Stärkzeugkasten Folge 3: Einer für Alle(s), Alle für Einen? Von Gruppenleitung und Gemeinschaft
12.10.2021 56 min Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe/Selbsthilfegruppen KISS Pforzheim Enzkreis
Zusammenfassung & Show Notes
Selbsthilfegruppen sind dem Grundgedanken nach originär basisdemokratische Zusammenschlüsse, in denen sich Gleichbetroffene auf Augenhöhe begegnen, füreinander da sind und gemeinsam entscheiden, wenn es um die Belange der Gruppe geht - sei es in Fragen der Wirkung nach innen oder nach außen. Damit eine Gruppe als solche „arbeitsfähig“ ist, müssen verschiedene Aufgaben und Verantwortlichkeiten wahrgenommen werden – es braucht Menschen, die sich um die Organisation und Moderation der Treffen kümmern; Menschen, die die erste Ansprechperson für potenzielle neue Mitglieder sind; Menschen, die sich um die Öffentlichkeitsarbeit der Gruppe kümmern und vieles mehr. Manchmal sind diese vielfältigen Aufgaben und unterschiedlichen Rollen auf mehrere Mitglieder aufgeteilt, in anderen Fällen konzentriert sich das Engagement weitgehend auf die Gruppenleitung. Je nach Selbstverständnis wird diese Rolle dann z. B. auch unterschiedlich als Gruppenleiter/in, Gruppensprecher o. ä. bezeichnet. Es gibt dabei kein „richtig“ oder „falsch“ in der Aufteilung der Aufgaben und Verantwortlichkeiten - maßgeblich ist aber, dass die Aufteilung geeignet ist, den eigentlichen Gruppenzweck zu erfüllen und dass sie so erfolgt, dass es allen Gruppenmitgliedern „gut damit geht“. Überforderung auf Seiten der Gruppenleitung oder Unzufriedenheit damit, dass von den Gruppenmitgliedern „immer nur erwartet, konsumiert aber nicht aktiv mitgestaltet wird“ ist dabei ebenso ein Anzeichen, dass die Dynamik ins Ungleichgewicht geraten ist wie das Empfinden von Gruppenmitgliedern, sich nicht angemessen mit den eigenen Bedürfnissen, Anliegen oder auch Kompetenzen einbringen zu können oder sich nicht wahrgenommen/gehört zu fühlen. Gemeinsam mit unserem heutigen Gesprächspartner möchten wir die Rolle der Gruppenleitung näher betrachten und Impulse geben, wie man selbst den „Status quo“ in der eigenen Gruppe reflektieren kann – um einseitige Überlastung zu vermeiden oder entgegenzuwirken und um neue Entwicklungsmöglichkeiten für jeden Einzelnen und für das Miteinander als Solches zu eröffnen.
Homepage von Klaus Vogelsänger mit Informationen zu seinem Fortbildungsangebot für Selbsthilfe-Engagierte und Essays zum Thema „Selbsthilfe“ http://vogelsaenger.org/
Homepage von Klaus Vogelsänger mit Informationen zu seinem Fortbildungsangebot für Selbsthilfe-Engagierte und Essays zum Thema „Selbsthilfe“ http://vogelsaenger.org/
Kartenset „Wie geht´s? Wie steht´s? Spielerische Impulse für Selbsthilfegruppen“, Selbsthilfebüro Niedersachsen (2016).
„Wie geht´s? Wie steht´s?“ möchte den Gruppen Impulse geben und die Mitglieder animieren, sich in spielerischer Weise mit den verschiedenen Aspekten des Gruppenlebens sowie ihrer persönlichen Rolle, ihren Vorstellungen und Wünschen bezüglich des Gruppengeschehens auseinanderzusetzen. In den Spielregeln wird das Ziel des Spiels folgendermaßen formuliert: „Punkte gibt es in diesem Spiel nicht zu gewinnen, aber die gesamte Gruppe kann gewinnen. Nach einer Beschäftigung mit den Fragen auf den Karten können alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Rolle/Position in der Gruppe gefunden haben, wissen, wie es um die Gruppe bestellt ist und was an ihrer Gruppe besonders ist“. (Quelle: Info-Blatt des Selbsthilfebüro Niedersachsen im NAKOS Rundschreiben vom 24.09.2021)
Weitere Infos zum Kartenset auch unter https://www.selbsthilfe-buero.de/index.php?id=585
Bei Interesse am Kartenset bitte in der zuständigen Kontaktstelle nachfragen, ob dort Exemplare verfügbar sind oder bestellt werden können. Eine begrenzte Stückzahl für Gruppen aus Pforzheim und dem Enzkreis ist verfügbar über die KISS Pforzheim, Anfragen gerne an kiss@enzkreis.de