Windhunde verstehen

Monika Mosch

Selbstbelohnung und Erwartungshaltung

Selbstbelohnung und Erwartungshaltung

14.10.2022 17 min Staffel 1 Episode 9 Sighthound Coach | Monika Mosch

Zusammenfassung & Show Notes

Heute geht es um die Erwartungshaltung und die Selbstbelohnung und ich möchte auch heute wieder eine Frage beantworten, die mir von aufmerksamen Zuhörern gestellt wurde.

Ich persönlich finde das eine spannende Frage ist.

Antwort darauf gibt es wie beim letzten Mal wieder am
 
Ende dieser Episode. 

Jetzt wünsche ich Dir erstmal viel Spaß beim Zuhören und beim Verstehen.

Meine Ideen zu Windhunden
Video-Vortrag "Windhunde verstehen" Teil 1 "Die Macht der Genetik"


Ich bin davon überzeugt, dass der Schlüssel für ein nachhaltiges Miteinander in der Qualität der Beziehung liegt.
Seit 2000 helfe ich den Besitzern von Windhunden dabei, ein gesundes und aktives Leben zusammen mit ihrem Windhund zu führen. Wenn auch Du in Zukunft authentisch und mit Leidenschaft ganz viel Spaß mit Deinem Windhund haben möchtest, dann bist Du hier richtig.

Dafür musst Du nur verstehen, hinsehen und wahrnehmen. Ganz ohne Kokolores, sondern klar, deutlich und vor allem mit Ehrlichkeit. Authentizität, bestückt mit einer gesunden Portion Humor, Liebe und Kreativität, sorgt für Nachhaltigkeit und das gegenseitige Vertrauen in Deiner Beziehung zu Deinem Windhund. Durch Abwechslung im Alltag, positiver Energie und die extra Dosis Mut öffnen Dir den Weg für die tiefen und ehrlichen Emotionen.

