Abenteuer Reportagefotografie – Podcast über visuelles Storytelling

Kai Behrmann: Visueller Storyteller und Fotograf

Olympische Spiele 2024 in Paris: Sportfotografie auf Gold-Niveau

Philipp Reinhard ist zurück: Im Interview gibt er Einblicke in seine Arbeit bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris.

29.08.2024 102 min

Zusammenfassung & Show Notes

Philipp Reinhard ist zurück im Podcast: Im Interview gibt er Einblicke in seine Arbeit bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris, wo er im Team mit Marvin Ronsdorf, Max Galys, Paul Hüttemann und Sofieke van Bilsen die Deutsche Olympiamannschaft fotografiert hat. Die Highlights werden demnächst in einem limitierten Bildband veröffentlicht.

Besonders wichtig ist es Philipp, die ganze Spanne menschlicher Emotionen einzufangen – nicht nur die strahlenden Momente des Sieges, sondern auch die Augenblicke des Scheiterns und der Enttäuschung. Ihm geht es darum, ein realistisches Bild des Sports und der Athleten zu zeigen, da in der heutigen Gesellschaft viel zu oft nur die Erfolge im Vordergrund stehen.

Durch den intensiven Kontakt mit den Athleten konnte das Fotograf:innen-Team authentische Momente einfangen.
Philipp betont, wie wichtig diese Beziehungen für eine tiefere und emotionalere Fotografie sind, auch wenn man nicht in jeder Sportart Experte ist.

Ein persönliches Highlight war für ihn persönlich das Treffen mit dem Skateboarder Tony Hawk – dem Idol seiner Jugend.

Im Interview spricht Philipp auch über die Herausforderungen, die verschiedene Sportarten für die Fotografie mit sich bringen, und über die kreative Herangehensweise, zu außergewöhnlichen Motiven zu kommen. So gilt es nicht nur die Höhepunkte der Wettkämpfe einzufangen, sondern auch das Umfeld und die Emotionen der Athleten.
Philipp schildert auch seine gemischten Gefühle bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele, die für das Publikum beeindruckend, für ihn als Fotografen aufgrund der langen Wartezeit im Regen jedoch weniger glorreich war.

Shownotes zu dieser Episode mit Bildern und weiteren Informationen:

https://www.abenteuer-reportagefotografie.de/podcast/olympia-2024-in-paris

Weitere Interviews mit Philipp Reinhard:



