Abenteuer Reportagefotografie – Podcast über visuelles Storytelling

Kai Behrmann: Visueller Storyteller und Fotograf

Zurück in die Zukunft: Zwischen Nostalgie und Aufbruch

Von spontanen Ideen im Weinberg bis zum neuen Online-Kompaktkurs: Thomas und ich blicken zurück auf fünf Jahre "Abenteuer Reportagefotografie" – und auf das, was jetzt kommt.

17.08.2025 71 min

Zusammenfassung & Show Notes

Wie alles begann: Vor fünf Jahren saßen Thomas und ich in einem Weinberg in Esslingen, drehten ein improvisiertes Video und starteten damit das Projekt "Abenteuer Reportagefotografie". Heute ist daraus eine Community, ein Buch, Workshops, Kurse und unzählige Bildbesprechungen entstanden. 

In dieser Podcast-Folge sprechen wir darüber, was wir in den letzten Jahren über visuelles Storytelling gelernt haben und was es für uns bedeutet, mit Bildern Geschichten zu erzählen. Außerdem laden wir dich zu einem neuen, kompakten Kursformat ein, wenn du erfahren möchtest, wie du mehr aus deinen Fotos machen kannst.

Wie alles begann: Vor fünf Jahren saßen Thomas und ich in einem Weinberg in Esslingen, drehten ein improvisiertes Video und starteten damit das Projekt "Abenteuer Reportagefotografie". Heute ist daraus eine Community, ein Buch, Workshops, Kurse und unzählige Bildbesprechungen entstanden.

In dieser Podcast-Folge sprechen wir darüber, was wir in den letzten Jahren über visuelles Storytelling gelernt haben und was es für uns bedeutet, mit Bildern Geschichten zu erzählen. Außerdem laden wir dich zu einem neuen, kompakten Kursformat ein, wenn du erfahren möchtest, wie du mehr aus deinen Fotos machen kannst.

Alle Information zu unserem Online-Kompaktkurs zum Thema "Visuelles Storytelling in der Reportage und Street Photography" findest du hier: https://www.abenteuer-reportagefotografie.de/visual-storytelling-kompaktkurs

Los geht es am Donnerstag, 04. September 2025 um 19.30 Uhr.

Die weiteren Termine der Webinare:

  • 16. September 2025 (19.30 Uhr)
  • 30. September 2025 (19.30 Uhr)
  • 14. Oktober 2025 (19.30 Uhr)
  • Bildbesprechung: 16. Dezember 2025 (19.30 Uhr)

Passend dazu sind wir ins Archiv gestiegen und haben das Video herausgeholt, mit dem im Spätsommer 2020 alles begann – viel Spaß damit ;-) https://www.youtube.com/watch?v=lGSmC_tcEGs

Achtung: Dieses Video wurde für die erste Ausgabe unseres Online-Kurses im Jahr 2020 gedreht. Das Format, das wir am 4. September 2025 starten, knüpft zwar daran an, weicht in Inhalt und Konzept aber davon ab.

// Einladung zum Online-Community-Stammtisch //

Wenn du Fragen zum Online-Kompaktkurs hast oder erfahren möchtest, was wir sonst noch alles bei "Abenteuer Reportagefotografie" machen, dann komm gerne am 25. September 2025 bei unserem nächsten virtuellen Community-Stammtisch vorbei.

Über folgenden Link gelangst du in den Zoom-Raum: https://us02web.zoom.us/j/8317937809

Wenn du über diese und künftige Termine, Aktionen und Veranstaltungen auf dem Laufenden bleiben möchtest, trage dich am besten in unseren Newsletter ein:

https://steady.page/de/abenteuer-reportagefotografie/newsletter/sign_up


// Visual Storytelling Kompaktkurs //

Mit dem Visual Storytelling Kompaktkurs knüpfen wir an das Format an, mit dem "Abenteuer Reportagefotografie" 2020 begonnen hat: Kleine Gruppe, große Wirkung.

Vier Live-Abende, praxisnah, persönlich – für alle, die mit ihren Bildern wieder echte Geschichten erzählen wollen.

Jetzt anmelden unter: https://www.abenteuer-reportagefotografie.de/visual-storytelling-kompaktkurs

// Du fragst, wir antworten //

Im Podcast sollst du zu Wort kommen!

Hast du Fragen, spannende Themen oder einfach Gedanken, die du schon immer mal loswerden wolltest? Dann schreib uns!

Unser Q&A-Format lebt von deinen Beiträgen – und wir freuen uns riesig, deine Fragen zu beantworten. 
Egal, ob du Tipps brauchst, neugierig auf unsere Meinungen bist oder einfach eine lustige Anekdote erzählen möchtest – dein Feedback ist herzlich willkommen!

