Abenteuer Reportagefotografie – Podcast über visuelles Storytelling

Kai Behrmann: Visueller Storyteller und Fotograf

William Eggleston: Meister des Banalen – und was du von ihm lernen kannst

Bis in die 1970er Jahre galt Farbfotografie als kommerziell und war in Museen verpönt. Nur Schwarz-Weiß-Fotografie genügte den Maßstäben der Kunstkritiker:innen. Doch dann kam William Eggleston.

29.10.2023 61 min

Zusammenfassung & Show Notes

Bis in die 1970er Jahre galt Farbfotografie als kommerziell und war in Museen verpönt. Nur Schwarz-Weiß-Fotografie genügte den Maßstäben der Kunstkritiker:innen. Doch dann kam William Eggleston und zeigte, dass Farbbilder durchaus ihren Platz in der modernen Kunst haben können.

Unter dem Motto „Lernen von den Meistern:innen“ nehmen Thomas B. Jones und ich dich im exklusiven Podcast für alle Teilnehmer:innen von „Abenteuer Reportagefotografie“ mit auf eine Reise durch die Fotografiegeschichte.

In jeder Folge stellen wir dir einen legendären Fotografen oder eine legendäre Fotografin vor und geben dir praktische Tipps, was du von ihnen für deine eigene Fotografie lernen kannst.

In den bisherigen Folgen ging es um Joel Meyerowitz, Nan Goldin, William Klein und William Eggleston.

Um dir einen Eindruck zu vermitteln, wie so eine Episode klingt, gibt es das Gespräch über William Eggleston auch bei an dieser Stelle. 


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Transkript

Music. Ja, herzlich willkommen zu dieser etwas anderen Podcast-Episode, aber bevor ich darauf eingehe, was sie so besonders macht, erstmal ein paar allgemeine Worte. Wie du als regelmäßiger Gate-7-Hörer oder Hörerin bemerkt hast, bin ich in letzter Zeit etwas von meinem gewohnten Rhythmus abgewichen. Auch diese Folge erscheint nicht am Sonntag, dem eigentlichen Gate-7-Tag, sondern an einem Freitag. Ich werde versuchen, so schnell wie möglich wieder in einen verlässlichen Rhythmus zu kommen, aber in letzter Zeit war einfach so viel los, neben vielen Reisen, neben der Fotopia. Der Vorbereitung für die Vorträge und ja, auch derzeit bin ich für einen Workshop in Lissabon. Im November geht es dann wieder nach Kuba. Ja, und darüber hinaus habe ich noch mit Thomas Jones gemeinsam intensiv an der Weiterentwicklung unserer interaktiven Lernplattform für visuelles Storytelling gearbeitet an, Abenteuer, Reportage, Fotografie. Langsam nimmt das ganze Gestalt an und ja, es wird auch nach außen immer sichtbarer, woran wir in den letzten Wochen gearbeitet haben. Ja, unser Videokurs, die Visual Storytelling Masterclass, ist bereits draußen. In gut sechseinhalb Stunden nehmen wir dich da mit auf eine Reise in die Welt des visuellen Geschichtenerzählens, also mit Bildern Geschichten erzählen, ja auch der Titel unseres Buches. Unser fortlaufender interaktiver Online-Kurs Abenteuer, Reportage, Fotografie wird zur Visual Storytelling Academy. Ein neues kompaktes. Onboarding macht es da noch einfacher jederzeit einzusteigen, egal auf welchem fotografischen. Level du gerade stehst. Außerdem haben wir unseren Workshop-Kalender für 2024 weitergefüllt. Unter, Anderem geht es dann wieder nach Helsinki und Lissabon auf unseren Erlebnis-Street-Workshops. Rund um die Fotopia 2024 im Oktober bieten wir dann auch wieder einen Street-Workshop in Hamburg an und in Kürze findet auch noch die zweite Auflage unseres Buch-Workshops in Zusammenarbeit mit Sebastian H. Schröder statt. Last but not least gibt es ein neues Format in unserem exklusiven Podcast für alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen von Abenteuer Reportage Fotografie unter dem Motto Lern von den Meisterinnen neben Thomas Jones und ich dich mit auf eine Reise durch die Fotografie Geschichte. In jeder Folge stellen wir dir einen legendären Fotografen oder Fotografin vor und geben, dir praktische Tipps, was du von ihnen für deine eigene Fotografie lernen kannst. In den bisherigen Folgen ging es um Joel Meyerwitz, Nan Goldin, William Klein und William Eggleston. Um dir einen Eindruck zu vermitteln, wie so eine Episode klingt, habe ich dir jetzt hier, die Episode über William Eggleston mitgebracht. Alle Informationen zu Abenteuer Reportage Fotografie, den genannten Inhalten und natürlich auch die Möglichkeit, den exklusiven Podcast zu abonnieren, wenn dir diese Folge gefällt, findest du unter www.abenteuer-reportagefotografie.de. Schau da gerne mal vorbei. Und nun direkt hinein in die Folge über William Eggleston aus unserer Reihe Lernen von den Meistern. Viel Spaß! Music. So, heute machen wir gar nicht lang rum. Ich übernehme die Initiative und sage, wir sind jetzt drin, Kai. Okay, ja, lass uns direkt reinsteigen. Du bist ja auch bestens vorbereitet. Eben noch post bekommen rechtzeitig für diese aufnahme also ich komme mir vor wie zu den besten schulzeiten in denen ich mich tatsächlich noch auf irgendwas vorbereitet hatte bevor ich gemerkt habe es geht auch mit viel weniger heute habe ich mich vorbereitet heute fühle ich mich auch richtig gut vorbereitet bin bin sehr guter dinge auf jeden fall heute. Ja ja ist ja die die Premiere und da weiß man nicht so genau wie das ganze läuft aber ich denke wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und hoffen dass wir jetzt auch hier gut durch diese erste Sendung kommen beziehungsweise ist eigentlich nicht die erste Sendung es ist die. Der der Neustart eines einer Idee die wir schon länger mit uns rumtragen und von der es schon eine Folge gibt die habe ich damals alleine aufgenommen, Wir wollten uns ja immer mal intensiver mit den großen Meistern und Meisterinnen der Fotografie beschäftigen, also so einen Deep Dive in die Fotografie-Geschichte machen und schauen, ja, was wir uns auch da abschauen können. Die erste Folge ist mit Dolan Meyerwitz erschienen, das war eine Solo-Folge mit mir, aber irgendwie habe ich danach nie wieder den Dreh gefunden, mich alleine vor das Mikro zu setzen und das aufzunehmen. Haben wir ein bisschen uns ausgetauscht, neu überlegt, wie wir das aufziehen können und wollen das Ganze jetzt mal im Dialog versuchen mit einer Struktur, die wir uns zurechtgelegt haben. Aber ja, wir bringen uns praktisch im Wechsel Fotografen mit und sprechen dann. Darüber. Und ja, schauen wir mal, wie das funktioniert. Genau, man kann sich das vielleicht ein bisschen vorstellen als einen gemütlichen Talk an der Bar zwischen zwei Fotografen am Abend. Auf den Talk haben sich aber beide gut vorbereitet. So kann man das Konzept vielleicht umreißen. Bin auf jeden Fall sehr gespannt. War jetzt für mich ein schöner Anlass, mir mal wieder ein Bildband zu kaufen. Das habe ich tatsächlich ein paar Tage nicht mehr gemacht. Das sind eher sehr viele Sachbücher in der letzten Zeit gewesen. Deswegen freue ich mich umso mehr dann auch direkt aus der Euphorie, die ich jetzt habe, mit einem neuen Bildband hier auf dem Tisch, drüber sprechen zu können. Ja ganz aktueller bezug gut ihr werdet das im titel ja schon gelesen haben um wen es heute geht insofern ist das kein geheimnis ist es william eglsen den wir heute besprechen wollen, fotograf der mir schon ja