Street Photography als Dokumentation von Zeitgeschichte und spontane Reportagen auf Reisen
Frank Fischer und ich sprechen über die Bedeutung der Streetfotografie und den dokumentarischen Wert dieser Kunstform. Außerdem geht es über Storytelling im Rahmen von spontanen Bildstrecken unterwegs.
10.09.2023 93 min
Zusammenfassung & Show Notes
Frank Fischer und ich sprechen über die Bedeutung der Streetfotografie und den dokumentarischen Wert dieser Kunstform. Außerdem geht es über Storytelling im Rahmen von spontanen Bildstrecken unterwegs. Last but not least blicken wir auch noch auf das gemeinsame Programm auf der PHOTOPIA 2023 in Hamburg.
Frank war bereits einmal zu Gast im Podcast: https://www.gatesieben.de/podcast/frank-fischer
Zuletzt haben Frank und ich eine gemeinsame Bildbesprecbung auf seinem YouTube-Kanal aufgenommen:
Frank war bereits einmal zu Gast im Podcast: https://www.gatesieben.de/podcast/frank-fischer
Zuletzt haben Frank und ich eine gemeinsame Bildbesprecbung auf seinem YouTube-Kanal aufgenommen:
https://www.youtube.com/watch?v=XtHcF5yDuHY
Frank Fischer im Internet:
FF-Fotoschule: https://www.ff-fotoschule.de/
Frank Fischer im Internet:
FF-Fotoschule: https://www.ff-fotoschule.de/
Podcast: https://fotophonie.de/
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Transkript
Was man heute nicht fotografiert, kann morgen niemand sehen.
Und ich glaube, das ist wichtig, Dinge zu fotografieren, die heute passieren.
Der beste Fotospot ist nie da, wo der Bus hält.
Und das stimmt manchmal nicht.
Manchmal ist der beste Fotospot da, wo der Bus hält.
Aber dein Foto ist hinterher viel mehr wert, wenn du zwei Stunden dafür gelaufen bist,
als wenn du aus der Bustür heraus fotografiert hast.
Und selbst, wenn das aus der Bustür heraus fotografierte Foto das bessere Foto ist,
das bessere Motiv zeigt oder weiß der Geier was, Wirst du mit dem anderen Foto verknüpfen, dass du zwei Stunden am Tür gelaufen bist?
Ja, das waren die Worte von Frank Fischer von der Frank-Fischer-Fotoschule und wenn du den
Podcast hier regelmäßig hörst, dann wirst du Frank auch schon kennen. Er war bereits mehrfach
hier zu Gast und ja, in der deutschen Fotografie-Szene ist er ohnehin ein Name. Einen eigenen
YouTube-Kanal, macht dort regelmäßig Bildbesprechungen. Er hat auch einen eigenen,
Podcast, die Fotophonie und regelmäßig einmal pro Woche kommt er auch mit Franz Schnack raus. Ein sehr persönliches Format, in dem es ja manchmal um
Fotografie geht, aber auch viel um abseitige Themen aus seinem Leben.
Darüber sprechen wir in diesem Interview, aber natürlich noch über eine ganze
Menge mehr und zwar über die Street Photography und da mit dem Fokus darauf,
welchen dokumentarischen Wert die Street Photography besitzt. Außerdem sprechen
wir über spontane Reportagen unterwegs, Frank.
Er ist sehr viel unterwegs, zuletzt war er in Georgien und Armenien und hat dort schöne
Geschichten mitgebracht, wie es ihm gelungen ist, spontan kleine Bildserien zu machen.
Last but not least geht es auch noch um die Fotopia in Hamburg, die dritte Auflage der
Fotografie-Messe in den Messehallen in Hamburg vom 21. bis 24.
September. Frank wird dort mit einem eigenen Stand vertreten sein, außerdem betreut er zwei Bühnen, hat
Programm für die Fair-and-Wild-Bühne der GDT gestaltet, wo auch Thomas Jones und ich einen
Vortrag halten und außerdem moderiert er auf der Container Stage. Also Frank ist wieder sehr
umtriebig auf der Fotopia. Ich habe ebenfalls einiges auf dem Zettel und zwar insgesamt drei
Vorträge gemeinsam mit Thomas Jones und ja, auch wenn das eine ganze Menge ist, so freue ich mich.
Mich auch auf viele Momente abseits der Termine für Gespräche, freue mich auf Begegnungen
und wenn du auch auf der Fotopia bist, dann sag auf jeden Fall mal Hallo. Ich freue mich
da möglichst viele Hörerinnen und Hörer auch mal live kennenzulernen. Das genaue Programm,
was Thomas und ich da machen, das findest du in den Shownotes, die Termine unserer Vorträge
und ja, wenn du noch spontan Lust hast, am 25. September mit uns in Hamburg Street Photography
der Praxis zu erleben, dann gibt es da noch einige Plätze in unserem Workshop. Schaust
dir einfach mal an auf der Webseite www.abenteuer-reportagefotografie.de und.
Dann einfach im Menü den Punkt Präsenzworkshops auswählen. So, jetzt genug der Vorrede. Alles
Weitere findest du in den Shownotes in deiner Podcast-App und jetzt direkt hinein in das
Interview mit Frank Fischer.
Viel Spaß!
Ah ja, bevor ich es noch vergesse, wir sprechen es zwar auch noch in unserem Gespräch an,
aber ich war kürzlich zu Gast bei Frank in der Bildbesprechung auf YouTube, die Folge
ist bereits erschienen, also wenn du Lust hast, Frank und mich da auch in diesem Format
mal gemeinsam zu erleben, wie wir über Streetbuilder sprechen und diese einordnen, dann hüpfe
auf jeden Fall rüber zu Franks YouTube-Kanal, den Link findest du natürlich auch in den Shownotes.
So und jetzt noch mal viel Spaß mit unserem Gespräch hier im Gate 7 Podcast. Los geht's.
Ja moin Frank, herzlich willkommen zurück im Gate 7 Podcast.
Hallo Kai, vielen lieben Dank, dass ich wieder dabei sein darf. Ich freue mich sehr.
Ja immer schön dich hier zu haben. Wir haben uns ja jetzt schon ein bisschen warm geschnackt.
Wir haben eben eine Bildbesprechung bei dir aufgenommen. Ich weiß nicht genau wann was erscheint,
für den fall dass die bildbesprechung schon draußen ist dann verlinke ich das natürlich in den show notes und falls nicht dann,
mal ja sowieso reinschauen bei dir in die bildbesprechung auf youtube aber da kommt dann demnächst auch eine,
folge mit uns beiden zusammen ja das stimmt und und,
das gute ist ich weiß wann sie erscheinen wird.
Jetzt Zweiter, neunter, sechzehnter, äh, dreundzwanzigster tippe ich.
Und ne, sechzehnter, ich denke, sechzehnter September.
16. September, guckt mal hier.
So wird es sein. Es ist die 470 jedenfalls, das weiß ich ganz genau, also die Nummer steht total fest, da gibt es auch kein Zurück mehr, weil es sozusagen einen Redaktionsplan gibt, aber ja, in der Tat, und ich verlinke natürlich auch den Podcast, du weißt, wie es läuft, alles gut, es hat mir sehr viel Spaß gemacht, eben mit dir aufzusein, und ich freue mich jetzt, wie gesagt, sehr, bei dir hier im Podcast nochmal zu Gast zu sein, mal wieder, ist ja auch eine ganze Zeit lang her, glaube ich, ich habe keinen Überblick, aber das ist schon lange her.
Müsste ich jetzt auch mal ins Archiv schauen, aber ja, das Gefühl sagt mir auch, dass es schon eine Weile her ist.
Damals haben wir ja über Reisefotografie, über Georgien, glaube ich, gesprochen. Genau, genau, genau, ja, ja, da noch mal reinhören möchte. In der Zwischenzeit ist viel passiert und wir haben eben über Street Bilder gesprochen, insofern Street Fotografie wird sicherlich jetzt auch in unserem Gespräch ein Thema sein, da können wir gleich gut dran anknüpfen.
Und ich habe mir ein paar andere Themen hier notiert. Du hast zuletzt auch immer mal wieder gesagt, dass du auf deinen Reisen auch spontane kleine Reportagen gemacht hast. Das passt natürlich auch wunderbar hier in den Podcast rein. Und zu dem, was ich selbst mache und auch zusammen mit Thomas, darüber würde ich gerne noch mal mit dir sprechen.
Aber ja, bevor wir da reingehen, Frank, was hast du in den vergangenen Wochen, Monaten so passiert? Hol uns da mal ein bisschen ab. Du bist ja immer sehr viel unterwegs.
Oh ja, ich glaube, ich bin tatsächlich, und das habe ich ein paar Mal schon in meinem Leben gesagt, so viel gereist wie noch nie in meinem Leben. Also dieses Jahr ist wirklich wieder so ein Extrems-Reisejahr gewesen.
Und ja, und es kommt auch noch eine ganze Menge. Da habe ich mit, jetzt mit meinem Blick in den Kalender dachte ich so,
uh, da ist ja auch noch ein bisschen was offen in der Tat. So, ja, ich war zuletzt jetzt im Sommer.
Sowohl in Armenien, als auch in Georgien und auf Island, genau, und habe die Armenien-Reise gemacht, die Sommer-Georgien-Reise, die überwiegend nach Tuschetien führt, und Island, die Südküste mit Hochland und Westmännerinseln, ja, das sind so meine letzten Reiseziele gewesen.
Ich war das ja schon diverse mal in italien und auch sonst noch ein bisschen unterwegs und in der tat es geht auch jetzt als nächstes vor der fotopia tatsächlich noch mal.
Nach georgien also du siehst es es hat sich ein bisschen was verändert aber manche sind auch konstanten so im leben und georgien zählt so ein bisschen dazu.
Da gibt es im nächsten Jahr ein bisschen Veränderungen tatsächlich.
Da werde ich wahrscheinlich nur einmal hinfahren nach Georgien und nicht zweimal, wie die letzten Jahre immer.
Aber es ist trotzdem eine Konstante, weil, das hört man glaube ich in der Folge damals
ganz gut, weil mir das Land das schon angetan hat und auch die Menschen, die dort leben. Genau.
Aber ich bin auch wieder offen für Neues nächstes Jahr. Und insofern war ich dieses Jahr nochmal im Sommer in Georgien und in Armenien.
Und das war auch wieder sehr schön im Kaukasus, ganz ehrlich.
Ja, sehr abwechslungsreiche Reiseziele. Und genauso abwechslungsreich ist ja auch die Art der Fotografie,
die du betreibst.
Also viele Genres von der Landschaftsfotografie, Naturfotografie, wenn du in Städten bist, Architektur,
und natürlich auch die Street-Fotografie und Reportage, die du machst.
Lass uns mal da den Fokus drauf legen. Sehr, sehr gerne.
Bei den anderen Genres da bin ich nicht der Experte, was Landschaftsfotografie und so angeht.
Die Street-Fotografie, wir haben jetzt eben auch hier in der Bildbesprechung über Street-Bilder gesprochen.
In all diesen Mix oder möglichen Genres, welche Rolle spielt die Street-Fotografie für dich persönlich.
Na vor allem nutze ich sie für zwei Dinge. Ich hole ein ganz festes bisschen weiter aus. Du kennst mich ja insofern und deine Hörer vielleicht auch. Wir haben Zeit.
Genau, wir müssen ein bisschen weiter ausholen. Ich finde es unfassbar faszinierend, wenn man sich die Dinge anschaut, die früher Menschen fotografiert haben.
Also, und da können wir jetzt auf die ganz, ich sag mal, gehypten Beispiele, wie wir hier in Maier gehen,
da gibt's auch Bildbände hier bei mir im Regal, oder man...
Ihr guckt einfach mal, was es an lokal fotografierten Dingen in Fotobüchern und Bildbänden gibt aus eurer Stadt.
Also aus Hamburg zum Beispiel gibt's natürlich unendlich viel.
Und ich habe in den letzten Monaten sehr viel alte Hamburg-Foto-Bildbände gekauft,
wo einfach Menschen in den 20ern, 30ern, in den 40ern weniger tatsächlich,
aber dann wieder 50er, 60er und so weiter fotografiert haben und diese Stadt dokumentiert haben, das Leben dieser Stadt und so weiter und das fasziniert mich und das fasziniert, glaube ich, viele andere Menschen auch.
Da braucht man auch nur mal bei YouTube gucken und sagen, zeig mir mal Berlin in den 20ern und dann findet man irgendwelche nachkolorierten Filme und dokumentarische Aufnahmen, wie es in den 20ern in Berlin ausgesehen hat.
Und das ist irgendwie für uns, und ich weiß gar nicht warum das bei Menschen so ist, uns fasziniert die Vergangenheit aus irgendwelchen Gründen auch immer.
Vielleicht auch, weil sie eben ganz anders war als die Gegenwart.
Und insofern betreibe ich diese Art der Fotografie, also auf der Straße, tatsächlich aus hauptsächlich einem Grund, und der ist, was man heute nicht fotografiert, kann morgen niemand sehen.
Und ich glaube, das ist wichtig, Dinge zu fotografieren, die heute passieren.
Alle, die es versäumt haben, in der Pandemie das Leben in Mitteleuropa zu dokumentieren,
die werden sich vielleicht in 20 Jahren fragen, warum habe ich das nicht getan?
Denn ich glaube, Menschen, die in 20 Jahren sich diese Fotos angucken,
also die heute vielleicht noch nicht mal geboren sind, Die werden überhaupt nicht verstehen, was sie da sehen.
Also, das hoffe ich jedenfalls, dass wir jetzt nicht alle fünf Jahre eine Pandemie haben und das zu einem normalen Alltag wird.
Das heißt, dass was die da zu sehen bekommen mit menschenleeren Plätzen.
Plötzlich, ich sage mal, ich kenne jemanden, der hat in Pisa direkt im Hotel am schiefen Turm, also aus dem Hotelbett konnte der auf den schiefen Turm gucken.
Und die Nacht in dem Hotel hat 80 Euro gekostet. Ich glaube, wenn man noch heute dieses Zimmer bucht, dann ist das anders und hat Fotos davon
gemacht, wie seine Freundin an diesem Fenster steht und auf den schiefen Turm blickt. Und,
wenn man solche Dinge und eben auch das alltägliche Leben in der Pandemie nicht fotografiert hat,
ja gut, dann wird das eben in ein paar Jahren niemand verstehen können, was da los gewesen ist.
Und ja, wir fotografieren natürlich heute alle als Gesellschaften viel, viel mehr als vor 50 oder
womöglich 100 Jahren. Das ist ja klar. Das heißt, es entsteht auch sehr, sehr viel mehr Bildmaterial.
Aber das meiste ist ja kein öffentlich einsehbares Bildmaterial. Das meiste landet irgendwo im.
