Theorien Sozialer Arbeit

Katholische Hochschule NRW
Since 10/2021 18 Episoden

Hans-Uwe Otto

Theorien der Sozialen Arbeit

15.10.2021 111 min Staffel 1 Episode 8

Transkript

Herr Otto, welche drei Worte beschreiben Sie am besten? Ich möchte keine drei Worte nennen, die mich beschreiben. Das können andere machen. Okay. Und das sind auch meine Geheimnisse. Klar. Gibt es so etwas wie eine Lebensphilosophie? Das sind große Worte, nicht? Also ob die für mich zutreffend sind, weiß ich nicht. Ich kann höchstens sagen: Wenn man weiß, was man will, dann ist man offen für andere Meinungen und Erkenntnisse. Gibt es so etwas wie einen besten Ratschlag, den Sie jemals bekommen haben? Nein, da bin ich noch zu jung zu. Ein Ratschlag? Das Überleben ist so farbig gewesen - vom Arbeiterdasein bis sonst wo. Weiß ich nicht, welcher Ratschlag mich begleitet hat. Also wissentlich keiner. Gibt es so etwas wie ein Vorbild für Sie in der Sozialen Arbeit? Vorbilder sind die Leute, die in der Praxis wirklich mit Hingabe und vielleicht auch erfolgreicher arbeiten. Das sind die Vorbilder. Sonst habe ich keine Vorbilder in der Wissenschaft. Da gibt es ja die klassischen Vorbilder. Das sind dann die großen Klassiker, aber in der Sozialarbeit habe ich kein, in dem Sinne, historisches Vorbild. Wir wollen etwas Neues machen oder anders machen. Die Geschichte ist die Geschichte und wir sind in der Gegenwart und Vorbilder habe ich hier nicht. Zeitweise geht man auf Kollegen ein, von denen man meint, das ist gut geworden. Vielleicht muss man da mal drüber nachdenken, wenn wir jetzt über den Wohlfahrtsstaat forschen oder auch über die Professionalität. Das wird natürlich beachtet. Aber das Wort Vorbild ist für mich nicht adäquat. Man muss mal ein bisschen selbst überzeugt sein. Und da ich aus einem Milieu komme, was nicht, weder vom Elternhaus, noch von der Ausbildung her, so traditionell orientiert war, habe ich da keine Meldung zu machen. Warum interessieren Sie sich denn für Soziale Arbeit? Tja, diese Frage hätten Sie sich überlegen müssen. Haben wir uns. Ja, aber das kann ich nicht so schnell... Also ich werde mich da versuchen, zu konzentrieren. Ich bin ja als sehr junger Jüngling in die Arbeitswelt gegangen. Das war 1956. Da Wollte ich Kapitän werden, weil ich ja aus Husum komme. Da ich aber farbenblind war, wurde ich nicht zugelassen, also wurde ich doch tief in den Maschinenraum geschickt und dazu ist es angebracht eine Lehre zu haben, die affin ist für diesen Bereich. Und Schleswig-Holstein war damals geprägt durch eine katastrophale Jugendarbeitslosigkeit. Das weiß heute keiner mehr. So wurden dann die Jungen, vielleicht auch die Mädchen damals, ich weiß es nicht, wir waren ein reiner Männertransport, da Wurden wir wieder ausgeschüttet und auf die Lehrstellen verteilt und da ich ja wusste was ich sollte, bin ich dann auf einer Rheinwerft gelandet und bin dort deutscher Facharbeiter geworden. Das ist prägend gewesen in der Mentalität, mehr als die Leute heute vielleicht noch ahnen. Denn der deutsche Facharbeiter hatte einen gewissen Status. Nun, nicht gerade auf der Werft, auf der ich war; das war ein bisschen grausam. Dann ging ich ein Jahr zu Dem Stahlwerk Mannesmann und war da am Hochofen tätig als Eingriffsreserve, wenn der Hochofen stotterte und nichts rausgeben wollte. Dann fuhren wir da mit Blaulicht hin und so weiter. Also das sind meine ersten Erfahrungen, die ich aus dem Arbeitsleben habe, die mich aber so geprägt haben. Zumal ich fern von meiner Mutter, meinen Vater, den kenne ich überhaupt nicht, der war im Krieg gefallen, dann in einem Lehrlingsheim landete. Das war damals ja auch so Mode. Das ist mal kurz wieder diskutiert worden im Austausch, wo werden Lehrlinge gesucht und wo sind ein paar übrig, aber es hat sich nicht durchgesetzt. Das war damals eine richtige Philosophie. Die Jungs können mal rausgehen, so, und wir machen dann Lehrlingsheime. Da gab es Lehrlingsheime auch in Duisburg und notgedrungen kommt man da mit Leuten zusammen, mit Gleichaltrigen, die alle ein gewisses Schicksal haben, denn sie hatten alle keine Arbeit. So. Und das muss man sich dann mal so vorstellen. Uns hatte es zwar gut getroffen, wir wurden auch intellektuell ein bisschen nachgeschult, weil da ein begnadeter Erzieher war, der meinte, er sollte sein Wissen bei uns etwas das alles hat dazu geführt, dass ich auf einmal auch mit einem Milieu natürlich zusammenkam, was ich gar nicht kannte und auch viele Schicksale kennengelernt habe, auch in der Grenzziehung, die sich automatisch aus der Biografie ergab. Und da denkt man, ich war ja nur auf der Mittelschule in Husum, mittlere Reife, meine Herren. Also von daher ist es schon ein Aber wir waren doch so... Ich kam aus einem, ja, sage ich mal so, Grund- und Trotzdem waren wir sozial. Leute, die dies und jenes machten. Wie man eben früher groß wurde und das hat sich dann doch im Laufe der Zeit in Duisburg, wo ich da war, geändert. Zumal das auch eine sehr harte Schulung war. Das war keine Großwerft, sondern die Kumpels erzählten am Montag, was sie zu Hause getrieben hatten. das war richtig maskulin pur. Und auch in der Radikalität der Ansprache und so weiter. Ich hatte ein Schonrecht, weil ich der einzige Lehrling war der Maschinenschlosserabteilung. Aber das war schon für mich genug, um da auch Konsequenzen daraus zu ziehen, Ich war da mit Leuten zusammen in Duisburg-Hamborn, die konnten nicht lesen. Mit denen musste ich ins Büro gehen und musste denen vorlegen, was der Betriebsrat wieder beschlossen hat oder die Geschäftsleitung. So, und wenn man so etwas eine Zeit lang mitmacht, dann stellt man diese Frage: Wie kommt das? Da war noch keine große Flüchtlingskrise oder Einwanderung. Das waren im Prinzip original Deutsche, sage ich mal so. Denn die großen Wellen, die kamen ja später. So, und dann lernt man auch Leute kennen, die Sozialarbeiter waren und sagt: "Ja, was soll ich denn jetzt machen, nachdem ich bei Mannesmann war. Ich denke, die Zeit ist um." Und man hat, wenn man von unten kommt, einen gewissen Trieb nach oben. Zumindest wurden wir so erzogen. Und ich denke: "Was macht man?" Ja, da sagt der eine: "Dann geh doch auf die höhere Fachschule für Sozialarbeit." Fachhochschulen gab es ja noch gar nicht. Da bin ich nach Dortmund gegangen und hab mir das dann so angeguckt, wie der Amerikanismus, theoretisch gesehen, da rüberkam. Und darauf erwuchs auch mein Wunsch, weil ich dann über diese höhere Fachschule später die Zulassung zu einer Sonderreifeprüfung an der Uni Münster erhielt. Und dann hatte ich einen Kanal nach oben, zwar etwas begrenzt, weil man einigFächer nicht studieren konnte. Die Sozialwissenschaften, die waren offen, weil da die Sprachkenntnisse... Es war gut, wenn man ein bisschen Englisch konnte, aber ein bisschen genügte damals. Man hat nicht so viel Englisch gelesen damals. Und tja. So wurde ich dann Sozialarbeiter und habe dann die Sozialarbeit auch kennengelernt von der Pike an, in der Praxis auch, weil die Berufspraktika damals ein Jahr dauerten und danach kriegten wir automatisch das Zertifikat zur staatlichen Anerkennung. Das war ein Kapitel für sich. Ich bin heute erbitterter Gegner dieser Geschichte, weil das ein Eingriff einer anderen Sphäre ist auf die Professionalität der Sozialarbeit. Sie waren ja sicherlich schon dabei: Wir haben große Schwierigkeiten in den Unis gehabt, weil das ja ein Ausschlusskriterium war, wenn man im öffentlichen Dienst arbeiten Das war damals alles integriert. Es war schon ein bisschen Organisation, ein bisschen Rechnen, dann hatte sich das. Heute wird da ein Riesen (Popanz?) daraus gemacht mit wirklichen Ausschlusskriterien. Aber gut. Ich warte auf die nächste Frage. Also das ist der Hintergrund, der mich motiviert hat, das zu machen und auch darüber nachzudenken, was passiert da eigentlich. Das ist das erste und zweitens: Was sind das eigentlich für Menschen die, sage ich mal so, abhängig werden - aus der Not heraus oder weil sie nicht sich sehr integrieren in die normative Kontrolle. Wer ist das eigentlich und was passiert mit denen? Also die klassische Heimerziehung habe ich ja auch noch erlebt und... Na ja, ich höre erst mal auf. Ja, aber die Frage ist, wenn Sie das so beschreiben... Also das ist ja sehr nachvollziehbar, dass Sie dann die Sozialarbeit entdeckt haben. Dann könnte man ja denken, dass Sie in den Bereich der Praxis vor allen Dingen reingehen wollen und sie haben sich aber auch sehr mit der Theorie oder vor allem auch mit der Theorie beschäftigt. Das hängt damit zusammen, weil ich natürlich schon ein bisschen geschult war und merkte: Was macht die Praxis eigentlich? Also in der Heimerziehung habe nur Leute erlebt, die... Das war praktisch ein Diakon. Ich sage: "Wenn das ein Freistaat und so..." Da war wirklich die klassische... - Ich sage: "Was macht ihr denn?" "Die Disziplinierung." Da sagt er: - "Hier, du siehst doch hier meinen..." Das war ein schönes Ledergurt. Da hat er geschlagen. (Unv.) Und alle solche Sachen. Die liefen ja noch damals. Oder die Arbeitsorientierung. Ein anderes Heim, wo wir auch waren, die stellten Lampenzutaten her Für Hella in Lippstadt. Die dachten natürlich gar nicht darüber nach, ob die so einen Arbeitsvertrag haben oder was das... Sondern wir guckten uns das an. Wir wurden ja auch naiv geschult