Samuel Lintaro Hopf: Vom Schnappschuss zum Projekt – oder was wir von Johann Sebastian Bach über die Street Photography lernen können
YouTuber, Filmemacher und Streetfotograf Samuel Lintaro Hopf kehrt zurück. Du erfährst, wie sein Umzug von Hamburg aufs Land seine Streetfotografie beeinflusst hat, warum er nun mehr auf Planung setzt als auf Zufall.
28.01.2024 99 min
Zusammenfassung & Show Notes
YouTuber, Filmemacher und Streetfotograf Samuel Lintaro Hopf kehrt zurück. Du erfährst, wie sein Umzug von Hamburg aufs Land seine Streetfotografie beeinflusst hat, warum er nun mehr auf Planung setzt als auf Zufall und welche Verbindung zwischen Musik, speziell Johann Sebastian Bach, und seiner Fotografie besteht.
Über ein aktuelles Projekt sprechen wir nicht – du kannst es dir aber auf Samuels YouTube-Kanal anschauen. Denn er war nicht nur mit Siegfried auf Roadtrip, sondern auch in seiner zweiten Heimat Japan. Was er im Geburtsland seiner Mutter erlebt hat gibt es nun auch als Photobook – "The Japanese Countryside Experience".
Über ein aktuelles Projekt sprechen wir nicht – du kannst es dir aber auf Samuels YouTube-Kanal anschauen. Denn er war nicht nur mit Siegfried auf Roadtrip, sondern auch in seiner zweiten Heimat Japan. Was er im Geburtsland seiner Mutter erlebt hat gibt es nun auch als Photobook – "The Japanese Countryside Experience".
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Transkript
Unabhängig davon, dass ich jetzt aus der Stadt ausgezogen bin,
weiß ich, dass bei mir sich auch so eine Müdigkeit ein bisschen breit gemacht
hat, was Streetfotografie angeht.
Also na klar, die Pandemie hat da auch einen großen Teil beigetragen zu,
aber generell, wenn man das ein paar Jahre macht, dann, man hat jetzt irgendwie keine höhere Mission,
dann wird wird das schnell etwas beliebig und man fragt sich dann schnell, wozu macht man das?
Samuel Lintaro-Hopf ist zurück im Gate7-Podcast. Wie im Anschluss an unser erstes
Gespräch angekündigt, haben wir uns erneut zusammengesetzt, um Themen zu vertiefen,
die wir beim ersten Mal nur gestriffen haben.
Darunter unter anderem Street Photography auf dem Dorf, wie sich Samuels Umzug
von Hamburg aufs Land auf seine Fotografie ausgewirkt hat, Dann Plan statt Prinzip Zufall,
wie Samuel seine Street-Photography in einen neuen Kontext sieht und seine Ziele
mit der Kamera angepasst hat.
Außerdem, was Musik mit Fotografie zu tun hat, das Ganze am Beispiel von Johann Sebastian Bach.
Außerdem berichtet Samuel am Ende des Interviews noch von seinem fotografischen
Roadtrip mit Siegfried Hansen. Über ein aktuelles Projekt sprechen wir in dieser Episode nicht.
Du kannst es dir aber auf Sammels YouTube-Kanal anschauen, denn er war nicht
nur mit Siegfried Hansen auf Roadtrip, sondern auch in seiner zweiten Heimat Japan unterwegs.
Was er im Geburtsland seiner Mutter alles erlebt hat, das gibt es nun auch als Fotobook.
The Japanese Countryside Experience.
Schau dir das auf jeden Fall mal an. Es lohnt sich. Apropos Street Photography,
die genieße ich derzeit auch sehr in Buenos Aires, in meiner zweiten Wahlheimat.
Fast jeden Tag ziehe ich mit der Kamera los und lasse mich in Argentiniens Hauptstadt treiben.
Was ich dort schon alles entdeckt habe und was ich noch plane bis zu meiner
Rückkehr nach Deutschland Anfang März, das zeige ich dir bzw.
Erzähle ich dir am Montag, den 5. Februar ab 19 Uhr, sowie am Dienstag, den 20.
Februar, ebenfalls ab 19 Uhr in einem offenen Zoom-Meeting. Komm also gerne dazu.
Den Link zum Zoom-Raum findest du, indem du in deiner Podcast-App,
mit der du diese Episode hörst, einfach in die Shownotes gehst und dort den
klickbaren Link anklickst.
Noch besser ist es aber, wenn du den Gate7 Newsletter abonnierst,
dann bekommst du solche Termine immer automatisch in deinem Postfach.
Den Link, wie du den Newsletter abonnierst, findest du ebenfalls in den Shownotes.
Ja, Street Photography spielt ja auch bei Abenteuer Reportage Fotografie eine große Rolle.
Das ist das Projekt über visuelles Storytelling in der Street Photography und
in der Reportage, das ich gemeinsam mit Thomas Jones mache.
Dort veranstalten wir am 27.
März 2024 ab 19 Uhr eine öffentliche Bildbesprechung auf Thomas' YouTube-Kanal.
Das wird bestimmt auch spannend. Diese und auch alle weiteren Termine,
nicht nur die von Abenteuer Reportagefotografie, sondern auch alle öffentlichen
Veranstaltungen findest du im Terminkalender auf www.abenteuer-reportagefotografie.de
Und wenn du Street Photography auch einmal live mit uns erleben möchtest,
dann komm doch in einen unserer Workshops.
Der nächste Street-Workshop findet am 17.
März 2024 in Düsseldorf statt.
Es folgen Helsinki im Juli, Hamburg im Oktober und Lissabon im November.
Weitere Informationen und die
Möglichkeit zur Buchung gibt es auf www.abenteuer-reportagefotografie.de
und dann einfach im Menü den Punkt Workshops anklicken.
So, nun zum Interview mit Samuel Lintaro Hopf. Vom Anfang sprechen wir noch
ein bisschen über die vergangene Fotopia, die ja mittlerweile schon einige Wochen zurückliegt.
Dieses Interview haben wir auch schon vor einiger Zeit aufgenommen,
aber ich denke, diese Gedanken zu der vergangenen Ausgabe und auch auf die Zukunft
gerichtet passen trotzdem noch.
Deswegen habe ich diesen Teil drin gelassen. Wenn dich das Thema Fotopia nicht
interessiert, dann kannst du einfach so 15 bis 20 Minuten vorspringen.
So, nun geht's los mit dem Gespräch mit Samuel Lintaro Hopf. Viel Spaß!
Moin Samuel, grüß dich. Herzlich willkommen zurück im G7 Podcast.
Moin Kai, danke, dass ich wieder hier sein darf. Ja, wir haben es ja beim letzten
Mal angekündigt, dass wir das auf jeden Fall wiederholen wollen.
Das tun wir hiermit. Ein anderer Plan ist nicht so ganz aufgegangen.
Wir wollten das ja eigentlich persönlich aufnehmen, den zweiten Teil unseres Gesprächs.
Wir haben uns in Hamburg auf der Fotopia zwar gesehen, aber du warst sehr,
sehr beschäftigt und warst im Gegensatz zu mir nicht die vollen vier Tage auf
der Messe, sondern warst einen Tag da, hast auch einen Vortrag gegeben.
Ja, und da stand einiges bei dir auf dem Zettel.
Vielleicht am Anfang nochmal so ein kleiner Rückblick auf die Fotopia,
auch wenn sie jetzt schon ein paar Wochen zurückliegt.
Wie hast du die Messe wahrgenommen und was hast du so mitgenommen für Eindrücke?
Ja, jetzt muss ich selber nochmal schauen, was da hängen geblieben ist.
Also es war für mich das erste Mal Fotopia.
Also auf jeden Fall aufregend und ich habe mich sehr gefreut,
dass ich es diesmal wenigstens wahrnehmen konnte.
Und ja, wie du schon sagtest, sehr stressig, aber ein schöner Stress,
weil man halt auch wirklich sehr viele Leute getroffen hat und Termine hatte mit Menschen,
die man auch treffen wollte. Also unter anderem ja auch dich.
Das hat ja leider dann nicht ganz so gut geklappt, aber das lag dann auch einfach
daran, dass du hattest ja auch jetzt keine Idee, wie mein Tag aussieht an dem Tag.
Ich hatte dir jetzt auch dann nicht mehr Bescheid geben können,
dass ich im Nachmittag zum Beispiel, nachmittags schon früher gehen musste und so weiter.
Und ich glaube, wir haben uns, war das Freitag? Ja, Freitag haben wir uns kurz
gesehen oder morgens, vormittags und dann meinten wir noch, ja,
wir sehen uns auf jeden Fall nachher.
Und dann wurde da leider nichts mehr draus. Also war auf jeden Fall schade,
aber du hast das wahrscheinlich auch selber gespürt, wie das so ist und kennst das ja schon.
Für mich war das auf jeden Fall ein tolles Erlebnis.
Einmal das German Street Photo Festival war natürlich auch spannend.
Der Vortrag, den ich gegeben habe, hat mir auch Spaß gemacht,
den vorzutragen. Also ich habe dem Marco da relativ früh zugesagt,
also was heißt früh, bei Meet on Street in Nürnberg, da hat er mir das erzählt.
Da habe ich gleich gesagt, ja, mache ich.
Habe dann aber durch, ja, zeitbedingt dann an der Präsentation noch wirklich
bis vor der Messetür, ja, daran gearbeitet.
Hat aber alles geklappt und erstaunlich viel positives Feedback.
Also ich habe mich auch sehr gefreut über die Leute, die direkt im Anschluss
dann noch mit mir quatschen wollten.
Und dafür war das super. Leider habe ich dann nicht mehr viel mitbekommen vom
German Street Photo Festival.
Pias Vortrag, der dann im Anschluss kam, den habe ich mir dann noch ein bisschen
anhören können und alles andere musste ich leider so beim Vorbeilaufen kurz überfliegen.
Sehr schade, weil doch relativ viele ja auch da waren aus unserer Community,
aber da war so viel los und hatte auch einen Termin mit,
einem der Organisatoren von der Fotopia, der einfach sehr neugierig war,
was man so ändern könnte oder wie ich einfach über über das Ganze denke und
wir hatten auch vorher Ideen gehabt, was man machen könnte, wo ich dann leider absagen musste.
Vielleicht erwähne ich noch kurz, warum ich nur so kurz dort war.
Ich hatte vorher schon, Monate vorher, Rico zugesagt, bei einem Event,
Rico-GR-Event, dabei zu sein in Rom.
Und habe auch noch versucht, nicht dorthin zu gehen.
Also ich habe, das ist so, dass Rico und ich planen ja oft diese,
wir haben diese GR Cities Events, nennt sich das, in Europa,
wo wir die Community treffen vor Ort und machen ein paar Vorträge, ein Fotowalk.
Und ich bin dort, um das Ganze mal zu dokumentieren für Rico selbst,
also für deren YouTube-Kanal.
Und dann hatten wir halt Rom so grob festgemacht, es war noch nicht in Stein
gemeißelt, aber wir haben gesagt, grob, 23.
September, ich habe gesagt, ja, ich bin dabei,
ja, und dann kamen von allen Seiten plötzlich,
Anfragen wegen der Photopia und ich habe mich total gefreut,
habe zu allem auch wieder ja gesagt, so, ja klar, ich bin hier,
diesmal bin ich dabei, machen wir, wir sehen uns und du warst ja auch dabei
und ich meinte auch, ja, wir sehen uns,
und dann merke ich erst, oh, der 23., das ist ja der Samstag an dem Wochenende
und ich kann ja auch nicht in Rom einfach am 23.
Morgens antanzen, sondern muss dann Freitagabend schon anreisen.
Ja, dann hat Rico da auch Verständnis gehabt, dass ich da mehr Chancen für mich
gesehen habe, bei der Fotopia zu sein und hat dann noch gesagt,
ja, es wäre ja toll, wenn du das noch wahrnehmen kannst.
Und dann haben sie aber mitbekommen, dass einige der Teilnehmer schon Flüge
gebucht hatten und Hotels.
Ja, und dann konnte ich nicht mehr sagen, nö, ich gehe trotzdem zur Fotopia.
Weil ich habe ja zuerst zugesagt und das war ja für die Community.
Und dann dachte ich, ich möchte jetzt nicht der Grund sein, dass einige da jetzt
ihren Flug stornieren müssen oder im schlimmsten Fall nicht stornieren können.
Genau, aber es hat ja doch geklappt, dass ich dann Donnerstag und Freitag da
sein konnte und freue mich auf jeden Fall aufs nächste Jahr und habe auch schon mitbekommen,
dass es dieses Jahr auf jeden Fall das beste Jahr zu sein gewesen scheint.
Kann das sein? Ja, ich glaube, was die Besucherzahl anging, war das nochmal
eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr.
