Abenteuer Reportagefotografie – Podcast über visuelles Storytelling

Kai Behrmann: Visueller Storyteller und Fotograf

Podcast-Gipfel beim Festival "La Gacilly – Baden Photo" mit Silvia und Lois Lammerhuber

In diesem Interview blicken wir mit den Festival-Organisatoren Silvia und Lois Lammerhuber auf "La Gacilly – Baden Photo" 2024 zurück. Unter dem Motto "Welt.Natur.Erbe" war erneut weltklasse Fotografie unter freiem Himmel zu sehen.

15.10.2024 43 min

Zusammenfassung & Show Notes

In diesem Interview blicken wir mit den Festival-Organisatoren Silvia und Lois Lammerhuber auf "La Gacilly – Baden Photo" 2024 zurück. Unter dem Motto "Welt.Natur.Erbe" war erneut weltklasse Fotografie unter freiem Himmel zu sehen.

Mit dabei im Gespräch waren Ulrike Schumann, Thomas Pöhler und Michael Werthmüller vom Fotopodcast sowie Pia Parolin.

Die Themen des Interviews:

  • Rückblick auf das La Gacilly Baden Fotofestival
  • Die Bedeutung der Fotografie für den gesellschaftlichen Wandel
  • Die Rolle der Stadt Baden und ihrer Einwohner
  • Die Zukunft des Festivals
  • Kooperation mit dem Festival in La Gacilly

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Transkript

Music. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Gate7-Podcasts und es ist die letzte während der Kreativpause. Am 17. November geht es dann weiter mit Gate7 2.0, dann angedockt an das Projekt Abenteuer Reportagefotografie, das ich gemeinsam mit Thomas B. Jones mache. Alle Shownotes wird es dann auch dort auf der Webseite geben www.abenteuer-reportagefotografie.de. Wenn du schon einen kleinen Eindruck bekommen möchtest, dann schau gerne dort schon mal vorbei. Aber wie gesagt, am 17. November geht es dann mit den neuen Formaten von Gate7 weiter. Ja und bevor es soweit ist, gibt es hier eine weitere Sonderfolge. Davon gab es ja in den vergangenen Monaten die ein oder andere. Eine solche Sonderfolge gibt es auch heute. Es ist das Interview, das ich gemeinsam mit den Kollegen vom Foto-Podcast geführt habe am Rande der Medientage in Baden beim Festival La Gassili Baden-Foto. Und ja, wir haben uns mit Sylvia und Lois Lammahuber zusammengesetzt, den beiden Organisatoren dieses wirklich wunderbaren Festivals. Europas größtem Fotofestival Open Air und ja, die beiden haben ein Fazit gezogen. Wie es in diesem Jahr gelaufen ist und ich freue mich, dieses Interview jetzt auszustrahlen. Das Festival in Baden vor den Toren Wiens ist gerade zu Ende gegangen, aber auch im kommenden Jahr wird es dort wieder Weltklasse Fotografie unter freiem Himmel zu sehen geben. Also wenn du noch nicht vorbeigeschaut hast, dann ist es jetzt eine gute Gelegenheit, schon mal ein bisschen Vorfreude zu sammeln und den Termin im Kalender anzustreichen. Wahrscheinlich wieder von Mitte Juni bis Mitte Oktober. Und ja, an dieser Stelle wünsche ich dir jetzt viel Spaß mit diesem Gespräch, das ich, wie gesagt, mit den Kollegen vom Fotopodcast Ulrike Schumann, Thomas Pöhler und Michael Wertmüller geführt habe. Pia Parolin war auch mit dabei, also eine große Runde. Ja, und herausgekommen ist ein abwechslungsreiches und hoffentlich auch unterhaltsames Gespräch. So, jetzt ohne weitere Vorrede direkt hinein in das Interview mit Sylvia und Lois Lammahuber. Viel Spaß! Gut, dann starten wir. Es ist ja schon eine schöne kleine Tradition geworden, dass wir am Ende der wenigen Tage hier beim Festival in Baden mit euch zusammensitzen, Silvia und Lois Lammahuber und das Team vom Foto-Podcast. Ulrike, Michael, Thomas, Pia Pao sind auch wieder mit dabei. Lois, wir haben jetzt eben im Vorgespräch, du hast schon gesagt, was soll ich überhaupt noch für Fragen beantworten. Du hast sehr, sehr viel geredet wieder. Das ist dein Job hier auch als Festivaldirektor. Du wurdest sehr, sehr viel gefragt. Gibt es irgendwas, irgendein Thema, wo du sagst, du hast das Gefühl, das wurdest du noch nicht gefragt? Weil es ist ja auch für uns nicht so ganz einfach, dir jetzt die passenden Fragen oder Fragen zu stellen, die du noch nicht zigmal beantwortet hast. Es gibt vielmehr eine Reflexion. Aus meiner Sicht ist gestern und eigentlich schon am Vortag hier etwas eingetreten, von dem ich nicht wusste, dass es das noch gibt. Wir waren acht Stunden unterwegs, 120 Leute, und aus meiner Perspektive war das ein unglaublicher Akt von Solidarität und Respekt. Dass so viele Leute, von denen sich viele nicht einmal vernünftig kannten, voneinander natürlich wussten, dass die wirklich bereit waren, unter nicht gerade so bequemen äußeren Bedingungen, das miteinander auf die Agenda zu heben und so zu leben und dem Festival wirklich eine neue Dimension hinzuzufügen. Also das konnte noch niemand fragen, weil das ist so das Ergebnis von diesen beiden Tagen. Und ich wüsste kein anderes Wort als beglückend. Und damit kannst du auch nicht rechnen, das kriegst du geschenkt vielleicht einmal in deinem Leben, aber wahrscheinlich eher nicht. Das war sehr, sehr, sehr besonders. Ich fand daran ganz, ganz besonders tatsächlich, dass ich, das habe ich gestern schon Thomas und Ulrike gesagt, ja, es waren acht Stunden und es war sehr warm. Es gab ausreichend Pausen, wo man sich mal kurz ausruhen konnte, mit etwas zu trinken. Die Pausen