von der ganzen zeit über den weg gelaufen ist thomas nimmt hier gerade sein buch, noch mal in die hand ihr könnt das nicht sehen natürlich hier im podcast aber wir haben die zoom kamera an ist ein schönes buch was da gerade gekommen ist passend zur ausstellung die gerade in berlin läuft, wir haben eben schon gesagt leider nicht mehr lange genug damit wir es da noch hinschaffen aber vielleicht der ein oder andere von euch, der da in der nähe von berlin ist ja vorab schon mal der tipp schaut auf jeden fall mal im co berlin heißt das glaube ich nicht dieser ort berlin aber ja. Co berlin. Genau geschrieben für die deutschen. Da ist William Eggleston gerade zu sehen. Aber gut, das sollte eigentlich erst am Ende kommen, wenn es um die Links, Ressourcen, Tipps, Bücher und so geht. Schon ein kleiner Vorgriff. Anfangen wollen wir jetzt erstmal, wer ist das überhaupt? Genau, wer ist eigentlich William Eggleston? Du hast gerade eben schon gesagt, bei dir kam er früher aufs Radar. Ich glaube, ich weiß nicht, wann er bei mir aufs Radar kam. Ich weiß, dass ich Bilder von ihm gesehen habe in der Phase, wo ich sie vielleicht noch nicht verstanden habe. Ich will nicht behaupten, dass ich es heute hundertprozentig verstehen würde, dann wäre ich vielleicht Professor an der Uni, aber heute kann ich es wesentlich besser deuten. Und wo ich es das erste Mal gesehen habe, war es sicherlich so, ja da hat jemand einen leeren Backofen fotografiert, ich verstehe es nicht. Dieses, wie wenn ich vor so manch andere Kunst stehe, die ich einfach nicht verstehe. Das war in der frühen Phase meiner Fotografie, also er arbeitet ja auch schon eine Weile. Er ist ja in den 70ern, 60er, 70ern der große Teil seiner Arbeit entstanden. Und die Bilder hatten zwar so einen Retro-Charme für mich. Aber ich habe einfach nicht kapiert, was da los war auf den Bildern. Und das hat sich mir erst auch erschlossen, je mehr und je intensiver ich mich selbst mit Fotografie beschäftigt habe. Und die letzten Jahre erst hat er für mich massiv an Bedeutung gewonnen und war unter anderem jetzt auch zum Beispiel Inspiration für eins der JPEG-Rezepte in meinem neuen Buch. Das hieß anfangs als als Arbeitstitel mal Eggleston, weil ich einfach die die die Farben aus seinen Bildern nicht emulieren wollte, aber diese mit mit Farben intensiven Farben arbeiten wollte in dem Rezept, aber es ist wäre ihm niemals gerecht geworden, deswegen hat es dann seinen richtigen Arbeitstitel bekommen und das ist dann auch geblieben. Rusty Peach. Auch ein bisschen in Anlehnung an eins seiner Bilder, das man landläufig Peaches nennt. Und ja, da kann man dann kommen wir später noch dazu. Aber ich habe, wie gesagt, Eggleston aufs Radar bekommen, da habe ich seine Bilder nicht kapiert. Und deswegen habe ich ihn erst mal zur Seite gelegt und mich mit anderen Fotografen beschäftigt. A1. Ja, ich bin das erste Mal während meines Studiums damals in Buenos Aires mit ihm in Kontakt gekommen. Da gab es einen Kurs, wo es eben darum ging, sich Fotografen, Fotografinen anzuschauen. Und vorher hatte ich wenig Ahnung, wen es da überhaupt so gibt. Also ich hatte schon mal von Cartier-Bresson gehört, aber da hört es dann eigentlich auch schon auf. Und er war jetzt so einer der Fotografen, die mich wirklich umgehauen haben mit seinen Bildern, weil es so ganz entgegen dem steht, was ich vorher so unter Fotografie verstanden habe. Kommen wir jetzt dann auch noch mal natürlich im Detail drauf, was ihn so auszeichnet, was ihn so besonders macht. Vielleicht am Anfang mal ein bisschen was Biografisches. 1939 in Memphis geboren, also in den Südstaaten der USA. Eine sehr elitäre Familie, Aristokratie, in die er da da reingeboren wurde. Und hat sich aber schon sehr sehr früh mit der fotografie auseinander gesetzt sein erste kamera als teenager bekommen. Und ja ist dann durch durch zufall. Mit mit der farbfotografie auch in kontakt gekommen hatte ein freund der ihn, oder er hatte kontakt zu jemanden der in einem fotolabor gearbeitet hat da film entwickelt und damals war es ja so dass, kunst fotografie in schwarz weiß war und familien snapshot fotografie schon die ersten farbfilme verwendet haben daher so ein bisschen auch dass das man eher in der kunstszene drüber, die nase gerümpft hat also farbfotos waren dann entweder diese snapshots aus dem familienbereich oder eben kommerziell werbung also ja eher so in diesen. Wohl gern bereich wie man das so in den kreisen der der kunst und museen gesehen hat und ja das hat dann einen frühen eindruck auf ihn gemacht dass dieser dieser bezug zur farbe obwohl er. Auch schwarz-weiß fotografiert hat an den anfängen ist dann aber wie gesagt immer stärker in die farbfotografie rein gerutscht und hat es dann mit einem ganz. Ja speziellen verfahren geschafft sein seinen bildern noch einen zusätzlichen punch zu geben ich weiß nicht dieses die transfer verfahren thomas sagt dir das was kannst du das ein bisschen näher erklären genau es. Ist halt nicht so, wie soll man sagen, es ist nicht das günstigste Verfahren, wie Bilder entwickelt werden, sondern es ist halt ein bisschen aufwändigeres Verfahren, bei dem die Farben übertragen werden, was damals hauptsächlich oder eigentlich nur dafür verwendet wurde, um Werbeaufnahmen abzubilden oder so. Also Werbeplakate, Hochglanz, Produkte, sowas, wo dann halt wirklich die Farben richtig knallen mussten. Da standen dann die Leute davor und dachten sich, oh Gott, das sieht dieses Produkt gut aus. Da haben sie es in echt gesehen, nicht mal das war so toll, geschweige denn Bilder davon. Aber diese Klarheit in den Farben, diese Tonalität auch in den Farben, bekommen sie mit dem Druckverfahren wesentlich besser hin, als mit allem, wie damals Farbabzüge quasi gemacht wurden. Das war bei weitem nicht so sophisticated, will ich jetzt sagen. Also die Farben sahen nicht so gut, das war nicht so klar, das war nicht so scharf. Die Transfers sind wesentlich aufwendiger, aber haben natürlich auch besseres Verfahren gewesen. Wo er davon die ersten Abzüge gesehen hat. Ich kann mir gut vorstellen, wie ihm da die Augen aufgegangen sind, weil er dann nicht nur von dem Print begeistert war, sondern von mir schon vor seinem inneren Auge auch sehen konnte, wie seine Bilder damit aussehen werden, weil er ja extrem in die Farben reingegangen ist. Aber man nennt ihn nicht umsonst als einen der Väter der modernen Farbfotografie im Kunstbereich, der es dort überhaupt etabliert hat. Also wir haben das gesagt, er hat anfangs auch Schwarz-Weiß fotografiert, er hat der Malerei studiert ursprünglich, oder Kunst und Malerei studiert. Also ist eigentlich eher von der Farbe gekommen, hat sich vermutlich in Schwarz-Weiß nie wohlgefühlt und ist dann in die Farbfotografie. Und ich glaube, dass der finale Pinselstrich, wenn man es so mag, ist dann dieses Dye-Transfer-Verfahren. Damit seine Bilder, so wie er sie gesehen hat und fotografiert hat, letztendlich dann auch in den Print gehen konnten, um seine kreative Vision auch bis zum Ende vermutlich durchzuführen oder umzusetzen. Und seine erste Ausstellung damals, die er