eigentlich. Das muss man so sagen. So, und dann kam der nächste Punkt, dass ich sage: "Okay, ich studiere jetzt", und studierte Soziologie bei Schelsky und (Clarsens?) in Münster. Und da war ein bisschen Psychologie mit verbundenen, ein Nebenfach; Psychologie und so ganz verhalten tauchte auch ein Erziehungswissenschaftler auf, der sagte: "Ich lehre euch Sozialpädagogik". Aber da wurde mir natürlich klar, das, was man sieht, das sieht man, aber das, was man sieht, erklärt die Lage nicht. Da kann man höchstens beschreiben und sagen, wie ich das mache. Aber wie funktioniert das eigentlich und warum funktioniert das immer so und nicht anders? Das waren die Fragen, die ich dann doch im Studium auch bearbeitet habe und später auch war das der Ansatzpunkt, um sich kategorial eigentlich mit der Praxis, aber auch mit der Wissenschaft auseinanderzusetzen. Die Wissenschaft war damals auch nicht so viel. Wir hatten die geisteswissenschaftliche Erklärungsfolie über Soziale Arbeit; Ethik, darf man nicht sagen, kann man, aber die war eben mehr wie nur ein Fach, sondern das war eine Richtung. Und wir hatten die klassische Pädagogik. Der klassische Pädagoge war ja dadurch gekennzeichnet, dass der sagt: "Ich weiß besser als der Zögling", wie es ja damals hieß, "was er werden sollte und was er leisten kann." Die Pädagogen, das sind nicht die Besten, aber die sieht man ja. Die Pädagogen waren da fixiert, gewissermaßen eine Linie für die Zöglinge vorzuzeichnen und solche Geschichten. Und die Sozialwissenschaft hat sich dann ja zumindest bemüht, wenn auch langsam, darüber zu sehen: Gibt es eine Theorie im Hintergrund, die erklären, die nicht nur beschreiben kann. Beschreiben - da gibt ja wunderbare Bücher auch, aber die Frage ist ja: Wie erklärt sich dieser Zusammenhang? Wieso kommt es, dass spezifische Formen sich immer wiederholen? Teilweise heute ja auch. Eine große Revolution ist in der Jugendhilfe bis heute nicht passiert, sondern man versucht so ein bisschen das, was gewesen ist, in eine Modernisierung, in einen Modernisierungsaspekt zu packen. Aber die Heimerziehung ist genauso wie sie war: institutionell. Natürlich mag es bessere Leute geben, aber wer sind denn die besseren Leute? Das sind... Ich will die gar nicht persönlich kritisieren, aber da sind Erzieher, die das machen. Oberhalb des Erzieherstatus gibt es eigentlich wenig Leute, die bereit sind, in Schichtbetrieben, wie es ja heute ist... Ich bin ja groß geworden da hat der Erzieher mit den Kindern gewohnt in einem gewissen Zusammenhang. Das ist ja heute alles gar nicht mehr, aber das ist was Ich will das Alte nicht schönreden, sondern ich sage nur: Der große Bruch ist eingetreten, nachdem man dann über die geisteswissenschaftliche Pädagogik reflektierte. Und das kann nicht hinreichend sein. Viele glauben dass heute noch. Ist ihr gutes Recht. Und da fing bei mir die sozialwissenschaftliche Beschäftigung an mit den Dingen, die mich bis heute eigentlich geprägt haben. Wie heißt das so schön? Theoretisches Subjekt und Gesellschaft, Subjekt und Kontext oder so. Das sagt sich leicht, ist aber theoretisch schwierig. Aber damit bekommt man dann auch Zugriffssmöglichkeiten zu Erkenntnisfeldern, die bis dahin nur ansatzweise Als nächsten Gast in unserer Interviewreihe begrüßen wir ganz herzlich Hans-Uwe Otto. Einen schönen guten Tag, Herr Otto. Bevor wir zu unseren fachlichen Fragen kommen, möchte ich mal versuchen, ihre fachliche Biografie zumindest in den Eckpunkten vorzustellen. Das wird nicht so ganz leicht sein, denn sie ist natürlich sehr komplex, sehr umfangreich. Also Sie haben zunächst einmal eine Facharbeiterlehre als Maschinenschlosser in der Industrie und eine Tätigkeit, unter anderem in einem Stahlwerk, ausgeübt. Sie haben die Höhere Fachschule besucht für Sozialarbeit in Dortmund, waren dann einige Zeit als Sozialarbeiter tätig und haben dann aber recht bald das Studium der Soziologie mit den Nebenfächern Pädagogik, Psychologie und Volkswirtschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster aufgenommen. Kurz nach ihrer Promotion, 1974 müsste das gewesen sein, haben Sie eine Professur für Erziehungswissenschaft und Sozialpädagogik an der Universität Bielefeld übernommen und haben dort den Diplomstudiengang Soziale Arbeit oder, damals wahrscheinlich hieß er wahrscheinlich Sozialpädagogik, und sind bis heute dort auch noch mehr oder weniger tätig. Komme ich gleich nochmal kurz drauf. Sie sind langjähriger Honorarprofessor an der School of Social Policy and Practice der University of Pennsylvania in Philadelphia und außerordentlicher Professor an der Shanghai Universität in China. In verschiedenen Zeitabschnitten waren sie auch Gastprofessor an den Universitäten Chicago, Zürich, Bloemfontein in Südafrika. Sie sind Ehrendoktor der Universität Halle-Wittenberg, der Universität Dortmund, der University of Ionina, das liegt in in Griechenland und der State University Sankt Petersburg. Das ist eine besondere Sache. In zahlreichen Gremien, die man hier kaum aufzählen kann, zumindest nicht vollständig, in unterschiedlicher Funktion waren sie tätig. Vor allem sind hier sicherlich zu nennen die umfassende Tätigkeit in den wissenschaftlichen Berufsvereinigungen, also in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, dort auch in der Kommission Sozialpädagogik; die Gründung der Theorie und Empirie AG für den Bereich Soziale Arbeit, die bis heute im Tagungszentrum Haus Neuland in Bielefeld ihr Diskussionsforum durchführt; die kooperative Leitung des Internationalen Phd-Forschungsprogramms Education and Capabilities mit der Universität Dortmund; Aufbau internationaler Forschungsnetzwerke im Bereich der Sozialen Arbeit und auch die Auseinandersetzung mit der sozialpädagogischen Disziplin Bildung in Russland und China. Sie waren Vorsitzender der Sachverständigenkommission des neunen Jugendberichts der Bundesregierung über die Situation der Kinder und Jugendlichen und die Entwicklung der Jugendhilfe in den neuen Bundesländern, 1994 war das; Mitgründer und Leiter des 2006 gegründeten Bielefelder Center for Education and Capabilities an der Universität Bielefeld und seit 2008 sind Sie Senior Research Professor für Soziale Dienste und Erziehungswissenschaft. Ihre Forschungsschwerpunkte lagen von Anfang an in der kritischen Analyse der Jugendwohlfahrt in Deutschland und Europa und der Theorieentwicklung reflexiver Professionalität sozialer Dienste, das unter anderem auch sehr intensiv mit Bernd Deve zusammen, sowie seit einigen Jahren auch in der Weiterentwicklung des Capability Approachs. Gegenwärtig forschen sie im Bereich der grundsätzlichen Veränderung der Organisations- und Arbeitsbedingungen der Sozialen Arbeit, die wie Sie sagen, unter dem Druck einer neoliberal ungesteuerten Sozialpolitik hervorgerufen werden. Ihre Publikationsliste ist ausgesprochen umfangreich. Ich denke wir werden einige Eckpunkte hier nennen. Gemeinsam mit Hans Thiersch haben sie das "Handbuch Soziale Arbeit" herausgegeben, ein Klassiker - jeder Studierende der Sozialen Arbeit wird es kennen. Ich halte es nur kurz in die Kamera. Jetzt erschienen in der sechsten Auflage. Sie sind Gründer und Herausgeber der ebenfalls, hoffe ich zumindest, bei allen Studierenden bekannten "Neuen Praxis", die überdies mit der Fachzeitschrift "Sozialwissenschaftliche Literaturrundschau" ergänzt wurde. Sie sind Gründungsherausgeber, zusammen mit Walter Lorenz, des "European Journal of Social Work", der "International Forum for social Professions" und Sie haben gemeinsam mit Fabian Kessel "Social Work in Society". Das ist wohl ein internationales Open Access-Journal für erziehungs- und sozialwissenschaftliche Forschung der Sozialen Arbeit und der Sozialpolitik. Ihre Beiträge zur Theoriebildung der Sozialen Arbeit in all den vielen Jahren haben Sie unter anderem und das aber auch hier noch einmal besonders vermerkt, mit Bernd Deve verfasst, der leider viel zu früh verstorben ist vor zwei Jahren. Beispielhaft zu finden sind Beiträge zum Thema Professionalisierung und gesellschaftliche Neuorientierung in dem Buch "Gesellschaftliche Perspektiven der Sozialarbeit", Band 1 und 2. Ja, das ist jetzt sehr wenig kameratauglich. Genau, das müsste bei Luchterhand erschienen, eigentlich so aussehen und das wäre auch der nächste Titel. Hier geht es also in dem Buch "Soziale Dienste im Wandel 1" um die Fragen der Verwissenschaftlichung ohne Selbstreflexivität, also die Produktion und Applikation wissenschaftlicher Problemdeutung in der Sozialarbeit und Sozialpädagogik und dann vielleicht nochmal etwas noch aktuelleres. Sie haben zum Thema Capability Approach, was ja auch schon jetzt Ihr Forschungsschwerpunkt ist, herausgebracht "Capability-Promoting Policies enhancing individual and social Development" zusammen mit Melanie Walker und Holger Ziegler und zu guter Letzt zeigen wir auch noch einmal ein Buch, da geht es um das Thema "Empowering young people in disempowering times". Das ist ein recht aktuelles Buch, in 2018 jetzt erschienen. Die soziale Arbeit, die wird ja quantitativ ausgereizt bis ins Letzte. Ich weiß nicht, wie es hier ist, aber die Bielefelder Fachhochschule und nicht nur da, die quellen ja über. Da ist nichts mehr frei. Das sind ja richtige Output-Maschinen eigentlich geworden und der Sozialarbeiterberuf, das läuft ja heute