Schick uns deine Fragen & Feedback per Mail an: mail@abenteuer-reportagefotografie.de und sei Teil einer unserer nächsten Folgen. 

Keine Frage ist zu klein, zu groß oder zu verrückt – wir freuen uns auf deine Ideen!

// Werbung //

Mit neuem Konzept ist der GATE7-Podcast nun der Podcast der interaktiven Lernplattform “Abenteuer Reportagefotografie”. Hier dreht sich alles um visuelles Storytelling in der Street- und Reportagefotografie.

Thomas B. Jones und ich helfen dir, mit deinen Bildern spannende Geschichten zu erzählen - ob in der Familie, in der Freizeit oder auf Reisen. Lerne, wie du die Bilder machst, die dich und andere begeistern.

Es erwarten dich:

  • Live-Webinare
  • Exklusive Podcasts
  • Fotografie-Geschichte: Was du von den großen Meistern lernen kannst.
  • Regelmäßige Aufgaben mit ausführlichem Feedback 
  • Videokurse
  • Eine aktive Community auf Discord für den direkten Austausch

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Aktuelle Workshop-Termine findest du hier: https://shop.abenteuer-reportagefotografie.de/

Unser Buch: "Mit Bildern Geschichten erzählen: Wie du Storytelling gezielt in deiner Fotografie einsetzt" (dPunkt-Verlag)

Du hast Fragen oder Feedback? Dann schreib uns gerne – wir freuen uns, von dir zu hören: mail@abenteuer-reportagefotografie.de

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Der "Abenteuer Reportagefotografie"-Podcast ist kostenfrei und wird es auch immer bleiben. Ich freue mich, wenn ich dir Inspiration für deine Kamera-Abenteuer biete.

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Ich freue mich, wenn ich dir Inspiration für deine Kamera-Abenteuer biete.