Und es war jetzt ja das dritte Mal, dass die Messe stattgefunden hat und da
doch ein deutlicher Aufwärtstrend zu verzeichnen war, was ja einmal auch zu erwarten war,
weil die Premiere ja unter Corona noch stattgefunden hat unter den Beschränkungen.
Und ja, aber spannend.
Ja, manchmal kollidieren dann die Dinge so und man versucht dann allen gerecht
zu werden, alles irgendwo wahrzunehmen. Aber ja, man kann sich dann nicht teilen.
Nein, leider nicht. Noch nicht. Ja, noch nicht. Du hast gesagt,
du hast dich da auch mit einem der Veranstalter oder der für die Planung zuständig
ist, für die Fotopia zusammengesetzt, um mal so ein bisschen deinen Input zu geben.
Ist das noch geheim oder kannst du vielleicht konkret auch sagen,
was so ein, zwei Punkte waren, die du demjenigen dann mitgegeben hast?
Ja, also geheim ist da eigentlich nichts, weil es ging wirklich nur um meinen
Eindruck und ich habe ein paar Ideen vorgeschlagen.
Allerdings tat ich mich auch ein bisschen schwer in dem Moment,
das Ganze auch wirklich zu überschauen von meiner Perspektive her.
Weil ich bin ja da wirklich rein und dann ging es sofort los mit,
ich muss jetzt hier sein, ich muss jetzt da sein und dann hatte ich mich halt
mit dem Kollegen getroffen,
ich weiß nicht, ob der erwähnt werden will, aber ich sage jetzt einfach mal
keinen Namen und dann hat er mich aber ganz nett durch die ganze Messe geführt
und wir sind wirklich überall hin und haben in der Zwischenzeit dann gequatscht.
Ich musste ihn dann auch, ich konnte ihm dann auch nur 30 Minuten geben.
Also wir hatten eigentlich eine Stunde geplant, aber es ging einfach nicht anders.
Da haben sich auch viele Termine so am Messetag selbst, also am ersten Tag selbst schon ergeben.
Und dann war das, tut mir leid, ich habe nur 30 Minuten.
Naja, und aber mein, ja, was ich sagen kann, ist einfach die Atmosphäre ist
auf jeden Fall eine ganz andere als man man von der Photokina zum Beispiel kennt.
Natürlich sind die Räumlichkeiten, also die Hallen sind, ich glaube,
wir haben zwei Hallen, richtig?
Zwei Hallen auf der Photokina sind das mehrere Hallen gewesen, auf mehreren Etagen.
Und dann ist das Ganze natürlich eine ganz andere Dimension.
Aber gefühlt ist einfach auch bei der Photokina meiner Meinung nach macht ein
bisschen die Besucherschaft auch ein bisschen anders.
Also du hast auf jeden Fall auch viele jüngere Leute, die einfach neugierig sind nach Technik.
Und Social Media war natürlich auch ein großes Thema.
Wir wissen natürlich nicht, wie sich die Fotokina entwickelt hätte.
Also Social Media wurde auch immer mehr ein Thema.
Vielleicht hätte sich das ja auch in die Richtung entwickelt.
Aber ganz gut gefällt mir an der Fotopia die...
Die Gestaltung der einzelnen Stände, also da hatten ja die Aussteller alle sehr
viel Freiheit auch und mit den ganzen Containern, die ja auch da stehen,
also es ist ja, um auch so ein bisschen Hamburg-Flair reinzubringen,
das hat mir auch gefallen und es gab immer mal wieder auch einen Ort,
wo man sich kurz zurückziehen konnte.
Das hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen.
Auf der Fotokina war das immer so, du hast einen Stand nach dem nächsten und
dann irgendwann hier ist die Food Corner, setzt euch alle hier hin und esst mal und trinkt.
Und total laut und wuselig. Und sowas gab es bei der Fotopia zwar auch draußen,
aber irgendwie war es trotzdem ein bisschen netter.
Es hatte dann so ein bisschen mehr, bisschen Biergarten-Flair,
also ganz entspannt und musstest auch nicht unbedingt eng neben anderen sitzen,
wenn du nicht wolltest. Und ja, generell etwas entspannend.
Ich hatte Ihnen, glaube ich, gesagt, das hat so ein bisschen was von so Mindspace oder Rework-Ambiente.
Man kann sich irgendwo hinsetzen mit dem Laptop, man arbeitet noch ein bisschen,
man wird in Ruhe gelassen.
Und bei der Fotokina war das alles eher hinter Wänden. Da gab es so eine Business-Bereiche,
wo du dann arbeiten konntest.
Das war dann sehr getrennt zwischen den Konsumenten oder den Hobby-Fotografen.
Und dann hattest du die Profi-Fotografen, die hinter den Wänden ihre Deals machen
oder Kundengespräche, also Gespräche mit dem Hersteller.
Und dann die Leute, die dort rein geschäftlich sind. Das war dann immer sehr getrennt.
Und bei der Fotopia war das alles ein bisschen offener.
Ja. Ansonsten an Vorschlägen weiß ich jetzt gar nicht mehr, was ich ihm vorgeschlagen hatte.
Ich glaube, ich hatte ihm gesagt, dass es doch toll wäre, wenn man bestimmt Inhalte nach der,
Messe zur Verfügung stellt über das Jahr bis zum nächsten Event,
bis zu der nächsten Messe, dass man irgendwie sich ein paar Inhalte,
die man verpasst hat, nochmal ansehen kann. Zum Beispiel wie ein Vortrag.
Ich hatte ihn dann auch gefragt, kann ich meinen Vortrag überhaupt hochladen?
Ist das rechtlich in Ordnung? Ja, ist sich nicht ganz sicher,
aber er würde mal fragen, aber es sollte gehen.
Und ich habe das ja auch auf meinem deutschen YouTube-Kanal einfach hochgeladen,
weil ich wollte das einfach anbieten für Leute, die es nicht geschafft haben.
Und wenn die Fotopia da einen eigenen Kanal vielleicht pflegen kann mit interessanten
Inhalten, also wir hatten ja alle auch nicht Zeit, uns jeden Vortrag anzusehen.
Gleichzeitig will die Fotopia natürlich auch, dass die Menschen vor Ort sich
das anschauen und auch sich ein Ticket kaufen und so weiter, ist klar.
Aber jetzt, wo die Messe vorbei ist, könnte man ja ein paar Inhalte freischalten,
falls die aufgezeichnet wurden, sodass man irgendwie auch eine Quelle hat.
Also ich hatte ihm dann zum Beispiel den, die sagt er sicherlich,
der B&H Fotostore in New York etwas, dieser große Megastore.
Die haben ja einen eigenen YouTube-Kanal auch, wo sie regelmäßig ihre Vorträge,
die sie auch in Vortragsräumen halten.
Also die machen regelmäßig Events mit Vorträgen und die stellen sie einfach
kostenlos hoch auf ihren YouTube-Kanal, kann man sich angucken.
Und dadurch wurde ihr Kanal so ein bisschen auch eine Quelle für Leute, die lernen wollten.
Und ich finde, das würde Sinn machen. Mhm.
Ob die das mitnehmen oder nicht, weiß ich nicht. Ja. Ob das überhaupt machbar ist, aber.
Ja, auf jeden Fall ein sehr, sehr guter Vorschlag, der dann auch ein bisschen
die Zeit überbrücken würde zwischen den Messen, dass die Fotopia dann doch irgendwo
präsent auch bleibt über diese Inhalte.
Und ja, klar, auf der einen Seite kann man natürlich verstehen,
dass die Wertigkeit eines Tickets hochgehalten werden soll.
Also die Menschen bezahlen ja auch dann Geld und wenn dann im Nachhinein die
Inhalte kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, ist das natürlich immer so eine Sache,
wo ich als Veranstalter mir überlegen muss, wie das ankommt nach draußen.
Aber es gibt ja das Beispiel, das du erwähnt hast, die OMR-Messe,
Online Marketing Rockstars,
ist ja einmal im Jahr auch in Hamburg ein Riesenevent in den Messehallen und
die stellen einen Großteil ihrer Vorträge dann auch oder streamen das zum Teil sogar live.
Und ich glaube, bei denen geht das ganz gut auf und ich habe irgendwo auch mal
gesehen auf der Fotopia-Seite, dass es da auch so einen Community-Bereich gibt
oder dass das Ziel auch ist,
die Fotopia und da drumherum so eine Community auch aufzubauen und dafür wäre
natürlich so solche Inhalte ideal, wenn man dann sowas bietet.
Wäre ich auf jeden Fall dafür.
Ja, sie müssten halt, also bei den, äh, OM Rockstars, die machen ja,
äh, die machen ja mal ein ganz großes Tralala, wenn's losgeht.
Also, es ist ja ein Riesen-Event und Riesenbühne und, äh, fast schon eigentlich
eine, eine, eine Party mit Netzwerken. Ja.
Es muss ja nicht genauso, also die Fotopia muss sich das ja nicht genauso abschauen,
aber ich glaube, dort möchte man wahrscheinlich hingehen, um einfach dabei zu sein.
Und ich glaube, es geht ja auch sehr viel ums Netzwerken in dieser Branche.
Und das, denke ich, ist auch ein großer Aspekt, den wir alle dort wahrnehmen, ist das Netzwerken.
Dass man, also einen Vortrag ansehen klar, du kriegst dann Informationen zu einem Thema,
aber du kannst halt keine Fragen stellen im Anschluss und das kannst du halt
auf der Fotopia und dann könnte man ja Vorträge einfach dann auch wenn sie zu Ende sind,
abbrechen also und den Rest nicht mehr online stellen und dann sagt für die
Fragen, da kommt ihr halt vorbei und,
dieses Thema Netzwerken und dabei sein und,
Leute anfassen können und so weiter das, vielleicht kann man das ja mehr hervorheben
Und dann finde ich schon, dass man Content ruhig auch freigeben kann.
Ja, das Erlebnis spielt eine ganz große Rolle. Du hast es ja auch gesagt,
die Atmosphäre, die du da gespürt hast und das ist ja ein großer Wert an sich
auch und ein Argument dafür auch persönlich vorbeizuschauen,
wenn es dann möglich ist.
Das ist nochmal natürlich was ganz anderes. Wir haben es auch erlebt bei unseren
Vorträgen, dass da im Nachhinein dann sich noch ganz viele Gespräche ergeben haben.
Man ist dann ja auch greifbar und ansprechbar. Du hast es genauso gemacht nach
deinem Vortrag und davor auch noch den Austausch gehabt mit vielen.
Ja, also das ist auf jeden Fall, ersetzt den Messebesuch nicht.
Genau. Man trifft ja auch Leute, die man lange nicht mehr gesehen hat.
Dann hat man viel nachzuholen.
Es gibt dann ganz viele Themen, die man dann irgendwie ansprechen möchte oder besprechen.
Und dann läuft man auch Leuten über den Weg, die man noch nie gesehen hat.
Aber irgendwie kennt man sich und dann muss man sich jetzt nochmal neu kennenlernen.
Also man muss sich schon dann immer Zeit nehmen für jeden, aber man kriegt die
Gelegenheit dann auch nur an einem Ort wie dort.
Und wir haben jetzt in Deutschland ja auch immer weniger oder ich denke mal,
mir fällt jetzt auch kein anderes Event oder Messe mehr ein.
Ich glaube, wir haben jetzt nur noch die Fotopia und alles andere wird ja so langsam verschwinden.
Ja, eher so kleinere Events dann und die Fotofestivals, die dann noch stattfinden,
sowas wie Zingst oder in Oberstdorf, aber ja,
natürlich nicht in dieser Dimension und mit diesem Programm,
was in alle Richtungen geht.
Genau. Genau. Samuel, du hast ja auf der Fotopia oder im Rahmen des German Street
Photography Festivals einen Vortrag gehalten,
das ist erwähnt, wo du nochmal ein bisschen mehr Einblick auch gegeben hast
in deine aktuelle Street Fotografie oder in den Wandel, den du durchgemacht hast.
Das haben wir ja im vergangenen Interview hier auch drüber gesprochen,
dass du jetzt nicht mehr so mittendrin in Hamburg bist, in einer großen Stadt
und dass sich durch den Umzug aufs Dorf deine Fotografie doch stark auch verändert hat.
Du hast da einen sehr spannenden Vortrag gegeben, wo du Tipps gegeben hast,
wie das auch funktionieren kann, wenn man in weniger trubeligen Orten wohnt,
dass da auch Street-Photography auf jeden Fall möglich ist.
Und das ist daran anknüpfend oder aus diesen neuen Erfahrungen hast du ja auch gesagt,
dass du Stück für Stück dahin kommen möchtest, dass du daraus eigene Reportagen
entwickeln möchtest, mehr Fokus auf deine eigene Fotografie legen möchtest,
neben den ganzen YouTube-Aktivitäten,
die du natürlich auch weiter hast, aber dass dir das eben auch enorm wichtig ist.