wurden manchmal auch ein bisschen länger ausgenutzt, bis es wieder weiterging. Aber ich fand es toll, dass für jeden Ausstellenden, jede Ausstellerin, jeden Aussteller Raum geschaffen wurde, dass man ihnen die Zeit gegönnt hat, ihre Werke vorstellen zu können. Und es wäre schade gewesen, wenn es einer nicht hätte machen können. Diesen Raum einzuräumen, dass jeder wirklich etwas zu der Geschichte erzählen kann, mal kürzer, mal länger. Das hat jeder für sich entschieden, das war auch unterschiedlich. Das fand ich ganz, ganz besonders, dass wir wirklich die Möglichkeit hatten zuzuhören, wie die Bilder entstanden sind, welcher Aufwand dahinter ist und dass man dann bis kurz vor Dunkelheit noch Bilder betrachtet, die. Anteiligen Schwarz-Weiß entstanden, sind und nachher koloriert wurden. Also es war ja noch sowas mit dem gehenden Sonnenlicht, so der krönende Abschluss bis zum Schluss. Das war schon ein Erlebnis. Wir waren alle kaputt, aber es war toll. Also ich habe mich ja gerade eben von Wiesbiers verabschiedet, um die ging es ja, die war die letzte in der Reihe. Und sie war auch ein bisschen besorgt, weil ja auch das Gruppenbild davor war und das Licht würde weggehen. Und ich sagte, mach dir keine Sorgen, wir bleiben da so lange, wie du denkst. Denn du hast jetzt acht Stunden oder siebeneinhalb Stunden darauf gewartet, dran zu kommen. Das ist natürlich in der Natur der Sache. Jemand ist der oder die Erste und jemand ist der oder die Letzte. Aber das ist kein Qualitätsquiterium, sondern einfach Geografie. Und du darfst so viel Zeit haben, wie du haben möchtest. Und ich fand es sogar magisch, dass in die Dämmerung hinein, das ist kein Zeitpunkt mehr, wo man Fotografie anzuschauen gewohnt ist. Die Lichter haben aufgeschlammt und sie hat mit Werb und mit Begeisterung und Herzenswärme von ihrer Arbeit gesprochen und wie wichtig er dieses und jenes ist. Also das war ein großartiger Abschluss. Es war feierlich beinahe. Und auch wenn ich jetzt noch nicht gefragt bin, ich sage was dazu. Weil mir das gestern wirklich aufgefallen ist, ist es ja so, die Fotografinnen und Fotografen, die da jetzt kommen, die sehen, haben gestern das erste Mal ihre Ausstellung gesehen. Das war sowohl der Luigi Caputo, der ganz hin und weg als Italiener und trotzdem auch sehr überschwänglich, aber auch die, wie Spears hat gesagt, so eine tolle Präsentation. Weil die Ausstellungen sind ja schon in Gassi gezeigt worden, aber in Baden ist einfach die Topografie auch noch eine andere. Und da ist die Präsentation auch wieder eine andere. Und daher sind die Fotografen dann sehr gespannt, wie ihre Ausstellung eigentlich aussieht. Ja, also ich glaube, dieses Umfeld macht es ganz besonders. Ich war noch nie in La Gassili. Ich habe nur gehört aus Erzählungen, es ist ein kleiner Ort in Frankreich. Und dass da die Fläche nicht so groß verteilt ist, den Raum nicht bietet und auch nicht so aufgebaut ist und das Strategische hier ist. Und dann bin ich mal so frech und sage mal, ich bin ja der Neue. Ich war einfach noch nicht da. Und ich bin gestern mal losgelaufen, gestern Vormittag nach der Uhr, Uhr, Uhr, Uhr, Uhr, Uhr, Enkelin von Klimta und habe angefangen, mal die Ausstellung vorher in Ruhe schon mal mit anzuschauen. Ich bin am Casino vorbei, immer geradeaus und denke, hier kommt nichts mehr, aber da geht es zu einem Park, ich hatte keine Karte dabei und war dann natürlich hinten direkt, bin gerade bei Spears, Da bin ich reingekommen. Und das ist überwältigend. Das ist überwältigend. Man kommt in diesen Park hinein, sieht die erste Ausstellung und sieht gleich die zweite und die dritte und die vierte und die fünfte. Es hört nicht auf. Also es ist Wahnsinn. Und ich muss ein ganz großes Kompliment aussprechen. Wir haben ja eine geführte Route gestern gelaufen von Ausstellung zu Ausstellung. Dieser Rundweg ist genial. Das ist toll. Ich habe auf meinem kleinen Weg ohne Plan vieles nicht gesehen. Das habe ich dann gestern miterlebt. Aber es ist ein Erlebnis. Es ist wirklich ein ganz, ganz tolles Erlebnis. Man muss Zeiten bringen und das fand ich gestern auch ganz toll. Wer die Muße hätte, sich acht Stunden mit anzuschließen, das kann sich ja auch jeder, der Interesse hat, einfach an dem Pult mit anschließen, der hat ja dann die Chance auch am Tag drauf vielleicht, sich alles in Ruhe nochmal anzugucken. Also wenn man bei einem zehn Minuten steht, bei einem anderen zwanzig, hört sich die Geschichte dazu an, wird ein Stück weit mitgenommen, eingeführt, dann kann man im Regelfall immer wieder zurückkehren und sich das so oft angucken, wie man möchte, wenn man die Zeit dazu hat. Da gab es noch ein nettes Erlebnis gestern, weil eine Dame, die nicht bei unserer Gruppe war, aber die hat irgendwie davon gewusst und stand dann neben mir im Dobelhofpark und sagt, sie ist jetzt nicht von unserer Gruppe, aber sie findet den Steuerten so toll, die Ausstellung. Und da schaut sie, ob er jetzt Oxen vielleicht hören kann und ich sage, da steht er, geht zu ihr und er brennt, wie nett wie er ist, hat sich eine Weile mit ihr unterhalten, die war ganz glückselig und hat jetzt wirklich das persönliche Erlebnis gehabt. Und weil du gesagt hast, da geht man zur Ausstellung