alles unter akademisch, was ja auch gut so ist, ist ja der Beruf, der die geringste Arbeitslosenquote unter den Akademikern hat. Das muss man sich mal vorstellen. Wir waren früher immer die Letzten. Wir wussten gar nicht wie das geht. So. Wo kommt das her? Weil wir so gut sind? Das glaubt ja wohl keiner. Sondern das liegt daran, weil sich eine gesellschaftliche Drucksituation entwickelt. Und es gibt eine nicht zu übersehende Konkurrenz mit anderen Disziplinen. Die greifen alle zu, alle. Das was wir früher als unser eigenes Feld betrachteten, die ganze Kinder- und Jugendhilfe, das war unser. Das ist nicht mehr so. Ich habe gerade aus Berlin gehört, 60 Leute sind jetzt zusammengerufen worden, um das neue SGB VIII zu machen. Von den 60 sollen, ich muss das noch überprüfen, 15 aus dem Bereich der Sozialarbeit sein. 15. Da fragt man sich: Was sind das andere für Leute? Psychologen, Soziologen, Juristen und so weiter, die alle mit der heimlichen Arroganz da reinkommen: "Wir wissen, wie es geht." Die Sozialarbeiter eigentlich nicht so sehr. Die haben ein anderes Erklärungsmodell. Wenn Sie dann mit dem Psychologen reden, der wird andere Aufschlüsselungen über eine Problemsituation vornehmen, als ein Soziologe oder so. Es geht ja gerade über die Kindesmisshandlung und Kindeswohlgefährdung, da haben die ja ein neues Arbeitsfeld entdeckt. Und das wird auch stark vertreten, auch gegenüber den Ministerien, dass gesagt wird: Wir. Zum Beispiel mit den Evidence Base-Geschichten, Arbeiten in der Psychologie oder so, sind sie nicht ansprechbar von der Vision und von irgendwelchen eigenen Erkenntnissen her. Also, das kommt ja und wenn man das alles so nimmt... Also quantitativ... Nachfrage und optimal qualitativ, geht der Weg nach unten. So würde ich das sagen. Qualitativ geht er nach unten und quantitativ geht er nach oben. Wie man damit fertigwerden wird, das weiß man nicht. Da kommen wir vielleicht... Aber das wird sowieso nicht mehr gefragt nachher. Also deswegen sage ich: die ganze Ausbildung muss zehn Semester dauern, zehn. Aber nicht in einem Rutsch. Man kann ja erst seinen Bachelor machen, dann kann man sich ja hier, hier heißt nicht hier, einen Master kaufen. Da muss man ja Geld geben in der Uni und in den Fachhochschulen. ja umsonst. Auch eine Frage, über die man lange nachdenken kann. So. Und dann will man sehen, wo das eigentlich hinläuft nachher. Also mit den zehn Semestern... Man kann studieren und man kann eine Weiterbildung machen. Wenn man von einer Profession redet, die sich nicht nachhaltig immer weiterbildet, ist der Begriff der Profession im Sinne der Professionalität falsch. Und das weiß ich aus den amerikanischen Verhältnissen. Die denken gar nicht drüber nach. Die sagen, okay, certified social worker, das heißt, du hast zehn Semester, aber die brauchst du nicht in einem Rutsch Drei oder vier Jahre und das wird dann hier akkretiert. So. Das heißt, man kann sich den Weg aussuchen, den man wählt. Aber wenn man den Status des ausgebildeten professionellen Sozialarbeiters haben will, muss man dieses haben, diese zehn Semester oder so. Und die kriegen ja auch besondere Qualität. (Unv.), jedes Mal rüber, da heißt das nichts. Da geht man zwangsläufig als kleiner Provinzler rüber und sieht den certified social worker. Die sind in anderen Bereichen, in der Versicherungsbranche oder sonst überall tätig. Aber sie annoncieren die auch und diese Annonce wird auch akzeptiert. Da sind wir in Deutschland noch ein bisschen von entfernt, nicht? Dass das nicht jeder mag, das ist ja auch... Das allgemeine Denken der Öffentlichkeit über Sozialarbeit hat sich ja vom Grundsatz her schon etwas verändert. Wir sind ja nicht mehr diskriminiert, wenn wir sagen: "Ich bin Sozialarbeiter." Die Zeiten, die kenne ich auch noch. Und dass man Sozialarbeiter ja sozialer..., aber die Bevölkerung wusste ja gar nicht, was das war. Aber in diesem Sinne muss man aufpassen, was sie hier tut und da denke ich, ist das Thema, über das wir dann nachher nochmal reden, der Professionalität für uns, ich gehe immer von uns aus, das ist es immer mein inzwischen verstorbener Freund Bernd Deve, der dazu gehört, das zentrale Eingangstor in eine qualifizierte Ausbildung, die auch versucht, den Status der Sozialarbeit auf der Höhe der anderen Wissenschaft, wobei man über andere dann nachdenkt, der anderen sozialwissenschaftlichen Attitüden dann auch da..., wenn man dahin will. Denn man muss, wie gesagt, ein Erklärungsarsenal zur Verfügung haben. Zum Beispiel, wenn wir sagen: Kinder aus armen Familien. Das ist ja heute Gang und Gebe. Das interessiert es keinen mehr in Deutschland, obwohl die Zeitungen voll sind davon. Aber die Zahl ist ja lang; es sind ja zweihunderttausend wieder dazu gekommen. Eins Komma sechs Millionen, was das war so in etwa da. Das kann ich jetzt nicht so sagen. Aber so die Größenordnung ist es. So, und die kommen ja nun wirklich in einer unendlichen Schlange auch ins Jugendamt. Irgendwas passiert ja immer. Die Familie ist nicht so aufgestellt, dass sie eine Erziehung gewährleisten kann - aus den verschiedensten Gründen, die man sich vorstellen kann. Arbeitslosigkeit zum Beispiel. Der professionell Ausgebildete muss in der Lage sein, erst einmal zu wissen, was heißt eigentlich Armut. Dann muss der normale Sozialarbeiter... Der sagt vielleicht: "Wir haben nicht genug Geld" Könnte sein. Ist ja nicht falsch. Der stärker da reingehen muss und sagen: Wie entsteht eigentlich Armut? Wir leben in einer hoch kapitalistischen Gesellschaft. Unser alter Kanzler, der Herr Schmidt, der der Kapitalisierung der Gesellschaft nicht allzu stark gegenüberstand, hat mal gesagt: "Wir leben in einem Raubtierkapitalismus." Das hat er in einer Zeitung geschrieben und das ist heute auch hoffähig. Ich könnte mich mit Ihnen wahrscheinlich darüber unterhalten und würde nicht negativ... Das ist heute üblich. Man redet ja über den Kapitalismus, der uns ja selbst prägt. Das ist ja so. Was sollen wir sonst... Wer das nicht begriffen hat, aber das geht ja gar nicht anders. Die Armen werden immer mehr und die Reichen nicht weniger, aber die bekommen immer mehr. So geht das ja. So, und da kommt dann eine Wissensfrage auf, wie das Wissen also Erklärungswissen liefert, dass man das verstehen kann, warum das so ist und dass man vielleicht auch verstehen kann, ob da was dagegen zu tun ist oder nicht zu tun. Das will ich jetzt gar nicht bis zum Ende hier durchdefinieren. Aber das sind die Situationen, die ich jetzt sehe, die notwendig sind, dass auch die Sozialarbeit sich da ein bisschen mehr aktiviert und nicht nur Algorithmus und Digitalisierung betreibt, weil das sind ja bislang in erster Linie Arbeitsverfahren, aber keine Erklärungsverfahren. Soweit ist es ja noch nicht. So, und dann habe ich eine kurze Nachricht, die vielleicht dazugehört. Die Konsequenz, die ich natürlich gezogen habe, ist, im Kollektiv etwas dagegen zu machen. Die "Neue Praxis" enstand. Das war damals ein Novum, extrem links waren. Und wir hatten zu Anfang fünf tausend und haben jetzt tausend. Warum? Es hat sich alles etwas (unv.) und Radikalerziehung, Klassenkampf, die gibt es nicht mehr. Das ist die eine Sache gewesen und es wurde die Theorie AG gegründet in Bielefeld und die Empirie AG, da war Mollenhauer und andere noch dabei. Weil man auch dann doch... Man wollte in einer Gruppe zusammen sein, sich vergewissern über notwendige Einsicht. Dann haben wir nachher die, das war aber später, eine englische Zeitung gegründet und so weiter. Es kam mir darauf an, ein Diskussions- und Publikationsbereich zu lancieren, der immanent Qualität signalisiert, aber erst mal den Leuten die Möglichkeit gibt, sich miteinander zu verständigen und auch den jungen Leuten nachher zu zeigen, wo sie vielleicht ein bisschen drauf achten sollten. Ja, zentrale Begriffe ihrer Theoriebildung sind Professionalisierung, Professionalität und auch Dienstleistung; stellvertretende Deutung ein weiterer Begriff. Und sie sehen prima die Veränderungs- und Modernisierungsbedarfe der Sozialen Arbeit in einem institutionellen oder in der institutionellen Verfasstheit und vor allen Dingen in ihren politischen Fragestellungen und weniger in den Fragen der pädagogischen Beziehungsgestaltung. Frage an Sie: Weshalb ist Ihnen dieser institutionskritischer und auch der politische Kern der sozialen Arbeit so wichtig? Sind mir deswegen wichtig, weil er der Ausgangspunkt ist zum Verständnis der Funktion und auch der allgemeinen Arbeitssituation in der Sozialen Arbeit. Wer das übersieht und meint, alleine durch die, ich sage mal, Interaktionsanalysen der Tatbestände, die wir dort finden, eine Erklärung über die Funktionsbeschreibung hinaus zu entwickeln, das, glaube ich, zieht nicht. Meine Frage eigentlich lautet Struktur- und handlungstheoretische Betrachtung sozialarbeiterischen Handelns. Also weit bin ich nicht weg, wie Sie das definieren. Es kommt ja darauf an: Was kann eigentlich der Sozialarbeiter in der realen Situation leisten, was andere nicht leisten? Wo liegt die konkurrierende Situation, die überwunden werden müsse? Es wird heute immer sehr schnell geredet Interdisziplinarität, Psychologen, Juristen und so weiter. Da sage ich immer: Was meinen Sie eigentlich damit? Also mir ist klar, was das heißt, aber welche Qualitäten sind eigentlich notwendig um das