Internet, sag ich mal. Und jetzt können wir zwar sagen, das Internet vergisst nie, aber jetzt
stellen wir uns einfach nur mal vor, aus Instagram wird sowas wie aus StudiVZ. Dann ist das vielleicht
in irgendeinem Backup-Web noch zu finden, aber da guckt ja kein Mensch mehr rein. Das heißt,
das was ihr dafür öffentlich habt, ist einfach weg. Und das was in irgendwelchen Cloud-Speichern
liegt, da habe ich sowieso große Zweifel für euch, dass das später irgendjemand interessiert,
weil wenn ihr euer digitales Erbe nicht angelegt habt, vernünftig und gesagt habt,
was mit was irgendwie passieren soll und ihr dann jemanden habt, der sich wirklich darum kümmert,
dann ist das ja auch wie weg. Da läuft einfach der iCloud Account aus, also ihr habt das alles
schön bei iCloud oder Dropbox oder OneDrive oder wie immer sie alle heißen, archiviert und eure
Erben sagen, ja gut, aber diese 19,99 Euro hier im Monat, wieso soll ich die weiterbezahlen für
einen Account, den ich hier nicht benutze? So, also ist das Zeug weg. Und insofern ist es trotzdem
wichtig glaube ich die dinge zu fotografieren und irgendwo festzuhalten zu drucken oder.
Irgendwo hinzulegen oder in Bücher zu bringen oder was auch immer man damit macht.
Aber einer der Gründe ist eben, was man heute nicht fotografiert, kann morgen niemand sehen.
Und der zweite Grund, für mich ganz persönlich ist, ich bin zwar, ich hab das eben auch in der Bildbeschreibung gesagt, ich hab es oft schon auch in anderen Podcasts gesagt,
ich bin schüchterner norddeutscher Jung. Die meisten meiner Teilnehmer lachen darüber und ich sage,
naja, wir sind jetzt hier auf der Reise und ich bin auch ein bisschen Animateur. Aber ich hab
eine sehr hohe Hecke um das Grundstück. Ich weiß, wie meine Nachbarn aussehen und mit Vornamen heißen,
mehr weiß ich über die auch nicht. Und ich wünsche mich dann. Ich mag es auch allein. Aber die Wahrheit
ist, auf der Straße beim Fotografieren lerne ich gerne auch Menschen kennen. Das heißt, ich habe
mich ganz bewusst dafür entschieden, wenn ich Menschen fotografiere, dass die auf alle Fälle
merken, dass ich fotografiere. Ich mache die im Zweifel sogar darauf aufmerksam im Nachgang. Und
ich versuche dann mit denen in den Dialog zu kommen. Und ich habe oft Dinge erfahren, die ich
eben sonst niemals erfahren hätte. Weil wenn du so im Candlestick über die Straße gehst, hast
Kamera vom Bauch und machst unbeobachtet Fotos, dann ist das eine Art der Fotografie, die ich
völlig legitim finde. Also da spricht überhaupt nichts dagegen. Das kann man natürlich so machen.
Wenn du aber mit der Kamera vom Bauch oder vom Auge oder wie auch immer auf der Straße losläufst
und fotografieren gehst und dann rufst du, indem man auswählt, Feueralarm, dann wird derjenige schon
darauf aufmerksam, dass du von ihm gerade ein Foto machst. Und meistens haben die Menschen
dann Fragen an einen und wollen irgendwie wissen, warum macht man das, was soll das eigentlich und
so weiter und das erkläre ich auch sehr gern, aber gleichzeitig sind das halt oft
auch so Türöffner. Also du gerätst halt mit Menschen in Kontakt, die in der Regel ja was
zu erzählen haben aus ihrem Leben und die so wie wahrscheinlich jeder auch super dankbar dafür
sind, wenn sich jemand dafür interessiert. Also wir alle sind ja doch auch...
Es gibt ja Dinge, die wir besonders gerne hören. Eins davon ist unser Name. Also wenn du möglichst oft deinen Namen hörst, dann denkst du, dass der andere sehr viel Wertschätzung für dich hat und so weiter.
Ich könnte jetzt in jedem zweiten Halbsatz Kai sagen. Das schmeichelt uns irgendwie. Also was wir sehr gerne hören, ist ja unser Name.
Aber ich glaube gleichzeitig, was wir sehr gerne haben, ist, wenn uns jemand zuhört. Und das versuche ich dann zu tun.
Dann versuche ich mir wirklich die Zeit zu nehmen und den Menschen auch das Gefühl zu geben, dass sie im Moment das Einzige sind, was mich interessiert.
Da gibt es manchmal Dinge, die ich natürlich im Augenblick sehe und sage, oh da verpasse ich jetzt
gerade eine Fotoschance. Dann sage ich, okay das ist jetzt einfach so, weil jetzt gibt es hier
vielleicht gleich neue Chancen, die sich einfach öffnen durch das Gespräche. Weil du irgendwo zum
Essen eingeladen wirst oder Menschen dir sagen, erzählen, was sie beruflich machen, weil die
Menschen erzählen, wie sie aufgewachsen sind. Also gerade ältere Menschen, die dann unfassbare
Geschichten zu erzählen haben. Und das erfährt man halt einfach nur, indem man sich die Zeit
dafür nimmt, finde ich. So, also insofern, das sind so meine zwei Aspekte. Dinge festhalten.
Für mich oder die Nachwelt und mich für die Menschen interessieren. Und manchmal auch noch
kommt noch was drittes dazu. Manchmal verschenke ich dann auch noch was. Also ich sorge dafür,
dass die die Bilder bekommen in irgendeiner Art und Weise. Entweder direkt vor Ort über einen
Canon Selfie Drucker gedruckt oder indem ich sage gib mir mal schnell deinen Insta-Account oder
Whatsapp oder sowas. Das hat ja jeder auf diesem Planeten. Also immer wenn du denkst, du kommst
irgendwo hin, wo jemand das bestimmt nicht hat. Das ist ja Quatsch. Also irgendeine dieser Plattformen
hat jeder, egal wie alt er ist und oder fast jeder, sagen wir mal. Und dann lasse ich denen das im
Zeit auch noch zukommen.
Ja sehr gute gründe für die street photography lasst uns mal jeden einzelnen noch ein bisschen näher beleuchten fangen wir mal mit der dokumentar oder mit dem dokumentar charakter an die der damit rein spielt da haben wir eben auch in der bildbesprechung sehr passendes beispiel dafür,
eine frau die mit ihrem handy beschäftigt ist da etwas sucht da auch gesagt das ist heute ein bild was sehr sehr banal daherkommt und oft ärgern wir uns wenn wir durch die stadt gehen und nur menschen sehen die mit ihrem handy beschäftigt sind aber das ist jetzt so ein wirklich naheliegendes beispiel wenn wir dazu mal ein bisschen von lösen von der aktuellen sichtweise auf diese dinge wo wir sagen das ist so normal das fotografiere ich nicht.
Aber 10, 15 Jahre weiter, dann sind das eben genau diese Bilder, die etwas über die technische Entwicklung aussagen wird.
Wer weiß, wo wir dann stehen, was wir anstatt unserer Handys da verwenden, wie wir kommunizieren miteinander.
Und das ist eben gerade dieses Spannende, was wir mit der Street-Photography machen können, eben diese Bilder, diese Motive.
Aber wie leicht fällt dir das wenn du durch die stadt gehst eben da nicht zu sagen das fotografiere ich nicht sondern dir praktisch diese diese dokumentar fotografen brille aufzusetzen.
Ja bei so ganz banalen dingen fällt es mir sehr schwer das zu fotografieren.
Also tatsächlich sehe ich ganz wenig Sinn da drin, dass 250 Millionenste Foto von jemandem zu machen,
der an der Ampel und am Zebrascheifen steht und sein Handy glotzt.
Also da tue ich mich wirklich schwer mit. Also weil das einfach, ja, das ist so, das ist so, hau drauf.
Hauptsache, ich habe ein Foto gemacht. Das ist nicht so das, was ich gerne tue.
Wenn derjenige z.B. ein sehr spezieller Typ ist oder sehr speziell ist ist oder mit seinem Handy was ganz verrücktes macht oder das irgendwie ganz ulkig hält oder.
Können ja alle möglichen Dinge sein die da so passieren dann dann wiederum würde ich wahrscheinlich
dazu neigen zu sagen Mensch das kann man jetzt mal fotografieren weil es doch ein bisschen
abweichend ist von dem ich sag mal von den 95 Prozent.
Des Restes, der da so rumläuft, aber ich suche schon natürlich nach so Besonderheiten, die auf der Straße passieren und das ist manchmal gar nicht so einfach, finde ich, also weil viel halt sehr gleichgeschaltet ist, also viele Menschen sehen halt sehr uniform aus, viele Menschen kleiden sich sehr uniform und ja, jetzt würde natürlich jeder, der hier zuhört, sagen, nein, ich habe meinen ganz eigenen Stil und so weiter, ja, ich weiß das, ich weiß genau, was ihr meint, aber jemand, der wirklich heraussticht aus dem.
Masse. Das ist halt einfach nicht so ohne weiteres möglich. Das ist ja eine gute Möglichkeit,
das selber mal zu überprüfen ist. Wenn man mal sich irgendwie ein bisschen erhöht an so einer
Fußgängerzone hinstellt und man guckt mal da runter, dann wird man feststellen, dass es einem
unfassbar schwerfällt, einen da rauszupicken, der so sofort einem auffällt. Weil da muss schon was
ganz Spezielles los sein. Also das kann natürlich passieren über sehr leuchtende Farben und so,
das ist mir klar, wenn man so eine größere Menschenmenge anguckt. Aber wenn man jetzt mal
die Farbe ausblenden würde, dann ist es unfassbar schwierig, da sich irgendwie jemanden zu entdecken,
der eben anders ist. Und das versuche ich tatsächlich. Also entweder eben eine Szenerie
zu finden, die an sich ungewöhnlich ist, weil es eben etwas ist, was normalerweise so nicht
stattfinden würde. Oder eben jemand, der oder die an sich speziell ist und eben heraussticht. Und
Und dann fotografiere ich das auch sehr gern, muss man sagen.
Und natürlich kommt es vor, dass man diesen Beifang mitnimmt.
Weil du irgendwo jemanden siehst, ich sag mal, in Italien siehst du jemanden,
der steht vor so einem Zeitschriftenladen und hat die ganz neue KZer in der Hand,
und steht da halt mit der, weil er nicht abwarten kann bis zum Cappuccino zu Hause am Tisch oder im nächsten Café, sondern muss als erstes mal ganz kurz
den aktuellen Artikel lesen. Ja, dann bin ich natürlich auch geneigt zu sagen,
Mensch, das ist jetzt ganz passend, weil der hat eine Zeitung in der Hand und die hat er ganz offensichtlich da gekauft.
Jetzt machen wir mal schön gerahmt ein Foto von dem.
Aber...
Ja aber das etwas eher ungewöhnliche und auch vielleicht so vom charakter vom bildcharakter
her ein bisschen herausstechende reizt mich mehr was muss man sagen geht aber glaube ich
vielen menschen so ja und und und diese dinge die die fallen uns dann ja auch eher ins auge
das ist ja auch ganz natürlich dass wir dafür empfänglicher sind als für das an dass wir uns
gewöhnt haben. Also mir geht es so mit Handys, du hast den Kleidungsstil angesprochen, das sehe
ich ähnlich. Auch mit Autos, neuere Autos sprechen mich zum Beispiel auch nicht besonders an.
Da denke ich auch häufig. Ja, aber was ist, wenn wir, ja, das verändert sich eben auch mit der
Zeit. Und ich finde es schon sehr wichtig, immer wieder auch den Blick auf solche Dinge zu denken,
Einfach mal durch die Stadt zu gehen und sich die Frage zu stellen, wie sehen diese Dinge in zehn Jahren aus oder was ist noch aus der Vergangenheit, heute im Stadtbild, was keine Funktion an sich mehr erfüllt, wie Telefonzellen oder diese diese Kaugummiautomaten oder die Automaten, wo so kleine Kügelchen mit Nippes drin ist für Kinder, all diese Dinge, die es noch gibt, die wir aber ja irgendwo verdrängt haben.
Und das finde ich, ist eine spannende Übung, ob da jetzt ein Einzelbild dann draus entsteht
oder eine ganze Serie, sagen wir mal, dahingestellt.
Aber einfach, um das Sehen zu trainieren in der Street Photography.
Finde ich, ist es mal sehr wertvoll, das zu machen.
Ja, und vor allem, wenn das heute schon eher Raritäten sind.
Dann ist das ja nichts anderes als etwas, was als Nächstes verschwinden wird.
Du hast ja vollkommen recht, in unserer Kindheit waren so Kaugummiautomaten ja eher normal.
Man muss auch ganz offen sagen, gut, wir sind auch groß und erwachsen geworden und leben noch so, aber hygienisch war es natürlich auch, sagen wir mal, aus heutiger Sicht betrachtet sicher eher grenzwertig.
Nichtsdestotrotz, wenn es heute irgend sowas noch irgendwo hängt und es werden ja vielleicht noch andere Dinge aus dem Straßenbild verschwinden, ich sag mal Zigarettenautomaten könnte ich mir vorstellen, dass die irgendwann obsolet werden, weil man sagt, die dürfen einfach auf der Straße nicht mehr verkauft werden.
Ist in den meisten Ländern ja schon so, nur wir hier in Deutschland machen ja noch so eine kleine
Ausnahme davon. Wenn man das also heute fotografiert, dann kann man halt bei manchen Dingen schon damit
rechnen, dass die demnächst nicht mehr da sein werden. Und jetzt könnt ihr natürlich da draußen
sagen, Mensch ja gut, aber gerade so Kaugummiautomaten konnte man ja auch 30 Jahre fotografieren oder
Zigarettenautomaten jetzt vielleicht 50 Jahre oder irgendwas. Ja, das stimmt alles. Aber wenn
du das jetzt in den Kontext mit heute bringst, also dass man sieht, dass das doch ein Bild aus
den 2020ern ist. Und das ist ja nicht unmöglich. Das kann man ja machen über, ja wie Kai sagt,
da ist vielleicht im Hintergrund, sagen wir mal zum Beispiel ein Auto, was eben in den 80ern,
nicht existent war, als Kaugummiautomaten ganz normal waren. Dann kann man natürlich auch
schöne Verbindung zur Gegenwart schaffen und damit natürlich auch rumspielen, finde ich.
Wie sieht das bei dir aus mit den den bildern die du jetzt machst von solchen dingen oder wo auch eben der dokumentarische wert im vordergrund steht hast du da einen überblick in deinem archiv dass du dir ja über bestimmte schlagwörter da da sammlung anlegst wo du das mal über einen gewissen zeitraum verfolgen kannst weil das das ist ja glaube ich auch ein guter.
Trick, wie wir uns das noch stärker vor Augen führen können, was eben das ausmacht, wenn ich über einen längeren Zeitraum so eine Entwicklung fotografiere, wenn ich jetzt rausgehe und einfach ein einzelnes Bild von einer Person mit dem Handy mache, dann fehlt mir der Zusammenhang.