und dann sieht man die nächste und die nächste, Das ist ja das Konzept von Gassi schon gewesen, dass man nicht einen Wegweiser braucht im Prinzip, sondern schon in der Ferne die nächste Ausstellung sieht. Also die großen Qualitäten dieses Festivals sind ja eigentlich zwei, würde ich mal jetzt so kategorisch sagen. Das eine ist die unglaubliche Qualität der Fotografie, der Fotografierenden, die er einladet und die dann auch kommen. Aber das andere ist das, was du am Anfang gesagt hast, Lois, diese menschliche Komponente, die Begeisterung, die Offenheit, der Respekt, die Solidarität. Davon lebt das Festival eigentlich. Also natürlich richtig gute Fotografie begegnet man ja vielleicht auch in irgendwelchen Museen, in irgendwelchen gut kuratierten Ausstellungen, auf anderen Festivals. Aber was sehr selten begegnet, ist diese große Familie, die sich hier immer wieder um euch beide herum bildet. Und das ist, glaube ich, eure ganz große herausstehende Fähigkeit. Eure ganz persönliche Liebe zur Fotografie und Liebe zu den Menschen mit ganz viel Begeisterung weiterzugeben. Das finde ich wirklich so das ganz große Highlight hier, was ich für mich persönlich mitnehme und was ich auch überall erlebe. Und ich denke, ich weiß nicht, inwiefern ihr das bewusst macht, ihr seid einfach solche Menschen. Und ja, das ist einfach grandios und herausstehend. Gleichzeitig ist das auch ein Problem. Denn das, was sie hier tun, ist noch immer closed shop. Das sind Journalisten, Journalistinnen, Fotografen, Fotografin. Also wir unter uns. Und wir sind aber ein sehr veritabel großer Haufen. Also 120, 130, 140 Leute. Und diese Menge von Personen zu transportieren, ist schon eine Herausforderung. Wenn wir das Potenzial nützen würden, um es öffentlich zu machen, dann bräuchten wir andere Strukturen. Und dann geht das nicht mehr durch die Ausstellung, sondern dann musst du das irgendwo hineinverlagern, wo die Leute sitzen. Oder selbst wenn wir die lange Nacht der Fotografie größer machen würden, Für diese Themensetzungen kriegst du sofort 500 Zusagen, überhaupt, denen das gratis, also bei freiem Eintritt stattfinden kann. Da füllst du die Sommerarena auf, wahrscheinlich binnen zwei Stunden, nach Bekanntgabe des Events. Aber dann musst du das reduzieren. Du musst runter auf eineinhalb bis zwei Stunden Maximum. Du kannst nicht zwei Pausen einlegen, wo du jeweils 700 Leute bewirtest. Das funktioniert dann nicht. Also wir müssen uns überlegen, was ist uns wichtiger. Und ich glaube, das, was sie jetzt haben, ist so wertvoll, dass man es nicht in einem Sinne einer Güterabwägung gegen vergrößerte Öffentlichkeit setzen kann. Ihr seid ja die Öffentlichkeit. Also die Grundidee war ja zuerst einmal, dass man die Fotografinnen und Fotografen mit den Journalistinnen und Journalisten so zusammenführt, dass eben Öffentlichkeit generiert wird, dass in diesem Bestreben dann entlang des Weges dieses Familiäre, dieses Zusammengehörigkeitsgefühl entstanden ist. Das ist natürlich ein großer Glücksfall, mit dem konnte ja überhaupt niemand rechnen. Wir haben uns ja nicht gekannt, sondern wir haben geschaut, wer passt dazu, wie könnte dieser Mix von, das war ja ganz pragmatisch am Anfang, Aber entstanden ist etwas, was in meinen kleinsten gemeinsamen Nenner hat, und das hast du, Pia, ja schon erwähnt, diese Liebe zur Fotografie, die eint uns alle. Und was wir jetzt versuchen zu machen, ist, dass wir diese Liebe zur Fotografie gesellschaftsrelevant gestalten. Ich glaube, dass wir auf einem unglaublich großen und ungehobenen Schatz sitzen. Und das ist die gewaltige Macht der Fotografie in ihrer Wirkmächtigkeit. Und das nutzt niemand wirklich. Ich kenne kein Fallbeispiel, wo es wirklich genützt wird. Alles ist immer noch auf das Wort heruntergebrochen, auf bestimmte Protagonisten heruntergebrochen im öffentlichen Leben, die sozusagen die Meinungsbildung vorantreiben. Aber dass es da etwas gibt, was, glaube ich, noch viel, viel stärker ist, dass mit dem. Dann rechnen die Menschen nicht wirklich, einfach deswegen, weil sie nicht gewohnt sind, in Fotografietermine zu denken. Und die Fotografie, das haben wir auch in der langen Nacht gesehen, das war, glaube ich, das erste Mal, wo wir etwas initiiert haben, bei einem sehr, sehr komplizierten medizinorientierten Thema, wo ihr zuerst einmal sagt, komm, brauchen wir das wirklich? Und auf einmal merkst du, das ist gesellschaftsrelevant und damit kann man Dinge in Bewegung setzen, bis hin zu Änderungen in der Gesellschaft über die Politik. Aber man muss jetzt anfangen. Und ich glaube, dass es da viele andere Positionen gibt. Überhaupt, dass es Klimawandel, Nachhaltigkeit betrifft, wo die Fotografie genau das leisten kann und wir über die Bilder, über die Geschichten, über das Geschichtenerzählen dahinter bei vielen Menschen Herzensbildung auslösen können und letztendlich auch unter Umständen ein Gesinnungswandel in der Politik. Es ist auch vielleicht da gestern etwas eingetreten, was auch die Entwicklungsgeschichte zeigt. Das österreichische Fernsehen kam immer zur Eröffnung, also einmal zwei Besuche maximal, heuer sind sie zum vierten Mal da. Dass eine Ministerin, die Ministerin für Klimaschutz und Umwelt zum