hatte, wurde ja als – wie hast du es gerade gesagt, vulgär – nee, ja, vulgär sicherlich auch, aber als belanglos abgetan. Im MoMA lief die Ausstellung damals. Die New York Times hat damals geschrieben, es war die am meisten gehasste Ausstellung aller Zeiten. Belanglose, bunte Bilder und. Gilt heute als Meilenstein der Farbfotografie. Also, wenn jemand eure Bilder zerreißt, müsst ihr nicht immer direkt traurig sein. Vielleicht sind es Meilensteine der Fotografie. Es dauert halt einfach noch ein paar Jahre. Ja, Künstler werden ja häufig missverstanden in ihrer Zeit und so ging es auf jeden Fall Eggleston auch. Aber der damalige Kurator John Tchaikovsky, der hat sich eben getraut, diese Farbbilder im MoMA zu zeigen, diese Ausstellung zu machen und ja, im Nachhinein ist sie dann legendär geworden. Du hast gesagt, die Ja, die Kritik war vernichtend zu der Zeit, aber jetzt mit ein bisschen Abstand gilt er als einer der Väter der Farbfotografie, dann was angestoßen, was dann ja mit so Fotografen wie Joan Milowitz, mit Fred Herzog, Stephen Shore fortgesetzt wurde und ja, einen großen Beitrag dazu geleistet, dass die Farbfotografie eben salonfähig wurde, auch in Museen und, in der Kunstwelt, also schon ein Verdienst. Es gibt dann noch so ein paar weitere Anekdoten um ihn herum. Er ist ja eine sehr schillernde Persönlichkeit. Wie gesagt, aus einer sehr wohlhabenden Familie entstammt er. Da ist vielleicht auch seine Vorliebe für Anzüge entstanden. Also wenn man ihn so sieht, auch in Videos, dann ist er immer sehr adrett gekleidet, im Anzug, macht einen sehr formalen, sehr vornehmen Eindruck. Ähm, und, äh, was ganz, ja, bemerkenswert auch ist, ist seine, ähm, dass er eine sehr. Wollen wir sagen, offene Ehe anscheinend geführt hat. Also, er war ein ... ein großer Verehrer von Frauen. Und, ähm, hat da auch immer dann für ihn das Glück gehabt, sehr tolerante Frauen kennenzulernen, die diese Konstellation mit ihm dann nichts dagegen hatten. Also das ist etwas, was ihm so nachgesagt wird, dass er neben seiner Frau dann auch noch die ein oder andere Geliebte offen gehabt hat. Ich finde, er kommt, wenn du Videos von ihm siehst, er ist ein sehr verschlossener, schüchterner Mann auf den ersten Blick. Wirkt so ein bisschen, ich soll mal sagen, wie jemand, der sich ja eben mit, auch mit, keine Ahnung, mit Briefmarken beschäftigen könnte, trägt so Anzüge, ist vielleicht ein Banker, der sieht so überhaupt nicht nach Künstler eigentlich erstmal aus. Aber gelebt hat er eben trotzdem wie einer in dieser wilden Zeit der Künstler. Also du hast gerade angesprochen, er hatte sein eigenes Haus, wo er mit seiner Familie gelebt hatte, gelebt hat, er hat ein zweites Haus gehabt, in dem seine Geliebte lebte, beide wussten voneinander. Einer seiner Filme, also Filmfilme, die er gemacht hat, ist im Prinzip eine mehrstündige Drogeneskapade, die da eigentlich nur vor deinen Augen abläuft, eher mittendrin wirklich. Und er wirkt auf den ersten Blick überhaupt, als würde er da überhaupt nicht hingehören, aber er war eben nun ganz ruhiger und stiller, aber genauso dieser Künstlertyp, den man aus den 70ern eigentlich so erwartet, in diesen wilden Zeiten. Und er war da irgendwie mittendrin, aber auch da, er muss wohl immer rausgestochen haben aus der Szene, weil er eben so aussah, als würde er da nicht hingehören, als wäre er vom Finanzamt geschickt worden. Also hingepasst hat er nie, aber eigentlich war er genau an der richtigen Stelle vermutlich, weil irgendwie hat er es doch genossen und auch nichts ausgelassen in der Zeit. Ja. Ja, und er war, auch wenn er diesen unscheinbaren Eindruck macht, in seiner Außenwirkung oder im Kontakt mit Journalisten, konnte er sehr, sehr bissig werden. Also, er war jetzt niemand, der gerne über seine Bilder gesprochen hat. Und wenn er dann mal Interviews gegeben hat, eine der wenigen, dann konnte er auch ziemlich barsch reagieren, wenn die Frage ihm nicht gepasst hat. Es gibt da in einer Dokumentation so eine kleine Sequenz, wo er einen Journalisten anblufft und sagt, das ist jetzt aber die dümmste Frage, die ihm je gestellt wurde. It's about the stupidest question I've ever been asked. Ähm, also, ja, ähm, ich glaube, er konnte da auch recht ruppig sein. Ähm, ja, aber wusste eben immer genau, was er wollte. Er ist halt gar kein Mensch, glaub ich, der gerne in der Mitte oder im Rampenlicht steht. Das ist überhaupt nicht sein Ding. Und das lässt er, glaube ich, in diesem Interview auch durchblitzen dann manchmal. Also die Interviews und so weiter, die ich mit gesehen habe, man hat immer so ein bisschen das Gefühl. Wenn du ihm die richtige Frage stellst, dann kann er mit Leidenschaft die Antwort geben, weil es ihn dann wirklich interessiert. Aber es muss ihn wirklich zu 100 Prozent interessieren. Wenn du ihm banale Fragen stellst, dann lässt er dich des Gnadenlos spüren. Also ich würde ihn nicht interviewen wollen, ich würde es mir nicht zutrauen, bin ich ganz ehrlich. Ne, ich glaube, das wäre auf jeden Fall eine harte Nuss, die man da zu knacken hätte mit ihm. Mittlerweile gibt er auch keine Interviews mehr, er ist jetzt ja auch gut 39 geboren, dann ist er jetzt, lass mich rechnen, bist du schneller? 84. 84, ja, stimmt. Genau. Und hat sich sehr, sehr zurückgezogen, ist jetzt auch im Kontext der Ausstellung in Berlin nicht noch mal aufgetreten. Da habe ich jetzt einige Interviews mit seinen Kindern gesehen, die da für ihren Vater sprechen, aber er selber fotografiert anscheinend auch nicht mehr, sondern spielt jetzt nur noch Klavier. Auch das eine große Leidenschaft von ihm, eben neben der Fotografie die Musik. Und ja, aber obwohl er nicht so gerne Interviews gegeben hat, gibt es einige Zitate von ihm, die zum Teil auch sehr, sehr prägnant sind. Und Zitate eignen sich ja immer ganz gut, dann auch den Künstler etwas näher kennenzulernen, um auch mal zu schauen, wie sieht er sein eigenes Schaffen, seine Herangehensweise an die Fotografie. Und Da haben wir uns mal ein paar rausgepickt, über die wir jetzt sprechen wollen. Gut welchen nehmen wir jetzt also genau dafür dass er nicht gerne interviews gibt oder ungern mit den medien spricht finde ich alles was ich von ihm sehe wenn man ihn gefilmt hat wie er fotografiert also seine art zu fotografieren schon irgendwie. Unglaublich interessant aber in so einem nebensatz haut der so. Setze raus und du denkst dir, da muss eigentlich immer jemand mitlaufen und mitschreiben bei dem, weil das sagt er wohl ständig Sachen, es ist nur nie jemand dabei und da merkt man finde ich, dass er ein hochgradig intellektueller Mensch ist auch, also der hat wirklich was in der Birne und hat eine sehr fundierte Meinung auch zu den Sachen, die er da macht und wie er sie macht. Ja, dann lass uns doch vielleicht mal hier mit einem anfangen. Thomas, du übernimm mal, du bist ja Amerikaner. Genau, ich wünschte, ich könnte meinen Südstaaten-Akzent so gut hinbekommen, wie er es hat, aber ich habe es mir ja abtrainiert. Aber hört euch unbedingt mal Videos oder Soundclips von ihm an, das ist super, ich liebe diesen Akzent, ich fühle mich direkt