Aber wenn ich das über mehrere Jahre mal drei, vier Bilder nebeneinander stellt, dann wird plötzlich das ganze Konzept dahinter viel greifbarer, finde ich.
Finde ich. Ja, also tatsächlich, wir beide wissen ja, wie so diese ersten Telefone aussahen und wie
die dann immer kleiner, kleiner, kleiner geworden sind. Und dann plötzlich wurden sie wieder sehr
viel größer und dann hat sich so halbe Tablets ans Ohr gehalten. Ja, das wäre sicher sinnvoll.
Die Wahrheit ist aber auch, da gibt es bei mir keine gute Struktur im Archiv. Also da muss ich
ganz ehrlich sagen, dass ich bin ganz weit weg von Bildermessie. Das war ich sicher mal. Da habe
ich alles aufbewahrt. Also es ist heute ganz, ganz anders. Ich habe sehr strukturiert sehr
viel Dinge einfach entsorgt. Aber es gibt keine Struktur zu solchen Unterthemen. Also,
ne, da würde ich lügen. Es gibt keine Sammlung dazu. Das muss ich tatsächlich dann händisch
raussuchen. Auf der anderen Seite gibt es in einer dieser Cloud-Lösungen, wo alle hochaufgelösten,
rausgerenderten Bilder sind, da gibt es Ordnerstrukturen. Die sind dann nicht mehr
in Lightroom, also die sind nicht in einem Katalog, sondern da gibt es rausgerenderte.
Bilder in Ordnerstrukturen. Also da gibt es eben sowas wie Street-Fotografie oder auch
Länderordner und ähnliches, manchmal auch Ordner von speziellen Reisen. Also es hängt
davon ab, wie sortiert ist und wo es dann eben auch reinpasst. Manche Bilder sind einfach doppelt,
also einmal in dem Reiseordner und einmal noch in einem anderen Ordner. Aber es ist nicht so
feingliedrig, dass ich sagen würde, es ist so thematisch, dass ich jetzt alle Fotos von Menschen,
die ich sag mal Mofa fahren, die ich so auf diesem Planeten fotografiert habe oder Fahrradfahren oder
sowas, dass ich die alle sofort zuordnen könnte. Sondern da müsste ich tatsächlich über verschiedene
ordner die zusammensuchen das ist leider so und deswegen sind das bei mir auch keine zusammenhängenden
serien die ich irgendwie sofort zeigen könnte sie müsste ich wirklich da müsste ich wirklich
ein bisschen zeit in investieren ich würde zwar die original fotos wiederum in leitungen finden
nach mofas aber die raus gerenderten sind eben nicht nach mofa sortiert also insofern ja da und
und ich habe es nicht so gern dass man raus gerendert das kram in leitung mit ist deswegen
weil in Lightroom ist es wirklich nur das Datenarchiv der ursprünglichen RAW-Dateien.
Und insofern, da müsste ich ein bisschen von Hand suchen. Da habe ich tatsächlich keinen Überblick, aber ich glaube, das ist eine gute Möglichkeit.
Ich denke vielleicht mal darüber nach, weil in der Tat, ich fotografiere jetzt digital seit 2000 etwa, eher so 1998 würde ich denken.
Von da gibt es nichts Gutes von der Straße, aber so ab 2002, 2003 gibt es sicher Hamburg-Fotos der Straße und da haben sich sicher Dinge verändert in den 20 Jahren zu heute.
Die einem so auch nicht so bewusst sind. Das ist ja auch so was ganz verrücktes von der menschlichen Psyche. Man vergisst das ja auch. Also, ähm, das sagen mir andere, dass das natürlich eine Superpower des menschlichen Gehirns ist, dass es Dinge ausblenden kann, die in der Vergangenheit liegen.
Und das ist sicherlich bei traurigen Dingen und so auch so. Aber, äh, wenn du mich jetzt heute fragen würdest, wie haben die Landungsbrücken 1980 ausgesehen, dann ist mir klar, dass ich da gewesen bin.
Aber wahrscheinlich würde ich behaupten, so wie heute.
Obwohl mir natürlich klar ist, dass das garantiert nicht stimmt.
So, und äh, ähm, ja, und das ist halt einfach irgendwie, ja, da wär's sicher hilfreich,
die Dinge sauber sortiert hintereinander zu haben.
Da denk ich mal, für einzelne Themen, auf alle Fälle 3, ist ein guter Hinweis, ist aber heute nicht so sortiert, nein.
Insofern, ich muss da eher durch größere Bildermengen durchgucken, um das zu sehen. Mhm.
Gibt es so Beispiele, wo du mal dann, ähm, aufgrund eines aktuellen anlass oder eines projektes so reingegangen bis in das archiv um um dir eben diese bilder rauszusuchen weil ich nimm es aktuell so war das,
gerade in der street photography so ein trend dahin geht doch auch nicht nur in diesen einzelbildern zu denken sondern auch in serien in dokumentationen das ist jetzt auch,
Auf dem kommenden German Street Photography Festival im Rahmen der Photopia, das steht unter dem Motto Wandel und Dokumentation, wo das eben auch noch mal in Vorträgen, in Ausstellungen sichtbar gemacht wird.
Genau das, worüber wir jetzt eben hier auch sprechen.
Ich stehe da auch noch so ein bisschen am Anfang, also mein Archiv ist da auch noch nicht perfekt,
aber ich merke bei mir auch, dass ich immer mehr in diese Richtung gehe, schon versuche mal.
Zurückzugehen um dann eben diese diese entwicklung auszugraben sichtbar zu machen und wir haben über diese ja handy telefonierenden menschen gesprochen ich ich mache ich brauche da jetzt auch nicht noch mehr bilder so meistens ist ja so da hat man ein zwei gemacht wo man sagt okay das ist jetzt das portfolio bild oder in dieser serie mein mein standard da habe ich eins mit dem bin ich zufrieden und dann muss aber ganz ganz viel passieren damit ich dann von dem motiv noch eins mache.
Ja verstanden was du möchtest das tja ich habe mal als ich das erste mal wieder nach venedig
gefahren bin nach 35 jahren mal meine analogen abzüge so die ich als zehnjähriger gemacht habe
oder sowas aus dem karton geholt das gucke ich mir jetzt mal an wie hat venedig eigentlich
ausgesehen was sind deine erinnerungen an venedig weil ich hatte natürlich so ganz
verrückte Erinnerungen. Also wahrscheinlich auch Erinnerungen, die mit der Wahrheit in den 80ern
gar nichts zu tun hatten. Also ich hatte das Gefühl, alle Menschen, die da rumstanden, hatten
Tauben auf dem Kopf. So und es waren mehr Tauben auf dem Markusplatz als Menschen. Das war vielleicht
auch so. Aber ganz so, wie man das natürlich so als, ich sag mal, als Kind empfindet, ist es
natürlich gar nicht gewesen. Wahrscheinlich, man hat ja auch irgendwie einen anderen Eindruck,
als man ihn dann wahrscheinlich als Erwachsener gehabt hat.
Aber es gab natürlich unendlich viele Tauben.
Und natürlich sah es ganz anders aus auf dem Markusplatz, obwohl jetzt auch alle Venezianer wahrscheinlich sagen würden,
der Markusplatz hat sich überhaupt nicht verändert.
Natürlich verändern sich Dinge, ja. Also es waren sehr viel weniger Schirme auf dem Platz,
also Cafés, die sich auf dem Platz ausbreiten durften.
Das sind heute relativ viele auf beiden Seiten des Platzes. Es gibt jeweils, also auf der einen Seite gibt es drei oder vier Cafés,
die sich auf dem Platz ausbreiten durften. Auf der anderen Seite gibt es Café Florian, das älteste Café.
Des Marktsplatzes, was sich nach wie vor da hin ein bisschen ausbreiten darf, aber auch noch weiter.
Es gab sehr viel weniger Verkaufsstände, also so mobile Verkaufsbuden, die heute auf dem Marktsplatz
gang und gäbe sind, dass da irgendjemand billig produzierte
Venedig-Pullover und so ein Zeug verkauft und Kühlschrankmagneten natürlich und sowas. Das gab es, soweit ich
auf dem produzieren konnte, gar nicht. Dafür gab es natürlich Menschen, die haben Taubenfutter verkauft. Das ist heute unter Strafe.
Also Tauben füttern, ist da jetzt nichts worüber sich die Stadt freut. Also insofern, da habe ich das getan.
Hier für meine Heimatstadt habe ich das, also für Hamburg habe ich das nicht getan, aber das kann auch durchaus damit zusammenhängen, da habe ich natürlich auch als Jugendlicher und
Kind und auch so als junger Erwachsener wenig fotografiert, weil es zu analogen Zeiten natürlich einfach,
teuer war und da hat sich schon meine Fotografie auch mehr auf das Fotografieren auf Reisen beschränkt.
Als jetzt in Hamburg rumzulaufen und zu fotografieren. Dazu war einfach auch mit selbstentwickelten Transvice-Filmen das Fotografieren einfach teuer.
Da gibt es sicher Fotos von den Landungsbrücken. Da müsste ich mal tatsächlich ins Negativstreifenarchiv gucken.
Das ist fast noch schlimmer als in meinen Cloudlösungen nach Bildern suchen.
Aber ja.
Ich glaube, dass das alles seinen Reiz hat. Und ich glaube auch tatsächlich, dass das Denken in Serien absolut seinen Reiz hat.
Aber das habe ich oft nicht über einen langen Zeitraum gemacht, sondern dann in so eher kurzen Serien gedacht.
Also ich habe mal eine gesamte oder zwei Shanghai-Reisen hauptsächlich fotografiert, so ganz verrückte Transportmittel in Shanghai,
wo Menschen halt einfach mit drei Rädern und einem Elektromotor, also mit so Fahrrädern mit drei Rädern und einem Elektromotor Sachen transportieren,
wo du sagst, Alter, das ist mehr, als ich in mein Auto laden könnte, hast du auf diesem Fahrrad und fährst damit die Straße runter.
Es geht hier bergab.
Wie wird das mit dem Bremsen unten funktionieren und solche Dinge?
Das hab ich schon häufiger gemacht, aber über so einen längeren Zeitraum tatsächlich nein.
Also nicht bewusst jedenfalls.
Ja. Was da so ein bisschen dahintersteckt, ist ja auch so die Art und Weise,
wie wir mit unseren Bildern umgehen, nachdem sie gemacht sind.
Und die Frage, was ist uns ... Oder woran haben wir mehr Spaß?
Am Erlebnisfotografie selber, also der Moment, Motiv zu erkennen, Motiv umzusetzen, zu fotografieren oder an dem, was dann noch sich anschließt. Also
über die Datensicherung, über die Archivierung, Verschlagwortung, Aufbau eines Archivs, Druck,
Aufbereitung für Präsentationen oder eben so ein Projekt, so eine Serie über einen langen Zeitraum
zu verfolgen. Wie sieht das bei dir aus? Du bist ja sehr, sehr viel unterwegs, da kommt ja sehr,
sehr viel zusammen ja aber tatsächlich ist es so mir macht am meisten spaß das machen und in der
street fotografie dann eben mit menschen irgendwie in kontakt kommen also mir ist das foto hinterher
wirklich ziemlich unwichtig das muss man sagen also hängt glaube ich auch damit zusammen dass
ich mich selber ja nicht als fotograf bezeichnen würde also ich bin wahrscheinlich alles mögliche
im fotobereich aber nicht nicht fotograf und menschen die sagen ich sei fotografen ja ich
Ich bediene eine Kamera und ich weiß auch, wie man so ein Foto macht und kenne mich da auch ganz gut mit aus.
Aber ich bin halt einfach Fototrainer oder Dozent oder manchmal auch Reiseleiter oder alles Mögliche, aber eher nicht Fotograf.
Und insofern landen meine Fotos ja auch selten irgendwo in wirklich richtig großen Ausstellungen oder sowas.
Ja, ich habe auch schon mal Bilder ausgestellt, so ist es nicht.
Und wir können auch sagen, okay, auch in Instagram Bilder zeigen ist am Ende irgendeine Art Ausstellung.
Aber nichtsdestotrotz, also so in renommierten Ausstellungen landen meine Fotos ja nicht und in großartigen Büchern auch nicht.
Und ja, ich brauche mal welche für das Web und ich brauche auch mal welche für eine Präsentation irgendwo auf so einer Bühne oder sowas.
Aber mir macht am meisten Spaß, dass vor Ort das machen.
Also erstmal das Motiv suchen, erkennen, entdecken und dann der Nachgang halt häufig auch, wenn dann Menschen so sehr offen auch sind und man selber auch offen und open-minded bleibt und dann guckt, was ist hier eigentlich gerade so los, also was für Vibes sind hier eigentlich gerade so und können wir die gemeinsam für irgendwas benutzen, um in den Dialog zu gehen, genau.
Also finde ich, ja, ich mache mal so ein Beispiel. Ich habe mal am Trevi Brunnen, das ist jetzt sechs
oder sieben Jahre her, morgens mit einer Reisegruppe gestanden und das Problem am Trevi Brunnen ist,
das kennt jeder, der schon mal am Trevi gewesen ist, du kannst eigentlich kein Foto machen. Also
es ist einfach zum Fotografieren dumm an diesen Brunnen zu gehen, weil dieser Brunnen ist halt
einfach völlig overcrowded, da ist so viel los, der ist halt nicht fotografierbar. Also selbst
wenn man ganz vorne steht mit Ultraweitwinkel und man fotografiert nach oben, hast du immer noch
irgendjemanden, der versucht davor zu kommen, dir sein Selfie-Stick davor zu
halten oder tort auf den Brunnen rum, was verboten ist. Aber irgend sowas passiert
sicher. Und deswegen gehen wir sehr früh morgens hin. Also zur blauen Stunde
morgens. Und das war auf einer Sommerreise. Das heißt, es war sicherlich früh morgens oder sowas. Und wir standen auch ziemlich alleine. Ja, ein
so ein Karibiniere steht da meistens schon da. Der ein bisschen aufpasst, dass du nicht mit
deinem Stativ auf den Brunnen gehst und so weiter. Und wir standen da ziemlich alleine. Und dann
kam ein asiatisches Brautpaar angefahren mit einem Taxifahrer. Dieses asiatische Brautpaar.
War auf Europatournee, es waren Japaner, und hatte halt in vielen dieser Städte sich ein
Hotelchen gebucht, die wollten am nächsten Tag nach Venedig, und hat seine Brautklamotten mit
gebracht und hat dann an diesen Locations Fotos von sich machen lassen von dem Taxifahrer. Und,
die taten mir einfach, also mit ihrem Handy, die taten mir einfach leid. Ich dachte, das kann ja
nicht sein, dass die jetzt da, jetzt nach Europa reisen aus Japan, jeden Morgen sich
das Braukleid anziehen, ach das wusste ich ja zu dem Zeitpunkt noch nicht, aber die ziehen
sich jeden Morgen das Braukleid an, in einem Rotanzug, laufen irgendwo hin und lassen Fotos
von sich machen und dann haben die keinen Fotografen dabei, sondern einen Taxifahrer
und dem Taxifahrer geben sie ihr Handy und der macht Fotos von ihnen, also das ist ja komplett absurd.