selben Zeitpunkt da war, war wirklich großer Zufall, den wir gerne angenommen haben. Und ich war auch sehr überrascht über ihre Wortmeldung, denn die war nicht parteipolitisch getrieben. Wir haben in Österreich bald anstehende Wahlen Ende September. Es war nichts davon zu merken. Das fand ich überaus wertschätzend. Ich muss kurz einhaken, ich habe Sie gefragt, Sie sind ja heute Privater, sagt Sie, Herr Ministerin, ist nie privat. Das glaube ich auch, dass das so ist. Das ist schon irgendwo, die fahren rum, zu was auch immer, welchen Gelegenheiten, die natürlich alle organisiert sind, es ist Wahlkampf. Aber von dem war nichts zu spüren. Natürlich ist es eine kluge Frau und sie hat gesehen, das ist ein sehr international zusammengesetztes Gremium, vor dem sie da spricht. Das sind nicht ihre Wähler und Wählerinnen. Aber in Summe würde ich das schon so sehen, dass das zwar zufallsgetriggert, aber genau diese Befindlichkeiten, von denen wir jetzt reden, durchaus unterstreicht. Wir sind am richtigen Weg. Und gestern wurde ich sehr, sehr viel gelobt, mein Team, die Silvia, wir wurden also ganz, ganz viel gelobt. Das ist natürlich große Freude. Aber wahr ist vielmehr, dass wir zwar die Antreiber sind, aber ohne allen zusammen, und ich werde ja auch nicht müde, das auch bei jeder Gelegenheit wieder zu erwähnen, ginge das nicht. Stellt euch nur vor, dieser magische Moment von gestern, wenn dann nur 30% sagen, jetzt gehe ich mal Kaffee trinken, jetzt gehe ich Eis essen oder ich gehe schnell ins Bad, dann ist das weg. Dann ist das ein anderer Nachmittag. Inhaltlich sicher noch gleich, aber von der Dynamik, von dem, was wir alle mit nach Hause nehmen und was nicht einfließt in unsere Gespräche, in unsere Erzählungen, in dem, was geschrieben wird, das ist ja untrennbar mit diesem Erleben verbunden. Und dieses Gemeinschaftsgefühl, das ist so ein rares Geschenk geworden. Das gibt es kaum mehr. Und wir haben das geschafft. Wir. Nicht Silvia und Lewis haben das geschafft, sondern wir haben das geschafft. Wir sind vielleicht ein bisschen die Antreiber, die Initiatoren. Ja, soll sein. Aber ihr trägt, nehmt ihr den Ball auf. Ihr seht ja hier, jetzt seid ihr dran. Jetzt wechselt ja die Initiative von uns zu euch. Das Festival ist ja noch lange nicht zu Ende. Nicht nur, weil es am 14. Oktober zu Ende geht, aber ihr tragt ja das Festival jetzt in eure Kommunikationswelt hinaus. Das lebt ja und bewegt sich weiter und wird mehr und mehr und mehr. Es ist wie ein Schneepallsystem. Es ist ganz großartig. Und jetzt kommt ja das nächste Festival. So ist es. Nach dem Festival ist vor dem Festival. Ich wollte jetzt nur zur Großfamilie sagen. 120 Leute, das ist jetzt, kann man sagen, noch eine Großfamilie. Und da kommt sicher auch dazu, dass wir in einem Hotel sind. Dass man sich ständig trifft und da ist die Größe gerade noch akzeptabel. Alles darüber hinaus oder vieles darüber hinaus wäre schon wieder so in Grüppchen aufgespalten. Und das kann man vielleicht auch auf das... Nächsthöhere Ebene verlegen auf die Stadt selbst, die ja wirklich total prädestiniert ist dafür, das von Gassi zu übernehmen, weil Gassi ist eine Ortschaft mit 3000 Einwohnern. Da kann man das Konzept, das die vor 20 Jahren schon gehabt hatten, gut umsetzen, dass man eine Ausstellung hat und in Sichtweite ist die nächste. Und die nächste und die nächste muss jetzt nicht Richtungspfeiler, sondern das ganze Dorf ist eine Bilderstadt, nicht Stadt, das kommt jetzt hin Baden, ein Bilderdorf. Und Baden hat gerade die richtige Größe und natürlich auch die Locations, die wir schon genannt haben, die tollen Parks, wo man fast auch in Sichtdistanz wieder die nächste Ausstellung sieht. Und so Baden noch kompakt eine Bilderstadt ist. Und wenn man das auf die nächste Ebene überträgt, weil wir sind die Familie mit 120 Leuten und das Feedback der Einwohner von Baden betrachtet, dann ist das auch eine geschlossene Community, weil das Feedback ist so gut, dass wir immer weitermachen können. Ohne dieser positiven Feedback würde das jetzt nicht so weitergehen. Und die Leute lassen sich zum Teil die Bilder vor die Fenster hängen, wo dann vier Monate halbdunkel ist, beim Café Ullmann zum Beispiel. Und heuer haben wir nur halb das Fenster geschlossen und sagen, nächstes Jahr machen wir es wieder ganz zu. Eine Passantin hat vor kurzem mal gesagt, zu ihm vorbeigehen, es war noch im Frühling, bevor die Bilder kamen, ich warte schon darauf und bin gespannt, welches Sommergleit sich Baden heuer anlegt. Das ist auch ein wunderschönes Wortbild, weil so ist es auch und das muss man der Stadt wirklich da sehr zugute halten, dass die Politik entschieden hat, das zuzulassen. Ihr wisst, die Politik ist sehr skeptisch zuerst einmal, sehr zurückhaltend. Da gibt es immer eine Opposition, die meinen, die man das natürlich nicht braucht. Das ist also viel zu teuer und überhaupt, wir sollten lieber noch eine Etage aufs Krankenhaus draufsetzen oder sowas. Oder eine Badgarage bauen, das wäre jetzt typisch Baden. Weil das ein bisschen Unmut in der Bevölkerung erzeugt. Aber dass sowas stattfinden kann, das ist natürlich ganz groß. Und in Glacier ist natürlich die Yves Rocher Stiftung und Jacques Rocher