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Transkript

Herzlich willkommen auf meinem Windhund Podcast Windhunde verstehen. Ich bin Monika Mosch und seit 20 Jahren erfolgreich als Hundetrainerin und Fachberaterin mit der Spezialisierung auf Windhunde und die mediterranen Rassen tätig. Heute geht es um die Erwartungshaltung. Und was bedeutet es, wenn sich der Hund selbst belohnt? Stichwort Selbstbelohnung. Und ich möchte euch auch wieder eine Frage beantworten, die mir von aufmerksamen Zuhörern gestellt wurde. Ich persönlich empfinde, dass es eine sehr spannende Frage, aber die Frage, sowohl auch die Antwort darauf gibt es wie beim letzten Mal wieder am Ende dieser Episode. Jetzt wünsche ich dir erst mal viel Spaß beim Zuhören und vor allen Dingen beim Verstehen. Die Selbstbelohnung beim Windhund ist sicherlich diejenige, die den starken Antrieb während des Hetzens und natürlich auch während des Jagens ständig befeuert. Bei unseren Windhunden wurde diese Fähigkeit, sich selbst zu belohnen, durch Selektion verstärkt, das heißt, diese Eigenschaft ist gewollt und natürlich auch dadurch erwünscht. Der Windhund braucht also auf gar keinen Fall das Lob seines Menschen, wenn er es kennt oder wenn er hetzt. Der klopft sich sozusagen selbst auf die Schulter. Warum das so ist, beantwortet wie immer die Genetik. Meistens haben aber leider viele der Windhundbesitzer hier große Defizite. Und wenn ich dann noch höre, dass Windhunde ein bisschen mehr Jagdtrieb als andere Hunde haben, dann merke ich, dass ich vielleicht dann doch noch etwas mehr erklären muss, damit die Vorstellung und zwar die Ansprüche an das neue Familienmitglied oder auch den Einzelprinzen nicht zum endlosen Frust werden. Und zwar für beide Seiten. Deswegen werfe ich hier gleich mal die folgende Aussage in die Podcastrunde. Bei unseren Windhunden haben wir es nicht nur mit einem jagdlich motivierten Hund zu tun, sondern mit einem Jagdhund, der einen ganz bestimmten Job erfüllen soll. Und es geht nicht nur darum, dass der Mensch weiß, dass man den Windhund oder Podenco vielleicht niemals überall und jederzeit ableinen kann. Ich persönlich empfinde es als falsch, dass der Anspruch des Menschen an seinen Windhund damit endet. Die sehen toll aus, sie sind ruhig im Haus und ich weiß, den darf ich niemals ableinen, wenn ich von Jagdmotivation spreche. Damit meine ich nicht damit den jagdlich motivierten Hund, zum Beispiel, den netten Mischling oder Labrador von nebenan, der auch gerne mal jagen geht oder zumindest mal los hoppelt mit Motivation. In Bezug auf unsere Jagdgranate Windhund meine ich auch die Fähigkeit zur Selbstbelohnung, die im ursprünglichen Verwendungszweck absolut erwünscht war Und sich selbst zu belohnen bzw sich selbst verstärken zu können bedeutet, dass man seine Taten so richtig toll findet, das heißt ohne ein schlechtes Gewissen und ohne dass man von anderen als eingebildet, selbstverliebt oder gar narzisstisch bezeichnet wird. Das ist schon ziemlich klasse. Funktioniert bei uns Menschen viel weniger als bei unseren Hunden. Der Mensch braucht die Anerkennung seiner Umwelt als Bestätigung oder um sich zumindest mal so gut zu fühlen, dass er weiter macht. Der Windhund schafft das ganz alleine. Die Selbstbelohnung beim Windhund passiert bereits beim Ausschauhalten, also beim berühmten Scannen nach dem Bewegungsreiz. Diese Selbstbelohnung ist so hypertrophiert, dass sie stärker ist als trickreiches, wehrhaftes oder schnelles Wild. Die Selbstbelohnung ist auch für die Hartnäckigkeit zuständig, mit der die Windhunde an Dingen, die ihnen wichtig sind, dranbleiben. Zum Beispiel, dass sie sich regelrecht merken, wo sie letztens oder auch vor Monaten das Eichhörnchen oder das Wild gesichtet haben. Und dieses tägliche Scannen wird natürlich dadurch belohnt, dass eines Tages dann doch etwas am Horizont auftaucht und sich bewegt. All das war und ist gewollt. Die Motivation ist natürlich viel, viel stärker als die Kooperation mit dem Menschen. Und zwar dann, wenn der Mensch nicht mit seinem Windhund kommuniziert, da er ihn einfach nicht verstehen kann. Wenn du denkst, dass du das super Gefühl der Selbstbelohnung durch Impulskontrolle in den Griff bekommst, dann bin ich der Meinung, dass der Mensch oftmals Erwartungshaltung und Impulskontrolle durcheinander bringt. Meistens bedeutet dies nur Dressur und ist natürlich auch wenig kreativ. Sitz und warten bis ich sage okay, oder dich