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Transkript

Speaker1
00:00:01
Und natürlich ist es auch für uns und es ist auch mein ganz großes Credo schon immer bei der Fotografie gewesen, ob das im Basketball ist, ob das beim Fußball ist, ob das jetzt bei den Olympischen Spielen ist, es gibt halt nicht nur Gewinner. Und ich finde in unserer Gesellschaft, wo auf Instagram alles immer geil ist und jeder ist super und jeder Tag ist geil, es gibt keine schlechten Tage und immer Urlaub und großes Auto und scheinbar bin ich der Einzige, der sich das nicht leisten kann und scheinbar bin ich der Einzige, der nie gewinnt oder sowas, ist das, finde ich, eine ganz wichtige Seite, die wir auch immer gesagt haben in unserem Olympia-Bildband, die wir unbedingt abdecken wollen.
Speaker0
00:00:37
Ja, nicht nur strahlende Sieger haben Philipp Reinhardt und seine Kollegen Max Gallis, Paul Hüttemann, Marvin Rundsdorf und Sofieke van Bilzen fotografiert bei den Olympischen Spielen in Paris, sondern auch tränenreiche Niederlagen, enttäuschte Athleten. Bei diesen Momenten waren sie mit ihrer Kamera ganz dicht dabei. Und die besten Bilder, die gibt es bald in einem Bildband zu sehen. Philipp und Co. haben ja bereits zwei Bildbände veröffentlicht. Einmal von ihrer olympischen Premiere in Beijing und dann auch noch einen aus Tokio. Jetzt also der Bildband über die Spiele in Paris. Wenn du auch ein Exemplar dieses Buches haben möchtest, dann musst du dich diesmal beeilen, denn das Ganze wird in einer streng limitierten Auflage erscheinen. Bestellmöglichkeit nur noch bis Sonntag, 1. September 2024. Und Mitternacht ist dann Schluss und die bestellten Exemplare gehen dann in den Druck und ich kann dir nur empfehlen, dir ein Exemplar zu sichern. Ich habe die beiden bisher erschienenen Bände und es ist wirklich fantastische Sportfotografie auf Goldniveau. Und das dritte Buch, also das kommende, wird da sicherlich keine Ausnahme sein. In diesem Interview gibt Philipp schon ein paar Einblicke in das, was euch in diesem Buch erwartet. Wir sprechen über einige Bilder, machen das Storytelling, erzählen die Geschichte hinter dem Bild. Und ja, damit du auch was Visuelles zu den Worten hast, wird es parallel mit einem Instagram-Post veröffentlicht. Da kannst du dann also nochmal reinschauen, dir die Bilder anschauen, über die wir sprechen. Oder du gehst auf die Webseite von Abenteuer Reportage Fotografie www.abenteuer-reportagefotografie.de slash podcast. Das ist jetzt der Ort, an dem der Gate 7 Podcast ein neues Zuhause gefunden hat. Das ist eine der Änderungen, die es geben wird. Ich befinde mich ja aktuell offiziell noch in meiner Kreativpause vom Podcasten, aber aus aktuellen Gründen schiebe ich diese Folge gerne ein. Es werden dann auch noch weitere in den nächsten Tagen und Wochen dazukommen. Ich war ja auch gerade in Baden bei Europas größtem Open-Air-Foto-Festival. Da habe ich auch wieder einige spannende Gespräche aufgenommen, unter anderem ein Interview mit Martin Parr, einer meiner absoluten Lieblingsfotografen und ihn dort interviewen zu dürfen. Es war wirklich eine große Freude, darauf kannst du dich schon freuen und ja, ich groove mich schon so langsam ein bisschen wieder ein, bevor es dann Mitte November 2024 wieder richtig losgeht mit Gate 7 in einem regelmäßigen Rhythmus. Ja, aber an dieser Stelle einfach ein überraschender Gruß aus dem Off. Ich hoffe, du freust dich darüber und hast Spaß an dem Interview mit Philipp Reinhardt. Er ist ja ein Stammgast. Ich weiß gar nicht, wie oft er schon hier zu Gast war im Podcast, aber es sind schon einige Male. Und wenn er so ein tolles Projekt am Start hat, dann unterstütze ich ihn da natürlich gerne und würde mich natürlich riesig freuen, wenn du Philipp und Co. Mit einer Bestellung ihres Buches unterstützt in ihrem Projekt. Die sind da wirklich mit Herzblut dabei und das kommt, denke ich mal, auch in diesem Gespräch wieder rüber. Und ja, auf diese Art und Weise sich Weltklasse-Sportfotografie zu Hause nochmal angucken zu können, ist sicherlich etwas, was sich lohnt. Und es gibt ja viele Olympia-Bildbände, die nach so einem Großereignis rauskommen, aber dieses Buch ist wirklich etwas ganz Besonderes. Den Link, wo du das Buch bestellen kannst, den findest du natürlich auch in den Shownotes zu dieser Podcast-Episode, entweder in deiner Podcast-App oder auf der Seite von abenteuerreportagefotografie.de. Wenn du direkt in den Shop gehen möchtest, dann kannst du das auch tun, die Adresse shop.tky21.de. Ja, und dann möchte ich das Intro auch gar nicht noch weiter in die Länge ziehen. Nur noch ein kurzer Hinweis. Ich habe in den vergangenen Wochen auch mir intensiv Gedanken über das kommende Workshop-Jahr gemacht, was ich 2025 alles anbieten möchte bezüglich auf die Workshops. Den aktuellen Stand kannst du dir auch auf der Webseite anschauen unter dem Reiter Workshops im Menü. Es wird unter anderem einen gemeinsamen Workshop mit Pia Parolin in Südfrankreich geben. Außerdem wieder Helsinki, Lissabon. Und wenn du kurz entschlossen bist und in diesem Jahr noch Lust hast, mit mir auf Fotoreise zu gehen, dann gibt es noch zwei freie Plätze im Street- und Reportage-Workshop in Lissabon Anfang November diesen Jahres. So, jetzt aber direkt hinein in das Interview mit Philipp Reinhardt. Viel Spaß! Ja moin Philipp, grüß dich!
Speaker1
00:05:39
Hey Kai, schön, dass wir mal wieder zusammenkommen für ein kleines Update.
Speaker0
00:05:44
Genau, kleines Update. Du hast ja einen sehr bewegten Sommer hinter dir. Wir haben jetzt eben im Vorgespräch auch schon mal ein bisschen Revue passieren lassen. Und ja, eigentlich bin ich ja noch in meiner Podcast-Pause, aber aus Aktualitätsgründen mache ich da mal gerne eine Ausnahme und schiebe diese Folge hier ein. Nein, denn es gibt einen sehr aktuellen Aufhänger. Dazu dann im weiteren Lauf des Gesprächs mehr und am Ende lohnt es sich also dran zu bleiben. Aber ja, Philipp, erstmal, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Du hast ein unheimlich volles Jahr in diesem 2024, aber mit den Highlights, ich glaube, das kann man sagen, der EM hier in Deutschland als DFB-Teamfotograf und zuletzt warst du dann auch noch in Paris bei den Olympischen Spielen.
Speaker1
00:06:34
Ja, genau so voll sind die Akkus noch und das genauso zu bejahen. Ich habe schon gewusst, dass das Jahr mit wahnsinnig großen Schritten so auf diesen Sportsommer hinrollt und es ist zwar so für mich auch tatsächlich sehr emotionale, besondere Events gewesen. Die Nationalmannschaft begleite ich schon sehr lange. Man hat gemerkt, dass es dieses Jahr eine richtige Aufbruchsstimmung gibt. Viel Euphorie, ein Turnier im eigenen Land. Keine Ahnung, ob ich noch mal sowas zumindest in dieser Form oder überhaupt noch mal erleben darf. Das war schon ganz toll zu sehen mit so vielen Legenden. Toni Kroos ist noch mal zurückgekehrt für das Turnier. Manuel Neuer, der jetzt zurückgetreten ist. Inka Gignouane, Thomas Müller. Das war einfach ein total tolles Setting. So sehr man das die ganze Zeit auch noch so ein bisschen vor sich weg gewünscht hat, weil man gewusst hat, wenn jetzt wirklich Ende Mai ist und wir anreisen und es losgeht, dann sind es viele, viele Wochen hoffentlich, dann ist auch der Sommer, obwohl er noch gar nicht so richtig begonnen hat, für mich eigentlich schon vorbei, weil nach Europameisterschaft ist vor Olympischen Spielen und nach Olympischen Spielen ist eigentlich nach dem Sommer. Und so ist dieser Sommer eigentlich im Nu an mir vorbeigeflogen mit wahnsinnig vielen tollen Erfahrungen, vielen Bildern, Bilder, die ich erst womöglich in vielen Wochen und Monaten als besonders begreifen kann, wenn so ein bisschen Abstand zwischen all dem ist und man die mit ein bisschen Abstand nochmal betrachten konnte. Aber ich weiß schon sicherlich einer beruflich der besondersten Sommers, Sommer, ist das die März-Saal? Sommer, ein Sommer, zwei Sommers, man erleben oder ich erleben durfte, weiß ich schon, der sehr, sehr besonders gewesen.
Speaker0
00:08:16
Eine extrem hohe Schlagzahl, Ereignisdichte und natürlich absolute Highlights für jeden Fotografen und Sportbegeisterten, da so dicht dabei zu sein. Und ja, vielleicht schaffen wir das am Ende auch noch ganz kurz über die EM zu sprechen. Aber aktueller ist und frischer ist Olympia. Und wo du gerade gesagt hast, dass du natürlich sehr viel fotografiert hast und wahrscheinlich auch noch eine Weile brauchst, um die Bilder alle zu sichten. In diesem Fall Olympia musstest du schon ein bisschen intensiver sichten, weil da gibt es dann bald die ersten Ergebnisse zu sehen, die Highlights in einem Buch, das ist dann glaube ich euer drittes schon, oder?
Speaker1
00:08:58
Das ist das dritte Buch und es ist dieses Mal so spannend, weil die letzten Male hatte man so eine andere Kultur, auf die man sich auch so bildlastig ein bisschen festlegen konnte. In Tokio weiß man, das ist alles ein bisschen anders. Der Japaner ist einfach von der Kultur ganz anders. Du hast überall asiatische Schriftzeichen. Das ist schon vom Angucken und vom Fotografieren anders. Dann in China hattest du in Beijing auch durch diese ganz, ganz hohen Ansprüche an die Hygiene durch Corona damals noch und keine Fans, konntest du da auch ganz viele spezielle Bilder hocken, also leere Stadien, Leute mit Maske. Diese Bilder, die man heute schon sich so anguckt und denkt, wow, das ist erst zwei Jahre her oder drei Jahre her oder vielleicht auch für den einen oder anderen erst ein Jahr, je nachdem, ob man im Krankenhaus gearbeitet hat oder nicht und das sich jetzt so ganz, ganz fern anfühlt und jetzt ist man in Europa, in unserer Kultur, in unserem Zuhause so ein bisschen und sieht dann so, was bieten die? Du hast den Eiffelturm beim Beachvolleyballplatz, ein Bild, was eigentlich von jedem Fotografen um die Welt gegangen ist, das wollte jeder mal so für sich auch machen, Und du hast beim Triathlon irgendwie den, ich spreche es immer falsch aus leider, Grand Palais, oder heißt das so? Ja, ich glaube, nee, korrigiere, wie heißt es?
Speaker0
00:10:17
Ich hatte mal französisch Leistungskurs während meiner Abi-Zeit, das ist aber auch schon eine Weile her. Ich würde jetzt sagen Grand Palais.
Speaker1
00:10:24
Ja, ja, gut, dann machen wir das so. Das fügen wir ein.
Speaker0
00:10:27
Aber ohne Gewehr.
Speaker1
00:10:28
Oh, ich habe das auch so ähnlich gesagt und du merkst so richtig, die haben richtig versucht, das ganze Stadtbild extrem in diese Kulisse mit einzubauen und dementsprechend war es dann eine ganz andere Herausforderung, da nochmal Bilder zu machen. Man hat am Anfang gedacht, es ist viel, viel leichter, weil die Kulisse das einfach schon für sich bietet, aber dem war gar nicht so. Es war eigentlich eine viel größere Herausforderung, da tolle Bilder zu schießen. Vielleicht auch, weil es die dritten Spiele sind und die zweiten Sommerspiele, dass sich gar nicht mehr, dass so diese ganz große Bass und Euphorie dann für dieses ganz innere Feuer, als man das das erste Mal erlebt hat, ist glaube ich nicht wiederherstellbar, egal wie sehr man sich das wünscht, aber das ist dann einfach nicht mehr da und dann ist man ein bisschen routinierter, manche Sachen sieht man nicht mehr, weil man sie nicht zum ersten Mal sieht. Und jetzt dann mit dem dritten Buch, ich bin hier angekommen, erster Abend, hab mich auf den Balkon gesetzt, hab so zum ersten Mal seit zwei Jahren oder sowas das Tokio-Buch wieder in die Hand genommen, hab das reingeblättert und hab gedacht, wow man, diese Messlatte liegt verdammt hoch, man, Tokio ist echt, keine Eigenlobe und sowas, aber das ist echt tip-top Arbeit gewesen, auch vom Designstudio und sowas muss man ja auch sagen, das ist ja dann nicht nur Fotografie, aber jetzt müssen wir für Paris schon richtig klöppeln und wie du es richtig gesagt hast, wir sind schon alle Fotografen fünfmal durch die Bilder hoffentlich gegangen, analog, digital und haben versucht, ein breites Sammelsurium an Bildern, Motiven auf und abseits des Sports zusammenzustellen und das Designstudio ist schon dran und wir sprechen schon über die ersten Seitentypen. Die Vorbestellung läuft noch bis Sonntagabend und dann ist das Buch auch nicht mehr zu haben und der Druck ist, die Timings sind eng. Also wir sind schon beinahe auf das Ziel geraten, würde ich sagen.
Speaker0
00:12:16
Ja, genau. Du hast es gesagt, bis Sonntag. Also wir nehmen das Interview jetzt hier am 27. August auf, sprich bis Sonntag, 1. September. Kann man das Ganze noch bestellen? 24 Uhr, Mitternacht oder wann endet das?
Speaker1
00:12:32
Genau, so Mitternacht machen wir das. Also wenn das einer noch nach Mitternacht bestellt, das ist jetzt kein Marketing-Gag oder sowas, dass man sagt, bis 0 Uhr und dann ist da Feierabend, sondern es geht einfach darum, die letzten Bücher, die haben wir immer auf Bauchgefühl bestellt und haben gehofft, dass wir alle wegbekommen. Leider war es nicht so, dass wir alles wegbekommen haben. Ist auch so, das war nie so, dass wir mit den Büchern was verdient haben und das ist aber eigentlich auch, Ja, egal, weiß ich jetzt nicht. Natürlich war es schön, wenn man für die Arbeit da auch mit ein bisschen was rausgeht und nicht null-null rausläuft und den Verlag noch so auch ganz ehrlich bezuschusst und sowas, dass das alles dann läuft. Man hat ja eine Erinnerung fürs Leben geschaffen, nicht nur für uns, auch für die Athleten und für all die Sportfans. Also war es schon was ganz Tolles und Unvergessliches, dieses Buch zu machen. Nur dieses Mal haben wir gesagt, hey, es ist auch nicht nachhaltig, wenn man am Ende auch auf 400, 500 Büchern sitzen bleibt. Wo lagern wir die Lagerhaltungskosten und, und, und. Und deswegen haben wir gesagt, wenn das Buch ausverkauft ist, wir hatten immer Angst, ja, was ist, wenn noch jemand in drei Monaten kommt, das Buch haben will, dann haben wir es nicht mehr. Und diesmal haben wir gesagt, ey, wenn 1111 Bücher bestellt werden, dann werden 1115 Bücher dann abnehmen, aber dann haben wir ein paar mehr und man muss ja eh 10% mehr bestellen, weil das ein oder andere Buch angedetscht ist und so. Aber so knapp wie möglich, die Bücher gibt es danach nicht mehr. Und dann ist es vielleicht auch für jeden, der dann eins gekauft hat, Einfach nochmal ein bisschen besonderer, weil man weiß, ich habe vielleicht die ersten zwei Bücher, ich unterstütze das Projekt voll gerne und dann verkauft man vielleicht am Ende 100 Bücher weniger, weil beim Nachgang nichts mehr verkauft man. Aber für die Leute, die es haben, ist es ein bisschen besonderer. Für uns ist es besser planbar, für die Umwelt ist es ein bisschen nachhaltiger und dann haben wir gedacht, geben wir dieses Mal beim dritten Buch den intelligentesten, definitiv intelligentesten Weg.
Speaker0
00:14:17