als Bürgermeister eine Institution, die können das schon mit Konsens auch mit dem Gemeinderat beschließen, aber die haben dann einfach viel mehr Zugriff. Wir müssen da schon mit den Verantwortlichen immer einen guten Konsens finden. Es gibt ja auch noch eine Einschränkung mittlerweile in die Weltkulturherberstadt. Es ist ganz viel Zeug hier denkmalgeschützt. Und was man nicht sieht und auch nicht sehen soll, aber wir haben zunehmend Statikprobleme. Wir bekommen jeden Januar, jeden Februar in etwa von der Behörde einen Windklassenbericht. Und das heißt nicht anders, dass die Starkwindereignisse genau aufgezeichnet werden, mit einer entsprechenden vorher schon Windrichtung in Deckung gebracht werden. und die machen uns Vorschläge über die Eindringtiefe der Pfosten. Die waren vor sieben Jahren, 40 Zentimeter sind wir bei 110 Zentimeter. Also diese Realitäten, die gibt es auch. Die Vorschläge der Behörde gehen aber dahin, dass es ein Dreiviertelmeter sein soll und zwar in Beton und nicht in Holz. Ich kann mal auf zwei Aspekte kurz eingehen, mit zwei kleinen Altdoten untermalen, weil das fand ich ganz spannend. Also das eine ist ja, was du gesagt hast, wir sind ja die Öffentlichkeit, aber das funktioniert ja nur, wenn wir es auch nach außen tragen und dann irgendwas passiert. Und jetzt so ein kleines Ereignis, wir haben gestern im Park bei unserer zweiten Pause einen Hörer mit seiner ganzen Familie getroffen, die extra deswegen so einen Kurzurlaub eingelegt haben, um das Festival zu suchen. Okay, es funktioniert. Ich hoffe auch, ihr größeres. Also es geht darin, höre wirklich. Das ist zumindest der, der tatsächlich als allererster überhaupt mal eine Mail geschrieben hat. Da gab es uns ein halbes Jahr, da kam von Olli eine E-Mail mit Ideen und Tipps zum Podcast. Also das ist wirklich der Hörer, der... Von Anfang an auf jeden Fall dabei. Seit 16 Jahren. Und das Zweite, wir waren unterwegs, die Uri und ich, wir haben die ganze Ausstellung ja abfotografiert, damit wir entsprechend berichten können mit den Audiobeiträgen von gestern, von Borg. Und wir standen in der Martin-Paar-Ausstellung und ich war fast durch. Es waren noch drei Bilder, die gefehlt haben. Dann fuhr mir so eine Dame ins Bild sozusagen mit dem Fahrrad, ist abgestiegen und hat die Bilder angeguckt. Gut, warte ich halt, bis die weg ist. Die war sichtlich, die war total begeistert, das konnte mir ja ansehen. Und dann habe ich sie angesprochen und dann stellte sich raus, sie wohnt zwar in Baden, ist aber Britin. Halb Britin, halb oder halb, halb, ja. Das wäre was subjektiv von ihr, Martin Bahr und Britin. Und sie kannte Martin Bahr nicht. Aber die war so berührt. Und sie hat gesagt, es ist alles so auf den Punkt. Und sie sagt, besser kann man die Briten gar nicht darstellen. Sie sagt, total hin und weg. Aber dann merkt man, es kommt bei der Bevölkerung an tatsächlich. Und die entdecken dann auch was für sie Neues. Die war aber schon ein älterer Jahrgang. Aber sie hat für sich jetzt was Neues entdeckt. Und darum geht es ja dann auch, dass da was passiert, dass es bei den Leuten ankommt. Jetzt in dem Fall weg von diesem Umweltthema, was ja so ein bisschen der Schwerpunkt ist. Und wo natürlich auch dann eine gewisse Wirkmacht sich erwartet wird, dass die Leute die wieder sehen und dann irgendwie sagen, okay, das Problem betrifft mich jetzt oder da fühle ich mich besonders betroffen. Wie kann ich denn da unterstützen? Da war jetzt mal ein paar eher auf der humoristischen Seite, aber trotzdem, es funktioniert, es kommt bei den Autoräten an und die nehmen sich die Zeit und gehen durch die Ausstellungen und lernen da was kennen. Das fand ich einfach spannend zu beobachten. Daran anschließend, was du gesagt hast, Thomas, und was ich auch immer wieder so faszinierend finde hier in diesem Rahmen, den ihr hier geschaffen habt, eben auch für uns Medien schaffen. Unsere Aufgabe ist, darüber zu berichten, das nach außen zu tragen und eben diese Wirkung oder eure Botschaft da oder auch der ausstellenden Fotografen hier zu unterstützen. Und normalerweise ist es ja so, wenn es Presseereignisse gibt, man hat relativ wenig Zeit, auch als Journalist in die Tiefe zu gehen. Und was hier passiert, ist eben dieser Austausch beim Frühstück, beim Abendessen mit den Fotografen, beim Artist-Work. Es gibt so viele Möglichkeiten in Hintergrundgesprächen schon mal die Person kennenzulernen, was uns die Arbeit dann in Interviews auch erleichtert, mit ein bisschen mehr Wissen reinzugehen und hoffentlich dann eben auch dementsprechend Inhalte zu schaffen, die für unsere Hörerinnen und Hörer da draußen so zugänglich sind, dass sie eben auch dann Lust bekommen, hier mal selber persönlich vorbeizuführen. Zu schauen, wie das eben mit dem Olli der Fall gewirrt ist. Also ich habe auch schon immer mal wieder Feedback bekommen von Hörern, dass sie hier in Baden waren. Also einen kleinen Anstoß können wir, glaube ich, mit unserer Arbeit da auch geben. Ich bin ja selber Journalist und ihr wisst, wie lange es braucht, dass man schreibt. Ich lese immer wieder mal einen tollen Leitartikel und denke mir, dem schreibe ich jetzt eine Mail, schreibe Chapeau irgendwas und mache es dann meistens