Unter der Oberfläche: Helma und Herbert Frei und die Faszination der Süßwasserfotografie
Wie zwei Pioniere seit Jahrzehnten unter deutschen Seen Geschichten erzählen, die kaum jemand je gesehen hat.
07.12.2025 100 min
Zusammenfassung & Show Notes
Helma und Herbert Frei haben mehr als 5.000 Tauchgänge hinter sich – allerdings nicht in tropischen Riffen, sondern in heimischen Seen, Flüssen und Quellen. Mit unerschütterlicher Neugier und technischer Präzision dokumentieren sie eine Welt, die den meisten Menschen verborgen bleibt: das Leben im Süßwasser. In diesem Interview sprechen die beiden über Pioniergeist, Teamarbeit, die Veränderung der Natur und darüber, warum Leidenschaft manchmal wichtiger ist als perfekte Bedingungen.
Weitere Infos, Bilder und Links findest du in den Shownotes:
https://www.abenteuer-reportagefotografie.de/podcast/helma-und-herbert-frei-untewasserfotografie
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Transkript
Dann habe ich meine Dias da auf den Leuchtpult gelegt. Der Biologe hat gesagt, das ist interessant.
Und der Chefredakteur, der hat ja nur ihm mehr getraut. Der kannte das rein.
Der hat gesagt, das ist das Fahrzeug, was der da hat. Das ist ein Aal und das ist ein Karpfen.
So sieht das aus. Karpfen kenne ich nur blau, Silvester und so.
Und der Biologe hat gesagt, das ist toll, Artikel ist super.
Den schreiben kann er auch noch.
Den Kerl holen wir aus. Und zwar hat es ganz so langsam angefangen,
dass ich meine Abenteuer, die ich vorne im Süßwasser hatte, publizieren konnte.
Bevor es losgeht mit der folgenden Podcast-Episode noch ein kurzer Hinweis.
Dieses Interview haben wir gemeinsam am Rande der Medientage des vergangenen
Festivals La Gassili Baden-Foto aufgenommen.
Gemeinsam, das heißt mit Michael vom Foto-Podcast und mit Pia Parolin.
Michael sagt es gleich im Intro nochmal und er war noch nicht ganz auf dem neuesten
Stand. Der Podcast heißt natürlich nicht mehr Gate 7, sondern schon seit einiger
Zeit Abenteuer Reportagefotografie.
Wenn du mehr über das Projekt hinter dem Podcast erfahren möchtest,
dann schau auf der Webseite vorbei unter www.abenteuer-reportagefotografie.de.
Unter anderem gibt es dort eine aktive Community. Wir tauschen uns untereinander
aus. Wir machen Bildbesprechungen.
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unter anderem auf den Workshop in Südfrankreich, den ich im April kommenden
Jahres gemeinsam mit Pia Parolin mache.
Schau gerne mal vorbei, was wir alles planen. Ja, und noch ein letzter Hinweis.
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und Streetfotografie, kostenlos und kompakt.
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ergänzt um weiterführende Links,
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sondern auch exklusive Inhalte, die nur über den Newsletter verschickt werden.
Zum Beispiel Einladungen zu Online-Bildbesprechungen, Webinaren,
Live-Treffen und Fotowalks.
Also, jetzt anmelden unter www.abenteuer-reportagefotografie.de slash Newsletter
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Und jetzt zum Interview mit Helma und Herbert Frey, die schon seit Jahrzehnten
in Süßwassern unterwegs sind, dort faszinierende Bilder machen.
Es ist nicht das klassische Abenteuer-Reportage-Fotografie-Thema,
aber ich finde, es steckt so viel in diesem Interview, unter anderem Leidenschaft
für die Fotografie, für ein bestimmtes Thema,
dass du sicherlich auch viel aus diesem Interview ziehen wirst.
Obwohl du anschließend nicht die Street- und Reportagefotografie an Nagel hängst,
dir den Tauchanzug anziehst und ins Wasser gehst.
Also mach dich bereit für ein etwas anderes Interview und einen Blick über den
normalen Abenteuer-Reportagefotografie-Horizont hinaus. Viel Spaß!
Hallo und herzlich willkommen zu einer gemeinsamen Folge von...
Ja, ihr wisst es, ihr kennt es, ihr vermisst es bestimmt auch ein Stück weit.
Gate 7, dem lieben Kai.
Einer weiteren altbekannten Stimme, der Pia Parolin und Fotopodcast D, dem Michael.
Wir machen mal einen ganz kurzen O-Ton-Check. Hallo Kai.
Hallo Michael.
Ja, hi Pia.
Hallo Michael und hallo alle.
Ja, und ihr seid sicherlich gespannt, wer uns gegenüber sitzt.
Und ich glaube, besser kann man das nicht treffen. Es ist eine Art Dream Team
mit einer ganz tollen Geschichte dahinter.
Uns gegenüber sitzen Helma und Herbert Frey. Herzlich willkommen, ihr zwei.
Vielen Dank.
Ja, hallo.
Ihr beiden, ich glaube, gerade in dem Fall Herbert, aufgrund auch der Präsentation
im Auftakt der Öffnungsveranstaltung hier in Baden, habt unsere Aufmerksamkeit gewonnen.
Wir haben einzigartige Bilder gesehen und ich glaube, ich kann wirklich sagen einzigartig.
Denn man sieht sehr oft Unterwasseraufnahmen von Farbigen, von Lebendigen,
von abwechslungsreichen Fischen in glasklarem Wasser, die man hauptsächlich
aus dem Salzwasserbereich kennt. Das heißt ganz viele Ägypten zum Beispiel vorne dran.
Das ist der Einstieg für alle Taucher, die dementsprechend übermotiviert an
eine deutsche Seen gehen und sich verlieren.
Aber bei euch ist das ganz anders.
Herbert, du bist vorgestellt worden als der Süßwasserfotograf schlechthin,
der Mensch, der seit 50 Jahren eine
Leidenschaft hegt und kontinuierlich weiterverfolgt bis zum heutigen Tag.
Wir haben dort einige Bilder gesehen von Fischen, Nahaufnahmen,
die, wenn ich ehrlich bin, manchmal gewirkt haben, als wenn es ein Haustier wäre.
Also ganz friedlich, große, feuchte Augen, Momente, die man so eigentlich nicht sieht.
Weil auch der Süßwassertaucher, der unterwegs ist, wenn er verharren kann,
lange, dann kommt er meistens trotzdem nicht so nah dran.
Und die, die draußen stehen, können es eh nicht sehen. Und der,
der den Fisch im Markt kauft, weiß nicht, wie das in der Freienabend ist. Richtig.
Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit nehmt für ein kleines Interview.
Ich glaube tatsächlich, für uns ist das eine tolle Chance, euch mal mitzunehmen
und den Hörerinnen und Hörern die Chance zu geben, was denn dahinter steckt.
Weil ein Foto zu sehen und wahrzunehmen ist das eine, das Foto zu machen ist das andere.
Und ich fände es ganz charmant, wenn ihr euch beide mal ganz kurz vorstellen
könntet, damit die Hörerinnen und Hörer sich eine Idee machen können,
wer denn da überhaupt vor dem Mikrofon sitzt.
Und so als kleinen Einstieg weiß ich aus vertrauter Quelle, dass das Ganze losging
mit einer Frau, die einen Mann ansteckte, zum Tauchen zu gehen und er hatte
nichts anderes als ein Messer.
Also der Herbert hatte schon noch eine Tauchermaske, er hatte einen Schnorchel
und Flossen und dieses Messer.
Eine erste Einsteigerausstattung.
Also es war so, also alle Sporthaucher in meinem Alter oder auch ein bisschen
jünger, sind ja alle inspiriert worden durch den Hans Hass.
Das ist die Kultfigur, ist ja ein Österreicher gewesen, ein Meeresbiologe, Professor Doktor.
Und der hat eigentlich nicht nur in Europa, sondern eigentlich,
man könnte fast sagen weltweit, die Sporthaucherei initiiert.
Indem er, das muss man auch wissen, der hat nicht nur im Meer angefangen,
sondern der hat ja seine ersten Aufnahmen in der Donau gemacht.
Und zwar, dass man mal weiß, was das für ein Mensch war.
Der wurde ja von der Wissenschaft nicht richtig anerkannt, weil es ein Abenteuer war.
Damals hat man geforscht im Labor und am Schreibtisch.
Und der hat gesagt, das können wir nicht machen. Wir müssen mal rausgehen und
müssen mal gucken, wie es da aussieht. Dann hat er eine kleine Leica gehabt
und hat einen Mechaniker aufgetrieben.
Und der hat ihm die Leica eingebaut und hat das Gehäuse zugelötet.
Damals kannte man diese Wellen und das Ganze mit diesen Dichtungen.
Das kannte man noch gar nicht. Das war ja vor dem Krieg.
Und der konnte immer nur eine Aufnahme machen. Man muss sich das mal vorstellen.
Der Mechaniker hat ihm das Ding zugelötet. Der ist in die Donau rein,
hat einen Hecht fotografiert, ist raus, haben sie wieder aufgelötet.
Die Kamera gespannt und wieder reingehen.
Also das sind Sachen, sowas kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen,
aber es war damals die einzige Möglichkeit, das zu machen und der hat im Süßwasser angefangen.
Und erst später hat er dann gesagt, wir müssen ins Meer, müssen schauen,
was machen Haie, was machen Mantas und so weiter, Delfine.
Und der hat uns eigentlich alle inspiriert mit seinen Filmen.
Ich kann mich erinnern, ich bin mit meiner Großmutter in den 50er Jahren in
den Filmen gewesen und habe gesehen, was der gemacht hat. Und damals,
ja gut, Tauchen war nicht populär, das gab es eigentlich gar nicht.
Aber ich kann mich erinnern, mit meiner Oma, ich kenne sogar das Kino noch, wo ich da war.
Und das hat mich immer so gefesselt und habe gedacht, irgendwann muss ich mal mit Tauchen anfangen.
Und während des Studiums war es dann, Geld hatte ich sowieso keins,
und das Einzige, was ich mir leisten konnte, war ein Messer, wegen der Haie.
Das war einfach so damals. Und dann habe ich geschaut am Markt,
was kaufe ich denn für ein Messer.
Und dann bin ich da in so einen Laden gegangen, die hatten so Tauchutensilien,
da habe ich gesagt, ich brauche ein Messer, auch möglichst groß,
weil Haie sind ja gefährlich. Dann hat er mir ein Messer verkauft.
Also es war wie ein halbes Schwert.
Normalerweise muss man das Messer an der Wade tragen. Das ging nicht.
Ich habe es an die Wade gebunden und bin an die Knöchel gestoßen.
Ich musste es dann am Oberschenkel tragen. Das hat ja furchtbar ausgeschaut.
Und mehr als eine Maske und einen Schnorchel hatte ich auch nicht.
Und so sind wir halt ein bisschen rumgetaucht und haben nicht mehr geschaut.
Manchmal war es sogar so, das hört sich heute ja lächerlich an,
Aber bevor ich ins Wasser bin, habe ich erst einmal das Messer gezogen,
weil ich nicht wusste, was kommt.
Also so war das damals. Und nach dem Studium war das erste Geld da und dann
haben wir gedacht, okay, könnte man vielleicht mal richtig tauchen lernen.
Und dann gab es in Pforzheim, also am Rande des Schwarzwalds ist die Stadt und
da gab es einen Tauchclub und in diesem Tauchclub war ein junger Mann und die
Freundin war der Lehrling von der Helma im Betrieb.
Dann hat die immer geschwärmt, ja, da kann man abtauchen und das ist ganz toll unter Wasser.
Und dann habe ich zu Helmar gesagt, du gehst am besten mal hin und schaust dir
das mal an, ob wir da wirklich gemeinsamen Sport betreiben können.
Also wenn sie gesagt hätte, ja, in dem Tauchen und so, meine Frisur und so, dann wäre das...
Wäre es vielleicht nicht so weit gekommen. Und dann ist sie hingegangen,
ist heimgekommen und hat gesagt, du, das ist ganz schlecht, die liegen alle
im Schwimmbad unten und saugen die Flaschen leer, ist eigentlich recht lustig.
Und weil sie eine Woche vor mir dort war, taucht sie eine Woche länger als ich im Leben.
Das ist eigentlich lustig.
Und dann sind wir beide eingetreten in diesen Verein.
Und da gab es dann auch welche, die haben getaucht im Mittelmeer Und haben dann
so in der Winterzeit, haben sie dann mal so Dia-Vorträge gehabt.
Damals gab es noch Dia, also für Leute, die gar nicht mehr wissen, was das ist.
Und dann habe ich so diese Dia-Vorträge betrachtet.
Und dann, wie wir heimgekommen sind, habe ich zu einmal gesagt,
du, ich weiß nicht, da war ja bloß ein Bild scharf.
Weiß ich heute noch, es war ein Oktopus, der war scharf.
Und alle anderen, was war ein Wischiwaschi, habe ich gesagt,
das kann man doch besser machen, das gibt es doch wohl nicht.
Und dann gab es in der Schweiz einen Hersteller, der hieß Hugifot,
René Hugenschmidt. Hugifot hieß die Firma.
Hugifotografie ist die Abkürzung. Und ich habe gesagt, ich fahre mal zu dem
rüber und kaufe mal ein Unterwassergehäuse. Und dann hat sie gesagt, von was denn?
Habe ich gesagt, ja gut wenn wir mal das Sparbuch auflösen müssen
das war tatsächlich so, dann haben wir das Sparbuch geplündert also ich habe
es geplündert und bin rüber gefahren mit meinem alten VW-Bus und bin zu dem
und habe gesagt, Herr Hugen Schmidt hier habe ich eine Kamera,
bauen Sie die ein hat er gesagt, ja, das können wir machen
und dann gab es in meinem Tauchclub
hatte einer damals ein Magazin gekauft und zwar Fotomagazin Das Fotomagazin,
das gibt es heute noch, das hatte eine Sonderausgabe Unterwasserfotografie.
Das war damals eine Sensation.
Da waren dann alle möglichen Unterwassergehäuse drin.
Und wir saßen dann am Clubabend da und waren das Magazin und haben gedacht,
das Magazin muss ich haben.
Das gibt es ja gar nicht. Da ist alles mögliche drin. Wo kriegt man? Weiß ich nicht, ne?
Und das hat einer liegen lassen. Und dann habe ich es genommen.
Das einzige Heft, wo ich jemals in meinem Leben geklaut habe.
Ich habe es einfach mitgenommen. Und dann lag das bei uns am Nachtisch.
Und ich habe keine Bibel gelesen, sondern das war meine.
Also ich kannte alles auswendig da drin.
Und ich war richtig fanatisch. Und ich wusste das alles.
Ich habe nachgelesen, was das ging. Und gesagt, ich muss das Unterwassergehörse haben.