Transkript

Thomas B. Jones
00:00:01
Aber ich sage immer, wenn der Ohrring unter das Sofa drunter fällt und alle dann versuchen diesen Ohrring unter der Couch vorzugraben, die Hände drunter, die Hintern in der Höhe, da macht niemand ein Bild, weil alle im Moment versuchen, diesen Ohrring zu knübeln. Ich mache da aber das Bild, weil es unendlich komisch ist. Also in dem Moment ist es blöd, dass der Ohrring da drunter liegt, aber schon in der Woche lacht man unendlich viel über dieses Bild. Das ist die Chance, die wir als Fotografen haben, diese kleinen Momente zu bewahren, die man sonst vielleicht vergessen würde. Läuft.
Kai Behrmann
00:00:32
Ja, auf meiner Seite läuft es auch. Dann kann es losgehen. Thomas, grüß dich erstmal. Schön, dass das noch geklappt hat. Du sitzt ja auf gepackten Koffern. Für dich geht es mit der Familie Hund und Frau für ein paar Tage in die Umgebung. Ein bisschen Ausspann nach hektischen Tagen. Aber ja, wir wollten vorher noch eine Podcast-Folge aufnehmen, weil vor genau fünf Jahren, da saßen wir in einem Weinberg zusammen und haben Videos aufgenommen.
Thomas B. Jones
00:01:06
Ich muss jetzt kurz erst eine kleine Korrektur hier einfügen. Die Berichte über gepackte Koffer sind stark übertrieben.
Kai Behrmann
00:01:15
Fake News.
Thomas B. Jones
00:01:16
Fake News. Ich wünschte, ich würde schon auf gepackten Koffern sitzen. Dem ist nicht so. Das ist mit ein Grund, warum ich hier nochmal im Studio bin. A, um mit dir was aufzunehmen und B, tatsächlich, um noch ein paar Sachen einzupacken.
Kai Behrmann
00:01:29
Okay, da kann man das miteinander verbinden. Ja, da habe ich wahrscheinlich von mir auf andere geschlossen, weil ich meistens schon am Vortag packe, um dann entspannt in den Urlaub fahren zu können.
Thomas B. Jones
00:01:41
Ich auch, allerdings war die letzte Zeit echt stressig, deswegen geht es nicht ganz so leicht. Das Gute ist, wir sind nur 30 Minuten von zu Hause weg, Also wenn ich alles vergesse, könnte ich einfach kurz heimfahren und so. Das macht die ganze Packerei und Planung sehr viel entspannter. Deswegen traue ich mir zu, das nach der Podcastaufnahme kurz zusammenzuwerfen. Es sind auch nur ein paar Tage, von daher ist es überschaubar, was man mitnehmen muss und wir sind nicht so weit weg, dann geht's.
Kai Behrmann
00:02:08
Genau, das ist dann ja fast noch so dicht, dass man im schlimmsten Fall auch nochmal nach Hause fahren könnte, wenn man was vergessen hat, oder?
Thomas B. Jones
00:02:15
Ja, genau, also kurz eine halbe Stunde hinher, das geht, dann unterwegs beim Bäcker was holen, dann hat man sogar noch was Sinnvolles getan, obwohl man nur was vergessen hatte. Das würde schon hinhauen, ja.
Kai Behrmann
00:02:26
Ja, und das Gute ist, dass man mittlerweile wieder verreisen kann, egal ob in die nähere Umgebung oder auch weiter weg. Das war damals ein bisschen anders, als wir vor fünf Jahren das besagte Video in den Weinbergen aufgenommen haben. Das war damals eine ganz besondere Zeit. Wie erinnerst du dich an den Moment und vielleicht auch ein bisschen Kontext zu geben, was wir da aufgenommen haben?
Thomas B. Jones
00:02:54
Ja, das war Sommer 2020, nachdem wir eine Weile alle ein bisschen enttäuscht waren, wie es so läuft generell und die Zukunft unsicher war. Ich mag es nicht ganz so Rehashen, dass du nochmal alles durchleben musst und ihr direkt Flashbacks bekommt. Aber ich kann mich gut daran erinnern, als wir das Video aufgenommen haben, saßen wir in Esslingen, in den Weinbergen, da die Kamera aufgebaut. Wenn ich es vergleiche, ich war jetzt am Wochenende auf einer Videoproduktion hier und habe, glaube ich, jeden Tag 13 Stunden irgendwie irgendwas mit Video gemacht. Wie unfassbar viel simpler mein Setup vor fünf Jahren war, wie viel leichter das durch ein Weinberg zu tragen war. Und es hat trotzdem funktioniert. Da muss ich mal noch ein bisschen in mich gehen in den nächsten Tagen und darüber nachdenken. Aber was wir gemacht haben, ist ein kleines Video aufgenommen, um unseren ersten Abenteuer-Reportage-Fotografie, damals hat es den Namen bekommen, unseren ersten Kurs zu bewerben. Ich weiß, wir saßen in diesem Weinberg und hinter uns kam hin und wieder mal so ein Weinbauer auf so einem Traktor vorbeigefahren oder es lief jemand durch einen seiner Weinberge durch. Und man zuckte so zusammen, weil man durfte eigentlich nirgendwo zusammen hingehen und nichts machen. Und es war auf jeden Fall eine ziemlich schräge Zeit, aber mit genug Abstand sieht man ja