So und dann habe ich erst ein paar Fotos so aus der, ich sag mal, aus neben dem Taxifahrer
gemacht und dann sind wir ganz kurz in das Gespräch gekommen und haben gesagt, oh,
nimmst du ja Fotos von uns?
Ja klar, die könnt ihr auch kriegen, wenn ihr die haben wollt.
So und dann haben wir nochmal so, ich sag mal, 10 Minuten.
Uns sehr aufeinander konzentriert, die auf mich und ich auf sie, weil alle meine Teilnehmer waren versorgt, die standen mit Stativen da und haben sich gefreut, dass das nicht so toll ist und dass da eben gleich die Aparna wieder gehen, dann ist der Brunnen wieder frei, so, und dann habe ich die da schnell abgefrühstückt.
Ich gratuliere denen nach wie vor immer zum Geburtstag, die mir auch. Also, das macht mir Spaß daran, dass dann eben so Verbindungen entstehen, ne, also, und natürlich hätte man da einfach neben dem Taxifahrer reinhalten können und sagen können, jetzt gehe ich.
Aber gerade bei so Hochzeitsbildern, und in diesem Fall ist das ja auch irgendwie doof.
Und so Hochzeiten, das kommt ja häufiger mal vor auf so Reisen, dass du irgendwo an
irgendwelchen Locations auf Menschen triffst, die gerade heiraten und die einen Fotografen dabei haben.
Und manchmal, bin ich mir ziemlich sicher, gibt es Teilnehmende von mir, und manchmal
vielleicht auch mich, wir haben ein besseres Foto gemacht als der Fotograf, weil der eben
einfach gerade aus einer richtigen Scheiß-Position fotografiert und das aber nicht ganz so wichtig
ist, weil da geht es ja um die Erinnerung und der macht das immer so und bisher haben
sich alle darüber gefreut und es ist alles fein und ich will den auch gar nicht kritisieren,
aber ich sehe schon an dem, aus welcher Richtung der fotografiert und was von der Brennweite,
dass wahrscheinlich ich hier gerade ein besseres Foto mache aus bestimmten Gründen oder ein
zumindest mal anderes.
Und dann gehe ich natürlich schon hin und sage mal schnell, sag mal, ihr habt ja gesehen,
wir sind hier und haben hier nebenbei geschossen, das ist nicht in Ordnung, wir werden es noch
nicht veröffentlichen, außer es ist für euch okay, aber wollte ich mal ganz kurz meinen
Instagram QR-Code scannen und ihr schickt mir nachher eine Insta-DM und ich sorge dafür, dass ihr die Bilder bekommt.
Das wäre doch ganz schön für euch. Und wir freuen uns sicher auch, weil wir haben euch eine Freude damit bereitet.
Und wir haben eine Menge Spaß hier gerade gehabt, so am Set. So, also so die klassischen Onkel Bobs, sag ich mal,
die dann auch mit unterwegs sind. Das passiert natürlich bei so Reisegruppen auch manchmal.
Manchmal auch in heftiger Ausprägung. Aber wie gesagt, ich habe darüber oft gute Menschen kennengelernt
und die haben sich oft gefreut und wir haben auch einen Moment Spaß gehabt.
Mhm.
Finde ich sehr spannend, was du sagst, dass du dich selbst in erster Linie gar nicht als Fotograf bezeichnen würdest, sondern dass die Fotografie
eher so das Mittel dafür ist, um mit Menschen in Kontakt zu kommen und ja, Erlebnisse zu haben.
Und ja, ich denke mal, das ist ein Aspekt, der egal, wie man das für sich persönlich gewichtet, der auf jeden Fall nie zu kurz kommen sollte,
dass man, weil sonst hat man am Ende eben auch Bilder, die aber ja nicht verknüpft sind mit mit gefühlen mit erlebnissen und die dann auch relativ wenig sagen.
Anderen und einem selbst natürlich dann auch nicht wenn man damit wenn man drauf schaut und,
das nicht über den den rahmen dann hinausgeht was man noch mit dem bild verbindet,
schlimmsten fall in der schönen situation gewesen ist und die nur durch den sucher erlebt hat ja dass das ist sicher ein thema
und ich glaube, man schätzt die Bilder auch anders wert. Also ich sage dazu in der Landschaftsfotografie,
hat jetzt hiermit nichts zu tun, aber der beste Fotospot ist nie da, wo der Bus hält. Und das
stimmt manchmal nicht. Manchmal ist der beste Fotospot da, wo der Bus hält, aber dein Foto
ist hinterher viel mehr wert, wenn du zwei Stunden geführt gelaufen bist.
Als wenn du aus der Bustür rausfotografiert hast. Und selbst wenn das aus der Bustür rausfotografierte Foto das bessere Foto ist, das bessere Motiv zeigt oder weiß der Geier was,
wirst du mit dem anderen Foto verknüpfen, dass du zwei Stunden am Tür gelaufen bist.
Und so ist auf der Straße auch.
Ja, also wenn man, wenn einem das einfach so zufällt, also man hat so ein Glücksmoment, so ein Glückstreffer.
Und das fällt einem einfach so zu und dann ist da alles wunderbar.
Also sagen wir mal hier, Hamburg-Landesbrücken, Thomas Leuthardt stehst da und da hinten steht so ein Typ,
der hat so einen Melonenhut auf und steht so im Lichtschein und die Linienverläufe und so weiter und so weiter.
Das ist jetzt kein Foto, glaube ich, wo Thomas wochenlang drauf hingearbeitet hat, sondern das hat sich halt so ergeben.
Und es ist ein richtig tolles Foto, gar keine Frage.
Nichtsdestotrotz, wenn du dafür jetzt eben das 20. Mal hingefahren bist,
ich bin jetzt hier aus Maschen das 20. Mal zu den Landesbrücken gefahren,
hab da zig Fotos gemacht und dann passiert mir so eins, da steht jemand mit einer Melone auf dem Kopf, mit einem Stock in der Hand,
der steht genau in diesem Lichtschein und das wird ein schöner Scherenschnitt, das Wetter passt genau dazu und so weiter,
dann ist das Foto ja mehr wert für mich persönlich.
Der Betrachter kann das gar nicht sehen, aber meine eigene Wertschätzung für dieses Foto steigt natürlich dadurch ungemein.
Und so ist es auch, wenn man mit diesen Bildern, finde ich, wenn man mit denen Erlebnisse oder Emotionen verknüpfen kann.
Dann kommt man halt durch das Betrachten dieser Fotos wieder in diese Situation rein und erinnert sich daran
und verbindet mit dem Foto einfach mehr, als wenn man das einfach so gemacht hätte.
Und ich finde, wenn ich mich als Fotograf bezeichnen würde, das wäre vermessen gegen alle denen, die wirkliche Fotografen sind.
Also ich habe das erstens nie gelernt, das kann man sagen, scheißegal.
Aber du hast ja vorhin schon mal gesagt, ich mache sehr viele verschiedene Themen,
sowohl auf Reisen als auch in Workshops und das stimmt ja auch.
Und deswegen würde ich auch immer sagen, ich kann sehr vielen Menschen bestimmt sehr viel weiterhelfen in ihrer Fotografie.
Aber manches kann ich nicht so gut, wie ich ihnen weiterhelfen kann.
Also ich glaube, ich kann manchen sehr gut zeigen und erklären, was sie machen müssen, damit sie noch besser werden.
Aber diese letzten 10 Prozent, die kann ich an vielen Stellen selber nicht.
Ja, weil ich einfach zu wenig dafür übe. Dazu müsste ich auch das eine immer wieder und wieder und wieder machen.
Ich glaube, das ist ganz normal.
Und da ich aber, wie ich ja vorhin erzählt habe, dann plötzlich aus Georgien nach Island fahre und dann geht es wieder um Tierfotografie und Landschaftsfotografie,
Dann hast du halt die ganze Übung dessen, was du gerade in Georgien gemacht hast, die ist halt weg.
Weil du dann zehn Tage was Neues machst und dann machst du auf der nächsten Reise plötzlich Architektur und so weiter.
Und dadurch gehen ja Skills auch wieder, die gehen auf eine gewisse Art und Weise verloren.
Ich wette, wenn Manuel Neuer jetzt irgendwann ins Bundesligator von FC Bayern zurückkehrt,
dann werden dem einfach Skills fehlen, weil der eben einfach anderthalb Jahre nicht gespielt und auch nicht trainiert hat.
Und das wird einen Moment dauern bis, falls jemals wieder diese Form erreicht, aber es wird auf alle Fälle dauern, bis der wieder soweit ist.
Und so ist das eben in der Fotografie meiner Meinung nach auch.
Man muss die Sachen, die man jetzt irgendwie perfekt machen möchte, auch permanent üben und nicht nur ab und an mal.
Ja, ist da eine Frage, wo man für sich den Fokus drauf legt.
Und solange es einem Spaß macht und da nicht der Wunsch aufkommt,
ein Spezialist auf einem Gebiet zu werden, dann ist das ja auch alles okay.
Hast du irgendwann mal diese Stimme im Kopf gehabt, zu sagen,
Mensch, also das ist jetzt aber ein Genre der Fotografie, egal welches es jetzt ist,
da möchte ich mich mal tiefer reinfallen lassen und das wird es jetzt?
Oder ist es immer ...
Ich sage dir auch warum. Mir wird sehr schnell langweilig. Und die Tatsache, dass es mir sehr schnell langweilig wird, spricht total dagegen.
Das ist ein Grund, weshalb ich bestimmte Workshops in Hamburg seit Jahren nicht mehr mache.
Weil wenn du die Dinger 50 Mal gemacht hast, dann ist es halt so, als würde man bei VW den rechten Außenspiegel an einem Golf montieren.
Und das jeden Tag 30 Mal und am nächsten Tag wieder 30 Mal. Und das ist halt etwas, wo mir unfassbar langweilig wäre.
Und ich habe mir ja genau so, ich sage mal, diese Selbstständigkeit ausgesucht,
um eben das zu tun, was mir am meisten Spaß macht.
Und deswegen mag ich genau diese Abwechslung.
Und das klingt jetzt verrückt. Natürlich gibt es Präferenzen, sowohl bei mir in der Fotografie als auch was Reiseziele betrifft.
Aber ganz am Ende freue ich mich tatsächlich auf jedes Reiseziel,
weil wenn mich das nicht mehr anmachen würde, dann würde ich einfach mir was Neues suchen.
Das kann man ganz offen sagen. Ich meine, ich bin ja frei darin.
Also ich finde wahrscheinlich auch Menschen, die mit mir noch woanders hinfahren
und sagen, ja, Mensch, jetzt gibt's hier was Neues, das guck ich mir immer mit den Fragen an, das ist bestimmt geil und so weiter.
Aber da, wo ich hinfahre, da fahre ich tatsächlich hin, weil ich nach wie vor Freude dabei empfinde, da hinzufahren.
Und das ist bei den Workshops genauso. Deswegen suche ich ja auch immer mal wieder Neue.
Und da gibt es auch mal Babynare mal ein Jahr lang gar nicht, weil ich sage, jetzt gibt's das einfach mal nicht,
weil ich hab genug vor dieser Kiste gesessen und in die reingeglotzt und dieses Zeug jetzt 30 Mal erklärt.
Jetzt ist es auch mal wieder gut, jetzt wird mal wieder was anderes gemacht und das fällt halt einfach mal raus.
Das ist vielleicht aus reinen wirtschaftlichen Gründen nicht das Klügste, aber ich glaube.
Es gäbe den, ich sag mal in Anführungszeichen, Erfolg, den ich mit dem, was ich tue, durchaus
habe, den gäbe es nicht, wenn ich das...
Gegen meinen eigenen willen machen würde also wenn ich wenn wenn weil menschen würde mir das anmerken wenn ich etwas nicht brenne merkt merkt man das mal
man merkt auch wenn ich lichterloh brenne das ist mal ganz ganz sicher,
und und da ich gerne menschen anzünde ist es hilfreich wenn man selber brennt und und von daher,
habe ich diesen wunsch tatsächlich nie so richtig verspürt zu sagen jetzt konzentriere ich mich nur da drauf.
Ja ja das schöne ist ja du hast es gesagt du dass du mittlerweile in der Situation bist, dass die Menschen mit dir auf Reisen gehen wollen und dass das Ziel oftmals
gar nicht das Wichtigste ist. Also ich meine, Workshops gibt es ja sehr, sehr viele. Wenn es
nur darum gehen würde, ja, dann hat man viel Auswahl. Aber es ist ja meistens so, dass die,
Menschen einen gewissen Bezug zu dir als Fototrainer haben, dich als Mensch kennen
aus deinem entweder persönlichen Kennenlernen oder über die verschiedenen Kanäle, die es da draußen gibt,
über die man ja einen Eindruck bekommt und dann sagen, ja, ich möchte ganz speziell mit dir auf Fotoreise gehen
und dann den Luxus zu haben, sich die Destination ein bisschen auch auswählen zu können und mal sagen,
okay, ein Jahr mache ich hier vielleicht mal Pause, dann nehme ich mal ein neues Ziel mit rein.
Das ist ja dann ideal. Jetzt auf das kommende Jahr gesehen oder jetzt in die Zukunft geblickt,
gibt es da neue Ziele, die jetzt eben gerade so entstanden sind, weil du sagst,
Mensch, also da war ich noch nicht, da würde ich gerne mal hinfahren.
Ja, gibt es tatsächlich welche. Ich muss noch einmal auf das andere zurückkommen. Ich erzähle
aber gleich was zu neuen Zielen, das hängt auch miteinander zusammen. Ich mache das ja
nicht ganz alleine, sondern mit einem Team. Und tatsächlich gibt es auch, ich sag mal...
Fanboys oder Fangirls von Hans. Also Hans Altenkirch ist einer meiner Dozenten, der mit am zweitmeisten reist.
Manchmal in manchen Jahren reist er mehr als ich.
Und da gibt es auch welche, die buchen immer wieder bei ihm und sind mit mir vielleicht einmal gereist oder nicht.
Es ist ja auch immer so, es muss auch so ein bisschen zusammenpassen.
Man verbringt ja Zeit miteinander.
Und diese Zeit, die man miteinander verbringt, ist ja gerade von denen, die mit uns reisen, ist ja auch viel Zeit.
Ist ja oft eine Woche oder sowas und ist eine Woche von sechs Wochen oder fünf Wochen Jahresurlaub, die man hat.
Das ist natürlich gut, wenn man irgendwie zusammenconnectet und das auch gern miteinander verbringt.
Natürlich immer hilfreich und Hans ist sicher ein ganz ganz anderer Typ als ich.
