auf die Insel simuliert.
Also alles andere als versteckte Operation.
Das Ganze auch nicht zum ersten Mal, das passiert in den letzten Jahren häufiger.
Denn spätestens seit der Gründung der Volksrepublik China 1949 erhebt das Land
immer wieder Anspruch auf Taiwan. Sagt, das gehört rechtmäßig zu uns.
Und wenn wir jetzt über Computerchips sprechen und gerade erzählt haben,
wieso Taiwan im Weltmarkt so wichtig ist, was das Thema betrifft,
dann wird nochmal klarer, warum China da auch in den letzten Jahren diesen Anspruch
immer wieder erneuert hat und politisch und geopolitisch Interesse an dem Land hat.
Richtig, denn wer Computerchips, der kontrolliert eben nicht nur...
Smartphones, Autos, Computer, da wo man es vermuten würde vielleicht,
sondern eben auch künstliche Intelligenz, Waffensysteme und all in all,
unterm Strich, wirtschaftliches Wachstum.
Ja, so. Jetzt haben wir gehört, China möchte mitspielen.
Die USA und Europa entwickeln die Chips. In Taiwan werden sie hergestellt.
China möchte das auch, liegt aber mehrere Jahre der Entwicklung auch immer noch hinterher.
Schlicht und ergreifend, weil sie technologisch sanktioniert werden von westlichen Ländern.
So und jetzt kommen wir zur aktuellen Lage. Wir kommen in die Gegenwart zu Nexperia.
Ich glaube, da müssen wir jetzt erstmal Nexperia noch ein bisschen einordnen.
Was ist das eigentlich, warum reden wir darüber? Also Nexperia an sich ist erstmal
eine Firma aus den Niederlanden, die unter anderem auch zum Beispiel in Hamburg
produziert oder in Manchester.
Wusste ich auch nicht, dass da eine Fabrik in Hamburg steht.
Nee, tatsächlich, vor der Recherche war mir das auch nicht da.
Ansonsten stellen sie sogenannte diskrete Bauelemente her.
Das klingt jetzt erstmal ganz geheimnisvoll. Das sind Transistoren,
Dioden, Überspannungsableiter.
Ja, was heißt denn diskrete Bauelemente? Naja, Bauteile, die halt unscheinbar
wirken und aber eigentlich überall mit drin sind.
Und eigentlich auch ein bisschen unscheinbar sind.
Die sind so ein bisschen der Butler der Technikwelt. Ohne sie würde nichts laufen,
so nach dem Motto. Aber man soll sie nicht wahrnehmen.
Der Butler der Technikwelt.
Sie sind aber nicht so exquisit wie ein Butler.
Sie sind so ein bisschen die Massenware. Wenn du was Diskretes Bauteil nennst,
dann muss ich schon sagen, das klingt äußerst fürleben.
Das klingt nach Service im Hintergrund und dazu passt es ja auch.
Nexperia hat insgesamt so circa 12.500 Mitarbeitende in Europa,
Asien und den USA und baut Halbleiter für praktisch alle elektronischen Geräte weltweit.
Also wir sitzen ja auch gerade zum Beispiel mit Laptop, Smartphone,
ich weiß jetzt nicht, ob es von Nexperia da drin ist, aber...
Zumindest wird etwas aus dieser Art und Weise auch bei uns in den technischen Geräten sein.
Genau, wir sprechen halt nicht von den neuesten, größten Computerchips,
die in aller Munde sind, sondern wie gesagt eben eher von unscheinbarer Technik,
aber Technik, die weit verbreitet ist und das ist auch Teil des Problems so ein bisschen.
Meinst du eigentlich, Caspar, das auch in unseren Autos? Also die haben ja schon
mehr als 20 Jahre. Ich glaube, da ist sie zum Beispiel, da sind noch keine Chips drin.
Bei dir vielleicht, bei mir weiß ich das da, also ich habe ja gar keine Elektronik.