Ja, man lernt aus so einem Projekt dann ja auch mit der Zeit. Also ihr macht das jetzt nicht zum ersten Mal, wie du gesagt hast. Und mit jedem Mal kommen so ein paar Dinge dazu, die man beim nächsten Mal anders, besser macht. Und es macht auf jeden Fall Sinn, so wie du es beschrieben hast. Und auch so ein bisschen die Dringlichkeit dann jetzt zu erhöhen. Viele denken sich dann, wenn sie es das erste Mal hören, vielleicht auch, ja, bestelle ich mir vielleicht später nochmal und so. Und so weiß man jetzt, jetzt ist der Moment und danach gibt es das dann auch nicht mehr. Und du hast gesagt, das Tokio-Buch und das Beijing-Buch davor, da habt ihr die Latte schon sehr, sehr hoch gelegt. Ich habe beide Bände und kann wirklich nur sagen, es ist jedes Mal wieder toll, da drin zu blättern. Sportfotografie auf Top, auf Goldniveau. Und ja, also von meiner Seite, ohne dass ich da irgendwie dran beteiligt bin, eine absolute Bestellempfehlung. Nutzt die Möglichkeit, euch da ein Exemplar zu sichern. Und was da jetzt so drin steckt, da sprechen wir jetzt mal ein bisschen drüber, Philipp. Vielleicht kannst du ja schon mal die ein oder andere Anekdote teilen. Die Geschichten hinter den Bildern ist ja auch immer spannend. Oft die Bilder sprechen für sich, aber die Sicht des Fotografens, wie es dazu gekommen ist, ist natürlich auch immer schön, die mal zu hören. Du hast mir im Vorfeld ein paar Bilder geschickt und wir machen das mal so, ich teile hier mal meinen Bildschirm, das können die Hörer natürlich jetzt hier nicht sehen, aber damit du weißt, über welche Bilder ich mit dir sprechen möchte. Kannst du was sehen?
Speaker1
00:15:58
Ich sehe alles, was hier passiert. Das ist technisch einwandfrei von dir vorbereitet.
Speaker0
00:16:02
Okay, super. So, hier ein Bild, was zu einem Thema passt, was du schon so ein bisschen angerissen hast. Deine bisherigen beiden Olympischen Spiele in Beijing ohne Zuschauer, damals noch mitten in Corona und in Tokio, anderer Kulturkreis dann schon mit Zuschauern dabei. Aber jetzt hier in Europa, in Paris, mittendrin in dieser fantastischen Stadt, da hast du ein Bild von einer US-amerikanischen Frau gemacht, die wirklich voll auf Olympia eingestellt ist. Der Dress, der ist fantastisch, Hut, so eine Kutte hat sie an, so ein bisschen, was man in den 80er Jahren von Fußballfans noch kannte, mit olympischen Motiven bestickt. Beschreib mal so ein bisschen, das würde mich auch interessieren, wie ist das überhaupt bei Olympia, die EM in Deutschland? Fußball weiß jeder, wie da die Atmosphäre auch drumherum ist, um die Stadien herum. Wie sieht das bei den Olympischen Spielen aus? Gibt es da auch solche viele Fans wie diese Frau, die dann extra anreisen, ihre Nation unterstützen? Wie ist diese Fan-Atmosphäre bei den Olympischen Spielen?
Speaker1
00:17:20
Ja, vielleicht machen wir es ja sogar so, ich weiß nicht, ob das für dich umsetzbar ist, aber auf jeden Fall für mich, vielleicht machen wir einen Instagram-Post, gerne auch in Kollaboration, wir beide zusammen, und nehmen jetzt diese 10, ich kann mittlerweile 20 Bilder posten, du vermutlich auch, das kann, denke ich, jeder, können wir einfach reinnehmen und wie bei anderen Podcasts kann man sich das Handy zur Hand nehmen und da einmal durchswipen und dann sehen, über was wir geredet haben. Das kriegen wir bestimmt hin, oder?
Speaker0
00:17:46
So machen wir das. Klingt gut. Ja, ausgezeichnet.
Speaker1
00:17:48
Also ich finde, dass Olympia nochmal ein ganz anderer Spirit ist, weil es am Ende nicht einen Gewinner gibt, sondern es gibt ganz viele Medaillenentscheidungen von ganz vielen, ganz unterschiedlichen Sportarten. Dadurch kommen so viele unterschiedliche Nationen zusammen. und wenn man jetzt sagt, da ist eine Nation, die eigentlich ganz, ganz klein ist und zum Beispiel Japan. Japan wird vermutlich in den nächsten Turnieren jetzt gar nicht eine Fußball-Weltmeisterschaft spielen. Aber es gibt halt doch eine Sportart, die dann halt bei den Olympischen Spielen von den Japanern dominiert wird, wo ganz viele japanische Fans da sind. Und dadurch gibt es auch bei diesen Fans untereinander überhaupt gar keine Rivalitäten auf den Straßen, sondern alle sind voll cool miteinander und nutzen eigentlich so diesen ort der begegnung und wenn ich jetzt zum beispiel gegen Spiel gegen Spanien bei der Europameisterschaft, den spanischen Teamfotografen trefft, dann ist das alles cool und wir freuen uns, uns zu sehen und quatschen kurz. Aber ich denke mir natürlich, ey, wenn heute einer gewinnt, dann will das natürlich ich sein. Ist ja auch klar, weil sonst ist das Turnier vorbei. Bei Olympia ist das halt anders, weil es so viele Entscheidungen gibt und dadurch ist das viel mehr ein Zusammen als irgendwo ein Gegeneinander. Und sie, die auf der Straße, die uns da entgegen gekommen ist, ich glaube, sie hast auf Instagram Olym-Pick-Super-Fan oder sowas. Ich habe gedacht, die hat vermutlich 150.000 Follower und die ist total bekannt, weil die ja total behangen ist und auch von jedem fotografiert worden ist. Und ich glaube, das ist auch so ein bisschen ihr Hauptziel. Ich glaube, sie meint, dass sie hat schon 17 Olympische Spiele begleitet, vermutlich dann Sommer und Winter. Keine Ahnung, ob das die Wahrheit ist oder ob da auch vielleicht ein bisschen zwei Augen zugedrückt worden sind. Aber natürlich kommt man mit dieser Frau ins Gespräch und dann will sie die Geschichte erzählen und man quatscht und dann versucht man, irgendwo ein nettes Bild hinzubekommen, was nicht jeder hat, auch mit einem Hintergrund, der jetzt vielleicht gar nicht so nach Stadion aussieht, sondern dass das eher so ein Spiegel ist. Da kann man ein bisschen was reininterpretieren. Und das fand ich dann eigentlich eher so ganz nett, dass sie nicht in die Kamera geguckt hat. Es gibt auch Bilder, wo sie in die Kamera geguckt hat, aber dieses so ganz belanglose, man läuft vorbei und sie ist tatsächlich eher so wie ein Wahrzeichen, das einfach irgendwo rumsteht und das mit der Kamera gar nicht interagiert, fand ich, war dann ein ganz, ganz schöner Kontrast. Und man sieht es ja auch in ihrer Kutte. Die ist ja nur für Paris angefertigt worden. Da hat sie sicherlich für die anderen Spiele was anderes gehabt. Aber wie du gesagt hast, war eine Amerikanerin komplett vollgehangen, auch mit diesem Hut und so. Der muss auch wahnsinnig warm unter all den Sachen gewesen sein. Es gibt noch ein anderes Bild. Sie hat auch die Olympischen Ringe auf ihren Schuhen gehabt, so als... Wie so ein Schlüsselanhänger und so, also richtig ausgestanzt und so, hat sich da schon sehr, sehr viel Mühe gegeben. Die hat man fast jeden Tag gesehen.
Speaker0
00:20:35
Okay, war also sehr präsent. Wie intensiv hast du denn generell so auf das geschaut, was rund um die Wettkampfstätten passiert ist? Ist das auch, was du immer versuchst, mit einzubeziehen? Oder ist es dann doch eher so, dass du schon so fokussiert bist auf den Wettkampf und dann vorm Hotel schnellen Transfer und so schnell wie möglich dann ins Stadion reingehst und dir da deinen Platz suchst?
Speaker1
00:21:02
Es ist immer, ich versuche ein gesundes Zusammenleben Zwischendingen zu finden. Dadurch, dass wir zwischen drei und vielleicht manchmal sogar, wenn es sich ausgibt von Reise und Bedarf, also Reisezeit und auch Bedarf, dass es nötig ist, fünf Wettkampfstätten am Tag. So ein Tag geht meistens um 8 Uhr, 8.30 Uhr verlässt man, würde ich sagen, im Durchschnitt mal früher, mal später das Hotel. Meistens kommt man nachts um zwei, fällt man dann wieder ins Bett, schläft ein, wacht dann im anderen Jahrhundert auf, putzt die Zähne, guckt, ob die Uhr ist. Fünf Uhr, weil man dann schon drei Stunden da geschlafen hat und muss in zwei Stunden wieder aufstehen, fühlt es sich da manchmal so ein bisschen wie ein Fieberdraum an, aber man versucht zwischen all dem, zumindest ich, so viel drumherum wie möglich mitzunehmen. Also die Leica Q hängt mir eigentlich tatsächlich, Q einfach, weil sehr klein, kompakt, mit einer Hand bedienbar, immer um, weil man nie weiß, wenn man vielleicht in der U-Bahn sieht oder wo vielleicht ein schönes Licht auf dem Branding drauffällt oder ob einem diese Person begegnet und man dann nicht die Kamera erst rausholen möchte und muss, um dieses Bild zu machen oder sich dann sogar überlegt, ach, da mache ich das Bild gar nicht. Also ich versuche, ganz viel abseits vom Sport zu machen, weil ich glaube, das ist ganz, ganz wichtig, um mehr als, ich glaube, das ist in diesem Buch auch nicht nur Sportfotografie, sondern es ist eher eine Sportreportage, ist das auch das, was unser Anspruch ist, abzudecken, noch ein bisschen abseits dessen zu gucken. Und klassische Sportbilder, also wirklich... Sport, ganz klassisch festgehalten, ist vermutlich in diesem Buch sogar die kleinste Anzahl. Wir versuchen ja ganz viel mit den Athleten zu arbeiten, so weit man mit denen arbeiten kann. Auch dieses Mal mit einem Studio, das wir noch aufgebaut hatten im Deutschen Haus, wenn die eine Medaille gewonnen haben und, und, und. Also für mich ist es extrem wichtig und ich könnte nicht nur Sportfotografie machen.
Speaker0
00:22:49
Ja, dieser abseitige Blick auf das, was häufig nicht sichtbar gemacht wird, das ist ja euer Anspruch. Und bevor wir dazu kommen, also zu den sportlichen Momenten und was ihr da beobachtet habt, vielleicht noch ein Moment, der dir einfällt von diesen abseitigen Geschichten rund um die Wettkampfstätten. Gibt es da noch irgendwie etwas, was dir besonders im Gedächtnis geblieben ist?
Speaker1
00:23:16
Auf Anhieb eine Sache. Ich bin überhaupt gar nicht, ich glaube, man sagt Starstruck. Ist das richtig? Oder habe ich mich jetzt nach dem großen Palast zum zweiten Mal blamiert? Aber ich habe dort natürlich als alter Skateboarder habe ich gehofft, dass es vielleicht dieses Mal wirklich passiert, Tony Hawk gesehen. Und Tony Hawk, sein Schützling, war in derselben Gruppe wie Tyler, unser deutscher Athlet. Und ich habe gesehen, dass Tony da die ganze Zeit da ist. Und dann habe ich gesehen, wow, unsere Trainingseinheit, die wir mit ihm da gemeinsam haben, geht noch, Ich glaube, es waren so 70 Minuten, insgesamt sind das 90 und dann habe ich, die ganze Zeit hat mega die Sonne geschienen und ich habe die ganze Zeit Tony so im Auge gehabt und hatte eine zweite Kamera umhängen und habe gedacht, wow, jetzt gleich einmal zusammenreißen, diesen Typen ansprechen, sagen, dass ich mit seinem Videospiel aufgewachsen bin, dass er mein Hero war, so als junger Skateboardfahrer, dass er ganz viel für den Sport gemacht hat und einfach einmal Danke sagen und fragen, ob ich 30 Sekunden seiner Zeit haben dürfte, um von ihm ein Porträt zu schießen. Und diese Zeit ist runtergelaufen und runtergelaufen. Man weiß ja auch nie so ganz, wann geht er jetzt? Geht er vielleicht vorher? Tut der Athlet sich weh? Ist nicht mehr da? Und tatsächlich so zwei Minuten vor Schluss hat sich eine kleine Wolke vor die Sonne geschoben. Toni war gerade in dem Coachbereich. Ich bin zu ihm hingegangen, habe ihn angesprochen, habe gesehen, dass daneben so eine kleine weiße Wand ist, Das habe ich ihm bedankt, habe ihm da ja alles gesagt, was man so zu seinem, ja, keine Ahnung, zu meinem, wenn ich einen Sporthero hatte, dann war das vermutlich schon Tony Hawk, weil man auch noch so jung war und sowas, wo man richtig drauf geguckt hat und wo ich immer gehofft habe, den noch einmal zu treffen und dann habe ich ihn da hingestellt. Von ihm fotografiert. Laut den Metadaten waren es tatsächlich irgendwie 17 Sekunden und ich glaube 12 Bilder und habe da zwei, drei ganz schöne Porträts von ihm geschossen und das war definitiv abseits vom Sport mein ganz großes Highlight, weil es für mich emotional wahnsinnig viel bedeutet hat und am Ende noch was rausgekommen ist, wo ich drauf geguckt habe und gesagt habe, boah, das ist echt ein schönes Bild geworden und sieht überhaupt gar nicht nach an irgendeiner Ecke eines Skateparks jemanden hingestellt und fotografiert, sondern wirklich 68, 65 Minuten gewartet, genau den richtigen Moment abgepasst, jetzt oder nie angesprochen, zusammengerissen, diese Bilder gemacht, richtig gefreut, emotional so, wirklich ganz, ganz besonders gewesen, mir sehr viel bedeutet und dann die Dinge angeguckt und echt happy gewesen, als sie was geworden sind. Das Bild packen wir auch in diesen Slider rein.
Speaker0
00:25:54
Ja, gerne. Ja, kommt richtig rüber, wie du dich da gefreut hast, deinen Fanboy im Moment da gehabt mit deinem Idol, aber das muss dann ja auch mal sein.
Speaker1
00:26:07
Tatsache, ja. Ich glaube, er war etwas verdrückt, dass ich kein Selfie machen wollte, sondern ihn fotografieren wollte. Das war so der umgekehrte Weg, dass ich selber ja gar nicht drauf sein wollte. Keine Ahnung, ob er es am Ende da schätzen konnte oder verstanden hat oder wie auch immer, aber für mich war es eine schöne Begegnung.
Speaker0
00:26:27
Philipp, warst du wieder mit dem gewohnten Team unterwegs da, mit Paul Hüttemann, Max Gahlis und Marvin Ronsdorf?
Speaker1
00:26:36
Es ist noch eine Person besser geworden. Sophieke van Bilsen ist noch Teil geworden. Wir haben noch eine Lady ins Team gebracht, weil wir noch eine Personalie frei hatten. Und Sophieke macht schon wirklich seit vielen, ja, weiß gar nicht, ob man viele Jahre sagen kann, seit langer Zeit, so ist vermutlich genau der richtige Moment, Moment ist sie auf meinem Radar. Wir haben uns irgendwann in München kennengelernt. Sie hat wahnsinnig tolle Arbeit gemacht und war dann auch bei der Frauennationalmannschaft beim DFB und hat da toll fotografiert. Dann haben wir überlegt, wen können wir noch mit reinholen, als wir zu viert überlegt haben. Weil es ist ja auch diese Dynamik, wie wir funktionieren. Wir können alle sehr, sehr gut miteinander. Keiner missgönnt dem anderen da was. Das ist auch kein Seifen-Opa-Gelaber, sondern wir sind auch alle privat, dass wir mal einen Kaffee miteinander trinken können. Wenn ich in Frankfurt bin mit Max oder auch letzte Woche, Da war ich mit Paul ganz ausführlich ein bisschen Kaffee trinken und mit Marvin war ich die Woche auch abends einmal essen und sowas. Also es ist wirklich alles ganz besonders und Sophie passt da einfach perfekt mit rein und die hat dieses Team wunderbar ergänzt. Somit sind wir sozusagen noch eine Personalie besser gewesen als die letzten Male.
Speaker0
00:27:42
Ja, sehr schön. Zu fünf dann da gewesen. Wart ihr alle mit dem deutschen Team da eingebunden oder waren einige von euch auch wieder so in Anführungszeichen normal akkreditiert für die Olympischen Spiele?
Speaker1
00:27:59
Wir hatten zwei Betreuerakkreditierungen und drei Fotografenakkreditierungen und so haben wir das eigentlich ziemlich perfekt alles lösen können von den unterschiedlichen Möglichkeiten, möglichst viel, möglichst gut abdecken zu können.
Speaker0
00:28:17