Aber dass es nicht was ist, wo du ständig einen Zwischenstand gibst,
sondern wo du eher hinter den Kulissen dran arbeitest, um dann irgendwann rauszukommen
mit einem Buch, mit einer größeren Ausstellung, mit diesen Dingen.
Jetzt in den vergangenen Monaten, die dazwischen liegen, zwischen unserem Gespräch,
was ist da passiert in diese Richtung?
Wie ist der aktuelle Stand, was deine eigenen fotografischen Projekte angeht?
Hm, okay.
So einer Müdigkeit ein bisschen, ja, breit gemacht hat, was Street-Fotografie angeht.
Also na klar, die Pandemie hat da auch einen großen Teil beigetragen zu,
aber generell, wenn man das ein paar Jahre macht und man hat jetzt irgendwie
keine höhere Mission, dann wird das schnell, ja, etwas beliebig und man fragt
sich dann schnell, wozu macht man das?
Also einer der Projekte, der natürlich immer weiterlaufen wird,
ist, dass für mich ein Street-Fotografie auch immer etwas dokumentieren bedeutet
und am besten das eigene Umfeld.
Und ich werde weiterhin, also ich lebe ja nicht mehr in Hamburg,
ich sage trotzdem, dass Hamburg meine Stadt ist, weil alles andere um mich herum
hier in meiner Gegend ist halt keine Stadt.
Also meine Stadt, die nächste Stadt ist Hamburg und ich bin auch relativ häufig
in Hamburg und werde weiterhin dort fotografieren und freue mich einfach,
wenn ich immer wieder was in den Pool werfen kann, in meinen Archiv an Bildern
und eventuell entsteht irgendwas über Hamburg.
Das wäre mir persönlich wichtig, weil ich dort gelebt habe eine lange Zeit,
also mein ganzes Leben eigentlich.
Laufen gelernt habe ich zwar in Japan, aber es ist trotzdem ein Jahr,
ein Jahr weniger in Hamburg verbracht.
Ja, und dann kam halt irgendwann auch der Gedanke, es müssen irgendwie auch
ein paar Projekte her, es ist irgendwie nicht mehr spannend genug,
einfach nur auf der Straße zu sein.
Also ich genieße es total, jetzt gerade, wo ich nicht mehr in der Stadt lebe,
genieße ich es auch total, einfach nur in der Stadt zu sein und kein größeres
Ziel zu haben, kein Projekt, sondern einfach nur zu beobachten.
Das macht mir nach wie vor Spaß.
Allerdings geht es dann nur um Spaß haben. Und das ist auch völlig in Ordnung.
Aber dadurch, dass ich zeitlich einfach nicht mehr in der Lage bin,
so viel Streetfotografie zu machen, muss ich auch oft entscheiden,
gehe ich jetzt in die Stadt, um Spaß zu haben oder nutze ich die Zeit,
um an irgendetwas zu arbeiten.
Und ich habe realistisch gesehen eigentlich maximal einen Tag in der Woche,
wo ich wirklich nur fotografieren könnte.
Und dann auch nicht den ganzen Tag eigentlich. So, das heißt,
ich muss mir das schon wirklich gut einplanen.
Wenn ich jetzt ein neues Projekt zum Beispiel starten sollte,
dann hätte ich vier Tage im Monat und dann rechnet man sich so aus,
wie viele Tage brauche ich?
Oh, dann brauche ich vielleicht zwei Jahre für dieses Projekt.
Okay, kann ich das machen?
Lohnt sich das? Ich muss dann wirklich Entscheidungen treffen.
Es ist ja nicht einfach so, ich bin jetzt fünf Tage die Woche in der Stadt und
heute habe ich ein bisschen für dieses Projekt gesammelt, morgen habe ich zufällig
für das andere Projekt gesammelt.
Das ergibt sich leider nicht mehr so. So, nun ja, und dann bin ich aufs Land
gezogen 2021 und hatte einfach plötzlich auch die Lust, etwas Neues zu probieren.
Ich habe zwar vorher schon Reportageprojekte gemacht, das war auch ein bisschen
der Grund, warum ich in die Street-Fotografie gekommen bin, weil ich einfach
Fotojournalismus und Reportagefotografie gerne machen wollte.
Und persönliche Projekte in dem Bereich auch gemacht habe.
War das nie etwas, was mich wirklich vorangebracht hat. Also etwas,
wo du sehr viel Energie und Zeit und eigenes Geld stecken musst.
Und die Street-Fotografie, die kostet halt nichts und hat aber Elemente,
die man auch in der Reportage-Fotografie hat.
Von daher war das dann so eine Art Training und wurde dann immer auch mal ein bisschen ernster.
Großer Teil dann natürlich auch von meiner Fotografie. So, und jetzt kommen
wir zu aktuellen Projekten. Also was habe ich hier gemacht auf dem Land?
Also naja, es sind alles noch Projekte, die am Laufen sind.
Das konkreteste Projekt,
was jetzt hoffentlich in diesem Jahr oder im Frühling ein Ende findet,
ist das Projekt, das ich in der Pandemiezeit angefangen habe,
was den Übergang von Stadt auf Land zeigen soll.
Aber auch meine persönliche Entwicklung als Fotograf.
Ich fotografiere alles zu, ich werde ein bisschen selektiver und da ist auch
ein großer Aspekt, dass ich zum Beispiel früher mal ganz oft gesagt habe,
ja, Ziehtfotografie ist ja Dokumentarfotografie und man muss alles dokumentieren, so wie es ist.
Und ich zeichne die Realität ab und das Schöne an der Realität,
aber auch das Nicht-so-Schöne und ich schaue mir die Welt an und ich möchte
euch zeigen, wie ich die Welt gesehen habe, so in dem Sinne.
Aber je mehr ich Street-Fotografie mache, desto mehr finde ich es spannender,
das irgendwie persönlicher zu machen.
Also, weil jeder kann ein Gebäude fotografieren.
Das ist jetzt keine große Kunst. Und es wird irgendwann einen historischen Wert
haben, wenn dieses Gebäude vielleicht nicht mehr existiert.
Aber so richtig, also selber als Fotograf steckt man da jetzt oft nicht drin,
es sei denn, man macht irgendwie was ganz Kreatives draus.
Und da ist mir zum Beispiel einmal aufgefallen, dass jedes Mal,
wenn ich schwarz-weiß fotografiere,
fange ich an, die Welt ein bisschen anders zu fotografieren,
also weniger darauf zu achten, dass man genau erkennt, wo es ist oder in welcher Zeit ist Spiel,
so ein bisschen das Zeitlose reinzubringen und auch ein bisschen die Stimmung zu ändern. dann.
Und das ist auch etwas, was mich lange Zeit gestört hat, dass ich irgendwie
schwarz-weiß und Farbe fotografiert habe.
Ich mache immer noch beides. Ich habe auch, also ich muss mich nicht entscheiden.
Ich habe mich zwar jetzt ein bisschen mehr auf schwarz-weiß konzentriert und
werde mich auch weiterhin erstmal darauf konzentrieren.
Aber liegt einfach daran, dass ich etwas mehr von der Realität nehmen kann aus
meinen Bildern. Und das gefällt mir nicht ganz gut.
Das macht mir auch ein bisschen mehr Spaß, Sachen zu entdecken, die...
Es ist ja einfach auch subjektiv, was man fotografiert, auch wenn man in Farbe fotografiert.
Man selber entscheidet ja, was man fotografiert und wie man es fotografiert.
Aber ich habe das Gefühl, dass ich halt in Schwarz-Weiß oder Monochrom noch
ein bisschen mehr meine Interpretation noch mit reinbringen kann und weniger Ablenkung habe.
Das war eine kleine Änderung und das findet halt alles in diesem Buchprojekt
statt, das hoffentlich ein Buch wird, dokumentiert aber auch meine Erlebnisse in dieser Zeit.
Also ich weiß, es klingt ein bisschen kompliziert, aber Pandemie ist ein Kapitel,
Leben und Tod ist ein Kapitel, hat aber auch Verbindung mit aufs Land ziehen
und das dritte ist so eine Art Neuanfang, wo zum Beispiel mein Sohn eine Rolle spielen wird.
Das hört sich jetzt vielleicht an, oh, das kann alles zusammenpassen,
aber könnte auch nicht zusammenpassen.
Und ich bin an einem Punkt, wo ich noch nicht die perfekte Formel gefunden habe,
um das nicht zu chaotisch zu machen.
Ich brauche da, glaube ich, noch ein bisschen Mut, einfach eine Entscheidung zu treffen.
Aber so die Bilder sind eigentlich fast alle ausgewählt.
Wie man sie jetzt aneinander reiht, ist halt ein bisschen die Aufgabe.
Und ob das Ganze nicht etwas zu viel wird, ist dann auch noch die Frage.
Ich bin sehr interessiert und werde es wahrscheinlich auch machen,
dass ich noch einen Buch-Workshop irgendwo mache.
Also bei, ich glaube, der Wolfgang Zuborn, der bietet die ja an und wollte auch
sehr gerne beide mitmachen.
Er bietet immer einen Basis- und einen fortgeschrittenen Workshop an.
Und diesen Grundkurs habe ich leider verpasst. Im Dezember gibt es dann,
glaube ich, den fortgeschrittenen.
Den werde ich sehr wahrscheinlich mitmachen, wenn er noch Plätze hat.
Also ich versuche mich irgendwie weiterzuentwickeln.
Ich arbeite auch mit ein paar Leuten zusammen, die mir dann Feedback geben und
mit mir daran zusammenarbeiten.
Aber ich kann jetzt noch nicht genau sagen, wie das Ganze am Ende aussehen wird.
Aber es geht darum, dass ich, es ist wirklich total persönlich,
es zeigt einfach nur, was ich in dieser Zeit erlebt habe und gesehen habe und
wie sich das, man sieht ja auch anhand der Bilder, also ich gehe davon aus,
ich sehe das jedenfalls, man sieht eine kleine Entwicklung.
Und ohne jetzt zu spoilern oder so, aber da ist zum Beispiel ein Bild ganz am
Anfang, dass so eine Art.
Man sieht dann schon, was sich anbahnen wird sozusagen und das habe ich unbewusst
gemacht, aber im Nachhinein merkst du dann, ach guck mal, ich habe das Bild
gemacht, weil ich irgendwie schon gesehen habe, was kommt und das ist super
interessant, wenn man das in seiner Arbeit später sieht,
Und merkt, warum hat man jetzt an diesem Moment an das gedacht?
Und später merkt man, ach ja, weil das ja im Hintergrund ein Thema war,
aber in dem Moment hat man es vielleicht nicht super bewusst wahrgenommen.
Und das macht mir im Moment ganz viel Spaß, solche Sachen zu entdecken.
Ja, ansonsten kleinere Projekte, die ich jetzt versuche zu starten,
also nichts Großes noch.
Bei mir ist auch so, ich versuche nicht zu viel auf einmal mir vorzunehmen.
Es gibt jetzt hier so ein paar Geschichten, die man fotografieren kann in meiner
Umgebung in Niedersachsen, wo ich jetzt immer mehr nach und nach so ein bisschen
auch meine Kontaktliste erweite und Leute kennenlerne, die mir da helfen können.
Da werde ich jetzt so ein bisschen Recherche machen, Leute besuchen,
so ein bisschen versuchen, mich erstmal reinzukuscheln in die Dörfer hier,
damit sie mich akzeptieren und sehen und dann fange ich an zu fotografieren.
Das war übrigens auch, das glaube ich, sollte ich noch erwähnen,
war auch ein ganz wichtiger Punkt in meiner Präsentation, ist,
dass gerade wenn man auf dem Dorf lebt, als Street-Fotograf sollte man,
erstmal nicht, ich würde sagen, erstmal nicht fotografieren,
gerade wenn man neu hinzugezogen ist,
sondern erstmal dafür sorgen, dass der erste Eindruck nicht gleich ein negativer Eindruck wird.
Und was ich zum Beispiel gemacht habe, ist ich, also bis heute,
ich wohne jetzt hier schon fast drei Jahre.
Habe ich noch nicht in meinem Dorf fotografiert. Also 100% nicht,
stimmt nicht, aber ich habe meine kleine Rico in meiner Jackentasche und ich
hole sie dann immer kurz raus, wenn ich irgendwas sehe.
Aber es sind eigentlich nicht Menschen, die ich fotografiere.
Und natürlich, der Sinn dahinter ist natürlich, dass man mich erstmal einfach
als Menschen kennenlernt, oder jetzt auch als Vater, der jetzt hierher gezogen
ist, um Familie aufzubauen.
Und mein Sohn wird ja hier auch wahrscheinlich irgendwo in den Kindergarten
gehen, zur Schule gehen und so weiter.
Und wenn die Eltern dann irgendwann sehen, ach guck mal, das ist der Sohn von
dem Fotografen hier, der uns die ganze Zeit fotografiert. Also das ist dann
auch für ihn nicht so toll.