Und dann bin ich, wie gesagt, in die Schweiz gefahren zum René Hubenschmidt
und habe mir also das gekauft.
Das waren glaube ich so 1.500 Mark mit allem zusammen. Das war ein Riesengeld.
Ich habe nicht mal die Hälfte verdient damals.
Und dann hat sie gesagt, naja, so kann es aber nicht weitergehen,
wenn du das ausbauen willst.
Weil ich gesagt habe, ich brauche noch das Objektiv und ich habe auch noch einen Blitz und so.
Und dann hat sie zu mir gesagt, na gut, eine große Klappe hast du,
schreiben kannst du auch, dann mach mal was.
Geh mal in die Magazine und schau das.
Und dann habe ich angefangen 1976, also ich habe schon zwei,
drei Jahre vorher getaucht und dann habe ich meine ersten Artikel geschrieben über Süßwasser.
Und als ich die ersten Aufnahmen in die Redaktion brachte, das war ein Magazin
in Stuttgart, Der Taucher hieß das, das gibt es heute nicht mehr, Der Taucher.
Und dann kam ich in die Redaktion und da war der Chefredakteur da und seine
zwei Kumpels, der eine war Biologe und der andere war so Druckfachmann,
also die haben das alles so ein bisschen auf Sparflamme gemacht,
ist viermal pro Jahr erschienen.
Und dann habe ich meine Dias da auf den Leuchtpult gelegt und der Biologe hat
gesagt, das ist interessant und der Chefredakteur, der hat ja nur im Meer getaucht,
der kannte das gar nicht.
Der hat gesagt, das ist das für ein Zeug, was der da hat, das haben wir überhaupt noch nie gesehen.
Das ist ein Aal und das ist ein Karpfen und so sieht es aus.
Karpfen kenne ich nur blau, an Silvester und so.
Und der Biologe hat gesagt, das ist toll, Artikel, super und schreiben kann er auch noch.
Und den Kerl holen wir uns. Und so hat es also langsam angefangen,
Dass ich meine Abenteuer, die ich also vornehmlich im Süßwasser hatte,
dass ich die publizieren konnte.
Und dann war natürlich Folgendes. Dann hatte ich darin ein Bild.
Irgendwann muss man ja, wenn man sowas macht, braucht man ja einen gewissen
Ansporn und Leute müssen einen ja auch loben, sonst funktioniert das ja nicht.
Und da war ein Bild dabei, das war ein Hecht.
Ich habe dieses Bild gemacht, dieses Hechtbild in Bayern im Weitsee.
Wie das entstanden ist, müsst ihr entschuldigen, ich weiß es heute nicht mehr,
weil so gut war ich in Fotografie damals noch nicht.
Es war einfach ein Sonntagsschuss. Sowas gibt es ja auch.
Und dann hat in Hamburg das Angelmagazin Blinker, das gibt es heute noch,
da war der Chefredakteur und der hat dieses Bild gesehen und gesagt, das will ich.
Und dann kam das bei denen auf der Doppelseite und ist in Holland abgedruckt.
Das war eines meiner erfolgreichsten Hechtbilder überhaupt.
Und da muss ich ganz ehrlich sagen, da habe ich angefangen, Blut zu lecken.
Weil ich gedacht habe, du kannst ja wohl. Also so ganz blöd kann es ja nicht sein.
Und dann ging das los, ich bin Diplom-Ingenieur für Mess- und Eichtechnik und so.
Und dann habe ich angefangen auch über die Technik der Unterwasserfotografie
zu schreiben, Kameras, Unterwassergehäuse, Blitzgeräte.
Und dann wurde das immer mehr.
Die Firmen haben mir das geschickt, die Schachteln haben sich gehäuft,
du weißt das noch. Und dann war es praktisch so.
Dass ich gesagt habe, ich muss im Süßwasser meine Talente, meine Kunst oder
wie man das auch nennen mag, ausbauen.
Weil ich kann ja nicht, um ein Objektiv unter Wasser zu testen,
kann ich ja nicht ans Rote Meer fliegen. Das kann ja kein Mensch bezahlen.
Gesponsert wirst du bei sowas auch nicht. Und dann habe ich mich halt auf die
Süßwasserfotografie spezialisiert, mehr oder weniger.
Weil das ist ja unter Wasser in meiner Heimat.
Jetzt habe ich das Glück. Ich wohne in Pforzheim am Rande des Schwarzwalds.
Das heißt, ich habe es nicht weit in die Rheinebene. Und in der Rheinebene hat
es jede Menge Kiesseen, Baggerseen.
Es hat Auwälder da unten und so weiter.
Das heißt, ich bin auch noch, ich sage mal, geografisch etwas bevorzugt.
Also wenn ich jetzt in der Lüneburger Heide auf die Welt gekommen wäre,
das wäre schlecht gewesen. Da hat es kein Wasser.
Aber damals war es ja im Elsass.
Ja, wir sind damals ins Elsass auch gefahren, nach Frankreich rüber,
da war überhaupt keiner.
Im Gegenteil, sagen wir mal so, wenn wir jetzt damals zum Beispiel in den See
gegangen ist, man hat sich da angezogen und man hat da ausgelebt wie so ein
Astronaut oder Aquanaut, kamen die Leute und haben gesagt, das ist aber toll,
was die da machen und so, was sieht man denn da unten?
Und hauptsächlich Angler kamen und haben gesagt, wo steht mein Hecht?
Das ist natürlich auch so eine Geschichte, habe ich gesagt, da drüben.
Und so, dann hat er da die Anlei geworfen, damit er den fängt.
So, auf jeden Fall war das so, wir haben dann regelmäßig im Süßwasser,
ich sage mal so, unsere Connection ausgebaut und ich habe mich da auch fotografisch
und auch biologisch, muss ich auch sagen,
ein bisschen ausgebaut, vervollkommend.
Weil wenn ich zum Beispiel eine Krödenhochzeit fotografieren will,
das geht nicht im Oktober.
Die gibt es im März, April oder so, je nachdem, was für eine Witterung ist.
Das heißt, man muss sich dann im Süßwasser, anders als im Meer,
muss man sich auch mit den Jahreszeiten auseinandersetzen. Ich kann nicht alles machen im Süßwasser.
Im Meer kann ich so jede Jahreszeit tauchen. Ich sehe immer Anemonen Fische,
weil die verschwinden im Winter nicht. Das ist denen egal.
Die sind festgewachsen, stehen da. Es gibt auch Haie überall.
Die hauen auch nicht ab. Während im Süßwasser haben wir die vier Jahreszeiten wie an Land.
Das muss man wissen, das wissen Limnologen, wissen das ja.
Weil man halt eben im Januar findet man halt nur wenig, weil das ist halt kalt.
Und es gibt natürlich auch Fische im Winter, habe ich dann auch lernen müssen.
Wie zum Beispiel die Aalrotten oder Trüschen heißen die, die paaren sich im Winter.
Normalerweise November, Dezember oder so. Das sind ja ganz raffinierte Fische,
die habe ich auch fotografiert dann damals.
Die paaren sich im Winter und werden erst im Winter aktiv. Im Sommer sind die
träge, da findest du die nicht.
Und weil die im Winter aktiv sind, haben die natürlich, ich sage mal,
einen vollen Lebensraum mit Futter, weil die anderen Fische werden träge.
Und die überfallen die dann.
Also das ist unter Wasser. Im Süßwasser gibt es auch Horror. Also so ist es nicht.
Und das ist keine friedliche Welt. Also jeder versucht, den anderen auszudricksen,
versucht ihn zu fressen oder versucht zu entkommen oder so.
Also es ist schon ein spannender Lebensraum und was man an sich immer übersieht,
es gibt heute noch im Süßwasser Tiere, die noch nie in ihrem Lebensraum fotografiert wurden.
Nur in Petrischalen oder im Aquarium oder sowohl. Also es gibt kein festes Foto,
zum Beispiel von einer Wasseramsel, die ist nur gefilmt worden.
Es gibt kein Foto, wo ein Taucher eine Wasseramsel fotografiert hat,
wie die unten ihre Wasserinsekten sappelt.
Und ich habe jetzt vor, das war im letzten Jahr, war das 2024,
ist mir das passiert, wo ich in einem Altreinarm getaucht habe,
habe ich zum ersten Mal unter Wasser einen Biber gesehen, der auf mich zugeschwommen
ist und ist an mir vorbeigeschwommen.
Sensationell. Du kommst als Taucher an einen Biber nie ran unter Wasser.
Nie. Das funktioniert überhaupt nicht.
Die Aufnahmen, die man von Bibern kennt, das sind ja noch alles Filmaufnahmen.
Da hat man das reingestellt und hat von außen ausgelöst. Und dann kam der aus
seiner Beug aus. Ich habe einen gesehen, der auf mich zugeschwommen ist und ist an mir vorbei.
Also das sind so Sachen, oder man taucht einmal und denkt, was ist denn das
eigentlich für ein merkwürdiges Tier, der jetzt auf dich zukommt.
Dann ist es eine Nutria oder sowas.
Das Maul voll mit Pflanzen und so. Übrigens nicht anlang, der beißt dir den Finger ab.
Also das ist gefährlich. Also so findet man Dinge.
Und wenn du regelmäßig taugst, also ich habe, ich sage mal, genau habe ich das
alles nicht so aufgeschrieben, aber ich habe weit über 5000 tauchgänge
Wir müssen mal ganz
kurz dir eine kleine pause können damit du bist luft holst das ist eine leidenschaft
die uns präsentiert tatsächlich das ist unglaublich und es sind jetzt schon
ganz viele einzigartige momente die nicht nur uns zum lachen oder zum nachdenken
gebracht haben sondern mit sich auch die hörerkraft und
Der Einstieg war ganz gut. Ich muss aber den Hörerinnen und Hörern erklären,
dass in dir italienisches Blut schummert.
Wahrscheinlich, ja, genau. Ja, ist gut.
Denn die kleinen Nebengeräusche, die sich dabei ergeben, nur dass man sich nicht
wundert, dass es ab und zu mal ein bisschen aufschlägt durch den Tisch.
Ja, okay. Dass man schon mal weiß, da ist was. Also in der Richtung.
Was wollte ich dir noch sagen? Viele Dinge sind mir zufällig über den Weg gelaufen.
Ich habe eine Szene gehabt, da war ich an einem Flussnebenarm und ich habe da
drin getaucht, habe meine Bilder gemacht, bin rausgegangen. Es war vier Uhr
Nachmittag, es war im Sommer, war aber noch hell.
Und dann stehe ich so am Ufer, bin so die Böschung hochgelaufen,
schon so am Ufer und denke, also damals hatte ich noch Film drin, also nichts digital.
Und dann denke ich, ich weiß nicht, ich habe von den 36 Bildern,
da habe ich jetzt nicht einmal 20 Stück gemacht.
Das ist ja blöd, muss ich den halben Film da eine Woche rumschleppen,
bis ich wieder tauchen gehe. Ich glaube, ich gehe noch mal rein.
Da bin ich nochmal reingegangen und schaue so in die Ferne das war aber auch relativ klar denke ich,
was kommt denn da auf mich zu das ist wie so ein kleiner Pulk kommt auf mich
zu jetzt kam da auf mich eine Hechthochzeit zu und zwar,
das muss man wissen bei den Hechthochzeiten ist das Weibchen immer der größere
Fisch teilweise sogar erheblich größer und die wurde umrahmt von fünf Männchen
und dann habe ich das fotografiert und die sind dann rüber auf die andere seite
vom ufer von diesem altrhein arm und dann waren die auch zusammen und das weibchen
hat seinen rogen abgegeben und die männchen haben die milch drüber gespritzt
es sieht richtig toll aus dann habe ich das bild gemacht und ich habe dann gedacht
Ich wusste gar nicht, was es für eine Sensation war, muss ich ganz ehrlich sagen.
Es hatte nie ein Mensch vorher fotografiert. Man wusste es, aber es hat nie einer fotografiert.
Dann habe ich dieses Bild dem Angelmagazin Blinker gegeben.
Und der damalige Chefredakteur, der Karl Koch, der hat zu mir gesagt,
Herr Frey, wir wussten alle, dass es das gibt.
Gesehen hat es noch nie einer unter Wasser. Und Sie sind der Erste,
der das auch fotografiert hat. dieses Bild ist ja eine Weltsensation.
Wir kennen das gar nicht.
Und da hat er es gleich auf den Titel gebracht. Und solche Sachen,
wenn man sowas mal erlebt, da kann ich sagen, okay, ich habe viel gefroren,
es war immer anstrengend und so. Aber für so ein Bild...
Kann man das machen? Und ich fand es einfach immer toll, einfach mal was zu
machen, wo andere nie gemacht hätten oder machen konnten.
Und so sind mir viele Dinge im Laufe meines Süßwassertauchens unterlaufen,
wie auch hier das eine Bild, das ausgestellt wurde, an dieser Huchen mit dem Taucher.
Das war an der Traun war das. Und da gibt es eine Flusstauchschule am Traunfall.
Und ich kenne den Mann gut, das ist der Franz Bramendorfer.
Und da habe ich zudem gesagt, Franz, wir müssen mal einfach sehen,
können wir nicht mal ein Bild machen, einen Taucher mit einem Huchen?
Weil dann hat man einen Größenvergleich und die Leute identifizieren sich auch
besser mit diesen Sachen.
Wenn du nur einen Fisch so siehst, weißt du nicht, wie groß,
wie schwer und so weiter. Das weiß man ja nicht.
Dann habe ich gesagt, Franz, wir müssen irgendeinen Huchen finden,
der man in einer Bucht irgendwo lauert auf Fische.
Wobei man jetzt sagen muss, Huchen sind mit die schnellsten Fische überhaupt
unter Wasser. Denn der Huchen jagt Forellen.
Und jetzt muss man wissen, eine Forelle jagen, der muss ja noch schneller sein
und noch flinker. Sonst geht es ja überhaupt gar nicht.
Das heißt, der Huchen, der startet, wenn er eine Forelle sieht, wie eine Explosion.
Also du hörst nur noch schlagen und dann hat er die.
Und dann habe ich gesagt, Franz, schau mal ran, wir müssen gucken,
kannst du ein bisschen näher ran. Ja, der Huchen hat das aber nicht so mit sich machen lassen.
Und in dieser Szene konnte ich nur drei Bilder machen, also hintereinander.
Das ging also relativ schnell.
Und weil diese Chance, so ein Bild nochmal zu machen, die habe ich nicht mehr
im Leben. Ich glaube es nicht.
Muss das passen? Ich habe meine Kamera vorher präpariert und eingestellt.
Es geht nicht mehr. Wenn du einen Huchen fotografierst, kannst du nicht an der
Blende drehen. Also das funktioniert nicht mehr.
Das muss alles passen. Und da habe ich dieses Bild gemacht.
Und es hat sich also mittlerweile herausgestellt, dass dieses Bild ist das Einzige
weltweit. Niemand hat sowas je machen können.