sozialarbeiterische Handeln zu erklären? Was wird da gemacht? Werden da nur die Routinen wiedergegeben, die man quasi aus Erfahrung kennt? Die Frage ist: Wenn da Leute mit Problemen auftauchen, versucht man sie in erster Linie so gut es geht... Man muss vorsichtig sein, dass so Kritik nicht immer als Kritik über das Ganze definiert wird, aber man muss in der Lage sein, zu sagen: Wo liegen Ansatzpunkte einer sozialen Arbeit? Das ist für uns die Frage: Was ist sozialpädagogisches Handeln und qualifiziertes sozialpädagogisches Handeln ist eben die Professionalität, nicht die Profession. Fußball ist heute professionell. Aber die Professionalität bedeutet, dass dort wissenschaftssystematische Verknüpfungen geleistet werden, die zu einer spezifischen Qualität führen. Das ist genau der Ansatz, den wir verfolgen. Wir kommen ja nachher noch darauf. Also nur nochmal als kleine Ergänzung, was wir jetzt in erster Linie betreiben, ist eine Europäisierung unserer Ideen, weil ich jetzt zentral auch mit Holger Ziegler zusammenarbeite. Die Bielefelder Arbeit war immer, nicht in einem Kollektiv, aber in einer Zusammenarbeit. Alle, die während meiner Zeit dort die Assistenten gewesen sind, haben immer mit mir auch gemeinsame Ideen entwickelt. Und immerhin ist das nicht erfolglos gewesen, denn bislang haben wir 15 Professoren, die aus dieser Diskussion hervorgegangen sind und die auch jetzt schon oder in absehbarer Zeit das Sagen haben werden, da gehe ich mal von aus. Es wurde früher immer gesagt: "Von hier nach oben: Bielefeld. Von hier nach oben: Tübingen." So war es. Heute ist es anders. In Hildesheim gute Leute, in Hamburg gute Leute, aber so viele Unentdeckte gibt es auch nicht immer. Kassel kommt natürlich dazu und so weiter. Also wir haben zwei große collective emperial research Projekte; große Projekte mit jeweils dreißig Leuten im Endeffekt bei der EU. Wir haben auch beim Marie Curie Excellent Program für Phds eins gehabt. Das ist immer mit elf oder zwölf europäischen Kollegen. Der große Vorteil ist: Das bietet uns eigentlich Europa in der Hinsicht. Und wir wissen, Sozialarbeit ist immer auch historisch geprägt. In jedem Land. Was wir hier haben, auch in den christlichen Wurzeln zu anfangs. Das ist denen alles fremd irgendwo. Auch die katholische Soziallehre, die ja prägend für uns war und dann nicht mal die schlechteste. Also das kennen die anderen gar nicht. Die Wohlfahrtsverbände, die immer noch auf Staatskosten versuchen ihre eigene Norm natürlich auch zum Tragen zu bringen, denn teilweise werden ja über 90 Prozent der Aktivitäten vom Staat bezahlt. Kindergärten zum Beispiel. Und das kennen auch andere europäische Länder gar nicht. Deswegen ist ja der Widerstand, wenn von der EU verlangt, dass diese Form der staatlichen Unterstützung von Wohlfahrtsverbänden, nicht nach der deutschen Agenda läuft, sondern die haben halt das so nebenbei. Und wir haben einen großen Sonderforschungsbereich mitbetrieben und auch mitbegründet und neun Jahre lang immer das erste Graduiertenkolleg bei der DFG gehabt. Da war das Wort Jugendhilfe bei der DFG, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, überhaupt nicht bekannt. Und da musste man dann doch ein bisschen zur Sache gehen. Heute redet keiner mehr schlecht darüber, weil es erfolgreiche Studien geworden sind. Aber das ist natürlich auch eine Orientierung, wenn man sich neun Jahre verpflichtet, immer mit der Zwischenevaluierung und dann... Man macht sowas. Das hat aber großen Einfluss gehabt, auch zumindest für die, die da waren, in der Jugendhilfe. Das sind einige Bücher, die Sie genannt haben, das finde ich auch gut so, aber wir haben jetzt mittlerweile 15 Bücher, die in Englisch publiziert sind. Das macht uns besonders stolz und mich, denn es ist nicht einfach, aus der deutschen Situation in diesen Verlagen Fuß zu fassen. Es ist ein ganz anderes Leben, dass man über sich... und Kritik, die da gemacht wird. Und in der Regel wird das ja über (Butrich?) und so gemacht. Haben wir auch am Anfang, klar. Da ist gar nichts dran zu kritisieren. Nur Wir haben uns in diesen Veröffentlichungen in den letzten Jahren etwas zurückgehalten, was den deutschen Markt angeht. Weil für mich der deutsche Markt zwar immer noch wichtig ist, aber im Endeffekt nicht unbedingt immer den Appeal noch hat. Denn radikale Neuerungen, das ist ja auch die Professionalität... Das sind auch all die Leute, die Sie hier haben. Das ist alles bekannt. Es ist auch wichtig, dass andere das vielleicht lernen. Aber es gibt keinen radikalen Neuansatz, Das muss man vielleicht anders machen." Die ganze Gesellschaft verändert sich rapide. Und alle behaupten, jetzt kommt was neues, wir gehen neuen Zeiten entgegen. Die soziale Arbeit, die denkt über die neuen Zeiten nach, aber die hat kein Angebot verfügbar. Weil ja das Ausgangsklientel, sage ich mal so, immer in dem alten Rahmen bestehen bleibt. Und keiner macht Anstalten diesen Rahmen zu durchbrechen. Von daher ist es so, wie es war. Sie haben ja eine fachliche Positionierung vorgenommen mit Bernd Deve und die Überzeugung vertreten, dass die Soziale Arbeit einer sozialwissenschaftlichen Fundierung und auch einer gesellschaftstheoretische Fundierung bedarf. An welchen gesellschaftstheoretischen Positionen richten Sie Ihre Theoriebildung eigentlich aus? Also heute würde man wahrscheinlich stärker marxistisch vorgehen. Das ist ja wieder ein Erkenntnisprozess, der zunimmt. Vorher sind wir natürlich Anhänger auch der Kritischen Theorie gewesen, weil die Kritische Theorie klar immer das Verhältnis von Subjekt und Gesellschaft in den Mittelpunkt stellt. Und das war unsere prägende Einsicht. Wenn man nicht diese Kombination hat, Subjekt und Gesellschaft, dann vergisst man, dass die Sozialarbeit weil das Verständnis der Sozialen Arbeit, egal wie man es dreht, hängt davon ab, wie die Gesellschaft sich selbst darstellt. Das ist der Ausgangspunkt die offensiv gegen Pädagogik gehen. Im Gegenteil. Wenn man im klientelen Interaktionismus sich bewegt, kommt man, unserer Meinung nach, wenn man anspruchsvoll ist, um entsprechende, auch progressive Pädagogik nicht herum. Was man machen kann ist... Nein, da kommt man nicht herum. Und von daher haben diese wissenschaftlichen Erklärungsmomente alle ihren Sinn, wenn sie denn immer sich aufsetzen oder ergänzen aus einem Erkenntnisprozess über die Verfasstheit der Gesellschaft. Sonst geht das nicht mehr. Denn, wie gesagt, ich kann es nur wiederholen: Ich sehe keine Bewegung, das Drama der armen Kinder zu durchbrechen, um das mal an unserem Beispiel zu sagen. Es gibt eine Untersuchung von Bertelsmann, die ist vor einem halben Jahr erschienen. Die haben herausgefunden, dass arme Kinder schulisch arm bleiben, bis auf wenige, weil sie sagen, das Herkunftsmilieu setzt Normen, die nicht in der Regel korrespondieren zu den offiziellen Schulen der Leistungsorientierung. Sich so zu emanzipieren, um den schulischen Anforderungen gerecht zu werden. Das war eine interessante Untersuchung, die ich auch nicht von Bertelsmann erwartet hätte. Denn das besagt ja eigentlich: Es ist so, wie es war. Es gibt immer kleine Veränderungen. Aber die Veränderungen, die haben wir schon beim Bundeskanzler gehabt, Der Schröder, der ist ja aus erbärmlichen Verhältnissen groß geworden. Der Vater war weg, ist im Krieg gefallen, die Mutter war gewissermaßen also unterstes Milieu. Aber man kann natürlich auch da rauskommen. Das heißt das ja nicht. Nur, das ist eine ganz kleine Minderheit. Und wie ich Ihnen gesagt habe, das stand auch vor kurzem in der Zeitung: es gibt zweihunderttausend arme Kinder mehr. Da muss man sich doch fragen, was soll eigentlich die Sozialarbeit machen? Dagegen an kann sie ja gar nichts tun. Sie kann ja nur die Armutspopulation gewissermaßen verwalten - in einer Art, die den Betroffenen gewissermaßen zumindest nicht sämtliche Illusionen raubt oder dergleichen. Was könnte denn die Soziale Arbeit mit ihrem Theorieansatz in Bezug auf das Beispiel, das Sie gerade genannt haben, tun? Na, die Soziale Arbeit kann zumindest versuchen, den Betroffenen auf eine gewisse Startposition zu bringen, nämlich auf ihre eigene Klärung der Situation, die sehr wichtig ist. Und das kann man schon. Also wenn wir da weitergehen in die Reflexivität... Reflexivität ist im Endeffekt, dass ich gemeinsam mit den Betroffenen versuche, ihnen neue Befähigungen zu ermöglichen, die sie aber selbst entwickeln. Das ist der Punkt. Ich schreibe ihnen nichts vor. Ich habe ein Beispiel aus der Schweiz. Das ist aus einem Projekt, das wir mit Schweizer Kollegen gemacht haben. Die haben derart Betroffene, über die wir jetzt mal reden, ein Jahr in ein Programm hineinbringen können, da sollten die wie die Amerikaner sagen: "How to become a subject?" Wie können die sich eigentlich entwickeln? Agency. Wie geht das eigentlich? Und wir wissen alle, meistens kommen ja die Kollegen, mit denen ich zu um es mal ganz simpel zu sagen. Und in dem Milieu, über das wir jetzt reden, da werden an sich keine Bücher gelesen. Das ist Wissen. Das ist gar keine Diskriminierung, sondern das sind ja wissenschaftliche Erkenntnisse. Und die haben die alle mal zusammengeholt für ein halbes Jahr. Die standen vor einer Berufswahl und das war eben alles ungünstig und haben denen Unterricht in Kunst gegeben: Malen, Theater und so