Und dann hatte ich ja nach der Präsentation jemanden, der kam dann zu mir und
sagte mir oder hat gleich gefragt, so wie schaffst du das eigentlich,
dass die Menschen in deinem Dorf dich nicht hassen?
Und dann habe ich gleich schon vermutet, dass irgendwas schief gelaufen ist.
Was meinst du, was passiert?
Und dann sagt er, ja, er wird mit Steinen beworfen bei sich und wurde auch schon
als Perverser beschimpft und so weiter.
Und dann habe ich ihn einfach gefragt, so, okay, wie fotografierst du denn in deinem Dorf?
Und dann, ja, ich habe dann meine Kamera um den Hals und laufe dann rum und
man kennt mich eigentlich schon, weil ich einen Fotoclub habe und solche Sachen.
Aber dadurch, dass er halt gleich loslegt mit dem Fotografieren,
ja, gerade so eine ein Genre wie Streetfotografie, wo man ja nicht fragt vorher.
Das ist halt schwierig. Und das Traurige ist ja dann, wenn du einmal einen schlechten
ersten Eindruck hinterlassen hast, kannst du den ja auch nicht mehr,
das kannst du ja nicht mehr ändern.
Und dadurch konnte ich ihm nur raten, ins nächste Dorf zu fahren und es dort
zu versuchen, weil das eigene Dorf kann er jetzt streichen.
Verbrannte Erde hinterlassen. Genau. Und es gibt ja auch diesen Spruch, ähm,
Was war das mal? Don't shit where you eat oder sowas? Naja, es gibt so Sprüche, ne?
Oder nicht dann niemanden beim Arbeitsplatz daten oder solche Sachen.
Also man muss immer aufpassen, dass man die Umgebung, die man halt nicht kontrollieren
kann, in der man halt auch festsitzt, dass man die möglichst vorsichtig behandelt.
Weil man hat halt, man kann es sich halt auch schwer machen.
Ja, und ja, ansonsten würde ich sagen, das sind erstmal so die Hauptprojekte.
Ja, ein schöner Hinweis jetzt an das, was du zuletzt gesagt hast,
sich erstmal dann ein bisschen auf die Umgebung einlassen.
Also je kleiner der Ort ist, je behutsamer ist es da sicherlich ratsam vorzugehen.
In der Großstadt ist es natürlich dann was anderes, das soll jetzt nicht bedeuten,
dass man da irgendwo respektlos unterwegs sein kann und dann denkt,
naja, ich sehe die Menschen ohnehin nicht wieder,
das natürlich auch nicht, aber es ist natürlich was ganz anderes,
da ist die Anonymität doch größer, das alles ist auf dem Dorf dann nicht gegeben.
Da ist es ein sehr, sehr kleiner Kreis, die Menschen kommunizieren untereinander
auch sehr, sehr viel und wenn jemand neu dazukommt, dann sprechen sich Dinge
eben auch ganz, ganz schnell um.
Das kann positiv sein, das kann negativ sein und von daher kann ich sehr gut
nachvollziehen, wie du da vorgehst, um erstmal reinzukommen.
Und das ist ja auch dein Ziel in deiner Fotografie, tiefer zu gehen,
langfristiger zu arbeiten und da passt das ja hervorragend rein.
Ja, also einen Hinweis kann ich auch noch geben oder einen Tipp ist,
erst mal bei lokalen Veranstaltungen dabei zu sein und dann kann man dort natürlich
fotografieren, weil viele dort fotografieren. Ja.
Und dann würde ich aber auch dort mich nicht zu sehr auf die Gäste konzentrieren,
sondern versuchen eher, das größere Ganze zu sehen und nicht auf einzelne loszugehen.
Das kann man dann vielleicht im dritten Jahr machen oder so.
Aber dass man erstmal dabei ist, dort auftaucht, vielleicht mit der eigenen
Familie noch, wenn das das nähere Umfeld ist, damit man erstmal ein Teil der
Gemeinde wird sozusagen.
Und dann kann man aber auch langsam danach anfangen, diese Veranstaltungen oder
diese Events wirklich zu dokumentieren.
Und also ich habe dann auch hier, ich habe das auch in meiner Präsentation kurz
gezeigt, gibt es diese Faslam-Tradition.
Das ist so eine Art Karneval hier in Niedersachsen.
Die machen einen Umzug und es gibt dann auch, das nennt sich dann so ein Schnorrentag,
also da, wo sie dann an die Türen gehen und nach Essen und Trinken betteln.
Das gehört irgendwie dazu, das ist eine Tradition.
Und dort bin ich einfach auch mal aufgetaucht und dann gemeldet mit meinen Kameras
und habe dann einfach so getan, als wäre ich jetzt hier offiziell der Fotograf, der das dokumentiert.
Dann war ich natürlich einer von fünf oder so. Aber man hat mich dann gleich
registriert als, ah, der dokumentiert das alles hier.
So, das ist dann, man muss dann halt entweder total offensichtlich dabei sein
als Fotograf oder eher verdeckt und nicht so offensichtlich. Richtig.
Und dann haben mich auch viele Dorfbewohner auch von anderen Dörfern und so,
die dann dazugekommen sind, die kannten mich ja dann auch nicht,
aber haben mich da angesprochen und gefragt, so nach Details gefragt zur Veranstaltung, nach Abläufen.
Die haben halt gedacht, ich weiß Bescheid, ich bin irgendwie Teil von der Veranstaltung.
Und dann musste ich immer sagen, nee, ich bin nur hier, ich fotografiere und
dann, ach so, für die Wochenzeitung und so und sage ich immer,
ja, eventuell für die Wochenzeitung, weiß ich noch nicht und dann,
kamen dann auch zum Beispiel.
So Vereinsmitglieder oder Vorsitzende auf mich zu und haben gesagt,
du bist ja hier den ganzen Tag fleißig am Fotografieren, so,
kann man dir irgendwas Gutes tun und so und dann merken die,
dass du ja was machst für die,
also ich habe denen dann auch gleich gesagt, also wenn Leute fragen,
Da habe ich gesagt, ich mache das für euch. Ich wollte euch die danach schicken.
Ich habe gesagt, ich bin Fotograf, ich bin hier hinzugezogen.
Ich finde das total spannend hier.
Und schicke euch einfach mal die Bilder. Und dann, ja super,
vielen Dank. Da sind jetzt noch nicht so viele Rückmeldungen gekommen.
Ich habe jetzt einigen was geschickt.
Aber ich habe die ja auch persönlich vor Ort gesehen. Und die haben echt versucht,
mir da irgendwie was zurückzugeben.
Und das ist ein schöneres Gefühl, wenn man erstmal...
Zeigen kann, dass man was geben kann, bevor man gleich was nimmt.
Und ich weiß jetzt zum Beispiel, wenn ich jetzt auf die gleichen Personen nochmal
zugehe, jetzt vielleicht über E-Mail oder Anrufe im Verein oder so,
dann wird man wenigstens einen Bezug haben. Ach ja, letztes Jahr,
da hast du ja hier acht Stunden uns fotografiert.
Ja klar, kannst du vorher schon früher dabei sein und beim Aufbau zugucken oder
sowas. Weißt du, so entwickelt sich das halt.
Also das ist jetzt schon, jetzt so langsam ist die Zeit, wo die anfangen jetzt
sich zu treffen und zu organisieren und zu schauen so, ja, was machen wir denn
jetzt hier im nächsten Jahr im Februar?
Und auf sowas muss man halt dann achten und sich so langsam,
ja, langsam das Dorf infiltrieren.
Ja, das Vertrauen aufbauen. Jetzt weiß man, was mit deinem Namen anzufangen kann.
Kennt nicht nur dein Gesicht, sondern weiß auch ein bisschen was über dich, was du da treibst.
Und mit jedem Mal, wo du dann präsent bist auf Veranstaltungen,
wird das weiter wachsen.
Und das kann nur positiv sein für die Fotos, die dabei rauskommen.
Ja, weil ich will dir noch ganz kurzes Beispiel geben.
Der Autohändler von uns zum Beispiel, wo wir unser Auto gekauft haben,
der ist auch relativ in der Nähe.
Dort sind wir auch jetzt öfter mal wieder gewesen, um unser Auto mal auszutauschen.
Das ist ein bisschen zu klein geworden für uns.
Naja, und mein Kontakt dort ist ein sehr junger Typ, also der ist auf jeden
Fall jünger als ich, könnte mein Bruder sein.
Der hat auch irgendwann mich einfach angeschrieben, weil er gesehen hat,
ich habe das Auto auf meine Firma gekauft sozusagen.
Und dann hat er gesehen, ah, Fotograf und so, hat meine Webseite angeschaut
und dann hat er mich einfach privat mal angeschrieben, meinte,
Leute, ja, hier, ich bin im Schützenverein, so und so,
hab gesehen, dass du ja Fotograf bist, vielleicht hast du ja Zeit,
nächstes Jahr unser Jubiläum, vielleicht da ein Gruppenfoto von uns zu machen
und so weiter. So ergeben sich Sachen.
Und dann jetzt, weißt du, dann kriege ich gleich wieder Ideen.
Ah, Schützenverein, ja, ist auch so eine Welt, die ich nicht so wirklich kenne.
Hab ich ihnen gesagt, ey, wenn ihr das nächste Mal irgendwas habt,
Veranstaltung, dann komm ich einfach mal vorbei. Wobei, ich habe ihn sogar angeboten,
ich mache das Gruppenfoto umsonst.
Ich meine so, eventuell mache ich es einfach umsonst.
Wenn ich da bin, mache ich das für euch.
Ich hätte aber auch Lust, irgendwie ein bisschen mehr zu machen.
Weil ich halt an solchen Projekten auch immer suche und ich finde es total spannend,
also ein großes Thema für mich ist auch immer Kultur und Tradition,
also gerade dort, wo ich dann lebe.
Ich als halb Deutscher, halb Japaner habe ja mit zwei verschiedenen Kulturen
auch zu tun und finde das immer halt sehr spannend, wie jeder so seine Kultur lebt.
Und in der Stadt hast du halt leider, oder es ist schwieriger,
dass du dann noch, ja, so alte Traditionen noch findest.
Und wir haben so viele Veranstaltungen und Events jedes Wochenende,
da in der Masse geht das immer so ein bisschen unter. Im Dorf ist es dann so, wenn.
Der Nachbarort ein Schützenfest hat, dann kommen dann die anderen Schützenvereine
auch vorbei. Es ist ja nicht weit weg.
Und dann wird im Dorf ist dann die ganze Straße blockiert. Du kommst halt nicht
mehr nach Hause mit dem Auto.
Okay, aber dann steigst du halt aus und irgendwo kannst du halt irgendwo parken,
wo du normalerweise nicht parken darfst. Ist dann aber in Ordnung.
Und dann läufst du halt nach Hause und bleibst vielleicht noch zwischendurch
irgendwo sitzen und trinkst noch was mit oder so.
Und Und für mich ist es einfach eine fremde Welt. Ich traue mich da auch nicht
so rein, weil ich sehe auch jetzt auch nicht so super deutsch aus.
Gerade so, wenn man im Dorf ist, wo wirklich kaum ein Ausländer lebt,
will man da irgendwie nicht gleich reinplatzen und so, ey Leute,
ich darf hier fotografieren. Und dann, was willst du denn hier?
Und von daher habe ich ihm zum Beispiel gleich gesagt, ja, dann komme ich gerne
mal vorbei und lerne euch kennen. Und dann können wir vielleicht nächstes Jahr was machen.
Also nur so ein weiteres Beispiel. Das ergibt sich dann immer so ein bisschen auch.
Ja, da ist so viel los und passiert so viel auf dem Dorf und diese ganzen Traditionen,
die es da noch gibt und die da gepflegt werden,
die es so in der Stadt jetzt nicht mehr gibt und vielleicht auch auf dem Dorf irgendwann nicht mehr.
Also Schützenvereine, was weiß ich, das sind ja Dinge, wo es,
denke ich mal, heutzutage auch nicht so ganz leicht ist, da noch Nachwuchs zu
finden, sich da irgendwo zu engagieren über einen längeren Zeitraum,
wovon diese Vereine ja leben.
Das ist ja die Gemeinschaft, die sich mit der Zeit dann entwickelt und dieses
Entkoppelte von der Schnelllebigkeit,
die man in der Stadt hat mit diesem Überangebot, dann auf dem Dorf eben,
ob es das in 10, 15 Jahren in der Form noch gibt, ja, da bin ich,
ja, das kann man bezweifeln.
Und das jetzt festzuhalten, sich da rein zu begeben in diese Kreise und genau
das zu dokumentieren, das ist ein spannendes Projekt.
Ganz genau, weil wie du schon sagst, man weiß ja nicht, wie sich das entwickelt.
Und interessant ist auch, dass die Vereine öfter auch ein eigenes Archiv ganz
stolz auf ihre Website präsentieren.