Ja, wer das nochmal hören möchte, wie der Kontakt entstanden ist, dein Weg dahin, da verlinke ich dann auch nochmal das erste Gespräch, da kann man das nochmal ausführlich nachhören, dein Weg dahin zum Teil von Olympia zu sein und vom deutschen Team und da so nah ranzukommen. Aber wie ist es bei den Athleten? Alle vier Jahre Olympische Sommerspiele. Hat sich da bei den Teamsportarten und auch bei den anderen Einzelwettkämpfen Beziehungen aufgebaut, wo du jetzt auch sagst, okay, das ist jetzt nicht das erste Mal, dass ich das mache und auch davon profitiere ich jetzt, dass mich die Athleten ein bisschen besser kennen, Dass ich da über diese Vertrauensbasis dann auch an entsprechende Situationen rankomme, die viele deiner Kollegen nicht fotografieren können.
Speaker1
00:29:15
Eine, also hundertprozentig kann ich erstmal ganz genau so zustimmen. Jeder hat so ein bisschen sein Steckenpferd, wo er vielleicht bessere Kontakte hat oder aus irgendwelchen Gründen jemanden besser kennt. So viele Kinder, klar, bei den DFB-Frauen, die jetzt dabei waren. Und dann übernimmt die das und hat eine gute Bindung und bekommt dann vielleicht ein Bildchen mehr. Oder bei mir bei den Basketballern. Aber man muss auch ganz klar sagen, es war ein ganz nettes Gespräch mit einem Kollegen, dieses Mal in Paris, der meinte, er hat das Buch aus Tokio gekauft und war verwundert, wie viel wir uns bewegen konnten und wie das alles so funktioniert hat und so. Und der am Anfang gedacht hat, wir hätten eine andere Akkreditierung gehabt. Und wir haben auch gar nicht die Regeln gebrochen oder sowas, waren alle ganz regelkonform da unterwegs oder so regelkonform, wie man da unterwegs sein kann, sondern wir haben einfach ganz viel, sind gerannt, haben geguckt, was und wie, haben versucht Möglichkeiten zu finden, Noch ein Bild zu bekommen oder sowas. Das war in Tokio noch deutlich mehr Arbeit, weil man auch viel mehr Abstand zu den Athleten haben musste, dadurch, dass es ja unterschiedliche Bubbles waren. Dieses Mal ohne Maske. Und durch dieses Buch, was wir auch über Tokio gemacht haben und so, wussten die Athletinnen und Athleten auch, dass wir vor Ort sind. Und so ist zum Beispiel für mich ein besonderes Bild, das auch hier in der Sammlung dabei entstanden, von den 4x100-Meter-Frauen, die Bronze gewonnen haben, die bei mir dann stehen geblieben sind, nur für dieses Bild und die dann vielleicht bei jemand anderem nicht stehen geblieben sind. Es ist ganz arrogant, Amerika-Athleten noch durchgelaufen von einem anderen Wettbewerb, einfach so vorne an der Kamera vorbei. Im Endeffekt ist es wieder einer dieser, man ist nicht ganz nah dran, man lässt ein bisschen Raum drumherum, Platz für Zufall. Und wie geil ist es, dass diese amerikanische Flagge da eigentlich noch reinweht mit den vier Mädels, die sich da unfassbar freuen. Und diese Form dieser Plugger, dieses leichte U, sich da nochmal findet. So am Rand vorne mit ein bisschen den Banden, die da noch rumstehen, ganz bewusst dann auch angeschnitten und so ein bisschen drumherum. Das ist kein ganz klassisches Modell. Das erste Bild wird und so. Und ich habe dann gesagt, oh, halt, da ist jemand durchgelaufen, wir müssen das nochmal machen. Und die so, ah, okay, nochmal springen und so, wie es immer ist. Sie wollten springen und beim zweiten Mal ist es natürlich nicht so emotional wie beim ersten Mal. Ich dachte, boah, hoffentlich ist das Bild so geworden. Da habe ich gesehen, dass, obwohl jemand durchs Bild gelaufen ist, das Bild eigentlich super geworden ist. Und das andere Bild war dann okay. Aber das hatte dann wieder so dieses kleine, besondere Extra, obwohl jemand durchläuft, einfach draufhalten, gucken, ob was passiert und hier war es ganz glücklich und hier ganz klar mit Ja zu beantworten. Dieser Kontakt und diese Kontinuität, die man in die Fotografie, in den Sport, in Olympia, in die DOSB und auch das Vertrauen, das der DOSB und Team Deutschland in uns steckt, zahlt sich bei diesen Dingen hundertprozentig aus und fühlt sich dann emotional für einen auch ganz besonders an.
Speaker0
00:32:15
Ja, tolles Beispiel hierfür oder die Geschichte hinter diesem Bild, wie da so viele Faktoren mit reinspielen, die letztendlich dann zusammen klasse Bild führen. Ja, ganz toll. Und du hast gesagt, Basketball ist natürlich auch so eins deiner Steckenpferde in Kreilsheim. Da bist du Teamfotograf der Bundesligamannschaft und ja, dann auch beim Team Deutschland bist du mit dabei. In diesem Fall ein Bild, was du von Dennis Schröder gemacht hast oder wo er mit drauf ist, aber eben auch drumherum noch einiges mehr mehr reinspielt in dieses Bild von der Seitenlinie aus. Beschreib mal ein bisschen, was dahinter steckt und auch so ein bisschen, wie du das Basketballturnier wahrgenommen hast.
Speaker1
00:33:02
Ich muss ganz kurz korrigieren, das ist natürlich für jeden, der Basketball-Fan ist, das ist nicht Dennis Schröder, das ist Isaac Wonga, der ein Dreier gemacht hat mit seinem ganz, ja, mit seinem Jubel, mit seinem Signature und für mich ist immer wichtig, wie gesagt, so ein bisschen Raum für Zufälle zu lassen und zu hoffen, dass irgendwas passiert und in diesem Bild war es dann tatsächlich so, ich war nicht ganz so nah dran, ich habe bewusst im Querformat fotografiert, obwohl ich gewusst habe, wir müssen Wir müssen eigentlich alles im Hochformat machen für Social oder den Großteil, aber hin und wieder braucht man dann noch auch was im Querformat. Und Bonga macht einen super wichtigen Dreier. Du siehst vorne den Griechen, der enttäuscht nach unten guckt und rechts die Bank inklusive Coach, die das Drei-Punkt-Symbol, die drei Finger, Mittelfingerzeige, Finger, Daumen ins Bild reinstrecken. Den Coach, den Ref, der bestätigt, dass es drei Punkte sind und das auch hochmacht, die Hände in die Luft reißt. Und ich habe das Bild sofort während dem Spiel dann rausgeschickt zum Armin Ronsdorf, der die Bilder dann immer verteilt. Und habe gesagt, ey Männer, lasst uns da einen Slider rausmachen, dass du den griechischen Spieler siehst und den Schützen, der jubelt. Und dass man dann auf dem zweiten Slide die Bank City rüberjubelt. Und das war so ein schönes Zuspiel aus Idee, Zufall. Hat geklappt, Umsetzung genauso gepostet worden super gut funktioniert, tolles Zusammenspiel, mitgedacht und sowas, und sowas dann halt cool weil du denkst erstmal, okay es ist ein Slider, da wird nur gejubelt und dann siehst du beim Sliden im Post ah okay geil, da ist jetzt Oskar da Silva, jubelt rein Gordi steht da als Coach, es kommen noch drei andere Hände rein, die da drin jubeln und ein sehr sehr emotionaler Spieler, der da sein Signature macht. Und dementsprechend auch wieder viel zusammengekommen, die dann einfach ein besonderes Bild zusammen rezipiert, was kann man da sagen, rezipiert hat?
Speaker0
00:35:14
Komponiert oder? Komponiert.
Speaker1
00:35:17
Kompositiert. Nee, das war falsch, komponiert. Bleiben wir mal bei komponiert, das ist gut.
Speaker0
00:35:21
Ja, da habe ich mich ja schön hier blamiert, als Basketball-Laie geoutet, aber ja, gut, dass du das fotografiert hast und ja, auf eine wunderbare Art und Weise und so genau, wie du es beschrieben hast, eben diesen Blick zu haben, nicht nur auf den Spieler, auf den Jubel zu gehen, auf diese Einzelgeste, sondern dann auch schon das Blickfeld zu weiten, nach links und rechts, wie kann ich das mit einbeziehen und dann den Kontext vergrößern. Also ja, in diesem Bild auch wieder hervorragend gelungen. Da passt wieder alles. Auch, dass der Coach der Griechen ist, was dann, glaube ich, dahinter noch zu sehen ist. Also es sind sehr, sehr viele Ebenen auch in diesem Bild drin. Die Gesten, die passen perfekt. Also, ja, ein Top-Bild.
Speaker1
00:36:14
Muss man sagen, ist... Oft was, was ich sehr, sehr gerne habe und auch die anderen aus unserem Team, aus dem Fototeam und auch was Team Deutschland uns darin unterstützt und immer sagt, das sind super Bilder, die auf den zweiten Blick noch eine Geschichte erzählen, da noch mehr drinsteckt. Ich hätte jetzt ja auch sagen können, hey, ich mache aus dem Querformat ein Hochformat, da ist nur der Schütze drauf, nur der Jubel, vielleicht wäre das emotionaler, weil man dann ganz nah an seinem Gesicht dran ist und all die unnötigen Ebenen ausblendet. Ich denke aber immer, dass all das so viel mehr erzählt und so viel mehr Geschichte und man merkt es immer wieder, wenn dann so ein Bild gedruckt ist in einem Buch, man ein bisschen mehr Ruhe hat, ein bisschen mehr Größe als auf einem Handy-Display oder so ein Ding vielleicht auch ausgestellt irgendwo hängt, was es dann für eine Stärke entwickeln kann, wenn du all diese Geschichten, Emotionen auch diesen Bildern erahnen kannst und dich da so ein bisschen noch mehr reinversetzen kannst.
Speaker0
00:37:07
Ja, genau. Und so hat jedes Medium dann irgendwie seine Anforderungen für, ihr Ihr denkt natürlich auch immer in Socials oder in Instagram-Formaten und so, aber gerade jetzt auch so ein Buch, da wird dieses Bild dann auch richtig zur Geltung kommen und man kann sich dann die Zeit nehmen, da wirklich alles, jede Ebene genau abzuscannen und sich darin richtig zu verlieren mal in so einem Bild. Finde ich gut.
Speaker1
00:37:33
Ist hundertprozentig so und ich habe jetzt in Tokio, nachdem ich das nach so langer Zeit nochmal aufgeschlagen habe, auf Bildern Sachen entdeckt und ich habe nicht danach gesucht von Bildern, die ich geschossen habe, wo ich wirklich gedacht habe, man, das Bild habe ich schon 200 Mal gesehen und habe etwas entdeckt, wo mir so fast peinlich war, wo ich mir gedacht habe, das hat wirklich jeder gesehen, außer ich, vermutlich, weil ich das Bild so oft gesehen habe und genau gewusst habe, was ich da fotografiert habe, dass ich das dann nicht mehr gesehen habe und ich musste es erst vergessen, um es wieder zu entdecken, um dann dieses Detail zu sehen und das fand ich dann auch eigentlich so, wo ich gedacht habe, ach Mann, ein Buch und ein Bildband, dass es so was Schönes ist, das einfach immer mal wieder und das wird eigentlich wie ein Wein, das wird eher besser hinten raus, das nochmal nach zwei Jahren anzugucken, das ist jetzt aktuell cool, aber das ist vor allem dann später nochmal sehr, sehr schön, das anzuschauen.
Speaker0
00:38:21
Nimm uns da mal ein bisschen mit in diese Situation oder wie du zu solchen Bildern kommst. Das ist schon ein bisschen angedeutet eben in deiner Beschreibung, aber das würde mich nochmal im Detail interessieren. Ist natürlich immer auch der Faktor Glück ein bisschen mit dabei, dass jetzt dieses Handtuch, was da von der Seitenlinie, was der Spieler da auf der Bank so ein bisschen in seiner Geste da mit reinbringt, dass das jetzt dann hinten den Coach der Griechen nicht überdeckt und so, dass da keine Überlappungen stattfinden, gerade wenn viele Gesten auch mit dem Spiel sind, ist ja immer die Gefahr, dass dann wichtige Teile, Gesichter überlappt werden. Aber hier stimmt wirklich alles. Also vom Bundestrainer, der dann noch angeschnitten am rechten Bildrand zu erkennen ist. Ja, super. Wie gehst du dabei vor, solche Bilder in Anführungszeichen zu planen oder dem Glück auf die Sprünge zu helfen?
Speaker1
00:39:19
Ja, dem Glück auf die Sprünge zu helfen. Ich glaube, das ist eigentlich fast die beste Beschreibung in ganz kurz und kompakt, weil natürlich kann man sowas niemals planen, weil das passiert nicht bei jedem Dreier, sondern dann hast du halt einen, der ist gerade zur richtigen Zeit richtig wichtig. Und ich also muss man auch ganz ehrlich sagen probiere oft dinge aus und fokussiere mich auf was anderes und irgendwie so was man das habe ich jetzt auch einfach komplett verpasst gar nicht auf dem schirm gab eine ganz andere idee Ich versuche immer ein bisschen zu überlegen, was wäre cool. Versuche mich aber nicht zu sehr darauf zu versteifen. Also wenn ich mir denke, bei der Siegerehrung, ich möchte jetzt gerne rechts in der zweiten Reihe stehen, weil ich glaube, das ist so vom Winkel und von allem könnte da was zusammenkommen, was so richtig passt. Und dann steht da jemand, dann denke ich mir, ja gut, dann gehe ich ganz nach links, wo überhaupt gar kein Fotograf ist und riskiere ein bisschen was, was da so rauskommt, was keiner macht. und versuche da dann mit der Situation irgendwas auszuarbeiten. Und so ist es dann da vielleicht halt auch, weil ich denke, okay, vermutlich ist jetzt jeder richtig nah auf dem Schützen. Also gehe ich halt ein bisschen weiter weg und gucke mal, was passiert. Wenn die da jetzt gar nicht gejubelt hätten und da wäre kein Handtuch reingeflogen, dann hätte man gesagt, boah, ja, verzockt wäre vermutlich besser gewesen, näher dran zu sein. Aber dadurch, dass ich ja auch oft mit ganz unterschiedlichen Ebenen arbeite, also meine Bilder davon leben, dass so eine Bande im Vordergrund ist, dass ein Spieler noch unscharf im Vordergrund ist, ist es ja und das mag auch ein Stil sein, der vielleicht für mich funktioniert und für viele andere Leute überhaupt gar nicht und die auch sagen, das ist überhaupt gar kein gutes Bild für deren Zweck, für unseren Zweck ist es das, aber wenn jetzt jemand sagt, mich stört der Spieler da vorne, dann kann ich auch nicht sagen, finde ich doof, dass du das denkst, sondern es darf jedem seine Meinung sein, das ist ja auch das ganz Schöne bei der Fotografie, aber für mich ist es immer dieses einen Schritt zurückgehen, einmal noch mehr gucken, was da vielleicht noch mit aufs Bild drauf kommen kann. Ganz intuitiv arbeiten. Ich mache ja mit der Leica Q ganz viele Bilder aus der Hüfte. Da weiß ich ja erst mal noch gar nicht, was passiert. Wenn ich die auf Augenhöhe hätte, hätte ich die Perspektive, die fast jeder Fotograf hätte und hätte auch das sichere Bild. Das Ding aus der Hüfte wird dann halt anders, weil ich versuche, zwischen zwei Händen durchzufotografieren, wo ich, wenn ich durchgucken würde, gar nicht so schnell handeln und reagieren könnte, sondern ich sehe im Moment, die Q hängt mir wirklich... Die komplette Zeit, wenn ich außerhalb des Hauses bin, wenn ich das Hotel verlasse, bis ich abends nicht ankomme, habe ich diese Kamera umhängt, weil ich auch schon in Japan irgendwie mal einen super charismatischen Taxifahrer noch fotografiert habe. Und die Situation dann einfach vorbei ist, wenn du noch die Kamera rausholen musst. Von dem her, allzeit bereit sein, öfter mal einen Schritt zurück gehen und auch mit Entscheidungen, die andere für dich fällen, einfach damit leben. Also, ich hätte mich ja dann auch auf der rechten Seite in die dritte Reihe setzen können, um da so möglichst nah dran zu kommen, aber auch Leute Entscheidungen für dich treffen lassen, die vielleicht sich nicht perfekt anfühlen, um dann damit zu leben und zu gucken, was dann passiert. Vielleicht auch bewusst schlechte Entscheidungen treffen, also zu sagen, ja gut, dann sitze ich gar nicht erste Reihe hier neben der deutschen Mannschaft, sondern gehe in der zweiten Hälfte hoch auf die Pressetribüne und kriege dann vielleicht diesen Einschuss aus der Pressetribüne mit einem super geilen Ausschnitt, den halt keinen anderen hat, weil jeder glaubt, er muss super nah dran sein. Das kann ja auch mal funktionieren. Prinzipiell ist mein Gredo schon nah dran sein, Situationen antizipieren und gucken, was passiert. Aber genau das Gegenteil, mal weit weg sein und dann mit dem Tele versuchen, gewisse Dinge zu isolieren oder bewusst mit reinzunehmen und mit dem Bildaufbau zu spielen und man ja viel eher von weiter weg dann auch was reinnehmen oder rausnehmen kann, gerade von oben, Kann dann auch ein Weg sein. Am WN ist es wichtig, glaube ich, immer viel zu probieren und immer einfach neugierig zu bleiben, andere Sachen anzugucken und dann nicht nur jetzt hier in der Sportwelt zu bleiben, sondern sich dann halt mal zum Beispiel ein Buch zu kaufen aus den 70er Jahren, wie jemand den amerikanischen Präsidenten begleitet hat. Auch solche Sachen habe ich zu Maß und auch ganz viele alte Olympia-Bücher, um mal zu gucken, wie waren das früher, was haben denn die Leute früher so gemacht. Ich versuche dann damit irgendwie so mein inneres Auge, meine Vision zu schärfen für das, was dann vielleicht 2024 in Paris passiert und dann vor meiner Kamera auch klappen könnte.