Also ist bei mir, ich will mich jetzt hier nicht aus dem Fenster lehnen,
das müsste ich nochmal nachrecherchieren.
Wir bauen sie mal auseinander und gucken mal nach.
Genau, also die Bauteile werden auf jeden Fall auch im Automobilsektor sehr
viel verwendet, sind dort sehr, sehr wichtig, aber auch in Medizintechnik und
zum Beispiel auch der Raumfahrt oder auch in klassischen Haushaltsgeräten.
Ich werfe hier mal noch eine Zahl in den Raum. Pro Jahr liefert Nexperia rund 110 Milliarden Chips.
Das ist eine Menge.
Das ist eine Menge und damit ist Nexperia ein Schwergewicht,
wo auch kein Konkurrent irgendwie kurzfristig einspringen könnte,
wenn die mal wegfallen oder zu sehr sanktioniert werden oder was auch immer.
Ein Ersatz durch andere Hersteller wäre sehr teuer und langwierig und dementsprechend
ist Nexperia, auch wenn es nicht die neuesten Hightech und krassesten Erfindungen
sind, ist ein echtes Schwergewicht.
Ja, jetzt haben wir eben schon über ein paar Abhängigkeiten gesprochen,
was so die Historie betrifft.
Bei Nixperia ist das leider nicht ganz anders.
Wir haben jetzt gesagt, dass die zwei in Manchester und Hamburg Fabriken stehen
haben und in Europa werden auch viele dieser Chips gefertigt.
Aber das Problem ist, die Firma ist abhängig von Test- und Assembly-Werken in China und Malaysia.
Ohne diese Werke kann keiner dieser in Europa gefertigten Chips quasi fertig
gebaut werden. Das ist jetzt technisch nicht ganz akkurat.
Man könnte auch sagen, die müssen noch verpackt werden. Auch das ist technisch nicht ganz akkurat.
Glaubt uns einfach, dass die einfach schlicht und ergreifend auf beide Fabriken
angewiesen sind, die in Europa und eben in China und Malaysia.
So, China und Malaysia. Und eines dieser beiden Länder hat seit...
Naja, nicht mehr ganz so Neuem, da ordentlich die Finger mit im Spiel.
Und zwar wurde Nixperia zwar in den Niederlanden gegründet und sitzt auch immer
noch da, aber 2016 wurde das Unternehmen für 2,75 Milliarden Dollar an ein chinesisches
Konsortium mit staatlicher Beteiligung verkauft.
Zwei Jahre später hat dann der chinesische Auftragsfertiger Wingtech auch die
Mehrheit im Unternehmen übernommen
und Wingtech produziert unter anderem Smartphones für Samsung und Apple.
Genau, das heißt, die kennt man vielleicht und die sitzen da jetzt eben,
wie gesagt, im Aufsichtsrat und jetzt, so langsam wird da eine Geschichte draus.
Ihr ahnt, in welche Richtung es geht. Das ist wie bei einem Tatort,
wo man langsam merkt, was der eigentliche Krimi hier ist.
Das Problem, womit es losging, ist schon Ende 2024 gewesen.
Da setzte nämlich die US-Regierung, damals noch unter Präsident Joe Biden,
die Firma Wingtech auf eine sogenannte Entity-List, verhängte also ein Embargo.
Auf dieser Liste sitzen Firmen, die die USA als kritisch einschätzt und die
eben im Handelskrieg zwischen den USA und China nicht, da soll keine Technologie
von zum Beispiel nach China wandern.
Ja, das kam in die Presse, dass eben Wingtech auf dieser Entity-List gelandet
ist und dann hat sich die niederländische Regierung mal bei Nixperia gemeldet und sie dazu ermahnt,
dass sie doch bitte Maßnahmen gegen eine drohende Blockade durch die USA ergreifen sollen.
Das wiederum führte zu Streitigkeiten und dann kam die Eskalation.
Ja, die war jetzt am 30. September, also knapp vor einem Monat.
Da übernahm nämlich die niederländische Regierung, genauer gesagt das niederländische
Wirtschaftsministerium, die Kontrolle über Nixperia.