freigebe. Hm. Nur was bewirkt das am Ende? Sicherlich keine verbindliche Kontrolle über den Windhund, wenn es zu seiner jagdlichen Aktion kommt. Die Erwartungshaltung wird geschürt, wenn der Hund zwar warten soll und es dann doch am Ende der Übung erlaubt bekommt. Um dies zu erkennen, musst du schon sehr, sehr genau hinsehen und hineinsehen und das bedeutet fühlen sicherlich an der Reizangel möglich, jedoch macht es wenig Sinn, dies als erfolgversprechende Methodik in Bezug auf Impulskontrolle beim Windhund einzusetzen. Allein die Überlegung, dass wir unseren Windhund sowieso niemals freigeben werden, das heißt wir werden ihm niemals erlauben, dem Wild hinterher zu gehen, sollte bereits dein Bauchgefühl mächtig alarmieren. In meiner Welt sollte der Windhund mir klar signalisieren, dass er das Objekt der Begierde im Kopf aufgegeben hat. Und nur weil du den Windhund an der Reizangel oder der Sprintflitsche perfekt steuern kannst, damit meine ich stoppen, abbrechen, zurückrufen, warten lassen hat das Draußen, dort wo sich Fuchs und Hase nämlich begrüßen, für 999/1000 Windhunden absolut keine Bedeutung. Impulskontrolle fängt in der Tat sehr viel früher an und gehört auf jeden Fall zu den Basics des verstehenden Menschen und zu den Basics in der Grundausbildung deines Windhunds. Kleinschrittig und sich über die Mini Erfolge freuen, das ist die Devise. Das Problem sehe ich allerdings oft darin, dass die Besitzer in vielen Fällen zu viel auf einmal wollen. Schnell soll es gehen und dazu ist vielen Besitzern fast jedes Mittel recht. Hauptsache der Windhund bleibt und ist ruhig im Haus. Und dann gibt es noch die Windhundhalter, die ihren Windhund, Frisbee oder Ball verrückt gemacht haben. Meistens handelt es sich dabei um Whippets, manchmal auch Windspiele. Deutlich ist dabei Zu beobachten sind die Bemühungen des Windhundes, die sich darauf konzentrieren, den Halter dazu zu bewegen, mit dem Ziel, das Spiel endlich zu starten. Und zwar ab dem Moment, wo der Windhund beobachtet hat, dass das Objekt der Begierde eingepackt oder aus der Tasche gezogen wurde. Diese Hunde, die so Ball oder Frisbee verrückt sind, interessieren sich dann meistens für nichts anderes mehr. Der Fokus ist nur auf diesen Kick ausgelegt. Artgenossen oder andere Reize der Umwelt werden völlig ausgeblendet und werden total unwichtig. Der eigene Mensch ist nur noch Erfüllungsgehilfe. Diese Windhunde bekommen eigentlich nichts mehr mit von ihrem Umfeld, von ihrer Umwelt gar nichts. Und wer der Meinung ist, dass er so einen Windhund kontrollieren kann, der irrt sich ganz gewaltig. Der Mensch weiß sich nicht mehr zu helfen und bedient lediglich den massiv drängeln den und nörgelnden Windhund, oftmals auch bis zur körperlichen Überforderung des geliebten Tieres. Da macht es auch wenig Sinn, dass der Windhund vorher absitzen muss, warten muss, bis der Besitzer ihm den Frisbee oder Ball freigibt bzw den Hund hinterherschickt. Was bleibt ist die Erwartungshaltung. Und wenn dein Windhund das zeigt, dann empfehle ich kritisch mit dir selbst umzugehen, die Komfortzone zu verlassen und auszutesten, was passiert, wenn du mal nicht die Aufforderung deines Windhundes bedienst. Und das hat nichts mit der Idee zu tun, dass der Hund doch auch mal seine Wünsche äußern darf. Ja, natürlich darf er und meine Windhunde dürfen das auch. Doch schaue ich genau hin, was ich da bediene und noch wichtiger kann ich entscheiden, ob gerade dafür. Für Raum und Zeit ist, und zwar ohne dass es eine größere Diskussion gibt. In meinem Unterricht ist für mich wichtig, dass ich meinen Fokus auf das Mensch Windhund Gespann als solches lege. Warum tut der Mensch, was er tut und wie verhält sich der Windhund dabei? Ist also eine ganz individuelle Sache und oftmals kommt es beim ersten Termin leider gar nicht so weit, da ich merke, dass dem Menschen das grundsätzliche Verständnis für den Gebrauchshundwindhund fehlt. Auch wenn der Windhund der Spezies Canis lupus familiaris angehört, so fehlt leider viel zu oft bei den Haltern das Wissen rund um den Windhund und vor allen Dingen um ihre Leidenschaft für die Hetze und das Jagen und vor allem, dass diese Fähigkeiten kein unerwünschtes Verhalten sind. Der Mensch hat einfach nicht mit der Macht der Genetik gerechnet. Die Grundeinstellung des Menschen ist dann sehr oft mit Anspannung und Unsicherheit belegt. Manchmal endet das leider im Meideverhalten des Menschen. Ich habe dafür echt volles