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Der erste Eindruck - eine weise Geschichte

Das sieht doch ein Blinder, dass dieser Typ kein potenzieller Kunde ist!

21.12.2022 4 min www.gisela-rieger.de

Zusammenfassung & Show Notes

Eine wunderbare Geschichte die klarstellt wie es im Leben so ist.


Diese Geschichte stammt aus dem Buch "Glücksmomente fürs Herz" . Das Geschichtenbuch ist im Buchhandel, online (ISBN: 978-3-9819881-8-5) oder unter www.gisela-rieger.de erhältlich. 


Der erste Eindruck - eine weise Geschichte

Zu Herzen ♥ gehende Erzählungen sowie anregende und wertvolle Lebensweisheiten

Der erste Eindruck
 Unser Messestand war wie ausgestorben. Ein unerwarteter Wintereinbruch 
 hinderte viele Besucher an ihrem Kommen. Weil nichts los war, hatte sich 
 unser Chef schon frühzeitig verabschiedet. Meine Kollegen zogen sich bereits 
 an die Theke auf ein Feierabendbierchen zurück und erklärten mir, dass 
 ich als der Neue die Stellung halten müsse. 
   
 Ich sah einen kleinen, hageren Mann vor unserer neuesten Maschine stehen. 
 Er wirkte äußerst ungepflegt, trug eine zerknitterte Hose und ein schmutziges 
 Hemd. Ich überlegte gerade, welche Nationalität er haben könnte, als 
 sich in dem unrasierten Gesicht ein Lächeln breit machte und der Mann auf 
 mich zukam. 
   
 „Sie verkaufen hier die Maschinen?“, wurde ich angesprochen. Auf mein Nicken 
 hin sagte er: „Das ist gut, denn ich brauche mehrere davon!“ Der Interessent 
 stellte viele Fragen und ich merkte, dass er wirklich Ahnung hatte, 
 zumindest was die Technik betraf. Der Mann interessierte sich vorwiegend 
 für unser neuestes Modell, den A007. Da ich mit diesem Typ noch nicht wirklich 
 vertraut war, ging ich, um einen meiner Kollegen zu Hilfe zu holen. 
   
 Unser Top-Verkäufer flirtete gerade mit einer Dame vom Nachbarstand. Er warf einen 
 abwertenden Blick auf den Kunden, dann klopfte er mir auf die Schulter 
 und sagte: „Hey Junge, das schaffst du schon!“ Der nächste Kollege meinte: 
 „Alle haben wir mal klein angefangen. Da musst du selbst durch!“ Die letzten 
 drei Kollegen, die auf ihren Barhockern saßen, lachten mich nur aus, als ich 
 sie um Hilfe bat: „Mensch Junge, du musst noch viel lernen! Das sieht doch 
 noch zu: „Glaubst du allen Ernstes, dass ein Mann, der so aussieht, sich auch 
 nur annähernd eine unserer Maschinen leisten kann?“ „Drück ihm ein paar 
 Prospekte und Gummibärchen in die Hand und komm zu uns auf ein Bier.“ 
   
 Etwas enttäuscht von meinen Kollegen ging ich zurück zu dem „potenziellen 
 Nicht-Kunden“ und gab trotz allem mein Bestes. Ich beriet den Mann, so 
 gut ich nur konnte und servierte ihm ein Glas Champagner und einige Canapés, 
 was mir wiederum verständnisloses Kopfschütteln meiner Kollegen 
 einbrachte. 
   
 Als ich mit meinen Erklärungen geendet hatte, begann der Interessent, mir 
 seine Bestellung zu diktierten und mir wurde währenddessen heiß und kalt! 
 Die Summe des Auftrages bewegte sich im großen mehrstelligen Bereich! 
 Der Kunde lächelte schelmisch und erklärte mir: „Um diese Maschine im Original 
 zu sehen, habe ich einen langen Flug auf mich genommen. Bedauerlicherweise 
 ist zwischendurch der Flugverkehr zusammengebrochen, mein 
 Gepäck verschwunden und so bin schon drei Tage, ohne ein Bett zu sehen, 
 unterwegs. Daher wirke ich wohl etwas verwahrlost und ihre Kollegen haben 
 mich heute nicht erkannt. Ich habe sehr wohl deren abwertende Bemerkungen 
 vernommen, daher vergönne ich nun Ihnen von Herzen ihre Provision, 
 die Sie sich redlich verdient haben.“ 
   
 Diese Geschichte stammt aus dem Buch "Glücksmomente fürs Herz" . Das Geschichtenbuch ist im Buchhandel, online (ISBN: 978-3-9819881-8-5) oder unter www.gisela-rieger.de erhältlich. 

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