Die sind quasi ins Büro und haben gesagt, so, halt, stopp.
Das ist jetzt unsere Firma, so nach dem Motto.
Dafür braucht man aber auch eine ganz großrechtliche Rückendeckung, oder?
Ja, in dem Fall haben sie es mit Notstandsgesetzen begründet.
Und zwar ging es darum, dass kritische Waren, die Verfügbarkeit davon soll sichergestellt werden.
Wir haben ja gerade schon gesagt, ein Experia baut einfach Unmengen an Chips,
die für unglaublich viele Bereiche von der Waschmaschine bis zum VW,
Polo, Caddy oder wie auch immer sie heißen, wichtig sind.
und deswegen hat die Niederlande gesagt, okay, wenn ihr das irgendwie alles
nicht hinbekommt und die USA drohen, dass es hier irgendwelche Embargos gibt
und so, dann übernehmen wir jetzt den Laden. So nach dem Motto.
Was man aber vielleicht dazu sagen muss, dieses Notstandsgesetz,
das ist auch eine, ich würde sagen, eine niederländische Besonderheit.
Das ist schon ein spezielles Gesetz.
Im Medienberichten zufolge war es so, dass der Schiphersteller vor dieser Kontrollübernahme
eben durch die niederländische Regierung die Produktion auch nach China abziehen
wollte und deutsche Werke schließen sollte.
Ich habe da in der Wirtschaftswarte ja dann auch darüber berichtet zum Beispiel,
dass auch teilweise Konten dann gesperrt wurden von Verantwortlichen.
Also da ging es, im Unternehmen ist da einiges passiert.
Also es waren Dinge geplant und dann ist das niederländische Wirtschaftsministerium
bei der Tür reingekommen und hat gesagt, wir übernehmen mal kurz.
Darauf kam dann natürlich die Reaktion. Und zwar hat die chinesische Regierung am 4.
Oktober den Export von Bauteilen aus den chinesischen Nexperia-Firmen an die
europäischen Firmen gegründet.
Also an die Fabriken von Experia. Also China hat gesagt, wenn ihr hier einfach
mal die Führung übernehmen wollt, dann guckt mal bitte, wie ihr ohne unsere
Bauteile auskommt. Viel Spaß damit.
Und tatsächlich werden jetzt die Komponenten in Europa knapp.
Ja, VW hat gesagt, eine Woche ungefähr hält es noch, aber dann wird es eng.
Also wir haben ein bisschen was auf Lager.
Danach müsste man mal gucken, wie wir das lösen.
Da ist nämlich auch was ganz Interessantes passiert, weil du hast jetzt VW genannt,
aber natürlich für den Automobilsektor, der ja auch in Deutschland wirtschaftlich
sehr wichtig ist, ist das eine sehr kritische Meldung. Und was ist jetzt passiert?
Diese ganzen Bestände wurden natürlich auch aufgekauft.
Das heißt, da gibt es so gesehen schon eine drohende Knappheit,
weil eben die Firmen jetzt natürlich einlachen.
Hamsterkäufe.
Genau.
Ja, das wirkt sich dann wieder auf den Preis aus und solche Dinge.
Wieder eins mit dem Klopapier.
Ja, Corona war auch die letzte Chip-Knappheit, die tatsächlich mit der Pandemie
zusammenhing, weil da die Fabriken schließen mussten. Deswegen gab es niemanden
mehr, der die hergestellt hat.
Vielleicht erinnert ihr euch, ich weiß nicht, ob ihr zu den Käuferinnen und
Käufern gehört, die eine Playstation 5 kaufen wollten.
Ich war vielleicht betroffen unter Umständen. Das hat Monate gedauert,
bis man so ein Gerät bekommen hat.
Und wenn es welche gab, gab es die nur zum Mondpreis. Ebenfalls keine Chips gab es.
Emotionale Wunden, ich verstehe das. Ich möchte mich nicht dazu äußern.