Verständnis und daher ist es mein oberstes Ziel, dieses ich nenne das jetzt mal die Grundstimmung oder das Grundgefühl beim Menschen zu verändern. Der Mensch muss davon weg, die Erwartungshaltung des Windhunds zu fördern. Und viele Übungen, die auf dem Markt so angeboten werden, befeuern leider meistens nur diese extrem hohe Erwartungshaltung. Kennedy Genetik bedeutet die Ursache verstehen und genau daran arbeiten. In den meisten Fällen sind es die Menschen, die sich verändern müssen, weniger die Windhunde. Für die Sichtung von Wild oder das Hetzen muss der Mensch den Windhund nicht loben oder ihm eine Anweisung geben, was zu tun ist. Loben kann der Windhund gut allein und Anweisungen während der Hetze brauchen diese eigenständigen Jäger nicht. Dass der Windhund lernen muss, spazieren zu gehen, beruht darauf, dass die Windhunde, die ihren ursprünglichen Job noch ausüben dürfen, niemals stundenlang scannen oder glotzen würden. Die tägliche Bewegung verfolgt lediglich das Ziel, die Fitness zu erhalten oder zu fördern, allerdings ohne dass dein Windhund dabei arbeiten muss. Viele Windhunde sind während des vom Menschen gut gemeinten Spaziergangs leider im Dauerstress und das Tag für Tag. Und es sollte klar sein, dass die Lösung nicht darin besteht, den Windhund zu Hause oder nur im Garten zu halten. Diese und ich nenne das jetzt mal jagdfreie Zeit sollte auch wirklich jagdfrei bleiben, aber dafür genutzt werden, die Fähigkeiten, die dein Windhund für eine Hetzjagd benötigt, zu erhalten. Mein Fazit der heutigen Episode der vermeintlich ausgelastete Windhund ist leider in vielen Fällen an seinem Limit und bräuchte dringend Ruhe. Eine Neuordnung der Prioritäten und weniger Erwartungshaltung provozieren ist hier gefragt. Du solltest in der Lage sein, den Arbeitszwang aufzulösen, den Druck von deinem Windhund zu nehmen und vor allem auch den Druck von dir. Denn nicht nur Windhunde haben ein Recht auf einen entspannten Spaziergang, sondern auch du, insbesondere zusammen mit deinem Begleiter. Die Selbstbelohnung kommt einzig und allein dann zum Vorschein, wenn der Windhund den Job macht, wofür er ursprünglich bestimmt war. Es liegt an dir zu verstehen, wann du seine Bedürfnisse erfüllt oder erarbeiten soll. Daher ist es wichtig, dass dein Windhund lernt, spazieren zu gehen. So kommen wir zur Frage. Die Frage lautet Ich habe gehört, dass du deine Kunden fragst, warum sie sich einen Windhund angeschafft haben. Warum fragst du das? Ja, im Idealfall erwarte ich da eine ganz fundierte Antwort, die zum Beispiel so lauten könnte Ich bin fasziniert von Windhunden, weil sie die Eigenständigkeit für die Hetzjagd zusammen mit der körperlichen Fähigkeit und der notwendigen Hartnäckigkeit bereits in ihrer Genetik mitbringen. Leider bekomme ich hier oft zu hören Hach, die sind so schön ruhig im Haus und so sensibel und sehr bedenklich finde ich allerdings den Grund für einen Windhund. Ist Eleganz und Optik. Schuld daran sind hier oftmals die Quellen des Internets oder schlicht und einfach die falsche Vorstellung, was Genetik wirklich bedeutet. Ich vergleiche es immer gern mit Pferderassen oder für die Technik affinen Menschen mit Autos. Ich selbst bin ein absoluter Fan der Windhunde. Ein Afghanen wollte ich aber glaube ich deswegen nicht haben. Mir wäre das mit der Kämmerei und der Fellpflege viel zu viel. Aber ja, ansonsten sind auch Afghanen sehr tolle Windhunde und ich persönlich würde keine andere Hunderasse haben wollen als einen Windhund. Aber deswegen jedem zum Windhund zu raten, das wäre nicht fair. So hat jeder Mensch ein anderes Leben. Das heißt, er hat auch vielleicht ganz eigene Vorstellungen von seinem zukünftigen Begleiter. Und diese Verantwortung bei der Beratung, die nehme ich sehr gerne, und zwar ohne Augenwischerei oder Schöngerede. Denn am Ende des Tages soll die Mensch Hund Beziehung gleichermaßen eine Bereicherung werden. Denn nur in Harmonie ist man ein gutes Team und beschenkt sich mit vielen tollen gemeinsamen Erlebnissen. So, das war's schon wieder für heute. Nächste Woche Freitag möchte ich über das Thema Die Leine ist keine Strafe sprechen. Und warum diese Erkenntnis so wichtig ist, macht sie doch sehr viel mit dir. Aber vor allen Dingen macht sie die gemeinsamen Spaziergänge mit deinem Windhund sehr, sehr viel entspannter. Bis dahin wünsche ich dir sichere Spaziergänge und sage Tschüss, bis

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