nicht. Und glaube ich, so muss man das auch sehen. Ich glaube, die Dunkelziffer in dem Fall, das ist ein blödes Wort, die ist wahrscheinlich ganz schön hoch. Die Leute kommen da gerne her, denke ich. Und darum ist es, glaube ich, so wie es dieses Wochenende war, zumindest am Freitag, dass der Tag nicht so vollgestopft ist mit Programm. Da war am Abend die Abendveranstaltung Man konnte schon, und jetzt am Sonntag eben auch, sich im Hotel austauschen. Dafür ist es auch gedacht. Ich habe heute auch etwas dazugelernt. Ich glaube, heute war der Tag, wo die Austausche am heftigsten beinahe waren, was da noch schneller an Portfolios gezeigt wurde. Und dem Cyril waren natürlich fast Schlangen. Wie Sobo. Er verfügt natürlich auf ein entsprechendes Medium, wo man gerne veröffentlicht werden würde. Aber das ist immer alles da, man kann und das passiert auch und ich habe keine Kontrolle über den Austausch untereinander aber ich hoffe, dass das leidlich genutzt wurde, Vielleicht mal, weil wir hier immer so zusammen sind, um auch so ein Fazit jetzt über die Tage zu ziehen. Gibt es denn eine Befürchtung, die du vielleicht im Vorfeld hast, die wahr geworden ist? Oder gibt es irgendwelche Erwartungen, die erfüllt wurden? Gibt es irgendwas Besonderes, was jetzt über die Tage stattgefunden hat? Oder auch was Unerwartetes, was sich ereignet hat? Das Besondere habe ich gleich eingangs erwähnt. Das hat mich also wirklich tief berührt, dass das noch möglich ist, denn unsere Zeit hat schon den Stempel des eher Egoistischen und dass diese Solidarität, das ist so altsozialistisch, sage ich einmal, also wirklich aus der Zeit gefallen mittlerweile. Das war ein anderer Jahrzehnte her, wo sowas unter vielleicht normal war oder vielleicht war es gar nicht normal. Es muss nicht alles passen, es muss die Qualität passen, es muss auch die Bereitschaft natürlich, die Leute passen, sich auf diesen Nachmittag einzustellen. Wir selber haben auch nicht gedacht, dass es so lange dauern würde. Ich fand also einen bezaubernden und berührenden Moment diese Idee mit dem Picknick-Decken. Also ich glaube, das war so irgendwie, ja, das war auch so Familie. Da muss ich eine kleine Einschränkung machen. Das gibt es nämlich in Baden-Picknick an dieser Stelle für die Öffentlichkeit an manchen Tagen. An gewissen Tagen. Was jetzt ein bisschen eingeschränkt ist, weil wir es ja mit Salgado-Volk gestoppt haben. Aber das haben wir so ein bisschen übernommen. Aber wenn ich mir überlege, was schon überraschend war, war die Reaktion von der Abendveranstaltung, von der Thematik, die da gebracht wird und auch von der Abwechslung. Die Preisverleihungen und die zwei Heroes, David und Jennifer natürlich. Und dann die Amazonia und die Fatigue-Krankheit. Der Name, ich mir nie merke, die viel zu gestanden, die das abkürzt. Ich hatte schon auch ein bisschen Bedenken bei der Programmierung. Ich meine, ich wollte das natürlich so, aber gleichzeitig hatte ich schon Bammel. Film ist nicht Fotografie, Punkt eins. Punkt zwei, dass die Preisverleihung natürlich auch ein bisschen Zeit annehmen und da muss nicht jeder gleich sagen, ach, wie spannend ist das. So ist es ja nicht, dass das für jeden den großen Entertainment-Beiwert hat. Und dann natürlich der Schlusspunkt mit dem ME-CFS. Das wollte habe ich schon auch absichtlich kurz gehalten weil ich mir gedacht habe das kann auch komplett schief gehen und ich habe jetzt wirklich viel mut gefasst und ich möchte. Nächstes Jahr die Lange Nacht, wenn denn die Bilder so kommen, wie der Brent sie mir auch beschreibt, und wir das auch zusammenfügen mit Arbeiten, die er schon gemacht hat, also er wird sicher in dem Fall der ganz große Treiber sein, er hat ja auch Buschmied fotografiert, also das Aussehen, die Grenzen zwischen Natur und Mensch, siehme dünner und dünner und gefährlicher und gefährlicher, dass wir dann natürlich auch einen tollen Bildnarrativ haben, ganz viel Betroffenheit wahrscheinlich auch, weil es kann jeder sich hineindenken, dass du einen unversehrten Körper hast. Du findest keine Krankheit in dir, weil die Medizin auch gar nicht findet. Es tut einmal das linke Bein weh, dann ist das Nächste, das Nächste tut die Schulter weh und du kannst nicht aufstehen, weil du keine Kraft hast, du kommst nicht einmal aufs Klo. Aber eine Stunde später bist du so, als wärst du gar nichts. Und eine weitere Stunde später ist wieder alles komplett kaputt, bis hin zu dem Umstand, dass manche Leute das Bett nicht mehr verlassen können und gefüttert werden müssen und sonst was. Und sowas anzunehmen als Thema und das über die Fotografie so zu hebeln, dass es diskutierbar wird, auch für einen breiteren Kreis und dann Mediziner vielleicht auf die Bühne zu setzen, denke ich mir, das ist für Fotografie-Maßstäbe auch so ein Weg in die richtige Richtung. Mir hat auch sehr, sehr gut gefallen der Vortrag von Christian Köpern in der Ausstellung von Sascha Kult. Da habe ich mir gedacht, gut, dass er nicht da ist. Spaß beiseite. Ich habe mich über Sascha sehr gefreut, er war auch schon da. Aber es war spannend, wie der das Ganze aufgedründelt hat und mit welcher pragmatischen. Die Intensität hat das auch rübergebracht und gar keinen Zweifel