weiter. Die haben also Aspekte ihrer Lebensphilosophie, die sie noch gar nicht kannten, eigentlich herausgearbeitet. How to become a subject? Wie wirst du zu einer Persönlichkeit? Was brauchst du dazu? Gut, hier in Nordrhein-Westfalen wurde mal gesagt, jedes Schulkind sollte ein Musikinstrument spielen. Ein Beispiel: Eine Frau war da, die wollte Automechanikerin werden. Das war so ihr Traum. Sie war sehr robust und man konnte sich vorstellen, wie sie da auch und so weiter... Heute als Mechatroniker, das ist schon etwas anders. Da kann man nicht so richtig mehr... So. Und nach dieser Periode, die war ja nur sehr kurz, wurden die wieder befragt und da sagte sie: Früh aufzustehen." Aber sie hatte etwas für sich geklärt. Das Verhältnis hatte sich für sie (unv.). Und das heißt, es werden ganz andere Dimension auch für diese Kinder oder Jugendliche verfügbar gemacht, die sie aus ihrem eigenen Herkunftsmilieu gar nicht kannten. Das sind schon, denke ich, sehr fundamentale Ereignisse. Also wir machen jetzt ja so eine Geschichte, über Ganztagsbildung. Oder über Entfremdung. Das sind alles so Kategorien, die übergreifend sind. Wir sind ja auch der Meinung, dass natürlich mit den Ganztagsschulen, da haben wir auch ein großes Projekt mal gemacht, eigentlich was passieren müsste, wenn man sie denn nämlich als Idee aufgreift, die auch was verändern könnte. Das ist ganz schwierig, aus den Baulichkeiten heraus, aus der Größe. In Bielefeld hat die Gesamtschule, die Ganztagsschule 1500 Schüler, glaube ich. Das sagen die Leute jetzt: "Das war früher mal gut. Heute fahren wir mit dem Polo." Und warum? Weil das offensichtlich ergiebiger ist, als solche großen Lernmaschinen. Wir haben zum Beispiel in Bielefeld die Laborschule und die wurde die ersten drei Jahre zur freien Verfügung der Kinder gestaltet. Es gibt ja Modelle. Aber die sind gegen die tradierte Norm schwer durchzusetzen. Das ist nicht so, dass der Staat mit dem Knüppel dahintersteht, aber auch die Eltern achten darauf, weil sie auch infiziert sind vom Leistungsdenken, dem diese Form der gesellschaftlichen Verwirklichung über kapitalistische Reflektionsebenen gewissermaßen bereitstellt. Das fängt ja schon bei einem Kindergarten an. Es Machen. Und der sagt: "Ich verkaufe denen mehr oder weniger tradierte deutsche Erziehung. Die sollen spielen." Das war ja früher dort der zentrale Ausgangspunkt. Und ich bin ja so groß geworden, dass ich auf der Straße gespielt habe in Husum. Das ist keine so kleine Stadt, aber auch nicht so groß. Ich kenne das gar nicht anders. Heute fällt das ja alles weg. Heute wird ja alles vermarktet. Da standen gestern in der Zeitung die unterschiedlichen Beiträge, Beträge, die gezahlt werden müssen von den Eltern und da wird ja das letzte Schuljahr, das letzte Kindergartenjahr, war frei. Da sagte der Kommentator: "Aber nützt das? Die kommen immer eher schon wieder in den Kindergarten." Heute haben sie ja Neugeborene, die gewissermaßen, wenn sie knapp eins sind, in die Obhut der öffentlichen Erziehung gegeben werden. Zumindest - in vielen akademischen Kreisen ist das so, weil die sich das leisten - können. Das muss ja bezahlt werden. die haben gar nicht die Möglichkeit. Das fängt ja schon an in den Kindergärten. Das fängt an mit der Privatisierung der Grundschulen, das nimmt immer mehr zu und das geht so durch. Das heißt, die Aussortierung fängt an und die Schule ist ja eine klassifizierende Einrichtung in der Mehrheit. Die Schule klassifiziert und schafft quasi die Klassenzugehörigkeit: Unterklasse, Oberklasse und Mittelklasse, um hier nicht die anderen Begriffe zu benutzen von Proletariat,... Aber so ist es ja doch. Und da hängt auch die Sozialarbeit auch in dieser reflexiven Form an... Es kommt drauf an, was hat die Sozialarbeit... Das ist die Frage: Was hat die Sozialarbeit struktur- und handlungstheoretisch zu bieten, wenn sie in diese Kombination gerät? Bislang hat sie relativ wenig zu bieten. Aber das ist alles noch hilflos. Solange die Sozialarbeiter auch bereit sind, Angebote in den schulischen Dienst überzuwechseln, gerne (nehmen?). Warum? Weil die Diskrepanz zwischen diesen beiden Berufsgruppen so exorbitant different ist, dass das ja völlig... Die kriegen mehr Gehalt, sie haben mehr Urlaub und so weiter und so weiter und sie haben meistens immer mit Schwierigkeiten zu tun. Das sind auch so Sachen, die ich nur gesellschaftlich diskutieren kann. Da kann ich mich pädagogisch noch so amüsieren in der Freizeit. Das klappt schiwerig und auch darüber muss man nachdenken. Und wenn ich da einen Schlüssel habe, dann kann ich sagen, was heißt eigentlich Schulsozialarbeit? Ja, was heißt das eigentlich? Dass ich am Nachmittag die Kinder bespiele oder dass ich mich auch gemeinsam mit der Schule auf Ideen verständige? Es gibt ja hier in Berlin den Campus (unv.) und so weiter; in Köln wird von der Montagsgesellschaft - nein, Montag heißt diese Firma oder die Stiftung, die macht irgendwo in Köln einen Neubau auch eines Bildungscampus. Dann kommt es darauf an: Wer macht den Bildungscampus? Wie sind die Lehrer? Die Lehrer sind ja auch ein schwieriges Völkchen. Eh die sich einlassen mit Sozialarbeit und vielleicht auch Korrekturen über sich ergehen lassen müssen, das ist schon eine Schwierigkeit. Sie sprechen ja immer von Praxiswissen und Wissenschaftswissen. Und das kommt ja bei diesem Thema ja immer darauf an, wie die Relation zueinander ist in der Praxis, damit es da auch zu einer reflexiven Professionalität kommt. Worin sehen Sie die Schwierigkeiten bei diesen unterschiedlichen Feldern? Die Schwierigkeit ist einmal nur oder zentral, dass die Einsicht in die Förderungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen unterschiedlich ist aufgrund der eigenen oder aufgrund der Geschichte der jeweiligen beruflichen Kontexte. Schule ist Schule und Sozialarbeit ist Sozialarbeit. So wird es definiert. Da jetzt eine Verknüpfung herzustellen und zu sagen, da gibt es eine gemeinsame Zielsetzung, das ist schon schwierig. Hier gibt es auch keine eindeutigen Antworten. Das heißt aber, man muss die Berufsgruppen auch in den Schulen zusammenführen. Vor Jahren zich Jahren hat es den "Mittelpunkt Schule" in Berlin gegeben und das ist ja alles nicht neu; da wurde das schon mal versucht und da wurde gesagt, der stellvertretende Direktor muss von der Sozialarbeit kommen. Das gibt es jetzt nicht mehr. Das ist geschliffen worden. Oder die Teilnahme an Lehrerkonferenzen: Welche Stimme oder welches Votum kann der Sozialarbeiter da leisten? Das sind alles Grenzen, die man durchbrechen muss. Nun bin ich nicht der Oberspezialist dafür. Ich weiß nur einiges. Und ich kann Ihen jetzt auch nicht, ich will Ihnen auch nicht jetzt sagen: "Also machen Sie doch mal..." Die reflexive Professionalität ist erst einmal eine Auseinandersetzung mit Sozialarbeit und Klient. Da liegt das Zentrum. Das andere muss man denn daraus entwickeln. Aber das andere ist eben die Möglichkeit, den Leuten einen Zugang zu geben zu einer Öffentlichkeit, die sie allein gar nicht finden; auch die Sicherheit zu geben, dass sie dieses für sie neue Bewegungsfeld erreichen können. Was heißt eine Befähigung? Da gibt es natürlich dann auch die Norm, jeder soll befähigt werden, das Leben zu führen, das ihm wert ist, so geführt zu werden. Das ist schon oder man sagt ja, das gute Leben. Das sind die alten Floskeln. Das sind schon herausragende Herausforderungen, muss man sagen - auch gegen die Profession der Sozialen Arbeit. Aber die nächste Stufe muss erreicht werden, wenn man gegen die anderen Disziplinen konkurrenzfähig sein will und man auch gesellschaftliche Aufgaben wahrnehmen will, die sonst nicht geleistet werden. Ich muss ja auch eine Identität entwickeln. Welche Identität habe ich eigentlich als Sozialarbeiter? Warum? Meistens kommen die aus der Schule. Mag sein, dass sie durch kirchliche Aktivitäten einen Zugang haben vielleicht zu Jugendarbeit oder so. Normalerweise finde ich immer wieder Leute, die haben überhaupt keinen Zugang. Die kommen aus der Schule, aus dem Gymnasium und gehen gleich - naja, ich muss ja vorsichtig sein - in die Sozialarbeit. Die wollen nicht Lehrer sein, das ist ja eigentlich schon mal ein gutes Zeichen, aber, tja, wo sollen die ihre Identität her bekommen? Wo sollen sie ihre Orientierungsmöglichkeiten finden, in dieser Gesellschaft zu leben, mit der Einsicht, so kann das eigentlich nicht weitergehen? Wenn es so weitergeht, na, dann können wir den Laden ja dicht machen. Dann brauchen wir uns gar nicht weiter bemühen. Denn das was Sozialarbeiter verdienen, ist ja derartig unterhalb eines gewissen Niveaus. Sozialarbeiter, wenn ausgerechnet, werden altersarm; garantiert. Alle. Warum? Weil die Bezahlung so niedrig ist in vielen Berufen, in vielen Feldern, dass sie gar nicht genügend Rente ansammeln können. Da wird heute nicht darüber nachgedacht. Das ist klar, aber das sollten sie auch nochmal prüfen. Und das muss man auch dort den Leuten eigentlich sagen: "Seid ihr eigentlich stabil genug, eure Norm zu finden, die die klassische Norm überwältigt? Welche Ethik, um darauf zurückzukommen, verfolgt Ihr eigentlich? Was wollt ihr eigentlich damit skizzieren? Wo liegt euer Kampfarsenal; euer Kampfpotenzial?" Also da würde ich auch nicht zurückhaltend sagen: Für mich ist Sozialarbeit immer eine berufliche