Bleiben wir nochmal beim Nextperi. Wie geht es denn da jetzt weiter?
Naja, also dann hat man in den Niederlanden beim niederländischen Wirtschaftsministerium
doch gemerkt, schwierig, wenn da nichts mehr nachkommt und der niederländische
Wirtschaftsminister...
Karremans, wahrscheinlich spricht man die Karremans aus.
Oh, schön.
Oder so ähnlich.
Also Elli hat aber heute, ich muss ehrlich sagen.
Vielleicht müssen wir eine niederländische Folge aufnehmen.
Ich habe geübt, Zungenbrecher, immer nach dem Zähneputzen.
Geheimtipp.
Und also, der niederländische Wirtschaftsminister hat sich gegenüber der Nachrichtenagentur
DPA geäußert, weil die natürlich auch mal nachgefragt haben, wie sieht es denn aus?
Er hätte bereits mit dem chinesischen Handelsminister Wang Wentao telefoniert,
um eine Einigung im Konflikt um Nexperia zu erzielen. Und jetzt kommt ein Zitat.
Wir haben weitere Schritte besprochen, um eine Lösung zu finden,
die im Interesse von Nexperia der europäischen und der chinesischen Wirtschaft liegt.
Also ergibt sich sehr diplomatisch und lässt nicht viel durchblicken.
So, jetzt hast du eben nachgefragt, wie denn die US-Regierung Einfluss auf niederländische
Exporte haben kann und jetzt müssen
wir ganz kurz in den Bereich der nicht bestätigten Berichte abdriften.
Das, was wir euch gerade alles erzählt haben, ist bestätigt,
wurde ja auch teilweise vom Wirtschaftsminister dann darauf geantwortet und solche Dinge.
Es gibt allerdings auch Presseberichte, die sagen, dass die USA unter anderem
daran schuld sind, dass die Niederländer eingegriffen haben und in Kontrolle übernommen haben.
Die USA habe das der niederländischen Regierung, ich sag mal,
nahegelegt und ein bisschen Druck ausgeübt, weil man sagt,
die Niederländer sind verbündet in unserem Fall und China ist da so ein Land,
was irgendwelche technologischen Dinge entwickeln möchte, wo wir wollen das
nicht und dann gucken wir doch mal, ob die Niederländer so nett sind und das dann für uns umsetzen.
Ich fasse an der Stelle nochmal zusammen, wie gesagt, das, was du jetzt am Ende
noch mit reingebracht hast. Der letzte Part war.
Wie gesagt, nicht bestätigt, weil das hat keiner der Regierung bestätigt.
Genau, aber wir fassen nochmal kurz zusammen. Es gibt Nexperia,
die sitzen zwar in den Niederlanden, aber sie sind von China quasi geführt.
Bis vor kurzem, jetzt ist die Niederlande am Drücker. China wiederum hat mit
Nexperia ein großes Potenzial, um gegen Taiwan wirtschaftlich in der Chip-Produktion
einen Vorsprung zu bekommen.
Die Frage ist nur, schaffen sie das? Und wenn ja, wann dürfen sie denn wieder
an den Hebel quasi? Weil aktuell sitzt da ja die Niederlande dran.
Und dann gibt es da noch die USA, die sich da auch immer wieder mit Embargos und...
Und mutmaßlich mit Gesprächen beteiligt. Also ihr seht schon,
da tanzen einige mit bei diesem ganzen Tanz.
Wir gucken mal, wie es weitergeht.
Ich möchte nur an der Stelle auch noch ergänzen, mir versagt schon bald die
Stimme. Was war denn das?
Ob dieses Krimis.
Ob dieses Krimis. Wir haben ja auch vorhin zum Beispiel gesagt, der Westen.
Man muss jetzt aber auch bedenken, dass es natürlich auch zwischen den USA und
Europa, wie zwischen den USA und vielen Ländern auf der Welt,
gerade natürlich auch Handelsstreit, Handelskonflikte gibt, wo es viel um Zölle geht.
