Abenteuer Reportagefotografie – Podcast über visuelles Storytelling

Kai Behrmann: Visueller Storyteller und Fotograf

La Gacilly – Baden Photo 2025: Themen, Stimmen & Einblicke im Gespräch mit Festivaldirektoren Lois und Silvia Lammerhuber

Motto 2025: Australien & die neue Welt

06.07.2025 71 min

Zusammenfassung & Show Notes

Wer in diesen Wochen durch Baden spaziert, bewegt sich nicht nur durch Parks und Gassen, sondern durch ganze Bilderwelten. Sieben Kilometer Fotografie unter freiem Himmel, eingebettet in Rosen, Kurarchitektur und Stadtgeschichte. Das Festival “La Gacilly – Baden Photo” zeigt auch 2025 wieder, was es längst ist: ein Ort, der Fotografie nicht nur präsentiert, sondern Geschichten erzählt. Und der zum Nachdenken einlädt.

In diesem Gespräch, das ich gemeinsam mit den Kollegen vom „Fotopodcast“ (Ulrike Schumann, Thomas Pöhler und Michael Eloy-Werthmüller) sowie Pia Parolin geführt habe, blicken wir mit Festivaldirektor Lois Lammerhuber und seiner Frau Silvia auf die diesjährige Ausgabe von Europas größter Freiluftausstellung.

Weitere Informationen und Bilder findest du in den Shownotes unter: https://www.abenteuer-reportagefotografie.de/podcast/la-gacilly-baden-photo-2025-interview-lois-und-silvia-lammerhuber


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Transkript

Thomas Pöhler
00:00:30
Hallo zusammen. In einer doch schon langen Tradition sitzen wir hier alle zusammen in Baden. Der Festival-Auftakt ist zu Ende. Das Pressewochenende geht langsam zu Ende. Die Ersten fahren auch schon ab. Und wir sitzen hier alle zusammen mit der Silvia und dem Lois Lammahuber. Hallo ihr zwei.
Lois Lammerhuber
00:00:49
Hallo.
Thomas Pöhler
00:00:50
Und natürlich meine beiden Mitstreiter vom Fotopodcast, Michael und die Ulrike.
Ulrike Schumann
00:00:55
Hallo. Hallihallo.
Thomas Pöhler
00:00:56
Und die lieben Freunde, der Kai Behrmann und die Pia Paolin sind auch da.
Pia Parolin
00:01:01
Hallo. Hallihallo.
Ulrike Schumann
00:01:02
Guten Tag.
Thomas Pöhler
00:01:04
Ja, und dann würde ich sagen, starten wir mal in das Thema. Was fällt euch so ganz spontan als erstes Fazit von diesem wunderbaren Wochenende ein?
Lois Lammerhuber
00:01:15
Es gibt zwei Momente, ein ganz großes Glück und eine ganz große Katastrophe. Aus meiner Perspektive jedenfalls. Das ganz große Glück war der Medienrundgang gestern. Also ich habe nicht gedacht, dass man das Vorjahr noch in irgendeiner Weise toppen kann, aber was sich gestern ereignet hat, das war wahrscheinlich die entspannteste öffentliche Veranstaltung, an der ich jemals teilhaben durfte. Also ein Spaziergang von 100 Freunden, circa, oder noch mehr, die wirklich tiefmentspannt bei strahlendem Sonnenschein eine 7-Kilometer-Route abgeschritten haben, sich zwischendurch witzige, unterhaltsame, kluge Erzählungen angehört haben in unterschiedlichen Längen und dazwischen sich ausgetauscht haben, geplaudert haben, Wahrscheinlich unglaublich viele Knoten geknüpft haben in ihren Netzwerken, so den Motto, das solltest du dir unbedingt anschauen, schick mir das, ja, mache ich gleich und überhaupt. Da wurden keine Verträge unterschrieben, aber ich glaube, da ist jeder mit einer Fülle von Vorhaben nach Hause gegangen oder zum Abendessen angekommen, da hat sich dann wohltuend hingehockt und alles war irgendwie so richtig gut. Es war Harmonie im besten Sinn und am Vortag gab es genau das Gegenteil, also eine Leider-Vertrag, Ungeplante oder geplante Katastrophe. Wir waren im Stadttheater Baden, einem wunderbaren Ort, wo wir gedacht haben, alles, was bisher war, toppen zu können. Aber leider hat uns das Theater nicht die technischen Dienste geleistet, von denen wir angenommen haben, dass sie es selbstverständlich leisten würden wollen und können. und es war einfach die Sicht auf die Bühne bzw. Die Projektion, die ein wesentlicher Bestandteil des ganzen Abends war, von bestimmten Plätzen aus massiv eingeschränkt. Also ich habe Fotos davon gesehen, die haben wirklich ein Drittel des Bildes gesehen, also katastrophal. Also ich verstehe den Unmuss der Leute und das hat das Ganze natürlich schon ein bisschen beschädigt. Und nachdem wir beide entverantwortlich sind dafür und mir sowas zu Herzen geht, Ist das aber etwas, was in mir arbeitet. Drumwort. Und ich werde auch heute noch oder morgen früh spätestens an die lokale Zeitung, die Badener Zeitung, einen Leserbrief schreiben mit dem Titel Mehr Kultmer und das erklären. Und dass es mir unendlich leid tut, weil wir wollen genau das Gegenteil erreichen. Wir wollen Enthusiasten hinausgehen sehen und nicht frustrierte Menschen, die nicht teilhaben können an dieser fantastischen Welt der Fotografie.
Silvia Lammerhuber
00:04:04
Darf ich da kurz einhaken? Nur damit es nicht zuhört. Zu negativ wird, weil ich glaube, alle, die da sitzen,
Kai Behrmann
00:04:11
Haben es auch so empfunden und das Feedback war auch so.
Silvia Lammerhuber
00:04:13
Es war natürlich nicht alles nur darauf konzentriert, dass die Sicht schlecht war. Es war immerhin, was wir ganz toll
Kai Behrmann
00:04:21
Im Vorfeld fanden,
Silvia Lammerhuber
00:04:23
Dass 700 Leute da jetzt Platz gefunden haben, wobei 300, 400 schon aus unserem Bereich mit den Fotografen, mit den Journalisten,
Kai Behrmann
00:04:33
Mit den Fotografen vor Ort,
Silvia Lammerhuber
00:04:34
Die jetzt nicht ausgestellt haben, aber natürlich auch eingeladen waren, kamen und dann ein paar hundert einfach Interessierte, die uns nicht kennen,
Kai Behrmann
00:04:44
Aber durch die Ansage ein Fotokonzert mit Musik und Bildern natürlich gern gekommen sind
Silvia Lammerhuber
00:04:52
Und wir hätten
Kai Behrmann
00:04:53
Das Theater noch mal zur Hälfte füllen können.
Silvia Lammerhuber
00:04:59
Und dann natürlich mit diesen technischen Hopperlas war es ein bisschen schwierig, wobei die Leute, die hauptsächlich wegen der Fotografie auch kamen und nicht nur wegen dem Konzert,
Kai Behrmann
00:05:12
Die fanden das trotzdem okay. Was dann an Fotografie oder an den Projekten vorgestellt wurde,
Silvia Lammerhuber
00:05:19
Das glaube ich,
Kai Behrmann
00:05:20
Hat alle sehr begeistert. begeistert?
Lois Lammerhuber
00:05:23
Ich habe inzwischen zahlreiche E-Mails oder SMS und andere WhatsApp-Nachrichten bekommen und die sind zum Teil wirklich enthusiastisch, obwohl aus meiner Sicht, als Vortragender, wie ich da raufgegangen bin, nach die Bühne habe ich gedacht, den Abend hätte ich schon gerne hinter mir bevor ich mich war. Ich glaube, es wird hoffentlich nie mehr in meinem Leben vorkommen müssen, dass ein Abend, eine Eröffnungsabend, also eine Feierstunde damit beginnt, dass man Drei Katastrophen gedenkt. Einmal das Ereignis in Graz, in der letzten Woche. Das ist ja klar, dass man das macht, aber das ging ja vorbei. Das ist halt ein paar Minuten und dann eine Gedenkminute. Da hat die Silvia wunderbar zelibriert und das war auch richtig so. Aber natürlich auch das Erinnern an Christine de Grancet und Sebastien de Salgado, wo es natürlich eine Herzensangelegenheit ist. Und dass dramaturgisch auch nur am Beginn so einer Veranstaltung stattfinden kann, das definiert natürlich, wie es weitergeht. Und ich muss zugeben, wir sind ja alle Journalisten und ich könnte euch das vielleicht vorstellen. Am Freitagvormittag saß ich im Büro, habe mir das nochmal durchgedacht und ich habe, glaube ich, das erste Mal im Leben eine Art Panikattacke gekriegt, weil ich gedacht habe, das geht sich alles nicht aus. Die springen mir vom Balkon. Weil geplant war ja, dass ich in freier Rede sowas wie immer halt vortrage und ich mache ja gelegentlich Selbstversuche und ich weiß, was es bedeutet, freie Rede. Ich schreibe mir im Selbstversuch gelegentlich Texte auf und lese sie mir dann vor, stopp sie, sagen, eine Minute 40 und dann mache ich dasselbe im Erzählstil. Dann kommt zwei Minuten 37 raus. Mindestens ein Drittel länger. Und dann habe ich gedacht, weil ich das mache und jeden Fotografen, der anwesend ist, hinaufhole. Also 15, 14 waren da. Jeder eine Frage, das geht nicht. Da habe ich gesagt, okay, jetzt schreibe ich mir das, weil Vorlesen ist schneller wie freie Rede, aber trotzdem, die Menge war einfach zu groß. Und die 40 Minuten vorneweg, die natürlich wichtig und gut waren, aber das hat ein Gefüge ergeben, ein Gesamtgefüge, das für eine Öffnung irgendwo schon ein sehr sperriges Drum ergeben hat. Und es wurden hinten raus immer länger. Die Orchestermusiker haben zum Teil ihren Unmut ja schon am Gang draus abgesonnen und wilde Geschichten erzählt bekommen. Also das ist so wie ein Flugzeugabstöß, dass drei, vier, fünf Faktoren zusammenspielen und alle auf der falschen Seite und dann die Waage runterziehen. Das hat nämlich nichts von der Substanz weggenommen, denn die Substanz war gut und ich habe jetzt zu meiner wirklich großen Befriedigung in diesen schriftlichen Stellen mit Namen bisher wahrnehmen dürfen, dass das von uns geplante emotionale Herzstück, das wir voriges Jahr ausgelöst haben, das Einschreiten in der Öffentlichkeit, in der Gesellschaft über das Projekt ME-CFS, dass das wirklich extrem positiv wahrgenommen wurde. Und das ist auch jetzt für mich, was ich so positiv mit dem Weg weiß. Ich glaube, wir müssen da mehr in diese Richtung gehen. Und wir haben da auch schon Ideen geboren. Heute früh habe ich mich mit den Australien zusammengesetzt, die eigentlich nur glauben wollten zum Abschied, wo wir ein bisschen intensiveren Austausch noch haben. Und natürlich haben wir gesagt, kommt ihr mal wieder und so weiter. Und ich habe gesagt, ja, wir können australisch sein. Nächstes Jahr ist England das Thema, so britisch. Und ihr seid Member of the Commonwealth of Nations. Die neuen Fotografien aus Australien macht ein Projekt und aus Down-Anders Sicht kommentiert, das ist so britisch denn ich sage, das können wir nicht machen, das ist ganz negativ sage ich, give it a shit fuck them, also mach das und die denken jetzt so, na, wir müssen das machen das wäre wirklich cool und das ist dann eine politische Komponente so wird das mir gefallen, aber noch viel mehr wenn wir ähnliche Themen annehmen würden wie ME, CFS also wirklich das kann ich wenn ich es eine sehr lange lange lange antwort aber vielleicht passt das bild ewald haben der chef von cb österreich bin nach dem nach der eröffnung zu ihm hingegangen gesagt wie hat es dir gefallen was du zufrieden sagte Du hast zufrieden, ich habe gerade eine Lehrstunde in Marketing für mich empfangen. Wir unterstützen mit dem CW-Foto Award SOS Kinderdorf. Mit jeder Einreicher geht ein bestimmter Beitrag an die, mit 650.000 Einreicher und 65.000 Arbeitsreiter. Aber genau genommen, sagt man es nicht, sollte man es öffentlich nicht sagen, aber das ist eigentlich schon erledigt. Die gibt es, die sind stabil, die brauchen natürlich Unterstützung, aber es ist nicht so wichtig. Aber dieses MEZF, wenn wir da mitmachen würden, das ist eine Investition in die Zukunft, das Thema wird uns noch Jahrzehnte beschäftigen. Und es ist gesellschaftlich relevant. Und die Unternehmen, die sich da engagieren, die sind sehr sichtbar in der sozialen und in der politischen Landschaft.