Unglaublich, tatsächlich. Also vielen Dank für die Einblicke.
Ich sehe auch schon Pia, die sich gerade so richtig schön bereit macht und die
ganze Zeit schon mitgeschrieben hat.
Ich glaube, jetzt müssen wir mal ein bisschen auf euch zukommen und euch ein
bisschen leiten, weil du schaffst es, uns sprachlos zu hinterlassen und den
Moment wieder erwischen,
wo wir dann so ein bisschen dich, weil wenn du alles verschießt,
kriegen wir keine Spannung nach hinten und wir nehmen dich ein Stück weit mit.
Und deswegen haben wir zusammengesessen und haben heute Morgen gesprochen und
haben geguckt, wir tauchen beide.
Sie hatten noch einen ganz anderen beruflichen Hintergrund dahinter und ich
glaube, wir können insgesamt mit Kai ein schönes Interview machen,
was jetzt neben dem, was du schon erzählt hast, auch die Zuhörer ein bisschen
mit in den Hintergrund nimmt.
Weil es geht ja nicht nur darum, die Bilder zu sehen und die Momente,
die du einzigartig hast, einfangen können, sondern auch das Wie und überhaupt,
das Umfeld, das Wasser, die Momente, die Häufigkeit. Aber jetzt übergeben wir mal das Wort der Dame.
Ich entschuldige mich mal für meine Begeisterung.
Das ist toll. Das ist richtig, richtig toll. Und das bist du. Das ist authentisch.
Ja, diese Begeisterung reißt uns ja alle mit. Und dieser Pioniergeist auch.
Das ist schon ganz, ganz toll. Also vielen Dank dafür.
Aber ich bin natürlich auch neugierig, weil ihr seid ja auch zu zweit hier.
Und ich interessiere mich auch für dich, Helma, wie...
Also dieser Spruch, hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau.
Wie ist denn deine Rolle in dieser 60-jährigen Geschichte der Fotografie?
Ich versuche halt den Herbert zu unterstützen.
Ich bin auch Träger von einer Zweitkamera, sodass man unter Wasser wechseln könne.
Und ja, dass es schnell geht.
Es muss ja immer schnell sein, um einen richtigen Schuss zu machen.
Und ich suche auch die Motive, also fotografiert habe ich auch schon unter Wasser,
aber es hat mich nicht insgesamt so begeistert.
Ich habe gesagt, du machst die Bilder eh besser und ja.
Aber ich suche die Motive und ich finde auch viele Motive.
Und dann sehe ich ihn vorsichtig an der Flosse, wenn er gerade am Fotografieren ist
Und er weiß dann schon, was es bedeutet, wieder irgendwas Besonderes unter Wasser.
Ja, vier Augen sehen auch mehr als zwei, ganz gewiss.
Vielleicht schon fokussiert auf eine Sache, während Helmer dann schon weiterschaut.
Ja, Herbert fotografiert dann Makro und hinter ihm schwimmt dann ein Mantar vorbei.
Das sind die Sachen.
Aber bis er sich rumgedreht hat, ist auch der Mantar wieder weg.
Aber ich muss hier natürlich ganz klar sagen, wir beide haben das große Glück,
wir sind ja beide nicht mehr jung, Ich darf das mal sagen, die Helma ist 77, ich bin 80.
Es ist ja nicht normal, dass so ein Ehepaar noch taucht. Das ist nicht normal.
Wir sind auf allen Tauchbasen der Welt. Wir machen nicht nur Süßwasser,
wir machen auch andere Sachen. Da sind wir in der Regel die Ältesten.
Und ein solches Taucherleben geht nur, und das sage ich mal ganz bewusst,
du musst die richtige Frau haben, sonst funktioniert das nicht.
Also du musst auch eine Partnerin haben, die mit dir tauchen geht.
Und selbst wenn sie nicht tauchen geht, muss es ja akzeptieren.
Aber es funktioniert nicht, wenn sie sagt, ich gehe gerne klettern und er will gerne tauchen.
Dann wird es schwierig. Das muss man sagen.
Und ich bin in meiner Generation, ich darf das wirklich mal so sagen,
einer der ganz wenigen, die es so engagiert betrieben haben und sind noch verheiratet.
So ist es nicht, gell? Das ist, also, da könnte ich wilde Storys erzählen,
gehören aber nicht hierher.
Und du musst die richtige Partnerin haben, sonst funktioniert das nicht.
Es ist auch so, die Ausrüstungen kosten viel Geld.
Da muss auch die Familie, ich muss sagen, dass sie vielleicht zurückstehen muss.
Ich habe gut verdient in meinem Leben, das war also nicht schlecht.
Aber trotzdem ist es so, wir haben eine ältere Tochter, die wollte dich auch zum Taucher bringen.
Die hat auch mal getaucht, aber die hat zu mir gesagt, Papa,
das Ganze ist mir viel zu geröderlich und zu umständlich und mach doch dein
Zeug und lass mich in Ruhe, ich lese jetzt ein Buch.
Und dann habe ich aber eine jüngere
Tochter, die ist heute natürlich auch erwachsen, dann hat auch Kinder.
Und die hat damals gesagt, Papa, wann geht es denn eigentlich mal auf die Malediven?
Da habe ich gesagt, da muss man sehen, wie wir das finanzieren und wie wir das
machen. Da habe ich gesagt, naja, wir können das schon machen.
Und ich habe gedacht, naja, wir machen das mal vielleicht in einem halben Jahr.
Dann kam die nach zwei Stunden die Treppe runter und hat gesagt, mein Koffer ist fertig.
Da habe ich gesagt, das geht nicht. und die habe ich dann auch im Süßwasser
fotografiert, habe sie auch mitgenommen, die hat das gemacht,
also die ist in meiner Schiene
Also sie taucht heute auch noch, eine erwachsene Frau hat selber Kinder.
Es funktioniert nicht immer mit allen Kindern. Also die Älteste war,
die war, was Wasser angelangt, passiv.
Das hat es nicht gewonnen.
Ich will ja mal dazu sagen, und Pi hat mir tatsächlich das Wort aus dem Mund
genommen, mit dem starken Mann und der starken Frau, aber das Schöne ist ja,
für alle die, die nicht tauchen, ihr versteht euch praktisch blind und mit Zeichen.
Ja, ja.
Also ihr verlasst euch aufeinander unter Wasser, ihr wisst, was ihr wollt.
Muss ich sagen, die Helma ist eine, ich sag's erstmal, vielleicht nicht die
einzige, weil ich mit anderen Frauen habe auch schon getaucht,
aber sie ist eine der ganz wenigen, der kann ich eine Kamera für 20.000 Euro
geben, die verliert die nicht.
Die verliert die nicht, die hält die. Und gibt mir sie auch unter Wasser.
Und mit so einem riesen Gerät zu schwimmen, das ist nicht ganz so einfach.
Das muss man wissen. Man muss es tarieren. Das kann einmal Strömung sein.
Im Süßwasser kannst du dich, weil die Sicht nicht gut ist, aus den Augen verlieren.
So ist das ja auch nicht gerade. Man ist auch nicht immer beieinander.
Also das heißt einfach, ich hätte in meinem Leben ein Problem,
wenn ich eine Frau hätte, die nicht wasseraffin ist.
Dann wüsste ich nicht, ob das so funktioniert hätte.
Also ich glaube, das Ziel dieses Podcasts ist ja, euch mit eurer fantastischen
Arbeit vorzustellen, aber vielleicht auch Leute zu inspirieren.
Und dann denke ich mir halt, ja, was ihr gerade beschreibt, ist ja eine klare
Aussage für Teamarbeit.
So eine Arbeit, wie du gemacht hast, hättest du niemals alleine machen können.
Vielleicht ist es fantastisch, eine Ehepartnerin zu haben, manchmal braucht
man auch einfach ein Team, aber ich glaube, das ist was, auf diesem Niveau alleine
loszuziehen, ist wahrscheinlich recht unrealistisch, oder?
Das ist unrealistisch. Es ist so, man kann das natürlich machen,
aber es ist so, wir reisen ja um die Welt.
Ich tauche ja nicht nur in Tümpeln oder so, sondern wir waren ja in der Südsee und überall.
Und ich habe dann hier den großen Vorteil, sie fotografiert ja selber nicht,
sondern sie sucht die Motive.
Und ich mache Bildbearbeitung.
Sie macht auch Bildbearbeitung. Machen wir zwar beide, aber sie macht es ein
bisschen besser als ich.
Und es ist so, wenn wir fliegen, das wird ja immer problematischer mit diesen Riesengeräten.
Das heißt, mittlerweile haben wir Handgepäck 7 Kilo.
Das ist ja völlig unrealistisch. Eine Kamera mit drei Objektiven wiegt schon
bald mehr mit dem Trolley. Also das geht ja gar nicht.
Und ich brauche Sie, ich sage das ganz klar, ich brauche Sie als Trägerin.
Dass sie einen zweiten Trolley zieht und nimmt was mit.
Ich könnte nicht so variantenreich und flexibel in den Weltmeeren fotografieren, wenn sie nicht wäre.
Das ginge nicht. Im Süßwasser ist es ähnlich.
Sie geht heute nicht mehr so gerne ins Süßwasser, weil es ihr zu kalt ist.
Das kann man verstehen, hat sie früher immer gemacht. Mir macht es jetzt weniger aus.
Im Süßwasser nehme ich dann auch, wenn wir irgendwo hinfahren nach Österreich,
tauchen wir auch viel, im Salz kann man gut oder so.
Und ich habe dann meistens auch zwei, drei Kameras unter Wasser dabei.
Die lege ich ab. Ich kann sie nicht alle tragen, weil dann kann ich nicht mehr richtig agieren.
Ich brauche jemanden am Ufer, der aufpasst. Dass nicht einer reinsteigt, dann klaut mir das Zeug.
Und einen Trogentauchanzug.
Ja, außerdem ist so, dann habe ich einen Trogentauchanzug. Das heißt,
ich habe mehrere zu Hause.
Die kann ich nicht allein anziehen richtig. Das heißt, ich bringe sie wahrscheinlich
allein zu, aber nicht mehr auf. Das heißt, du musst auch jemanden haben,
der hier die Rausreißverschlüsse zieht und das Ganze.
Es ist alles eine sehr umständliche Geschichte und du brauchst zwei Leute oder
zwei Leute sollten es sein, die hier gemeinsam agieren und das machen.
Und, muss ich sagen, war ich vor einigen Jahren, ich muss das mal sagen,
vor einigen Jahren, es war im Frühjahr, März, April oder so,
das Wetter war nicht besonders gut.
Da hat sie gesagt, ich bleibe zu Hause, gehe du mal alleine und so.
Und dann habe ich mein Auto abgestellt und dann haben sie das Auto aufgebrochen
und haben mir Geldbeutel in den Uhr geklaut und alles. Das heißt,
seitdem geht es wieder mit.
Und ja, sagen wir mal so, es ist nicht alles so, wie man sich das vorstellt.
Da gibt es auch schon gewisse Einschränkungen und alles kann man natürlich auch nicht machen.
Aber in gewisser Art und Weise ist es doch das, was euch so zusammenschweißt.
Es ist eine gemeinsame Basis, ein gemeinsames Interesse. Ihr macht das bis heute. Ja.
Mit zwei Kindern von dem einen?
Ja, die sind aus dem Haus.
Natürlich, aber das ging ja trotzdem in der Zeit auch.
Ja, das war auch nicht so ohne. Das muss man mal sagen. Die Kinder sind vier
Jahre auseinander gewesen.
Wir sind nach Frankreich gefahren, sagen wir so.
Wir liegen ja nicht so weit weg von Frankreich. Und in Frankreich hat es ein
sehr gutes Sehen gehabt oder hat es immer noch gutes Sehen.
Ist aber heute etwas problematisch, weil überall fast Tauchverbot herrscht.
Und da kannst du in Frankreich in viele Seen nur noch reingehen.
Wenn du Mitglied bist im örtlichen Tauchsportclub.
Das kann ich natürlich nicht machen. Ich kann nicht in zehn Clubs gehen. Das ist verrückt.
Aber das haben wir früher gemacht. Da sind wir regelmäßig rübergegangen.
Samstag mit Autos, Samstag morgens, losgefahren.
Dann hat sie die Schnitzel gebratet, den Kartoffelsalat gemacht,
damit wir, wenn wir rauskamen, ein bisschen was zu essen hatten.
Also das geht. Es geht ohne das Teamwork nicht. Das muss man ja sagen.
Ich kenne auch welche, die machen es allein. Die sind alle nicht so erfolgreich.
Das muss man sagen.
Ich habe jetzt mal eine ganz andere Frage und die stelle ich Helma.
Du hast ja jetzt auch 60 Jahre hinter dem Rücken von Herbert beobachtet, was sich so tut.
Und da habt ihr bestimmt beide ganz viele Veränderungen festgestellt in unseren
Flüssen, in unseren Seen.
Und da würde ich gerne wissen, welche Rolle spielt für euch da die Fotografie,
das zu dokumentieren, was ihr damals hattet, was heute ist. und vielleicht auch
zu zeigen, wie wertvoll es ist, das alles zu erhalten.
Wie schätzt du das ein? Welche Rolle spielen eure Fotos dafür?
Ich denke, die Gewässer bei uns, die Seen, die waren früher klarer,
vielleicht auch sauberer.
Weniger Mikroplastik und solches Zeug.
Ja, also hat sich schon was verändert und auch einige Fische sind nicht mehr so häufig wie früher.
Stimmt, ja.
Vielleicht auch Umwelt.
Also es ist Folge, dass auch die Menschen haben sich verändert.
Wenn du früher, ich habe es vorhin schon mal gesagt, du bist früher vor 50 Jahren
an einen See gegangen und dann haben die Leute gefragt, was machen sie da drin,
das ist aber toll, berichten sie mal. Heute fährst du an den See,
dann kommt so ein oberschlauer Rentner und sagt, haben Sie Genehmigung?
Da sage ich, und wer sind Sie? Dagen Sie mal Ihren Ausweis.
Warum fragen Sie mich überhaupt? Ich brauche keine Genehmigung,
der See ist frei. Ja, ich habe nur gefragt.
Das hat sich verändert. Unter Wasser ist Folgendes passiert.
Die Badeseen sind schlechter geworden. Von der Sichtweite, von allem.
Und, wie die Helma schon richtig sagt, es sind weniger Fische da.
Also ich habe früher, das ist noch, ja früher kann man sagen,
20 Jahre her, habe ich in diesen Seen Rotaugenschwärme fotografiert.
Ich habe in dem See seit fünf Jahren keine Rotaugen mehr gesehen.
Ich weiß gar nicht, wo die sind.
Und die Angler, die sagen, wir setzen ein, aber tut sich da nicht viel und so weiter.