So und die anderen Jungs, die mit reisen, egal ob Tobias oder Matze oder Martin oder sowas,
die sind auch nochmal ganz anders. Wir ticken ja alle sehr unterschiedlich und das ist auch gut so.
Und manche haben wir so ein paar Kunden, die buchen bei jedem und egal was, weil die einfach
sagen, die Organisation ist halt immer immer so wie sie ist und so wie es mir gefällt. Aber das davon.
Und mit Hans bin ich so verblieben, dass wir nächstes Jahr das erste Mal, das wird man
wahrscheinlich ja noch nicht buchen können, wenn hier der Podcast rauskommt, aber spielt keine
Geige. Wir machen das erste Mal eine Kombination aus Barcelona und Valencia. Wir waren nie in Valencia,
aber er war ein paar Mal zur Vorbereitung. Und wir haben, das habe ich dir vorhin im Vorgespräch
schon mal gesagt, wir haben ja diese Foto-Reise nach Porto und Lissabon. Und die macht er jetzt,
ich glaube, das 18. Mal oder so. Wir sind so oft da gewesen, ich kann es nicht mehr zählen. Also
wirklich, das ist einer der absoluten Dauerbrenner. Ich war nie mit, weil es immer parallel zu
irgendwelchen meiner Reisen läuft. Aber ich weiß von allen, die mit waren, und davon kenne ich sehr,
sehr viele persönlich, dass es einfach zwei gute Städte sind, dass es fotografisch gut ist und dass
es so irgendwie passt. Und wir haben einmal einmalig eine Barcelona-Reise gemacht. Das war,
auch sehr schön, also Barcelona only. Und jetzt haben wir gesagt, okay, wir wollen nächstes Jahr
einfach mal so eine Kombination machen aus Barcelona und Valencia, jeweils drei Tage,
weil das funktioniert halt in Porto und Lissabon schon sehr gut. Und die beiden Städte Barcelona
und Valencia sind ja auch sehr konträr zueinander. Das ist in Porto und Lissabon ja auch so,
Das muss man ja auch mal fairerweise sagen. Das sind ja zwei sehr unterschiedliche Städte.
Und das gilt für Barcelona und Valencia auch. Und deswegen haben wir gesagt,
okay, da machen wir mal was Neues. Und ich selber war noch nie in Valencia.
So und ich selber fahre nächstes Jahr das erste mal nach Kirgizistan.
Dass ich wollte mir halt Mittelasien erschließen und wir fahren das erste Mal nach Usbekistan.
Und das ist mir in den letzten Jahren immer klarer geworden, dass jetzt wo ich die beiden
auf dem Eurasischen Kontinent, auf der Eurasischen Platte, die beiden östlichsten Länder,
die christlich sind, also Armenien und Georgien bereist habe und festgestellt habe,
wie auf der einen Seite konservativ und auf der anderen Seite, wie offen die Bevölkerung
doch ist gegenüber Mitteleuropäern und anderen Menschen und auch was die Communities untereinander
betrifft, dass ich ein bisschen weiter nach Osten gucken möchte.
Und da gibt es ja nun eine ganze Menge Auswahl, muss man sagen, in Mittelasien.
Da gibt es auch Länder, die man nicht so gut bereisen kann, wie wir alle wissen.
Aber ich glaube, dass Kyrgyzstan, ich habe mich sehr lange damit beschäftigt, habe für
beiden Reisen über vier Wochen nur Vorbereitung betrieben. Ich glaube, dass Kyrgyzstan ein sehr,
sehr offenes Land ist. Zwar ein muslimisches Land, aber sehr nah dran an Georgien und Armenien. So
von der Bevölkerung her. Also sehr, sehr, sehr offen. Und Usbekistan ist halt so ein klassischer
Wüstenstaat. Gar nicht so weit weg von Kyrgyzstan, aber ich glaube landschaftlich
so ganz anders. Und vielleicht ein bisschen konservativer, aber auch noch nicht so ganz
heftig. Das heißt auch fotografisch gut zu bereisen. Und da habe ich einfach zwei neue
Reisen mit Partneragenturen vor Ort kreiert. Wie gesagt, ich habe vier Wochen im Sommer
nichts anderes gemacht, als mich um diese beiden Reiseziele zu kümmern, weil ich aber auch gesagt
habe, ich möchte selber auch was Neues sehen. Spannende neue Ziele. Mal sehen, wann die Reisen
dann buchbar sind. Alles auf deiner Webseite dann, wenn es soweit ist, Frank. Lass uns noch mal den
Bogen zurück zur Reportage und Street-Fotografie schlagen bzw. von der Street in die Reportage zu
gehen. Bei Abenteuer Reportagefotografie bezeichnen Thomas und ich ja die Street-Fotografie auch gerne.
Als den Bolzplatz für die Reportage. Das heißt, über die Street kommt man häufig in Situationen,
wo sich dann spontan eine Reportage ergibt. Du hast das auch mehrfach erlebt auf deinen Reisen,
wenn du unterwegs bist, dass eben genau diese Situationen entstehen, von denen du auch schon
gesprochen hast, mit der Kamera als Türöffner den Kontakt zu Menschen bekommen, ins Gespräch,
und dann eröffnet sich plötzlich eine ganz neue Welt. Und über diese Kontakte hat man dann.
Möglichkeiten, in das Intimste der Menschen, in ihre Häuser manchmal reinzuschauen oder in eine
Werkstatt. Jetzt, wenn du an deine vergangenen, an deine jüngsten Reisen denkst, Georgien,
Armenien, Italien, gab es da solche Momente.
Ja, also, ja, ich nehme mal ein Armenienbeispiel, weil das noch nirgends gezeigt worden ist.
Wir waren in Armenien und sind zu einer Landschaftsfotolocation gefahren, am Aragats,
das ist der höchste Berg auf armenischem Territorium. Und um dahin zu fahren, haben wir
vier Jeeps gemietet mit Fahrern. Also da konnte man, das waren so große Landcruiser. Und wir,
sind querfeldeingefahren. Also du bist wirklich, wir sind Stunden, mit Stunden meine ich Stunden,
quer über Wiesen gefahren. Und die haben quasi den Weg gesucht. Also sie hatten ein Navi mit,
einem Pfad vom Vorjahr, den die aufgezeichnet hatten, aber es gab nicht mehr eine Fahrspur.
Also unter uns, es war einfach mitten quer über eine Wiese und dann um Steine drumherum und so
und so weiter. Und dann irgendwann triffst du auf diesen Hochebenen auf Halbnomaden. Also du denkst
ja eigentlich, sorry, aber hier ist jetzt wirklich nur so am Ende der Welt, weil du bist eine Stunde
mit dem Auto gefahren, quer fällt ein von der letzten Straße, bist du über eine Stunde weg.
Und dann plötzlich triffst du auf so Halbnomaden, also Armenier, die mit ihren Schafsherden da oben
den Sommer verbringen. So eine klassische, keine so richtige Jurten aufgebaut haben, sondern so.
Manche haben einen Bauwagen, wo du dich fragst, wie ist der hier hochgekommen?
Und andere haben einfach so eine Art Zelt gebaut, also mit dicken Lkw-Planen.
Und dann haben die natürlich unendlich viele Schafe.
Und Schafe sind eine echte Währung in Armenien, muss man sagen.
Also so ein Schaf gilt als etwa 100 Dollar wert. Und wenn du dann 1000 davon hast, dann bist du schon ein reicher Mann.
Aber du wunderst dich, wie die so leben. Also man muss ganz klar sagen, du kommst da hin und denkst, das sieht hier aus.
Also, hey, der Daus, das ist ja unfassbar.
Wie kann man überhaupt so leben? So und natürlich gibt es dann immer wieder, gut mein Guide vor Ort,
der kennt mich und meine Reisegruppen, dem ist schon klar, dass wir anhalten wollen,
obwohl er in einem anderen Auto sitzt. Die, die mit dir fahren, die wollen natürlich einfach nur
da oben zum Bergsee, dich da hinbringen. Dann machst du da schöne Bergseefotos mit der Spiegelung
des schneebedeckten Gipfels im Bergsee und so weiter und dann gibt es noch schnell einen Kaffee.
Und dann geht es auch wieder los. So und da muss man halt Menschen manchmal beibringen und sagen
und vermitteln Achtung jetzt möchte ich anhalten auch wenn du gerade nicht verstehst um die anhalten
weil ich möchte jetzt hier gucken so da ist ja die erste das erste mal ich spreche die sprache
nicht besonders gut also viel mehr als hallo danke tschüss und so weiter kann ich nicht und von daher
das erste ist immer dass du einmal kurz abstecken musst ob du aussteigen kannst aufgrund der
hirtenhunde weil das sind kaukasische hirtenhunde in die herden einzudringen ist oft keine so richtig
gute Idee, weil der Hund wiegt mehr als manch einer meiner Teilnehmer. Aber dann muss man das
mal ganz kurz aus dem Autofenster klären oder manchmal stellt er mal ein Guide aus und versucht
das dann. Und das war auch da so und der sagt dann können wir kommen. Ja ist kein Problem,
Hunde sind friedlich, alles gut. Und dann haben wir halt eben da so ein bisschen rum fotografiert.
Ich sage es mal ganz offen, so wie es ist. Und natürlich...
Hatten sich dann die vier armenischen fahrer und ein guide und die hirten da oben eine menge zu erzählen das ist ja klar so weil da
Kommt jetzt nicht jeden tag hier vorbei Aber die haben sich sicher auch gefragt,
Was machen die hier also warum sind jetzt hier irgendwie acht leute mit kameras und fotografieren hier unseren,
Ich sag mal provisorischen hof die schafsherde den hirtenhund hier vorne wo wir abwaschen dann gab es da so einen
Waschkübel, den Waschkübel und so weiter. Natürlich fragen die sich, das ist ja logisch,
weil das ist ja eben wie gesagt für die ja auch genauso wenig alltäglich wie für uns die Szenerie
alltäglich ist. Also ist ja auf beiden Seiten eher ein ungewohnter Anblick. Gut und dann versuche
ich tatsächlich natürlich selber mit Übersetzer mit ins Gespräch zu kommen und zu fragen,
kann man die Menschen fotografieren, kann man nicht da rangehen, können wir ein Porträt schießen,
darf ich mal in die Behausung reingucken? Also da gehe ich ja nicht einfach so rein. Also es gibt
so Dinge, wo ich sage, die kann man fotografieren, wenn du da draußen neben dem Auto stehst und
fotografierst mal einen Kreis rund rings rum und dann sind da halt die Schafsherden. Ja gut.
Da wird niemand was dagegen haben, dass du dir eine Schafsherde fotografierst. Aber wenn du jetzt sehr
nah rangehst und sagst, Mensch, ich möchte jetzt das fotografieren, was du gerade machst oder wie
du wohnst, dann finde ich, es gebührt es bei so einer Reportagefotografie dem Respekt, das zu tun,
weil alles andere hat was von Zoofotografie und das finde ich wirklich hinten vorne gar nicht in.
In Ordnung. Und ganz oft ist es ja dann tatsächlich so, dass die, die du fragst, ob du deren Behausung
wieder fliegen kannst, sagen, entweder sagen die sowas wie, ich muss das aufräumen und du sagst,
ja warte, das ist genau das, was ich nicht möchte, kann ich wenigstens mal reingucken. Meistens ist
ja so, wenn du sagst, ich würde wenigstens mal reingucken, dann bist du eigentlich schon,
hast du dein Foto schon fast gemacht, weil dann, wenn du da drin bist, dann kannst du meistens
sagen, jetzt würde ich doch gerne ein Foto machen und dann ist das für alle Seiten noch irgendwie
okay. Also aufräumen soll ich natürlich auf gar keinen Fall. Kann ich aus leeren Sicht aber
total verstehen. Wenn wir Gäste kriegen, dann gucken wir auch nochmal schnell, ob nicht noch
irgendwas rumsteht oder sowas. Das ist ja ganz normal. Das würden wir hier in Europa,
Mitteleuropa auch so machen. Aber gleichzeitig ist es eben so, dass es auch, du dringst ja schon in
deren Privatsphäre ein. Also, weil das sind ja Behausungen, wo in der Regel kochen, leben,
schlafen in einer, in einem Raum stattfindet, der eben provisorisch ist. Also da ist ja auch kein
Boden verlegt, keine Fliesen am Boden, sondern das ist halt auf dem lehmigen, da ist natürlich das
Gras weg, aber auf dem auf dem Lehm oder auf dem erdigen Boden ist hier diese Behausung gebaut.
Und das finden wir natürlich als alle, denke ich mal, faszinierend, die sich gar nicht vorstellen
könnten, so zu leben. Ist ja für uns Mitteleuropäer wahrscheinlich für die meisten völlig unvorstellbar.
Gleichzeitig. Aber deswegen ist sie auch so faszinierend. Und deswegen finde ich es eben auch
schön, wenn man das dann dokumentiert, weil das hat ja Auswirkungen auch auf Menschen, die eben
da gewesen sind. Man kann halt Menschen zeigen, wie am Rande Europas andere leben. Und nochmal,
wahrscheinlich sind die reich. Die haben unendlich viele Schafe.
Aber die leben halt trotzdem so und viele von denen sind jetzt auch nicht völlig,
es ist nicht so, dass wenn die gelacht wird oder dass die so total unzufrieden mit ihrem Leben sind,
dann würden die nämlich anders leben, weil die Möglichkeit hätten,
ja verkaufst du wahrscheinlich die Schafsherde und dann kannst du mit 100.000 Euro in Armenien durchaus große Sprünge machen.
Also das ist deren Tradition, der traditionelle Leben und das ist halt total beeindruckend.
Ich habe ein zweites Beispiel von so einer Halbnomadenfamilie.
Da sind wir hingekommen, da hat die Frau vor der Tür, die Männer waren als Hirten mit den Herden weg.
Und die Frau war mit ihrer Schwiegermutter, glaube ich, da.
Die hat vor der Tür, die haben natürlich alle fließend Wasser.
Und zwar fließend Wasser über Quellen.
Das heißt, da guckt irgendwo aus dem Boden, aus dem Hang oder irgendwas,
kommt so ein PU-Rohr raus, so ein Plastikrohr, und da fließt das Wasser raus.
Weil die irgendwo oben Wasser sammeln, meistens über eine Badewanne oder sowas.
Da fließt die Quelle rein.
Die Badewanne ist quasi der Überlauf und du erzeugt den Druck und dann fließt es den Hang runter durch ein paar,
hundert Meter Puro und landet dann auf dem Hof. Und so hast du immer fließend Wasser, kannst den Hahn noch nicht auf und zu machen, das fließt halt den ganzen Tag.
So. Und die stand da und machte Butter.