Silvia Lammerhuber
00:10:36
Jetzt soll ich noch sagen, liebe Leute, ihr müsst nicht unbedingt zur Eröffnung kommen. Ihr habt jetzt gehört, was da alles schieflaufen kann. Obwohl wir natürlich vorhaben, uns zu bessern. Und nächstes Jahr haben wir wieder sicher viele neue Ideen, die wir dann, wo es dann vielleicht auch Hopperlers gibt. Aber auf alle Fälle müsst ihr zu den Ausstellungen kommen. Da kann gar nichts passieren, weil da geht es ja durch die Landschaft sieben Kilometer und sie sind wieder top,
Kai Behrmann
00:11:02
Top, ganz toll interessant.
Pia Parolin
00:11:04
Das ist auf jeden Fall ein guter Tipp. Ich würde auch gerne noch ein paar Tage bleiben und noch ein bisschen länger gucken. Ich möchte aber zu der Eröffnungsveranstaltung noch sagen, dass es trotzdem dieser Probleme doch funktioniert hat. Also auch für uns als Zuschauer. Also die Kombination aus der Musik und der Präsentation, die war schon toll. Und ich persönlich, die ich ja auch in einem Chor singe und mich da sehr engagiere. Ich habe auch schon, haben wir schon Konzerte geplant mit Orchestermusikern. Die sind einfach richtig super. Und die Dirigentin hat mir auch persönlich richtig Freude gemacht, zu sehen, was die geknistert hat, was die präsent war, war richtig, richtig toll. Also da habt ihr einen echt guten Griff getan, das war ein Praninchen für den Abend.
Silvia Lammerhuber
00:11:45
Siehst du, so sehen das Außenstehende oder die, die im Zuschauerraum sitzen.
Ulrike Schumann
00:11:53
In den vergangenen Jahren waren wir ja bei euch etwas später meist zu Gast. Im August, da lief das Festival schon eine ganze Weile. Ihr habt auch schon gesehen, wie es so angenommen wird, wie es anläuft. Ihr hattet ein paar Erfahrungen da schon. Denn jetzt stehen wir am Anfang. Wir durften jetzt bei der Eröffnung mit dabei sein. Mit welchem Gefühl geht ihr jetzt in das Festival, wo es eröffnet ist und was erwartet die Besucherinnen und Besucher? Du hast gesagt, Silvia, die Ausstellungen sind natürlich das Herzstück des Ganzen.
Kai Behrmann
00:12:29
Naja, die Veranstaltung, die große Veranstaltung ist jetzt getan, was uns ja sehr taugt, weil wir können jetzt im August einen Urlaub machen wahrscheinlich einmal.
Silvia Lammerhuber
00:12:40
Spaß beiseite, das machen wir nicht. Aber es wird jetzt in der Folge schon mit unserem Partner,
Kai Behrmann
00:12:47
Auch Leica in der Leica-Galerie, immer wieder Vorträge geben. Und sonst stehen die Ausstellungen. Also ich weiß nicht,
Silvia Lammerhuber
00:12:56
Hast du da was noch beizutragen, dass da was...
Kai Behrmann
00:12:59
Ah, natürlich.
Silvia Lammerhuber
00:13:01
Am 23. Juni kommen 300 Kinder in die Schule,
Kai Behrmann
00:13:05
In der Vorngasse und da wird das Schulprojekt gefeiert. Das ist auch eine große Sache. Was haben wir noch im Programm?
Lois Lammerhuber
00:13:12
Am 7. Juli kommt eine ganz großartige Ausstellung daher. Und zwar eine Wandausstellung, die es schon seit 2021 gibt. Die entstanden ist in GEM im Auftrag des CERN über den Future Circular Collider, das ist das Nachfolgeprojekt des Large Hadron Collider. Für diejenigen von euch, die jetzt nicht gleich sagen, ah, was ist das? Das ist der größte Teilchenbeschleudiger der Welt. Das ist ein ganz besonderer Ort, wo Zustände nahe am Ursprung des Universums erzeugt werden können und der physikalischen Forschung ganz viel an Input gibt, Um das vielleicht noch einmal ein bisschen zu skizzieren, es ist dort möglich, den Zustand eine Pikosekunde nach dem Urknall herzustellen. Also ganz, ganz, ganz, ganz, ganz knapp dahinter. Und daraus kann man ganz viel lernen. Und unter anderem wurden aber in Zern so Dinge erfunden, wie das, was wir heute als bildgebende Verfahren in der Medizin kennen. Das waren die Abfallprodukte dieser Grundlagenforschung. Und auch das World Wide Web. Es hat entstanden, Tim Berners-Lee hat sich im Auftrag Physiker, im Auftrag seines Chefs, überlegen dürfen, wie denn das ist, wie man viele Wissenschaftler, die weltweit verteilt sind, miteinander kommunizieren lassen kann, auf billige Art und Weise. Und ich habe das dann auch noch sehen dürfen, das war ein A4-Blatt, das Flussdiagramm, das wurde im Web drauf. Und wie Tim Berners-Lee das seinem Chef vorgelegt hat, hat er draufgeschrieben, Wake, body, exciting, mach es in drei Wochen fertig. Und diese Ausstellung, die Ausstellung über das Nachfolgegebäude, kommt am 7. Juli nach Baden am Josefsplatz, also ganz in der Nähe von dem Lokal, wo wir gestern zu Abend gegessen haben. Also für diejenigen, die demnächst vorhaben, nach Baden zu kommen, da gibt es ein sehr nettes Lokal, ein großes Platz in St. Gellgauch. Da ist man ausgezeichnet zu haben. Wunderbares Fleisch, wunderbare Weine, wunderbares Bier. Also kann es auch nur dringend empfehlen, ein bisschen Werbung für einen unserer Partner. Und der Platz dort ist gerade groß genug, um diese Ausstellung aufzunehmen. Und die ist auch anders gestrickt, wie die Ausstellung, die wir hier haben. Denn der Zern hat von mir natürlich sich gewünscht, eine Ausstellung zu machen, die die Technologie des CERNs auch vom Look her mitträgt. Und das heißt, wir haben Stählen aus gebürstetem Alu gebaut, die von innen 24 Stunden leuchten über LED ist. Also es ist wirklich ein sehr buntes Ereignis. Das Ganze hat den Namen Code of the Universe. Also es ist schon ein richtig bisschen Raumschiff-Enterprise-Melodie. Und nachdem es ein Projekt ist, es ist auch ein gutes Marketingprojekt in dem Sinn, denn was der ZERN dort machen wird, wissen die nicht. Und wir bewerben etwas, von dem sie nicht wissen, wie es aussieht. Sie wissen nicht, wie es geht und sie wissen schon gar nicht, was es kostet. Und die Antwort, die das zu bewerben ist, ist so ausgefallen, dass wir gesagt haben, wir nehmen aus dem, was dort ist, gibt es dort sehr viele verbaute Elemente, die wahnsinnig grafisch sind. Das schaut ganz toll aus. Wir verkürzen sie so massiv, dass sie nur noch Schönbilder sind. Und auf der Rückseite dieses Zählen zeigen wir dann die Träume der Menschheit. Also länger leben, klüger leben, schöner leben, alles, was in dieses Profil der Erwartungswünsche der Menschen in Einpass zeigt, bilden wir da ab. Und es ist so eine Ausstellung, wo man als Vater mit seinem Sohn oder Mutter mit der Tochter oder umgekehrt hingeht und sagt, jetzt erkläre ich dir mal die Welt.
Pia Parolin
00:16:40
Das ist so ein bisschen wie das, was wir in Zürich gesehen haben.
Lois Lammerhuber
00:16:44
Genau, die Ausstellung, die oben auf der MPH war sehr,
Pia Parolin
00:16:48
Sehr schick. Auf der Terrasse stand es.
Lois Lammerhuber
00:16:51
Genau dieses.
Ulrike Schumann
00:16:52
Ihr macht ja hier Fotografie direkt live unter freiem Himmel erlebbar und habt in diesem Jahr noch ein weiteres Element hinzugefügt mit der Kamera Obscura. Also eine Reise zu den Anfängen der Fotografie oder wo Menschen eine Idee davon bekommen haben, wie sowas funktionieren könnte und was dann letztendlich dazu geführt hat, was wir heute unter Fotografie verstehen. Mögt ihr mal beschreiben, was es damit auf sich hat und wie man darüber hier auf Fotografie auch ganz hautnah erleben kann?