Und die wissen es auch nicht so richtig. Es hat sich was verändert,
weil die Seen werden auch wärmer.
Also ich habe im letzten Jahr, bin ich im See gewesen mit meinen Enkeln.
Also die zwei Eltern tauchen auch schon ein bisschen. Wir hatten im Süßwasser 26 Grad.
Das ist ja für Süßwasserfische, das ist ja fast Mord.
Also sage ich mal, Hechte können da kaum noch überleben. Karpfen,
ja, denen macht es nichts aus. Aber viele Fische ziehen sich zurück.
Und was genau passiert, wissen wir nicht, aber es wird schlechter.
Aber ihr habt ja über eure Fotografie dann diese Sachen dokumentiert.
Das ist ja das Schöne. Das ist ja schon ein ganz großer Wert.
Die alten Fotos und wie sich das entwickelt hat und neue invasive Arten.
Ja, also ich glaube, dass ich Aufnahmen im Archiv habe, die nie mehr gemacht werden können.
Die können nicht mehr gemacht werden, weil es dieses Gewässer in dieser Art nicht mehr gibt.
Wir haben auch erlebt, dass wir sehr schöne Gewässer, die Grundwasserzufluss
haben, also kaltes Wasser von unten, richtig klar, kannst du quer durchgucken.
Tja, da kam auf einmal eine Firma und hat wieder Kies gebaggert.
War es weg? Das Gewässer gibt es nicht mehr.
Heute wird man das wohl nicht mehr machen, das ist klar. Man ist ein bisschen sensibler geworden.
Wir haben heute andere Gefahren in den Seen.
Wir haben eine Globalisierung von Arten, die bei uns früher nie da waren.
Die habe ich übrigens auch alle dokumentiert.
Es ist interessant, was da rumschwimmt. Und wir haben auch bei uns in Nordbaden
ist es schon so, in mehreren Seen, haben wir die Ochsenfrosch-Invasion.
Jetzt mag man sagen, naja, so ein Ochsenfrosch, gut, der wird ja ziemlich groß,
wiegt 1,5 bis 2 Kilo, kann der, also sind solche Kerle, und der springt.
Locker, sechs, sieben, acht Meter und über einen zwei Meter hohen Zaun,
das hat ja gar keine Probleme.
Sowas habt ihr noch nicht gesehen. Also da denkst du, du bist irgendwo in einem
Science-Fiction-Film.
Und die sind extrem fruchtbar, diese Frösche. Und die haben etwas,
was unsere Frösche nicht machen.
Unsere Frösche, die geben halt ihren Laich ab oder die Kröten mit diesen Reihen,
die die ablegen. Die Schnüre. Ja, die Schnüre.
Und bei Ochsenfröschen ist es so, das ist sehr raffiniert, wie die das machen.
Die Laichen im Freiwasser ab.
Und der Laichballen schwimmt ein paar Zentimeter unter der Oberfläche.
Du siehst ihn nicht. Du kannst ihn auch nicht abfischen, weil du gar nicht weißt, wo der ist.
Und die sind extrem fruchtbar. Und die Kaulquappen selber, die sind eigentlich
nicht schädlich in dem Sinn.
Die machen auch nichts. Die fressen so Detritus, das heißt also,
was so am Grund unten liegt und so. Wären aber sehr groß.
Also wir haben in Karlsruhe wurde eine gefangen, die waren 19 Zentimeter.
Das ist ein schwingleiner Fisch. Aber die Großen, die sind räuberisch.
Und das Interessante ist, dass diese Neobiota, nennt man diese Invasoren,
die sind nicht richtig erforscht. Da brauchst du Geld.
Und die Landesnaturschutzbehörde, die haben vielleicht auch nicht viel Geld.
Du müsstest da Leute einstellen, die da mal forschen, wie und was.
Man weiß heute zum Beispiel noch nicht, was machen Ochsenfrische im Winter. Niemand weiß es.
Dann haben sie Ochsenfrösche mit Sendern versäht.
Da braucht man eine besondere Genehmigung, weil die sagen, naja,
man weiß nicht, was mit dem Tier passiert und so weiter. Und es ist ja ein Wirbeltier.
Das darf also nicht mehr oder weniger geschädigt werden. Die haben es trotzdem gemacht.
Der Frosch hat das abgeschaut. Die wissen es heute noch nicht,
was bei dem ist. Den Sender haben sie dann gefunden, irgendwo am Ufer.
Wir wissen nicht, was die machen. graben sie sich ein, was vermutet wird,
sind sie im Wald und graben sich dort ein.
Sie vermehren sich sehr stark.
Und vor allen Dingen, Ochsenfrische sind sehr gefräsig. Also die bringen sich auch gegenseitig um.
Und sie jagen auch heimische Amphibien und sogar Fische.
Und sogar Fische. Die lauern in der Uferzone in 10, 15 Zentimeter Tiefe und
holen sich dann mal einen Sonnenbarsch.
Da muss man nicht traurig sein, weil das ist auch eine invasive Art.
Aber so passiert es in unseren Seen.
Mittlerweile haben wir in den Seen und in den Flüssen die Grundeln.
Die Grundeln kommen vom Schwarzmeer hoch. Die sind auch mit Ballastwasser eingeführt worden.
Denen werden sie auch nicht mehr her. An der Donau gibt es aber mittlerweile
jetzt Fischrestaurants, die Grundeln servieren.
Das heißt einfach, und ich habe den Vorschlag schon einmal gemacht,
wenn wir die Ochsenfrosch-Schenkel zur Delikatesse erheben, dann werden sie
ausgerottet. weil alles, was toll schmeckt und was der Mensch will, das bringt auch hin.
Sehr schön. Also ich glaube, man kann tatsächlich sagen, was in einem persönlichen
Interesse, einem Hobby gestartet ist, ist zur Profession geworden. Ja.
Ihr habt es geschafft, in diesen 50 Jahren der Kontinuität darzustellen,
wie der Klimawandel, wie dementsprechend die Umweltverschmutzung,
die Wasserverschmutzung, das Umfeld verändern.
Ja. Ihr könnt dadurch belegen, wach machen und bewegen.
Ich glaube, ein wichtiges Zeichen setzen. Durch eine Dokumentation,
die über 50 Jahre ziemlich lückenlos dementsprechend auch nach wie vor bis heute archiviert ist.
Ihr habt ja sehr viel Pionierarbeit geleistet, was die Süßwasserfotografie angeht.
Wenn ihr jetzt die Entwicklung euch mal anschaut, wie hat sich das entwickelt
und welche Impulse habt ihr auch durch eure Arbeit vielleicht anderen mitgegeben?
Und ja, wo steht die Süßwasserfotografie heute?
Es ist so, die Süßwasserfotografie kann ambitioniert nur durchgeführt werden,
wenn ich irgendwo in einer Gegend lebe, wo es entsprechende Gewässer hat.
Es gibt keinen profunden und
wirklich bekannten Süßwasserfotografen in Nordrheinland. Die sehen nicht.
Die fotografieren in der Ostsee, da sind die gut.
An Land oder bei uns in den See nicht. Du musst, um wirklich im Süßwasser zu
realisieren, in Süddeutschland leben. Weil wir haben die besseren Gewässer.
Da ist auch Bayern mit den Alpenseen und so. Wir haben das Rheintal.
Wir haben ja nur im Rheintal zwischen Karlsruhe und Basel so viele Baggerseen,
weil von dem Kies die Autobahn gebaut wurde.
Das heißt also, wir nützen das heute, was die damals ausgebaggert haben,
das läuft dann voll und nach 20 Jahren bilden sich dann, sagen wir mal,
erste Biotope und so, Angler kommen und sagen, da wollen wir angeln,
da ist nichts drin, da müssen wir was einsetzen und so weiter.
Das heißt also wir sind da begünstigt
dann ist es natürlich so um einen um ein erfolgreicher süßwasserfotograf werden
zu können musst du ausdauer haben du musst ehrgeiz haben es muss auch ein gewisser
fanatismus da sein weil sonst schon das das
Das stehst du nicht durch. Wenn du jetzt sagst, draußen regnet es,
wäre ja am besten im Bett geblieben.
Das mache ich nicht. Ich stehe dann auf und fahre fort. Und das musst du wollen.
Du musst auch eine gewisse Grundsubstanz der Gesundheit haben,
dass das überhaupt geht. Süßwasser ist kalt.
Und ich habe schon in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts habe ich mir
einen Trockentauchanzug gekauft.
Der war damals völlig neu.
Das gab es damals gar nicht. Ich habe mir den gekauft. Der hat gekostet 900
Mark. Verdient habe ich glaube 400 oder sowas.
Damals. Da habe ich gesagt, ich mache das aus gesundheitlichen Gründen.
Und jetzt muss ich das sagen. Ich war 1975 mit einem Freund im VW-Bus im Sinai am Roten Meer.
Und da hatten wir einen Taucher kennengelernt, der auch runtergefahren ist mit seinem eigenen Auto.
Und der kam so schlurfend des Schrittes. kam der uns entgegen.
Der Mann hieß Richard Liebhardt, weiß nicht, ob er noch lebt.
Und dann habe ich gesagt, Richard, hast du Kinderlähmung gehabt?
Dann hat er gesagt, nee, monatelanges und jahrelanges Tauchen in eiskalten Bergseen
mit dünnen Neoprenanzügen.
Und da bin ich heimgekommen und habe gesagt, das passiert mir nicht.
Ich kaufe mir einen Trockentauchanzug und dann kann ich im Süßwasser das machen, wie ich will.
Ich kann alles noch machen. Ich habe gesagt, du musst Wärme haben im Süßwasser.
Vergessen viele, die sind ganz stolz, wenn sie im Winter in einen nassen Anzug da reinsteigen.
Ich habe immer zu denen gesagt, das ist ja wahnsinnig. Willst du in 30 Jahren Kicht und Rheuma haben?
Das ist nicht gesund, man muss das wirklich sagen. Süßwassertauchen ist,
wenn ich die falsche Ausrüstung habe, nicht gesund.
Ich muss mich schützen, Wärme, Handschuhe und solche Sachen.
Dann kann es 100 Jahre machen, sofern man so alt wird.
Und es hat sich ja auch in Bezug der Kameraausrüstung vieles geändert.
Es gab keinen Autofokus früher. Wir mussten alles voneinander einstellen.
Stell mal ein Fisch, der schwimmt von Handscharf.
Das sage ich dir, da musst du Übung haben, da musst du Routine haben,
da musst du auch jung sein, weil ich habe die Leni Riefenstahl kennengelernt.
Die ist ja 101 geworden, hat getaucht bis knapp 100 und die Leni Riefenstahl,
mit der habe ich mich unterhalten, ich habe mit der auch getaucht.
Die Lene Riefenstahl konnte, weil es damals, als sie getaucht ist,
gab es keinen Autofokus, konnte sie schon ab 75 aufwärts keine Fische mehr manuell scharf stellen.
Das hat dann ihr Freund, der Horst Kettner, gemacht. Er war 30 Jahre jünger als sie.
War ein bisschen eigenartige Beziehung, aber anscheinend haben sie sich geliebt, sagen wir mal so.
Und der hat es gemacht und sie ist geschwommen und hat auf die Motive gezeigt
und er hat fotografiert.
Das geht nicht mehr. Ich habe den Vorteil gehabt, dass in den 80er Jahren der
Autofokus zuerst in einer Minolta sanktioniert wurde, obwohl Leica hat ihn erfunden,
hat es aber nicht weiter verfolgt.
Leica-Fotografen sollen mal von
Hand einstellen. Und Minolka hat es aber tatsächlich in Serie gebracht.
Diese Kamera habe ich mir auch geholt.
Und das ist ein enormer Vorteil. Und heute ist es so, der Autofokus ist so rasant
und so schnell geworden, dass eigentlich unscharfe Bilder nur noch vorkommen,
wenn du selber Fehler machst.
Du gehst vor und zurück oder du atmest ein und so.
Deswegen, wenn man Fische fotografiert, Atem einstellen, damit ich in derselben Lage bleibe.
Sehr, sehr spannend und ich glaube, das ist genau der Moment,
wo man auch mal ein bisschen aufzeigen muss, dass Süßwasserfotografie zu Salzwasserfotografie
generell absolut differenziert.
Sowohl der Aufwand, die Situation vor Ort, die Sichtverhältnisse.
Das ist etwas, ich glaube, mal kurz zusammengefasst, müssen wir vielleicht auch
mal den Hörerinnen und Hörern erzählen, was du an Vorbereitung dafür betreibst.
Ich verstehe den Trockenanzug, ich habe einen halbtrocken, bleibe aber ständig
in Bewegung, du nicht. Ja, nicht, ja. Das macht einen riesen Unterschied.
Das heißt, du kannst nicht das Wasser im Anzug aufwärmen.
Das geht nicht, nein.
Das geht nicht, nein.
Das ist richtig, ja. Also Kälte ist im Süßwasser unser schlimmster Feind. Ganz klar.
Ich tauche sehr viel in Quellen, brauche ich aber eine Genehmigung,
weil wenn die Quellen für Trinkwasser genützt werden, dann darfst du nicht reingehen.
Also da wird es kritisch, da steht dann außen meistens Naturdenkmal,
also wenn du da reingehst, da zahlst du aber richtig.
Also da muss man aufpassen. Also da tue ich mich beim Bürgermeister rückversichern,
gehe ich aufs Amt und sage, wir wollen hier mal ein paar Bilder machen,
Dokumentationen. Wir kriegen die Genehmigung dann schon, das geht schon.
Und es ist so, die Vorbereitung ist folgendes. Da gibt es auch lustige Storys.
Du kannst, wenn du jetzt im eiskalten Wasser warst, und früher war das so,
Wenn der Film mit 36 Bildern fertig war, muss man raus und wieder wechseln.
Ja, jetzt hat das Wasser, ich sage jetzt mal, 12 Grad.
Brauchst du dann mal 30. Jetzt machst du das auf, dann ist die Kamera völlig
nass, weil da kriegt man das Kondenswasser.
Dann musst du warten, manchmal eine halbe, dreiviertel Stunde, bis du da rein kannst.
Heute lässt man es zu, machst einen Chip rein und der hat 2000 Bilder,
da brauchst du nicht wechseln.
Es war früher schwierig und alles, sag ich mal, Öffnungen vom Gehäuse in der
freien Natur, die bergen Risiken. Wir haben herumfliegende Blätter.
Es gibt Fälle, wo Leute das Gehäuse aufgemacht haben, wegen irgendwas mussten
was einstellen oder sowas, haben nicht gemerkt, dass irgendein kleines Blatt
zwischen die Dichtungen geht, macht es zu, geht rein, abgesoffen.
Es gibt den Fall von Leuten, die haben das Gehäuse aufgemacht an irgendeinem
Wiesensee oder irgend so wo.