Das muss man auch bei der ganzen Geschichte, gerade mit der mutmaßlichen Meldung,
Und die USA könnten da auf die Niederlande Druck gemacht haben.
Auch nochmal mit bedenken.
Ja, also ihr seht, das ist politisch hochbrisant, was da passiert.
Und um jetzt so eine Art...
unbefriedigenden Schluss zu kommen, weil die Geschichte ist ja noch nicht zu Ende.
Es ist tatsächlich so, dass wir anhand dieser ganzen Geschichte sehen,
dass so kleine unscheinbare Chips dann doch in so Macht spielen,
rund um Embargos, große Länder wie China und den USA, dann doch eine relativ
große Rolle spielen können.
Und wir reden hier im Podcast ja immer mal wieder über digitale Souveränität.
Wir reden hier darüber, dass wir aufpassen müssen, dass wir nicht bei großen
Plattformen sind. Wir haben Amazon Web Services vorhin angesprochen.
Wir reden hier darüber, dass man bei Social Media vielleicht mal schauen muss,
ob man irgendwas Unabhängiges findet oder auch, dass man irgendwelche Webseiten
aufsetzt, auf europäische Lösungen vielleicht setzt.
Vielleicht muss man das aber nicht nur
bei Software tun, sondern auch den Hardware-Bereich mal im Blick behalten.
Und ja, das wäre etwas, was man sich mal anschauen müsste.
Also es bleibt spannend, würde ich mal sagen und wie gesagt,
wir kommen hier von Technik zu Geopolitik, auch zu alten Fäden und zu andauernden Fäden und so weiter.
Fände ich super spannend. Du hast uns zum Schluss noch einen Buchtipp mitgebracht,
Caspar und wenn ich mich nicht irre, hast du damals für mich eine Rezension
schreiben. Ja, das stimmt.
Deswegen konnte ich da auch ins Bücherregal greifen und diesen historischen
Kontext da nochmal ganz schnell raussaugen aus dem Buch.
Und zwar geht es um Der Chipkrieg vom Autor Chris Miller.
Das ist inzwischen vor drei Jahren in deutscher Übersetzung im Rowold Verlag
erschienen, ist aber immer noch sehr aktuell. Vor allem wenn ihr diesen historischen
Abriss, den wir ja jetzt im Schnelldurchritt einmal gemacht haben,
in etwas ausführlicherer Form haben wollt.
Das Buch ist sehr spannend geschrieben und geht nochmal sehr viel tiefer ins Detail.
euch das interessiert, findet ihr das beim Rowold Verlag.
Und wenn ihr grundsätzlich mal raus aus der Tech-Bubble hin zur geopolitischen
Bubble gehen wollt, es gibt auch ein, zwei gute Podcasts zum Thema Taiwan und China.
Ich habe mir als Vorbereitung unter anderem auch eine Folge,
ich glaube sie war vom SWR, angehört.
Die können wir euch auch nochmal verlinken.
So und ein letzter Tipp noch. Wenn ihr nicht viel Zeit habt,
empfehle ich immer mit offenen Karten von Arte, ich weiß nicht ob ihr das Format kennt.
Das sind immer so zwei, drei, vier, fünf Minuten, wo man sich wirklich Karten,
Landkarten anguckt mit der Moderatorin.
Aber es ist sehr, sehr spannend, weil da auch Grafiken dabei sind und man dann
geopolitisch sehr, sehr viel lernt und ich bin mir hundertprozentig sicher,
dass es da auch was zum Thema Computerchips, Taiwan, China und die USA gibt.
Ich habe es jetzt nicht nachgeguckt, aber ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen.
Wir gucken nochmal nach, packen euch das dann entsprechend in die Shownotes.
Ich würde jetzt auch doch mal interessieren, wo Elli gerade gesagt hat,
Caspar hatte den Buch-Tipp dabei, ob das eher so war, dass Elli gesagt hat,
Caspar, ich hätte hier ein Buch. Aber gut, darauf waren wir jetzt nicht.