Und jetzt hören hier vielleicht auch Menschen zu, die sind noch ein bisschen älter als wir zwei,
oder sagen wir zumindest älter als ich, die wissen, wie Butter von Hand gemacht wird aus der ihrer vielleicht kindlichen Vergangenheit von vor
70 jahre oder sowas. aber selbst wenn in deutschland oder mitteleuropa butter von hand
gemacht wurde, meistens ja mit einem werkzeug, also mit einem fass oder mit irgendwas, wo die
butter geschlagen wurde oder sowas, die hatte einen großen zinktopf. ich wette, das war der
topf, wo drin gekocht wird, die wäsche gekocht wird und alles mögliche gemacht wird. so einen
großen zinktopf. und da schlug die mit der hand die butter und das regelmäßig unter diesem
laufenden pu-rohr, um die molke raus zu spülen. und die schlug da sicher schon ein paar stunden,
weil wir reden von so einem Klopfs Butter. Also so Medizinballgröße etwa. Also sagen wir zumindest mal Männerfußball.
Und das ist natürlich unfassbar. Unfassbar! Natürlich muss man das irgendwie dokumentieren und fotografieren.
Weil das kannst du ja gar keinem erzählen. Also wenn du es jemandem erzählst, der sagt, du erzählst Quatsch.
Weil die werden sich ja wohl irgendwie so ein Butterstammfass oder sowas leisten können. Könnten die bestimmt.
Aber die machen diese Butter wahrscheinlich seit hunderten von Jahren genau auf diese Art und Weise.
Und das ist von Generation zu Generation weiter vererbt. Ich sag mal so, bei der Frau wollte ich nicht in den Schwitzkasten.
Das ist ganz sicher, weil die hatte sicher einen durchaus ordentlich trainierten Oberarm und schlug da halt diese Butter, also total fasziniert.
Und das versuche ich natürlich irgendwie zum einen zu dokumentieren, aber gleichzeitig auch mit denen ins Gespräch zu kommen, halt mal zu fragen, ob die das ganze Jahr da leben, wo sie sonst leben, ob sie ein ordentliches Haus für den Winter haben, wie die Familienverhältnisse sind.
Sind. Wenn du dann da reingucken kannst in diese Unterkünfte und Behausung und du stellst
fest, da stehen acht Betten drin, so einzelne Betten, dann fragst du natürlich auch mal nach,
wer wohnt hier eigentlich alles und wieso sind hier acht Betten und sind die Kinder auch da oder
sind die Kinder in der Hauptstadt, in Jerewan und so weiter und so weiter. Und dann versuche ich da
da so einen kleinen Überblick zu geben von dem, wie die Lebensverhältnisse sind.
Ja, tolle Beispiele dafür, wie man durch Fotografie und die Reportage solche Lebenswirklichkeiten da entdecken kann, ne?
Und diese Möglichkeiten, die gibt's eigentlich überall, wenn man dafür offen ist und auch eben diese, ja, Sozialkompetenz mitbringt.
Das vergessen wir in der Fotografie ja häufig ganz gerne, dass es nicht nur die Technik ist, die wir beherrschen müssen,
und an die entsprechenden Orte zu kommen.
Aber wir müssen ja auch aufgrund unseres Wesens in der Lage sein, mit anderen Menschen zu kommunizieren
und auf Augenhöhe das Ganze stattfinden zu lassen, um dann eben diese Schritte machen zu können
in solche Räume rein, die sehr privat sind und damit die Menschen auch bereit dafür sind,
Einblicke zu geben.
Und dann ist es so ein langsames Vortasten, wo wir uns dann immer wieder auch fragen müssen,
ist es okay, in diesen Schritt jetzt noch zu gehen?
Oder macht der das Gegenüber das jetzt nur, um uns einen Gefallen zu tun, möchte es aber eigentlich gar nicht?
Darum muss man dann auch ... Ja, auch so Nein zu akzeptieren, weißt du?
Weil das fällt einem natürlich da schwer.
Das kann ich ganz offen sagen, das fällt, glaub ich, mir schwer.
Aber ich glaube auch den Teilnehmenden und den Fotofreunden, die mit mir reisen, fällt das auch schwer.
Weil natürlich du fasziniert davon bist und natürlich möglichst alles irgendwie mitnehmen möchtest.
Immer sowas was beim fotografieren, man glaubt ja immer, man stirbt wenn man ein Foto nicht gemacht hat, das ist ja in der Regel nicht so.
Ganz im Gegenteil, manchmal stirbt man wenn man Fotos macht, aber umgekehrt ist eigentlich nie der Fall.
So und nichtsdestotrotz, dann willst du das noch mitnehmen und dann finde ich braucht man schon so ein bisschen.
Feinfühligkeit und so ein bisschen die Antennen dafür zu merken, jetzt bin ich über so eine Grenze rüber,
und jetzt mache ich das auch nicht mehr, weil jetzt bin ich so in die Intimsphäre eingedrungen, dass es denen einfach
unangenehm ist aber die trauen sich vielleicht auch nicht das zu sagen also man muss ich beobachte
das natürlich auch so ganz genau wie verhalten die sich gerade und und wie gucken die mich an
also gucken die mich an als wenn sie sagen okay jetzt macht er noch das foto und dann ist er zum
glück wieder weg so oder haben die das gefühl dass ich das mit redig mit respekt behandelt
und natürlich rede ich auch während des fotografierens weiter mit denen ja mit menschen
und versuche zwar zu fotografieren aber gleichzeitig auch weiter offen zu bleiben
und mal einfach auch eine offene Frage zu stellen, sodass die Zeit haben zu antworten und zu merken okay, das was ich dem jetzt erzähle, das interessiert den auch so.
Also auch die passenden Fragen stellen ist glaube ich wichtig.
Ich sag gleich noch was zu, geht auch, muss man nicht dafür so weit mehr reisen, aber ich möchte noch was erzählen zum Thema so ein bisschen Vertrauen aufbauen.
Es gibt jemanden, jetzt springen wir mal ganz kurz nach Georgien in Tuschetsien, die Frau heißt Masha Bebo. Dabu.
Wobei, jetzt muss ich ganz kurz überlegen, dass ich keinen Quatsch erzähle.
Das Wort Bebo, glaube ich, Oma bedeutet.
Genau, Mascha ist der Freund meiner, das Wort Bebo bedeutet Oma.
Die hat das letzte Haus in Alt-Diklo. Diklo ist einer der Orte da oben, ist direkt an der Grenze zu Dagestan.
Und das letzte Haus am Ort, das ist so eine Art Schlagbaum schon fast, das gehört ihr.
Und ich komme zu ihr seit 2017 oder 2018, das weiß ich nicht ganz genau.
Und habe im ersten Jahr bei ihr nicht nur so viel selbstgemacht gestricktes Zeug gekauft auf der Terrasse, die Frau ist heute 87,
sondern habe auch ein Selfie mit ihr gemacht und das vor Ort gedruckt.
Ihr ist es ein bisschen unangenehm fotografiert zu werden. Ist eine alte Frau.
Aber wenn ich heute komme, weiß sie, wer ich bin. Also erstens, die Selfies liegen bei ihr im Flur und sie holt die raus und zeigt die.
Also auch neue Reisegruppen dürfen das erste Mal die Selfies angucken der letzten Jahre und da gibt es mittlerweile ein paar von.
Und zweitens, sie weiß, wer ich bin.
Und dieses Jahr konnten wir das erste Mal wieder in die Küche.
Es war sonst undenkbar. Sie war sehr verschlossen, hat uns auf der Veranda gehalten,
hat uns so ein bisschen auf Distanz auch gehalten und war immer so ein bisschen schüchtern.
Dieses Jahr durften wir das erste Mal so richtig ihr Haus angucken und so, wie sie so lebt.
Nicht ins Schlafzimmer und so weiter, alles fein.
Das kann ich total verstehen. aber das ist so eine ganz tolle Küche gewesen, so ein Nebengebäude und wir konnten das erste Mal da rein.
Und sie hat uns gezeigt, wie sie da den Käse macht und hat uns auf einen Tee eingeladen auf ihr Veranda.
Wir haben sehr lange bei ihr auf dem Veranda gesessen.
Wir haben ihr Haus von oben fotografiert mit der Drohne und haben ein Foto gedruckt und so weiter.
Also alles, was sie dann so tut und haben uns sehr viel mit ihr auch unterhalten.
Sie war sonst auch immer so ein bisschen reserviert, was so Informationen anging.
Dieses Jahr war sie unfassbar offen. Also zum Abschied hat sie mich in den Arm genommen und wollte mir einen Kuss auf die Wange geben,
wo ich gesagt habe, Alter, was ist denn jetzt hier mit dir los? Bist du verrückt geworden?
Aber lange Rede wenig Sinn. Wir haben uns halt sehr gut mit ihr unterhalten.
Und sie sagte, oh ja, ich habe gesagt, wir sehen uns nächstes Jahr.
Und sie hat gesagt, ja, das hofft sie, aber sie ist sich nicht sicher,
weil sie ja mittlerweile so alt ist und man weiß das nie und so weiter und so weiter.
Und dann haben wir uns so unterhalten. Nächstes Jahr, wenn ich sie wieder treffe, möchte ich mich mit ihr über ihre Kindheit unterhalten.
Weil dieses Jahr hat sie Folgendes erzählt.
Und es sind halt Dörfer, die sind nur im Sommer bewirtschaftet.
Und haben gesagt, wann sie hochgekommen ist dieses Jahr. Also, ob sie mit dem Auto da hochfährt, ob sie mit ihren Nachbarn mit hochfährt.
Und wann sie überhaupt im Ort war. Und da hat sie gesagt, nee, im April.
Sie war die Erste im Ort, sie ist mit dem Helikopter gekommen.
Da sag ich, Alter, sag mal.
Das ist eine 87-jährige Frau. Die bewirtschaftet da ihren Garten mit irgendwie 300 Quadratmetern Kartoffelacker.
Macht ihren Käse selber. Hat eine Schafsherde von 800 Schafen.
Die gehört zwar offiziell ihrem Sohn.
Sie behütet die Schafe nicht, aber sie hat natürlich einen Hirten, der für sie die Schafe hütet.
Sie macht daraus nach wie vor den Käse und so weiter.
Und lebt da oben im Prinzip allein. Ja, da kommen in ihr Haus natürlich auch ihre Familie im Sommer zu Besuch.
Aber die arbeiten natürlich alle in ganz normalen Jobs irgendwo in den Städten.
Und haben mal zwei Wochen Urlaub und kommen dann zu Besuch.
So, aber das ist ja absolut beeindruckend, finde ich. Und da würde ich so sagen, wenn man sich das so ein bisschen aufbaut.
Du hast dann mal was dagelassen, hast mal dich ein bisschen gekümmert, hast dich interessiert oder weißt ja gerne was.
Dann entstehen natürlich auch Vertrauensbasen. Ich kann da halt einfach heute mit jeder Reisegruppe einfach auf die Terrasse kommen und ihren Namen rufen.
Beim ersten Mal machst du ja nicht die Pforte auf und schreist da mal ran und sagst, hier bin ich.
Sondern versuchst ja erstmal ganz vorsichtig sich vorzutasten und zu gucken, was ist hier eigentlich in Ordnung.
Wie tickt die Frau? Ja, die verkauft da so ein bisschen handgestricktes, so Mützen und Handschuhe und sowas auf der Terrasse.
Auf der Terrasse, aber da gehst du ja nicht sofort wie in so eine Karstadt rein und sagst,
okay das ist hier wahrscheinlich so eine Art Warenhaus, sondern da ist hier eine Forte zu.
Da guckst du ja erstmal, was möglich ist. Und insofern auch das, wenn ihr die Möglichkeit
habt, das lohnt sich natürlich. Einfach Vertrauen aufzubauen über einen Zeitraum. Weil man dann
natürlich auch mehr Möglichkeiten bekommt. Dieses Mal konnten wir ganz normal von ihr Fotos machen,
Portraits. Das war gar kein Problem. Mal kurz gefragt. Dann hat sie kurz ihre Haare gerichtet
Man hat so ein bisschen fürchtern geguckt und dann tropft die Wopkinkers raus, ja.
Insofern, das ist natürlich auch super hilfreich. Bei manchen kann man ja Vertrauen sehr schnell aufbauen,
aber hier hat das sehr lange gedauert, bis es soweit war.
Und bei anderen das eben auch versuchen aufzubauen, darüber, dass man ganz deutlich macht, man macht keinen Missbrauch damit.
Also man benimmt sich eben nicht wie im Hamburger Zoo am Gatter
und hält die Kamera da durch und schießt da schnell ein Bild durch verschwindet man wieder, sondern man versucht halt dem zu suggerieren und klar zu machen,
das was ich mache, das ist etwas, was dir nichts böses will und ich mache das, weil ich Freude
daran habe, diese Bilder zu erzeugen und es ist sicher interessant, das für andere sich das
anzugucken, weil es eben für uns ganz ungewöhnlich ist.
Achso, ich bin ein bisschen in den Monolog geraten. Nein, ganz, ganz tolle Geschichten, die eben vieles deutlich machen,
worum es in der Fotografie gehen kann, idealerweise.
Also, dass wir dadurch nicht dümmer werden, sondern tolle Einblicke bekommen in andere Lebensweisen
und dadurch Verständnis fördern.
Also einmal auf unserer Seite, die wir dabei sind, die wir die Fotos machen, die Möglichkeit haben, dort zu sein.
Aber du hast es auch schon gesagt, natürlich auch für andere,
denen wir die Bilder zeigen und die Möglichkeit geben, weil sie nicht dort sein konnten, auch daran teilzuhaben
und zu sehen, wie es dort in Ländern aussieht, über die man allgemein nicht sehr viel weiß.
Ja, ja. Und man muss dazu sagen, gerade Georgien gehört zumindest mal geografisch zu Europa.
Bei Armenien können wir noch ein bisschen drüber streiten, aber bei Georgien ist es ganz sicher so.
Ich weiß natürlich, ich bin nie in Rumänien, Bulgarien und sowas gewesen.
Ich weiß auch, dass es dort natürlich durchaus noch Landstriche gibt, die sehr, sehr ländlich
und damit auch sehr, sehr im Vergleich zu Mitteleuropa arm sind.
Aber all das gilt es eben auch denen, die – und wir Deutschen neigen dazu – immer
so ein bisschen unzufrieden sind mit dem, was gerade so geht.
Deutlich zu machen, dass es durchaus auf diesem Planeten Menschen gibt, die unter ganz anderen
Umständen leben und trotzdem irgendwie ihr Leben bestreiten und bestimmt auch Grund zum Klagen haben,
oder hätten und trotzdem offen bleiben, freundlich bleiben, einen mit wirklich offenen Armen empfangen
und die meisten, die ich gerade so im Kaukasus treffe, die haben ja erst mal finanziell von mir
nichts. Ich bezahle ja nicht dafür.
Ich war jetzt mit der letzten Reisegruppe und ich fahre jetzt in zwei Wochen wieder hin, bei einer Familie in Sankt Hubo, das sind diese Kurkliniken, da haben wir in der letzten Folge zu gesprochen.
Und diese Binnenflüchtlinge aus dem Abbrasienkrieg von 2006, die sind mittlerweile alle umgesiedelt, überwiegend nach Kutaisi, in neu gebaute Wohnungen.