irgendwann mehr und mehr die positiven Seiten, die auch aus mancher Tragödie dann doch am Ende übrig bleiben. Und die positiven Seiten sind wirklich dieses Abenteuer-Reportage-Fotografie, was wir da bei abendlich Maultaschenessen zusammen beschlossen hatten, in einem Biergarten damals gesessen, darüber geredet, was man denn machen könnte, statt der Pläne, die wir hatten. Und so ist es in einer relativen Hauruck-Aktion, Abenteuer-Reportage-Fotografie, geworden und. Wir haben damals gesagt, okay, die Art und Weise, wie wir fotografieren, das ist doch eigentlich eine gute Idee. Wollen wir das nicht anderen Leuten zeigen? Und ich glaube, das jetzt so retrospektiv nach fünf Jahren betrachtet, die Idee hatten zwischenzeitlich noch andere. Aber bei dem Thema, glaube ich, hat uns wirklich geholfen, dieses First to Market, wie man es so schön sagt. Wir waren die Ersten, die mit dem Produkt am Markt waren. Und diese Reportagefotografie, die Methodik dahinter, dieses Visual Storytelling und alles, was drum geht, das sind ja jetzt nach fünf Jahren irgendwie geflügelte Worte geworden zum Teil. Es gibt einige Bücher dazu, auch eins von uns. Aber ich glaube, da haben wir wirklich, wirklich nicht genau am Puls der Zeit gelebt, sondern ich glaube, wir haben den Puls mitgegeben an die Zeit, um das Thema überhaupt noch mehr in den Mainstream zu rücken. Ohne uns jetzt großartig zu loben, aber ich glaube schon, dass einige danach auf den Zug mit aufgesprungen sind oder auch die Macht hinter den Werkzeugen einfach erkannt haben und es weitergeben wollen. Und unser damaliges Ziel war mit einem lustigen kleinen Clip, wenn mir die Zeit irgendwie reicht, ich verschiebe es packen noch nach hinten und ich gucke mal, ob ich den Clip noch finde. Vielleicht können wir den in den Shownotes nochmal verlinken. Ein Clip mit lustiger Musik, tolle Art Direction, alles ein bisschen im Zufall überlassen. Und wir haben damals ein Kurskonzept skizziert, ich würde es wirklich nur skizziert nennen, wie wir uns vorstellen, dass wir euch da draußen Einblick geben könnten in unsere Methodik, unsere Art und Weise, unsere Gedanken hinter der Fotografie und was andere damit anfangen können. Es war aber auch ein bisschen, wie sagt man, nicht ein Himmelfahrtskommando, das wäre noch schlimmer, aber ein Schuss ins Blaue auf jeden Fall, weil wir so früh dran waren, wussten wir auch gar nicht, ob es was wird, ob das auch außer uns irgendjemanden interessiert, was wir da zu erzählen haben.
Kai Behrmann
00:06:56
Ja, dann bin ich gespannt, ob du den Clip noch findest. Und ja, wenn es so sein sollte, dann freut euch, dann schaut euch da gerne auch nochmal diesen Clip an. Mir ist immer noch diese Melodie im Ohr, die wir dafür gesucht haben. So ein richtiger Ohrwurm war das, dieser Jingle. Du hast ihn eben auch schon mal wieder gesummt. Also ja, da ist so ein kleiner Flashback, der da eingesetzt hat. Ja, was du gesagt hast. Also für mich ist immer das Schönste, wenn wir live in Kontakt mit Menschen kommen, in unseren Workshops oder in den Einzelcoachings und dann hören, dass wir mit den Ideen, die wir nach draußen getragen haben, mit den Methodiken, die wir vermitteln, da etwas angestoßen haben und für Aha-Effekte sorgen bei den Fotografen und Fotografen da draußen. Und genau das passiert, was wir uns gewinnen. Was du gesagt hast. dass wir rausgehen, vor der eigenen Haustür schauen, welche Geschichten gibt es da und die Fotografie ein Stück weit weg vom Einzelbild denken hin zu Geschichten mit mehreren Bildern. Also so ein bisschen ausweiten und was auf den ersten Blick vielleicht nach mehr Komplexität klingt, aber denke mal, wenn man sich da einmal mit beschäftigt hat, Was hinter diesem Buzzword Visual Storytelling, heute sind ja alle Storyteller, Geschichtenerzähler, was da genau hinter steht und wie man das eben in seine Fotografie auch reinbringen kann, um im besten Fall dann stärkere Bilder zu machen, die für schönere und noch lebendigere Erinnerungen sorgen.
Thomas B. Jones
00:08:35