Ich kann dir das, glaube ich, ganz kurz zusammenfassen. Ich habe mich damals
ja mit neu erschienenen Büchern beschäftigt oder mit bald erscheinenden Büchern
und ich habe tatsächlich,
insofern an Caspar gedacht, weil es ein Hardware-Buch war, so ein bisschen.
Und habe ihm das so ein bisschen, glaube ich, gefragt, möchtest du?
Und er fand es dann doch, glaube ich, ganz interessant.
Ja, dann habe ich das Leseexemplar bekommen und bin ich jetzt ganz ehrlich,
ich habe nicht alle Bücher, die ich dafür rezensieren musste,
immer komplett gelesen.
Jetzt ist es raus.
Das habe ich zum Beispiel durchgearbeitet, weil es sehr spannend geschrieben
wurde. Deswegen habe ich es als Tipp auch nochmal mitgebracht.
Caspar, bevor du noch mehr deiner tiefsten Geheimnisse dich offenbarst.
Von der Playstation, also vom Playstation-Trauma bis hin jetzt zu der Offenbarung,
welche Bücher du für die Rezession durchgearbeitet hast.
Wie sieht's aus? Habt ihr Bock auf eine gute Nachricht? Immer,
immer. Geht auch ein bisschen um Chips so in Ansätzen.
Ist das so?
Okay.
Dann bleiben wir thematisch quasi in einem.
Gute Nachricht.
Bevor wir über die Chips sprechen, machen wir einen kleinen Medizin-Exkurs mal
wieder. Da freue ich mich ja immer besonders.
Und wir sprechen über eine neue Entwicklung für Menschen, die im Alter erblinden
oder ihre Sehschwäche ganz drastisch verlieren.
Wir haben mit im Gepäck einen Mikrochip, eine Spezialbrille und einen Miniaturcomputer.
Und die sollen Betroffenen von AMD helfen, wieder Zahlen, Buchstaben und Wörter zu erkennen.
AMD meint jetzt aber nicht die Computerchips, oder?
Nee.
Ich möchte auch, ich bräuchte mal kurz die Definition, bitte.
Na gut. Also, AMD ausgeschrieben ist altersbedingte Makuladegeneration.
Makuladegeneration.
Jetzt muss ich nochmal, jetzt muss ich, es tut mir leid, ich habe heute viele Fragen. Bitte nochmal.
Ich könnte jetzt angeben und sagen, ach ja, na klar, aber natürlich weiß ich es auch nicht.
Die ausgeschrieben, nee, die altersbedingte Makuladegeneration,
so rum, betrifft tatsächlich in Deutschland fünf bis sechs Millionen Menschen.
Die Zahl habe ich von synex.de, das ist so ein Science-Magazin.
Also ist gar nicht so selten, was passiert. Es gibt zwei verschiedene Arten.
Bei der trockenen Variante sterben nach und nach immer mehr Seepigmentzellen
im Bereich des scharfen Sehens ab.
Also die Zellen einfach all das bedingt.
Und man sieht dann immer weniger Stück für Stück.
Genau, Stück für Stück und gerade so scharfes Sehen, das heißt so ein bisschen
die Weite und Umgebung geht vielleicht noch eine Weile lang,
aber Lesen und so weiter, da fängt es dann an quasi.
Bei der feuchten Variante ist es so, da wachsen Blutgefäße in den zentralen
Bereich der Netzhaut ein und legen ihn dadurch lahm.
Auch nicht schön.
Wir beschäftigen uns heute mit der trockenen Variante, also da,
wo Sehpigmentzellen im Bereich des scharfen Sehens absterben.
Da hat sich nämlich ein Forschungsteam aus Bonn mit beschäftigt.
Und die haben gemeinsam mit Forschenden aus Stanford und ich glaube es war auch
eine britische Forschungseinrichtung beteiligt.
Die haben an einem Implantat gearbeitet. Das heißt, Forschende lieben lustige
Abkürzungen. Ich wollte es gerade sagen. Das heißt Prima.