Machen das zu, gehen rein und denken was läuft denn immer so ein schwarzer Punkt
vorne am Glas umher, ist eine Fliege drin
Jetzt kannst du das heute mit Bildbearbeitung wegmachen. Das ist jetzt nicht so schlimm.
Früher auf dem Dia, da war alles kaputt. Der Film war Schrott.
Da denkst du ausgerechnet, dann sitzt noch die Fliege auf dem Ard von der Forelle oder so.
Also es gibt schon sehr viele Dinge, wo man sagt, da musst du dich vorbereiten.
Also ich mache das zu Hause am Abend vorher.
Am Abend vorher, wenn ich weiß, ich gehe am nächsten Tag tauchen,
da richte ich meinen Anzug, Ich kriege mein Jacket, mein Blei,
meine Kameras sowieso. Die habe ich aber sowieso fast immer fertig.
Also ich kann reinlangen ins Regal und die holen. Aber du musst gucken,
die Akkus müssen gefüllt sein.
Im eiskalten Wasser brechen die schneller zusammen, als man denkt.
Leute, das ist nicht so ohne. Die Kamerafirmen schreiben schon alle,
damit kannst du 800 Bilder machen. Aber nicht bei 8 Grad.
Und da müssen wir halt natürlich die ganze Sache vorbereiten,
vorsorgen. Es fängt schon an.
Also wenn die Helma dabei ist, ist es kein Problem.
Wenn ich alleine gehe, wo tue ich denn meinen Wagenschlüssel hin, wenn ich tauche?
Das ist nämlich auch so eine Geschichte. Jetzt kannst du sagen mal so,
dann kann man hinten reinmachen, dann kommst du aber auch nicht so richtig dran, wenn es mal pressiert.
Also wir haben Fälle erlebt, es ist vielleicht lustig, wenn ich das sage,
die Leute mussten auf die Toilette und haben den Anzug nicht aufgebracht.
Im Meer ist das weniger tragisch aber im Süßwasser ist das alles so eine heikle
Angelegenheit dann musst du schauen wenn du wo reinfährst, auch das wird heute
immer schwieriger viele Wege an diese wirklich sehr schönen Auwaldgewässer die
sind mit Schranken zu man kann
trotzdem reingehen aber es ist ein Risiko, wenn sie dich erwischen dann zahlst
du, gell? Also ich habe auch schon zahlt.
Ich bin auch schon mal von der Wasserschutzpolizei rausgezogen worden.
Da war ich in irgendeinem Auwaldsee und da habe ich Hechte fotografiert.
Und dann kamen die und die haben so eine Kontrollfahrt gemacht.
Und dann kamen die und dann haben die gesagt, was machen Sie denn hier?
Da haben ich gesagt, naja, tauch hier und du ein bisschen Pflanzen fotografieren
und auch ein paar Fische.
Und der eine, das war der Kommandant von denen und der kannte mich,
weil der war auch Taucher und der hat immer die Tauchmagazine gelesen,
wo ich die Artikel geschrieben habe.
Und dann hat er gesagt, na, also Herr Frey, wir wissen ja, das ist ja nicht
so erlaubt für Sie hier machen.
Ich habe gesagt, ja, ist okay, also kommt nicht wieder vor und so machen, ja, dann gehen Sie mal.
Habe ich gedacht, na ja,
Also ob der mich beim nächsten Mal jetzt wieder erwischt, ich gehe halt noch
einmal rein. Und dann bin ich rein und dann war der wieder da.
Und dann hat er gesagt, also Herr Frey.
Ich lese Ihre Artikel sehr gerne und Ihre Bilder sind auch ganz toll,
aber ich sage es Ihnen jetzt wirklich, also wenn ich Sie nochmal erwische,
muss ich Sie aufschreiben, gell?
Und dann bin ich aber ein Jahr nicht reingegangen, gell? Und dann habe ich gedacht,
ich will den nicht so sehr verärgern, gell?
Also das sind solche Dinge. Wir haben erhebliche Probleme, auch an sehr gute
Gewässer zu kommen. Im Sommer ist das ja ganz schlimm, Badegewässer.
Wenn Leute baden und die brauchen ihre Erholung, die Leute, dagegen ist ja nichts zu sagen.
Die Kinder spielen dort, da sind so die ersten 20 Meter raus,
da siehst du ja nichts mehr. Da ist ja alles aufgewirbelt und so weiter.
Fische sind schon gar nicht mehr da, die sind in die Seemitte.
Das heißt also, der Badebetrieb an den Seen, der schadet sicherlich.
Aber das kann man nicht mehr verhindern, das geht nicht. Also eine Gemeinde
kann einen See heute nicht mehr sperren. Das geht aus gesundheitlichen Gründen schon gar nicht mehr.
Also wenn die das machen würden, das wäre ja Aufstand. Und die Leute würden
trotzdem reingehen. Du kannst keine 2.000 Leute aufschreiben, das geht nicht.
Also die Leute suchen ihre Erholung, die machen das.
Und die haben vielleicht auch das Recht, das zu machen. Das heißt,
die Seen sind heute auch nicht mehr einsam.
Einsam ist nur an Seen, die kalt sind.
Da geht keiner rein, weil ein Kind badet nicht bei 12 Grad.
Das sieht man nicht. Aber solche Gewässer, da muss man auch hinlaufen.
Auch das ist zum Beispiel etwas, wenn zum Beispiel die Schranken unten sind
und du kannst nicht mit dem Auto reinfahren, dann muss ich meine Geräte,
ich sage es mal, einen Kilometer durch den Auwald schleppen.
Mit Schnaken und mit allem. Das heißt, du musst dich vorher anziehen,
sonst siehst du da hinten aus wie ein Streuselkuchen.
Und es geht also gar nicht. Das heißt also, es ist schon auch ein bisschen körperliche
Fitness erforderlich, um das zu machen.
Und beschwerlich ist es allemal. Park ist falsch, kommt die Polizei und sagt,
was machen Sie mit Ihrem Auto hier, fahren Sie hier weg, ja,
ich muss aber nochmal hier hinten rein, nein, das geht jetzt gar nicht und so weiter.
Während Corona war das auch ein Problem, da sind wir auch tauchen gegangen und
dann haben die gesagt, Moment mal, Sie müssen ja Abstand halten, wieso ist es meine Frau,
so die Abstand halten, wir haben hier Vorschriften und Sie halten jetzt mal zwei Meter Abstand,
Das geht doch gar nicht,
Wir fahren ja im Auto. Und so, genau.
Und da gab es schon richtig kuriose Sachen, als ich gesagt habe,
also bitte, das können wir ja gar nicht so machen.
Dann sind die wieder weggezogen, als sie gemerkt haben, dass das alles Blödsinn.
Dann war folgendes, da war ich in Leipzig drüben am Kulkwitzersee und da war
so ein Unterwasser-Foto-Event,
so ein Fotowettbewerb und da war dieses Merkwürdige, da mussten die Leute mit
der Corona-Maske zum Strand gehen, haben die Corona-Maske dort abgelegt,
sind tauchen gegangen und beim Rauskommen haben sie ihre Maske wieder geholt.
Wussten aber nicht mehr, welches ihre Maske war.
Und so erleben wir ganz merkwürdige Dinge, die, ich sage es einmal so,
auch manchmal ein bisschen lustig sind.
Viele Anekdoten über all die Jahre und ich glaube es ist auch deutlich geworden,
wie komplex das Ganze ist, durch Wasserfotografie zu machen,
an was man alles denken muss, vom Equipment über auch die Recherche.
Ihr beide seid jetzt auch sicherlich zu Biologen geworden, jetzt sehr, sehr viel.
Also sag mal so, wir sind Hobbybiologen, aber ich bezahle mich nicht als Biologe.
Es gibt ja auch keine Hobbyärzte.
Genau, aber ihr habt ein enormes Wissen natürlich angeeignet.
Ein praktisches Wissen haben wir. Ein praktisches Wissen.
Du hast auch sehr anschaulich schon von Begegnungen unter Wasser erzählt,
auch von Bildern, die euch gelungen sind, die vorher so noch nie jemand gemacht
hat. Das ist richtig, ja.
Gibt es jetzt noch etwas, wo du sagst, das ist ein Tier, was noch nie fotografiert
wurde, wenn mir das nochmal gelingen würde?
Ja, ja. Perlfisch. Was? Perlfisch. Ja, also es gibt den sogenannten Perlfisch.
Ich habe den fotografiert in Österreich am Addersee, aber ich bin mit den Bildern
nicht richtig zufrieden.
Aber den Perlfisch kannst du nur fotografieren in einer bestimmten Zeit,
weil der wandert zum Ablaichen vom Addersee, die Bäche und Flüsse hoch,
die laichen dann oben ab und kommen wieder zurück.
Wenn du den Zeitpunkt verpasst, wo er zu seinen Laichplätzen geht,
kannst du ihn nicht fotografieren.
Der lebt weit ab vom Ufer in 200 Meter Tiefe.
Da geht nichts mehr. Da geht null. dann ist es so es gibt schon Tiere bei uns auch, wo du sagst
Also es wäre schön, wenn man mal einen sehen würde.
Es gibt zum Beispiel bei uns im Rheintal, also der Fisch lebt im Rhein, das ist der Maifisch.
Der Maifisch ist ausgestorben gewesen.
Den haben sie wieder so ein bisschen reaktiviert. Es soll erste Exemplare wieder geben, die wandern.
Aber die haben alle das Problem im Rhein, weil wir die Staustufen haben.
Die haben dann also Fischtreppen. Nur muss man jetzt mal wissen,
mit den Fischtreppen, das muss man sich wirklich mal anschauen,
das funktioniert schon bei ganz normalen Fischen. da springen die dann von Fischtreppe
zu Fischtreppe. Im Rhein gibt es aber auch Störe.
Wie springt ein Stör von drei Meter Länge über eine Fischtreppe? Das macht der nicht.
Das macht der nicht. Und wir haben im Rhein sehr, sehr viele Störe.
Die sind alle zugewandert oder ausgebickst aus irgendwelchen Zuchten oder Leute
haben sich irgendein Stör besorgt für ihren Hausteich.
Dann merken die, mein Gott, vorher war der 30 Zentimeter, also so waren wir schon zwei Meter.
Wie ernähren wir den denn? Also dann wird er halt genommen und irgendwo rein.
Das ist verboten, aber es interessiert niemandem Geld. Das wird halt gemacht.
Das heißt, einen Maifisch habe ich noch nie fotografieren können.
Das wäre eine interessante Geschichte, wenn ich da mal einen hätte.
Es ist ja auch so, das ist im Süßwasser auch schwierig.
Wir haben ja die große Gruppe der Weißfische. Das ist aber keine biologische Definition.
Das sagt man halt einfach, wenn der weiß ist, er gehört zu den Weißfischen,
da gehören ja Döbel dazu und Rotaugen und alle.
Und zur großen Gruppe der Weißfische gehört halt eben auch der Maifisch.
Viele können den wahrscheinlich auch gar nicht unterscheiden.
Vielleicht sehen sie ihn und wissen überhaupt gar nicht, was er ist.
Und das ist eine ganz interessante Geschichte.
Wenn ihr irgendwelche beliebigen Sporthaucher oder auch Unterwasserfotografen,
die im Süßwasser was machen, die kennen die Fische nicht.
Wir haben in Deutschland etwa 85 registrierte Süßwasserfische,
die bei uns leben. Ich habe...
Sagen wir mal, 70, 75 habe ich gesehen und auch fotografiert.
Es fehlen aber immer noch ein paar.
Ich müsste mal in Norddeutschland tauchen, da gibt es den Stint.
Den Stint gibt es nicht im süddeutschen Raum. Kann ich ihn nicht fotografieren,
ich müsste mal da oben hingehen, dann müsste ich Urlaub machen und mal gucken, ob ich den finde.
Wir haben bei uns im Süden, da gibt es auch zum Beispiel Fische,
die fast ausgestorben sind.
Der eine Fisch, der heißt Schretzer, heißt der, der Schretzer.
Das ist ein Barsch, ist das.
Extrem selten. Das ist wie ein blauer Mauritius, wenn du den siehst.
Ich habe einen in meinem Leben gesehen, aber nie mehr.
Ich weiß gar nicht, ob er bei uns noch existiert.
Fische sterben übrigens auch aus. Es gibt auch im Süßwasser Fische,
die muss man wieder herzüchten und muss sie reinmachen. Beim Lachs hat man es probiert.
Die ersten Lachse sind schon rein aufgeschwommen. Das geht schon.
Wo wir ein ganz großes Problem haben, ist der Aal.
Aale sind bedroht. Das ist ein Allerweltsfisch in Deutschland.
Der Aal ist in Deutschland ein Allerweltsfisch. Ich glaube, alle Kinder kennen ihn.
Gesehen haben ihn noch nicht viele, weil er einfach nachlässt.
Die Population der Aale schwindet.
Und zwar ist es so, der leicht ja im Meer in der Saigasso-See ab.
Der kann nicht im Süßwasser ableichen. Das kann er nicht. Und das Problem ist,
die Aale, die treiben dann mit der Atlantikströmung in Richtung Europa und das
sind so kleine Fischchen, sie sehen gar nicht aus wie Fischchen, wie weiten Plättchen.
Und dann werden sie ganz allmählich, werden sie glasig. Das sind die sogenannten Glasaale.
Die kommen dann bei uns an, an der Elbe und am Rhein und so überall und springen
dann rein aufwärts und so weiter.
Warum lässt es nach? Weil es wieder Gourmets gibt, die Glasaale essen.
Und dann werden Glasaale gefangen. Das heißt, die haben gar keine Chance, alt zu werden.
Und deswegen findet ihr nur noch in ausgesprochen gut situierten und etablierten
Fischrestaurants einmal ein Aalgericht, weil es weniger Aale gibt.
Und dann werden ja viele Aale, wenn die flussaufwärts schwimmen,
in den Turbinen geschreddert.
Das heißt also, wenn der Aal nicht über die Fischtreppe geht,
weil er es nicht will, was weiß ich, irgendwelche Sachen, dann geht er halt
eben durch die Turbinen durch.
Dann haben wir ihn in 20 Teile. Und so gibt es unglaublich viele Dinge.
Und der Naturschutz kollidiert ja teilweise mit sich selber.
Wir haben zum Beispiel im Schwarzwald Wildbäche.
Die Wildbäche sind natürlich pure Energie. dann mache ich ein kleines Wehr und
dann kann ich Strom erzeugen.
Ja, über das Wehr kommen Fische nicht mehr hoch, wenn die oben ableichen wollen.
Das heißt also, Strom haben wir jetzt, ohne CO2 mehr oder weniger,
aber die Fische werden weniger oder einige sterben aus.
Das ist eigentlich, ich sage mal so, man weiß nicht so richtig,
was man dagegen machen soll. Das ist extrem schwierig.
Ich würde gerne, und ich denke, das sollten wir tatsächlich mal tun.