Speaker0
00:43:49
Ja, sehr, sehr gute Tipps und der Hinweis, da an Möglichkeiten zu denken. Und auch wenn vielleicht sowas nicht eintritt, was man sich vorher vorgestellt hat, aber dann schauen, was kann man dann aus der Situation, in der man sich da gerade befindet, dann draus machen und immer so ein bisschen schon den Schritt voraus zu sein und mit einer Möglichkeit, mit einer Idee da ranzugehen. Klar, funktioniert nicht immer, aber wenn man es nicht probiert, dann hat man schon von vornherein verloren.
Speaker1
00:44:23
Hundertprozentig ist so, ja, klar.
Speaker0
00:44:26
Dann lass uns mal weiterschauen. Hier, bevor ich jetzt irgendwie wieder was Falsches sage, Philipp, sag du, wer da auf diesem Bild ist und beschreib es mal ein bisschen.
Speaker1
00:44:37
Michael Jung heißt es. Der hat Gold gewonnen. In dem sind alle Emotionen aus sich rausgekommen, als er den letzten Gegenstand, wenn er auch überhaupt gar keinen Reitprofi übersprungen hat, und wusste, er hat Gold. Und die Reise war so weit zu dieser Value und das war so erlösend, eigentlich da mit einem geilen Foto nach Hause zu kommen, was so pur pur ist, also ist ja eigentlich erstmal ein relatives Basic-Foto, aber dass ich da dann als einziger sitze und mit 28 Millimetern fotografiere mit der Leica Q, das war irgendwie dann schon wieder nett, weil jeder ist da super nah dran und 70-200 mindestens eher noch irgendwie noch weiter und dann auch ganz nah auf dem Gesicht und dann kam da so für mich so ein Bild. Das hat ja irgendwie auch so ein bisschen was von einem Cowboy mit dem Pferd. Es war so ganz klassisch. Die Sonne scheint richtig drauf. Es ist so fast 50-50 geteilt. Oben klassischer blauer Himmel, aber sehr leichtes Blau. Unten dieser helle Boden. Es ist grafisch relativ einfaches Bild, aber dieses Pferd, was vorne schön in der Luft ist. Ich glaube, dass Pferdeleute sagen würden, das Pferd macht hier eine ganz ungünstige Pose. Also für die Pferdeleute, das ist so wie ein Skateboard-Foto, das kein Skateboarder geschossen hat, würden jetzt sagen, das Timing ist nicht gut, aber irgendwie diese... Füße sind im rechten Winkel und sind so nach rechts unten gekippt und die Faust, die er nach oben reißt, ist genau das Gegenteil. Die geht, also ist auch im Uhrzeigersinn, aber nimmt so diese Bewegung wieder auf und das ist einfach insgesamt dann irgendwie so schön und hat für mich so von allem dieses Pferd, tolles Tier, glänzt in der Sonne, dieser Typ ganz classy, schwarzes Oberteil, weil so Hose, schwarze Stiefel und dann wieder so zusammenkamen und dann auch wieder mit der Leica Kuh gesagt, komm, schauen wir mal, was passiert. Ist er nah genug dran oder nicht? Und dass das dann geklappt hat, war einfach wieder ein schöner Moment und ein guter Poker. War einfach gut.
Speaker0
00:46:41
Ja. Ja, lebt wirklich davon, von dieser Szene, von der Geste des Reiters dann und dann unten die Beine des Pferdes. Ja, ein schönes Zusammenspiel da gerade und ja, ich bin auch kein Reitexperte, du hast gesagt, das ist auch nicht so eine der Sportarten, mit der du dich besonders gut auskennst, wenn das so ist, wenn du bei einem Wettkampf dabei bist, wo du jetzt nicht das, Fachwissen mitbringst, wie du es jetzt beim Basketball zum Beispiel hast und nicht diese Möglichkeit hast, da Dinge auch zu antizipieren, weißt, wie bestimmte Spieler jubeln, was sich da ergeben kann, das ist ja schon ein Vorteil, den du dann hast, um um eben entsprechende Bilder auch machen zu können. Wenn dir das Wissen fehlt, wie gehst du dann daran?
Speaker1
00:47:31
Das ist ein ganz, ganz, ganz interessanter Punkt, weil es gibt ja hier zwei Wege, die man gehen kann. Entweder man sagt, ich kenne mich damit überhaupt gar nicht aus, bin völlig unbeholfen, weiß nicht, was gut aussieht und mache die Bilder, die sonst kein anderer schießt und komme dann vielleicht mit einem zufällig voll guten Foto nach Hause, wo jeder sagt, naja, aber das zeigt jetzt hier nicht den Gewinnerpunkt, Sprung, was auch immer, aber dafür halt irgendwie was ganz anderes ist und dadurch ist es wieder für unsere Nutzungsart ein total besonderes Bild. Der Reiter würde jetzt vielleicht sagen und sein Team, ja, also uns bringt das jetzt gar nicht so viel, aber es sind ja ganz viele andere Fotografen da, oder man versucht in Dialog zu gehen mit ein paar anderen Fotografen, mit ein paar Leuten, die sich mit dieser Sportart auskennen, vor Ort, im Internet, wie auch immer. Also so ein bisschen informiert muss man dann vielleicht schon sein, dass man weiß, dass der dritte Satz beim Beachvolleyball weil doch nur bis 15 geht, habe ich mich auch jedes Mal wieder erwischt, dass ich so auch beim Finale lade ich so die analoge Leica M6 bei 14, weil ich gedacht habe, naja, geht bis 21. Und dann höre ich so, Matchpunkt. Und ich so, oh, falsche Kamera. Schnell wechseln, Kamera weg. Und ist dann doch auch was, was man immer wieder natürlich auch vergisst, weil es nicht die Sportart ist, die man täglich atmet, mit der total vertraut ist, aber ich finde es echt gut, andere Sachen zu sehen, aus anderen Sachen was mitzunehmen, andere Dinge zu probieren. Ich versuche, ein bisschen Wissen mitzubringen, aber ganz bewusst, also man schafft es vermutlich auch nicht, sich überall perfekt einzulesen und alles haarklein zu wissen, aber ein bisschen Fachwissen ist dann irgendwie ganz gut, ob man auch weiß, das sind ja so Kleinigkeiten, wenn man jetzt von außen drauf guckt, lacht man so ein bisschen drüber, aber könnte jetzt ja auch sein, dass jeder Reiter hier im Finale dreimal reitet und dann dann sind es die drei Zeiten zusammen addiert. Sind es die beste Zeit, die genommen wird? Ist es der erste und der zweite Lauf, der zusammengezählt wird? Wie ist es eine Reihenfolge von der, der am langsamsten war, aber den Cut ins Finale gemacht hat, ist der erste und der, der erster war, ist der letzte? Das sind ja so Sachen zum Ablauf, Organisatorisches. Da lasse ich mich nicht überraschen. Ich muss natürlich wissen, wann kommt unser Goldfavorit? dass ich nicht irgendwie da im Moment irgendwas ausprobiere oder rechts und links ein bisschen selber auch mal gucke was noch passieren könnte, sondern da muss ich dann natürlich schon on point wissen jetzt kommt unser Deutscher und dann in dieser Zeit wirklich 90 Sekunden oder 40 Sekunden oder wie lange dann da wirklich zu sehen ist 100% Vollgas gibt Mhm
Speaker0
00:50:14
Wie habt ihr das untereinander gelöst, was die Verteilung von den einzelnen Wettkämpfen angeht? Ich erinnere mich da an Tokio, da hattest du glaube ich die Geschichte erzählt, dass ihr für das Finale von Zverev einen Münzwurf habt entscheiden lassen. Wer sich dieses Highlight sichern darf, gab es in Paris auch so eine Entscheidung, um die sich alle beworben haben, die alle gerne das gemacht hätten und wo ihr zu solchen Mitteln greifen musstet?
Speaker1
00:50:47
Dieses Mal war es ganz praktisch, weil Paul Von Team Deutschland war vor Ort und der hat uns zum ersten Mal so ganz fest eingeteilt. Also der hat einfach die Entscheidung für uns getroffen und wir haben so untereinander gesagt, okay, wenn jemand was ganz speziell möchte, dann reden wir miteinander, dann kriegen wir das alles gelöst und dann gab es so kleine Deals, die man gemacht hat. Du machst das, ich mach das, dafür machst du das und ich das und natürlich habe ich auch mal ein Basketballspiel abgegeben. So ein Halbfinale, weil es dann hieß, naja gut, wenn die gewinnen, kriegst du dafür das Finale, aber ich will auch einmal Basketball machen und so. Ich sage, ja, okay, dann komm, nimm das Halbfinale, ich wäre gerne da, aber ich gönne es dir. Und na klar, ich gönne es jedem. Und so war das auch bei uns. Es war toll, dass wir da keine Streitigkeiten hatten und dadurch, dass wir eine Fotografin mehr waren, konnten wir das auch noch ein bisschen besser aufteilen, konnten manche Sachen dann auch im Doppelpack machen, die wichtig waren. Von dem her hat da wirklich glaube ich jeder alles so bekommen. So eine spezielle Zerif-Geschichte, dass man nachts um drei da den Münzwurf macht, das auch in der Tokio-Podcast-Folge von uns breit geschrieben, sehr unterhaltsam. Gab es dieses Mal leider nicht. Doch, halbe Sekunde. Wir haben einmal einen Münzwurf gemacht. Da ging es um eine Goldmedaille weil wir in der vermeintlichen, ich weiß gar nicht, ob es süß danach geworden ist, aber ich kriege, es war nicht so prominent, dass ich es jetzt nochmal zusammen bekomme, aber wir hatten einen einzigen Münzwurf, ich habe den auch verloren, weiß ich noch, Kriege aber nicht mehr zusammen, was es war, also es war dann nicht ganz so spektakulär, war für keinen ein Herzensprojekt, aber es ging um auf jeden Fall eine goldene Medaille, sonst hätten wir das nicht gemacht und ich habe das Ding verloren und dann war auch von vornherein klar, das war es, das macht jemand anders und dann ist es auch so emotional einigermaßen aus sich rausgekehrt, weil man sagt, gut, wir haben das ganz neutral entschieden. Es gibt einen Gewinner, es gibt einen Verlierer. Weiter geht's.
Speaker0
00:52:45
So, dann lass uns mal weiterschauen hier. Da ist nochmal ein Bild vom Reiten.
Speaker1
00:52:53
Gerne, können wir ganz kurz in einer Minute abgehandelt. Das war dann so, der hat dann da seine Ehrenrunden nach der Siegerehrung gemacht. Man sieht links noch das Podest und hat dann nochmal richtig gejubelt mit der Medaille, ist er da durch die Gegend geritten. Ich habe oft gesehen, dass sie in alten olympischen Büchern auch ganz oft gar nicht da diese Objektive am Maximum genutzt haben und gesagt haben, ja okay, das machen wir hier ISO 50, Blende von der Leica Q war das, 1,7, die Q3 machen wir komplett auf und dann mit elektronischem Verschluss ballern wir das so hoch, dass wir hier maximale Unschärfen reinbekommen. Sondern die haben auch ganz oft dann bei so einem 28mm da mit Blende 8 fotografiert und das habe ich dieses Mal auch häufiger probiert und als der dann seine Runden gegangen ist und ich gedacht habe, ja okay, ich habe ja schon einen guten Jubeler direkt noch ohne Medaille und so ein bisschen drumherum habe ich jetzt schon so dann ist jetzt Zeit für mich nochmal sich ein bisschen auszutoben und dann habe ich versucht, das war tatsächlich eine Serienbild auch, mache ich gar nicht so häufig, aber da hat es dann gepasst, als er auf uns zugeritten ist und jetzt gibt es da so ein Bild, wo ein Kameramann genau vor dem Reiter ist, genau unter mir mittig, kommt noch ein 100, 300, 70, 200 runter, das wirklich perfekt in der Mitte des Bildes ist. Rechts sieht man Fans, unten sitzt eine Tonfrau, die noch Ton aufnimmt und halt dieses Pferd mit der Goldmedaille, was perfekt hinter diesem Kameramann rauskommt. Die Haare vom Kameramann glänzen ähnlich wie das Fell des Pferdes Und ist so schön miteinander verdeckt, aber es fühlt sich, finde ich, nicht so unangenehm verdeckt an, sondern eher so, als würde das so ein bisschen zusammengehören. Auch mal das Pferd wie so ein Stativbein unten nochmal dieses Bein noch rausstreckt, also auf beiden Seiten rausguckt und das andere Bein von dem 70-200 von diesem Objektiv auch nicht ganz abgeschnitten wird, sondern noch so leicht rauskommt, aber auch kein Loch aufwirft und sowas. Und da kam dann einfach wieder so ein bisschen viel zusammen, wo ich gesagt habe, ja, ganz schön unordentlich, das Bild. Aber irgendwie passt es am Ende ganz gut zusammen. Und dann wieder einen Schritt zurückgegangen, nicht in der ersten Reihe gestanden bei den Fotografen, sondern bewusst dieses Objektiv damit reingenommen, dass das jetzt natürlich genau mittig ist und so, und sich alles so im Zentrum ballt. Aber trotzdem das Auge auf dem Reiter ist auch einmal wieder Glück gewesen, das Bild ist dann rausgefordert, Platz für Zufall geschafft. Und dann ist das Ding da rausgekommen.
Speaker0
00:55:15
Ja, gefällt mir auch sehr gut und ich mag solche, auf den ersten Blick chaotische Bilder, wo viel passiert, aber wenn man dann das Bild so absucht und hin und her springt, dann sieht man eben diese ganzen Dinge, die da passen und die du eben beschrieben hast, die das zum guten Bild machen. Und ich finde auch spannend, es ist so ein Bild, was man sich, glaube ich, auch in 20 Jahren oder noch länger oder 25, 30 Jahren nochmal ganz anders anschaut, weil man so ein bisschen den Kontext hier auch sieht, wie berichtet wurde. Also die Kameratechnik, wenn ich jetzt Bilder, du hast gesagt auch, du schaust selbst gerne mal in alte Olympia-Bücher irgendwie aus den 80er Jahren, wie da die Kameras ausgesehen haben. Und wenn man sich das jetzt mal vorstellt, in die Zukunft gedacht, mit was die Kollegen dann in 20, 30 Jahren arbeiten werden, ist es auch so ein bisschen, wo Zeitgeschichte dann mit drin steckt, aufgrund des größeren Kontexts, den du hier geliefert hast.
Speaker1
00:56:16
Total spannend, hast du komplett recht. So hatte ich es noch gar nicht gesehen, aber trifft natürlich 100 Prozent zu.
Speaker0
00:56:23
Okay, dann geht es vom Reiten jetzt weg. Da können wir auch gleich nochmal zukommen. Das war Basketball, hatten wir. Vom Basketball zum Handball.
Speaker1
00:56:39