Ja. Dieses für schöne Erinnerungen sorgen, ich glaube, das war sicherlich so ein Treiber auch in der Zeit. Ich meine, ohne jetzt in die tiefen Psychologie zu gehen, aber ich meine, wenn ihr euch an 2020 ganz kurz zurückerinnern wollt, da gab es ja jetzt nicht so den rosigen Ausblick, kein Mensch wusste, also manche schon, aber irgendwie wir wussten nicht so richtig, okay, was ist jetzt mit dieser Pandemie? Nach dem ersten Schock war dann ein bisschen Sommer angesagt und man durfte wieder raus, man durfte irgendwas machen. Aber ist jetzt jeden Winter einfach so sechs Monate Isolation angesagt? Bleibt es so? Also die Ängste waren ja groß bei den Menschen und es wusste ja keiner so richtig, was wird? Also bleibt es so? Wird es besser? Passiert das jetzt einfach alle paar Jahre? Also ist es eine Jahrhundertpandemie, die erste, die jetzt alle fünf Jahre kommt? Also war es immer noch nicht, also ich klopfe auf meinen Holztisch nicht, dass ich hier was verschrei, aber schöne Erinnerungen haben war sicherlich zu dem Zeitpunkt auch die Sehnsucht bei den Menschen, bei uns auch. Wir wollten ja nach New York in dem Jahr zum Beispiel, was natürlich nicht geklappt hat. Und ich glaube, das kam dann für uns in dem Fall gut zusammen. Also unsere Idee, wie kann man schöne Erinnerungen festhalten, die Menschen wollten schöne Erinnerungen haben und diese festhalten, das hat sich, glaube ich, ganz gut getroffen zu der Zeit. Ja.
Kai Behrmann
00:10:00
Man sagt ja häufig, dass man die Dinge, die man lernen möchte, am besten lernt, wenn man sie anderen vermittelt. Und das haben wir jetzt fünf Jahre gemacht in verschiedenen Formaten, online, in Präsenz, in Workshops. Wenn du mal so zurückschaust auf diese Jahre, was hast du in diesen Jahren über Visual Storytelling, über deine Art der Reportagefotografie gelernt?
Thomas B. Jones
00:10:26
Unendlich viel tatsächlich. Also ich glaube, als wir, ich, angetreten sind bin, dieses Abend der Reportagefotografie zu machen, bestand der größte Teil meiner Erfahrung und wo ich es gelernt habe aus diesen Hochzeitsreportagen, gelegentlich andere kleine Reportagen. Aber das war der große Stamm an Wissen, den ich hatte, was ja schon narratives Storytelling ist mit ein Stück Inszenierungen. Drin, aber auch ein bisschen mit Scheuklappen auf ein Thema einfach. Also diese Hochzeitsreportage, die ich ja sehr gerne gemacht habe und bis heute eigentlich auch gerne mache, nicht mehr in dem Ausmaß allerdings. Was ich aber auch schnell gemerkt habe, und zwar, Als wir dann die ersten Buchungen hatten und es auch mal darum ging, okay, wie könnte denn der Inhalt aussehen oder wie sieht er genau aus, so muss man sagen. Eine Idee hatten wir ja schon, aber wie gestalten wir ihn aus, habe ich schnell gemerkt, dass es da noch sehr viel mehr gibt, als ich bisher gewusst habe, dass ich jetzt aber auch wissen möchte. Und das wollte ich dann natürlich auch weitergeben. Und für mich hat sich in den fünf Jahren immens viel getan nochmal in meiner Fotografie, vor allem in der Routine, wie ich dann solche Storys mittlerweile erzählen kann und wie spontan ich das manchmal ohne Vorbereitung auch oder minimale Vorbereitung machen kann, um trotzdem an gute Geschichten ranzukommen. Und ich würde fast behaupten, es liegt daran, dass ich nicht mehr so viele Hochzeiten mache. Also ich habe dieses Jahr drei fotografiert, das ist sehr überschaubar. Das waren alles über alte Empfehlungen, Bekannte irgendwie, wo ich es ein bisschen als Gefallen auch gemacht habe. Also ich bewerbe es ja an keiner Stelle mehr. Das macht mir immer noch brutal viel Spaß. Die hat sich aber auch geändert, die Fotografie habe ich gemerkt. Also für mich hat es sich auch ein bisschen geändert. Aber stattdessen mache ich halt andere Reportagen, sei es in meinem Berufskontext oder auch freie Dinge, die ich mache. Die haben jetzt da ganz klar den größeren Teil und entsprechend hat sich geändert, wie ich meine Storys auch erzähle. Zum Teil freier, zum Teil zielgerichtet, aber mit anderen Zielen. Also wenn das jetzt darum geht, keine Ahnung, eine Event-Reportage für eine Firma zum Beispiel zu machen, Dann ist das Ziel natürlich ganz anderes, als wenn ich jetzt eine Hochzeit fotografiere oder wenn ich ein Thema bearbeite, wo ich jetzt irgendwie Spaß dran habe. Also eine der letzten Aktionen, die ich jetzt hatte, ich habe relativ spontan einen Bootsbauern, Bootsbauer nennt man den, glaube ich, also der alte Boote restauriert oder auch manchmal neue baut. Am Bodensee begleitet. Nur für zwei, drei Stunden waren wir bei ihm. Und das war eine relativ spontane Hauruck-Aktion. Aber ich habe gemerkt, wie ich da einfach auf einen Erfahrungsschatz jetzt zurückgreifen kann bei solchen Sachen. Also während ich das fotografiert habe, musste ich direkt an unsere gemeinsame Mini-Reportage aus BJ denken bei den Glasbläsern zum Beispiel. Das war ja auch so eine Hauruck-Aktion. Wir waren da vielleicht eine Stunde drin. Ich weiß es gar nicht mehr. Wenn überhaupt eine Stunde und da haben wir noch viel mit dem Chef geredet, um das da irgendwie festzuhalten, aber ich habe da viel gelernt und es ist so ein bisschen wie Autofahren geworden. Also während ich vor fünf Jahren noch viel nachdenken musste, ist es jetzt sehr viele Automatismen, was gut ist, Routine, dass ich einfach genau weiß, was ich mache, was ich machen muss, wo ich stehen muss, wie ich meine Elemente runterkriege in meinen Geschichten. Wie ist es bei dir? Du hast ja wirklich gelernt, aber du hast ja auch, sage ich jetzt mal so, haue ich mal als Behauptung raus, in den fünf Jahren noch was dazugelernt.