Wir haben schon gesprochen über die Vorbereitung, wie du dich vorbereitest,
dass die Kameras griffbereit sind, die Akkus durchgeladen.
Das sind ja die Momente über Wasser.
Zumindest auch kurz in dem Moment unter Wasser gehen, denn du hast ja nicht
nur stehende, sondern auch fließende Gewässer genutzt.
Der Anspruch ist ein ganz anderer. Während du im See tariert schweben kannst
und auf deiner Position bleibst, bist du dem fließenden Gewässer der Strömung ausgesetzt.
Das heißt, du kannst nicht die Position wahren, du musst dich treiben lassen
und gucken, wie du arbeitest. Du hast ja auch im Vergleich zum Meer,
wo du weit gucken kannst, wo du meistens Felsen, natürlich auch mal Korallen
und auch Pflanzen hast, hier Untiefen.
Du hast durch die Strömung einen Wegtrieb, du hast Wurzeln und Bäume unter Wasser.
Das Umfeld ist ein ganz anderes.
Stimmt, also tauchen und fotografieren in Fließgewässern, das ist eine besondere Herausforderung.
Also wer hier leichtsinnig ist, der wird nicht alt. Das muss man ganz klar sagen.
Also man muss solche Flussabschnitte, die muss man genau checken,
weil irgendwann nicht alle Flüsse sind gerade, sondern die fallen ja über so
einen Katarakt runter oder da gibt es dann kleine Wasserfälle und so weiter.
Wenn es dich mit deiner Tauchausrüstung über so einen Wasserfall runternimmt,
Also da brauchst du aber Glück.
Also wenn du auf den Kopf fallst, ist es eh vorbei. Da gibt es richtige Verletzungen.
Und also Fluss tauchen, das ist eine andere Nummer. Also du musst auch immer
zwischendrin hoch und schauen, wo du bist.
Jetzt zieht ein Fluss sowohl überall als auch immer unterschiedlich aus.
Du schwimmst also durch und weißt jetzt gar nicht, wo bist du jetzt.
Also in Flüssen, wo regelmäßig getaucht wird, da gibt es auch so bestimmte Marker,
damit du jetzt weißt, Vorsicht, jetzt musst du auf der linken Seite bleiben.
Also wenn du jetzt rechts bleibst, dann zieht sich über das Wehr weg oder so. Das muss man wissen.
Und im Fluss leben auch andere Fische. Im Fluss haben wir ja hauptsächlich Forellen. Wir haben...
Salmoniten aller möglichen Art und vor allen Dingen Barben.
Barben ist ein hochinteressanter Fisch. Der lebt also, je wilder das Wasser
ist, desto lieber hat er es.
Der hat eine ziemlich stromlinienförmige Form.
Und die Barben brauchen fließendes Wasser, weil die schwimmen gegen den Strom
zu ihren Laichplätzen hoch.
Ich habe ein Bild gemacht, das hängt da draußen, der Barbenschwarm.
Und jetzt ist es so, wie fotografiere ich das? Ich muss mich dann,
und das ist ziemlich anstrengend, ich muss mich mit Blei besperren,
dass ich am Fluss unten bleibe, dass ich nicht weggerissen werde.
Also ich habe dann teilweise 20, 30 Kilo Blei an mir.
Da kannst du nicht mehr aufsteigen, mit allem Möglichen. Und dann habe ich meine
Kamera, die ist dann natürlich auch ziemlich voluminös.
Also das ist eine ziemlich anstrengende Geschichte. und dann kann man die Fische,
also dann, da muss man ansitzen, die kommen schon her, Baben sind nicht übermessig,
also das geht schon, kann man schon Bilder machen.
Aber das ist eine schwierige Geschichte.
Also wenn ich sowas mache, zum Beispiel in der Traun in Österreich,
dann lasse ich mich mit dem Boot hochfahren und springe oben rein und lasse
mich runtertreiben, also bis
zur Basis oder bis zu so einem Nebenarm oder so, wo ich dann raussteige.
Aber mit den 20 Kilo rum, da kannst du nicht mehr aufsteigen am Ufer,
aber das muss ich ablegen.
Das geht dann hoch. Manchmal ist es so, dass ich mich mit dem Seil runterlassen muss.
Da habe ich mit meinem ganzen Gewicht runter und springe dann in den Bach rein.
Ich habe auch schon Dinge gemacht, wo ich dann 4-5 Meter runtergesprungen bin.
Also von irgendeinem Felsen mit allem, was ich anhabe.
Aber da musst du aber wirklich aufpassen. Du darfst die Maske nicht auflassen.
Wer zum Beispiel aus 4-5 Meter Höhe in den Fluss reinspringt,
muss die Tauchmaske wegmachen. Wenn du aufschlägst, reißt dir die Nase weg.
Also das ist da musst du ein paar Sachen beachten, ich lasse auch wenn ich sowas
mache, ziehe ich meine Flossen aus, wenn du aus 5 Meter Höhe mit den Flossen
aufschlagen tust, kann es sein du brichst ja den Fersen
Also das ist
Da wäre es richtig interessant ganz
Kurz die Frage, wenn du dich dann in fließenden Gewässern praktisch absenken
lässt und dich auf den Boden legst und in Ruhe beobachtest du bist ja der Beobachter ja
Was macht Helma? Kommt sie dann mit?
Nein, das macht sie nicht. Das ist so anstrengend. Das macht sie nicht.
Ich kenne nur ganz wenige Frauen, die das machen. Also die sind aber alle jünger.
Also in dem Alter geht das nicht mehr.
Das würde er auch stören.
Also das würde ich auch nicht, dass sie so... Also sie könnte im Fluss tauchen.
Also sie ist so fit, dass sie das könnte.
Aber sie muss dann unten reingehen an irgendeiner Flachstelle,
aber irgendwo reinspringen.
Das habe ich. Vor allen Dingen, da ist das Risiko auch so, du hast ja alles mögliche an.
Dein Gleichgewichtssinn ist nicht mehr so gut, wenn du hier 30,
40 Kilo rumschleppst. Das ist ganz klar.
Und jetzt stehst du auf irgendeinem Felsen, der noch nass ist,
vielleicht noch klitschig. Und dann musst du reinspringen.
Das ist schon eine ganze Ode.
Da kann man sich schon leichter mal ein Knöchel brechen oder irgendwas.
Und vor allen Dingen, das habe ich auch schon gemacht, bin schon mal reingesprungen
in so eine Schlucht, wo das Wasser, ich bin aber nicht mehr rausgekommen.
Da muss ich, ja, ich muss mich dann treiben lassen, gell. Und wenn du dich dann
einen Kilometer treiben lässt, dann muss sich ja wieder einer holen.
Jetzt brauche ich, erwasser dich das Handy oder ich muss das Handy,
damit ich weiß, wo ich bin.
Also das ist alles nicht mehr so lustig. Ich habe das auch, in Italien habe
ich das auch schon gemacht, habe ich mich so in Flüssen treiben lassen,
in den Abruzzen, gell, oder so. Aber du musst dann eine Stelle haben,
wo einer wartet. Du kommst nicht mehr zurück.
Insbesondere im Süßwasser in Italien, da lebt ja niemand an diesen Bächen. Da hat es kaum Leute.
Da gibt man so einen Bauer, der spricht nur einen italienischen Dialekt.
Da kommst du nicht weiter. Da kannst du nur fließend Englisch reden.
Das interessiert ihn gar nicht. Das ist völlig wurscht.
Also wir können davon ausgehen, du bist immer gefunden worden.
Ich bin immer gefunden worden. Ja, weil ich es geplant habe. Sehr schön.
Wie lange dauert so ein Tauchgang? Wie lange bist du dann?
Eine Stunde, manchmal auch mal anderthalb oder so, aber länger eigentlich nicht,
weil, wenn ich im Trockentauch bin, es kommt das Problem, dass du Wasser lassen musst.
Und ich kann da drüber reden, ich trage im Trockentauchanzug immer eine Windel.
Also weil das geht nicht anders. Also im Nasstauchanzüge kannst du reinpinkeln,
das kannst du wieder ausspülen und so. Das spielt ja keine Rolle, gell?
Aber Trockentauch ist ein bisschen anders. Also da musst du eine Windel tragen.
Das müssen Frauen sowieso auch machen. Es gibt auch die Möglichkeit,
bei Trockentauchanzügen zum Beispiel einen sogenannten Pinkelzip anzumachen.
Und da gibt es dann ein sogenanntes Urinalfentil.
Das ist ja so wie so ein Präservativ, den man drüber schiebt.
Klappt nicht immer. Manche Leute haben dann gepinkelt. Der Presser ist runtergerutscht
und die haben sich in eine Angeschifft.
So, ne? Das ist also auch schon gewesen, gell?
So war das, glaubt auch nicht. Oder es gibt einen Fall, da wird es aber recht
kritisch, der hat unter Wasser auch kinkeln müssen, weil er länger als eine Stunde drin war.
Du hältst das in dem kalten Wasser nicht aus. Das geht gar nicht.
Und dann war es so, da hat sich, so muss ich das ausdrücken,
hat sich sein Penis eingerollt irgendwie.
Und der musste auf die Toilette und konnte nicht. und der Urin ist zurückgeströmt in die Niere.
Er wurde gerettet. Also man muss es dazu nicht sagen, das ist alles so Geschichte.
Und im Süßwasser, das habe ich natürlich auch schon gemacht,
aber nicht so extrem, zum Beispiel das Höhlentauchen.
Das ist ja Süßwasser bei uns. Auf der Alb gibt es diese Karsthöhlen und so,
wo die Leute dann reinschwimmen, mehrere Kilometer und so.
Und die müssen dann Depots anlegen mit unterschiedlichen Geräten und so.
Und haben auch was zum Essen dabei. Trinken musst du nicht. Du kannst das Wasser
trinken. Du machst ein Automat draus und trinkst. Das ist also kein Problem.
Aber wenn du jetzt da drin bist, in so einer Höhle, das sind also solche riesige
Dome, du hast dann deine Lamm, da ist also ein Finster da drin.
Also da kommt kein Licht rein.
Und du darfst niemals den Reißverschluss vom Drogentauch öffnen.
Niemals, wenn du in einer Höhle bist. Egal, ob du jetzt groß auf die Toilette musst oder nicht.
Das darfst du nie machen. wenn du den Reißverschluss nicht mehr zubringst.
Stirbst du möglicherweise an Unterkühlung da drin.
Du kannst nicht mehr zurück in diesem eiskalte Wasser. Das schaffst du wahrscheinlich nicht.
Also alle Taucher, die Höhlentauchen machen, lassen den Anzug zu.
Das geht nicht anders. Also es ist wieder eine völlig andere Art zu tauchen
und die ist richtig gefährlich.
Ich erzähle mal eine Story von einem. Es war ein Physiker, der in den Blautupf,
habt ihr sicherlich gehört, auf der Alb, Dieses riesige Loch,
wo es dann unten reingeht, kilometerweit. Man hat noch gar nicht alles entdeckt.
Das war ein Physiker, der hat sogar ein Buch geschrieben über Höhletauche.
Und der hatte wirklich Ahnung. Sind die da reingegangen, er mit seinem Kumpel?
Und da geht es auch tief runter, teilweise. In 40 Meter Tiefe mussten die die Flaschen wechseln.
In 40 Meter Tiefe mussten sie die Flaschen wechseln. Das heißt,
du musst dich ausziehen, du musst die Flaschen holen.
Und der hat vergessen, da unten, in 40 Meter Tiefe, bist du auch nicht mehr
ganz so klar. Das ist einfach so.
Vergessen, die Luft aus dem Anzug rauszulassen.
Und während er die Flasche gewechselt hat in die andere, ging er hoch und die
Beine waren an der Decke.
Die Beine waren an der Decke. Jetzt übt man, wenn man trocken taucht,
übt man im See, wie das ist, wenn du an der Wasseroberfläche mit den Beinen
bist, rollst du dich zusammen und kannst dich drehen. Mit ein bisschen Geschick kommst du noch rum.
Geht aber nicht, wenn die Decke da ist. Weil immer, wenn du da drehen willst, stohst du oben an.
Wer ist ja so offen wie eine Ratte.
Und bei so von Haten vergessen. Warum sie es gemacht haben, weiß ich nicht.
Aber in einer Höhle brauchst du kein Messer, da ist nichts.
Da ist kein Fischernetz, da ist nichts. Die hatten kein Messer dabei.
Sonst hätte er mit dem Messer ein Loch reinmachen können, dass die Luft rausgeht
und dann wären sie rausgekommen.
Das war in den 90er Jahren und ich habe diese Story gelesen,
ich kannte den Mann auch, der hat ein tolles Buch geschrieben darüber und da
hatte ich die Idee, ich erfinde mal einen Trockentauchanzug,
in dem man nicht mehr ertrinken kann.
Den habe ich erfunden, ganz simpel. Ich hatte unten an den Beinen Ablassventile,
die man betätigen kann, von oben und so weiter macht. Dann kannst du die umdrehen.
Dann bin ich auf die Düsseldorfer Boot, das ist die größte Bootsmesse der Welt,
kennt ihr, und habe diese Idee vorgestellt.
Ich habe ja sogar einen Gebrauchsmusterschuss, das habe ich alles bezahlt damals.
Da habe ich gedacht, naja, jetzt gehe ich mal zu den Herstellern von den Trockentauchanzügen
und biete es denen an. Ich schenke es denen, wenn sie mir meine Investition bezahlen.
Ich wollte gar nicht Geld verdienen mit dem.
Der Erste, bei dem ich war, der hat zu mir gesagt, naja, versauft halt mal gelegentlich
einer, das ist doch nicht so schlimm.
Der Zweite hat zu mir gesagt,
Naja, das ist ein bisschen blöd eigentlich. Also wir glauben,
in unserem Anzug passiert es nicht.
Der Dritte hat gesagt, naja, wenn du da unten ein Ventil hast und machst das
Ventil, dann kann ja sein, dass ein bisschen Wasser reingeht,
sage ich, naja, dann hat er halt nasse Socken, aber er lebt.
Ja, ich weiß nicht, ob sich das lohnt. Keiner hat es wollen,
meine Erfindung, ich habe es ja.
Man muss dazu sagen, dass ein Trockentauchanzug sich anders verhält als halbtrocken oder nass.
Das ist beklemmend, das ist ein bisschen einziehend. Das ist wie vakuumierend.
Du hast eine Luftblase drin und die Luftblase schwappelt. Das ist ein anderes Tauchen.
Es klingt momentan sehr schön, es klingt zum Teil auch einfach, es ist es nicht.
Wie oft bist du denn da so in das Wasser reingegangen, bis du das Motiv hattest,
das du haben wolltest? Weil du kannst es ja nicht programmieren.
Du kannst ja nicht vorausschauen, was du siehst.
Einige Monate.
Einige Monate.
Das heißt, immer wieder an der gleichen Stelle, immer wieder eine Stunde.