Ja, das Handball, das war natürlich... Boah, da ist man auf ein Zahnfleisch gegangen, das muss man ganz ehrlich sagen. Das war der letzte Tag... Vor der Abreise, das war in Lille, ein ganzes Stück weit weg von Paris, gar nicht so komfortabel zu bereisen. Man muss ganz beloros, der ganze Tag geht drauf für ein Spiel. Und nach drei, vier, fünf Minuten war klar, dass wir in dem Finale nichts holen werden. Und das war den Spielern auch klar. Und ich glaube, dass die alle alles gegeben haben für die Fans, um die Unterstützer vor Ort irgendwie so gut wie es geht nach Hause zu schicken und so und keiner hat sich da hängen lassen, aber es gab so kleine Momente der Enttäuschung, wo glaube ich keiner glauben konnte, was da jetzt gerade, was hier gerade eben passiert und als dann der Torwart einfach sitzen geblieben ist mit komplett starrem Blick, nachdem er da ein Gegentor kassiert hat und der Angriff schon längst wieder auf deutscher Seite ist, also klar, er kann gerade eh nichts machen, aber wo du so richtig siehst, ey Mann, wir stehen ja im Finale und wir sind gerade richtig machtlos, heute läuft für uns nichts zusammen und wir kriegen dieses Spiel nicht mehr gedreht, da kommt einfach viel zusammen, ein ganz emotionales Bild, kann man fast ein bisschen Gänsehaut bekommen, wenn man das so alles sieht, man ist auch wieder nicht so nah dran, man sieht viele Fans, es ist ein bisschen grafisch aufgebaut, vorne läuft ein Gegenspieler der Mannschaft noch durch, es hat eine gewisse Ruhe, eine gewisse Unordnung, aber vor allem hast du auch so diesen Blick, der ganz klar auf dieses chaotische, nicht ganz symmetrische Bild, weil er ordentlich in der Mitte sitzt, er zeigt schon so diese gewisse Unordnung, diese Ungläubigkeit. Das war schon ganz schwierig, da in der Halle zu sein, weil man dann natürlich auch hat mehrere Spiele gemacht, man fiebert damit, man mischt sich selber die große Situation, dann sieht man, dieses Foto ist gar nicht so einfach, das dann zu schießen, weil man ja selber weiß, boah Mann, ey, das ist schon für alle jetzt einfach sauschwierig.
Speaker0
00:58:48
Ein spannender Punkt, den du da ansprichst, deine Gedankenwelt da zu haben, weil du bist natürlich auch sehr nah dran, einmal emotional auch durchaus beteiligt und diese Gedanken dann eben auch dich in die Rolle der Athleten zu versetzen. Und dass es dir dann fast schon ein bisschen leid tut, solche Momente eben auch festzuhalten, der Enttäuschung und der Frustration, die aber auch wichtig sind. Wie schaffst du das dann zu trennen und zu sagen, okay, auch wenn es jetzt eben Tränen und Enttäuschung und solche Momente gibt, ich bin dann trotzdem mit der Kamera da und gehe da dementsprechend auch sensibel vor. Aber ich schaffe es eben auch, diese Momente festzuhalten.
Speaker1
00:59:41
Ich war, als ich noch jünger war, auf jeden Fall, weiß ich, ist das mir deutlich schwerer gefallen, weil ich geglaubt habe, boah, das will doch eigentlich keiner sehen und das tut doch irgendwie allen weh. Natürlich macht aber jeder Fotograf, der da für die Presse ist, der sucht natürlich auch all diese Bilder. Und natürlich ist es auch für uns und es ist auch mein ganz großes Credo, schon immer bei der Fotografie gewesen, ob das im Basketball ist, ob das beim Fußball ist, ob das jetzt bei den Olympischen Spielen ist, Es gibt halt nicht nur Gewinner. Und ich finde, in unserer Gesellschaft, wo auf Instagram alles immer geil ist und jeder ist super und jeder Tag ist geil, es gibt keine schlechten Tage und immer Urlaub und großes Auto und scheinbar bin ich der Einzige, der sich das nicht leisten kann und scheinbar bin ich der Einzige, der nie gewinnt oder sowas, ist das, finde ich, eine ganz wichtige Seite, die wir auch immer gesagt haben in unserem Olympia-Bildband, die wir unbedingt abdecken wollen. Wir wollen alle Leute zeigen, weil egal, wie groß die Enttäuschung ist bei einem Olympia-Finale. Die Jungs haben zwar Gold verloren, aber haben Silber gewonnen. Und die zweitbeste Mannschaft der Welt zu sein, das ist wahrlich eigentlich nicht so schlecht. Und egal wie groß der Schmerz jetzt ist, werden die Jungs oder auch Mädels, in dem Fall waren es jetzt Jungs, alle mal so stolz auf sich sein, was sie da erreicht haben und was für Spiele sie gedreht haben und was sie gewonnen haben, dass die Enttäuschung hoffentlich irgendwann vergessen ist. Und deswegen ist es wichtig, finde ich, auch auch zu zeigen, wie es wirklich war. Und dann muss man vielleicht auch einmal so ein bisschen über seinen Schatten springen und auch ein Bild schießen, was einem selber schwerfällt. Ich würde jetzt nie ein Bild schießen, wo ich mir denke, Da gehe ich jetzt, drücke ich mit dem Finger richtig in die Wunde und ich mache das jetzt, weil ich weiß, ich kann dem anderen damit wehtun und der ist da gerade ganz peinlich und ganz schlimm. So ein Bild würde ich nicht veröffentlichen. Und wenn ich es geschossen hätte, würde ich es nicht zeigen. Aber für eine ehrliche Berichterstattung und auch für uns, wo natürlich die großen Goldmedaillen gefeiert werden, gehört es auch definitiv dazu, diese anderen zu zeigen. Brauchst du ein verlorenes Finale, wo du dann in Anführungszeichen nur Silber bekommst. Ob es vierte Plätze, fünfte Plätze, auch wenn mal was komplett schiefgegangen ist von jemandem, der da vielleicht mit einer Goldambition reingestartet ist. Das sind alles Sachen, die wie eine Goldüberraschung auch, glauben wir alle dran, ganz wichtig ist in unserer Gesellschaft und insgesamt im Sport gezeigt werden müssen.
Speaker0
01:02:11
Ja klar, wenn man da im Finale steht, möchte man natürlich das Maximale rausholen, Gold gewinnen. Aber ich finde auch, was jetzt auch bei diesem Beispiel zu bleiben, dieses Spiel gegen Frankreich auf so eine dramatische Art und Weise zu drehen, das sind dann aber auch Momente, die vielleicht noch stärker auch im Nachhinein haften bleiben, als dann letztendlich ein verlorenes Finale oder auch etwas, auf das man genauso stolz blicken kann, weil davon lebt ja der Sport auch von dieser Dramatik. Gewinnen kann, letztendlich nur einer am Ende, aber solche Erlebnisse auch den Fans gegeben zu haben, ob das jetzt das Finale dann gewesen ist, das Halbfinale, Viertelfinale, ja, es ist vielleicht, oder finde ich, in der Wertigkeit auch sehr, sehr hoch anzusiedeln und etwas, auf das man absolut stolz sein kann.
Speaker1
01:03:05
Total.
Speaker0
01:03:08
Gut, dann gehen wir weiter. hier, da wird gejubelt. Zehnkampf, Neugebauer.
Speaker1
01:03:18
Leo the German. Das ist, kann man ein bisschen auf die Frage von vorhin anknüpfen, wie viel ist mir das drumherum wichtig? Und ich habe am Vortag, Zehnkampf ist ja immer dann zwei Tagen, habe ich einen von seinem Team hier mit Leo the German Shirts gesehen, als ich gerade das Stadion verlassen habe, beziehungsweise zwei und habe sie dann angesprochen, ob ich sie porträtieren darf. War ich schon gewusst, aber das wäre vielleicht cool und mit den Shirts und einer hat sich dann herausgestellt, ist der beste Freund von Leo, war früher Teil seiner Trainingsgruppe und sowas und dann kam Leo nachdem er diese Wilma-Medaille hatte zu seinem Blog und hat mit denen gejubelt und dann hat man da so ein paar Bilder gemacht und dann habe ich gesagt, ey, sollen wir nicht doch ein Bild machen, hier, ihr Und euer Leo the German, so, die müssen wir doch noch einmal zusammenbringen und dann hat Leo auch gesagt, ja klar, klar, geile, machen wir, so, ist ja auch für die jetzt voll der schöne Moment und natürlich auch für mich super emotional und sowas, aber vor allem auch irgendwie an die gedacht und die Jungs dann, die man am Vorabend und Mädels da kurz angequatscht hat für dieses Foto am Tag drauf nochmal zu sehen und dann da so zusammen zu kommen, das ist natürlich auch ein ganz, ganz toller Moment und wenn man da jetzt noch all den anderen, die auf diesem Foto sind, eine schöne Erinnerung geschaffen hat, dass sie in fünf Jahren oder auch in zwei Wochen oder in 20 Jahren dieses Bild nochmal angucken können und sagen, schau mal, wie ausgefallen wir da gefeiert haben und welche Emotionen da drin waren in diesem Moment. Ich habe ja nicht gesagt, jetzt schreit mal bitte alle. Das hätte ich vielleicht gemacht, wenn da keiner gejubelt hätte, aber genau das ist aus dieser Emotion heraus passiert, weil er seit, ich weiß gar nicht wie viel, zehn Jahren, Jahrzehnten im Zehnkampf für Deutschland wieder eine Medaille bei den Olympischen Spielen geholt hat und da ist einfach so viel abgefallen und alle haben so gejubelt und waren so stolz auf Leo, dass das ein Moment ist, der auch überhaupt gar nicht reproduzierbar ist und wäre und das ist dann eigentlich schön. Ich glaube, da kann man es fast Zeitgeschichte nennen oder sowas das ist ein ganz ganz toller, besonderer losgelöster Moment
Speaker0
01:05:24
Ja tolles Bild, so dann springe ich hier nochmal durch nochmal, vielleicht gibst du mir auch ein Zeichen, wo es ein Bild ist.
Speaker1
01:05:38
Was klar, lass uns über das Bild mit Dirk Nowitzki nochmal reden das ist glaube ich auch ein Bild, was jeder einmal gesehen hat Dirk ist, glaube ich, für jeden, der in Deutschland Basketball gespielt hat, ein Hero, ein ganz besonderer Mensch. Einer, der in Deutschland wahnsinnig sympathisch rüberkommt mit seiner Loyalität, die er in Dallas bewiesen hat, mit dem ersten europäischen MVP-Titel, also wertvollster, bester Spieler in der stärksten Liga der Welt, den er gewonnen hat. Und, und, und, 21 Jahre beim selben Verein gewesen, der ist beim 3x3-Basketball-Finale der Frauen. Und dann gewinnen diese Frauen da tatsächlich vor den Augen von Dirk Nowitzki eine Goldmedaille, neben ihm langjähriger Rivale, ich glaube sie sind auch Freunde, waren zusammen im selben Hall of Fame Jahrgang, Holger Sowel, Spanier, Patrizio sozusagen, die andere Nation im Finale, Deutschland gewinnt, die Mädels jubeln, es wird gefeiert und ich sehe, dass Dirk noch auf der anderen Seite steht, Marvin war auf der anderen Seite und Dirk mit Dirk ja schon etliche Male gearbeitet und dann sage ich hier, Sven ja ganz längst, hey, sag mal, wäre es nicht geil, wenn wir noch ein Bild von Dirk bekommen mit euch? Und sie war so, ja klar, das wäre natürlich Wahnsinn. Und in dieser Kürze der Zeit, es geht ja hier wirklich um, Sekunden ist übertrieben, aber um wirklich ganz wenige Minuten, wo Dirk dann vielleicht schon wieder weiterzieht und weg ist und die Mädels dann zur Pressekonferenz müssen und dann rufe ich zu Marvin schon in weißer Voraussicht vor, du geh mal rüber zu Dirk und sag ihm mal mit den Mädels, wir machen noch ein Foto. Und dann kurz da aufs Spielfeld drauf und dann war mir natürlich auch klar, dass das vermutlich besser aussieht, Dirk in die Mitte zu nehmen und sie hinzusetzen, als dass sie alle stehen und du dieses große Gefälle hast im Stehen und mit den Lampen und bis ins leere Stadion und dann haben wir Dirk da kurz hingesetzt, hoch- und querformat gemacht, ich glaube für die Mädels war es was ganz Besonderes, ich glaube Dirk hat sich auch gefreut, dieses Bild zu machen Und ich hoffe, dass man da auch wieder einen Moment geschaffen hat, wo sich alle sehr darüber freuen und Und einer dieser Beispiele, wo man dann so ein bisschen in die Reportage eingreift und sagt, Matrix verändert hat, weil das natürlich ein Moment ist, der so nicht passiert ist, aber ich glaube, in dem Moment ist das genau richtig, dass man das genauso machen darf und ich glaube, es ist ein ganz, ganz schöner, besonderer Moment, der einfach auch zwei Basketballgenerationen miteinander verbindet, der zwei unterschiedliche Geschlechter miteinander verbindet und ich finde es wahnsinnig toll, dass Dirk da ist, dass er sich das anguckt. Ich finde es total schön, dass die Mädels diese Sensation geleistet haben und sich dann so belohnt haben bei diesem Turnier und dass da dann alles zusammenkommt und man richtig sieht, dass da auch Emotion auf dem Bild ist und nicht dieses normale Lachen von allen kommt, sondern dass das für alle was Besonderes war, ist auch ganz, ganz schön und was ganz Besonderes.
Speaker0
01:08:34
Ja, kommt drüber. Sehr, sehr schöner, sympathischer Moment da auch, so wie du die beiden oder die Parteien da zusammengebracht hast, ein bisschen mit eingegriffen hast in den Moment, aber ja, absolut gelungenes Bild. Dann kommen wir mal zu einem Bild, wir haben vom Beachvolleyball schon mal gesprochen, das hat ja hier vor der Kulisse oder mit dem Eiffelturm im Hintergrund stattgefunden, Vom Setting her, ja, mehr Paris geht nicht. Da eine tolle Abendstimmung hier noch bei dieser Veranstaltung. Ja, sag mal ein paar Worte, wie dieses Bild entstanden ist und wie du eben dann auch versucht hast, solche für Paris symbolträchtige Merkmale dann mit einzubringen, um eben diesen Bezug auch hinzubekommen, Paris und Olympia.
Speaker1
01:09:38
Das ist eigentlich ein perfektes Beispiel für eine sehr gute Partnerschaft im Team. Das Foto ist eine Co-Creation zwischen Magdalena Gallis und mir. Und zwar, einer von uns beide hätte an diesem Abend dann vielleicht auch ein bisschen früher nach Hause fahren können, aber so wie es dann bei Olympia ist, da möchte man alles mitnehmen. Da hat man gesagt, boah, ey, wenn heute Abend hier gleich ein guter Sonnenuntergang und Deutschland spielt zur Sonnenuntergangszeit, dann schauen wir uns das beide an. Das wird vermutlich schon geil. Und dann haben wir versucht, eine gute Perspektive zu finden, die vielleicht nicht jeder hat oder noch einen Ticken höher zu kommen, das war gar nicht so einfach und dann stand Max auf so einem ich glaube das war ein Zentimeter Kante, wo man so noch einen Meter höher als alle anderen Fotografen waren Max musste da aber natürlich gehalten werden, dass er da nicht runterfällt, dann haben wir da mit der Leica Q versucht ein bisschen rum zu fotografieren und wir haben gemerkt, 28mm das ist relativ eng und ich hatte für die Leica SL noch ein altes Fischeier dabei bei 15 Millimeter, finde ich so fern von so klassischen Weitwinkelobjektiven, die so crazy verzerren und so, auch wenn man es hier dann auf dem Foto sieht, man es wieder entzerrt hat, in dem Fall darf man ja auch immer mal zurückrudern, wenn es dann für irgendeinen Moment besser und anders funktioniert, aber dann haben wir da ein altes Fischer draufgeknallt und haben dann so da die Bilder geschossen, ganz viele und haben geguckt und überlegt und gemeinsam draufgeguckt und Max konnte dann auch durch ganz viele Bilder gar nicht durchgucken, weil er die Kamera noch mal höher gehalten hat, um irgendwie zu gucken, dass man da so hoch wie möglich kommt, dass man, weil vor uns ist überall eine Restetribüne gewesen und das sieht dann gar nicht so schön voll aus, wie rechts, links und nach vorne. Man versucht so hoch wie möglich zu kommen, um das irgendwie auszublenden. Also ich, Max, irgendwie an der Hüfte gehalten, er diese Kamera hochgehalten, mir runtergegeben, ich ihn gegen die Wand gedrückt, durch den Sucher geguckt, vielleicht ein bisschen weiter rechts, ein bisschen weiter links, nochmal was an der Belichtung verändert. Und dann ist jetzt hier ja wieder irgendwie ein bisschen was Spannendes ist passiert. Das Bild unten sieht ja fast aus wie ein Brettspiel. Also durch die ganzen Scheinwerfer hat jeder, so wie man es von FIFA 98 kennt, vier Schatten. Und die Refs stehen alle an der Seite und die zwei Spieler auf jedem Team stehen sich gegenüber. Und dadurch hat es irgendwie unten so eine schöne grafische Auflösung und ich glaube auch deswegen haben wir uns dafür entschieden, das zu entzerren. Oder wieder so gerade zu machen, dass es keinen Fischfächer-Effekt hat, weil dann dieser Effekt ein bisschen klarer gewirkt hat und das Auge nicht nur auf den Eiffelturm ging. Auf dem Eiffelturm sieht man natürlich hier Bilder, Sonnenuntergang, die olympischen Ringe, die angebracht worden sind. Und dann ist was passiert, was man so in echt gar nicht wahrgenommen hat und wir das erst so ein bisschen im Nachgang gesehen haben, aber vermutlich, weil man auf so viele Sachen konzentriert war. Für kurze Zeit hat sich über dem Eiffelturm ein Schweif, eine ganz kleine Wolke gebildet oder eigentlich eine riesige Wolke, aber die nicht so klassisch wolkig aussieht, sondern wirklich mehr wie so ein kleiner... Schweif, der so im Nu durchs Bild fahren würde, wie so ein kleines Windchen, der aber wahnsinnig rot angestrahlt ist von unten. Und wenn man sich dieses Bild jetzt vorstellt und das Bild gibt es auch ohne diese kleine rote Wolke, ist das cool und natürlich ist es auch vom Licht und vom Moment kickt das wegen dem Sonnenuntergang, aber dieser Übergang von dem Rot zu dem Blau nach oben und dann diese Wolke, dieser Schweif, der perfekt gerade eben in der Mitte ist und über der der Spitze des Eifelsturms auch noch so eine kleine Eindellung ist oder noch mal so ein bisschen mehr Himmel durchkommt, ist dann auch wieder einfach so ein bisschen schöner Zufall und Glück gewesen. Keine Ahnung, ob es das noch mal an anderen Abenden gegen uns am Ende ist. Das ist ein Detail, was wir so sehen, wo sich kein anderer sonst so drüber freut. Aber so ist es einfach echt schön gewesen, dass wir gesagt haben, Max und ich waren so richtig so, wunderbar, haben wir zwei echt ein schönes Bild gemacht. Was schreiben wir da jetzt drunter, wenn wir das irgendwo posten? Müssen wir beide da schreiben oder beide posten, wie auch immer. War einfach schön, Teamwork, alles ist Team gegeben und richtig schön belohnt worden.