Und es soll eben PatientInnen mit trockener AMD Sehfähigkeit zurückgeben.
Was braucht man für Prima? Ein Mikrochip, der ist 2 x 2 mm groß und 30 Mikrometer dünn.
Das ist sehr dünn.
Das fasst gut zusammen, ja. Und der wird ins Auge implantiert.
und zwar unter den zerstörten Bereich.
Okay.
Dieses Implantat empfängt Infrarotsignale von einer Spezialbrille.
Damit es funktioniert, brauchst du noch einen Zwischenschritt.
Also ich habe die Brille auf, die filmt mit Infrarot quasi meine Umgebung und
das wird dann an diesen Chip weitergegeben.
Ja, und zwar durch einen Minicomputer, den Patientinnen am Gürtel tragen.
Dieser Computer empfängt quasi das, was die Brille einfängt.
Er vergrößert diese Bilder dann,
verstärkt den Kontrast und schickt das Ergebnis an die Brille zurück.
Und die gibt die optimierten Bilder dann ans Implantat weiter und das Implantat
übersetzt die empfangenen Signale in elektrische Nervensignale,
so wie das normalerweise eben auch so eine Sehsinneszelle machen würde,
um dann diese Reize an die Netzhaut zu schicken und zu sagen,
guck mal, so sieht das aus,
vor dem wir gerade stehen. oder was hier gerade vor unseren Augen ist.
Genau, also wir haben jetzt diesen Prozess mit Brille, Computer,
Computerbrille, Brille, Implantat. Das klingt wie so eine Vorstellungsrunde.
Und das Spannende ist eben, dass das Implantat mit Infrarotsignalen arbeitet,
das Implantat und die Brille.
Und dadurch wird die Arbeit der verbliebenen arbeitsfähigen Sehsinnzellen nicht gestört.
Das ist insofern wichtig, als dass die,
Trägerinnen des Implantats dann ihre vorhandene Sehkraft mit den Benefits vom
Implantat, Brille und Computer kombinieren können.
Und dann können sie im Idealfall zum Beispiel aus eigener Kraft so ihr peripheres
Umfeld noch selber wahrnehmen und mit Hilfe des Implantats so Buchstaben zahlen, sowas.
Elli, wir wechseln heute mal die Rollen. Ich habe jetzt, ich habe hier noch
nicht das Aber, aber jetzt muss ich ja erstmal kritisch nachfragen.
Bei Wissenschaft immer, ja was, wie weit ist denn das Ganze?
Ist das jetzt quasi so der erste Testlauf?
Wie viel, wie viel haben es vielleicht schon getragen oder nutzen es bereits?
Sehr gute Frage. Da haben wir tatsächlich,
das ist auch der Aufhänger so ein bisschen, denn aktuell ist jetzt eben eine
Studie gelaufen, die erste Studie mit 38 PatientInnen, die waren alle über 60
und aus fünf verschiedenen Ländern. an.
Diese Patienten und Patientinnen konnten nicht mehr lesen und schreiben und
keine Gesichter mehr erkennen.
Und was man dann gemacht hat, ist, man hat eben diesen Chip implantiert,
dann muss das einige Wochen einheilen, also damit das Auge sich da dann gewöhnt und so weiter.
Und dann wird trainiert. Man muss trainieren, um Augen und Gehirn an die neuen
Reize zu gewöhnen, um das alles, damit man das irgendwie verarbeiten kann. Mensch.
Dieses Training kann Monate dauern und ich fand es ganz nett.
Das kann sehr unterschiedlich aussehen. Also es gab Leute, die haben Kreuzworträtsel
gemacht. Es gab Leute, die haben gepuzzelt.
Es ist auch jemand U-Bahn gefahren
regelmäßig und hat da ein bisschen versucht, wie ist das so damit.
Und tatsächlich hat sich bei mehr als 80 Prozent der Teilnehmenden die Sehschärfe verbessert.
Über 84 Prozent konnten Buchstaben, Zahlen und Wörter wiedererkennen.