Kai Behrmann
00:14:15
Das hoffe ich, das hoffe ich. Ja, ich komme ja aus dem Journalismus und war da mit der geschriebenen Reportage ja schon vertraut und da gibt es sehr, sehr viele Parallelen auch, also wie man methodisch an etwas herangeht, eine Geschichte zu erzählen, ob das jetzt mit Worten ist oder dann in unserem Fall mit Bildern. Die Grundprinzipien dahinter, die sind ja ähnlich und man kann aus allen Bereichen etwas Und das ist für mich auch so die Erkenntnis aus den letzten Jahren, dass dieses Storytelling Die für viele nach einem Wort klingen oder nach etwas, wo sie sich selber nicht drin sehen in dieser Rolle als Geschichtenerzähler. Und dabei sind wir alle, egal ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, ständig dabei, Geschichten zu erzählen. Unsere ganze Welt funktioniert in Geschichten, die Wirtschaft funktioniert über Geschichten, Dinge, an die wir glauben, ob das Geld ist, Werbung. Wir sind umringt von Geschichten und dahinter zu blicken und diese Mechanismen zu verstehen in dieser Beschäftigung, die wir so intensiv gemacht haben jetzt in den letzten Jahren, das ist so etwas mit dieser Brille des Geschichtenerzählers durch die Welt zu gehen und die Narrative dahinter zu erkennen, das macht unheimlich viel Spaß. Ich schaue Filme mittlerweile mit einer ganz anderen Brille. Und ja, ich glaube, das ist auch so ein bisschen dieser Schalter. Wenn der einmal umgefallen ist, dann hilft das auch enorm bei der Reportage. Du hast es angesprochen. Erfahrung ist natürlich ein Schlüssel. Je häufiger man etwas macht, umso mehr verfestigt sich das Ganze. Aber diese Methodiken dahinter am Anfang einmal kennenzulernen, so ein Gerüst an der Hand zu haben, an dem man sich orientieren kann, wie baue ich eine Geschichte auf, dass sie schlüssig ist. Weil ich kann natürlich eine Geschichte erzählen, aber wenn sie nicht auf den Punkt kommt, dann sind die Zuhörer, die Betrachter auch ganz schnell wieder weg. Die Kunst besteht dann mit der Erfahrung dahin zu kommen, dass ich immer präziser werde, immer zielgerichteter meine Fotografie machen kann. Und ich glaube, dass immer dieser Schärfungsprozess, das ist etwas, an dem ich jetzt stark auch immer noch bei mir selber arbeiten muss.
Thomas B. Jones
00:16:40
Du hast gerade das mit den Filmen angesprochen, da ist es mir auch so krass aufgefallen, wie sehr sich der eigene Blick ändert. Manchmal auch zum Schlechten, also ich habe so das Gefühl, wenn ich Filme sehe, die mich jetzt nicht ganz so brennend interessieren oder die mich einfach nicht abholen, nicht greifen, dann fange ich noch mehr an zu analysieren. Das ruiniert den Film dann komplett. Also dann ist es ganz vorbei, dann passe ich da gar nicht mehr auf, sondern analysiere wirklich Licht, Kameraperspektiven, Struktur, Abfolge von Schüssen und so weiter. Und dann verliert mich der Film meistens gänzlich. Aber auch bei Bildern ist es bei mir so, dass ich sehr viel analytischer solche Bilder betrachte. Also ich habe gestern oder vorgestern, irgendwann in den letzten Tagen kam das Fotografie-Magazin bei mir wieder reingeflattert. Das ist so eines der wenigen Magazine, die ich noch abonniert habe. Und habe das aufgemacht und so ein bisschen durchgeblättert. Und ich schaue da die Bilder heute mit anderen Augen an, definitiv. Auch wenn ich in einem anderen Magazin, also journalistischen Magazine, irgendwo Bildgeschichten mir anschaue. Blicke ich da heute ganz anders drauf, analysiere Bilder auch mit anderen Augen. Was zum einen sicherlich darauf zurückzuführen ist weil du und ich uns einfach weiterentwickelt haben, weil wir selbst, bessere Geschichtenerzähler, visuelle Storyteller geworden sind ich glaube aber auch weil wir so viele Bildbesprechungen gemacht haben, weil wir Bilder ja wirklich, sehr viele Bilder analysiert haben und ich ertappe mich einfach immer wieder