Also die Kurkliniken gibt es in der Form nicht mehr, dass da Menschen leben, aber es gibt noch ein Hotel und da wohnen noch so, ich sag mal so Restfamilien, die werden jetzt im Sommer umgesiedelt.
Und das sind überwiegend alte Menschen, die sich kaum in der Lage sind, überhaupt ihre neue Wohnung einzurichten.
Und ich würde immer sagen, so einen alten Baum verpflanzt man nicht.
Ist ja vielleicht noch besser, das nicht zu tun, aber der Georgische Staat hat das halt entschieden.
Und das wird sicher dazu kommen.
Und da war ich das zweite Mal. Da war ich letztes Jahr mit Benedikt Brecht sehr lange bei einem älteren Paar,
also einem älteren Ehepaar in deren Wohnung. Und wir haben sehr lange mit denen gesprochen. Wir haben dann Katja angerufen.
Die ganzen, die Teilnehmer standen am Bus.
Und ich habe gesagt, Katja, bring die alle mit. Das ist hier wirklich super interessant, weil die erzählen hier jetzt von ihren Erlebnissen aus dem Aprasienkrieg 2006 und die erzählen, wie sie jetzt die letzten 20 Jahre hier gelebt haben und wie das so war unter diesen schlimmen Bedingungen in diesem Bruchbuden-Plattenbau und so weiter.
Da wollte der Rest aber anscheinend nicht mit. Ich hab jetzt zum Übersetzen gekommen, wir haben kurz mit denen gesprochen, noch mal irgendwie eine Viertelstunde, haben ein paar Bilder gedruckt und so weiter und jetzt war ich wieder da.
Die waren, die leben da also noch. Und die haben ja prinzipiell nichts davon, dass ich komme.
In diesem fall war es so dass wir uns sehr schnell darüber einig waren es gesagt haben achtung wir gehen jetzt gleich mal super einkaufen
Und legen wir kurz zusammen und kaufen mal ein so dass die wenigsten grundmachungsmittel haben denn ich habe auch dieses mal das erste mal bei denen
in den vorratsraum und in die küche gucken können dass ich da sah ließ mich mit ganz vielen Fragezeichen zurück.
Weil ich mich gefragt habe, wie wir mit dem Herbst überstehen, also, wie soll das gehen?
Weil es im Prinzip keine Vorräte gab und die kochten auf so offenen Herdplatten.
Ich kann hier vielleicht für die Show noch ein paar Bilder zusammenstellen.
Das ist so eine offene Platte gewesen, also im Prinzip wie so ein Kocher, wie wir ihn auch hätten,
aber mit so einem glühenden Draht.
Darauf kochten die.
Das ist ja absolut absurd. Also ich meine, das ist nicht nur brandgefährlich im wahrsten Sinne des Wortes,
sondern das geht gar nicht. Also ich habe mir fest vorgenommen, jetzt wenn ich hinfahre, in Tieflis zu gucken, ob ich einen Zwei-Platten-Kocher irgendwo finden kann.
So einen mit CE-Kennzeichnung, den man an die Steckdose anstecken kann, anstatt da so eine Art offenes Feuer im Dings zu machen,
was zwar elektrisch funktioniert, aber eben glüht.
So, und ja, und dann sind wir einfach in den Supermarkt gegangen und haben einfach mal für, ich weiß nicht,
ich glaube 150 oder so das Euro Grundladungsmittel gekauft. Also wiewiegen, Kartoffeln, Nudeln, Buchweizen, Mehl und alles das man so braucht, um irgendwie über den Herbst und Winter zu kommen.
Und natürlich freuen die sich dann. Das haben wir dann zwischen zwei Familien geteilt.
Wir haben noch eine zweite ältere Frau getroffen, die da noch lebte.
Das haben wir dann zwischen den beiden geteilt. Natürlich freuen die sich dann wie sonst was.
Das können die kaum fassen.
Und es ist auch ein bisschen unangenehm für die. Und das kann ich auch verstehen.
Und ich sage das auch gleich dazu. Wir stellen das hin.
Dann sagen wir noch einmal Danke, dass wir euch besuchen konnten.
Und dann versuchen wir, wenn die uns nicht aufhalten, zu gehen.
Weil mir ist das klar, dass das natürlich für die ein ganz ungutes Gefühl ist.
Weil die wollen das sicher nicht, dass wir die unterstützen.
Sondern die haben ihr Leben 80 Jahre plus gemeistert.
Und sind jetzt sicher nicht auf den dicken weißen Mann aus dem Westen angewiesen, der jetzt vorbeigefahren kommt und die mal einmal unterstützt.
Nichtsdestotrotz, weil mir ist ein Anliegen und den Teilnehmenden auch, so.
Das wissen die aber im Vorfeld nicht und insofern finde ich das einfach ganz beeindruckend, wie offen die oft sind.
Und dann kommst du rein und dann ist das erste, was ich frage, ob du einen Kaffee möchtest.
Und ich sage, Freunde, nein, ich kann doch jetzt nicht bei euch auch noch Kaffee trinken.
Also ihr müsst das Kaffeepulver ja kaufen.
Ich weiß, was das im georgischen Supermarkt kostet. Das kostet. Das ist ja nicht billig.
Und jetzt trinke ich, wo ihr so leben müsst, wie ihr hier grade lebt,
bei euch auch noch einen Kaffee?
Trinkt den selber. Und ihr habt einen Tag lang selber Kaffee,
als wenn ihr uns allen einen ausgebt.
Aber eben, ich glaub, das ist schon ... Ich glaub, das sorgt dann auch dafür.
Die sind sehr bescheiden und gastfreundlich.
Und dann selber hast du sofort auch das Gefühl, dass du natürlich auch was zurückgeben möchtest.
Und da, wo die Gruppen, mit denen ich reise, dann so ticken,
dafür suchen wir das natürlich auch, klar.
Auch da muss man viel Feingefühl haben, um auch solche Gesten richtig einordnen zu können
und zu für sich auch.
Zu festzustellen was ist so okay was kann ich zurückgeben oder wo ist es eben eine geste die dann vielleicht auch den und dass das gegenüber ein bisschen ja peinlich berührt oder auch auf das ja habe ich habe ich auch erlebt man ist natürlich dann in der situation wo man auch gerne was zurückgeben möchte häufig ist es dann eben ja finanzielle unterstützung oder wenn man irgendwo einkaufen geht lebensmittel kauft und so.
Dass das was so in dem rahmen unserer möglichkeiten dann uns davor zur verfügung steht und ich habe es aber auch schon sehr sehr oft erlebt wo wo das wirklich nicht nicht gewünscht wurde und wo die menschen auch einfach glücklich waren ja über das gespräch über über diesen austausch auf augenhöhe auch mal zu erfahren wie es bei uns aussieht das ist ja auch häufig das in den gesprächen nicht nur wir viel über die,
Wirklichkeit in dem jeweiligen land oder an dem ort erfahren sondern die menschen auch sehr interessiert sind zu erfahren wie es bei uns ist gut handys und internet gibt es mittlerweile in den entlegensten ecken aber trotzdem ist es dann noch mal was anderes jemanden persönlich gegenüber zu stehen und diese fragen stellen zu können.
Ja klar und vor allem auch die bunte instagram welt bildet ja auch hier nicht die reine realität ab.
Ja, also, das ist uns ja auch klar, wenn da jetzt irgendjemand in einem Land, egal ob jetzt, bei dir ist ja häufig auch Mittel- oder Südamerika, oder eben hier in Mittelasien oder sowas, wenn da jemand in einem Land irgendwie fünf deutschen Influencern folgt, dann sieht man da ja nicht das, was die deutsche Realität abbildet.
Wahrscheinlich sind wir so irgendwo rund um den Durchschnitt unterwegs, das kann schon sein.
Aber dann ist uns ja auch klar, dass es durchaus Menschen gibt, die auch in Deutschland unter wirklich prekären Verhältnissen leben.
Müssen vielleicht sogar, so.
Aber auf alle Fälle leben. Und das ist natürlich auch hilfreich, das zu erklären.
Und vielen ist ja auch gar nicht klar. Das wissen wir ja auch.
Das geht einem ja selber schon so. Wenn man jetzt mal nach Island fährt und dann plötzlich feststellt, dass einfach das Essen das Doppelte kostet oder sowas.
Das ist ja vielen auch gar nicht klar, dass natürlich auch, obwohl wir ein sehr reiches
Land sind, natürlich auch die Kostenstruktur eine ganz, ganz andere ist.
Also ob du für einen Euro tankst oder für 2,30 Euro, macht ja erstmal einen Unterschied.
Also musst du schon mal das 130 Prozent mehr verdienen, um das überhaupt tun zu können.
Und insofern ist es tatsächlich oft natürlich auch so, dass das in beiden Richtungen eine eine gute Sache ist.
Und ja, wir leben im Goldenen Käfig Mitteleuropa. Hier ist wirklich alles mehr als in Ordnung.
Ich bin weit davon entfernt zu jammern. Es ist ein Privileg, in diesem Land hier leben zu können.
Nichtsdestotrotz, hier gibts auch Dinge, die nicht in Ordnung oder schwierig sind oder Menschen durchaus belasten.
Das ist gar keine Frage.
Wenn man das in die andere Richtung transportieren kann, wird auch Verständnis für alle Seiten geweckt.
Was ja auch total wichtig ist.
Ja, das darf man auch nicht vergessen, wenn man über das Reisen spricht. Wir haben die Klimakrise
und das Reisen an sich ist ja dann auch ein bisschen damit behaftet, dass man ja Flugshaming
manchmal hat und sich auch hinterfragt, ist diese Reise noch nötig, was bedeutet das für meinen
persönlichen co2 abdruck und all diese dinge alles richtig aber was man nicht vergessen darf über all
das was wir jetzt hier auch schon erwähnt haben was wir gesprochen haben diese begegnung die eben
entstehen dieses verständnis was dadurch geschaffen wird was wir raustragen über fotografien über
begegnungen über gespräche das ist eben auch ganz ganz wichtig damit wir uns als weltgemeinschaft.
Ja näher kommen und auch erkennen wo die gemeinsamkeiten liegen und dass das ja häufig konflikte auf höheren ebenen auf politischer ebene stattfinden aber wenn man sich persönlich gegenübersteht das da ja dass man ja dass wir alle eigentlich das gleiche wollen wir wollen in frieden leben wir wollen glücklich sein wir wollen was auf dem tisch haben zu essen wir wollen eine gute beziehung haben und dann sind wir glücklich.
Auf jeden Fall. Auf jeden Fall.
Es gibt ja viele, die rechtfertigen die Reiserei damit, dass sie sagen, okay, Achtung, erstens, das, was ich hier tue, das hat gar keinen Impact, weil ich bin ein Einzelner.
Und dann die, die sagen, okay, ich kompensiere das auch alles. Tue ich übrigens auch, dass wir den kompensieren. Aber uns allen ist klar, das Zeug ist einmal in der Atmosphäre und ob man das kompensiert oder nicht,
das ist nur fürs Gefühl ganz gut und das ist besser als nichts machen, aber die Wahrheit ist, so richtig dagegen helfen tut das nicht.
Diese fliegerei ist natürlich nichts was so was irgendwie den planeten nach vorne bringt zumindest
umweltmäßig deswegen ist auch ganz gut dass nicht jeder überall hin kann ich sage das mal ganz offen
also ich habe gesagt wir sind sehr privilegiert so aber wichtig an der tatsache ist dass die die
irgendwo hin sind anderen davon erzählen wie es gewesen ist in solchen formaten wie hier bei dir
kein ich meine hier haben jetzt ich weiß nicht wie viele hundert erzählt von sehr vielen erlebnissen
die sie hatten. Also ich höre ja quasi jede Folge und insofern sind ja sehr unterschiedliche.
Geschichten auch dabei. Aber das zu erzählen ist halt super hilfreich. Natürlich ist das hilfreich,
wenn ich auf Island stehe und sagen kann, wo vor zehn Jahren der Gletscher geendet ist und wo der
heute endet. Weil das erkennen welche, die mit mir da sind und ich sage, das ist jetzt hier 400 Meter
weiter weg. Hier vorne war der Gletscher zu Ende. Jetzt ist es da und das sind jetzt zehn Jahre. So,
und ihr seht ja, wo die Gletscher, also die Endmurene quasi liegt, wie weit er wahrscheinlich
irgendwann in den 60er und 70er noch gegangen ist und davon Fotos machen und das anderen
erzählen, die da nicht hinfahren können, um zu sensibilisieren.
Und so ist es eben auch wichtig zu erzählen, wie Menschen woanders leben.
Ich finde es unfassbar gut, deswegen gucke ich tatsächlich im Web häufiger danach,
zu gucken, wie leben Menschen eigentlich in der Sahelzone, weil die...
Machen wir uns nichts vor, die fahren nicht über das Mittelmeer oder schwimmen schlimmerweise, weil sie sonst gerade keine andere Alternative haben oder keine andere Idee.
Das macht man nicht aus Jux und Dollerei oder sich irgendwo in Westafrika auf das Ruderblatt eines Containerschiffes zu setzen und zu sagen, ich fahre jetzt die zwei Wochen nach Italien und da im Hafen werde ich schon lebend irgendwie von diesem Ruderblatt runterkommen und da wird mich irgendjemand aufpicken und ich kann da Asyl beantragen.
Das macht man ja nicht, weil man nicht verzweifelt ist. Das macht man, weil man verzweifelt ist.
Und deswegen ist es super hilfreich, sich mit Menschen zu unterhalten, die aus der Region kommen oder da gewesen sind,
oder eben erzählen können, was die Beweggründe dieser Menschen sind.
Und natürlich ist mir auch klar, dass es auch welche gibt, die rein aus wirtschaftlichen Gründen kommen
und denen es in ihrem eigenen Land nicht ums Leben geht.
Aber wenn man bedenkt, was wir hier in diesem Land für ein Leben führen können,
kann ich auch das sehr gut verstehen. Und mir ist vollkommen klar, dass wir die nicht alle aufnehmen können. Ich bin ja nicht doof.
Aber mir ist auch klar, dass es die Begehrlichkeiten gibt, Weil, wenn ich noch nie reisen konnte, kein Auto fahren kann, meine Familie nicht richtig ernähren kann und keinen Job habe und es ist perspektivlos.
Dann muss ich nicht politisch verfolgt sein oder in einem Kriegsgebiet wohnen, um zu sagen, ich gucke mich jetzt danach um, wo es mir besser gehen könnte.
Sondern es ist ein normaler Instinkt eines Menschen.
Das ist ganz normal. Wenn es umgekehrt wäre, dann würden wir ja auch nicht hier in Mitteleuropa sitzen und sagen,
Ach naja, wir haben nichts zu essen, ansonsten geht es uns auch richtig scheiße und alles ist schlecht und die Lebenserwartungshaltung ist bei Männern wieder bei 35.