Lois Lammerhuber
00:17:25
Ja, ich nehme an, dass die meisten, die bei euch zuhören, wissen, was eine Kamera Obscura ist. Und es ist ein Zauberkasten. Also auch wenn man es weiß und wenn man da reingeht, überhaupt aus dem prallen Sonnenschein, dann hat die Iris sowieso mal zu tun, um sich zu adaptieren. Und da sitzt man in einer dunklen Kiste. Und ganz langsam wie von Zauberhand bildet sich vis-à-vis ein auf Kopf stehendes Bild. Es baut sich langsam auf, ganz wie so Slow, Slow, Slow Motion. Und die Kamera obskurs so ausgerichtet, dass es die Fassade des Casinos zeigt. Und das sieht wirklich einfach toll aus. Es gibt aber noch eine andere Geschichte, die auch dazu kommt, da habe ich lange dagegen gelernt, so einen Foto-Point. Da habe ich gedacht, okay, so irgendwelche Dinge am Ende den Kopf durchsteckst, Also irgendwie muss das sein. Aber jetzt haben wir das gemacht und ihr habt gesehen, was Kunst bewirkt. Wie das geadelt wird durch ein paar kreative Pinselstriche. Ich habe gesehen, das wurde aufgestellt. Also ihr müsst euch vorstellen, eine zweiteilige Wand, und da folgt noch einmal eine Wand, ein Rahmen gewissermaßen, in den wir sich hineinstellen. Und dahinter ist eine Fotografie aus Australien vom Outback, eine Straße, die ins Nirgendwo führt. Und links unten ist einfach eine Wand, damit das Helden stehen kann. Und diese Wand, da haben wir gedacht, okay, mit der müssen wir irgendwas tun, damit das Attraktiv wird, also irgendwie bemalen. Und wir haben ja als eine der australischen Fotografinen, die Bobby Locker zu Gast, die ist ja neben ihrem Fotografen auch eine Designkünstlerin. Und ich habe sie gefragt, ob sie das wieder anmalen würden können. Ja, klar, mache ich. Und dann in der Diskussion hat sich ergeben, dass wir das auch irgendwie mit Bahnen verschränken wollen. Und wir haben in Bahnen eine Malschule. Also nicht eine Kunstmalschule, sondern wirklich fürs Malerhandwerk. Und da haben wir uns drei Schülerinnen und Schüler gefunden. Und die haben das gemeinsam mit Bobby gemacht und Die Farbwahl, die ist so positiv. Ich glaube, da geht jeder hin, der dort vorbeigeht, weil du gar nicht vorbeikommst. Das ist so attraktiv und so positiv schön. Und dann ist ja das, ich muss erst eine Tafel dort hinstellen, um das zu erklären, was da abgeht, denn diese Designs, die die Bobilock ja verwendet, die dürfen per Gesetz, es gibt ganz wenige in Australien, was die Interessen der Ureinwohner halbwegs bedient, aber diese Designs dürfen nur von Nachfolge der Ureinwohner und ureinwohnerstämmigen Menschen, die First Nation People benutzt werden oder von jemandem, der von ihnen autorisiert wurde. Also es war auch sozusagen ein bisschen eine Kulturübergabe über die Bobby-Locke an diese vier Schülerinnen dieser Schule. Und das hat auch dann zur Konsequenz gehabt, dass die zu fünf das Bild signiert haben. Fand ich schon einen sehr schönen Gestus, der da hineinspielt. Es gibt ja noch ein Element, das auch irgendwo, das habe ich noch nie wo gesehen, Baden ist ja, liebe Leute, eine Kurstadt. Das heißt, es kommen hier viele Leute her, um auch zu heilen. Die haben sich das beigebracht, wir sind auf Rehab hier. Und wir haben einen Sponsorpartner gefunden, das ist der Badenhof, also eine dieser Kuranstalten. Und im Vorjahr haben die euch allen erklärt über die heilenden Kräfte des Wassers hier und was das alles kann. Und die waren ganz begeistert und angetan auch von eurem Spons. Und natürlich wollten die weitermachen, eher was tun. Können dasselbe noch einmal machen. Und die Antwort war, wir verschränken den Weg der Ausstellung in den beiden Parks mit kleinen Stationen, wo du aufgefordert wirst, bildhaft aufgefordert wirst, mit kurzen Erklärtexten, Übungen zu machen, Dehnungsübungen zu machen. Yoga. Bewegungsübungen zu machen. Im Fachjargon. Und gestern haben wir per Spaß ein Foto gemacht, einfach um uns zu konversieren, wo wir so ungefähr zu 100 eine wunderbare Übung gemeinsam ausgeführt haben. Ich habe das Bild schon gesehen, das ist wirklich super. Das Bild der Johannes Zinner, wir haben einen neuen Festivalfotografen gefunden, der sonst das österreichische Parlament bedient während des Jahres und der fotografiert richtig gut und die Bilder sind toll. Ich habe sie letzte Nacht noch angesehen und war hellauf begeistert. Und das finde ich auch eine wirklich tolle Idee, wenn du beim Gehen diese Verschreckung hast, das habe ich wirklich noch nie gesehen. Das wäre so, wie wenn du in Oberstdorf sagst, jetzt geh mal ein bisschen frühkleidig.
Silvia Lammerhuber
00:22:09
Oh je, da werden die Besucher abdezimiert werden. Das ist bei uns einfacher.
Lois Lammerhuber
00:22:15
Also ich bin neugierig, was da passiert. In jedem Fall, in beiden erwähnten Positionen, glaube ich, werden ganz viele Bilder fotografiert werden und die werden alle gepostet. Also Kommunikation hoch drei, was uns natürlich nur recht ist.
Pia Parolin
00:22:28
Ja, das Thema der diesjährigen Ausstellung in La Gassili oder der letztjährigen Ausstellung in La Gassili war ja Australien, was ja rein geografisch wirklich sehr weit weg ist, noch weiter weg als die letzten Themen. Und deswegen war auch so mein Gedanke, wie ihr das geschafft habt, Australien ganz nah heranzubringen, indem ihr eben da ganz viele Sachen rundherum präsentiert habt, mit denen die Leute sich dann vielleicht auf den ersten Blick stärker identifizieren und darüber dann auch einen Zugang bekommen zu den australischen Gemälden, Bildern, Themen, die vielleicht erstmal ein bisschen ferner sind für die Menschen. Das ist vielleicht so ein bisschen euer Hintergedanke gewesen bei diesem Stadtspaziergang, der ja mit Australien direkt nicht so viel zu tun hatte.
Lois Lammerhuber
00:23:08
So tief haben wir gar nicht gedacht. Das hat sich so ein bisschen gegeben. Du bist halt auch gefordert in diesen Gesprächen mit möglichen Partnern, dass wir jetzt eine Idee brauchen. Wir brauchen etwas, dass die happy sind und dass wir auch ein Element finden, das gut dazu passt. das nicht irgendwie so aufgepfropft erscheint, sondern das einfach in diese Kultur auch der Mann eben auch hineinpasst. Und das Bildhafte des ganzen Zugangs und auch die Titelei, Art meets Health, ja, why not?
Silvia Lammerhuber
00:23:42
Aber ich glaube schon, dass das Thema Australien einfach auch insofern viele Besucher interessiert,
Kai Behrmann
00:23:48
Weil es zu weit weg ist, weil man doch nur,
Silvia Lammerhuber
00:23:50
Ich will nicht sagen Kiché kennt, aber Surfen, Fun und ein bisschen zu heiß auf der Haut. Und da ist es wirklich interessant, dann essentiell recherchierte und fotografierte Geschichten zu lesen und auch sowas, die australischen Fotografen wertfinden, als Geschichte zu erzählen.
Ulrike Schumann
00:24:13
Mir ist gestern ein Satz noch im Ohr, auch heute noch, den Hans-Jürgen Burkhardt gesagt hat zu Beginn des Rundgangs, als er vor seinen Bildern stand. Er arbeitet an einem Projekt, wo er Hunde am Strand in St. Peter-Ording fotografiert. Und sagte dann, Hans-Jürgen Burkhardt ist ja ein Fotograf, den kennst du auch sehr, sehr gut, Lois, damals 80er Jahre, 90er Jahre, war in Russland zu einer Zeit, wo dort auch sehr, sehr schwere Dinge, wirklich ganz andere Themen passiert ist, die er da behandelt hat. Und er wendet sich jetzt so ein bisschen mit Leichtigkeit Themen vor der eigenen Haustür zu und er sagte, dass er möchte oder dass er jetzt Fotos machen möchte, die auch seine Großmutter versteht. Also Fotografie zugänglich machen über einen Mix hier auch, den ihr habt. Ihr habt schwere Themen drin, die sich mit Umweltzerstörung auseinandersetzen, Krisen, Konflikte, alles ist das zu sehen, aber eben auch dann solche Ausstellungen wie von Hans-Jürgen Burkhardt, die dann doch auch mit einer gewissen Leichtigkeit auch daherkommen.
Lois Lammerhuber
00:25:20
Da möchte ich dir radikal widersprechen, weil das ist eine sensationelle Arbeit. Und zwar deswegen, weil er wirklich mit demselben Werf und so fotojournalistischen Körnern wie in Russland seine eigene Heimat untersucht. Und das, was er da anbietet, ist wirklich eine Reflexion über Deutschland, die ihresgleichen sucht. So ist das Land, zumindest in größeren Bereichen. Also es ist, sobald man ein Land beschreiben kann, dann trifft er ganz viel zusammen. Vor allen Dingen, er ist ja nicht alleine. Er hatte die Rockstock-Tänkste als Animation genommen, das heißt, es hat schon jemand anderer auch gedacht, genau da schon nachgedacht und dann hat er sein Leben auch noch reflektierend kommentiert. Und diese drei Elemente gemeinsam ergeben natürlich schon ein deutscher Bild von einer unglaublichen Poesie einerseits, aber gleichzeitig auch von einer brutalen Offenheit. Und ein Spiegel, so sind wir. Und das, glaube ich, gehört zu einem schwierigsten, weil ich glaube, es ist wesentlich leichter, den Zephal der Sowjetunion zu fotografieren, als soll das, ich halte das für herausfordernder und vielleicht noch wichtiger, Denn es gibt uns Identität. Die Berichte über Russland, der hilft mir nicht weiter, außer dass ich über Ereignisse lerne. Aber ich habe ja selber damit nichts zu tun. Und warum, wie auch gesagt, wir stellen es ja aus, ist natürlich, weil wir Österreicher nicht unehelich dem sind. Aber nachdem ihr abgebildet seid, tut es uns weniger weh.