Tätigkeit, die sich einmal für die Betroffenen in einer Form darstellen muss, die hilfreich ist, zum anderen aber auch ganz klar die gesellschaftliche Struktur, so wie sie sich jetzt für die Betroffenen darstellt, bekämpft. Stichwort Professionsidentität: Sie machen ja ein Angebot. Sie sprechen von der reflexiven Sozialpädagogik, von einer reflexiven Professionalität. Sie sprechen nicht nur davon, Sie füllen das seit vielen, vielen Jahren und damit verbunden ist doch eigentlich auch, dass Sie mit dem Begriff der reflexiven Professionalität sich gegen und wenn man so will, auch expertokratische Professionsvorstellungen wenden. Also das ist doch eigentlich erst einmal eine Folie der Identitätsbildung und jetzt könnte man aber doch auch nochmal vielleicht provokant nachfragen, wer eine technizistische Sozialpädagogik für möglich hält, beziehungsweise diese möglichst deutlich abwenden möchte, der hält sie ja in gewisser Weise auch für möglich. Wenn Sie sagen: technizistisches Professionverständnis - das dürfen wir nicht anstreben, d'accord, aber das heißt ja, Sie halten es auch für möglich. Und nun gibt es ja, ob man jetzt bei Luhmann anknüpft oder anderen, sicherlich auch diese bekannte These von dem sogenannten Technologiedefizit in der Erziehung, was wir auch auf die soziale Arbeit übertragen können. Das heißt, das Unvermögen, sich überhaupt technologisiert darzustellen, ist doch ein Merkmal von Erziehung und wenn man so will, von Bildung und letztlich auch von sozialer Arbeit und wenn ich dem Argument folge, dann dürfte doch eigentlich eine Warnung vor Technisierung ins Leere laufen, oder? Also Ihre Frage hat einen gewissen provokanten Kern. Das war nicht zu überhören. Aber man muss sich ja vorstellen: Was steht da gegenüber? Wir haben jetzt ja einen Zugewinn an technologisch orientierten Arbeitsverfahren und den Höhepunkt, den haben wir im Vorgespräch erledigt: Digitalisierung und dergleichen mehr. Die Digitalisierung und die Algorithmisierung, was besagen die? Wir liefern Daten, die immer bereits so objektiv sind, dass sie nicht mehr überprüft werden müssen. So, das heißt, überall werden ja... und das wird begründet, indem gesagt wird, sie liefern uns ihre Daten selbst. Ihr Fehlverhalten, ihr Sparkonto und was weiß ich. das ist ja unendlich zu erweitern. Das sind ja Angaben, von denen behauptet wird, die sind objektiv. Wir haben da eine riesen Debatte gehabt über die Evidence Base, da Haben wir ja auch unsere Gefechte gehabt und hatten dann doch irgendwann mit einer Krankenkasse einen stillen Frieden. Ich will das mal an der Krankenkasse erklären. - Das war der Oberchef im Namen der Kasse. Das ist eine der - bedeutendsten Krankenkassen. Da sagt er: "Was Sie machen ist interessant." Ich sage: "Und?" "Ja", sagt er, "wir gehen eigentlich auch so vor. 75 Prozent wird bei uns über die Pille geregelt. Das ist gewissermaßen die biologische Situation, die naturwissenschaftlich erklärbar ist. Ob sie. Die Mittel für die. 30. Prozent. Sind immer wieder neu anzusetzen. Mit seiner Qualität. Fängt er mit dem Finger übertreiben. Dieses ganze System hat in der Medizin schon lange weiter forciert werden. Wir haben ja gar nichts dagegen wenn. Wir in der Sozialarbeit auch mit dem Subjekt. Subjekt sind grundsätzlich. Bin ich mit ihnen in eine. Reflexive Professur. Beide. In meinen Erkenntnissen die wahrscheinlich unterschiedliche Schwerpunkte. Genau dann sieht man ja schon im Allgemeinen. Das heißt ich muss sehr aufpassen dass ich in der sich immer stärker durchsetzen Verwaltungs Orientierung. Versucht auch nicht. In eine Erklärung zu gehen sondern versuche gewissermaßen objektiv irgendwelche Dinge für sich arbeiten zu lassen. Auch die Norm zu setzen. Da liegen die großen Unterschiede. Von daher bin ich kein Ich bin kein. Radikaler Gegner der Verwaltung. Denn bei den Massen die zu verarbeiten sind muss ja auch eine Steuerungs Position sein dass die Verwaltung. Nur die Verwaltung darf nicht über die Steuerungsfunktion. Hinausgehen. Und wir haben das. Schon mal gegeben dass. Die Tätigkeiten mit Kennziffern bezeichnet wurden und so weiter. Da hat man gemeint über diese neue Form eine quantitative und gleichzeitig qualitative Situation zu. Herauszufinden das ist gescheitert und wir wissen heute auch dass das. Nicht geht. Denn das was das Subjekt. Gewissermaßen als Fel Disposition. Aufweist ob das stimmt oder nicht ist schwer zu überprüfen. Die Sozialabgaben. Das ist klar Wir haben heute 50 50 Milliarden Euro. Im Jahr ausgegeben. 50 Milliarden. Tonnen mehr als unvorstellbar. Und der Kindergarten verlangt viel Geld und so weiter. Aber auch in den anderen Bereichen. Da kommt es darauf an Leistungen zu bringen die eventuell auch seine Leistung ersetzen können. In der Regel vier. Tausend und mehr. Pro Monat. Und es ist ein großer Ausgangs eine große tragende Ausgangsgröße. In jedem kommunalen eine. Also die professionelle die reflexiven Professionalität ist nicht unbedingt immer gegen sondern in erster Linie für. Die Stärkung einer Identitäts tragenden eigenen Handlungskompetenz im Interesse der Subjekte. Möglichkeiten schafft die sie aus ihrem eigenen Denk und Erlebnis Context. So nicht verfügbar. Befähigung. Handlungskompetenz zu erweitern Alternativen zu denken. Und zu erklären. Man analysiert hier Wissenschaft. Praxis. Ein Thema mit Urgewald Historie Theorie und Praxis. Das haut nicht hin. Hier wird gebaut und die professionelle reflexiven Professionalität der Professionalität liegt in der Mitte dieser Profession. Ich kann die Professionalität studieren in dem Sinne. Dass es die Handlungstheorie Verbindung zwischen dem wissenschaftlichen Wissen und dem Erfahrungswissen der. Sozialarbeiter in jeder Fall. Hat seine reflexive. Herausforderung. Früher schon studiert hat. Was ist der Fall. Nichts. Falsch. Verwahrloste oder diskriminierende Beschreibungen der Betroffenen. Beschreiben. Und was ist dahinter. Dahinter setzt die Analyse an.. Die Analyse abschließen. Können Sie auch die Beschreibung des Falles ganz anders. Das ist die simple Sache. Schwierig schwierig. Ich spreche also an den Fall heran. Und reflektiere was sind dort die Kennzeichen der Familiensituation. Ich habe mir das Beispiel genannt weil er dann plausibel ist Ich muss erst mal für mich klar machen was eigentlich Armut heute. Sehe ich den Einzelfall zwar in unterschiedlicher Varianz aber ich sehe den Einzelfall auch in einem gesellschaftlichen Kontext. Denn Versuche das auszutarieren mit den Einsichten. Ich habe eine Meinung. Weil ich ja über die wissenschaftlichen Informationen. Andere Möglichkeiten der Interpretation scheinbar oder tatsächlich habe. Und. Dann wird ausgetauscht. Ob der Klient mit den Lösungen die sie dort anbieten bereit ist mitzuziehen. Das heißt die Professionalität entscheidet nicht. Sondern sie ermöglicht. Sie ermöglicht. Dem Klienten eine andere Sichtweise auf sich selbst und auf seine Umwelt zu entwickeln. Reflexive Sozialpädagogik habe ich jetzt verstanden also kann nicht unbedingt Expertentum. Technokratisches eigentlich nicht. Ratsche Ideen von sozialer Arbeit verhindern eigentlich nicht aber sie muss natürlich deutlich dagegen antreten wobei meine Frage noch einmal in die Richtung ging ob diese ganze Vorstellung von Technologisierung nicht möglicherweise leer läuft. Sie haben das gerade angesprochen. Stichwort Neue Steuerung. Mir fällt jetzt dieses Konzept ein was ja im Prinzip gescheitert ist die Standardisierung von Diagnostik und insbesondere Intervention hinausläuft. Da lassen sich viele Beispiele anführen. Das ist ein spannendes Thema was man noch mal gesondert vertiefen müsste. Ich würde ganz gerne mal auf den Fall zurückkommen. Sie machen ja auch mal deutlich dass kritisch reflexive Sozialpädagoginnen auch heißt es gemeinsam mit den Nutzerlnnen gemeinsame Deutung ihrer Notlagen und gemeinsame Entwicklung von Bewältigungsstrategien verbunden sein muss und da hätte ich die Frage an Sie reicht das eigentlich als Reflections aus oder. Oder brauchen wir nicht auch oder braucht die soziale Arbeit nicht auch ganz konkret normative orientierende Bezüge. Die wir ja sie haben kritische Theorie genannt. Die möglicherweise auch einen Bezugsrahmen darstellt aber das ist ja noch relativ abstrakten Ebene. Sehen Sie da eine Verbindung zum Capability Approach Möglichkeiten einen normativen Bezugsrahmen einzubringen. über diese Frage betreiben wir waren zwar die ersten hier in Deutschland aber das ist ja alles noch nicht so alt. Ich bin jetzt mit Kollegen dabei auf. Diese Idee zu stärken durch. Eine simple Sache von dem ökonomen lautet. Equal equal. Das heißt jeder hat. Im Grunde soll. Die gleichen Chancen haben. Die gleichen Chancen in Bezug auf seine Möglichkeiten. Es ist nicht möglich alle ins Gymnasium gehen. Es immer mehr werden. Aber es kommt darauf an jedem die Möglichkeiten zu geben die. Seine Kapazitäten entsprechen. Und wenn das der Fall ist habe ich schon einen gewissen Schritt in eine Gerechtigkeit getan. Die These dahinter. Wir können ja nicht alles. Es gibt keine gerechten Gesellschaften die darauf dass alle Fall. Funktioniert. Aber jeder soll das haben was ihm gewissermaßen in die Situation oder in die Lage setzt. Mit seinem Leben zufrieden zu sein. Da gibt es. Zehn Indikatoren. Vom Einkommen von den Emotionen. Von. Gesundheit und so weiter. Von