Und da kannst du wirklich die Jahre, jedes Jahr durchgehen und gucken,
wer da jetzt Schützenkönigin oder Schützenkönig war.
Und das ist eigentlich uninteressant für die meisten, außer jetzt für die Vereinsmitglieder
selber so wirklich oder im Dorf.
Aber es ist irgendwie auch nett, wenn man sieht, dass ein Dorf zusammen kommt.
Und da sieht man auch schon einige kleine Unterschiede.
Man sieht jetzt noch nicht große Unterschiede, aber man weiß ja nie,
wann jetzt da irgendwie ein großer Shift sich entwickelt.
Und der Kollege jetzt hier vom Autohaus zum Beispiel, der ist auch gerade erst neu beigetreten.
Der war zum Beispiel nicht seit der Kindheit dort und meinte,
er hatte einfach Lust auf etwas mit ein bisschen Verantwortung auch und ein
bisschen Teil seiner Community zu werden und das fehlt ihm vielleicht.
Und da ist es auch ein spannendes Thema. Also Dorfkinder, die dann vielleicht
in die Stadt wollen und dann nicht mehr zurückkommen oder Dorfkinder,
die schnell in die Stadt abhauen und dann wiederkommen oder so.
Also das ist auch ein Thema, das man halt behandeln kann.
Es gibt echt wirklich sau viel zu erzählen im eigenen Umfeld.
Und das ist auf jeden Fall auch ein ja, ein Eye-Opening Ding geworden für mich.
Mir fällt jetzt leider nichts das deutsche Pornhub dazu ein,
aber dass man halt in der eigenen Umgebung wirklich auch viel machen kann und gerade weil man.
Und wenn man wenig Zeit hat und eingespannt ist, dann bleibt einem auch oft
nicht mehr übrig, als die eigene Umgebung zu fotografieren.
Aber wie gesagt, das kann für viele Leute, die ganz woanders leben,
dann wieder total spannend sein. Ja, definitiv.
Ja, und was du davor gesagt hast, dieses große, komplexe Thema,
an dem du gerade dran bist, so deine eigene fotografische Entwicklung in einem
Buch darzustellen in verschiedenen Kapiteln, verschiedene Stationen,
das hast du ja neulich mal,
du hast ja zwei YouTube-Kanäle, einen auf Englisch und dann den deutschsprachigen Ableger.
Und da gibt es ein sehr, sehr schönes Video.
Das hast du einfach aus dem Auto heraus bei ganz schlechtem Licht.
Manchmal hört man dich da nur und sieht da irgendwo ein paar Scheinwerfer,
die da vorbeiflitzen von anderen Autos.
Das zeigt auch, dass YouTube nicht immer top produziert sein muss.
Es kommt auch auf den Inhalt an oder im besten Fall ist der Inhalt so gut,
dass die Produktion egal ist, wie in diesem Video.
Ich habe es mir sehr, sehr gerne angeguckt und da beschreibst du ja so ein bisschen
das, was du angedeutet hast, diese Gedanken, mit denen du dich gerade rumträgst.
Wie kann ich dieses Projekt strukturieren?
Wie bringe ich da einen roten Faden rein? Und du hast eine sehr,
sehr schöne Analogie da verwendet und hast eine Parallele zur klassischen Musik gezogen, zu Bach.
Bach, jemand, der zu einer Zeit gelebt hat, als Fotografie noch nicht erfunden
war, aber wo du trotzdem sehr, sehr viel rausgezogen hast, was dir jetzt bei
deinem Buchprojekt hilft.
Hilfst. Vielleicht magst du mal so ein bisschen skizzieren für alle die,
die das Video noch nicht gesehen haben,
aber auch die Empfehlung, sich das dann anschließend nochmal anzugucken,
inwieweit du da ja was aus der klassischen Musik ziehst und vielleicht auch
am Anfang spielst du selber Klavier,
wie kommt diese Affinität dazu?
Ja, also erstmal Food Up, dass du dir das reingezogen hast, das Video.
Ich mache ja Videos auf dem Kanal wirklich sehr gerne so spontan und schaue einfach, was passiert.
Aber freut mich, dass du da was mitnehmen konntest. Ja, selber Musik,
also ich spiele zwar ein bisschen hobbymäßig selber, hatte mal eine Zeit,
wo ich wirklich auch Unterricht nehmen wollte.
Ich hatte auch mal Unterricht, ein halbes Jahr nur leider. Ich habe als Kind
mal klassische Gitarre ein bisschen gelernt,
wollte dann in der Unizeit unbedingt Klavierspielen lernen und hatte dann,
das fing auch alles an mit einem Fotoprojekt übrigens.
Übrigens, also mein Abschluss, meine Abschlussarbeit damals handelte sich,
ging um Musikstudenten.
Ich hatte halt sehr viele Musikstudenten in meinem Umkreis.
Also ich habe mit einem auch zusammen gelebt in einer WG.
Und meine japanische Freundin damals war auch Musikerin. Und so war ich halt in dieser Welt.
Ich bin aber auch schon als Kind durch meine Mutter mit klassischer Musik aufgewacht.
Also jedes Mal bei meiner Mutter, wenn man aufwacht, Dann wacht man mit Klassikradio auf.
Das war so, das brennt sich einen halt ins Gehirn.
Und ja, also beschäftige mich immer sehr gerne mit Musik.
Ich finde Musik auch einfach extrem spannend als Inspirationsquelle.
Jetzt gerade bei der klassischen Musik, wo du jetzt Bach angesprochen hast,
wo es ja noch nicht Fotografie oder Film gab,
hattest du halt Malerei, klar, und dann hattest du die Musik.
Aber die musik war damals auch schon so sehr also
hatte schon sehr viel sehr viel
zu erzählen also dann auch also ja
ich bin mir echt jetzt gerade spontan
also es gibt so viele beispiele aber in dem in dem video was ich dann hochgeladen
habe habe ich das glaube ich auf den schwerpunkt auf zum beispiel die struktur
der komposition gelegt da man zum beispiel bei einem fotobuch natürlich auch
eine gewisse Struktur immer hat oder mit der Struktur spielen kann.
Und da ich mich bei meinem Buchprojekt noch ein bisschen schwer mache,
was die beste Erzählweise ist, habe ich halt gedacht, okay, was macht denn die Musik so?
Und da fiel mir dann sofort ein, was ich halt spannend finde,
ist jetzt bei zum Beispiel der, wenn wir jetzt von Bach reden,
da ist die Musik oft mehrstimmig.
Und zum Beispiel Fugen haben immer sehr viele Stimmen, mehrere Stimmen.
Und meine Frau zum Beispiel, sie ist wirklich Musikerin, hat das auch studiert
und ein Schwerpunkt bei ihr war zum Beispiel Komposition und Jazz und hat auch
eigene Fugen geschrieben und so weiter.
Das ist einfach super spannend, sowas auch zu analysieren und sich anzuschauen,
wie das funktioniert, wie das am Ende auch alles Sinn macht.
Und ich habe dann so angefangen, so ein bisschen meine Bilder in dieser Zeit
auch so zu betrachten wie mehrstimmige Spuren.
Weil das ja auch wirklich so war. Auf einer Seite habe ich halt das Pandemie-Geschehen
dokumentiert um mich herum und auf der anderen Seite habe ich fotografiert,
was bei mir im Privatleben passiert.
Dass meine Frau schwanger wurde, wir ausgezogen sind und dann im Winter irgendwo
im Dachgeschoss bei jemandem als Übergangsweise leben mussten.
Die Sachen habe ich auch dokumentiert. Und dann natürlich, dass mein Sohn dann
irgendwann auf die Welt kommt.
Mein Großvater ist auch in der Zeit verstorben und er war zum Beispiel Kunstmaler
und das war dann auch ein großes Ereignis für mich dann war ich auch in der
Zeit in Japan und in London auch aber in Japan,
dann nochmal sozusagen ein bisschen in meiner Vergangenheit gegraben dadurch,
dass ich nochmal die Bilder von meinem Opa gesehen habe in seinem Atelier und
die nochmal fotografiert habe das heißt ich hatte auf mehreren Ebenen gearbeitet.
Und wie man das Ganze halt zusammenpackt, da habe ich mich dann halt orientiert
an, wie so eine Fuge aufgebaut ist.
Und ich bin jetzt da nicht fit genug drin, um jetzt eine Musikkomposition zu schreiben.
Ich kann auch keine Noten so wirklich lesen, ehrlich gesagt.
Ich kriege es einfach nicht hin irgendwie. Ich kann dir alles zeigen,
so dass es jetzt hier Note G und so weiter.
Aber wenn du mir ein Blatt Papier mit den Noten zeigst, dann kann ich dir jetzt
nichts vorsummen. Das dauert noch.
Für alle, die jetzt nicht so musikaffin sind, wie ich zum Beispiel, was ist eine Fuge?
Ja, also es sind eigentlich, es sind mehrere Stimmen, also mindestens zwei verschiedene Stimmen.
Also mit Stimmen meine ich jetzt eine, ich sage, also so salopp würde ich jetzt
sagen, es sind zwei Melodien, aber oft ist, also die nennen das dann in der Musikwelt ein Thema.
Also ein Thema heißt jetzt, es könnten jetzt vier Noten sein.
Als Beispiel, ich summe jetzt mal so.
Okay, nur diese Noten. Ja, was auch immer das war.
Und dann ist das jetzt die Basis. Und dann fängt das halt vielleicht damit an.
Und dann wird eine Melodie darum komponiert, die dann immer wieder an diesen
Punkten wieder zurückkommt.
Und so kannst du dann so Harmonien auch kreieren auf die du vielleicht gar nicht
kommst, wenn du drüber nachdenkst und ich glaube, dass das war so auch ein bisschen das Prinzip,
dass die Komponisten dort einfach auch gesucht haben, was kann man noch machen
mit dieser Struktur und Bach, also Johann Sebastian Bach war halt, ist halt bekannt als der,
Großmeister in dieser, also er hat ja auch auch ein langes Stück komponiert.
Das nennt sich einfach die Kunst der Fuge.
Also er ist wirklich der, er hat das Ganze so, ähm,
Also das ist eigentlich sehr mathematisch, das Ganze. Es ist eigentlich Mathematik in Musik übersetzt.
Aber es ist einfach so, wenn du dich damit beschäftigst und dir das anhörst
auch und merkst, also zum Beispiel die Kunst der Fuge von Bach,
das hat halt mehrere Fugen, die immer wieder etwas ergänzen, etwas Neues machen.
Aber es basiert alles auf dem selben Thema, Auf drei, vier Ursprungstöne.
Und ich glaube, das brach sogar seinen eigenen Namen. Also B-A-C-H hat er auch als Thema genommen.
Also dann hast du halt die Noten B-A-C-H und dann kombiniert er etwas darum.
Das ist auch super spannend, dass du deinen eigenen Namen benutzt und damit
was machst. Das macht es dann wieder persönlich. persönlich.
Und dann hast du halt Kunst der Fuge, ich weiß nicht, es müssten so 15 Fugen
sein oder so. Leider ist er dann zwischendurch gestorben. Das heißt, es ist unvollendet.
Aber es beginnt halt mit der ersten. Da kannst du noch einiges so nachvollziehen.
Und dann wird es immer komplexer.
Das ist eigentlich ein, das ist fast schon irgendwie ein bisschen angeberisch
von ihm, aber er macht das wirklich so gut. Es ist.
Also nicht nur er natürlich, aber er war da halt einfach der,
der wirklich die komplexesten Kompositionen gemacht hat, die sich aber auch
alle so total dann natürlich anhören.
Aber für jemanden, der sich nicht so viel damit beschäftigt,
also wenn du jetzt zum Beispiel noch nie ein Stück von Bach gehört hast,
fängst du vielleicht an mit diesem Kanon hier.
Dieses Cello-Stück, das kennt jeder. Das ist so einfach verdaulich.
Das ist so alles klar, verstehst du sofort, hört sich gut an.
Aber wenn du dann weitergehst und dann beschäftigst du dich mit den Fugen,
dann ist das so ein bisschen wie, ich will jetzt nicht sagen intellektuellere
Musik oder so, aber wenn du das halt verstehst, was das bedeutet,
was du da hörst, dann ist das wirklich so, du hörst zu und dann entdeckst du
plötzlich da, hier kommt was von der Seite an, das geht jetzt wieder nach da
oben und dann das, was da oben war, kommt jetzt auf die andere Seite.
Und es ist wirklich so, also es ist so ein bisschen Kopfmusik,
aber es ist total, ja, es ist, wie ist das Wort?
Also ich will es, ja, es ist blöd gesagt, aber da kann dir einer abgehen.
Also wenn du das, es ist einfach, ja, das ist...
Ja, es ist schwierig. Wie gesagt, ich bin kein Musiker.
Ich bin einfach nur ein Liebhaber der Musik.