zu Hause. Oft fragen mich die Leute, was ich fotografiere, was eine schwierige Frage zu beantworten ist. Best what I've come up with is I just say life today. Das ist wie Poesie. Ja, und fasst wunderbar das zusammen, wofür er eben fotografisch auch steht, wenn man sich so mal seine Motive anguckt, das, was er fotografiert hat. Das ist jetzt, ja, du hast es gesagt, ist auf den ersten Blick nicht die große Kunst, leere Kühlschränke wie Schuhe unterm Bett. Keine Ahnung. Müll an der Decke, Müll an der Straßenecke. Ja. So lässt sich deine Fotografie beschreiben. Das Leben so, wie es ist. Er ist da sehr pragmatisch rangegangen, in dem, was er fotografiert hat. Er hat auch keinen großen Radius gehabt. Also, er ist größtenteils, oder die Bilder, für die er wirklich steht und bekannt ist, sind in in und um Memphis entstanden. Und ja, du blätterst da schon. Was fällt dir da ein? Wir haben eben schon mal so ein paar Motive genannt, worum es bei ihm geht. Vielleicht können wir uns mal ein Konkretes rauspicken, was das so ganz gut illustriert, diesen Satz. Also ich habe jetzt mal in dem Buch Mystery of the Ordinary, das jetzt ganz neu erschienen im Rahmen dieser Ausstellung in Berlin gerade. Ich kann es wirklich wärmstens empfehlen. Wir packen den Link in die in die Show Notes rein auch. Ist ich selten so viel spaß gehabt mit dem bildband direkt beim auspacken wieder ich habe es gerade eben vor der sendung schon zu kai gesagt ich habe es ausgepackt drin geblättert und habe dann direkt meine baumball handschuhe gesucht weil ich den bildband nicht ruinieren wollte weil ich dir auch weiß dass der mal was wert sein wird hier also holt euch den wirklich holt euch den unbedingt ich habe hier eine beliebige seite aufgeschlagen das ist die seite 128 129 links sehen wir nicht halt dir mal so ein bisschen an die kamera, Einfach nur eine wolke mit ein bisschen horizont dran und rechts sehen wir irgendwelche random straßenschilder und ein baum an der straße. Und wenn du mir jetzt sagen würdest es kommt jemand aus dem fotoclub dillewang und gibt mir die zwei bilder und sagt guck mal das habe ich gemacht würde ich denken oh man was für ein müll aber hier muss man schon zugeben. Ah, er hat ein Auge für Komposition, für ungewöhnliche Komposition, es funktioniert, es ist voll sein Stil und gerade eben bei ihm ist es eben das Gesamtwerk, das zählt, dass es eben nicht die eine Wolke ist oder das eine Schild hier an der Straße, sondern man muss es im Kontext seines Schaffens sehen, live today, er fotografiert das, was gerade ist, das mag diese Wolke sein, das mag dieses Schild an der Straße sein, Der leere backofen aber er findet in all den dingen die er sieht ne ich will nicht sagen eine gewisse schönheit aber ne. Ne ästhetik die er sieht und in seinen bildern festhält und es ist es hat keine. Tiefergehende botschaft glaube ich also er ist ja jemand der sich gnadenlos weigert seinen bildern titel zu geben ich habe bei der recherche zu der episode habe ich mir gedacht ich schreibe die die fünf besten bilder raus haben einfach nur fünf mal untereinander geschrieben und das hätte auch gepasst. Und es ist so ein gesamt sein gesamtes schaffenswerk ist so ein. Insgesamt das ding ist immer im kontext betrachten muss ein einzelnes bild von ihm zu betrachten ergibt keinen sinn meiner meinung nach dann kann man nicht umreißen was er geschaffen hat. Ja ein anderer satz von ihm ist i'm at war with the obvious also er hat sich immer dagegen gesträubt ja die dinge so in so kategorien einzuteilen in das ist jetzt etwas was es wert ist zu fotografieren zu werden, Für ihn war alles gleich wichtig und bei einer anderen Gelegenheit hat er gesagt, you can take a good picture of anything and a bad one too. Also er ist da sehr demokratisch vorgegangen in der Auswahl seiner Motive und das ist für mich. Eben als ich damals ihn das erste Mal entdeckt habe oder mich mit seinen Bildern beschäftigt hatte, was auch mir plötzlich so die Augen geöffnet hat. Für mich war damals Fotografie eher so Landschaftsfotografie, Reisefotografie, Bilder von schönen Motiven, von etwas, was ja eine gewisse Ästhetik schon mitbringt. Aber jetzt einfach irgendwas, einen zurückgelassenen Gegenstand auf der Straße zu fotografieren oder Müll, das habe ich nicht mit Fotografie verbunden. Und als ich das entdeckt habe, bin ich mit ganz anderen Augen durch die Straßen gegangen. Das war auch so der Einstieg dann in die Street-Photography für mich. Also einfach dieses, ja, Bewusstsein, Fotografie kann so viel mehr sein und alles kann, wenn es fotografiert wird, im Kontext zu etwas werden, wo man dann sagt, wow, so wie du eben es gesagt hast, mit dieser Wolke und den Straßenschildern. Also banale Situationen, Dinge, an denen man täglich vorbei geht, Dinge, die man täglich sieht, wenn man aufschaut. Aber ja, das dann auch zu fotografieren auf die Art und Weise, wie er es getan hat, dann wird es auch zu Kunst. Ja ich finde auch also man muss wirklich viele bilder von ihm durchschauen um langsam gespür dafür zu bekommen. Nicht was der künstler sagen will das ist ja immer so eine bisschen verquere frage gibt es auch ein schönes zitat von ihm dazu noch das kann ich dir auch mal vorlesen ich glaube eben dass er. Dass er selbst keine aussage nicht dass keine aussage treffen will er hat sicherlich warum er die sachen fotografiert und zwar ist es für ihn glaube ich eher die. Die Schönheit, die Ästhetik, die Dinge, die er sieht und er will sie festhalten und zeigen, aber ich glaube nicht, dass er eine tiefere Aussage drin hat, wenn irgendwo eine leer getrunkene Limonadenflasche irgendwo steht. Die Limonadenflasche ist ihm völlig wurscht, so wie ich ihn verstehe. Es geht ihm darum, wie dieser Moment gerade ist und er will den festhalten und zeigen. Und das finde ich total spannend, dass er sich auch da vehement dagegen wehrt, tiefere Bedeutung in die Sachen reinzuinterpretieren, also sagen, dass, oh ja, ich denke über die Umwelt und bla und die Flaschenindustrie und hast du nicht, also da hat er auch voll kein Interesse daran, was ich irgendwie gut finde. Ich habe ein Zitat rausgesucht. Der ride der ride der whatever they are das finde ich so gut hier sind die bilder was auch immer sie sind guck sie dir doch einfach an also denk nicht so viel drüber nach schaue sie dir einfach an. Finde ich super also da muss ich schon zugeben je mehr ich mich mit ihm beschäftigt hab das mehr habe ich. Für mich erkannt das was ich manchmal mach einfach schnappschüsse von dem schatten an der wand zu machen oder sowas das ist eben nicht irgendwie. Ich kam mir früher doof dabei vor und durch ekelsten habe ich gelernt dass ich a nicht so gut werden werde wie ekelsten aber b ich sehr wohl solche dinge fotografieren kann das war so für mich so ein. Ich muss es nicht erklären warum ich in schatten an der wand fotografieren das bedarf keiner erklärung. Ja ja es bedarf nicht immer dieses dieser. Diesem Wunsch, alles mit Bedeutung aufzuladen. Ein anderes Zitat von ihm ist, there is no particular reason to search for meaning. Also wir müssen uns nicht immer alles