gelassen hat, dass wir, wenn wir es nicht zusammenbringen, sind wir am Arsch. Also das war bereichernd auch, auch im Rahmen des Rundgangs. Also dieses Öffnen, vielleicht nicht nur Fotografie, mir hat auch sehr gut gefallen Norbert Spahn mit diesen Schneeflocken oder mit den Schneekristallen. Das ist natürlich jetzt nicht unbedingt die Fotografie so à la David Turney oder Brent oder Paar. Aber es ist in dieser Familie, es gehört dazu und es ist bereichernd. Also das würde mir noch dazu einfallen, wie weit das gehen kann. Und schauen wir mal, wohin die Reise geht. Aber negativ, das fällt uns jetzt gar nichts ein, weil du gefragt hast, was... Tut mir leid. Euch vielleicht, vielleicht habt ihr was bemerkt. Ne, umso besser. Gut, dann zum Schluss, weil dein Zeitplan ist eng. Noch eine Frage, Aussicht auf die kommenden Jahre. Gibt es Dinge, die schon anstehen oder Änderungen? Wie sehen die Pläne für nächstes und vielleicht auch die kommenden Jahre aus? Also die Aussicht auf die nächsten Jahre ist zuerst einmal vertraglich geregelt. Es gibt ja eine NGO, die der Angepunkt des Ganzen ist. Die hat drei Verträge, eine mit der Edition Lammerhofer, die das Ganze abgibt. Über den Verlag dann einen Vertrag mit Lagassee und einen Vertrag mit der Gemeinde Baden. Und diese Verträge sind bis 2026 inklusive geschrieben. Also nächstes und übernächstes Jahr ist gesichert. Es gibt im Februar Gemeinderatswahlen und abhängig davon, wie das ausgeht. Aber nehmen wir an, dass das ähnlich bleiben wird, vielleicht mit ein bisschen mehr nach rechts, wie es momentan in Europa der Fall ist. Aber ich habe ein paar Mal mit dem Bürgermeister in letzter Zeit geredet, ob wir vielleicht noch vor der Wahl die Verträge verlängern sollen. Das traut er sich nicht, glaube ich, weil das dann so hat den Geruch. Und er denkt, das sei in der Wirtschaft von Baden nicht verhandelbar mehr. Das heißt, das muss bleiben. Das kann sich momentan keiner vorstellen, dass da im Sommer keine Bilder an den Wänden sind. Das ist das eine. Die Zusammenarbeit mit Lagazie selbst, das kann ich nicht einschätzen. Es gibt auch den Vertrag bis 26. Der Sürich hat gestern so eine Bemerkung gemacht. Und auch wenn ich das jetzt rechne, was er gesagt hat, dann sind wir in fünf Jahren noch da. Das kann schon sein, aber es kommen die handelnden Personen in die Seniorität. Es hängt alles von Jacques Rocher ab. Die haben eine ganz gute Personaldecke dort, aber die sind alle auf der Payroll von der Firma, von Yves Rocher. Und die werden halt für das Festival teilweise freigestellt. Oder drei Tage in der Woche für das Festival, zwei Tage für das Unternehmen und so weiter. Das ist eine elegante und gute Lösung, die das Ganze natürlich leichter möglich macht. Aber gleichzeitig, wenn es den Schack nicht mehr gäbe, Dann weiß ich nicht, ob es das Festival gibt, weil ich glaube, die Familie, das ist eine Stiftung, ob die das dann fortführen, die sitzen alle in Paris, die sind Pariser geworden, die kommen zwar aus Flaglersee, aber die sind Pariser geworden. Ich habe so immer wieder mal rausgehört, es könnte dann schon sein, dass das niemand mehr interessiert. Ja, fotografiemäßig sind die nicht. Ich habe für mich selber einige Vorstellungen, wohin die Reise gehen kann. Einmal gibt es die Option, die wir schon auf dem Tisch haben Das sind die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele im Kleid von Open Your Eyes in Zürich Das heuer leider nicht stattfinden kann aufgrund der Rad-WM Da hat uns die Stadt Zürich ein bisschen arg mitgespielt, muss ich schon sagen Die haben uns die Genehmigung erteilt Aber in der Genehmigung gibt es natürlich eine Klausel drinnen, dass im Falle von Eigenbedarf die Stadt natürlich das adaptieren kann Und diese Option haben sie gezogen und haben den General Guizok hier zur Fehnweile gemacht. Und das heißt, aus meiner Lesart, dort stehen Foodtrucks, das heißt, die haben das verkauft, die machen dort Geschäft und wir sind natürlich der zweite Wahl, das ist das eine. Also dieses Thema lege mir sehr am Herzen, weil dort unheimlich viel zusammenfließt, ihr kennt das, das ist ein Weltthema, das ist eigentlich noch näher an dem, worüber es sich lohnen würde, Aussagen zu machen, ist wie den Mix an Themen, den wir jetzt haben. Es wäre dann stringenter. Ich finde auch, dass das, was wir heuer haben, eigentlich exemplarisch richtig wäre, es monothematischer zu machen. Es ist ohnehin immer noch breit gefächert, aber es liegt auch an den Handelpersonen, dass beim Zusammenstellen des Themas, sehr viel diskutiert wird und dann kommen auch Partikularinteressen und ich sage, das ist so, es ist menschlich überall. Also ich finde die Mischung jetzt nicht schlecht, aber zu sagen, was in der Zukunft sein wird, ich glaube, wichtiger noch wie die Kooperation mit Gassi wäre die Kooperation mit der Stadt. Und das mit einem Thema zu bespielen, ob das die 17 nachhaltigen Ziele sind oder was anderes, das würde uns relativ leicht fallen, also ein Festival unter einem Aspekt, dann heißt es halt Fotofestival Baden. Es gibt schon noch einen Themenpool, der mir auch sehr, sehr gut gefiele, weil alles, was wir in der Fotografie als positiv zuordnen, ist in Wahrheit angelsächsisch-frankophon