Ich konsumiere es, ich höre es mir gerne an, spreche mit meiner Frau viel drüber,
sie versteht das alles viel besser.
Aber es ist für mich einfach auch super spannend, weil jeder Komponist hat seine
Sprache da drin auch entwickelt.
Also ganz spannend ist auch jetzt mit AI und so, künstlicher Intelligenz,
kannst du auch Musik im Stil von einigen Komponisten komponieren lassen über AI.
Und da gibt es auch einen ganz spannenden YouTube-Kanal, der das oft macht.
Leider fällt mir gerade der Name nicht mehr ein. Der hat das mal gemacht mit Bachs Musik,
musste dann aber feststellen, dass dort einfach trotzdem noch die Persönlichkeit
von ihm fehlt oder es hört sich dann nach Bach an,
aber es fehlt irgendwie etwas Menschliches, weil ein Computer hat die Fähigkeit,
es mathematisch komplex nachzuahmen.
Aber da fehlt irgendwie etwas und obwohl die, also jetzt so.
Fugen oder also man nennt es ja auch Kontrapunkt also dass zwei Sachen sich
ineinander verschieben und so weiter diese Musik sehr trocken manchmal klingt
hat es oft aber auch sehr persönliche und.
Emotionale Hintergrundgeschichten und diese Strukturen also das ist jetzt das
eine Form, dann gibt Dann gibt es noch ganz andere Formen noch.
Und ich habe mir das einfach mal angeschaut und überlegt, kann ich davon irgendwas
übernehmen oder ja, etwas auf meine Bilder übertragen.
Und ich glaube, ich habe in dem Video auch gesagt, dass ich angefangen habe,
Musik zu hören, wenn ich meine Bilder sehe.
Und das klingt jetzt so vielleicht so ein bisschen ja, so als wären meine Bilder
jetzt total musikalisch und toll, nee, so ist es nicht aber ich habe einfach
angefangen durch die, die Bilder,
erwecken ja auch bei mir eine gewisse Erinnerung wieder und Emotion und dadurch
ist das für mich auch so eine kleine Achterbahnfahrt, die ich mache,
wenn ich die Bilder mir angucke und idealerweise, also erstmal mache ich dieses
Buch wirklich für mich es muss auch nicht jeden interessieren Das ist einfach
nur ein Lebensabschnitt.
Und ich bin aber der Meinung, dass gerade so Künstler oder auch Fotografen,
die etwas herausbringen, natürlich etwas herausbringen, was ihnen persönlich,
auch einen persönlichen Wert,
was auch einen persönlichen Wert für den Fotografen oder Fotografin hat.
Und wenn es das nicht hat, finde ich es auch nicht, ehrlich gesagt, spannend.
Also ich schaue mir auch gerne Arbeiten an von Künstlern, die ja etwas zu erzählen haben.
Und wenn es jetzt ihre eigene Geschichte ist, dann finde ich es sogar umso besser,
weil ich lebe ja diese Geschichte nicht und man kann ja von anderen auch mal was lernen.
Naja, und so habe ich angefangen, so ein bisschen Musik zu hören.
Es hat noch zu nichts geführt, außer dass ich mich jetzt entschieden habe,
drei Akte draus zu machen. Also drei, man könnte jetzt sagen,
drei Sätze in der klassischen Musik.
Also wenn es jetzt eine Sinfonie wäre, dann hast du drei Sätze zum Beispiel.
Das finde ich ganz spannend, dass halt der erste Satz zum Beispiel das Thema
vorstellt. Und das Thema wäre jetzt
bei mir jetzt erstmal Pandemie und Streetfotografie, so diese Verbindung.
Und dann geht das aber über in ein bisschen Hoffnungslosigkeit und Trauer und
Verlust und das wäre dann etwas ruhigeres. Das wäre dann der mittlere Satz, der zweite Satz.
Das ist nämlich oft so, dass dann der zweite Satz ein ruhigerer Satz ist.
Und dann nimmt man im dritten Satz dann die beiden folgenden Sätze wieder auf.
Und das finde ich halt super spannend.
Passt eigentlich auch zu dem, was ich jetzt da habe an Bildern.
Wobei ich auch nicht möchte, dass man dann das anguckt und denkt,
ah, guck mal, der denkt, dass seine Bilder jetzt hier eine ganz komplexe Komposition
sind oder so. Oh, der vergleicht sich hier mit Bach oder so.
Es muss sich halt schon natürlich anfühlen, es muss schon Sinn machen.
Aber das versuche ich gerade so als ein Leitfaden zu nehmen.
Ich habe mir natürlich auch andere Bücher angeguckt und ich glaube,
das machen ja auch viele, dass sie sich dann andere Fotobücher angucken und
sagen, ah, so kann ich das, so würde ich das vielleicht auch machen wollen.
Das ist auch eine gute Idee, aber ich merke dann bei mir zum Beispiel oft,
dass ich dann zu viel dann von jemandem nachmachen möchte und eventuell ist
es dann einfach nicht wirklich passend,
sondern ich finde es einfach so cool, wie die Person das gemacht hat,
möchte es dann auch so haben und eventuell ist es aber nicht.
Ja, es ist dann halt nicht passend.
Ja, das ist dann vielleicht gar nicht schlecht, wenn man sich etwas sucht,
was erstmal nichts mit der Fotografie zu tun zu haben scheint,
wie die klassische Musik und daraus sich eine Struktur generiert,
anstatt sich andere Fotobücher anzugucken, was natürlich auch inspirierend sein kann,
aber dann… Ja, die Fotobücher sind ja unsere Komposition.
Das ist ja, als Fotografen haben wir ja nur Einzelbilder und dann Projekte.
Und die Projekte, wir haben im Internet und, also wir haben offline und online.
Das heißt, auch was wir auf Instagram posten, sind eigentlich keine Fotos.
Ja, abgeschlossenes Projekt, das ist ja so ein durchgehendes,
ja, eigentlich eher so ein Status-Update, so ein Schnipsel.
Aber wenn man sich mal hinsetzt und die Arbeiten wirklich in einem Buch zusammenführt
oder auf einer Webseite präsentiert, dann fängt man ja wirklich an,
das Ganze zu strukturieren.
Und das geht ja so ein bisschen auch verloren,
finde ich, gerade in der Street-Fotografie, weil die Projekte oft,
also es ist ja gar nicht schlimm, wenn man irgendwie im Nachhinein sieht,
oh, ich habe jetzt hier sehr oft Hunde fotografiert, ich mache jetzt daraus
ein Projekt, das ist völlig in Ordnung, wenn das am Ende zusammenpasst, wieso nicht?
Aber gerade weil wir ja so spontan auf der Straße sind, reagieren,
reaktionell arbeiten, fehlt da ja oft so ein bisschen diese Struktur oder machen
wir uns wenig Gedanken darum, wie das am Ende alles zusammenpasst.
Das hat auch spannende Seiten. Das finde ich auch gerade spannend bei Streetfotografie,
dass es halt so frei ist und man kann sich einfach darauf einlassen und später
dann was draus machen oder halt sich wirklich Gedanken machen,
was macht man jetzt und dann gezielt arbeiten.
So, aber letztendlich finde ich, ist das Endziel immer, das Ganze zusammenzufassen
und erst dann hat es, finde ich, auch eine Handschrift von dem Fotografen oder
dem Künstler, weil die Bilder an sich,
tragen auch unsere Handschrift aber wenn man das einmal zusammenpackt,
dann sieht man erst, was wollte denn der Fotograf oder die Fotografin damit wirklich aussagen.
Das kommt manchmal bei Einzelbildern halt nicht ganz rüber.
Ja, die Einzelbilder Um in der Musikanalogie zu bleiben,
sind dann vielleicht so die Noten, die einzelnen Noten, die es dann aber zusammenzufügen
gilt und dann entsteht so eine Melodie,
die vielleicht im Moment nicht erkennbar ist, auch für uns als Fotografen nicht.
Wenn wir über einen längeren Zeitraum aber fotografiert haben,
die Noten gesammelt haben,
dann irgendwann spüren wir, dass da ein Rhythmus, dass da eine Melodie drin
steckt, die wir dann durch gekonnte Kuration unserer Bilder eben auch zu was
Großem zusammenfügen können.
Und so verstehe ich dich, so bist du gerade da dran an dem, was du vorhast und,
ja, finde ich eine ganz, ganz tolle Analogie zur Musik, kann man sich sehr, sehr viel,
abschauen, auch als Musikleihe, ich habe mit Musik, ich bin fürchterlich gescheitert
mit den Versuchen, irgendein Instrument zu spielen, früher. Ist ja auch nicht einfach. Aber.
Nee, aber ja, finde ich ganz, ganz toll, da mal so quer zu denken und den Kopf
zu öffnen. Ja, auf jeden Fall.
Also das ist ein großer Teil, der mir auch fehlt, wo ich merke,
da muss ich noch Zeit reinstecken.
Also auch Ausstellungen planen und durch umsetzen.
Ich habe jetzt noch keine eigene Ausstellung wirklich von Anfang bis Ende geplant und gestaltet.
Und das fängt jetzt auch langsam an für mich attraktiver zu werden,
weil ich halt jetzt sehe, was für Möglichkeiten man hat, also wie man die Sachen
präsentiert, was für ein Erlebnis man überhaupt bieten kann.
Ich bin fast schon aufgeregt, darüber nachzudenken, wie dieses Buchprojekt,
von dem ich gesprochen habe, wie das jetzt in einer Ausstellung aussehen könnte,
weil das dann wieder ganz andere Wirkung haben wird.
Und das Buch ist halt da doch wiederum limitiert. Du liest es halt von einer
Seite zur anderen. Sondern natürlich kannst du auch die Regeln brechen,
aber es ist super spannend.
Es ist ein bisschen viel auf einmal gerade für mich. Ich habe nicht das Gefühl,
dass ich da den Durchblick habe.
Ich würde gerne da einfach auch besser werden. Von daher ist das etwas,
wo ich mich gerade gerne beschäftige.
Ja, das ist ein Prozess und auf dem Weg dahin, du hast gesagt,
du möchtest da auch dir von außen noch Hilfe holen, noch Rat in Form von Workshops
oder von Fotografen, die sich da schon länger mit beschäftigt haben.
Haben es sicherlich sinnvoll, dann, ja, diesen Input dann auch mit einzubeziehen,
da kann man sicherlich auch dann noch gute Anstöße bekommen im Rahmen von so einem Buchworkshops.
Genau. Genau.
Du hast, oder was ist der Plan mit dem Buch?
Möchtest du das dann im Eigenverlag veröffentlichen und dann auch darüber verkaufen?
Das ist ja eine große Community.
Oder ist eher der Plan, sich für dieses Projekt dann auch einen Verlag zu suchen
und es dort zu veröffentlichen? Ja, also zuerst dachte ich natürlich sofort
an das Selberverlegen, da ich ja...
Also ich kann damit rechnen, dass wenn ich es über meine Kanäle vermarkte,
dass ich bestimmt, ja, da was loswerde oder genug loswerde.
Aber ich muss auch sagen, dass ich natürlich gerne den,
also mir persönlich, ich persönlich jetzt als Künstler und Fotograf würde natürlich
auch gerne sehen, wie kommt das denn an, wenn ich jetzt zu Verlage gehe. gehe.
Und ich habe mich jetzt so entschieden, dass zum einen ist es natürlich auch
viel Arbeit, das Ganze dann umzusetzen und zu verschicken und alles.
Und das würde ein Verlag natürlich ja auch übernehmen.
Von daher, ich bin jetzt doch nicht mehr abgeneigt, zu einem Verlag zu gehen.
Also erstmal möchte ich mich um den Inhalt kümmern, schauen,
dass die Sachen so weit stehen.
Ich bin aber auch offen da, was die Gestaltung und das Layout angeht,
da noch irgendwie flexibel zu bleiben.
Aber ich brauche erstmal etwas, womit ich dann irgendwo hingehen kann und dann
würde ich mich schon ein bisschen umschauen, wo ich mich dann melde.
Also ich bekomme auch immer wieder mit, wo es mal geklappt hat und denke dann
so ach wow, da hat es auch geklappt und gerade so, wenn es um Street geht oder
um Bilder, wo man jetzt zum Beispiel die Persönlichkeitsrechte jetzt vielleicht nicht,
hat, hat.
Stelle ich mir das schwierig vor, aber da scheint es ja doch ein paar Verlage
zu geben, die das einfach in Kauf nehmen, dann das Risiko und sagen,
das ist jetzt eine Kunstarbeit.
Ja, ich schaue mal, also ich bin offen für alles.
Wenn es dann nicht klappt, dann mache ich es halt alleine, aber ich fände es
schon nett, wenn es dann irgendwo bei einem Verlag dann vielleicht publiziert
wird und ich mich dann nicht mehr um alles kümmern muss.
Ja, da schaue ich einfach mal. Das ist dann, da mache ich mir jetzt noch keine Gedanken.