Silvia Lammerhuber
00:26:50
Jetzt muss ich kurz was dazu sagen. Der Kai hat das nicht genauso gemeint. Ich glaube, der Kai hat nämlich gar nicht, also wir zeigen einen ganz kleinen Ausschnitt aus dem Hundestrand und einen ganz großen Teil, über den du jetzt gesprochen hast, aber das Wort Vieh, Vieh, so könnte man denken, das Porträt von Deutschen sind Hunde am Strand. Der Hans-Jürgen Burgert hat natürlich das große Werk, das da gezeigt wird, heißt an Tagen wie diesen und da ist er anhand von deutschen Liedtexten, ganz bekannten, durch Deutschland gereist und hat ein,
Kai Behrmann
00:27:26
Wie wir immer sagen,
Silvia Lammerhuber
00:27:28
Ein hinreißendes Bild von Deutschland, aber immer auch auf die Texte passend kreiert.
Ulrike Schumann
00:27:34
Und dann kann man, glaube ich, tatsächlich sagen, dass das Handwerkliche, was er in Russland gemacht hat in der Reportage, die nicht einfach war, über an Tagen wie diesen, was er am Stern noch begonnen hat und dann dementsprechend auch bis in den Ruhestand oder im Austritt des Sterns weiter fortgeführt worden ist, bis ihr dann ein Buch daraus gemacht habt, das ausverkauft ist. Er hat trotzdem den Sinn hat, eben für Motive, die Kai angesprochen hat, Hunde mit ihren Härchen oder den Kindern dazu in einzigartigen Posen zu fotografieren. Man darf, glaube ich, mal ganz kurz sagen, dass ihr eine so gekonnte Bildauswahl von Tagen wie diesen getroffen habt, dass die Badener aufmerksam und etwas lauter wurden.
Silvia Lammerhuber
00:28:09
Wie meinst du das? Hast du da Informationen?
Ulrike Schumann
00:28:13
Ja, ich habe gehört, dass mit großem Aufwand halbnackernde Menschen wieder angezogen worden sind.
Thomas Pöhler
00:28:19
Und ich habe ein Beweisfoto. Weil ich habe die Ausstellung fotografiert.
Silvia Lammerhuber
00:28:25
Kennt ihr euch jetzt aus, was wir meinen? Ich glaube noch nicht.
Lois Lammerhuber
00:28:29
Das ist ein Akt von Reaktionen, der im Prinzip nicht bedacht werden darf. Denn das Sexualität in unserem Leben eine gewisse Rolle spielt, ich glaube, das ist jedem klar. Dass das kein pornografisches Bild ist, auch jedem klar. Es war ja auch nichts zu sehen, außer zwei relativ hübsche Brüste einer da einer attraktiven Dame, die du es auch auf tausenden Magazinkörpern und im Fernsehen jeden Tag, so fast jede Stunde zu sehen kriegst, aber nichts Besonderes daran. Der Grund, warum wir reagiert haben, war das eine Kunsterzieherin übrigens. An die Bürgermeisterin und mich geschrieben hat. Und ich habe dann den Bürgermeisterin, die Carmen Yadle-Chenny angerufen und gesagt, was machen wir damit? Also ich habe für den Mist keine Zeit, hängt es ab. Weil wenn wir da jetzt antworten, dann schreiben wir 50 Mal hin und her. Und irgendwer hat dann noch eine Idee, das in die Zeitung zu gehen. Wir müssen noch einmal darauf antworten. Das lohnt sich alles nicht. Weil sonst geht es natürlich gar nicht, dass wir reagieren auf Zurufe aus dem Publikum, weil da gibt es natürlich jedes zweite Bild, findet sich wer, der lieber einen röhrenden Hirsch vor dem Gosaussee hinhängt würde.
Silvia Lammerhuber
00:29:42
Ganz so schlimm ist es nicht, aber in der Vergangenheit zum Beispiel, abgesägte Nashörner, war auch eine Aufregung und jetzt auch ein totes Känguru in den Armen des Kängurujägers. Das haben wir eh nicht abgehängt.
Lois Lammerhuber
00:30:00
Aber auch das Kenntnis von Matthew Apple, das durch das Feuer springt oder am Feuer vorbeispringt. Es gab auch schon Briefe, wie kann man das Kinder zumuten und so weiter.
Silvia Lammerhuber
00:30:11
Aber das erste nehmliche Bild, das wir jetzt beschrieben haben, das haben wir jetzt ausgetauscht. Und wie wir gestern vom Hans-Jürgen gelernt haben, ist das Bild, das jetzt da hängt, nämlich Jugendliche, die ins Wasser springen, Quitsch vergnügt, jetzt schon zu verwenden, Denn wie er es damals gemacht hat, konnte er es ja nicht verwenden, weil Jugendliche, das ist bei euch in Deutschland glaube ich so, haben unter 16 Jahren.
Ulrike Schumann
00:30:35
Einverständniserklärung bei der Eltern-Denämpfung.
Silvia Lammerhuber
00:30:36
Genau, und da wäre das zu kompliziert gewesen. Aber jetzt sind sie ja schon ein paar Jahre her. Das dürfen wir schon.
Ulrike Schumann
00:30:42
Auch das ist ein schönes Bild. Aber ich denke, das darf ab und zu mal auch ein paar Reibungen geben, weil das zeugt Interesse. Ich finde, wenn Badener sich auch mal damit auseinandersetzen und manchmal auch vielleicht diskutieren, und es wird nicht abgehangen oder es bleibt wie das Känguru hängen. Aber das Bild tauscht man, dann hat man einen guten Mittelweg gesucht.
Thomas Pöhler
00:30:56
Vielleicht noch ein ganz anderes Thema zurückzukommen. Wir sind ja jetzt, wie Kai meinte, das erste Mal im Juni da. Wir waren ja bisher im August. Und mir sind zwei Dinge aufgefallen. Das eine ist, die Parks sind ja ohnehin großartig. Wie sagen die Leute, das sind eh großartig. Aber jetzt natürlich im Juni, es blüht alles. Es ist noch mal großartig. Ja, also ich dachte immer, das kann man gar nicht toppen. Aber es ist tatsächlich so toppen. Und was auch auffällt,
Michael Eloy Werthmüller
00:31:27
Es ist noch mehr,
Thomas Pöhler
00:31:29
Oder man sieht mehr Leute, die die Bilder anschauen. Und wahrscheinlich deswegen, weil eben die ganzen Badener im August viele Bilder schon kennen und schon da waren.
Kai Behrmann
00:31:39
Und jetzt sind sie neu.
Silvia Lammerhuber
00:31:40
Und jetzt vielleicht noch im Urlaub sind.
Thomas Pöhler
00:31:43
Dieses Gefühl hatte ich auf jeden Fall, dass im Moment mehr Auftrieb, sage ich mal, vor den Bildern ist, als im August. Und vielleicht sind sie auch im Urlaub, kann auch sein.
Lois Lammerhuber
00:31:51
Die Besucherfrequenz ist im Juni hoch. Im Juli und August könnten wir eigentlich zusperren. Da haben wir relativ wenige Besucher und September, Oktober werden wir überhaupt. Und das ist ganz normal, Urlaubszeit und Wärze. Und du gehst bei, also außer wir, wenn es da geht, geht keiner bei 40 Grad die Perkur aus.
Silvia Lammerhuber
00:32:15
Darum habe ich auch Lust immer eingeladen, mit ein paar Leuten, die auch da sind, die das aushalten.
Lois Lammerhuber
00:32:20
Und wir messen ja die Besucher genau aus und um das auszutesten, wird dieses Messsystem ja einige Wochen vorher installiert und da finden auch in der Zeit die sogenannten Rosentage statt und da können wir genau sehen, wo die Leute hingehen entlang der Rosen. Früher sind die wirklich zu einer Rose gegangen und jetzt gehen sie andere Wege. Diese Daten gibt es ja alle. Die gehen jetzt den Bildern nach. Die sind ja genauso. Und jetzt haben wir überhaupt eine Win-Win-Situation, weil wir das erste Mal in dieser zentralen Achse, die vorher heilig war, hängt der Zula Lohmann drinnen. Und diese Bilder sind ja noch so Oldschool-Bilder über Abenteuer, Journalismus. Und da haben die Leute einen sehr schnellen und leichten Zugang. Das tut auch niemandem weh, zumindest für Bild. das erscheint nicht zu kritisch da brauchst du die Erklärung von Ulla dazu, was die gestern erzählt hat das sitzt das ist wirklich heftig und gibt viel nachzudenken aber für normale Passanten die müssen dann wirklich alles lesen um das mitzukriegen, zuerst einmal sind das schöne Bilder aus einer exotischen Welt und das wird sicher gut funktionieren und die geht genau auf diese Rosenachse zu, die da mittendrin ist und ich glaube das wird sehr gut angenommen und wie gut funktioniert. Mir gefällt auch der Park, das ist riesig. Aber September, Oktober ist wirklich, das ist zum Teil ein Gewuseln, das ist lebensgequem. Aber auch die Zahlen, die wir da auslesen, Werte Rosentage sind wesentlich geringer, als wenn die Rosentage vorbei sind. Das waren auch in den Jahren davor schon wesentlich geringer. Das sind beidwählen gute Zahlen. Aber es ist, glaube ich, auch zum Teil ein völlig anderes Publikum, die wir aber ein bisschen auf unsere Seite ziehen.
Ulrike Schumann
00:34:08
Ihr fasst ja praktisch per Bluetooth und Verweildauer die Anzahl der Besucher. Wie ist denn so das Feedback? Wie kommen denn Leute auf euch zu? Wenn die euch treffen, sprechen die euch an? Schreibt man euch, ihr kriegt ja auch immer mal was zurück.
Silvia Lammerhuber
00:34:22
Alles zusammen. Ich meine, der Lois ist leicht als Direktor zu erkennen. Er hat immer seinen Strohhut und da sprechen ihn die Leute an und sagen, sind sie nicht dieser? Und meistens sagen sie dann auch ganz großartig. Und das finden wir schon toll, dass die Leute, weil sehr oft kriegt man Feedback, wenn es negativ ist. Wenn was nicht passt und man sich aufregt und was ändern will. Aber dass man Feedback kriegt, weil es so toll ist und weil sie sich freuen, was nächstes Jahr wird,
Kai Behrmann
00:34:51
Das ist seltener.
Silvia Lammerhuber
00:34:52
Und das kriegen wir, glaube ich, auf allen Kanälen, also E-Mails, Facebook, persönlich.