Speaker0
01:13:41
Ja, wir sind voll im Einsatz zu einem fantastischen Bild gekommen und dann eben ja diese Wolkenformation dann noch on top auf das Ganze, rundet das nochmal richtig ab. Also ganz starke Geschichte hinter so einem Bild. Ihr müsst vielleicht sogar drüber nachdenken, weil diese Geschichten vielleicht auch außerhalb von Podcasts und so zu erzählen. Habt ihr da schon mal drüber nachgedacht, irgendwie auch ein bisschen Text mit in eure Bücher mit reinzunehmen?
Speaker1
01:14:16
Wir haben diese Bücher schon immer mit Fokus auf Sport und Sportler gelegt und haben versucht, mit Workshops oder kleineren Events, Leica Store Talks oder sowas, oder auch auf der Fotopia damals, ein bisschen unsere kleinen Anekdoten zu erzählen und dem Publikum mitzugeben. Ja, vielleicht hast du recht, vielleicht muss man auch mal sagen, man bringt in zwei Jahren nochmal ein Buch raus mit den 30 schönsten Geschichten vom Münzwurf bis zu diesem Bild, irgendwie alles rein und erzählt das so ein bisschen aus seiner Perspektive. Wir werden aber auch dieses Jahr definitiv noch ein paar Events machen, eher so im Herbst, wo die Fans, wenn es welche gibt, dazukommen können und sich diese Geschichten auf jeden Fall mal anhören können. Da wollten wir ein bisschen mehr zu all dem erzählen und die Geschichten dahinter auch rauslassen. Wenn man die so vor Ort so tagtäglich schnell und schnell erlebt, dann glaubt man immer gar nicht, dass das so interessant ist. Man merkt immer erst danach, wenn Leute nachfragen, ach, so war das und so, ah, und jetzt hat das Bild für mich nochmal eine ganz andere Bedeutung, weil ich so diese Geschichte kenne und jetzt würde ich es mir auch daheim aufhängen, weil ich so, dass nicht nur schön ist, sondern auch irgendwie der ganze Rahmen besonders ist, Merkt man dann oft erst im Dialog, weil man viel als so immer gegeben einfach nimmt und sich selber ja auch nicht so wichtig nimmt und das Ganze drumherum. Aber vermutlich muss man das schon nochmal auf Papier bringen und zwei, drei Geschichten dazu erzählen. Im Herbst gehen wir das aber auf alle Fälle mal an.
Speaker0
01:15:49
Ja, auf jeden Fall Notizen machen, dass die Möglichkeit besteht, sowas zu machen. Weil bei deiner Taktung an Events, da kann ich mir vorstellen, dass da vielleicht auch schon ein bisschen was durcheinander geht, wenn man sich das nicht gleich notiert. Aber die Bilder sprechen natürlich für sich und bedürfen jetzt da auch nicht zwingend des Textes. Aber ich finde es schon klasse, wie viel eben da auch dahinter steckt und diese Geschichten. Vielleicht oder als Möglichkeit so ein kleines Beiblatt in das Buch mit reinzulegen mit QR-Codes und wo ihr dann zu fünf, sechs Bildern irgendwo eure, ganz locker als Sprachnachricht oder so, dann was drauf sprecht, was man dann über diesen QR-Code abrufen kann, vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit, ein bisschen Interaktivität, da reinzubringen.
Speaker1
01:16:45
Das ist eine geile Möglichkeit. Ich werde das auf jeden Fall nochmal in engerer Runde präsentieren, das finde ich eigentlich ist eine schöne Idee, das ist eine sehr schöne Idee.
Speaker0
01:16:54
Okay, dann bin ich mal gespannt. Philipp, ein Bild habe ich hier noch, da habe ich noch so im Hinterkopf, dass ich einen Post, Ich weiß nicht, ob es bei Instagram gewesen war oder bei LinkedIn, wo du geschrieben hast, dass das für dich persönlich auch ein besonderes Bild gewesen ist, dieser Moment hier, Radrennen, Eiffelturm. Ist das so oder habe ich da was falsch in Erinnerung?
Speaker1
01:17:22
Nee, überhaupt gar nicht. Das ist wieder einer dieser Momente, wo... Man alles versucht anders zu machen als der Rest. Und nicht, weil er so sein muss, sondern weil man hofft, dass es belohnt wird. Und wenn dieses Radrennen, hat genau an dieser Stelle auch gestartet, da sind nur alle Frauen bei diesem Radrennen in die andere Richtung gefahren. Und da waren ungefähr 4000 Fotografen, die unter der Bande dieses Bild gemacht haben, wie die starten und dann mit dem Eiffelturm von unten, mit einem, boah, keine Ahnung, was ist so super weitwinklig, 12 Millimeter, gibt es das im Kit oder sowas? Vermutlich schon, oder? oder 12 bis irgendwas, oder 14, um da den Einfühltor mit drauf zu bekommen. Und dann habe ich mir gedacht, ja, ich möchte dieses Bild vielleicht schon auch irgendwie noch machen, aber nicht mit so Weitwinkeln, sondern eher ein bisschen oldschool mit einem Fischerei und so. Wir haben aber drei deutsche Athletinnen drin, also würde ich gerne, wenn es irgendwie möglich ist, wenigstens zwei unterschiedliche Bilder machen. Also manchmal ist es ja so, in der Mitte des Rennens, dass die wirklich in 25 Sekunden vielleicht 100 Fahrradfahrerinnen an dir vorbeirattern und du musst froh sein, wenn du jemanden findest. Also das eine Mal habe ich wirklich Serienbildfunktionen einfach durchlaufen lassen, habe gehofft, dass jemand drauf ist, weil das so schnell ging, man kann sich da keinen ausgucken und mitziehen, habe aber gehofft, dass das vor Startziel anders ist. Jetzt würde vermutlich jeder sagen, na Startziel, da musst du doch aber eher im Ziel sein, in die Emotionen irgendwie einsammeln und ich habe mir gedacht, Das Rennen sah so aus, es gibt jetzt nicht unbedingt eine Medaille, dann lasst doch mal gucken, dass sich von der ersten Deutschen, die einfährt, versuchen Mitzia zu machen. Dann ist der Eiffelturm nicht so ganz klassisch drauf, den beschneiden wir auch, haben gar nicht den Anspruch, dass er so nicht der Mittelpunkt dessen ist, sondern der Mittelpunkt dessen sollte schon die Athletin sein. Und im besten Fall ist sie so ziemlich mittig unter dem Eiffelturm und durch den Mitzia wird auch der Zebrastreifen nicht ganz so... Prominent und wir heben noch die Fahrradfahrerin ab und dann habe ich das Bild da gemacht, habe da ein bisschen ausprobiert, ob das klappen könnte und so und hatte dann Glück, hat geklappt, habe unten noch ein bisschen die Markierung mit reingenommen, die Absperrung mit reingenommen und habe von ihr diesen Mitz hier gemacht, sind auch echt eine Handvoll sehr gute Bilder sogar rausgekommen, das war mit Abstand das Beste, der Turm nicht zu prominent, trotzdem drin ein bisschen unscharf, nicht zu unscharf, sodass er erkennbar ist und hatte dann schon eine zweite Kamera unten auf dem auf dem Boden, um von dort dann ein Fischei-Bild noch zu machen mit dem Eiffelturm. Ist auch nett geworden, ist total wahnsinnig, wie schnell die an einem vorbeifahren. Da ist dann wieder dieses bisschen organisiert und durchdacht sein, wie viele Leute kommen, machst du von allen dasselbe Bild, was kannst du noch von den anderen machen und nachdem ich da dann durch war, bin ich, so schnell wie ich mit so einem Fotokoffer sein kann, bin ich hoch ins Ziel gegangen und hab versucht, die Mädels noch zu bekommen für Porträts und vielleicht in der Gruppe und sowas und nochmal in der Mixed Zone, die dann da war und das hat dann auch noch geklappt, also habe ich eigentlich, würde ich sagen, alles hinbekommen, das Beste aus beiden Welten in dem Fall zusammengebracht und dann hier, ja, vermutlich muss man sagen, ist es so mein Sportbild der Olympischen Spiele geschossen, da kam einfach echt viel zusammen, zum Glück kamen sie auch ohne große Gruppe, ist da relativ isoliert, Niemand nah an ihr dran und sowas, wie es bei den anderen dann gewesen ist, dann da auch wieder ein bisschen Glück gewesen, hätte ich das jetzt gesagt, ich mache das von unten und den Mitzieher bei der zweiten, dann wären da viel mehr Leute drauf gewesen, dann hätte es auch wieder nicht geklappt. Bisschen Glück, aber auch ein bisschen was ausprobieren. Ich bin nicht der ganz große Mitzieher, hätte auch komplett in die Hose gehen können, dann hätte ich von dir gar kein Bild gehabt. Das wäre schade gewesen.
Speaker0
01:21:00
Wollte ich gerade sagen, ich habe neulich auch mal mich wieder an Mitziehern probiert und da ist so viel in die Hose gegangen und das in so einem Moment dann auf die Technik zu setzen, wo man wirklich präzise sein muss. Und ja, also Chapeau.
Speaker1
01:21:18
Danke. Jemand meinte abends, Ach nee, ist eigentlich auch egal. Ich hätte das Bild auch ohne Mitzieher machen können, aber ich habe gedacht, komm ey, einmal mal da ein bisschen gambeln, das wird schon gut werden. Und dann ist es natürlich auch immer schön, wenn sich das lohnt. Wenn man die ganze Zeit dann immer auf sichere Hose spielt, dann macht das ja auch nicht so viel Spaß. was.
Speaker0
01:21:40
Genau. Man muss was wagen. So, eine haben wir noch und ich lasse hier nochmal ein bisschen durchlaufen. Philipp und du sagst Stopp, wenn es ein Bild gibt.
Speaker1
01:21:54
Zeig doch noch einmal die Übersicht, ob ich da noch eins sehe, wo ich sage.
Speaker0
01:22:00
Genau, das, Ah ja.
Speaker1
01:22:09
Geh doch nochmal auf das Medaillenbild ganz oben. Das hier? Genau, das hier. Das ist eigentlich nochmal ein sehr, sehr gutes Beispiel. Dieser junge Herr hat Gold gewonnen. Mit einer unfassbaren Leistung, riesiger Vorsprung, war ganz unglaublich eigentlich. Das Problem war, er ist einfach ein, ich würde mal sagen, ich weiß es nicht ganz genau, aber so anhand meiner Beobachtung ist er relativ introvertiert. Ist gar nicht so der große Jubler, der kam dann auch zu uns her zum Jubeln und Aber hat er jetzt nicht das Wahnsinnsfoto rausgehauen, wie vielleicht Leo Neugebauer, wo du denkst, wow, man, da in Emotionen, das kochst du richtig über, das ist einfach tipptopp Foto geworden. Und dann ist es halt eigentlich dieser Moment danach gewesen, wo er sich eigentlich von uns weggedreht hat, wo ich dann die Kamera schon unten hatte und nur noch aus der Hüfte fotografiert hatte, weil ich auch nicht mehr wollte, dass er denkt, dass er fotografiert wird, wie er dann sozusagen eine Medaille kreibt und wo man dann so in seinem Gesicht so zum ersten Mal Richtig Emotionen erahnt, so ärmliche Emotionen. Er lacht nicht, er weint nicht, aber du siehst so, der Mund ist wie so ein bisschen am Zittern, die Augen gehen so nach oben, er realisiert, wow, das ist eine Goldmedaille, er zeigt sie nicht in die Kamera, aber er greift sie so ein bisschen. Man sieht Germany, es ist nicht so inszeniert, sondern es ist auf einmal, nach dem inszenierten Jubelsfoto ist es so ein ehrliches Foto, an dem wahrlich gar nicht alles perfekt ist und so, aber die Emotion einfach dem weit überlegen ist, wo man wieder sagt, ah ja, okay, geil, das ist ehrlich, da fühle ich so ein bisschen, was er auch fühlt, die Augen so ein bisschen zusammen, es ist nicht gepost, der Wangenknochen sehr prominent, wo du merkst, da passiert gerade was in ihm. Und diesen Moment hat man dann bekommen, auch wieder ohne durch die Kamera zu gucken, aus der Hüfte geschossen, wo man direkt nach diesem Moment dieses Bild dann in die Runde geschickt hat für das Instagram-Posting und klar auch eins von den Jubelern mitgegeben hat, aber auch schon die ehrliche Empfehlung von vor Ort so, ich glaube das Bild, das wir sonst nehmen würden, ist dieses Mal gar nicht das stärkere, sondern eben der Moment danach, der deutlich ehrlicher und emotionalere Moment und da merkt man wieder, Kuration Diese Feinfühligkeit und diesen Moment von vor Ort mitnehmen, den vielleicht einer am Computer erst mal gar nicht hat, weil er wieder denkt, ah, das machen wir doch immer so, wir nehmen dieses Bild, ist ganz wichtig. Und das dann eben auch zu kommunizieren und da eine Empfehlung abzugeben.
Speaker0
01:24:42
Mhm, definitiv. Da schaffst du dann auch immer noch, das muss ja unheimlich schnell gehen, also du musst fotografieren und hast dann aber auch schon bis mit dem Kopf bei dem Kollegen, der dann damit beschäftigt ist, die Bilder eben auch zu platzieren, zu veröffentlichen. Wie machst du das? Wie sieht so eine Kommunikation aus? Dann ganz schnell noch irgendwo einen Anruf oder eine WhatsApp oder wie kommuniziert man dann in dem Moment?
Speaker1
01:25:17
Genau, ja. Wir haben ja auch Leute von Team Deutschland, zum Beispiel auch den Clemens, der auch postet und sich mit Marvin abspricht, was und wie. Also wir haben mit allen Fotografen und Fotografinnen eine WhatsApp-Gruppe, wo wir reinschreiben, so Bilder kommen in einer Minute, kommen in zwei Minuten, haben nichts, bediene ich an was anderem, wie auch immer. Und dann schreibt man halt rein, ey, habe drei gute Bilder, eins davon, wovon ihr nicht glaubt, ist das vielleicht. Davorgegangen ist, ich schaue durch die Kamera, check welche Bilder das sind, ziehe die schnell auf mein Handy oder auf mein Laptop, bearbeite die dort kurz, schicke die auf einen Tempo, also so einen temporären, schnellen PicDrop-Link, wo die sich die dann runterziehen können, wenn zwei Fotografen da sind, nach Zeit sortiert, dass man sieht, welche Bilder sind vielleicht zur selben Zeit passiert, wie passen die zusammen und dann versucht man irgendwie von vor Ort so viel mitzugeben, wie man vielleicht kann auch, hey, warte mal noch einen Moment, hier passiert gerade was, aber ich muss ja mal noch ein Auge drauf haben, ob sich das lohnt oder nicht, bitte noch nicht posten, sonst verpassen wir vielleicht diesen Moment, weil ich jetzt das Bild bearbeiten muss oder es kommt noch was stärkeres. Das ist alles so Sache, die wirklich zwischen Tür und Angel und ganz schneller Kommunikation dann Passiert und diese Bearbeitung halt auch irgendwie wie von überall ganz schnell für den direkten Gebrauch, dann wenn hier dieser Moment abgeschlossen ist, am Laptop alles nochmal feiner bearbeitet, feinere Farben, viel größere Auswahl und dann auf den Link, dass auch die Team Deutschland, Athleten und Athletinnen, diese Bilder in ihrer App sofort zur Verfügung haben, um dann im besten Fall mit unseren Bildern ihren Post zu machen. Ja.