dabei, wie ich diese Brille aufsetze diese Bildbesprechungsbrille dass ich mir ein Bild anschaue, und mir überlege, okay, was war die Situation? Also unabhängig von der Geschichte, die mir das Bild erzählt hat. Das ist dieser Perspektivwechsel bei mir im Kopf dann. Das ist die Geschichte, die ich dieses Bild erzählen will. Das ist die Emotion, die ich dieses Bild erzählen möchte für die normalen Betrachtenden, die das anschauen. Und dann setze ich meine Bildbesprechungsbrille so ein bisschen auf und schaue mir an, okay, wie ist das Bild aufgebaut? Wie ist es entstanden? Wo stand der Fotograf, die Fotografin in Relation zum Motiv, was ist passiert vielleicht um das Motiv, wie hätte man das Motiv oder die Geschichte besser ins Licht rücken können und und und und und dann fange ich so eine Analyse an und das habe ich früher definitiv nicht gemacht also das ist was, was aus den fünf Jahren definitiv erst entstanden ist, dass ich so, analytisch auf Bilder drauf schaue ja.
Kai Behrmann
00:19:21
Früher haben wir es vielleicht ein bisschen unterbewusster gemacht. Ich ertappe mich immer wieder dabei und ich mache aktuell sehr viel Archivarbeit. Ich habe mir mal die Zeit genommen, auch ganz, ganz weit zurückzuschauen und bei den Bildern, die vor 10, 15 Jahren entstanden ist, in der Summe oder in der Zahl sind das keine Bilder, wo ich heute sagen würde, auf dem Level fotografiere ich. Aber es waren immer mal wieder auch Bilder dabei, wo ich schon so einen gewissen Stil, so einen gewissen Reportagestil erkannt habe, ohne ihn dann konsequent eben auch durchgezogen zu haben, weil ich damals die Methodik noch nicht kannte und das Denken in unterschiedlichen Bildtypen, unterschiedliche Perspektiven mir zu suchen und dieses Denken, wenn ein Protagonist da ist, an diesem Protagonisten dran zu bleiben, ihn zu zeigen in der Arbeit, was er tut, Aber ihn auch versuchen zu charakterisieren darüber, was ihn ausmacht in Bezug auf seine Kleidung, in Bezug auf die Art und Weise, wie er aussieht, wie er sich gibt. All diese Dinge, die so unterbewusst da sind. Ich glaube, das ist auch bei uns allen, die wir fotografieren, so, dass immer wieder diese Bilder herausstechen oder einzelne Bilder herausstechen. Aber mit der intensiveren Beschäftigung, auch mit der Analyse, was du gesagt hast, diese Bildbesprechung, die wir mit anderen machen, aber auch in der Beschäftigung mit den eigenen Bildern, das unheimlich hilft, diesen eigenen Stil, diesen eigenen Reportageblick zu schärfen für die eigenen Bilder auch.
Thomas B. Jones
00:20:56
Jetzt haben wir gerade über Bilder von anderen gesprochen. Wie ist es denn bei dir mit deinen eigenen Bildern? Bist du da kritischer geworden? Bist du zu kritisch geworden? Bist du noch zu wenig kritisch? Wie siehst du es?
Kai Behrmann
00:21:09
Vielleicht ein Mix aus allem. Manchmal vielleicht zu kritisch, aber dann hilft auch wieder der Austausch mit anderen, mit Kollegen, deren Meinung man schätzt. Oder wenn wir uns mal austauschen, einfach einen Blick von außen zu bekommen. Um dann, was ja häufig passiert, dass wir zu emotional verbunden mit Bildern sind, um einmal so diese Ebene wegzubekommen. Das ist, glaube ich, immer ganz, ganz wichtig, den nüchternen Blick auf das Bild zu werfen und dann sich auch immer zu fragen, in welchem Kontext ist dieses Bild wichtig. Wenn es jetzt ein Bild ist, was mich berührt und wenn ich es anschaue, was exakt das ausflößt, was ich mit diesem Bild verbinde, mich zurückversetzt in diese Situation. Wenn das Bild all das erfüllt, aber kein anderer das da drin sieht, dann ist es trotzdem ein wertvolles Bild für mich selber. Aber wenn es jetzt ein Bild ist im Rahmen einer Reportage, die ich mit dem Ziel veröffentliche, um anderen eine Geschichte zu erzählen, mit einer bestimmten Botschaft, die ich dahinter verortet habe, dann muss das Bild auch bei anderen was auslösen. Dann funktioniert es in dem Kontext wahrscheinlich nicht so gut. Und ja, das sind so Dinge, die ich beobachtet habe und auch... Schon, aber insgesamt würde ich sagen, ich werde kritischer mit den eigenen Bildern. Das ist, glaube ich, auch ganz gut, wenn man da versucht, immer die Latte Stück für Stück ein bisschen weiter hoch zu legen, um sich da zu verbessern in dem Rahmen oder innerhalb der Ziele oder der Richtung, die man sich selber gegeben hat für sich und seine Fotografie. In einer der letzten Podcast-Folgen habe ich ein Interview mit dem Street-Fotografen Jens Grauer geführt. Und der hat dabei ein