Lois Lammerhuber
00:35:00
Es kommt täglich was. Und die meisten sind eher flach formuliert, sage ich jetzt einmal. Also einfach toll, was ihr da macht, also nichts Besonderes. Es gibt aber richtig substanzielle Erklärungen, warum das so toll ist. Und die sammle ich und in dem sogenannten Dossier, das wir da immer am Ende des Festivals machen, gibt es auch immer eine Doppelseite, wo ich so 20, 25 Stück davon veröffentliche. Und das sind schon Reflexionen, die richtig Substanz haben und die einen bestätigen im besten Sinn des Wortes. Und richtig kritische Auseinandersetzungen, dass jemand ablehnt, sich der Festival gegenüber verhält, das ist überhaupt nicht der Fall. Weil im Gegenteil, die Baden- und Bürgerschaft hat sich ja auf zwei Ebenen geoutet. Einmal, dass sie dazu beiträgt, das Festival CO2 neutral zu stellen. Es ist anders als Schulterklopfen, wenn du eine Überweisung auslösen musst. Das ist eine andere Kategorie von Anerkennung, zum einen. Und ich lasse es auch bei keiner Gelegenheit unerwähnt, dass mir das wirklich sehr nahe geht. Und das Zweite ist, dass immer mehr Leute, unter anderem auch unser Hotel, Und die müssten das wirklich nicht machen. und haben gesagt, also wir würden auch keine Bilder an unserer Wand hängen und die machen das auf ihre eigenen Kosten, das machen nicht mehr. Und diesen Rahmen zu kaufen und zu montieren, müssen sich die Wohnwerker untersucht werden, die Statischen sagen, ob nicht das alles gleich runterkommt. Die haben das sicher, irgendwas so zwischen 5.000 und 10.000 Euro, das sicher investiert, um ein Bild aufzuhängen. Oder ich weiß nicht, ob ihr unten wart, beim Röntgen an Ring, da hängt ja ein riesiges Bild von Bobby in der Nähe vom Bahnhof. Die räumen das jedes Jahr runter. Das ist eine Fassade vorgegangen, die wird abgebaut, um ein Bild aufzuhängen. Und am Dienstag sind wir da, da gibt es ein kleines Event mit Catering und allem drum und dran, laden die ihre Kunden ein. Also drüben gibt es halt auch Kunden, die man anschreiben kann und die hinkommen. Also ich weiß nicht, wer die besten Kunden des Röntgeninstituts sind, aber die gibt es anscheinend auch. Und das sind schon die Ritterschläge, finde ich, dass sich eine Community, eine Stadt wirklich so dazu bekennt, dass da das richtige Medium sich mit der Tradition verschränkt.
Ulrike Schumann
00:37:14
Durch den frühen Termin. Dieses Jahr ist es ja auch so, dass zumindest bei mir im Podcast bisher noch nicht das Gespräch mit dir, Lois, war, was wir normalerweise dann im Vorfeld aufnehmen, dass man schon mal ein bisschen einen Einblick bekommt, wer die ausstellenden Fotografen und Fotografen sein werden. Kannst du vielleicht mal so ein bisschen anreißen oder ihr beide, was hier auf die Besucher wartet an Fotografie? Welche Ausstellung zeigt ihr? Ich glaube, das ist auch eine Information, die dann auch Lust macht, hier in Baden auch selber vorbeizuschauen.
Lois Lammerhuber
00:37:46
Gerne. Es ist ein leicht aufzuseilender Kanon. Einmal gibt es auf einer jährlichen Wechsel und Geografie ein Land, in dem Fall ein ganzer Kontinent aus Australien. Wir haben neun australische Fotokünstler da und wie ihr gesehen habt, ist auch die Art und Weise der Repräsentation dieses Landes anders ausgefallen wie sonst üblich. Also es ist nicht zur fotodokumentarischen Auseinandersetzung. Die ist eigentlich heruntergebrochen auf Adam Ferguson, auf Matthew Abbott und Vivian Dahl. Und nicht die Aschaus-Faust-Price, aber die anderen fünf Positionen sind Künstler. Bobby Lockyer kann man nicht als Fotodokumentation verstehen. Das ist so changierend, fotografisch zwischen porträthaft, aber überwiegend künstlerisch gedacht. Und natürlich gibt es dann andere künstlerische Positionen, die da wunderbar dazu passen. Also meine Lieblingsaufstellung hängt ja an der Orangerie. Das sind wirklich einfach ätherische Bilder, wo die Künstlerin ihren Körper verwendet, um eine Verbindung zwischen der bedrohten Natur und dem herzustellen, was die Menschheit tun soll. Also das ist ganz groß, aber natürlich auch leicht konsumierbar, es tut nicht weh, das sind schöne Bilder und Matthew Albert habe ich schon erwähnt, Adam Ferguson habe ich erwähnt. Anna Zahalker. Anna Zahalker, das ist nachher auch eine künstlerische Position, die reflektiert zwar in ihrem Konzeptzugang durchaus die Situation von Australien heute, aber nicht nur, indem sie Dioramen fotografisch nachbauen. Dioramen sind aus der Zeit gefallene Objekte, die kennen wir aus Naturhistorischen Museen überwiegend oder Heimatkundemuseen, wie das früher mal hieß, wo man große Schaukästen, Naturinstallationen hat mit richtigen Bäumen, mit Taxi-Thermie, also mit ausgestopften Tieren und Ähnlichem. Und da lag wichtiges Moos rum und man konnte sich der Natur einfach nachempfinden und hatte das ohne hinzugehen vor sich. Und das macht sich mit fotografischen Mitteln sehr spannend. Ich glaube, die setzt sich da sehr kritisch auseinander. Aber gehen wir es durch, den wird niemand vergessen. Ja, Bobby Locker, eine First Nations-Frau, Künstlerin, Designerin, haben wir schon ein bisschen über sie gesprochen. Dann geht es nahtlos eben wieder zu Anissa Halker, dann haben wir die Vivian Darnis, eine Französin, aber die sich mit Australien, mit dem Outback, massiv auseinandergesetzt hat, aber in der klassischen Fotosprache des Fotosjournalismus, dann die Chance von Press, klar, was die machen. Gibt es übrigens eine, kann ich mich gleich outen, mein Lieblingsbild ist dort beheimatet. Es ist dann eine Fotografie, wo die britische Königin, wenn Elisabeth mit ihrem Garten in einer Situation steht und in relativer Nähe zu ihnen sind zwei oder drei First Nations Menschen zugange, um etwas zu demonstrieren, was braucht, um zu demonstrieren. Und wenn du das Bild genau ansiehst, dann siehst du einen völlig sinnentleerten Blick des Königsbares. Die wissen damit überhaupt nichts anzufangen. Die sind komplett überfordert und haben, glaube ich, nur gewartet, dass es aufhört. Ja, und dann gehen wir weiter an Matthew Eibold. Aber vielleicht können wir so durch den Parcours gehen. Vielleicht ist es auch eine Möglichkeit, das zu beschreiben. Dann kommen wir, weil Matthew Eibold ja diese unheimfassbare Feuerspons zwischen 2019 und 2020 fotografisch festgehalten hat, mit dem Superbild, das ihm auch den Workplace-Foto-Award eingebracht hat, mit dem Fango, das ein Feuer vorbeispringt. Dem schließt sich an auch ein Umweltthema von Mitch Tobron, amerikanischen Fotografen, der sich Superzellen, also Tornados nähert und die haben natürlich ihre Berechtigung in unserem Narrativ über die Umwelt, weil natürlich die durch die Erwärmung der Wasseroberflächen der Weltmeere immer heftiger und häufiger werden. Dann kommen wir hinüber in den guten Brunnenpark und treffen auf ein Thema, das eigentlich gar nicht irgendwo richtig hineinpasst, aber schön anzuschauen ist. Hier haben wir zweimal Amerika. Wir haben zweimal Amerika mit einem Superstar-Fotograf, mit dem Joel Meyerowitz.
Silvia Lammerhuber
00:42:08
Insofern haben sie natürlich schon zu tun, weil das Thema ist Australien und die Neuwild.
Lois Lammerhuber
00:42:14
Joel Meyerowitz wird mit einer Art Retrospektive seines Lebenswerkes und dazu verschränkt Alfred Seiland, ein österreichischer Fotograf. Ein bisschen pointiert versuche ich gerne das so auf den Punkt zu bringen, dass ich sage, zur selben Zeit haben zwei Leute das ein oder dasselbe fotografiert, nämlich die USA, wir wiegen natürlich an der Ostküste, beide mit denselben technischen Mitteln, mit Großformatkameras und haben sich auch immer wieder mal getroffen bei diesem Tun, kennengelernt, habe ich auch noch nie miteinander ausgestellt und die Ergebnisse sind einander wirklich verblüffend ähnlich, verblüffend ähnlich, ich wüsste nicht, welchen der beiden Fotografien ich höcherschätzen sollte, geht auch, glaube ich, gar nicht, das sind wirklich beide toll. Schön anzuschauen, aber auch Arbeiten, die nicht wehtun, das muss ich auch dazu sagen. Das sind zwischen diesen beiden, so als kleiner Buffer, haben die Luise Jones. Luise Jones beschreibt den amerikanischen Middle West, also das Big Sky-Garanty in Montana und ist eine Erzählung, die wir im Prinzip schon mehrfach da gehabt haben, vielleicht am pointiertesten mit Bill Eilert, Willem Albedernert, der sich da massiv herumgetrieben hat und auch ein paar sehr ikonografische Bilder hinterlassen hat. Und dann geht es ja nirgendwo in den Tobelhofpark, aber ich weiß nicht, ob ich jetzt so eine lange Antwort habe.
Silvia Lammerhuber
00:43:33
Wenn man bedingt, dass wir gestern sieben Stunden da gegangen sind.
Thomas Pöhler
00:43:37
Warte, wie entspannt das jetzt?
Ulrike Schumann
00:43:41
Jetzt weiß ich, worüber wir missverstanden sind. Ich dachte, es wären sieben Kilometer. Na gut.
Lois Lammerhuber
00:43:46
Irgendjemand hat das gestern gemessen. Ich glaube, es waren 9.500, 600 Schritte.
Silvia Lammerhuber
00:43:52
Vielleicht eine Geschichte noch, weil das kommt bei den Besuchern immer sehr gut an. Und wenn es mal nicht am Teich Bilder gibt, dann fragen sie, warum dieses Jahr nicht? Die müssen natürlich ein Thema immer passen und
Kai Behrmann
00:44:03
Da haben wir auch
Silvia Lammerhuber
00:44:04
Ein ganz tolles Thema, das sehr passt wieder und das sind die Süßwasser-Unterwasser-Fotografien von dem sogenannten Süßwasserpapst, weil der so oft und so viel und am meisten dieses Feld bespielt hat mit seiner Kamera, mit seiner Unterwasserkamera und das ist der Herbert Frey.