so kompliziert machen. Es kann auch mal einfach sein. Und Gary Winogrand hat mal gesagt, I take pictures just to see what it looks like a photograph or as a photograph. Das geht in die gleiche Richtung. Und bei Eggleston ist es ja eben auch so, neben den Motiven ist es ja auch diese Farbästhetik, die dabei eine wichtige Rolle spielt. Und einfach etwas zu fotografieren, weil es, ähm ... Ja, weil die Farben so einen Punch haben und so knackig sind. Das kann auch ein Grund sein, warum ich ein Foto von etwas mache. Da können wir uns vielleicht mal hier dieses Bild anschauen, was vielleicht so eins seiner bekanntesten ist von der roten Decke, wo eine nackte Glühbirne hängt. Mh. Ein faszinierendes bild also selten so viel rot in dem bild gesehen es wirkt wenn du es gibt es auf meinem bildschirm ist hier ganz klein dargestellt ich sehe da im prinzip nur ein paar weiße linien und rot aber ich kenne das bild ja deswegen weiß ich was da dargestellt aber aus der Entfernung wirkt es wie, also wenn ich noch weiter weggehe, sieht es aus, als wäre roter Lack über was drüber und ist draufgeschlagen, darunter kommt weißes Keramik raus. Es wirkt ganz abstrakt, dieses Bild, durch diese Linien, die da drin sind. Und ich glaube, wir tun ihm gerade keinen Service, wenn wir so über seine Bilder sprechen, aber so rein interpretieren. Wenn du es dir größer anschaust, hast du diese Glühbirne, du hast diese weißen Stromleitungen, die da an der Decke völlig wirr entlanglaufen. Dann guckst das eine Weile an, denkst du dir, ja, okay. Und dann entdeckst du rechts unten im Bild, an der Wand in einem Raum hängen irgendwelche Kamasutra-Poster. Dann denkst du dir, wo zur Hölle war der gerade da? Also es ist so dieses, das Bild wirkt so mondän auf den ersten Blick. Und je länger du anschaust, desto mehr merkst du, das war kein, es war vielleicht ein mundärer Augenblick, aber wenn du ihn fotografierst, entsteht Kunst daraus, weil du Dinge in Kontext setzt, durch sein Framing, also durch seine Bildkomposition, was er da gemacht hat. Und das macht diese Bilder eben spannend. Und die Dinge zu sehen, ist, glaube ich, seine große Gabe, weil die meisten Menschen, also gut, in dem Raum läufst du nicht einfach vorbei, der fällt jedem auf so rot, wie der Aber das ist ein Bild genau drüber, das ist dieses Tiefkühlfach, was einfach voll ist mit Kram und Eis, da machst du auf, denkst dir, oh je, was machst du dazu, aber da macht kein Mensch ein Bild davon normalerweise. Er hat aber diese Gabe, dieses Interessante daran zu sehen. Und dieser rote Raum mit der Glühbirne ist sicherlich eins seiner berühmtesten Bilder, finde ich wunderbar. Ja, also auch wenn er sich immer dagegen gesträubt hat, seine Bilder mit Bedeutung aufzuladen, wenn man sie sich anschaut, und das ist ja das Schöne bei Fotografie, auch selbst wenn der Autor der Bilder sagt, er möchte selbst da jetzt keine Interpretation liefern, bei uns als Betrachter lösen die Bilder ja etwas aus und wir schauen sie uns an, sie haben einmal eine ästhetische Wirkung auf uns, die Farbe, die bei ihm die Rolle spielt, ist da schon beeindruckend, aber eben auch dieser Umgang, dieser einfach ungeschminkte Blick auf das Alltägliche, auf das, was uns umgibt und was das dann eben auch aufsagen kann und wie dann häufig auch so kleine Widersprüche dann darin auftauchen. Du hast es erwähnt, eben diese Poster von den Kamasutra-Stellungen, die dann in so einem Bild auftauchen, wo eigentlich nur eine nackte. Glühbirne an einer roten Decke hängt, das hat er häufig in seinen Bildern, dass dort, wenn man genauer hinschaut, so kleine Details zu erkennen sind, wo man sich zumindest fragen kann, ob das auch in gewisser Weise eine Interpretation oder ein Kommentar der Gesellschaft ist. Es gibt da so ein anderes Bild, das Dreirad. Das ist auch ein sehr bekanntes Bild von ihm. Ja, ein Kinderdreirad steht hier auf der Straße und vor ein paar Wohnhäusern. Genau, genau. Also so ein ganz typische Wohngegend vor Stadt im Hintergrund ein Haus, wo ein Auto unter dem Carport steht. In der Garage. Und einmal die Perspektive ist hier sehr, sehr ungewöhnlich, die er gewählt hat, was er eben mit der Perspektive macht, wodurch es sehr tief runtergegangen auf den Boden und dadurch wirkt dieses Dreirad, dieses Kinderspielzeug, eben gigantisch groß im Verhältnis zu dem Haus im Hintergrund und in der Verlängerung. Das ist schon mal sehr, sehr ungewöhnlich und für ihn auch typisch, dass er diese außergewöhnlichen Perspektiven sucht und da mit vielen Kompositionsregeln bricht. Aber auf der inhaltlichen Ebene, wenn man sich das Dreirad mal genauer anschaut, die Farbe, die US-Flagge, weiß, blau, rot. Und dann der Lenker, der so ein bisschen verrostet ist, wenn man sich da vorstellt, das ist in den 70er Jahren entstanden, Ende 60er, Anfang 70er, gesellschaftlicher Umbruch, Zeit des Vietnamkriegs und ja, das dann, kann man es auch dahin interpretieren, die die US-Gesellschaft eben in der Krise, Aber ja, das ist, sind so viele Facetten, die die Bilder von ihm mitbringen, auch wenn er sich immer dagegen gewährt hat, da viel reinzulesen, aber als Betrachter kann man sich da manchmal nicht gegen verwehren. Kunst ist ja nicht immer das, was die Künstlerinnen und Künstler machen, Kunst ist ja auch, was es mit den Betrachtenden macht. Also welches gefühl löst es bei mir aus eine statue anzuschauen das gefühl ist es bei mir aus dieses bild anzuschauen das gefühl ist bei mir aus musikstück zu hören es ist ja auch, bei musik kann es jeder irgendwie nachempfinden also jeder interpretiert einen song vielleicht anders und verbindet song mit dem anderen punkt im eigenen leben oder so und. Das ist bei seinen bildern finde ich ganz ganz deutlich weil es oftmals mondäne szenen sind. Die aber beiden betrachten denn dann erst zu was werden am ende und ich glaube das ist. Jetzt mit dem dreirad vielleicht nicht den gesellschaftskritischen epos hier abliefern wollte er das gesehen ist hat seine kamera auf dem boden gelegt und abgedrückt einmal sehr wahrscheinlich wenn man seine arbeitsweise etwas folgt. Und den Rest machen wir dann draus. Aber er liefert uns eben diese geniale, das muss ich schon sagen, Vorlage dann. Also das Bild von dem Tricycle, wie man es nennt, ist so eins derer, die für mich ikonisch für Eggleston tatsächlich stehen. Es ist nicht die stärkste Farbaufnahme, die er gemacht hat, wobei die Farb... Stimmung in dem bild wunderbar ist das gerade beschriebenes blau das rotes rostroh dieses rostbraun was ist an dem gebäude hinten wieder spiegelt der. Asphalt der der tageszeit so es gibt so richtig richtung blaue stunde so langsam vielleicht irgendwie es hat so leicht kühlen touch alles ist es ein wundervolles farbbild. Aber es ist nicht eins als nicht diese nicht diese glühbirne an der roten decke die einfach nochmal eine andere deutlichkeit und andere stärke in der farbe hat aber es ist ein wundervolles bild auf ihn ist auch das cover eins seiner bücher. Dies gibt dass ich auch dachte dass ich habe vielleicht hatte ich es auch mal aber ich ich habe es nicht mehr gefunden deswegen ich mir