zehn Indikatoren werden vielleicht nur sieben. Mehr von diesen Indikatoren erfüllt werden. Desto eher sind sie in der Lage ein zufriedenes Leben zu führen. Das ist eine Norm. Die sich abhebt von. Öffentlich gehandelt wird Alle müssen gleich sein dies und jenes. Sehr empfehlenswert geht zum Beispiel auch. Den Leuten. Eine Stimme zu geben. In der öffentlichkeit sich bemerkbar machen zu können überhaupt. Erreichbar zu machen für alle. Den öffentlichen von den Vorzügen des öffentlichen Lebens gewissermaßen. Auch dass sie davon partizipieren. Es gibt Stadtteile da sind die Leute nicht mehr in der Lage das Zentrum zu besuchen. Solche Geschichten ab und zu auch nicht immer alle so wie es eigentlich sein sollte wissen wir heute mit ganz anderen Ideen. Sind mehr oder weniger gescheitert weil die Situation jetzt anders ist. Da ist die Veränderung enorm. Darüber kann ich natürlich sagen ich will auch die Norm. Der. Gegenseitigen Anerkennung dass andere Dinge eine Vorstellung haben wie sich solche leben auch entwickeln von Sozialarbeitern sowieso der Fall ist. Ich bin groß geworden in einem Teil des Baltikums in. Hamburg Auf der Reeperbahn. Und das war natürlich interessant. Auf der anderen Seite war klar Der war automatisch ein Gefälle zu der normalen Population. Und mit diesen. Situationen fertig zu werden. Muss man auch ein verhandelbaren handelbare haben. Die ethischen Normen schwierig weil die. Sehr schnell abgelehnt werden müssen wenn man sehr objektivierbare Indikatoren hat. Zum Beispiel für pädagogische Handlungen. Was das Ergebnis die erreicht dass sich die Leute wohlfühlen dass die Leute einen Plan haben. Habt ihr erreicht dass das Verhältnis der Leute untereinander sie verändert. Pädagogische Prozesse. Im Endeffekt bin ich auch für pädagogische Austausch vor mehr als. Nonplusultra. Das ist relativ simpel. Das wird heute auch wieder in die Tonne treten wir heute aber auch immer wieder aufgegriffen weil die Alternativen Strukturen die sich da auf einmal durchsetzen müssen Indicator. Da kann ich nicht feststellen wo können die Leute ein Leben führen in. Die die Leute auch akzeptieren andere. Anders. Original. Das ist das was mich immer wieder fasziniert ist wie der ökonom. Jedem das Gleiche mehr Gleichverteilung Gleichverteilung. Ja aber jeder. Soll das bekommen was ihm in seiner Hand die. Möglichkeit befördern kann. Die Situation verteilt ist. Schnell feststellen. Auch der politische Kampf muss man deutlich sehen wir sind gegenwärtig dabei. Ich habe. Meine Tagung soziale Arbeit im Kapitalismus warum. Geschleudert worden. Es ist ja heute schon eine konventionelle Größe zu sagen. Die Situation ist so weit geblieben. Die Frage ist Wir sind beide zusammen jetzt. Gibt es eine. Nicht kapitalistische Sozialarbeit. Oder die Sozialarbeit von Hause aus kapitalistisch. Kapitalistisch. Marktorientiert orientiert leistungsorientiert sind wir alle. Aber es geht immer darum die Leute so auszubilden dass sie sofort in den Produktionsprozess gehen. Und. Da bin ich mal gespannt. Ob wir da auch eine neue Idee noch eine Ergänzung der Chancen. Herauskommen. Das ist für mich das eigentliche. Wir arbeiten nicht im kapitalistischen System aber wir dürfen nicht als Handlanger des kapitalistischen Systems darstellen denn die Leute über die wir reden von vornherein. Schlechte Karten haben von vornherein. Von den Leuten über den Leistungs Indikator. Schule oder so provozierend interessant zu schauen wie soziale Arbeit in nicht kapitalistischen Staatenhaus gibt es ja heute nicht mehr kapitalistischen Staaten meine Freunde die Chinesen. Sie behaupten den Marktradikalen Kapitalismus nie aus den Augen sofort wenn sie dahin kommen aber die können natürlich die Frage stellen. Gibt es Möglichkeiten die nicht kapitalistische soziale Arbeit zu forcieren. Indem man richtige harte professionelle Sozialarbeit die Sozialarbeit von Hause aus hat an sich nicht so offensichtlich kapitalistisch. Aber die Sozialarbeit im öffentlichen Dienst. Wird immer in einen gewissen kapitalistische Herausforderung des. Kapitalismus übersetzt heiße eigentlich alle Leute mit denen Sozialarbeiter in Schulen sowieso entwickeln eine Tendenz zu einer aktivistischen Orientierung. Es gibt einige in unserem Leben überhaupt keine Alternativen. Und wir sind sicherlich auch phasenweise. Privilegiert. Aber. Facharbeitermangel festgestellt werden. Oder festgestellt werden. Man kommt ja gar nicht mehr. Zu den Alternativen. Das Schweizer Beispiel war ein Beispiel wo auf aber völlig neue Ideen kommen. In meiner Sozialarbeit Ausbildung Stempel und allen Schikanen da wurden wir nach Remscheid gekarrt. Remscheid haben wir eine Jugendbildung stelle. Bekannt. Wurden wir hingebracht um Musikinstrumente zu fotografieren zu lernen und so ein Abglanz der Sache. Aber auch. Dann kam doch man wurde freigestellt von den üblichen Lehrmaterialien Man bekam dort die eine oder andere Idee. Freizeit Hobbys. Welche Möglichkeiten hat die Gesellschaft eigentlich verfügbar ohne gleich in diesem positivistischen Kern zu bewahren. Aber. Wenn man nebenbei etwas anderes macht. Denn ist man schon tendenziell auf einem guten Weg. Die Sozialarbeit muss dafür Sorge tragen. Dass der Handlungsrahmen der Betroffenen. Erweitert. Klappt nicht immer aber man muss versuchen doch in diese Richtung zu gehen dramatischen Fällen eine Zeit immer dahin kommen. Und sie sprechen. Zum Beispiel wenn Sie sagen es geht darum auch das zu entwickeln was jemand wirklich möchte oder nicht nur Produktionsort. Das ist ja ein Teil der neuen Arbeit gewesen die wir in den 70er 80er Jahren hatten wo Frau Bergmann z.B. das forciert hat und es geschafft hat dass Menschen die zum Beispiel in Detroit vor der Arbeitslosigkeit standen dann gesehen haben dass sie durchaus andere Felder im Bereich Kunst und Kultur besetzen konnten und eine halbe Stelle gearbeitet haben und halbe Stelle ihre ihren Neigungen Neigungen nachgegangen sind und sie sprechen ja auch in Bezug auf die kritische reflexive Sozialpädagogik davon dass es darum geht leistungsorientierte aktive Adressaten Beteiligung ermöglicht werden. Sie nimmt die Adressaten mit. Wie muss ich mir das vorstellen. In der praktischen Arbeit. Wie kann das gelingen. Als Dienstleistung mit Adressaten so zu arbeiten dass man sie gut beteiligen kann wenn die Orientierung und alles was drumherum passiert vor allen Dingen darauf ausgerichtet ist in einem Wirtschaftssystem zu funktionieren. Der Dienst ist schwierig aber wichtig. Weil mittlerweile in die Diskussion gebracht. Schlußkapitel des neuen Jugendgericht. Aber. Man muss aufpassen wo er eigentlich verankert ist Dienstleistung ist einmal verankert im wirtschaftlichen Kontext. Dann wissen wir alle. Die Dienstleistungen die wir in der sozialen Arbeit haben. Funktioniert nur. Wenn die reflexive Professionalität. Herangeführt wird also. Die Mitwirkung. Der Betroffenen. In die Ziele Definition des Dienstes der Dienstleistungs Arbeit mit hineinkommt. Denn sonst kann es passieren dass wir die Dienstleistung. Als Verstärkung von Verwaltungs orientierten. Vorwerfen. Das ist auch möglich aber das ist nicht der Punkt den wir mit der Dienstleistung im Auge haben. Dienstleistung heißt immer. Stärkung der Partizipation. Mein Freund und Kollege. In. Wuppertal Nutzer orientiert. Das sind immer Sachen die damit in Verbindung gebracht werden müssen wenn man von Dienstleistung sprechen und Dienstleistung heißt denn auch die Verfügbarkeit von Möglichkeiten. Dienstleistung ist eine technische Beschreibung. Die sowohl marktkonform definiert werden kann als auch professionell. Für uns war das. Damals eine Definition. Die sich absetzt von der Markt oder Verwaltungs orientierten Dienstleistung. Die Sozialarbeit gewissermaßen zu neutralisieren. Aber eine verfügbar zu haben Dienstleistung heißt ja. Das heißt das was geleistet werden wird automatisch. Integriert. Von daher ist es auch. Ein etwas komplexer Begriff aber ich bin der Meinung dass es wichtig diese Differenzierung zu machen. Er war ja auch in eigenen Reihen. Im Jugendbereich gemacht haben. Es hat lange gedauert bevor wir ein bisschen Freiraum hatten wir benutzen den Begriff immer weiter. Mit der Hingabe mit der Maßgabe in Verbindung mit der reflexiven Professionalität also mit dem Partizipationsmöglichkeiten. Dienstleistung ein Stichwort. Ein weiteres Stichwort Empowerment. Nun kann man sagen dass in der Theoriebildung der Sozialen Arbeit zumindestens dieser Begriff Empowerment eine gewisse Akzeptanz gefunden hat arbeitet man mit lauter Bönisch arbeitet damit und ohne weitere Theorie Vertreter. Genau Sie wollen eigentlich immer eher zurückhaltend was diesen Begriff angeht und gleichwohl in der letzten Publikation people. Taucht dieser Begriff wieder auf. Aber vielleicht können wir das klären. Wie stehen Sie zu dem Begriff. Groß geworden und. Dieser Begriff kam ja mit euphorischen Signalen aus Amerika. Mittlerweile gibt es eine Diskussion übrigens auch ein Buch. Ist. Eigentlich ein Kontrollmechanismus. Denn woher soll ich. Nur dann wenn ich weiß. Was. Ist in der Lage ist das Subjekt überhaupt zu erledigen. Man weiß es ja gar nicht. Befähige Stärke und so weiter. Was aber fehlt ist eine Ansatzpunkt der professionell um überhaupt herauszufinden wo das Subjekt steht. In der Schule Schulgeschichte oder Zuweisung. Lernen im Beruf weiter