Lois Lammerhuber
00:44:29
Großer Mann.
Ulrike Schumann
00:44:30
Mit einer starken Frau.
Silvia Lammerhuber
00:44:31
Mit einer starken Frau.
Kai Behrmann
00:44:33
Helmer ist immer dabei.
Silvia Lammerhuber
00:44:35
Und einer tollen Kamera von Sikam.
Lois Lammerhuber
00:44:38
In einem Kamera-Gehäuse für Sikam. Aber er hat gestern einen legendären Satz geprägt. Er muss sich ja Englisch vortragen, weil wir englisch sprechende Journalisten dabei hatten. Noch Fotografen aus Australien. Und das ist jetzt wirklich nicht Ehrenrührung. Aber er spricht halt nicht perfekt Englisch. Es ist ja auch schwer okay. inzwischen durch, hat er um etwas zu unterschreiben gesagt, it is so. Ich habe heute schon gesagt, irgendjemand hat gesagt, wir müssen T-Shirts damit tragen. It is so.
Thomas Pöhler
00:45:07
Ich war ja heute im Interview nicht dabei, aber ich vermute mal, dass es heute in Deutsch gesagt wird, das ist so. Das sagt man nämlich, der kommt aus meiner Religion, das sagt man, das ist so.
Lois Lammerhuber
00:45:16
Das ist super gewesen. Das war wirklich großartig. Ich glaube, die Engelsprächen haben gar nicht mitgekriegt, was da abgelaufen ist.
Thomas Pöhler
00:45:25
Ja, mach ruhig den, mach ruhig noch den Park fertig. Das wäre ja jetzt unfair, wenn man Ausstellungen unterschlägt, oder?
Lois Lammerhuber
00:45:33
Also wenn man den Domnachpark betritt, trifft man sofort auf Trent Park. Trent Park ist der einzige australische Magnumfotograf, 2005 war der Magnummitglied. Und seine Fotografie zeichnet sich durch die Dualität aus, dass er schwarz, weiß und farbe verwendet und dass er wirklich grenzgängerisch ist wie Navas zwischen künstlerischen Positionen und Dokumentarpositionen und dann noch einmal die Radikalität seines Arbeitsansatzes, dass er nichts interessiert aus seinem Heimatland.
Silvia Lammerhuber
00:46:04
Das Zitat am Anfang im Katalogtext, das fasziniert mich auch eben.
Lois Lammerhuber
00:46:08
Da ist der Hans-Jürgen Burkhardt noch ein Stück entfernt davon, aber der ist wirklich radikalisch. Ich habe ja mit ihm nicht nur hin und her geschrieben, sondern auch telefoniert. Ich sage, die fahren irgendwo hin. Ich fahre irgendwo hin. Wozu denn? Also hier ist alles richtig, bleibt da Ja, und dann Anne schließt sich an seine Frau, die Narellautio, die mit ihm meistens gemeinsam unterwegs ist und die sich 20 Jahre zumindest damit beschäftigt, dass Australien von drei der fünf Weltmeeren umgeben ist, mit dem Pazifischen Ozean, mit dem Indischen Ozean und dem Südpolarmeer. Und die hat viel Zeit im Wasser verbracht, vielleicht nicht so sehr tauchend und mehr so schnorchelt, aber auch wieder eher so Bilder, die semi-künstlerisch sind. Also eher schemenhaftere Impressionen, auch die Bilder, die sie dann von der Tiere gemacht hat, sind zum Teil verwischt. Übrigens eine nette Fußnote, es gibt drei Bilder von ihr nebeneinander. Eine Straße, die auch so ziemlich nirgendwo führt und darauf sind Reifbusspuren, die in Schlangenlinien laufen, abgebildet. Dann siehst du am nächsten Bild ein Autowack, ein ausgebranntes Auto und dann eben wirklich auch eben nirgendwo ein Hotel. Und ich bin da vorbeigelaufen und stand zwei Eltern her und dort haben sich angeschaut und der eine sagt, zum anderen sagt er, schau, da sind ein paar Betrunken herumgefahren und haben einen Unfall gehabt und sind nie angekommen.
Silvia Lammerhuber
00:47:35
Es ist köstlich, ja.
Lois Lammerhuber
00:47:38
Ja, von dort biegt man dann sozusagen in die Achse rein, die die Nord- und die Südseite des Parks verbindet und hängt dann Adam Ferguson. Der Adam Ferguson hat sich ein ziemlich herausforderndes Motto gewählt. Er hat festgestellt, es gibt einen großen amerikanischen Modefotografen, den Richard Avedon, der in seinen späten Jahren gefunden hat, dass er seine Sommer im Mittelwesten verbringen will, um dort Amerika zu fotografieren und dann postuliert hat, so sei Amerika oder so ist Amerika. Der Unterschied zwischen Adam Ferguson und Richard Eberner ist der, Dass der Eberner ein ganz massiver Kreateur von Fotosprache war, als zuerst einmal natürlich nicht im Bildjournalismus, sondern in der Modewelt. Adam Ferguson hat seinem Vorbild vorhin gesagt, diese Art von Bildung hätte ich gerne im australischen Outback auch gezeigt. Inhaltlich, glaube ich, hat er das auch gut geschafft und vom Malen her kann man es leider nicht ganz vergleichen. Leider war ich jetzt auch nicht wertend, sondern da passt die Etikettierung nicht ganz. Aber um es zu verstehen, wie er an das herangegangen ist, ist es, glaube ich, schon ganz gut und das führt unmittelbar auf die Hauptausstellung dieses Festivals zu. Das ist George Steinmetz, Opus Magna, das kann man nicht sagen, Über die Ernährung der Welt, Feeding, Nein, Billnieren oder ist es möglich, 10 Milliarden Menschen zu ernähren und er hat 10 Jahre lang in 37 Ländern daran gearbeitet, diesen Befund zu erheben. Der am Ende nicht nur entlang der Bildung, sondern auch, wie ihr es erzählt, mit Ja zu beantworten ist, weil eben Lebensmittelproduktion trotz der großen Warenströme, die um die Welt geschippert werden, überwiegend lokal ist. Das heißt, das Problem ist logistisch gar nicht anders zu lösen. Daher ist die Hoffnung, dass sich, nachdem sich die Produktionsmittel und alles, was es drumherum auch logistisch braucht, ständig optimieren, dass das auch für 10 Milliarden gut gehen wird. Das wird begleitet von einem Seitenstrang einer Szene, wenn man will, von einem österreichischen Fotografen, Dieter Bornemann. Der ist eigentlich Fernsehpräsenter und hat davon gehört, dass es diese Geschichte von George Steinmetz gibt und der leidenschaftliche Fotograf ist, auch ein ganz guter Fotograf ist, wie ich finde, Vorgeschlagen, sich mit dem Thema zu befassen, was wir alles wegwerfen. Und uns einen Fingerzeig zu geben, wie man vielleicht vernünftiger mit unseren Lebensmitteln umgehen könnte. Und gemeinsam mit seiner Frau hat er ein Konzept entwickelt, das elf Familien gecastet hat und die gebeten hat aufzuschreiben, was sie denn jedes Monat wegwerfen. Das haben sie dann nachgekauft, fotografiert und aus den Lebensmitteln versucht abzuleiten, ob es da Rezepte geben könnte, die dann diesen Apfelhaufen minimieren, weil man vieles davon verkocht und verwertet. Ja, und so geht es weiter. Am Südende, am Westende des Parks. Jetzt kommen noch die Algenblüte von Alice Payot. Französische Fotografie, wahnsinnig schöne Bilder, finde ich. Also das ist wie moderne Malerei, aber es geht auch um ein massives Umweltproblem. Die Algenblüte in den Weltmeeren, in dem Fall halt am Atlantik, in der Bretagne. An diese Arbeit schließt sich auch eine künstlerische Position an von Plissue, von französischem Fotogramm, von einem französischen Urgestein, der in einer Art Retrospektive gewürdigt wird, mit Bilden aus aller Herren Länder, die halt in seiner Lebenszeit bereist hat, sehr schön anzuschauen, sehr gut konsumierbare Fotografie, Schönheit. Einfach im Bild. Und dann Sophie Sinault, die Frankreich, die Bretagne fotografiert hat und mit einem bestimmten Verfahren der Wiedergabe das geagelt hat. Und eine sehr schöne, wohltuende, ausstehende, Platane. Dann habe ich noch Gail Turin, ein Fotograf aus Frankreich, der in Berlin fotografiert hat bei einem Stamm, wo das Voodoo-Thema so mächtig geworden ist, dass wir es heute auch aus unserer Perspektive dahingehend auslesen können, dass sie so etwas wie ein Vorbild für uns sein können im Bewahren von Biodiversität. Ein sehr überraschender Zugang, hat mir sehr gut gefallen, weil ich finde das komplett unerwartet, ich spiele in Berlin, Ja, den haben wir dann noch, den haben wir den Alessandro Cinque. Alessandro Cinque haben wir noch, Alessandro Cinque ist ein italienischer Fotograf, der sich um die Hinterlassenschaft des Bergbaus in den anderen Staaten gekümmert hat. Ja, die Bilder kann sich jeder vorstellen, wie es da ausschaut. Also ziemlich hemmungslose Eingriffe in die Landschaft mit allem drum und dran und ob dort wer wohnt oder nicht wohnt, das spielt eigentlich gar keine Rolle. Wir haben ein paar Arbeitskräfte, aber sonst wird dort einfach Gewinnmaximierung für Wohlhabende gemacht. Haben wir noch jemanden vergessen? Ja, und natürlich Ulla Lohmann in New Britain, in Papua-Neuguinea, bei einem Stamm, der Symbiose lebt mit ausbrechenden Vulkanen. Es geht um Resilienz, also was kann der Mensch alles aushalten, was kann er alles tun, Nun wie kann er auf diese Verhältnisse reagieren und nicht nur daraus Lebensformen ableiten, sondern auch noch eine Art Wohlbefinden. So wie Ulla das erzählt hat, geht es diesen Menschen, glaube ich, ziemlich gut. Die leben aus unserer Perspektive eher heilen Welt. Und es war wohltuend, wie sie darüber gesprochen hat. Und die Bilder lassen einem auch wohlfühlen. Das Stück, das ich vorher erwähnt habe, diesen Expeditionsjournalismus noch ein bisschen nachspüren kann. Wo man diese Exotik der Welt wiederfindet und die wir auch ein bisschen vermissen, weil es da nicht mehr so viel davon gibt oder es gibt vielleicht mehr davon, als wir denken, aber keiner geht mehr hin, weil dieser Art des Fotosjournalismus nicht mehr beauftragt wird. Haben wir sonst noch jemanden? Ja, dann haben wir natürlich die Teilhende Stadt. Wir haben im Sparkassengang, Brent Sturton, ganz wichtig, die Geschichte über ME-CFS, wurde von uns gemeinsam mit einer Stiftung, mit der V&M-Stiftung der Familie Ströck beauftragt, zehn Betroffene in Österreich zu fotografieren und das hat er natürlich in seiner Art wieder mal großartig gemacht und auch wie er es erklärt und wie es ihm zu Herzen geht, also er ist eigentlich auch im Reden einer der ganz, ganz Großen auf der Welt. Dann haben wir Alfre Ceylon mit dieser legendären FAZ-Kampagne. Dahinter verbirgt sich ein kluger Kopf. Großartige Fotografie, anders kann ich gar nicht sagen. Das ist gezielt für mich zum Allerbesten, was jemals fotografiert wurde, weil es wirklich klug ist. Ich versuche, ein Bild zu beschreiben, weil das vielleicht gerade noch Radioton nachvollziehbar ist. Ihr kennt alle den Schriftzug Hollywood, der über Los Angeles thront. Dort haben sie Billy Wilder hingeschafft und haben ihn auf einen Kran gesetzt, der für die Filmleute gemacht ist. So ein Kran, der die Kameraleute irgendwo in Position hineinhieft. Da sieht man nur einen Arm hinter dem Schriftstück hervorfahren und der Billy Wilder sitzt da oben und hat die FAZ-Versang im Gesicht. Und dann ist das Bild so gemacht, dass der Schriftzug Hollywood, so verkürzt das Bild kommt, das ist Illi W. Also Illi W. Heißt, also genial gedacht. Chapeau, alles einfach grandios. Oder auch wie Nadja Orman fotografiert wurde. Die hatte damals längst ein Bein in der Rote Welt. Die wurden auch, glaube ich, auf weiß Gott wie viele Millionen versichert. Und wo sind die hingegangen? In Berlin, in den Zoo. Und haben sie mit Giraffen fotografiert.