Ja, gehst du immer wieder rein und guckst, dass es was geht.
Dann merkst du, die Sicht ist nicht gut, es regnet wieder.
Also bestimmte Situationen, also zum Beispiel Hechthochzeiten fotografieren,
es geht sowieso nur im April etwa, bei uns zu Hause geht es im April.
Wenn man in die Alpen geht, wird es wahrscheinlich auch Mai,
weil da musst du ja regelmäßig reingehen.
Aber ich habe viele Situationen gehabt, da habe ich Monate drauf gewartet.
Oder manchmal war ein Jahr oder zwei nichts.
Also ich bin da nicht frustriert oder so, sondern ich sage einfach,
wenn es mir nicht gelingt, gelingt es anderen aber auch nicht.
Ich denke, wenn wir die Hörerinnen und Hörer ein Stück weit mitgenommen haben
zu eurer Geschichte und jetzt praktisch auch zur Anwendung gekommen sind,
dann stellt sich aber auch die Frage, mit was fotografiert ihr?
Ich habe drei Kameras, mit denen ich reingehe. Ich habe eine Nikon,
ich habe eine Canon und ich habe eine Olympus.
Alle drei sind in Seacamp-Gehäusen, also das ist der österreichische Hersteller
in Volzberg bei Graz, weil ich habe mich für diese Gehäuse entschieden,
auch mit den unterschiedlichen Kameras, weil die Ports alle passen.
Ich muss nicht umdenken. Es ist so, ich gebe auch zu, dass ich sehr große Vorteile
habe mit Seacamp, weil ich ihn früher beraten habe und ich werde auch gesponsert von ihm.
Also das ganze Zeug ist schon richtig teuer, das muss man sagen.
Unter Wasser gibt es eigentlich nur vier Objektive im Gegensatz zu einem Land.
Eines der wichtigsten Objektive ist Makro, also wenn ich kleine Sachen fotografiere.
Super Weitwinkel ist auch klar, aber da nehmen wir dann also schon 100, 100, 10, 115 Grad.
Also wir brauchen große Dinge, aber das Hauptobjektiv ist das Fischei.
Gelegentliche Zoom auch noch. Heute haben wir den Vorteil, dass zum Beispiel
bei Nikon und Canon gibt es sogenannte Fischei-Zooms, die vom vollformatigen
Zoom bis zum Zirkular-Zoom gezoomt werden können.
Das bedingt aber, dass ich vorne eine Halbkugel am Unterwassergehäuse habe,
ohne Streulichtschutz, weil sonst kann ich kein rundes Bild machen.
Aber die runden Bilder machen relativ wenig Leute, weil das ist ein Problem
zum Ausleuchten unter Wasser.
Wir brauchen ja Blitzgeräte unter Wasser.
Und das sind so die Hauptobjektive. Ich habe noch, das hat mir aber der Seacam
umgebaut, ich habe noch einen Nikonus RS FischEye.
Es gab mal in den 90er Jahren von der Firma Nikon eine wasserdichte Spiegelreflexkamera
bis 100 Meter dicht. Die kennen die Leute heute gar nicht mehr.
Und da waren echte Unterwasserobjektive. Du konntest an Land nicht fotografieren,
werden die Bilder unscharf. Geht nur für unter Wasser.
Und die Firma Seacamp hat dann Folgendes gemacht.
Die Elektronik von diesem Objektiv hat sie umgebaut, dass sie an die modernen
Spiegelreflexkameras gepasst haben. Das war ja nicht so ganz klar.
Und zwar, da spielt ein Zufall eine Rolle wieder. Nikon ist eine Kamera,
die eigentlich, ich sage mal, ihre Objektive über lange Jahre hat.
Also die haben nicht viel verändert.
Du kannst also heute an Nikon-Spiegelreflexkameras Objektive heranbauen aus
den 60er Jahren oder so. Das geht immer noch.
Kann man zwar nicht mehr alles abrufen, aber es geht.
Und da gab es in Österreich einen Unterwasserfotografen und der hat einfach
mal spaßhalber einen Nikon-Spiegelreflex gehabt und dieses Unterwasser-Objektiv,
das Fischei, das ist ein 13mm RS-Fischei.
Und dann hat er mal gedacht, das ist so angeschaut und hat gedacht,
ich probiere mal, ob das passt. Und das Bayonett hat gepasst.
Niemand wusste es, weil jeder gesagt hat, das geht ja gar nicht.
Niemand hat es ausprobiert.
So, und jetzt war das bekannt, es passt. Aber du konntest nicht fotografieren,
weil die Frequenz vom Autofokus in der Kamera eine andere war als die im Objektiv.
Das heißt also, du musst das Objektiv umbauen. Und ich habe das umbauen lassen. Es war nicht billig.
Das hat, glaube ich, 1.600 Euro gekostet damals oder so.
Aber ich habe gesagt, ich mache das, weil ich kann mit diesem RS-Fischei sehr nah rangehen. ca.
5 cm noch näher ab Bildsensor.
Und ich habe ein echtes Unterwasserobjektiv mit Brillanz und Eckenrandschärfe. Das ist wichtig.
Und mit dem fotografiere ich heute noch.
Der Autofokus ist nicht so schnell, wie die heutigen modernen Kameras sind.
Das geht auch gar nicht, weil die Linsen sind schwer.
Damals waren wir auch technisch noch nicht so weit, um das zu machen,
aber es spielt keine Rolle. Ich brauche kein schnelles Objektiv.
Ich brauche ein Motiv und dann klappt es.
Das heißt aber, gerade im stehenden Gewässer kann ich mir das gut vorstellen.
Du liegst, du bist tariert, durch Atmung gehst du ein bisschen hoch,
ein bisschen runter, du hältst deinen Mittelpunkt.
Du siehst einen Fisch und hast gerade gesagt 15 Zentimeter.
Ein kleiner Flossenschlag und du lässt dich treiben. Oder wartest du,
bis der Fisch zu dir kommt?
Manchmal lasse ich mich treiben, ich atme nicht mehr. Ich halte die Luft an, das ist wichtig.
Ich trainiere übrigens noch jeden Samstag ab, zu Hause im Schwimmbad. Also Länge und so.
Und dann ist es so, dann warte ich, bis der Fisch in einer gewissen Lage ist.
Aber das mache ich auch nicht immer, sondern ich löse einfach aus mal.
Also du musst beim Fisch fotografieren, wenn es ein seltener,
schneller Fisch ist, geht es.
Klasse, nur mit Masse. Du musst fahren. Belichtung muss stimmen, das ist kein Problem.
Aber ein Fisch, weißt du nicht, da steht mal so, da steht mal so,
da steht mal so. Fische sind wie Vögel.
Also schwimmen mal hier, schwimmen mal hier hin. Sie kommen aber schon her,
wenn du ruhig bleibst und so machst nichts, dann geht es.
Du kannst auch Fische anfüttern unter Wasser. Es geht tatsächlich.
Das haben wir also früher ausprobiert, und zwar insbesondere bei Karpfen.
Also ich habe im Elsass einen See gehabt, Da sind wir alles hingegangen und
da waren Karpfen drin und auch Schleien. Die haben die aus der Hand gefressen.
Das geht. Also du kannst Fische übers Futter domestizieren.
Das ist möglich. Aber du kannst keine Freundschaft aufbauen.
Fische nehmen von dem Futter, der ihnen das gerade gibt. Es ist ihnen Wurst.
Das muss man sehen. Man hat zum Beispiel Untersuchungen gemacht,
dass Goldfische ihren Herr und Meister, der sie jeden Tag füttert, nicht erkennen.
Sie erkennen ihn nicht. Und auch der Karpfen kennt uns wahrscheinlich nicht.
Ich denke mal, der kommt halt, weil er weiß, es gibt Brot oder irgend sowas.
Und dann ist es ihm wahrscheinlich wurscht, ob ich ein Mann oder eine Frau bin.
Das ist ihm egal, denke ich mal.
Also ich halte jetzt Fische auch, obwohl ich da wahrscheinlich bei den Anglern
vielleicht nicht auf große Gegenliebe stoße.
Aber Fische sind nicht besonders intelligent.
Sie haben, ich sage es mal, gute Instinkte. Intelligent sind Fische nicht,
aber sie haben Instinkte. Weil es gibt zum Beispiel den Fall,
wo Leute ein Hecht gefangen haben, Angler. Also das ist belegt.
Haben rausgezogen und heute brauche ich keinen Hecht und haben den Haken wieder
rausgemacht, haben ihn reingeschmissen.
Zehn Minuten später hing er schon wieder am Haken. Wenn er intelligent wäre,
dann sage ich, auf der Seite, ja, geh jetzt nicht mehr, geh auf die andere. Das macht er halt nicht.
Sie leben vom Instinkt.
Aber der Instinkt ist schon gewaltig und gut. Also das muss man sagen. Also ganz klar.
Eine Frage noch. Du hattest anfangs gesagt, dass du mit deinen Bildern dann
auch direkt zur Redaktion gegangen bist. Du hast Artikel geschrieben.
Welche Rolle spielt das Publizieren in eurer Arbeit?
Sehr, sehr, sehr groß. Ich habe schon als Student in der Studentenzeitschrift
alle möglichen Artikel geschrieben.
Ich war früher aktiver Judo-Kämpfer und ich habe über Selbstverteidigung geschrieben
und über Judo-Kämpfe und so und schreiben mag ich einfach.
Ich bin jetzt kein Bürokrat, also das liegt mir gar nicht, irgendwelche amtlichen
Schreiben, da hätte ich gar keine Lust dazu, sondern ich schreibe Artikel und
ich schreibe Bücher. Also ich bin jetzt bei 34 Büchern.
Das hat mir einer gesagt, der sich wohl auskennt. Er hat zu mir gesagt, das wäre Weltrekord.
Es gibt wohl keinen auf der Welt, der für die Unterwasserwelt und für die Unterwasserfotografie
mehr Bücher verfasst hat. Also kein Amerikaner oder so.
Ich habe sehr viele Bücher auch geschrieben zur Unterwasserfotografie.
Weil mir das auch als Ingenieur liegt.
Ich will das auch erklären. Ich will den Leuten erklären,
Was macht eine Blende? Wie funktioniert
die? Wie geht es? Ich habe draußen auch mit Leuten gesprochen.
Der eine hat zu mir gesagt, mich interessiert nur das Bild. Es ist mir wurscht, was gemacht ist.
Das ist bei mir nicht der Fall. Ich will wissen, wie es gemacht ist.
Ich sage, was hat der für eine Blende genommen? Was hat der für ein Objektiv genommen?
Ich habe das zum Beispiel bei den Bildern draußen vermisst, dass dann irgendwo
steht, mit was fotografieren die?
Und wie machen die das? Keiner hat auch bei dem Vortrag gesagt,
Er hat eine Sony oder so irgendwas.
Mich hätte das einfach interessiert. Ist vielleicht gar nicht wichtig,
weil tatsächlich ist ja nur das Bild wichtig.
Aber mich interessiert es technisch einfach. Was hat der für ein Objektiv gehabt?
Wie macht der das? Und so.
Und es ist ja so, die Unterwasserfotografie lebt ja auch von der Fototechnik,
nicht nur vom Bild, von der Fototechnik.
Du kannst unter Wasser kein vernünftiges Bild machen, wenn du nicht weißt,
wie dein Substop, also dein wasserdichter Blitz funktioniert.
Du musst ja wissen, was du einstellen musst.
Wie geht es? Du kannst ja nicht irgendwas zusammenschrauben und sagen, jetzt geht es.
Das funktioniert nicht, weil wir arbeiten ja mit einem Unterwassergehäuse und
da gibt es Stecker und da musst du die raus machen.
Da musst du einen Stecker reinmachen, da ist wieder ein Kabel.
Jetzt geht es mit dem Kabel nicht. dann stellt man dann fest,
das Kabel ist gebrochen oder irgend sowas.
Diese Probleme habt ihr an Land alle gar nicht. Ihr holt das raus und macht
euer Bild und das funktioniert.
Wir sind da, ich sage mal, gebeutelt. Das kann man durchaus sagen.
Und ganz schlimm ist das ja, du bist unter Wasser und jetzt denkst du,
kein Blitz geht. Was ist denn jetzt schon wieder los? Du kannst nicht blitzen.
Ja, jetzt musst du raus und musst die Ursache suchen. Jetzt ist aber alles nass.
Du musst erst mal abtrocknen und ausmachen. Dann hast du deinen Anzug.
Gefährlich ist, du machst die Kamera auf, weil du denkst, der Hebel klemmt oder irgendetwas.
Dann tropft es von deinen Haaren in so ein Wassergehäuse auf die Kamera drauf.
Es sind einfach die praktischen Dinge, die uns hemmen.
Das ist so. Die Landfotografie ist auch toll und kann man kreativ machen.
Aber an Land kann ich kreativ irgendwas machen. Ich kann die Stühle verüben
und setze da ein Mädchen hin und dann lasse ich einen Föhn machen.
Das geht ja gar nicht unter Wasser. Das ist nicht möglich.
Wenn unter Wasser irgendwas nicht funktioniert, dann haben wir alle ein Problem.
Stell dir einfach vor, du bist
unter Wasser, ziehst die Maske auf und auf einmal geht das Band kaputt.
Ja, das haben wir auch schon gehabt. Das wird ja trainiert. Ich kann unter Wasser
auch tauchen, wenn das Band nicht dran ist. Dann muss ich ansaugen.
Muss ich wissen, wie das geht. Also da ist, bevor du überhaupt mal zu einem
vernünftigen Bild kommst, musst du also erstmal fit sein.
Das ist das Problem.
Und ein Objektivwechsel unter Wasser stellt sich äußerst schwierig.
Nein, das geht ja gar nicht. Ja, das ist das Problem. Ich muss ja wissen,
wenn ich zum Beispiel abtauche, was mache ich für ein Objektiv rein?
Ich zermarte mir manchmal abends den Kopf, bevor ich tauche gehe,
denke ich, was mache ich jetzt morgen? Jetzt habe ich ja ein Makro.
Aber Makro war beim letzten Mal auch nicht so besonders. Ich weiß nicht,
die Viecher waren nicht da. Soll ich jetzt einen Zoom nehmen? Das ist auch nicht.
Aber ich könnte vielleicht eine schöne Landschaft machen. Da brauche ich einen
super Weitwinkel oder ein Fischei. Jetzt mache ich mal das Fischei rein.
Dann geht es. Dann gehst du halt mit einem Fischei rein. Jetzt stellst du unter Wasser fest.
Also ideal ist das auch nicht, diese 180 Grad. Jetzt kommen die kleinen Fische bis vor den Port.
Und wenn ich die fotografiere, dann sehen sie aus wie Ameisen.
Also jetzt müsste sie wieder rausgehen und wieder das Objektiv wechseln.