Speaker0
01:26:59
Okay, schöner Einblick in den Workflow. Und von den Bildern, die jetzt in dem Bildband erscheinen, sind das Bilder, die auch schon in der einen oder anderen Form veröffentlicht worden sind? Oder habt ihr beim Durchschauen da jetzt auch noch viele Bilder entdeckt, wo ihr sagt, in dem Moment sind die irgendwie durchgerutscht und die nehmen wir jetzt mit in das Buch rein? Nein, definitiv.
Speaker1
01:27:25
Von denen gibt es einige. Also im besten Fall haben wir die ganz großen Highlights auch genau so perfekt ausgespielt, wie wir sie fotografiert haben, dass wir da nicht besonders viele Bilder verpasst haben und erst im Nachgang festgestellt haben, da gab es doch viel mehr. Ja, aber wir haben natürlich in dem Buch, ich weiß nicht, ob man sagen kann, mehr Platz als auf Social Media, aber wir haben mehr Zeit, über die Kooperation nachzudenken, wie wir diese Geschichte erzählen können. Wie wir Bilder miteinander kombinieren. Wir zeigen jetzt ja vielleicht auf vier Doppelseiten gar nicht nur acht Ruderer oder Kanu-Leute, sondern vielleicht gibt es ja genau diesen Moment von den Basketballfrauen, Wie sie eine ähnliche Pose hat, in die andere Richtung guckt und auch so ein Tränchen im Auge hat, gibt es tatsächlich auch. Und man sagt, ey, wie wäre es, wenn wir denn die auf zwei Doppelseiten miteinander kombinieren? Also in dem Bildband wird es schon so sein, dass wir viel Wert auf nicht nur die, weiß ich nicht, 400 stärksten Bilder legen, sondern auf die 400 stärksten Bilder in einem Layout. Also, wie erzählen sie diese Geschichte auch am besten? Und da gibt es natürlich viele Bilder, die auf Social vielleicht nicht funktioniert haben oder eben im Querformat waren und man sich für die Hochformat-Variante entschieden hat. Oder auch diese ganzen Geschichten so ein bisschen abseits der Olympischen Spiele, wo man auf Social vielleicht gar keinen Platz hatte, diese zu erzählen. Das Ganze drumherum, hier im Branding, da die Olympia-Superfanfrau, Die hat ja zum Beispiel auf unserem Team Deutschland Kanal keine Rolle gespielt. In dem Buch, schauen wir mal, könnte sie eine Rolle spielen, weil man es dann vielleicht mit deutschen Fans oder anderen Fanaktivierungen, Flacken und Co. halt doch erzählen könnte. Und es gibt zum Beispiel auch so ein schönes Bild, da hält so ein Pärchen beim Handball so ein Schild in deutscher Manier, im Drucker ausgedruckt, Deutsch. Quatsch, er hält das Schild Land. In so einer Folie drin, Druckerpapier, gar nicht schön, sehr funktional. Und die zwei küssen sich genau in dem Moment, wie ich sie fotografiere. Ganz unaufgeregtes Bild. Vielleicht sieht man es erst auf den zweiten Blick. Das funktioniert auch social nicht, aber in dem Bildband, da kann das sehr gut funktionieren. Deutschland, zwei Fans, die zusammen dieses Bild halten und sich genau in dem Moment küssen, wo man sagt, ach, schön, dass das zusammengekommen ist. Oh, was der Hübste, war nicht sicher, ist was geworden oder nicht, das hat geklappt und von diesen Bildern, die da keinen Platz gehabt haben und Was Besonderes in sich tragen, wird es auf jeden Fall ganz viele Hände voll in diesem Buch geben.
Speaker0
01:30:01
Ja, bin ich schon sehr gespannt, was ihr da noch alles ausgrabt, aus euren Lightroom-Katalogen oder wo auch immer die herkommen, die Bilder. Das wird bestimmt großartig. Wie weit seid ihr mit dem Layout? Wie ist da der Zeitplan?
Speaker1
01:30:20
Ja, wir haben etliche Cover-Vorschläge. Wir haben eigentlich schon einmal den kompletten Inhalt des Buches. Wir haben schon einmal vom Studio sowieso, so heißt unser Designbüro, einen kompletten Abzug, Entwurf bekommen, eine Blaupause, wie das aussehen könnte. Wir haben schon während den Spielen, dadurch, dass es jetzt kein reines, wir haben ja einen Verlag gegründet, M2, OP2, zweimal Marvin, also zweimal M mit Max und Marvin, zweimal P mit Philipp und Paul. Damals haben wir ja das Buch im Eigenverlag rausgebracht, jetzt zwar immer noch in unserem Verlag, aber in Kombination mit Team Deutschland sind wir super stolz, dass wir jetzt ein Buch dieses Mal zusammen machen und die gesagt haben, das wird mal gut, wir möchten ja Teil dessen sein. Und dementsprechend haben wir auch den Anspruch, dass wir dieses Mal deutlich früher fertig sind als das letzte Mal. Und jetzt haben wir den ersten Entwurf gehabt, einmal drauf zu gucken, jetzt müssen wir ein bisschen noch daran arbeiten, welche sportlichen Momente hat das Designstudio, weil vielleicht das für die nicht so erkenntlich war, nicht drin, was muss da noch rein, welche Sachen müssen wir jetzt noch ändern und dann wird das schon jetzt diese Woche auf jeden Fall einmal zum DOSB gehen und dann werden wir sehen, wie viele Schleifen wir drehen müssen, dass das dann in den Druck geht, aber man merkt ja schon dadurch, dass wir am Montag dann also in nicht mal mehr einer Woche schon an die Druckerei die Anzahl der Bücher geben, die bestellt werden und da die Papierinfo wo schon dann sozusagen rausgeht, in welchen Massen das produziert wird, sind wir hier schon richtig, richtig weit und würde sagen, Die größten Schritte sind schon gegangen, dass man hier durchstarten kann. Also wir haben schon ganz, ganz viele Zutaten zusammen, die wir jetzt noch in die richtige Reihenfolge bringen müssen.
Speaker0
01:32:09
Also wer jetzt bis Sonntag bestellt, der muss dann nicht mehr allzu lange warten auf das Buch.
Speaker1
01:32:16
Nee, ich würde sagen, man darf immer eins nicht vergessen, es gibt ganz viele Zwischenschritte. Dieses Buch muss gedruckt werden, das dauert, also Papier wird bestellt, das dauert dann zwei Wochen. Dann geht es in den Druck, das dauert auch mindestens zwei Wochen. Dann geht es zum Buchbinder mit den Versandzeiten und so, muss ja auch irgendwo abgeholt werden, dauert das nochmal zwei Wochen. Dann muss es weiterverarbeitet werden, eingeschweißt, muss ein Barcode drauf, das dauert dann am Ende auch nochmal eine Woche. Also es wird jetzt nicht sein, dass das dann schon in vier Wochen ausgeliefert wird, aber ich hoffe, dass es nicht so viel länger mehr dann dauert, sondern das, ich will mich da nicht aus dem Fenster lehnen, aber es wäre schon schön, wenn das in acht Wochen einfach bei jedem, der es bestellt hat, dann in seinem Briefkasten liegt. Hoffentlich nicht im Briefkasten, dann hat es sich vielleicht ein bisschen verformt, weil das ein bisschen knapp wird, aber dass es dann einfach vom Postboten schön säuberlich und geknickt in die Hand gedrückt worden ist.
Speaker0
01:33:18
Sehr schön. Und wo kann man das Ganze bestellen? Das ist natürlich auch eine wichtige Info. Link natürlich auch in den Shownotes, aber wer direkt zu euch finden möchte.
Speaker1
01:33:30
Möchte. Olympia-Bildband.de ist der Online-Shop oder für alle Die-Hard-Fans, die das natürlich noch in der Favoritentaste drin haben, TKY21.de funktioniert natürlich auch noch. Und da gibt es vielleicht für alle ganz spannend auch noch einen Teil der alten Bildbände, also gerade im Bundle auch das einzige Paket, das reduziert ist. Wir haben auch gesagt, es gibt diesmal keine Rabattcodes und sowas, weil nur Vorbestellung und wir möchten keinen, der als allererstes vorbestellt hat und sagt, ey, ich möchte das Ding richtig unterstützen, möchten wir dann nicht bevorteilen, um dann die letzten fünf Tage auf Marketingkosten nochmal zu sagen, ey, komm, jetzt haben wir nochmal 20% raus und alle, die noch nicht zugeschlagen haben, das geben wir denen nochmal. Das wird es auch dieses Mal nicht geben, wird auch nicht nochmal zwei Tage vor Abschluss dann einen Code geben. Gibt es einfach nicht. Aber das Bundle ist auf jeden Fall für jemanden, der die ersten zwei Bücher noch nicht hat und sagt, Das klingt eigentlich spannend. Vermutlich das coolste Paket, solange es halt dieses Bundle auch noch gibt. Keine Ahnung, ob das zu dem Zeitpunkt dann vielleicht, wäre natürlich schön, wenn das Ding ausverkauft wäre, aber ich vermute mal, dass wir noch genug Bücher haben, dass, wenn man das möchte, das auch noch so bekommt.
Speaker0
01:34:47
Philipp, abschließend noch eine Frage zu der Eröffnungs- bzw. Abschlussfeier in Paris. Das war ja auch ein großes Spektakel und auch sicherlich ein besonderer Moment für dich, dabei zu sein, nicht nur die Athleten dort zu sehen, sondern auch die vielen Stars und wer da noch alles aufgetreten ist. Was waren von diesen beiden Veranstaltungen deine Highlights? Was ist dir im Kopf geblieben?
Speaker1
01:35:18
Sagen wir mal so, mehr passiert ist für mich bei der Eröffnungsfeier, weil, und da muss man das auch mal wieder mitnehmen, dass man von dieser ganzen schönen Fotowelt und von all den guten Zeiten, die wir jetzt hier erzählt haben, auch mal noch die andere Seite zeigt. Um 10 Uhr morgens war Fotobriefing im Main Press Center. Dann sind wir losgefahren, das ging so zwei Stunden bis um 12, um 13.15 Uhr, 13.15 Uhr ging es dann los zu seiner Fotoposition, die man da hatte. Also man kann sich da nicht frei bewegen, das wurde dann auch so ein bisschen zugelost. Ich stand auf einer Brücke und habe den Eifeldurm wirklich nur aus fernster Ferne gesehen und konnte den höchstens mal zuwinken. Bedeutet, ich war um 14.15 Uhr da und die deutschen Athleten sind so um 19.45 Uhr gekommen. Ich habe all diese Stunden draußen auf einer regnerischen Tribüne verbracht. Zwischen Nieselregen, Graubehangen und gar nicht so super warmen Temperaturen, und wie man sich das im Sommer Parises gewünscht hat, um dann festzustellen, als die Deutschen gekommen sind, dass es pünktlich angefangen hat zu regnen, und zwar mit richtig Vollgas, Mit allen deutschen Athleten, mit so Regencapes und aus meiner Perspektive von dieser Brücke sah das jetzt auch gar nicht so toll aus. Ich habe drei Kameras gerichtet mit drei unterschiedlichen Brennweiten. Ich war von 28 bis wirklich 600 Millimeter, war ich wirklich an diesem Tag wirklich, abseits dessen, was ich ja auch immer sage, was gut ist, war ich bereit wirklich aus das meiste rauszuholen. Und es war nur okay. Es war überhaupt gar nicht gut. Ich habe dann auch, nachdem wir Deutschen durch waren, gesagt, wir waren ja zum Glück vom Alphabet in diesem Fall, es gibt glaube ich immer unterschiedliche Alphabete, in diesem Fall war es hier auch unser Alphabet und dann Alemann, hier ist man bei A, war natürlich eines der ersten Schiffe. Wunderbar, habe ich dann auch in die Gruppe geschrieben, Männer, wie sieht es aus? Und Frauen, soll ich noch bleiben oder haue ich ab? Ich habe so ein bisschen Angst, dass ich extrem nass werde, trotz Regenhose, Regenjacke und sowas. Nicht, dass man dann für die nächsten Tage krank wird. Das wäre ja dann eigentlich der Super-GAU. Und dann war so, guck, ob du irgendwo unterkommst, trocken wirst, Bilder bearbeiten, schick uns einen Stoß und dann hier ab in die Koje, ab nach Hause, heiß duschen. Und es war alles gesperrt. Die komplette Innenstadt war gesperrt. Auch deswegen mussten müssen wir da so früh sein. U-Bahnen waren zu... Und Taxis konnten nirgends reinfahren. Bedeutet, es hat einfach weiterhin so stark geregnet. Ich bin dann ab, habe keinen dieser Stars gesehen. Ich glaube, ich habe aus der weiten Ferne, ich kann es nicht mehr sagen, ob es auf dem Screen war oder ob man sie wirklich irgendwo, Streichholz klein, Lady Gaga da gesehen. sehen, aber jetzt nichts, wo ich sage, wow, das war wirklich total beeindruckend. Alle am Fernsehen haben gesagt, das war super toll. Ich glaube, das war eine der Eröffnungsfeiern, wo man als Zuschauer gemütlich auf der Couch deutlich mehr von hatte, als vor Ort zu sein. Und ich saß dann in so einem Rohbau, der nicht richtig ausgebaut war, habe da irgendwie ein paar Bilder bearbeitet und bin dann durch Pfünzen noch zwei, drei Kilometer gelaufen, bis ich dann zu einer Metro-Station kam, die mich dann Richtung Hotel gebracht hat. Also ja, mein Highlight die Eröffnungsfeier. Hätte ich nicht vergessen.
Speaker0
01:38:35
Nee, das kann ich mir vorstellen. Auf jeden Fall bleibt das im Gedächtnis und in dem Moment alles andere als angenehm, da so nass wie ein Pudel zu sitzen und natürlich auch, hast du gesagt, man darf ja natürlich dann nicht für die nächsten zwei Wochen deswegen flach liegen und sich dann gleich eine Erkältung einholen. Also, ja. Ja, die etwas andere Erfahrung bei der Eröffnungsfeier, das war am Fernseher deutlich angenehmer, das stimmt.
Speaker1
01:39:09
Das glaube ich, da wäre ich auch gerne gesessen.
Speaker0
01:39:13
Hast du es im Nachhinein nochmal angeguckt oder macht man sowas dann nicht, wenn alle irgendwie sagen, wie bombastisch das war?
Speaker1
01:39:20
Man nimmt es sich immer vor, während den Spielen hat man keine Zeit, nach den Spielen ist es dann so weit weg. Ja, schwierig. Vielleicht guckt man irgendwann nochmal rein und skippt da so ein bisschen durch. Das nimmt man sich vor und denkt, das wäre schon schön, wenn man das nochmal macht. Aber wenn man ehrlich ist, vermutlich guckt man dann nicht mehr rein.
Speaker0
01:39:43
Im Jahresrückblick vielleicht nochmal die ein oder andere Serie.
Speaker1
01:39:46
Ja, vielleicht, wenn Tobias Gottschalk wieder auf den Ferrari von, wie hieß der Kollege, der damals im Lotto gewonnen hat, aus dem Pott. Mann, das war so eine Legende, wunderbarer Typ. Wenn der dann da mit dem Ferrari beim Jahresrückblick reinfährt, dann sieht man vielleicht nochmal zwei, drei Bilder.
Speaker0
01:40:08
Super, Philipp. Ganz, ganz herzlichen Dank für die Einblicke und ich wünsche euch ganz viel Erfolg mit dem Buch. Ich hoffe, dass jetzt noch viele zusätzliche Bestellungen reinkommen. Also lohnt sich auf jeden Fall. Holt euch dieses Buch und es sind so viele tolle Aufnahmen, so viele schöne Momente, die ihr da eingefangen habt, verbunden mit tollen Geschichten, die man jetzt hier ein paar davon hören konnte. War wie immer eine Freude, dich hier zu haben. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast und ich sage mal auf bald.
Speaker1
01:40:44
Kai, ich bin fast nirgends lieber als hier bei dir.
Speaker0
01:40:50
Stammgast.
Speaker1
01:40:51
Es war wirklich wieder schön, ich finde es schön, wie du diese Themen aufarbeitest. Ich finde es toll, mit welcher Emotion und Leidenschaft du in diesen Podcast gehst. Ich mag, wie du sprichst und bin treuer Hörer und Fan deines Podcasts. Ich bedanke mich für all die Arbeit, die du das ganze Jahr leistest. Ich bin ganz glücklich und beseelt, ein Teil dieses Podcasts schon ein paar Mal gewesen sein zu dürfen. Vielen, vielen Dank und dir noch einen ganz schönen Abend. Bis bald.
Speaker0
01:41:15
Danke, ebenso. Mach's gut, Philipp. Ciao.
Speaker1
01:41:17
Bis dann. Ciao.
Music
01:41:19