Silvia Lammerhuber
00:55:33
Und die haben ja auch lange Beine.
Lois Lammerhuber
00:55:36
Großartig. Ganz wirklich großartig.
Thomas Pöhler
00:55:38
Mein Lieblingsbild war das von L'Oriot, der sich wohl geziert hat. Das gar nicht machen wolle oder generell keine Werbung macht. Und dann hat er sich nur dadurch überreden lassen, dass er eben eine andere Nutzung der Zeitung zeigt als alle anderen. Er lag nämlich auf einem Bett und hat sich damit so das Gesicht bedenkt.
Silvia Lammerhuber
00:55:57
Also wenn ich nur sagen kann, was mir an dieser Kampagne und diesen Fotos so gefällt,
Kai Behrmann
00:56:02
Dass man so ein anderes Statement,
Silvia Lammerhuber
00:56:04
Man sieht die Person ganz klein und dann noch die Zeitung davor,
Kai Behrmann
00:56:08
Man erkennt sie nicht.
Silvia Lammerhuber
00:56:09
Und trotzdem, man muss natürlich dann den Text lesen. Ist das über, wie der Alfred gestern gesagt hat,
Kai Behrmann
00:56:18
55 solche Bilder gibt es. Und der Slogan heißt wie,
Thomas Pöhler
00:56:22
Dahinter schickt ein kluger Kopf.
Silvia Lammerhuber
00:56:27
Aber man könnte auch sagen, dahinter verbirgt sich immer eine interessante Geschichte, weil jedes Bild erzählt, hat eine spezielle Geschichte und die ist dann auch bei den Bildern wiedergegeben.
Lois Lammerhuber
00:56:41
Vielleicht noch ein Beispiel, das man sich halbwegs vorstellen kann. Ein Frachter in voller Fahrt, namens, wie heißt der Frachter? Europa. Wer kann auf so einem Frachter oben sitzen? Helmut Kohl. Aber du siehst nichts von denen. Man sitzt vorne im Bug der Schiffe und man sieht auch nur den Bug der Schiffe wirklich in voller Fahrt. In voller Fahrt. Die fliegen offensichtlich seitlich mit dem Helikopter vor diesem Frachtschiff her und haben darunter fotografiert. Also man ist einfach geil. Es ist richtig voll. Das ist Fotografie zum Freuen, zum Hinschauen, zum Überraschtsein sagt, da ist eine Inspiration kreativ zu sein.
Kai Behrmann
00:57:15
Ich glaube, es fehlt nur mal eine Geschichte,
Silvia Lammerhuber
00:57:16
Die zwei, die Schulen,
Kai Behrmann
00:57:18
Wenn man dann rauskommt und die Niederösterreichische Berufsgruppe.
Lois Lammerhuber
00:57:21
Und CDFV machen. Also wir haben noch eine Ausstellung mit CB gemeinsam hier. Ich bin ja auch in der Jury sein von CB Foto, gemeinsam mit Uli Lohmann und George Steinmetz. Und wir werden die nächste Jury-Sitzung im nächsten Monat in Amsterdam haben. Also ein bisschen Aussagen von Amsterdam-Zili verwöhnt uns, mietet natürlich ein wunderbares Anwes, wo wir dann klug sein dürfen, hinter verschlossene Türen Bilder finden dürfen und wir stellen hier eine ganze Menge davon aus, nämlich 40 und ich finde die Ausstellung, so habe ich es auch zu gestern gesagt, deswegen wichtig, weil es genau diese Synapse herstellt zwischen dem, was wir als Fotografie postulieren und als Gutbefinden und dem, was der begeisterte Fotoanwender, der sogenannte Amateur, der Liebende wirklich macht. Und es sind wirklich sehr, sehr attraktive Bilder dabei. Gefällt mir richtig gut. Also bin ich kann mit der Ausstellung, habe ich Freude. Da gibt es noch das bilaterale Schulprojekt, also ein Thema, anwes ich Olympische spiele. In Paris im Vorjahr wurden 16 Schulen in der Bretagne und 16 Schulen in Niederösterreich dazu aufgefordert, darüber nachzudenken, was die Werte des Sports bedeuten können und die Schülerinnen und Schüler haben das in Bilder gekleidet, die zum Teil auch sehr, sehr interessant und überraschend ausgefallen sind. Und last but not least gibt es noch eine Ausstellung über Klöster in Niederösterreich. Das sind die Arbeiten der niedergelassenen niederösterreichischen Berufsfotografen, angeführt von Christian Schörg, den ihr in dieser Runde auch schon gehört habt.
Thomas Pöhler
00:58:57
Und eine Ausstellung, auch eher künstlerischer Art, das waren diese nachgebauten Kunstwerke aus Naturmaterialien.
Lois Lammerhuber
00:59:06
100 Jahre Bundesforste, 100 Jahre Bundesforste, ich gebe da noch eine, 100 Jahre Bundesforste, also die österreichischen Bundesforste sind sozusagen beauftragt von uns Steuerzahler, den Waldbesitz Österreichs zu verwalten. Und die gibt es im letzten Jahr 100 Jahre und die haben sich ein Kunstprojekt ausgedacht von einer gewissen Pia Scharla, eine Künstlerin, hat das Konzept entwickelt und Mitarbeiterinnen der Bundesforst, die haben ein Jahr lang Materialien in den Wäldern der Bundesforst zusammengetragen, immer den Jahreszeiten entsprechen und daraus wurden zwölf Tretter entlang der Monate des Jahres gestaltet, wo berühmte Gemälde wie Klimts Kuss beispielsweise wurden mit diesen Materialien ausgelegt. Und Craig Theron hat das Hauptfoto geführt, ein britischer Fotograf, der in Österreich gelandet wird.
Kai Behrmann
00:59:59
Und last but not least,
Silvia Lammerhuber
01:00:01
Jetzt darf man dann wirklich keine vergessen, gibt es noch vor dem Bahnhof in einem Park eine Ausstellung, die 200 Jahre österreichische Bundesbahnen abfeiert.
Kai Behrmann
01:00:12
Und wie ich finde,
Silvia Lammerhuber
01:00:13
Die Fotos sind sehr gut. Sie sind historische Fotos,
Kai Behrmann
01:00:19
Schwarz-weiß. Und wie wir immer sagen, was hat die Josephine Baker mit der Queen oder mit Elefanten gemeinsam? Sie sind alle der österreichischen Bundesbank gefahren.
Silvia Lammerhuber
01:00:30
Und damals wahrscheinlich noch pünktlich.
Thomas Pöhler
01:00:34
Oh, auf dieses Thema.
Silvia Lammerhuber
01:00:37
Nein, das wollen wir nicht, Thomas.
Thomas Pöhler
01:00:40
Ja, also vielen Dank, wahnsinnig umfangreich. Also wer es zuhört, es lohnt sich hierher zu kommen, aber ihr merkt, ihr solltet nicht so verrückt sein wie wir und alles das an einem Tag bewältigen wollen. Also es lohnt sich hier zwei, drei Tage zu verbringen und es in Ruhe wirklich diese ganzen Ausstellungen ja auch wirklich auf sich wirken lassen zu können. Da braucht es schon wirklich oder sollte es diese Zeit, sollte man sich dann auch wirklich nehmen.
Pia Parolin
01:01:07
Ich würde trotzdem ganz gerne nochmal den Scheinwerfer ganz kurz zurückführen auf das Thema von Brent Sturton mit der ME-CFS, der myalgischen Encephalomyelitis, weil ich fand das sehr besonders, erstens, dass ihr an dem Theaterabend den Brent Sturton, der ja leider nicht persönlich dabei sein konnte, als Video eingespielt habt und ich fand das eine wunderschöne, sehr empathische, sehr ruhige Herangehensweise an dieses Thema, wo er beschrieben hat, wie er Zugang bekommen hat zu diesen Menschen, die sich ja rausziehen aus der Welt. Und vor allem hat mich beeindruckt, dass ihr Cornelia Spahn eingeladen habt, die mit ihrem Rollstuhl auf die Bühne gekommen ist und ein selbstgeschriebenes Gedicht vorgetragen hat. Und am nächsten Tag war sie auch bei unserem Rundgang dabei, dort wo die Bilder von Brent Sturton waren. Also das fand ich sehr beeindruckend, ihre Anwesenheit, ihr Gedicht, wo sie ihre Krankheit sehr poetisch beschrieben hat Und das dann im Zusammenspiel mit den Bildern von Brent fand ich sehr, sehr beeindruckend.