Und deshalb habe ich mehrere Kameras mit verschiedenen Brennweiden.
Aber, muss man wirklich sagen, das ist dann teuer.
Ja, absolut. Also ich glaube, das ist eine beeindruckende Geschichte.
Und man muss wirklich sagen, über 50 Jahre tauchen, was mit einem ursprünglichen
Interesse begonnen hat, einem Schnuppertauchkurs von Hilma, die eine Woche länger
taucht als du. Ja, genau.
Der Einstieg mit einem halben Schwert.
Aber sie hatte mal zwölf Jahre Aussätze, bis sie wegen der Kinder.
Ich habe sie wieder überholt.
Aber sie ist bis heute immer an deiner Seite. Wenn sie kann,
geht sie mit ins Wasser, sie hilft, sie trinkt. Sie unterstützt sich bei allem,
sie passt auf, sie koordiniert vielleicht auch.
Und das macht euch zu einem unzertrennlichen Team.
Das ist richtig, ja. Kann man so sagen, ja. Also, ich muss sagen,
wenn ich so mein Leben Revue passieren lasse, also eine bessere Partnerin hätte
ich nicht finden können.
Was sagst du dazu, Helma?
Ja, ich habe wohl recht.
Das ist so eine wunderbare Geschichte.
Absolut. Darf man vielleicht so, also langsam kommen wir zum Schluss,
eine abschließende Frage auch stellen.
Was ist denn so euer Lieblingsmotiv? Also bei den ganzen Bildern,
bei der Menge an Fischen, die ihr gesehen habt und auch wiederholend gesehen habt zum Teil.
Gibt es so eins, was euch richtig einprägt von der Art und Weise,
wie ihr es fotografiert habt, der Moment vielleicht und das Ergebnis?
Ja, es gibt schon was. Wir unterscheiden jetzt aber zwischen Salz und Süßwasser.
Wir machen ja beides. Aber im Süßwasser sind wir die Spezialisten,
aber wir tauchen ja weltweit in allen Meeren.
Also beeindruckend ist einfach, wenn dir im Meer ein Walheil begegnet.
Also 15 Meter lang, 20 Tonnen und der ist ganz harmlos.
Also ich habe ein beeindruckendes Erlebnis in Indonesien gehabt.
Also der war wirklich ganz friedlich, dieser Riese. Und ich habe mich an der
Rückenflosse festgehalten und habe mich ziehen lassen.
Das hat ihn überhaupt nicht gestört. Das hat ihn in der Haupt nicht interessiert.
Da gibt es ja alle möglichen skurrilen Vorstellungen von Leuten,
die jetzt das Meer schützen wollen oder irgend so was. Man sollte die Fische nicht anblitzen.
Es interessiert einen großen Fisch überhaupt gar nicht. Es ist ihm Wurscht.
Du bist gegenüber so einem Fisch, bist du, was weiß ich, eine größere Hummel
oder so was. Es ist ihm egal.
Es ist ihm völlig egal. Er schwimmt auf dich zu, er rammt dich nicht. Macht er nicht.
Er rammt dich nicht, er schwimmt auf dich zu und dann geht er weg,
geht über dich drüber oder so.
Völlig friedlich und harmlos und so, dass du sagst, das gibt es ja gar nicht.
Was er denkt, aber es ist einfach toll. Das muss man sagen.
Im Salzwasser ist das schon toll und wenn ich dann sehe, wenn der schwimmt Und
die Helma schwimmt neben ihm.
Wie groß der ist gegenüber ihr.
Das ist einfach gigantisch, dass es solche Tiere überhaupt gibt bei uns.
Im Süßwasser muss ich sagen, man hat da schon auch Lieblingsmotive,
die mögen ein bisschen langweilig wirken, aber zum Beispiel ein Hecht von 1,50
Meter, du musst das mal sehen, das im Süßwasser, das ist schon irre.
Und wenn der das Maul aufmacht und gähnt, also man muss keine Angst haben,
der macht ja nichts. Aber da sagst du, das ist schon toll.
Also hoffentlich lebt er noch ein Weilchen und holt ihn nicht einer raus,
damit wir den immer mal wieder sehen.
Also ich denke immer, so einen großen Fisch, den muss man nicht töten. Im Wörthersee.
Da habe ich mal einen Wels gesehen, da bin ich hingeschwommen,
der lag unten in einer Kuhle drin.
Das war ein Gigant von weit über zwei Meter.
Weit über zwei Meter, der hat sich auch nicht groß stören lassen.
Und ich habe den dokumentiert und habe auch was darüber geschrieben.
Da kam in der Krone-Zeitung auch ein Bericht drüber und der Redakteur hat es richtig schön gemacht.
Der hat geschrieben, man sollte ihn unter Schutz stellen, weil sowas ist ein
Naturwunder eigentlich.
Ich würde gerne eine ganz kleine Klammer einfügen, nämlich ihr habt ja das Glück
gehabt, zu Zeiten zu tauchen, wo das vielleicht noch viel freier war.
Heute gibt es leider Massentourismus und Tauber.
Es wird dringend davon abgeraten, Tiere anzufassen. Aus vielen Gründen,
vor allem aus hygienischen Gründen. Man kann die Tiere tatsächlich infizieren.
Deswegen, also alle Leute, die das jetzt hören, bitte fasst die Tiere nicht an.
Ja, gebe ich dir recht. Ich mache es normalerweise nicht, aber ich habe mich
einfach übermannen lassen, als dieser 15-Meter-Riese vorbei ist.
Die Haut ist übrigens so rau wie Raupapier oder so.
Du kennst dich an der Haut sogar verletzen, wenn du ihn hältst.
Viele lassen das auch überhaupt gar nicht zu. Früher ist man zum Beispiel auf Mantas geritten.
Also ich habe das nicht gemacht damals, aber ich habe Leute gesehen, die das gemacht haben.
Denn Manta hat es, glaube ich, auch nicht gestört. Es ist die Frage,
also sagen wir mal so, heimische Fische kannst du nicht richtig,
also da musst du schon vorsichtig sein, wenn du die anlangst,
wegen ihrer Schleimhaut.
Also wenn die verletzt ist, ist das natürlich blöd. Und ich gebe dir natürlich
insofern recht, dass der Tauchtourismus, der hat natürlich üble Formen angenommen.
Also das muss man natürlich sagen. und also eigentlich war es ja so,
der Hans Hass, also unser Tauchpionier, der hat ja im Roten Meer,
hat ja der an den Walhaien seine Harpunen geschärft. Das ist kein Witz, ne?
Weil die Haut ist, man muss das mal drüber reden, macht man ja heute nicht mehr.
Der hat also tatsächlich, die haben ja noch geschossen damals,
mussten ja was essen, gell, und so.
Und du kannst tatsächlich an einem Walhai eine Harpune schärfen.
Die Haut ist so rau, das ist also wie Schmirgelpapier.
Wie Schmirgelpapier. Also wenn der an dir vorbeischwimmt und berührt dich mit
offenem, dann hast du ja eine Schürfwunde.
Also ganz klar, der ist nicht schutzlos. Ja.
Er macht aber nichts. Aber ich gebe da natürlich recht, anfassen sollte man eigentlich nichts.
Es wird sowieso in den Meeren wahrscheinlich sowieso sein,
also wenn die Temperatur so steigt in 20, 30 Jahren, wird es solche Erlebnisse
wahrscheinlich eher noch selten geben, weil es gibt ja in den Meeren die Korallenbleiche,
also das Coral Bleaching. Wir haben das erlebt in der Südsee.
Aber das kann ich auch sagen, also so wie wir es gesehen haben,
also nicht hier ein paar Korallen, die weiß sind.
Flächen, Hektar große Flächen, wie wenn einer mit dem Tipex drüber gegangen wäre.
Da ist nichts mehr. Da kannst du dich auch drauflegen, da wächst nichts mehr. Das ist tot.
Und das Wasser hat 33, 34 Grad.
Aber das trifft nicht nur die Korallen. Es gibt dort auch keine Fische mehr,
keine Nacktschnecken, keine Seeschall, Haarsterne.
Es gibt praktisch nichts mehr, außer den großen Drückerfischen.
Ja, die haben ein bisschen abgenagt oder so. Aber das ist halt so.
Dafür kommen andere Tiere wieder, so wie der Biber, was du vorher beschrieben hast.
Die waren ja fast ausgerottet und inzwischen gibt es wieder viele Biberpopulationen.
Die sollte man auch nicht berühren.
Aber das ist ja toll, dass man sieht.
Das berührst du nicht, der beißt dir den Finger ab. Der beißt dir den Finger
ab. Da langst du am besten nicht hin.
Nein, aber es ist so, meine Enkel werden die Unterwasserwelt nie mehr so erleben,
wie wir sie erlebt haben. Das ist vorbei.
Und es ist auch so, man sagt ja auch immer, Haie werden ja nur noch gefangen.
Manche sagen 100 Millionen im Jahr.
Diese Zahlen sind aber alle nicht belegt, weil es niemand richtig weiß.
Aber es ist Folgendes. Wenn es wirklich in den Meeren keine Haie mehr gäbe,
Da hat man ja schon drüber nicht nur philosophiert, so was.
Ich habe auch mit Leuten gesprochen, die waren auch provovierte Biologen und so.
Die haben sich immer gesagt, weißt du, wir kümmern uns um Wale,
um Delfine und Haie und so weiter, aber kaum einer kümmert sich um einen Molchtümpel,
der irgendwo an der Ecke mal zugeschüttet wird, weil ein Haus gebaut wird oder sonst irgendwas.
Er sagt, das ist die Diskrepanz und ich habe mit Biologen gesprochen,
die haben zu mir gesagt, sag mal ganz ehrlich, würdest du es merken,
wenn es keine Wale in den Meeren mehr gäbe?
Ich sage, nee, ich wohne ja nicht am Meer und ich sehe sie ja auch relativ selten.
Der hat zu mir gesagt, wenn es keine gäbe, wäre es schlimm.
Aber wir würden es nicht merken. Und was ist, wenn es keine Haie mehr gäbe?
Da gibt es ja immer diese Formel, wenn der Hai stirbt, stirbt es mir, dann stirbt der Mensch.
Da hat er gesagt, das ist alles Blödsinn. Er hat gesagt, wenn es keine Haie
mehr gibt, dann kommen andere Predatoren an ihre Stelle.
Die werden größer, die werden stärker, die werden schneller.
Es werden Basche, es werden wahrscheinlich Oktopoden oder sowas, die das einnehmen.
Und ich habe getaucht in vielen, vielen Riffen, wo es keine Haie gab.
Und das Riff war nicht tot. Da war nichts.
Natürlich muss man Haie leben lassen, das ist ja völlig klar.
Und man muss die auch schützen durch Meereschutzgebiete und so.
Aber die haben zu mir gesagt, na gut, wenn es wirklich keine mehr gäbe,
ob das Meer stirbt, ist eine Annahme, aber man weiß es nicht.
Na ja, da muss ich auch nochmal kurz widersprechen, weil seitdem wir unsere
Thunfische aus den Mittelmeeren rausgefischt haben, haben wir sehr,
sehr viele Quallen und das behindert sehr, sehr stark den Badetourismus.
Also das hat ganz direkte finanzielle, ökonomische Konsequenzen,
abgesehen davon, dass es keine schönen Thunfischfilets mehr in den Restaurants
gibt, aber das sind schon Nahrungsketten,
die sehr komplex sind und sehr ernst zu nehmen sind und manchmal übersehen wir,
wie komplex die sind und merken das erst, wenn es schon sehr spät ist.
Das ist richtig. Es ist aber so, der Natur selber ist es eigentlich wurscht.
Natur ist überall. Die ist auch auf dem Mond, aber die ist halt lebensfeindlich.
Und wenn es zum Beispiel in den Meeren viele Quallen gäbe, oder gibt es ja mittlerweile
auch schon, müsste man eine Lösung finden, ob man die essen kann.
Die Japaner machen das. Ich sehe das praktikabel. Ich will nicht,
dass ein Tier ausstirbt.
Aber wenn es passiert, wird sich die Natur verändern. Ob es zu unserem Besten
ist, das ist die andere Frage.
Das glaube ich zwar auch nicht. Aber die Natur wird irgendwelche Wege finden.
Und ich habe mit Leuten diskutiert, ich war auch anderer Meinung,
die haben zu mir gesagt, Herr Bert, wenn es keine Haie mehr gäbe,
wird das Meer nicht sterben, das Meer wird anders werden.
Es wird uns vielleicht nicht gefallen, das ist klar, weil wir schauen uns das
immer optisch an, ist was schön oder nett, wir schauen uns ja nicht,
ich sage jetzt mal wissenschaftlich an,
sondern es wird dann das Meer anders werden und bei den Wahlen,
die waren ja kurz vorm Ausrotten, Es hat auf der Welt keinen gestört.
Es gab halt keinen Lebertran mehr, aber da kann man auch leben.
Ich glaube tatsächlich, wir müssen lernen, mit den Ressourcen umzugehen, die wir haben.
Wir sollten behutsam mit der Umwelt umgehen, über- und unter Wasser,
denn wir basieren hauptsächlich aus Wasser, aus der Luft, die wir atmen und
den Nahrungsmitteln, die wir zu uns nehmen.
Wenn wir lernen, mit Ressourcen vorsichtig umzugehen und nicht einfach nur davon
auszugehen, dass immer jederzeit alles zu haben ist, würde sich einiges ändern.
Und ich glaube, ihr tragt dazu bei, auch das Gespräch und auch jetzt die Frage
von Pia, ich bin sehr dankbar darüber, dass sie mit dabei ist,
weil sie uns nochmal ganz anders das Gespräch in manche Bereiche gelenkt hat,
die wirklich die Aufmerksamkeit der Hörer wecken und wecken sollten.
Das sind ganz wichtige Botschaften, die hier in diesem Interview zur Sprache
kamen. Ganz wichtige Inhalte.
Und ich glaube, wenn die Hörerinnen und Hörer sich das Ruhe angehört haben,
egal ob sie Spaß am Tauchen haben, egal ob sie Interesse an der Geschichte hinter
euch haben, dieses Interview hat eine ganz, ganz wichtige Message.
Ich glaube, viel besser können wir nicht dem Ende entgegenkommen.
Wir bedanken uns mal recht herzlich für das nette Gespräch. Wir haben auch noch
was dazugelernt. auch, ne?
Alles klar, ne?
Ganz, ganz herzlichen Dank.
Ganz vielen Dank, ja.
Ganz besonders. Vielen, vielen lieben Dank ihr zwei. Danke für die Zeit.
Eine abschließende Frage. Wie groß ist das Messer jetzt?
Ich habe gar keins mehr dabei.
Guck. Und Haie getroffen.
Ich brauche keins mehr.
Super. Ganz vielen lieben Dank. Passt auf euch auf. Bis dann.
Ciao.
Kai Behrmann
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