neues kaufen müssen. Ja, es gibt hier noch ein anderes Bild, was ich auch sehr typisch für ihn finde oder für seinen Blick eben, das ist von einer Familie, die vor dem Wasser posiert, auf dem Parkplatz. Aber man sieht nicht denjenigen, der das Foto macht oder diejenige, sondern man sieht die drei Personen, die da fotografiert werden. Also ein Blick auf das, was fotografiert wird von jemand anderem. Also auch wieder ein schönes Spiel mit der Perspektive und zeigt so seinen lakonischen Blick auf die Dinge und darauf, wo er achtet, worauf andere vielleicht nicht achten. Immer so ein bisschen entgegen den Strom denkend dahin gucken, wo andere vielleicht der Blick für fehlt. Ich habe noch ein Bild hier gerade hinzugefügt, das ist so eins der Bilder, die mich. Ich weiß nicht also immer wieder reizen einfach es anzuschauen. Ist das bild das einem flugzeug aufgenommen hat ist der blick von seinem sitz rüber richtung fenster und eine frau rührt mit einem strohhalm in dem. Drink nenn ich es mal könnten glaskohle mit viel eis sein könnte aber auch ein whiskey sein man weiß es nicht ganz so genau und. Auch da wieder ein ganz mondäner augenblick aber diese diese schönheit in diesem moment die sonne die durch dieses fenster rein kommt die diesen drink von hinten erleuchtet der dann schatten aber mit farben spielen auf diesen, auf diesen tisch wirft die hand die im perfekten moment dieses röhrchen in den drink rein steckt und drin wird die perfekte handhaltung also models muss man, muss man lange erklären wie man eine hand so halten kann dass er gut aussieht die macht es hier intuitiv oder er hat einfach den richtigen moment erwischt man weiß es nicht aber. Es ist ein unglaublich ästhetisch gut gestaltetes bild was unglaublich interessant ist. Und es ist eben nicht die werbeaufnahme von pan am sondern ist einfach nur ekelson der mit flieger unterwegs war ein bild geschossen hat und einfach ein moment der neben sich neben ihm stattgefunden hat. Ja, das ist auch eines meiner Lieblingsbilder von ihm. Und jedes Mal, wenn ich fliege, muss ich an dieses Bild denken, wenn ich da in meinem Sitz sitze und die Drinks kommen. Aber bisher ist mir noch nie so eins gelungen wie dieses. Es ist echt perfekt da mit dem Licht. Und ja, was es auch uns über die die vergangene Zeit erzählt. Hier dieser Stoff sitzt davor, der der altbackene Bezug da wie so 70er Jahre Style schon tolles Bild. Und ich werfe dir eben noch Peaches mit rein, weil ich vorhin gesagt, dass eins mal JPEG Rezepte Rusty Peach heißt. Und das ist so mit der Grund, warum es so heißt. Ich hatte es ursprünglich mal Rusty Apricot genannt, dann aber festgestellt, dass kein Mensch Apricots aussprechen kann, also Aprikosen. Und dann habe ich es dann doch wieder Peach benannt. Ich wollte es eigentlich ein bisschen ferner von Eggleston haben, aber ich glaube, das hat wohl auch noch kein Mensch gemerkt. Im YouTube Live habe ich es dann mal erwähnt, aber die Idee hinter meinem Rusty Peach Rezept war, an diesen Farblock ranzukommen, der gerade in diesem Bild so stark ist. Man sieht da einfach nur so ein Wellblechdach mit Pfirsichen obendrauf liegen scheinbar. Oben sind ein paar Stromleitungen, die ins Bild reinkommen, die natürlich Linien sind, die das Auge im Himmel aufgreifen, falls man sich umfällt. Das ist wieder ein runterführendes Auge, wo ein großes Coca-Cola-Schild prangt und in großen Lettern Peaches Ausrufezeichen. Und das war's. Gegen den Himmel fotografiert, kein Horizont, sonst nichts drauf auf dem Bild. Auch wieder irgendwie ganz spontan aber eine faszinierende aufnahme und für mich immer wieder anschauenswert dieses bild. Ja stark. Ja, wir müssen noch mal gucken, wie wir das schaffen, die Bilder dann auch sichtbar zu machen in den Shownotes, ohne da irgendwelche Rechte zu verletzen. Vielleicht packen wir am besten die Links dann zu den jeweiligen Bildern, über die wir gesprochen haben, dann könnt ihr da euch die auch mal anschauen, damit ihr was vor Augen habt zu unseren Worten hier. Aber hoffentlich haben wir es auch geschafft, euch da ein möglichst umfassendes Bild im Kopf zu erzeugen. Schaut euch die Bilder von William Eggleston aber auf jeden Fall mal an, lasst sie auf euch wirken. Und ja, was wir am Ende auch immer gerne dann noch mal rausziehen möchten, ist, was dieser Künstler oder wenn wir eine Künstlerin sprechen, für unsere eigene Fotografie bedeuten kann. Was können wir von diesen großen Meistern und Meisterinnen lernen für unsere eigene Fotografie? Thomas, gibt es irgendwas, was du sagst, bei William Eggleston, das ist etwas, das habe ich für meine Fotografie übernommen? Ja, ich glaube, also A, die Farbfotografie, er ist sicherlich mit Schuld dran, wobei ich Gary Winogrand genauso viel zurechnen würde. Mayerowitz. Das hat auch mit der Farbfotografie viel gemacht. Aber ich glaube, Eggleston ist Farbe pur für mich und bestärkt mich darin, meine Bilder, was die Sättigung angeht, wirklich nach oben zu reißen. Du hast ja meine Bilder auch gesehen aus Havanna zum Beispiel. Ich liebe ja diese Farben, diese satten Farben mittlerweile in der Street Photography. Er hat gesagt, dass das Leben bunt ist, also sind auch meine Bilder bunt. Nicht aus dem Kontext her, aber das hat auch irgendein Fotograf mal gesagt, über Farbfotografie. Aber was eigentlich tatsächlich wichtiger für mich war, war, mutig zu diesem Banalen zu sein. Ich hab ja schon oft geredet von meiner Schublade, in die ich die Bilder reintue. Also ich fotografiere irgendwas, was ich irgendwie interessant finde. Linien, Schatten, ein Busch, ein abgestelltes Fahrrad, Müll, der am Straßenrand liegt. Und das habe ich aber lange nicht gezeigt, weil ich immer dachte, ja, das ist für mich meine Übung halt. Das kommt in meine Schublade rein. Ich habe dann eine Zeitlänge mal diesen Instagram Account damit befüttert. Sollte ich vielleicht auch wieder tun. Aber ich für mich habe so ein bisschen gelernt, es ist eben nicht für die Schublade unbedingt, es ist vielleicht was fürs Archiv, es ist vielleicht einfach kein Projekt, wo ich jetzt sagen kann, da mache ich morgen ein Buch dazu, sondern es dauert vielleicht einfach nochmal 15 Jahre, damit aus dieser schublade tatsächlich was wird und diesen langen atem zu behalten dass aus aus all den bildern vielleicht mal was werden kann, so eine der lehren für mich dass ich eben dieses banale im alltäglichen mitnehmen sollte in meiner fotografie das ist eben nicht immer, es muss nicht havanna sein ich meine aber war schön keine frage aber es ist es geht auch wirklich hier in kirchheim tech, wo ich einen Liegestuhl vor der Steinmauer fotografiert habe oder irgendwie dieser Mülleimer in Esslingen auf dem Archiv steht. Also diese kleinen Banalitäten im Alltag, die festzuhalten und doch zu fotografieren, weil sie sonst eben weg sind. Und die Kamera bietet mir eben diese Möglichkeit, diese Dinge festzuhalten, dieses Live-Today, was er ja so schön beschreibt. Und da mutiger zu sein, selbstbewusster zu sein, das ist, glaube ich, einer der größten Lehren, die ich für mich mitgenommen habe. Mh. Ja nicht diese schere im