So, aber ist egal. 1500 Kilometer weiter sieht das Leben viel besser aus, aber da will ich jetzt ja nicht hin, weil es ist ja hier im Land irgendwie auch okay.
Das ist ja Quatsch, Freunde da draußen.
So und insofern, ich glaube das muss man sich bewusst machen und da hilft es, zu reisen oder mit Menschen zu sprechen, die aus einer Region kommen oder sie wenigstens besucht haben, um so ein bisschen mehr Verständnis zu wecken.
Für die Situation, die auf diesem Globus eben im Moment herrscht.
Und genauso ist es gut, wenn man da hinfährt und sagt, Achtung, Freunde, wir sind 82 Millionen,
wir können keine 300 Millionen aus Afrika aufnehmen.
Das versteht ihr sicher, weil dann geht es hier auch keinem mehr gut und dann haben wir auch ein Problem.
Und dann wollt ihr vielleicht wieder zurück, weil es hier besser ist.
Also, das ist halt keine Einbahnstraße, diese ganze Thematik.
Aber miteinander reden hat halt immer geholfen.
So, und das kann man eben... Und da sag ich nochmal, da ist die Kamera eben ein unfassbar guter Türöffner.
Weil eigentlich ist das ja ein Fotopodcast, also insofern...
Aber der ist halt einfach ein guter Türöffner. Ja, aber genau das sind ja die Themen, die wirklich spannend sind.
Wir haben eingangs darüber gesprochen, dass das Bild an sich oder das Erlebnis im Vordergrund steht.
Natürlich freuen wir uns, wenn uns ein gutes Bild gelingt.
Aber eben alles, das, wozu die Fotografie ...
Oder was wir erleben auf dem Weg zu dem Bild, das ist halt so unfassbar wichtig.
Und fotografie ist halt so viel mehr als nur auf den auslöser zu drücken und ich finde die gespräche drumherum die geschichten die wir mitbringen viel spannender als über über kameramodelle zu sprechen über objektive und und all diese
Dinge mit dem man sich natürlich auch beschäftigen kann das ist unser Werkzeug aber ja ich hoffe das ist auch alle die das jetzt hier gehört haben der gleiche Eindruck dass es eben,
ja so so faszinierend ist was wir mit der kamera in der hand alles erleben dürfen.
Frank, ich werde diese Episode auch vor der Fotopia noch veröffentlichen, insofern haben wir die Gelegenheit, auch diese Frage noch hier unterzubringen, wie für dich persönlich in diesem Jahr die Fotopia aussieht.
Du hast ja auch in den vergangenen Jahren da eine große Rolle gespielt mit deinem Stand, du warst auf der Bühne, hast dort moderiert.
Wie sieht das in diesem Jahr aus? Welche Rolle wirst du in Hamburg vom 21. bis zum 24. September wahrnehmen?
Oder wie werden wir dich da erleben?
Ja, also wir stellen wieder aus. Und zwar, ich glaube, es ist in der 1, 130 oder irgend so was, 139, der Stand, glaube ich.
Aber auf alle Fälle ist es auf der Far and Wild Fläche.
Das ist eine Fläche, die wir zusammen mit dem GDT bespielen,
also mit der Gesellschaft Deutscher Naturfotografen.
Wir haben da einen eigenen, kleineren Bühnenbereich, also so 45 Quadratmeter oder sowas, mit einer
großen Leinwand, wo ein bisschen Vorträge laufen, wo ja auch Thomas und du dankenswerterweise
an dem einen Morgen zu Gast sind.
Ich habe das Programm natürlich da, vielleicht kannst du es in die Show-Notes packen.
Die teilen wir mit dem GDT. Der GDT macht etwa 50 Prozent des Vorbetreibers des Programms und wir 50 Prozent.
Da mache ich selber auch, ich glaube, zwei oder drei Vorträge auf unserer eigenen Bühne.
Da hört man auch schon raus, was ist mit der Container Stage.
Ja, die moderiere ich.
Versuche gleich zu erklären, wie das geht. Aber auf der Container Stage gibt es auch zwei Vorträge von mir.
Nicht jeden Tag dieses Mal zwei, glaube ich. Also zumindest nach dem momentanen Programm nicht.
Aber zwei Themen jedenfalls.
Und mindestens eins am Tag. An, ich glaube, einem Tag auch beide.
Das ist so das, was ich erzähle. Ich erzähle oft ein bisschen was zu kleinen Reportagen in der Nachbarschaft.
Drehfotografie in der Nachbarschaft. Ich erzähle aber auch was zu Georgien und Armenien und jetzt zu Island, Erlebnisse
auf Island sammeln.
Also so ein bisschen so wie hier auch mit Bilderuntermalung und vielleicht auch noch
ein paar neuen Geschichten durchaus, die noch nirgends erzählt worden sind.
Und dann, ich moderiere wie gesagt wieder die Container Stage und warum kann ich auf unserer eigenen Fläche auch noch einen Vortrag machen, weil ich mit der Fotopia besprochen habe, dass auf der Container Stage nicht jeder einzelne Vortrag von mir persönlich anmoderiert wird,
sondern vielleicht ein oder zwei mal von jemand anderem, sodass ich ein bisschen mehr Frageraum habe, denn wir zwei haben uns ja letztes Jahr auf der Fotopia ganz kurz gesehen abends und im Nachspiel habe ich mit der Messe gesprochen und gesagt,
Freunde der Messe, ich sterbe gern an einem Herzinfarkt auf der Fotopia, aber nicht nächstes,
Jahr.
Und deswegen brauchen wir eine Lösung, denn viel gestresster als letztes Jahr war ich
in dem gesamten Jahr nicht als auf der Fotopia, weil ich eben einfach überhaupt keinen Freiraum hatte für nichts.
Und das haben wir dieses Jahr ein bisschen entspannt und gesagt, ja, das ist okay, Frank,
natürlich kannst du uns jemanden hinstellen, der dann einzelne Anmoderationen macht auf
der Container Stage und darüber habe ich ein bisschen Freiraum, kann mal auf unseren Stand
gucken und kann vielleicht auch von der Messe mal zwischendurch was sehen.
Also wenn ich jemanden anmoderiert habe und dann geht der Vortrag eine Stunde,
kann vielleicht jemand anders mit dem Handmikro da stehen und nur die Fragen
abfrühstücken, während ich mich mal ganz kurz so.
Das ist also das, was dieses Jahr auf der Fotopia läuft. Also Far and Wild mit der GDT und Container Stage.
Das ist das, was ich mache. Ein paar Verschnaufpausen mehr als in den vergangenen Jahren,
aber trotzdem ein buntes, volles Programm.
Also ich freue mich auch schon sehr, dass wir es ja gemeinsam mit dir da veranstalten können auf den den bühnen und ja freue mich auch
über jedes gespräch was wir dann am am rande führen können ich werde ein paar mehr verschnauf
pausen haben also wenn ihr mich da sehe ich bin noch nicht ganz sicher ob das wirklich
so kommen wird du weißt ja wie es dann plötzlich ist ja meistens kommt dann doch anders aber
trotzdem sprecht mich gerne an auf der fotopia lasst uns da mal in den dialog gehen und ich
Ich finde das immer eine wunderbare Möglichkeit,
auch Gesichter zu sehen, also hier beim Podcast.
Das ist ja häufig eine Einbahnstraße, in das Mikrofon gesprochen.
Aber wer das letztendlich hört, das weiß man ja häufig nicht.
Insofern, ja, freu ich mich da, viele Gesichter von Hörerinnen und Hörern kennenzulernen und zu treffen.
Ja, ich auch. Auf jeden Fall. Das war letztes Jahr einer der Auslöser,
weshalb ich im Nachgespräch gesagt hab,
ein bisschen was anders machen. Ich habe im Nachgang Mails bekommen. Eine besondere, die
erzähle ich hier mal ganz kurz, nur so ein bisschen inhaltlich, da hat sich jemand darüber
beschwert und gesagt, Frank, du bist unfassbar hektisch und unfreundlich gewesen, als ich dich
auf dem Gang angesprochen habe. Und als ich diese Mail las, wusste ich genau, wer das war. Und da.
Habe ich geantwortet, du, das tut mir super, super leid. Ich hätte mega gerne mich mit dir unterhalten,
aber ich hatte drei Tage nacheinander nicht zu Mittag gegessen. Und ich war, als ich dich getroffen
habe, auf dem Weg zur Toilette und musste in zehn Minuten wieder an der Bühne sein. Und ich hatte
der Schichtel greifen keine Zeit.
Ich hatte keine Zeit für dich, so leid mir das tut. Und das würde ich halt gerne vermeiden, weil normalerweise bin ich ja ansprechbar.
Also du ja auch, das weiß ich ganz genau. Ich habe dich ja häufig auch schon selber mal angesprochen, irgendeiner Veranstaltung.
Und wir sind ja ansprechbar, aber es gibt halt so Momente, da ging das einfach nicht.
Und letztes Jahr gab es sehr wenige Momente, wo ich wirklich richtig ansprechbar war,
weil ich meistens mit einem Ohr oder einem Gedanken irgendwo anders war.
Und das ist in Ordnung für vier Tage.
Und das gehört auch zur Messe dazu. Und ich möchte auch gerne die Container Stage moderieren.
Das macht mir unfassbar viel Spaß.
Auch anderen die Bühne dazu bereiten und so weiter, aber ich möchte dieses Jahr
zwischendurch mal mit dem einen oder anderen auch sprechen können und das hilft sich ja dabei.
Und im direkten Bühnenumfeld, das ist bei den beiden auch klar, ist halt Smalltalk schwierig,
weil da referiert jemand vorne und wenn ich als Moderate dann irgendwo in die Publikumsnähe stehe
und mich mit drei Leuten laut unterhalte, dann finde ich das sehr respektlos und würde mir das
auch nicht wünschen, wenn ich da oben stehen würde und von daher habe ich mir ein bisschen
bisschen Freiräume geschaffen. Genau.
Lassen wir uns mal überraschen, wie das dieses Jahr aussehen wird, die Fotopia und ja, aber
du bist ja auch auf anderen Kanälen sehr, sehr präsent und ich habe es dir ja auch
schon mal gesagt, dein neues Format mit dem Fotoschnack mit Frank Schnack, das ist ja
auch so ein Format, wo ich häufig das Gefühl habe, das ist wie, ja, so ein Telefonat oder
ein WhatsApp-Austausch, wo man auch sehr, sehr viele Einblicke bekommt in das, was du da gerade
machst. Also ich finde, es ist ein sehr persönliches Format, auch nicht nur auf die Fotografie bezogen,
sondern eben auch viele abseitige Themen drumherum, da wer da noch nicht reingehört hat,
eine Empfehlung, das mal zu machen. Ja, ich verfolge das sehr, sehr gerne, jeden Samstag,
da eine kleine Podcast-Folge von dir zu bekommen.
Ja das freut mich sehr das ist ja das anliegen gewesen es sollte genau persönlich sein weil
fotomäßig mache ich ja genug so glaube ich insgesamt und ich wollte einfach mal gucken wie es ist wenn ich also,
ich habe es eigentlich erfunden so von der community für die community das kennst du sicher auch man bekommt dinge zugespielt ja also themen oder
viele wissen ja auch wie ich ticke wissen auch wo ich so ein bisschen gesellschaftlich pilatorpolitisch und so weiter unterwegs bin und kriegst du dinge zugespielt
Und die landen bei mir im Postfach und da versauern die.
So, weil ich hab einfach keine Plattform gehabt, um die weiterzugeben.
Gleichzeitig bin ich mir aber ziemlich sicher, mir wiederum folgen viele, die genau das interessieren würde.
Und dann hab ich irgendwann im letzten November entschieden und gesagt,
okay, wir machen mal ein neues Format mit Frank Schnack ab Januar.
Und dann wollte ich das erst nur als Blog machen.
Das hätte mir wahrscheinlich auch ein bisschen Arbeit erspart, will ich ehrlich sein.
Aber es gab natürlich noch zwei Blog-Einträgen sofort, die Nachricht, kann das nicht als Tonstuhr kriegen?
Doch, kann man natürlich. In Zweifel, so seitdem ist das Podcast auch mit verfügbar.
Und ja, ich versuche da tatsächlich möglichst viele sehr nah an mir dran mitzunehmen.
Und das sorgt natürlich auch mal für Kontroversen.
Das ist dir auch klar, du hast die eine oder andere Folge gehört, da gibt es auch mal Feedback was.
Ich will nicht sagen, was negativ ist, sondern was einfach, wo jemand sagt, okay, ich sehe das ganz anders als das, was du da gesagt hast und das ist vollkommen in Ordnung, ich bin da wirklich sehr, sehr entspannt mit, also das kann mir jeder schreiben.
Solange er nicht dann mich persönlich angreift, weil ich greife niemanden persönlich an, ich sage manchmal zu Themen, dass das oder das ich das nicht in Ordnung finde, so ja, aber der Schuh muss einem auch passen, wenn man sich den dann selber anzieht und glaubt, dass ich nur ausgerechnet den einen gemeint habe, das ist ja nun Quatsch, sondern ich finde es einfach ganz allgemein vielleicht kein gutes Mindset oder keine gute Einstellung oder irgend sowas.
So, aber ansonsten bin ich superbereit natürlich alles mögliche aufzunehmen und ich kriege mittlerweile vermehrt tatsächlich Dinge geschickt, also auch Videoschnipsel und Beiträge und Weblinks und so weiter und die versuche ich da drin mitzunehmen und dann versuche ich meistens ein Thema zu erzählen, zu erzählen was die Woche gelaufen ist.
Also da werde ich was zu dem was wir so gemacht haben erzählen sicherlich am Samstag und dann was die nächste Woche läuft und ja und so versuche ich eben am Samstag so eine kleine feine Menge an Menschen mitzunehmen in mein Leben.
Mein Leben. Ja, genau. Das ist so die eigentliche Intention gewesen. Ja, sehr bunt und unterhaltsam.
Ja, vielen Dank. Das freut mich wirklich sehr. Frank, hat mir wieder viel Spaß gemacht,
mit dir hier am Mikro zu sitzen und diese Folge aufzunehmen. Und ja, aber noch mehr freue ich mich
natürlich auf das persönliche Treffen in Hamburg. Ist ja nicht mehr so lange hin. Bis dahin, ja,
noch mal ganz, ganz herzlichen Dank und auf bald. Ich danke dir ganz herzlich und schöne Grüße an
an die GELD7 Community. Macht es gut. Tschüss, tschüss.
Danke, tschüss.
Ja, das war das Gespräch mit Frank Fischer. Ich hoffe, es hat dir gefallen.
Und wir sehen uns in Hamburg auf der Fotopia. Dann können Thomas und ich auch endlich verraten,
woran wir in den vergangenen Wochen und Monaten intensiv gearbeitet haben.
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hör weiter regelmäßig GELD7 und, ja, lass dich überraschen.
Vielen Dank und bis zum nächsten Mal, Dein Herz.