Ja, erst mal das Konzept festzurren und dann kannst du wieder auf.
Idealerweise macht jemand für mich die ganze Arbeit und sagt auch, welche Bilder.
Also ich tue mir echt schwer, da die finale Auswahl zu treffen und vermute einfach,
dass ich am Ende dann denke, ah, wieso habe ich denn jetzt diese Bilder reingenommen?
Das wäre viel besser ohne die und das.
Und vielleicht bin ich da auch zu emotional noch mit drin.
Deswegen wäre ich auch offen für jemanden, der das kuratiert und dann vielleicht
sogar ausmistet ein bisschen oder schmaler macht.
Ja, zumindest dich diesen Blick von außen zu holen, ob man dem dann letztendlich
folgt, das ist nochmal eine andere Frage.
Ja, das mache ich auf jeden Fall, also das läuft auch schon jetzt. Genau.
Sehr gut, dann bin ich sehr gespannt auf, ja, Ja, wenn es dann soweit ist,
dass das Buch veröffentlicht wird, wird es im Auge behalten.
Und ja, schon mal an dieser Stelle jetzt dann die Einladung,
dass wir dann natürlich auch hier nochmal konkret drüber sprechen,
wenn wir dann sehen, wie es letztendlich geworden ist.
Hoffentlich dann nicht in zwei Jahren oder so.
Nee, aber gut Ding will Weile haben. Insofern muss man das ja auch nicht übers Knie brechen.
Ja, mal schauen. Wenn es passiert, wäre es toll.
Genau und zwischendurch hast du ja noch jede Menge andere Projekte.
Abschließend noch ein Thema, was ich gerne mit dir oder was ich noch gerne ansprechen möchte.
Wir haben im ersten Interview über deine Zusammenarbeit mit Siegfried Hansen
gesprochen oder du hast eine sehr, sehr schöne Folge mit ihm gemacht auf deinem
YouTube-Kanal, wo du ihn in Hamburg begleitet hast.
Diese Folge ist mittlerweile erschienen.
Ein toller Einblick in die Arbeitsweise
von einem von Deutschlands aktuell renommiertesten Street-Fotografen.
Kann ich sehr, sehr empfehlen, da mal reinzuschauen. Aber das war nicht das Einzige.
Du warst dann mit ihm auch nochmal zusammen zuletzt unterwegs,
hast einen kleinen Roadtrip gemacht durch verschiedene Städte in Deutschland.
Und ja, vielleicht magst du mal von dieser Erfahrung berichten,
was es damit auf sich hat und wie du das Ganze erlebt hast und was du vielleicht
auch von so einem Fotografen wie Siegfried für dich mitnehmen konntest,
obwohl ihr euch in eurer Herangehensweise ja doch ziemlich stark unterscheidet.
Ja, also erstmal kleine Hintergrundgeschichte.
Er war einer der ersten Quellen, die ich entdeckt habe, als ich Suite-Fotografie entdeckt habe.
Einmal war das Matt Stewart und dann halt Siegfried Hansen. und das war auf
irgendeinem Online-Blog-Artikel, waren Bilder zusammengefasst und der Titel war irgendwas mit,
die witzigsten Situationen finden auf der Straße statt oder irgendwas mit Humor
und ich habe die Bilder gesehen und dachte, Wahnsinn, dass sowas auf der Straße
passiert, das kann doch nicht echt sein und habe das dann im Hinterkopf immer
abgespeichert als das muss wohl...
Ein Genre dafür geben und vielleicht heißt das einfach Humor-Fotografie oder sowas.
Mir kam gar nicht in den Sinn, dass das Street-Fotografie ist oder ich habe
einfach auch von dem Begriff Street-Fotografie noch nicht wirklich gehört.
Und dann später, 2015, habe ich dann das Buch Street-Fotografie Now entdeckt
und dann habe ich dieses Bild wiedererkannt von Matt Stewart mit der Taube und
habe dann gesehen, ah, da ist das Bild ja schon wieder,
und das ist also Street-Fotografie.
Okay, das schnappe ich mir mal und dann habe ich den Siegfried Hansen da wieder
entdeckt und die Bilder blieben halt auch in meinem Kopf hängen und dann habe
ich die da halt wieder gesehen und dachte mir dann so, oh wow, der ist auch in Hamburg,
interessant und ja, auf jeden Fall, seine Bilder haben definitiv auch mich geprägt
und mir gezeigt, was Street Photography sein kann.
Später dann, ein paar Jahre später habe ich dann Daido Moriyama entdeckt und
plötzlich eine ganz andere Seite kennengelernt aber das war deswegen war er
schon immer auf jeden Fall eine Inspirationsquelle,
dass ich ihn irgendwann mal in Hamburg treffe, hätte ich nie gedacht ich habe
ihn dann, ich weiß gar nicht wo ich ihn das erste Mal gesehen habe es müsste.
Eine Veranstaltung gewesen sein, wahrscheinlich es gab mal eine Buchserie Wall
Street Photography, eine Online-Community, die dann jedes Jahr ein Buch gemacht
hat. Da war er, glaube ich, auch mal dabei.
Da ist er mir, glaube ich, aufgefallen. Mir war aber noch nicht klar,
wer er war und dann später irgendwann habe ich ihn auch noch gesehen, aber.
Ach nee, jetzt weiß ich es wieder. Durch einen Kumpel, Damon ist sein Name,
der hatte Tatsu Suzuki damals nach Hamburg eingeladen. Da habe ich die beiden kennengelernt.
Dann kam Siegfried nämlich auch zur Eröffnung.
Dann waren wir zu viert irgendwann mal im Café und da habe ich Siegfried kennengelernt.
Also wir waren einfach plötzlich im Café und haben zusammen Kaffee getrunken.
Und da wurde mir klar, ach, das ist der Siegfried. Ah, interessant,
okay. Okay, ja, hatte mir ihn fast schon älter vorgestellt, weil ich dachte,
das ist einer von diesen ganz alten Legenden irgendwie.
Naja, und jetzt mittlerweile dadurch, dass wir, also ich wusste schon damals
immer, dass ich mit ihm irgendwas machen möchte.
Ich wollte einfach gerne ihn sehen beim Arbeiten auch.
Und habe ihm dann, hatte ihm das auch irgendwann mal angeboten.
Aber dann kam auch von ihm auch irgendwann mal eine direkte Nachricht.
Er hatte dann, das war dann eine Geschichte für Leica, die er dann irgendwie machen sollte,
wo er wusste, dass ich dann mit Video ganz fit bin hat er mich dann einfach
mal gefragt, wir hatten uns halt immer mal wieder zufällig gesehen auf Veranstaltungen.
Genau, also es kam eigentlich eher von seiner Seite so die Initiative und da
haben wir zuerst etwas für Leica gemacht und danach haben wir was für iShot gemacht, den Verlag.
Da musste er was sammeln für den Trailer.
Und als wir für diesen Trailer gesammelt haben, habe ich ihm gleich gesagt,
diese Aufnahme könnten wir noch weiterverwenden für diese Videoserie,
die ich auf meinem Kanal habe.
Und dann hat er gesagt, ja gerne,
bin ja immer im Fischmarkt unterwegs und können wir gerne mal machen.
Und dann hat sich das leider immer in die Länge gezogen, aus Zeitgründen und
dann auch wegen wegen Corona auch.
Gab es dann auch einfach eine Pause und da haben wir, glaube ich,
2020 oder 2021 weitergemacht oder das war sogar nach der Pandemie, genau.
Und das ist dann das Video, auf das du dich vorhin bezogen hast.
So, das ist jetzt unsere Liebesgeschichte, unsere Origin-Story.
Naja, wir waren mittlerweile auf jeden Fall gut verbunden und haben viel zusammengearbeitet
und verstanden uns immer ganz gut.
Ja, und dann kam irgendwann mal von ihm ein Anruf und er wurde dann von Xiaomi,
dem Smartphone-Hersteller in China, angefragt, ob er nicht Teil einer Masterclass-Serie sein möchte.
Möchte. Und da er Siegfried auch einige kennt, die dort schon mitgemacht haben,
unter anderem zum Beispiel auch Matt Stewart, den er auch persönlich kennt,
ja, hatte er auch dann Lust drauf und hatte dann gesagt, wenn er das macht,
würde er es gerne mit mir machen, weil wir ja schon zusammengearbeitet haben.
Ähm, und, äh, dann hab ich, glaub ich, gleich gesagt, ja, klingt spannend,
können wir gerne machen.
Und dann haben wir uns so ganz langsam, äh, angeboten.
Und, ähm, ja, hat den ganzen Sommer auf jeden Fall, äh, eingenommen bei mir.
Ja, am Ende ist dabei herausgekommen, dass wir dreimal zwölf Minuten Videos,
glaube ich, produziert haben für Xiaomi, wo es darum geht,
dass wir ein Smartphone, ein neues Smartphone benutzen, das auch in Zusammenarbeit
mit Leica entwickelt wurde.
Und die Idee ist, dass wir eine Street-Fotografie-Masterkurs oder Workshop geben.
Mit Siegfried als Lehrer. Und zuerst hatte ich gedacht, dass ich gar keine Rolle
spiele, sondern einfach nur das Video produzieren soll.
Und dann hat man uns später gesagt, ja, aber es wäre ganz toll,
wenn ihr zu zweit durch die Stadt zieht.
Und da haben sie auch unser Video, was wir vorher gemacht haben,
dann auch als Referenz genommen und haben gesagt, das fanden sie total toll,
dass wir da zusammen unterwegs waren und sie hätten gerne etwas in dem Stil.
Und sie sind auch zu uns gekommen mit dem Vorschlag, dass wir halt etwas Neues
machen, was anderes machen, als was sie vorher schon gemacht haben.
Normalerweise sind solche Meisterkurse oder Masterclasses auch oft sehr simpel
gestaltet, dass da der Lehrer oder Instructor in einem Studio sitzt,
schönes Licht und erstmal einfach runter erzählt,
worauf es ankommt und dann sieht man immer mal wieder ein paar Aufnahmen von
draußen, aber das meiste findet im Studio statt und sie hatten halt gern, sie hatten halt,
Sie wollten ganz gerne, dass wir das auf jeden Fall draußen auf der Straße machen
und dann kam auch plötzlich diese Roadtrip-Idee noch dazu und das wurde langsam
immer abenteuerlicher, wo wir dann auch schon gedacht haben,
Moment mal, kriegen wir das überhaupt hin?
Es klingt irgendwie ein bisschen zu sehr nach Abenteuer, aber nach einigen Sitzungen
hat das für uns alle dann am Ende gepasst. Und da sind wir durch drei Städte getourt.
Das Endziel war dann am Ende, dass man in Wetzlar bei Leica beim Leitzpark landet
und dort dann auch noch von Leica eine kleine Tour kriegt.
Ja und das war auf jeden Fall ein Riesenprojekt für mich einer der größten Projekte
also wo ich auf jeden Fall die größte, ich hatte noch nie so viel Verantwortung,
sagen wir mal so obwohl ich schon mein Leben lang selbstständig war und,
das auch gewohnt bin eigentlich viel Verantwortung zu haben,
aber normalerweise bei so einem Projekt hat man entweder noch eine Agentur dazwischen
das ist eigentlich selten, dass man da direkt mit dem.
Endkunden gleich zusammen arbeitet.
Das hat das Ganze so ein bisschen abenteuerlich gestaltet. Also ich habe mir
das zwar zugetraut, aber mir war klar, dass das sehr schwierig,
also nicht schwierig, sondern herausfordernd wird.
Genau und zum Glück habe ich da mein kleines Netzwerk von Freelancern,
auf die ich dann immer zugreifen kann und wir waren am Ende auch ein relativ
kleines Team, vier Personen, inklusive Siegfried.
Wir sind wirklich zu viert dann in einem Van dann durch Deutschland gereist
und haben das Ganze in einer Woche produziert.
Also geplant war eigentlich auch drei Tage pro Stadt.
Letztendlich hatten wir dann immer nur einen Tag pro Stadt. Aber das ist halt
einfach so. Die Sachen...
Ja, es wird immer alles knapp produziert, aber am Ende hat es gerade noch so hingehauen.
Wir hatten auch einen Backup-Tag sozusagen, den wir dann auch brauchten.
Und ja, wenn es da irgendwas noch gibt, was du da an Fragen hast.
Ansonsten sage ich nur, das war auf jeden Fall spannend, hat auch Spaß gemacht,
war aber auch sehr intensiv und zeitaufreibend, nervenaufreibend. Ja, aufreibend.
Die fotografischen Situationen, die ihr euch gesucht habt, um eben die Inhalte
zu vermitteln, die, ja, konntet ihr nicht hundertprozentig planen.
Was ist dir da im Gedächtnis geblieben? Was gab es da für kleine Geschichten, für kleine Anekdoten?