Lois Lammerhuber
01:02:07
Ich kenne sie ein wenig und komme aus der selben Mannschaft, wo ich geboren wurde. Und vor drei Jahren war die Lehrerin. In einer Volksschule, mitten im Leben. Und jetzt, also das ist wirklich, also für die, die es nicht wissen, was das für eine Krankheit ist, der ME-CFS heißt, du hast einen nach außen unversehrt wirkenden Körper, dem jede Lebensenergie abhand kommt. Jede Lebensenergie. Ich saß ja neben Cornelia, während sie das Gedicht vorgetragen hat auf der Bühne. Und sie wollte, sie hat mir dann gestern erzählt, sie wollte nicht mit dem Rollstuhl auf die Bühne. Sie wollte irgendwie das selber schaffen, hat sich da hinaufgehiebt und dann musste sie auch wieder runter und ich bin natürlich auch aufgestanden, wie sie aufgestanden ist und unten habe ich gemerkt, wie sie einsackt und unten haben sie auch schon so empfangen, also Respekt, auch von meiner Seite, muss ich schon sagen.
Ulrike Schumann
01:02:58
Es ist bemerkenswert. Also abgesehen von der Fotoausstellung, die man ja, ich glaube jetzt auch durch die letzten Jahre in gewisser Art und Weise erwartet, also nicht die Inhalte, die man sieht, sondern erstmal das Format an sich, arbeitet hier unheimlich nachhaltig. Das ist das eine, die CO2-Neutralität. Das andere ist, ihr macht aufmerksam auf Krankheitsbilder, die unbekannt sind und engagiert euch dahingehend um die Aufklärung. Und ein drittes habt ihr gemacht, der Wald heute und der Wald in 100 Jahren. Auch das ist ein Projekt, das ihr gemacht habt, das heißt in Verbindung mit Natur, Nachhaltigkeit zu schauen, wie beeinflusst der Mensch das Umfeld, die derzeitige Natur, was verändert sich, wie verändert sich die Artenvielfalt und wie kann das dann dementsprechend ausschauen, der Vergleich eines Waldes, der bleibt und ein Wald, der verändert werden kann.
Lois Lammerhuber
01:03:42
Ich glaube, wenn man über die Weiterentwicklung nachdenken würde oder muss von so einem Festival, dann sind das genau jene Positionen, Michael, die du jetzt erwähnt hast, um die es in Zukunft mehr gehen muss, dass wir einfach nicht nur schon existentes Material benutzen, sondern auch vieles in Auftrag geben. Und dann kriegt das noch mehr Relevanz für uns selbst. Ich glaube, dass unsere Besucher jetzt schon viel über Fotografie gelernt haben und damit umgehen können und die Aufgaben, die wir bedienen können und auch, wie ich es auch gerne sage, dass Fotografie etwas nicht nur zur Besserung der Welt beitragen kann, sondern dass Fotografie die Welt erhält. Ein Stück weit auch retten kann. Das steckt in solchen Aufgaben drinnen und in solchen Antworten drinnen. Das zur Disposition zu stellen und zur Diskussion zu stellen, das wäre ein tolles Ziel.
Ulrike Schumann
01:04:36
Was ich persönlich aus diesem Festival mitnehme ist, ihr gebt natürlich einen Blick in die Welt hinaus. Australien von uns aus gesehen, ein Kontinent, ein Land, was extrem weit entfernt ist. Aber viele Fotografen, die hier ausstellen, haben zum Thema auch genauer vor der eigenen Haustür hinzuschauen. Das hat Adam Ferguson gemacht, der lange als Journalist, Fotojournalist in der Welt fotografiert hat, in Konflikten in Afghanistan und gesagt hat, er brauchte diese Zeit außerhalb, um dann zurückzukehren und den Fokus auf sein eigenes Land zu richten. Hans-Jürgen Burkhardt, auch so ein Fotograf, der das gemacht hat. Trent Park, ein Fotograf, der sagt, ich muss gar nicht in die Welt rausfahren. Das fand ich auch sehr, sehr schön. Also das auch vielleicht, wir haben ja sehr, oder unser Publikum sind ja Fotografiebegeisterte, auch vielleicht so der Impuls, es muss nicht immer die Fernreise sein, sondern schaut auch genauer vor der eigenen Haus.
Silvia Lammerhuber
01:05:41
Da fällt mir noch was an.
Kai Behrmann
01:05:42
Wir haben noch eine Ausstellung vergessen.
Silvia Lammerhuber
01:05:46
Und wenn der Reiter jetzt den Blog hört,
Kai Behrmann
01:05:49
Dann müssen wir das noch sagen,
Silvia Lammerhuber
01:05:53
Weil ich finde, der hat das wirklich auch ganz schön gemacht. Er hat ja gesagt,
Kai Behrmann
01:05:57
Ich sage gleich, welches Thema es ist,
Silvia Lammerhuber
01:05:59
Sehr schwierig für ihn und das ist nachvollziehbar. Er war nämlich der Artist in Residence letztes
Kai Behrmann
01:06:05
Jahr und die
Silvia Lammerhuber
01:06:06
Müssen leider oder schon, nicht leider, die Ausstellung des letzten Jahres reflektieren in ihren Fotografien. Das heißt, sie gehen durch die Ausstellung und fotografieren mit den Besuchern die Bilder.
Kai Behrmann
01:06:22
Das heißt, es ist ein sehr enger Tunnel,
Silvia Lammerhuber
01:06:24
Wo sie sich bewegen können, so hat er es auch empfunden. Und nach einiger Zeit ist er, und er ist ein sehr guter Fotograf und hat 80 Ausstellungen schon gehabt, so ungefähr. Aber das ist ihm schwer gefallen, aber er hat es dann wunderbar gelöst nach der ersten Schrecksekunde. Und diese Ausstellung ist in der Annemühle zu sehen, in einem kleinen Innenhof, in einer Bäckerei, die vom Jahre Schnee aus dem Mittelalter ganz alt ist.
Ulrike Schumann
01:06:54
War sehr schön anzusehen, lauter bekannte Gesichter. Tatsächlich, er hat es ja geschafft, wirklich viele von den Medienvertretern oder den Fotografen oder den verantwortlichen Verlager Xili oder auch euch in Szene zu setzen, in Verbindung mit den Bildern und Leute motiviert, Tigern an die Szene zu fassen oder andere Sachen zu tun. Also es war schon sehr schön auch für uns, mal wieder da durchzulaufen, zu gucken, ja die Bilder haben wir gesehen, aber natürlich nicht so. Und wenn man immer regelmäßig kommt, ist das eigentlich nochmal so ein schönes Revue passieren dessen, was im Jahr vorher passiert ist.
Kai Behrmann
01:07:21
Und wir hatten letztes Jahr ja ein tolles Role Model, den Martin Parr, ganz prominent.
Lois Lammerhuber
01:07:30
Apropos Martin Parr, es gibt ja auch ein nächstes Jahr, so britisch wird das heißen. Und Martin Parr wird natürlich dabei sein, natürlich nicht mit denselben Bildern, die wir schon hatten. Und ich fahre im August zu ihm und wir werden darüber nachdenken, wie wir das Thema Fußball ins Bild bringen können. Wahrscheinlich wird es in die Richtung gehen, dass er mit seinem ganzen Wissen über die britischen Fotografen die besten finden wird, die irgendwann dieses Thema so genial gefasst haben, dass man, wenn man in der Zusammenschau, ein tolles Bild über dieses Lebenselixier von vielen Menschen in England.
Kai Behrmann
01:08:10
Und jetzt einen Joke,
Silvia Lammerhuber
01:08:11
Wir haben vor, David Beckham einzuladen.
Ulrike Schumann
01:08:17
Wer weiß, wer weiß. Ihr seht, wir sind gut gelaunt, wir sind strahlen. Also ihr habt es nicht geschafft, uns zu begeistern, weil wir kommen schon begeistert her. Wir kommen mit Motivation, wir haben Lust auf die zwei andauernden, langen Tage tatsächlich, also die lange Nacht der Fotografie, als auch dann natürlich der Medientag mit dem Rundgang. Aber es ist, wie du gesagt hast, das gemeinsame Erleben, der Austausch, das Verknüpfen, das Wiedersehen, Auch das im Endeffekt. Es ist immer wieder toll und ich bin erst das zweite Mal da, aber trotz allem auch von den Erzählungen, die ich aus den letzten Jahren kenne. Einfach herzukommen, sich überraschen zu lassen. Was finde ich wo? Wie ist es zusammengestellt? Wie wirken die Bilder? Was für Bilder sind das? Es ist immer das Gleiche im Moment, dass man sagt, man braucht viel mehr Zeit. Also wenn man nach Baden kommt, das können wir einfach nur wiederholen, jeder, der in Wien sein sollte und hat ein bisschen Zeit, sollte sich wenigstens für den Anfang einen Tag für Baden nehmen und sich überlegen, ob es das nächste Mal nicht länger kommt.
Lois Lammerhuber
01:09:10
Oder solltet ihr unbedingt im Hotel Elthepark wohnen, denn da schlaft ihr wahrscheinlich in einem Bett, in dem einer der Fotografen oder Fotografin nicht fängt. Über 20 ist groß.
Michael Eloy Werthmüller
01:09:21
Zwei Flanketzen draußen.
Silvia Lammerhuber
01:09:23
Und wenn nächstes Jahr David Beckham kommt, dann schläft ihr auch in einer Bett. Das wird in die David Beckham Suite.
Lois Lammerhuber
01:09:31
Und wo Michael oder Pia drin gelegt wird. Thomas.
Pia Parolin
01:09:36
Vielen, vielen Dank für eure Zeit, dass wir mit euch zusammen aufs Festival zurückgucken durften.
Kai Behrmann
01:09:42
Aber immer wieder gerne.
Pia Parolin
01:09:44
Auch fühlen konnten, wie ihr das so wahrgenommen habt. Das ist eine Bereicherung für uns alle. Vielen Dank.
Ulrike Schumann
01:09:50
Herzlichen Dank.
Thomas Pöhler
01:09:51
Ja, danke euch.
Silvia Lammerhuber
01:09:53
Wir danken euch.
Lois Lammerhuber
01:09:55
Auch von unserer Seite herzlichen Dank aus innerster, tiefster, wunderbarer Schöpfung.
Ulrike Schumann
01:10:02
Vielen lieben Dank und ich würde mal sagen, bis nächstes Jahr.
Kai Behrmann
01:10:06
Wir erwarten euch.
Ulrike Schumann
01:10:08
Und David Beckham.
Silvia Lammerhuber
01:10:10
Jetzt haben wir die Erwartungshaltung hoch.
Music
01:10:13