orientiert. Und es sind auch immer wieder dieselben Namen, dieselben Namen, dieselben Namen, dieselben Namen. Und hier in Baden sitzend oder in Österreich sitzend, könnte ich mir auch sehr gut vorstellen, eine zentral osteuropäische Ausrichtung zu setzen. Oster Europa hat unglaublich viel an Fotografie zu bieten. Wird wenig gezeigt, die zeigen sie in ihren eigenen Ländern, aber außerhalb wenig. Ab und zu gibt es irgendwo so ein Blitzlicht. Viel politikgetriebene Fotografie, ganz spannend, zeitgeschichtlich, zeithistorisch und vor allem gute Fotografie. Wir vergessen immer, dass die Geburtsstätte der Reportagefotografie steht ja in Budapest. Die Leute haben zwar Kertesch und Co. und Kapa, die haben zwar irgendwann alle in Paris oder in New York gelebt, Aber in Wahrheit, die Haltung dahinter, also auch die moralische und die humanistische Haltung, die kommt eigentlich aus Osterwur. Und das wäre schon auch eine gute Möglichkeit, natürlich auch Publikum zu generieren. Großraum wie in Bratislava, Prag ist nicht weit, Budapest ist nicht weit, das hätte schon Scham. Zentral-osteuropäische, auch deutsche Fotografie kommt international unglaublich wenig vor. Zumindest in Frankreich die Deutschen, das wollte ich gerade in Frankfurt, sind in Frankreich nicht wirklich gut gelitten, es hat auch noch Reminiscenzen, also da gibt es alles, der ganze Bodensatz ist da immer noch, ihr schafft nach wie vor nicht in Lagassee die deutsche Sprache, wo es die Kooperation gibt und große Wände vollgestopft sind und das ist Baden etc., wird alles vorgeführt, aber auch die Bildigen sind englisch-französisch und weil ich mit Jacques rede, sagst du, da oben ist die Bretter Da oben ist die Normandie. Wir wollen doch nicht, dass wir die Hakenkreuze auf den Bildern drauf haben. So ist das. Gut, aber das hat sich angespielt. Deutsch ist jetzt Präsentin in Frankreich. Ist dann dreisprachig auf den Bildlegenden. Ja, nur die Einleitungspanelle. Ja, immerhin. Nur die Einleitungspanelle. Das ist ja grotesk. Einleitungspanelle dreisprachig, die Bilder gehen zweisprachig. Aber du siehst, wie tief das auch sitzt und wie die Funktion der Fotografie an Wirkmächtigkeit noch nicht hat. Denn eigentlich müsste man das alles dominieren können. Wie wirst du, dass es stattfindet, dass da die ersten Schritte gemacht werden? Das schon. Und ich glaube, es ist schon beachtlich, dass ein anderes Land mit Frankreich so eine enge Kooperation hat. Das kommt natürlich nur von den persönlichen Verbindungen. Aber das ist schon ungewöhnlich, vor allem auch für Frankreich oder für Franzosen, dass die da so eine Kooperation machen. Es hat mich auch persönlich sehr gefreut, dass gestern Abend der Cyril die Initiative übernommen hat, um da ein bisschen so Jubelstimmung zu verbreiten und Dank auszulösen, im übertragenen Sinn, womit ich eh schwer umgehen kann, weil mir geht es immer darum, dass es euch gut geht und dass es euch gut geht, ist mir sowieso super gut. Naja, das ist schon sehr gefreut. Immer die Standing-Avation. Nein, jeder Mensch freut sich über sowas. Das ist ja klar. Es geht ja gar nicht da. Die Emotionen erfassen dich einfach. Aber das war deswegen auch bemerkenswert, weil obwohl es eine gemeinsame Geschichte ist, es gibt auch so ein bisschen Rivalität. Es ist kein 100 Meter Laufen, wer kommt schneller und eleganter durchs Ziel, aber trotzdem schauen, aha, ich mache das so und so. Und die Franzosen haben eine gewisse Attitüde, was sie nicht erfunden haben, ist nicht... Ich kann Ihnen vielleicht eine abschließende nette Geschichte erzählen. Ihr erinnert euch, vor vier Jahren haben wir begonnen, die Wende bunt zu bewahren. Und damals war noch der Augustin-Fondret der Festivaldirektor in Frankreich. Président. Und der kam auf mich zu, legt mir beide Hände auf die Schuhe und hat gedacht, was ist jetzt los? Schaut mich in die Augen und sagt, Lewis, Let's have it pure. We don't need colors. We don't need colors. Let's make it clear pure. So, seit zwei Jahren streichen die Franzosen ihre Wände. Heuer, als ich dort war, sagen sie, den Dallagnus gibt es nicht mehr. Sagen sie, Neus, willst du dir nicht nochmal überlegen, deine Wände auch bunt zu machen? Kein Schleiß. Schön, unglaublich. Also, ich glaube, Also das ist wirklich ein toller Abschluss. Also wirklich so zum Ende kommend. Ich glaube, besser als gestern hatten wir alle nicht die Chance, wirklich auszudrücken, wie einzigartig diese Veranstaltung ist. Und ich kenne viele Situationen, wo geklatscht wird. Ich habe lange keinem erlebt, wo es so lange und intensiv war wie gestern. Das war ein Ausnahmezustand. Und das war absolut gerechtfertigt. Und ich glaube, wir müssen so lange zum Ende kommen, weil du musst weg, Läus. Wir wollen dich nicht verscheuchen. Wir sind gerade so im Flow. Wir könnten eigentlich stundenlang weitermachen. Ja, normalerweise. Jetzt kann ich keine Frage mehr beantworten. Das kann ich nur noch heulen. Ganz, ganz herzlichen Dank euch, eurem Team, allen, die dazu beigetragen haben. Werden wir gerne weitergeben. Ganz herzlichen Dank an euch. Es ist immer wieder eine Freude. Ich erwarte schon die Stunde am Ende des Festivals mit euch zu reden. Nichts beplanen, bis bald. Music.