Also wir sind eigentlich, ja, ein Roadtrip, klar, man weiß nie,
was passiert, aber wir waren schon ziemlich gut vorbereitet.
Also Siegfried war auch schon vorher in diesen Städten,
Manchmal sogar mehrmals, um einfach schon mal die Motive herauszusuchen.
Also das ist jetzt glaube ich auch nicht irgendwie, das ist auch nicht schlimm,
das zu erzählen. Es ist einfach, es ist völlig klar, dass wir uns absichern wollen.
Wir gehen natürlich nicht auf so eine Reise und sagen, guck mal, guck mal, was passiert.
Und am Ende, oh Mist, wir haben heute ja gar nichts Tolles entdeckt und können
keine Bilder liefern, sondern wir waren ja auch an einen Vertrag gebunden,
wo ausdrücklich drin stand, 10 bis 15 Bilder zum Beispiel.
Dann musst du die natürlich auch liefern. Und mit diesem Druck geht man natürlich
dann lieber vorbereitet rein. Nein, ich muss dazu noch sagen,
dass ich zwar auch Bilder gemacht habe, aber es ging hauptsächlich um Siegfrieds Bilder.
Daher hatte ich weniger Stress und ich musste tatsächlich nebenbei Bilder machen.
Also, dass ich überhaupt ein paar Bilder schießen konnte, ist für mich eigentlich
auch schon unerklärlich.
Hätte gerne mich mehr konzentriert auch drauf, weil es auch wirklich Spaß gemacht
hat, mal mit einem Smartphone zu fotografieren.
Und gerade Sigrid, finde ich, passte da auch sehr gut rein, weil er braucht,
also er sieht ja etwas und er muss es ja einfach nur einfangen können irgendwie
und das Bild entsteht ja bei ihm im Kopf und er sieht es und er muss es nur noch abfotografieren,
von daher ist es eigentlich fast schon egal, was er benutzt und daher passte
das eigentlich auch super, dass er da mit dem Smartphone die Bilder macht.
Jetzt Anekdoten und Geschichten und irgendwelche Pannen, also glücklicherweise
gab es jetzt keine großen Pannen ähm die äh,
Ja, was fällt mir, also natürlich hat man mehr geplant, als man umsetzen kann, das ist klar.
Damit hat man auch gerechnet. Es gibt eigentlich keine großen nennenswerten,
ja, schlechten Geschichten oder irgendwie so Pannen.
Also wir hatten eine Situation, das war jetzt ein bisschen schwierig, auch mit dem Licht halt.
Man musste halt, man kämpfte halt immer mit dem Tag, mit den Stunden, die man am Tag hat.
Und dann wollten wir die Master, den Masterclass abschließen,
standen dann bei Leica vorne auf dem Park und hatten alles aufgebaut.
Und dann mussten wir jetzt wirklich nur kurz sagen, ja, vielen Dank,
dass ihr hier zugeschaut habt, dies, das, nochmal ein paar Punkte erwähnen und
dann, wir sehen uns bis zum nächsten Mal, tschüss.
Natürlich ist es auch ein wichtiger Teil, weil es ja das Ende ist.
Aber da haben wir wirklich so lange dran gesessen, also gestanden haben wir
da, weil einfach das Licht sich jede Minute verändert hat.
Es wurde immer dunkler, dann ging das Licht hinten an.
Dann haben wir gesagt, okay, wir machen nochmal alles von vorne,
weil das Licht jetzt ganz anders aussieht.
Und da mussten wir tatsächlich irgendwann abbrechen, was natürlich schade und
frustrierend war, weil wir wirklich so kurz vorm Ende waren.
Und man muss auch sagen, wenn man es ja nicht gewohnt ist, vor der Kamera zu
sprechen, ist es auch nicht so einfach, lange Texte auswendig und natürlich zu sprechen.
Ja, und dann haben wir das Ganze am nächsten Tag nochmal wiederholen müssen.
Das war so das Einzige, was so ein bisschen...
Ja, und dann vielleicht noch eine Sache. Ähm...
Wir hatten einfach zu wenig Schlaf. Also ich hatte zu wenig Schlaf.
Dadurch, dass ich hatte jetzt diesen einen Tag, um zu produzieren,
da musste ich natürlich im Abend, wenn wir dann irgendwie zurück im Hotel waren,
das ganze Material irgendwo absichern nochmal.
Und eigentlich war eingeplant, dass ich dann noch da sitze und die Sachen im
Schnittprogramm schon mal anlege, damit ich nachvollziehen kann,
ob das funktioniert, was wir uns da überlegt hatten.
Damit wir eventuell nochmal was nachdrehen.
Und dafür blieb so gut wie gar keine Zeit, weil das Absichern der Daten einfach
auch schon so viel Zeit gekostet hat.
Ich hatte die ersten drei Nächte insgesamt fünf Stunden geschlafen.
Das ist wirklich nicht viel und dann noch Autofahren, Autobahn und,
Regie machen und gucken, dass die Technik steht und so und gleichzeitig dann
noch mit Siegfried durch das Storyboard gehen und Und das ist, ja,
das ist eigentlich eher ein Job gewesen, das man mit einem größeren Team machen würde.
Aber wir wissen das beide, wie wir das zum Beispiel anders machen würden jetzt,
wenn es dann vielleicht nochmal so eine Geschichte gibt. Man lernt da ein bisschen von.
Ich war zum Glück da erfahren genug, dass ich genau wusste, worauf ich mich
einlasse am Ende und es hat am Ende alles geklappt.
Also es hätte auch total in die Hose gehen können, aber wir waren sehr gut abgesichert eigentlich.
Hm, spannend. Und du hattest dann ja mit Siegfried jemanden an der Seite,
wo du eingangs gesagt hast, dass das einer der Street-Fotografen war,
die du zu Beginn deiner eigenen Geschichte in der Street-Fotografie entdeckt
hast und die für dich so herausstechen, neben Matt Stewart.
Was hast du jetzt bei Siegfried beobachtet?
Du hast ihm jetzt mehrfach über die Schulter schauen können,
wie er beim Fotografieren vorgeht.
Gibt es da irgendetwas in seinem Prozess, was du bemerkenswert findest,
wie er Situationen sieht?
Manchmal steht man ja am gleichen Ort und die Sichtweisen sind total unterschiedlich
und plötzlich fällt einem das wie Schuppen von den Augen,
wenn jemand drauf losgeht, wenn man andere Fotografen beobachtet,
was die dann da gesehen haben.
Gibt es da irgendetwas, was du bei Siegfried wahrgenommen hast?
Es ist eher so, dass ich schon so oft mit ihm unterwegs war bis zu diesem Zeitpunkt,
dass ich ziemlich genau weiß, wo er hinguckt.
Und ich musste mich ja auch für diese Kampagne etwas umstellen,
da ich ja eigentlich lieber gerne Menschen fotografiere.
Und das ging in diesem Fall halt wirklich nur dann, wenn ich auch wirklich die
Rechte für habe und da gibt es zum Beispiel eine kleine Szene, da haben wir mit so.
Skatergirls fotografiert, das waren alles natürlich Leute, die wir dazu geholt
haben, Bekannte von meinem Bruder waren das und die haben natürlich auch ganz
artig danach was unterschrieben. Das ist halt gestellt leider.
Deswegen musste ich halt auch mich auf Geometrie und Licht und Schatten und
sowas konzentrieren, was auch Spaß gemacht hat, aber Aber es war tatsächlich
eher so, dass ich schon ziemlich schnell gesehen habe, worauf ich wusste ja
auch, einmal wusste ich auch,
welche Bilder er machen wird. Die standen schon fest.
Es gab natürlich trotzdem Raum, um auch noch neue Bilder zu entdecken.
Aber mittlerweile ist es eigentlich so, sagen wir mal so, ich will nicht sagen, dass vielleicht,
wie sagt man, der Magic Spell oder die Magie da jetzt verflogen ist,
wenn ich jetzt ihn sehe beim Arbeiten, aber ich kenne ihn einfach jetzt schon
zu gut, dass ich genau weiß, wie er in seine Bilder kommt und würde sagen,
ich habe natürlich auch viel von ihm dadurch auch gelernt.
Also klar, mein Blick hat sich auch ein bisschen erweitert, aber es waren jetzt
keine großen Überraschungen, ehrlich gesagt.
Also ich habe so ziemlich das gesehen, was er vorher auch gesagt hat, was er kriegen wird.
Und ja, ansonsten, was kann man noch sagen?
Also er ist halt ein sehr disziplinierter Mensch und geht sehr oft raus und
sammelt auch wirklich von demselben Motiv auch mehrere Versionen,
bis auch wirklich eins stimmt.
Das ist einfach auch ein Aspekt, der ihm auch halt die Bilder liefert,
die er dann am Ende kriegt. Man kriegt halt nicht, so die meisten Bilder,
die man von ihm sieht, die kann man einfach auch nicht einfach so beim Vorbeigehen kriegen.
Da braucht man halt ein bisschen Zeit und muss man auch auf gewisse Lichtverhältnisse
oder Sachen warten. Arten.
Das macht es dann halt bei ihm ein bisschen aus, dass die Bilder halt nicht
so einfach nachahmbar sind.
Von der Idee und der Komposition vielleicht, aber da sind oft dann noch Elemente drin.
Meistens auch dann ein Mensch im Hintergrund oder irgendwas,
eine Linie, die in Bewegung sich dann verbindet.
So Sachen, die, da musst du wirklich halt genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.
Ja, aber ansonsten.
Ja, also wir sind da sehr entspannt unterwegs gewesen, was jetzt Fotografie
angeht und klar, es gab natürlich auch Momente, wo wir uns was gezeigt haben
und dann, ah ja, cool, sehr cool, hat man nicht gesehen,
weil wir dann woanders waren,
aber ich würde sagen, das hat äh.
Viel von ihm abgerieben da auch an mich. Ja.
Ja. Genau. Ja, kann man alles nachschauen. Ihr wart in Berlin. Wo wart ihr noch?
Genau, in Hamburg, in Frankfurt und dann in Wetzlar.
Genau. Ja. Genau, schöner Roadtrip.
Und auch die anderen Episoden hier in der Reihe mit Stuart hast du angesprochen,
gibt es auch eine kleine Masterclass. Ich habe gerade gesehen,
Dominik Nah, auch ein Fotojournalist, der hier auch schon mal im Podcast war.
Also ja, wirklich tolle Namen. Lohnt sich da mal ein bisschen durchzubrowsen.
Ich bin auf jeden Fall stolz, dass wir da unserem eigenen Stil da treu bleiben durften.
Also klar, ich kann auch Videos ein bisschen mehr High-End machen im Studio,
das ist auch kein Problem,
aber ich finde es total angenehm und bin auch dankbar da an Xiaomi,
dass sie uns da die Freiheit gegeben haben, einfach mal unser Ding zu machen.
Klar, wenn man sich das anguckt, da sind einige Stellen, die jetzt vielleicht
nicht ganz so super natürlich rüberkommen.
Es ist halt nach wie vor Abarbeitung von einem Storyboard.
Die Geschichte stand schon fest, aber trotzdem konnten wir relativ frei arbeiten
und das freut mich dann immer.
Ja, es macht den Charme ja auch aus, dass dann jeder da sein,
sich nicht verbiegen muss.
Und die sind ja auch auf euch zugekommen, weil ihr eine gewisse Art eben auch habt.
Und die soll ja auch rüberkommen in diesen Videos.
Wunderbar, vielen Dank Samuel, hat mir wieder viel Spaß gemacht.
Ich habe gar nicht auf die Uhr geschaut zwischendurch und sehe jetzt,
dass wir gut anderthalb Stunden wieder gesprochen haben.
Ist immer wieder toll. Die Themen gehen uns nicht aus.
Es sind auch weitere, die sich dann anbieten für eine dritte Folge,
unter anderem dein Buch.
Da würde ich dann auf jeden Fall bei dir nochmal nachhaken.
Und ja, bis hierhin. Vielen Dank.
Ja, sehr, sehr gerne und hat mir auch viel Spaß gemacht und freue mich,
wenn wir mal wieder zusammenkommen und hoffentlich machen wir das dann wirklich
mal irgendwann in Person und zur nächsten Fotopia verabreden wir uns dann.
Wollte ich gerade sagen, dann im dritten Anlauf. Obwohl wir uns wahrscheinlich früher sehen. Genau.
Sehr schön. Mach's gut. Tschüss. Tschüss, tschüss.
Ja, das war das Interview mit Samuel Lintaro Hopf. Ich hoffe, es hat dir gefallen.
Und apropos Street Photography, damit machen wir in den kommenden Wochen intensiv
weiter, auch bei Abenteuer Reportage Fotografie in öffentlichen Veranstaltungen bei Zoom und YouTube.
Alle Termine findest du im Terminkalender auf www.abenteuer-reportagefotografie.de
Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal. Dein Kai.