kopf zu haben von vornherein zu sagen oder zu unterscheiden das ist etwas was sich lohnt fotografiert zu werden und und das nicht na also dieser demokratische blick hat diesen ausdruck ja auch selbst geprägt und da mal gesagt ich habe, das als demokratischen blick bezeichnen nichts ist wichtiger oder weniger wichtig das ist für mich auch etwas was ich von ihm mitgenommen habe, eben da unvoreingenommen den Dingen gegenüberzustehen. Und, ähm, etwas, was ich noch nicht ganz ... So schaffe, wie er das gemacht hat, du hast es eben auch schon mal anklingen lassen, er sagt von sich, dass er immer nur ein Bild von einem Motiv gemacht hat. Immer nur einmal auf den Auslöser gedrückt hat. Wenn man sich die Doku anschaut, Imagine, die es über ihn gibt, auf YouTube, da wird er begleitet, wie er fotografiert. Und da tut er das tatsächlich. Die Kamera hat er in der Hand und erst wenn er sich sicher ist, da mache ich ein Bild von, dann nimmt er sie hoch und drückt einmal auf den Ausschlüssel und das war's dann. Und ja, das ist etwas, das schaffe ich längst nicht. Ich mache viel mehr Fotos immer, aber wenn man sich da so ein bisschen drauf beschränkt und sich nicht limitiert, will ich nicht sagen, aber ein bisschen, ja, einfach zu sagen, das nächste Foto, das gibt es auch, und sich nicht manchmal das Leben ein bisschen zu schwer zu machen, indem man zu viele Bilder macht. Er hat das viel besser auf den Punkt gebracht, sagt, das eine Bild ist im Kasten. Und das nächste wartet. Ich mache mir keine Gedanken darüber, ob es funktioniert hat oder nicht. Das lohnt sich nicht. Es gibt immer ein nächstes Foto. Also dieses nicht zu verkopfte herangehen an die Fotografie und ist das vielleicht noch eine Perspektive, die sich besser eignet, ja, da die Balance zu finden. Also ich habe da noch keine abschließende Lösung für mich gefunden, weil es auf der einen Seite natürlich auch so der Prozess ist. Manchmal gelangt man erst durch. Mehrere Fotos zu der Komposition, die dann am Ende die richtige ist. Also hat beides was für sich, einmal dieses minimalistische, aber dann eben auch dann noch vielleicht den ein oder anderen Versuch mehr zu starten. Ich glaube, die Lehre daraus kann so ein bisschen sein, eben sich nicht an einem Motiv, an einem Ding unendlich abzuarbeiten, weil das vermutlich gar nicht funktionieren wird, sondern es zu machen wie Eggleston und einfach mehr insgesamt zu fotografieren. Weil er kann wirklich an der Straßenecke hinlaufen und irgendwas fotografieren mit einem Bild. Weil er ständig an der straßenecke hinläuft und irgendwas fotografiert mit einem bild dass er nimmt er macht wohl nicht genau so viele bilder gut wir machen wir uns digital kann was wirklich mehr bilder aber er macht, vermutlich sehr sehr viele bilder die auch nicht sind aber er macht sie nicht von einem motiv sondern von vielen motiven und dadurch hat er, logischerweise eine viel größere auswahl aus dem am ende schöpfen kann, Und wie es in seinem Zitat beschreibt, aber nicht eine Auswahl aus 10.000 mal das gleiche Motiv, sondern eben 10.000 verschiedene Motive und sehr wahrscheinlich ist dann mehr Gutes dabei. Er lernt halt auf eine andere Art und Weise und das kann man auch sagen, er ist vielleicht auch der bessere Fotograf als wir zwei, das muss man auch zugeben. Nicht umsonst hat er das schöne Buch und nicht ich und die Ausstellung in Berlin. Aber ja, wie du sagst, dieses sich beschränken, da tanzt also auf der einen Seite will er sich nicht beschränken, auf der anderen Seite beschränkt, dass ich auch sehr und es ist glaube ich die die Frage, wo man diese Disziplin ansetzt, woran man sich hält, was die Grundregeln sind, nach denen man fotografiert. Ja, was gibt's noch, was wir uns von ihm abschauen können? Also für mich ist es wirklich dieses. Dieses spannende im Mondänen auch Suchen. Also ich für mich habe zum Beispiel ja versucht, Social Media von meinem Telefon runter zu kriegen. Das ist ein langer Kampf, den ich schon in der Weide führe, Weil ich einfach mich auch immer wieder dabei ertappe, wie ich irgendwo rumstehe und warten muss, anstatt dass ich fotografiere, glotz ich in mein Telefon rein, guck mir, wenn es gut läuft, Bilder an, aber meistens eben nicht, man surft irgendwie durch Social Media und verliert eigentlich nur Zeit, wenn wir mal ehrlich sind. An was ich mich jetzt aber versuche mittlerweile zu halten ist, stattdessen die Kamera App aufzumachen auf meinem Telefon und in dieser mondänen Situation, in der ich bin, mich umzuschauen und zu gucken, wo ist hier eine interessante Komposition. Ich meine, er musste früher immer noch eine Kamera mitnehmen. Wir haben sie eigentlich immer dabei und ich kann mich für mich selbst nicht die Ausrede gelten lassen. Aha, meine, meine X-T5 liegt gerade aber daheim. Nee, ich habe eine Kamera dabei. Die ist in meiner Hosentasche drin und ich muss sie nur auspacken und verwenden. Und sehr wahrscheinlich greife ich eh schon danach, wenn ich irgendwo auf dem Bus warte oder so. Also kann ich genauso gut die Bushaltestelle fotografieren oder gucken, was ist in dem Mülleimer drin. Also dieses viel Bewusstere, sich umschauen und in dem Mondänen versuchen, was Spannendes zu finden und es dann festzuhalten. Und wenn es dann nicht für die Schublade, sondern für den Papierkorb ist, ist es auch okay. Aber in dem Moment habe ich auf jeden Fall irgendwas über das Fotografieren gelernt und eben nicht einfach nur durch Instagram gesurft. Und dieses Bewusstsein für den Moment mehr zu schärfen und ihn besser zu nutzen, ist was, was ich so ein bisschen von seinen Arbeiten mir rausziehen will. Mhm, ja. Ja, absolut, kann ich unterstreichen. Das ist, ähm ... Da ist er ein gutes Beispiel dafür. Und ich find, ja, abschließend auch so dieses ... Sich gegen die Konventionen stellen. Er selbst hat das in seinem ganzen Leben gemacht, auch in anderen Bereichen, wie wir anfangs gesagt haben, durch seine sehr unkonventionelle Interpretation von Beziehungen. Aber auch in seiner Fotografie ist er immer wieder gegen Regeln gegangen. Hat seinen eigenen Stil da entwickelt, gefunden und auch gegen Widerstände durchgesetzt. Also das ist auch etwas, was man, glaube ich, so generell sagen kann, was sich lohnt, sich von ihm abzuschauen. Und er hat es in Einzelbildern gemacht. Er war jetzt jemand, der durch seinen Stil irgendwo zwar einen roten Faden durch sein Werk gefunden hat, aber er hat jetzt nicht in Bildserien gearbeitet. Es sind, ja, ich weiß nicht, kann man, es ist Dokumentar, Street-Fotografie, auch zum Teil hat er auch Menschen drin in seinen Bildern, aber häufig auch Bilder von, wo Spuren zu sehen sind, die Menschen hinterlassen haben. Also so im weitesten Sinne ist es ja auch dann auch Street-Fotografie, die er gemacht hat. Aber. Genau seine Herangehensweise kann man auch auf die Reportage-Fotografie übertragen. Sich da auch Themen zu suchen, die auf den ersten Blick vielleicht banal wirken und alltäglich, und die aber auch zu erzählen. Also das gleiche Prinzip, was er in Einzelbildern gemacht hat, Lässt sich auch auf Bildstrecken übertragen. Und ich mag