und so weiter kennen wir ja alle so etwas. Die Frage ist Ist das eigentlich produktiv aufzunehmen durch die Betroffenen. Das ist eine Kritik. Die ich nicht ganz alleine Teile aber da muss man wirklich erforschen offiziell eine Forschungsgruppe der sehr schnell benutzt wird um einen Vorgang mit positiven Zeichen zu belegen. Ist natürlich der Inhalt. Ist etwas anders dargestellt als wahrscheinlich oberflächlich. Da geht es darum erst einmal die Vorbedingung. Eines erfolgreichen Prozesses. Zu begründen und zu schaffen. Das wird heute in der Regel. Nicht. Traditionell zu überforderung führen. Warum nicht Leistung im Endeffekt die erbracht werden müssen. Habituellen Qualifikation. Umsonst wenn die Verpflichtung der anderen Seite das zu tun was diese Seite an sich. Im Kopf hat. Und. Die erste Form ist erst einmal eine. Abstimmung zwischen beiden Seiten zu schaffen. In Hinblick auf Möglichkeiten eventuell den Begriff. Ich kann mir nur eine vorstellen wie aber in eine erklärende Form radikale lautet. Wenn so oberflächlich gemacht wird ist auch ein Kontrollinstrument. Angebot getan. Ist. Das auch eine Art Kontrolle die ausgeführt wird. Die Amerikaner sind anders. Die Amerikaner sehen das immer anders. Der. Politik verpflichtet. Die Organisation die Selbstverpflichtung für das eigene Leben zu übernehmen auch keine wohlfahrtsstaatliche. Welche besonderen Herausforderungen für die Theoriebildung sozialer Arbeit aber auch für die Profession soziale Arbeit sehen sie in den nächsten Jahren. Die gesellschaftlichen oder die nicht den gesellschaftlichen Anforderungen gerecht werden zu können. Es gibt ja ganz neue Risiko Begriffe. Die nicht mehr in der klassischen Form. Verhandelt werden sondern. Aufbäumt. Kulturellen Veränderungen kommen Herausforderungen auch. In Hinblick auf eine neue Subjektivität. Das alles führt dazu dass. Erst einmal ein Verständnis für die. Heraufziehende neue Form einer gesellschaftlichen Erklärung dass. Diese Herausforderung verstanden werden. Das ist eine generelle Herausforderung an die natürlich eine Theorie zwar eine zweite Herausforderung. Die. Auf uns zukommen ist kurz erwähnt ist der Versuch die Amerikaner der versucht sagt der Kapitalismus nicht zu beseitigen wieso soll er beseitigt werden. Die ökonomie repariert sich quasi selbst. Der Kapitalismus lebt. Ökonomisch aber auch in anderen Sektoren. Also muss überlegt werden ob das in. Welche Form der Macht. Aber nicht unbedingt wie. Es früher auch in der Sozialarbeit und heute teilweise noch üblich ist. In einer offensiven. Bekämpfung der. Gesellschaftlichen Strukturen die wir Kapitalismus nennen. Ob das überhaupt möglich ist. Und mit amerikanischen. Marxisten soll man versuchen. Stellen die. In dieser Konstruktion vorhanden sein können auch zu nutzen. Eine Stelle die zum Beispiel wenn auch unerwartet diskutiert werden kann ist die Rolle der Subjekte in Hinblick. Auf ihre eigenen Fähigkeiten. Und Orientierungs Möglichkeiten. Zum Beispiel. Eine zweite Geschichte ist auch. Wenn man versucht über diese nicht kapitalistische. Folie zu liefern gegenüber einer kapitalistischen sozialen Arbeit. Die sich natürlich immer wieder. Radikal. Nicht nur Verwaltungshandeln sondern auch in den Marktorientierung der Sozialarbeit. Wohlfahrtsorganisation die nicht mehr sagen Ich will den Namen nicht nennen. Helfen wollen wir pflegen und dergleichen. Ursprünglich. Nicht mehr beachten sondern. Wir sind eine Dienstleistung geworden. Das heißt. Die gesellschaftliche Orientierung auf eine. Marktwirtschaftliche kapitalistische grundlegende Orientierung ist Gegenstand einer permanenten Reflexion. Das muss sich auch widerspiegeln in der Ausbildung zum Beispiel wenn es keine gesellschaftskritischen. Seminare gibt. Wobei ich ja gesagt habe. Es kommt auch darauf an die Schwachstellen des Systems sei es in diesen Gebieten wo wir tätig sind zu finden und sie weiter auszubauen. Eine subjektive Orientierung eine Orientierung auch für Leute. Die bislang überhaupt nicht. Als fortschrittliche Orientierung geprägt worden sind. Oder eine öffentliche den Leuten eine Stimme zu geben. Partizipationsmöglichkeiten zu schaffen. Gucken Sie die bitte. Sie hätten die Deutschen nie gemacht. Ja nicht die Sozialarbeit stärker mit Obdachlosen. Das sind alles Dinge die gewissermaßen aus einer kapitalistisch orientierten Wohlfahrts Szenerie. Sich stabilisieren. Und das muss nicht so bleiben. Muss ja nicht so bleiben. Ich gehe davon aus dass sich die Sozialarbeit neu aufstellen muss. Die Sozialarbeit aber mein Arbeitstitel ist die. Modernisierung der Tradition hat sich erschöpft. Was heißt das. Wir bauen nur immer wieder auch auf Dinge auf die wir alle kennen und versuchen da kam jetzt. Die Heimaufsicht. Der Heimaufsicht nicht mehr passieren. Aber die Institution bleibt unbeschädigt. Meiner Meinung nach muss die Sozialarbeit sich auf eine Gesellschaft einstellen. Die sich selbst relativ schnell radikal verändert. Und in anderen Bereichen Sozialarbeit verharrt immer in dem vorgeschriebenen. Vorgeschriebenen Arbeitsfeld. Das sind die Leute die es selber nicht schaffen und aus der Gesellschaft heraus unbedingt schaffen müssen. Bis in die Sozialhilfe und so weiter. Wir sind so stark dass wir uns leisten können. Ein relativ großer Prozentsatz. Der. Leute die nicht entsprechend. Am Leben erhalten werden können ohne ihnen aber eine große Chance zu geben. Die normativen Mauern gewissermaßen. Zudem. Das ist eine Aufgabe. Die einer katholischen. Fachhochschule. Die Fachhochschulen. Zuschieben. Schwieriges Thema. Aber wir wissen alle wie es geht und es kommt ja nichts es kommt ja nichts. Man kann den staatlichen Instanzen nicht sagen dass sie überhaupt nichts tun. Es geht langsam. Es geht langsam weil es ja auch ein Phänomen ist was sie alle nicht erwartet hätten. Aber das sind solche Punkte wo die gesellschaftlich. Prozesse. Vage bleiben. Reingegangen werden um eine Substanz zu entwickeln die einer neuen Gesellschaft für. Die doch die Herrschenden schon. Etwas in Bedrängnis bringen. Und dann hätte die Sozialarbeit. Gute Sache zu tun das ja auch umsetzen muss. Wir hätten jetzt ein Politikum aber wir müssen nicht immer stehen. Im Mittelpunkt. Je mehr dort Positives geleistet werden kann umso stärker. Ist auch eine Wirkung in der öffentlichkeit und eine. Wirkung in der Betrachtung der Funktionalität der Sozialarbeit Sozialarbeit ist gewissermaßen. Der Fluchtpunkt einer. Misslungenen gesellschaftlichen Entwicklung. Das funktioniert. Muss die Sozialarbeiter eintreten. Im klassischen Sinn der kapitalistischen Gesellschaft verstehen. Vielen Dank Herr Otto, es war ein beeindruckendes Schlusswort. Wir freuen uns, dass Sie hier waren, sich die Zeit genommen haben und bedanken uns und wünschen Ihnen erstmal alles Gute. Vielen Dank! Herr Otto: Ich bedanke mich auch für die souveräne und sehr zugeneigte Gesprächsführung. Vielen Dank Herr Otto, es war ein beeindruckendes Schlusswort. Wir freuen uns, dass Sie hier waren, sich die Zeit genommen haben und bedanken uns und wünschen Ihnen erstmal alles Gute. Vielen Dank! Herr Otto: Ich bedanke mich auch für die souveräne und sehr zugeneigte Gesprächsführung. eine. Nicht unbeträchtliche Anzahl von Mitbürgern immer wieder entgegengebracht werden konstruktiv auseinanderzusetzen. Hätten Sie einen Tipp für Studierende im ersten Semester die neu anfangen. Der Tipp würde lauten geht in die Praxis. Zu den Kindern. Die wirklich Leiden erfahren im Vorfeld schon über. Die Realität wie sie sich darstellt. Das ist nicht nur an diese Ausbildungsstätten Möglichkeiten. Die Realität. Zu erkennen. Theoretisch. Was würden Sie Studierenden empfehlen die kurz vor Abschluss des Studiums sind. Denen würde ich erst mal empfehlen sich das Handbuch zu kaufen. Um sie zu stabilisieren im Kontext. Des wissenschaftlichen Wissens. Denn egal ob sie nun meine Master machen. Oder was anderes Sie müssen Leute die am Ende sind müssen sie stabilisieren. Die das wissenschaftliche Wissen das Nonplusultra ist. Man kann das in verschiedenen Proportionen bewältigen. Aber wer die Finger davon lässt. Ein Beispiel. Ich kenne auch Beispiele die Leute im ersten Semester. Wie ich habe. Ich habe meinen Arbeitsplatz sicher mehr. Die Folge ist. Sie haben keine Lust mehr sich mit der. Was ja auch nicht so einfach ist. Das ist zum Beispiel ein Irrweg. Aber da kann man gegenwärtig nichts zu sagen weil. Die Hochschulen nicht dagegen aussprechen können. Sie lesen ja viel und gerne. Was wäre das wichtigste Buch das alle Sozialarbeiterinnen gelesen haben sollten. Nein. Es gibt so nicht. Es gibt ja eine Vielzahl von Interpretationsmöglichkeiten. Die auch eigene Bücher gelesen werden. Wir haben in Bielefeld eine Buchhandlung Schluss gemacht Skandal weil auch Lehrende natürlich so präzise Vorgaben im Internet setzen. Dass mal gucken muss. Mindestens an Universitäten gang und gäbe geworden. Aber im Grunde ist das. Der Abgesang. Denn sie müssen sich informieren Sie können sie nur übers Lesen Informieren Sie aber an den Quellen kommen und so weiter und so weiter. Wenn Sie mich fragen Ist das gut mit dem Anfang in der ganzen Geschichte zu machen. Haben mir diese. Bücher. Die haben wir selber gemacht aber diese kritischen Texte schon 1974. Das Buch auf dem Weg zur Professionalisierung. Man kann auch mal den Kontext erspüren warum diese Frage wichtig ist.