Das ist gut.
Und ich habe auch noch ein Zitat von einer Teilnehmerin mitgebracht. Sie sagt ...
Es ist zwar nicht einfach, auf diese Weise wieder lesen zu lernen,
aber je mehr ich übe, desto mehr kann ich sehen.
Ja, also man muss auch sagen, 84 Prozent von 38 Leuten ist immer noch nicht bahnbrechend viel.
Ja, es sind keine tausend, aber trotzdem, also wenn das jetzt,
ich nehme mal an, dass das nicht die letzte Studie dazu gewesen sein wird und
dass man es weiterentwickelt und wir haben ja oft hier gute Nachrichten,
wo man dann am Ende sagen muss,
der Grundstein ist gelegt, jetzt wird er hoffentlich weiter geforscht und dann
wird das demnächst mal oder in ein paar Jahren so sein, dass man damit vielleicht…,
sehr viel mehr Menschen zumindest eine gewisse Sehkraft wieder geben kann.
Es ist auf dem Weg. Ich habe heute das Aber mit am Start.
Kommt jetzt noch eins?
Es ist eben noch am Anfang und auch die Auflösung des Chips,
die ist noch relativ gering, aber das kann ja besser werden.
Jetzt mache ich das Aber quasi klein mit einem anderen Aber und das Zulassungsverfahren,
Caspar, du hast ja gerade angesprochen, wie geht es weiter?
Für den europäischen Markt, das läuft auch schon.
Das ist doch gut.
Irgendwie hatten wir eine sehr Chip-lastige Folge jetzt zum Schluss raus?
Wir können ja nichts für die Newslage.
Aber Chips make the world go round.
Haben wir da den Titel gefunden?
Ja, möglicherweise.
Naja, dafür war das mal eine sehr wenig KI-lastige Episode. Wir haben ja auch
teilweise Episoden, wo wir nur über KI reden. Also insofern.
Wir sind abwechslungsreich. Schaltet uns nächste Woche wieder ein.
Ich finde es schön, dass ihr gerade Werbung für uns macht in einem Podcast mit
Leuten, die uns gerade schon hören.
Aber vielleicht hören sie uns aber zum ersten Mal.
Und überlegen noch, kommen wir wieder? Und dann muss man jetzt positiv aktivieren, natürlich.
Also ich hoffe, wer bis hierhin durchgehalten hat, kommt nochmal wieder.
Was haltet ihr davon? Wir essen jetzt ein paar Chips. Ich habe nämlich Hunger.
Chips sind keine vollwertige Mahlzeit.
Das ist aber kein Ansatz für ein Abendessen, liebe Stella.
Ja, gut. Dann natürlich höchstens als Nachtisch quasi. Wobei der müsste süßer
sein. Okay, wir driften ab.
Wir machen die Miekus aus.
Wir machen nächste Woche aber weiter. Ihr schaltet wieder ein.
Dann jetzt verraten wir euch, was wir jetzt gegessen haben.
Dann machen wir vielleicht mal wieder eine Remote-Aufnahme.
Mal schauen. Möglich.
Das weiß ich nicht.
Weißt du nicht mehr? Ich find's dir jetzt gefallen daran.
Dass wir uns hier auch haben. Ja, ich finde das schön, dass ihr so in meinem
Wohnzimmer sitzt. Ich mag das.
Okay, da sprechen wir nochmal drüber.
Ihr werdet es erfahren.
Ihr werdet es hören.
Nächste Woche schaltet ein. Und wenn ihr noch jemanden kennt,
der Spaß an unserer Sendung haben könnte, dann empfehlt uns gerne weiter.
Bitte, bitte, bitte. Genau.
Bis dahin. Macht es gut. Tschüss.
Tschüss.
Tschüss.
Das war's schon wieder für diese Woche. Folgt oder abonniert uns gerne in eurer
Podcast-App und lasst uns dort eine Bewertung da. Das hilft uns sehr.
Bis zum nächsten Mal.
Caspar
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