vielleicht den Tipp mitgeben, wenn ihr zu den Menschen gehört, die vor einem Jackson Pollock Gemälde stehen und sagen, das sind nur Farbtlexer und ihr von euch selbst vielleicht behauptet, ihr versteht Kunst nicht oder ihr Fotografie nur angewandte Fotografie irgendwie akzeptiert. Mich jetzt so mal komisch formulieren. Also beschäftigt euch mit mit seinen Bildern. Ich finde seine Fotografie. Ermöglicht es die fotografie als kunstform zu verstehen fotografie ist ein ganz ganz komisches medium für die kunst nach wie vor und ich bin gespannt was ich in meinem leben noch sehen werde wie sich die fotografie in der kunst ihren platz weiter erkämpfen wird weil ich glaube dass er noch immer einen schweren stand hat gegenüber malerei musik tanz sonstigem. Ich finde, er macht wirkliche Kunstfotografie, löst sich auch irgendwie von all diesen Kategorien, in denen Fotografie auch oft gedacht wird. Also du hast gerade auch gesagt, das ist ein bisschen Street, das ist ein bisschen Reportage, das ist ein bisschen dokumentarisch. Es ist halt hauptsächlich irgendwie Eggleston. Sich da wirklich, dass seine fotografie sich so sehr davon löst für in meinen augen, dass es eben zur kunst tatsächlich wird und ich finde, auch wenn das belanglos wirkt einen leeren backofen zu fotografieren, das ist eine der faszinierendsten bilder von ihm, natürlich ist es irgendwie belanglos aber es ist trotzdem kunst dieses gesamte schaffen und man muss sich eben die zeit nehmen, diese Dinge sich anzuschauen. Deswegen die Einladung, wenn ihr die Chance habt, geht in Berlin vorbei. Ich würde es liebend gerne tun, mir die Bilder dort in der Ausstellung anschauen. Ich glaube aber tatsächlich, dass dieses Buch. Das ich hier vor mir liegen habe, mit dem tollen auberginefarbenen Leineneinband, darauf dann ein alter, was bist du, ein Cadillac, in Türkis mit roter Rückleuchte, dann Müll auf der Straße, eine verrostete Kette. Allein, das schreibt schon so viel farb gestanzt vorne oder folienstand von drauf also. Alleine einwand ist den kauf wert diese fast 40 euro und die bilder in sind. Von so unglaublicher qualität im druck allein das wäre schon wieder wer das angucken und dann sind die bilder natürlich selbst schaut euch die bilder in dem buch an das buch ist ein. Das bereichert euren Haushalt, wenn ihr es kauft. Euer Haus wird dadurch schöner werden, wenn dieses Buch drin liegt. Dann habt ihr nämlich endlich Kunst da drin. Also die Ausstellung vermute ich nochmal um vielfaches besser, aber ich glaube das Buch lädt schon ein, das mal durchzublättern. Und blättert es immer wieder durch in mehreren Sitzungen. Schaut es euch mit anderen Menschen an. Und ich garantiere euch, ihr werdet Fotografien mit anderen Augen sehen, wenn man sich lang genug mit Eggertsons Fotografien beschäftigt. Ja ja ich hab's auch schon bestellt ist auf dem weg das buch das freue mich auch schon sehr drauf wenn es dann kommt nach berlin werde ich leider auch nicht schaffen aber ich glaube bis zum vierten mai ist die ausstellung noch oder bis bis anfang mitte mai, wer da schnell ist in der nähe von berlin wohnt, der sollte da auf jeden Fall vorbeischauen. Ansonsten gibt es weitere Links, Ressourcen, die wir euch hier zusammengestellt haben. Schaut mal in die Shownotes rein, vielleicht einige hier noch kurz angerissen. Es gibt einen kurzen Beitrag in der ARD-Mediathek, Titel Thesen Temperamente, zu dieser Ausstellung in Berlin. Da kommen eben die Kinder, der Sohn und die Tochter von William Eggleston zu Wort. Das ist sehr informativ, da kommt man auch. Einen kleinen Eindruck davon, wie die Ausstellung aussieht. Dann gibt es auf YouTube eine sehenswerte Dokumentation, Imagine the Colorful Mr. Eggleston, 45 Minuten. Da sieht man ihn wirklich in Aktion, beim Fotografieren. Man sieht ihn, wie er in Interviewsituationen eben Journalisten anfaucht und all das, worüber wir hier gesprochen haben, kommt da noch mal zum Tragen. Schaut euch die Doku auf jeden Fall mal an. Wie gesagt, ein paar von seinen Büchern haben wir euch dann auch hier noch mal zusammengestellt, die wichtigsten, einige Artikel über ihn und sein Leben. Ja, da ist noch ein bisschen Lesestoff bei, leider größtenteils oder fast ausschließlich bis auf den Beitrag in der ARD-Mediathek auf Englisch. Aber ja bei den dokus und so selbst ja wenn man das nicht so gut englisch spricht bekommt man sehr guten eindruck davon was er so von fotograf ist und lohnt sich auf jeden fall sich das anzuschauen. Ja, also kann ich auch wärmstens empfehlen, sich die ganzen Videos mal anzuschauen, ihn als Mensch, als Fotograf so ein bisschen zu erleben, ihn also auch bei seinem Schaffen so ein bisschen zu beobachten, ihm da so ein bisschen heimlich über die Schulter schauen zu können. Ich finde es ganz faszinierend, ihn beim Fotografieren zu sehen. Ich finde, es gibt ja einige Fotografinnen und Fotografen, wo ich es immer spannend finde, weil man die Bilder kennt, die sie geschossen haben. Aber dann bei der arbeit zu sehen ist eben noch mal was anderes und ich bin froh dass es von ihm videoaufnahmen gibt wie er fotografiert weil es so schön auch die zitate untermalt die man ihm ja zuschreibt, sehen dass es tatsächlich so ist also dass er irgendwo hinläuft kurz einmal abdrückt und wieder weg geht und auch gar nicht mehr länger anschaut also der hat nicht mal mehr die zeit ist anzuschauen läuft dann einfach weg und am ende dann blenden sie oftmals auch die bilder ein meisterwerk, warum kann ich sowas nicht aber ja so ist es halt aber lohnt sich wirklich schaut da mal rein. Ja, dann würde ich sagen, machen wir an dieser Stelle die Folge zu und hoffen, dass es euch gefallen hat, dieser Versuch oder diese erste Folge, die Reise in die Fotografie-Geschichte. Uns hat es auf jeden Fall viel Spaß gemacht und ich finde, sich mit den großen Fotografen zu beschäftigen, ist immer bereichernd, man kann da so viel lernen und wir werden das weiterhin tun hier. Jetzt uns weitere vornehmen, die wir hier besprechen. Ich bin mal gespannt, wer der nächste sein wird. Die Liste ist auf jeden Fall lang und ja, freue mich auf die nächste Folge. Ja, lasst uns gerne einen Kommentar da. Schreibt uns, diskutiert die Episode auch im Discord-Kanal. Würde uns interessieren, ob euch das gefällt, wenn wir Fotografen und Fotografen so in einem Kurzporträt, anders kann man es ja nicht nennen, also sein Lebenswerk zusammenzufassen ist eigentlich ein Ding ohne Möglichkeit. Aber wir geben unser Bestes, lasst uns aber gerne Feedback. Da, wie es euch gefällt und ob ihr vielleicht so ein Porträt über jemanden sehen wollt. Also wenn wir vielleicht auch Fotografin oder Fotografen noch nicht auf dem Schirm haben, schreibt uns gerne. Dann schauen wir uns das auch an, wir sind ja auch interessiert. Ja, Vorschläge immer gerne willkommen und zeigt auch gerne mal eure eckelsten Bilder. Vielleicht habt ihr ja auch sowas in der Schublade, liegen Bilder von Mondänen alltäglichen Dingen. Auch da gerne. Lasst uns da ein bisschen drüber diskutieren. Genau. Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum, nächsten Mal. Tschüss. Music.