Konzept vorgestellt, das haben auch andere schon verfolgt, ich glaube unter anderem früher auch Thomas Leuthardt ist so vorgegangen oder Siegfried Hansen macht das ebenso. Die haben alle so einen Ordner von 100 Bildern, also die besten Bilder, die sie gemacht haben oder sagen, das ist so die Messlatte, an der ich mich messen möchte. Und dieses Top-Shot-Portfolio, wenn da ein neues Bild dazukommt, dann muss eins gehen, um so kontinuierlich die Messlatte immer höher zu legen. Das finde ich, habe ich in der Form jetzt so strikt noch nicht umgesetzt. Also ich habe noch nicht diesen destillierten Katalog aus 100 Bildern, aber ich habe schon so drei, vier Bilder immer im Kopf, die ich so als Referenzbilder habe. Und ob das jetzt im Bereich Porträt oder Aktion ist, also verschiedene Situationen dann auch jeweils, Street oder Reportage auch nach Genres. Und ich glaube, das ist schon hilfreich, wenn man so ein bisschen denkt.
Thomas B. Jones
00:24:06
Das ist ein guter Ansatz, glaube ich, seine... Eigene Arbeit kontinuierlich zu verbessern, mit so einem Ordner zu arbeiten. Aus zwei Gründen. A, man muss endlich mal sich mit seinem Archiv auseinandersetzen und diese 100 Bilder überhaupt zusammentragen. Und das bringt immens viel. Also klar, auch wir beiden werden nicht müde zu sagen, geht raus, fotografiert. Das macht euch tatsächlich besser. Komma, aber. Das eigene Archiv ist auch ein sehr wertvoller Schatz, mit dem man arbeiten sollte. Und ich glaube, diese Vorbereitung dafür, so 100 Bilder zu sammeln, das ist eine gute Idee. Das ist nicht zu klein, nicht zu groß. Und daran dann kontinuierlich zu arbeiten, bringt einen auch wirklich weiter in der eigenen Fotografie. Ich stecke ja gerade in so einem Archiv-slash-Portfolio-Projekt drin. Ich versuche alle Bilder, also mein Ziel ist eigentlich die letzten zehn, das muss ich vielleicht noch ein bisschen eindampfen, aber was nicht so relevant ist, was vor zehn Jahren war, aber so die letzten fünf, acht Jahre endlich mal zusammenzufassen in einer Datenbank, wo ich es auch wirklich sichten kann. Und ich hatte da ein Ordner schon angelegt, der hieß einfach nur Portfolio, ha ha ha, für was? Und habe dann schnell gemerkt, okay, das ist vielleicht ein bisschen zu breit gefasst und habe den dann Streetportfolio genannt und habe zumindest mal angefangen, so einzelne Streetbilder reinzuziehen, die ich gut fand, aber vermutlich muss ich es noch. Entweder noch feiner oder unfeiner ziehen und es mit diesen 100 Bildern vielleicht machen, weil ich hätte mir da nur 10 oder 20 zugelassen, aber vermutlich ist es 100 die bessere Zahl, dann kann ich es wieder breiter fassen, das Ganze. Da muss ich mal schauen, ob ich das so in der Art anwähle. Das ist auf jeden Fall eine sehr gute Idee, glaube ich. Also auch zu sagen, okay, das sind 100, wenn eins dazu gehört, muss eins gehen, das ja, bewahrt einen, glaube ich, davor ist dann zu verwässern, dass es zu viel wird, dass es zu beliebig wird und man hat vielleicht dann auch den Anspruch tatsächlich wirklich zu suchen, okay, A, welches Bild kann hier rein und B, welches kann hier raus, weil es nicht nicht das Beste ist. Und dann, ja, trennt man sich vielleicht von diesen Darlings, die wir da gerne predigen, den Spruch Kill Your Darlings. Dass vielleicht für einen selbst irgendwie wichtig ist, das Bild aber in einem nach außen gerichteten Portfolio nicht so stark ist, wie es sein könnte. Mhm.
Kai Behrmann
00:26:31
Ja, es sind ja verschiedene Säulen, die da mit reinspielen. Also einmal die Fotografie selber rausgehen, Fotos zu machen, aber was du eben auch gesagt hast, wie wichtig das ist, sich mit dem eigenen Portfolio dann zu beschäftigen. Das ist ja etwas, wir beide vernachlässigen das sehr, sehr gerne. Wir machen lieber die Bilder, anstatt uns dann im Anschluss damit zu beschäftigen. Obwohl ich sagen muss, wir sind da beide besser geworden. Wir haben Fortschritte gemacht und sind da jetzt auch ein bisschen intensiver noch in der Auseinandersetzung mit dem, was wir da alles fotografiert haben. Aber ja, ich finde das enorm wichtig, sich die Zeit zu nehmen, auch am Rechner sich die Bilder anzuschauen oder nicht nur digital, sondern am Bildschirm, sondern auch auszudrucken, sich auf unterschiedliche Art und Weise mit den eigenen Bildern auseinanderzusetzen. Ich weiß nicht, du hast das ja auch gemacht, bei dir hängen zu Hause ein paar von deinen Bildern an der Wand. Ich habe das jetzt auch endlich mal geschafft, mir ein paar Bilder auszudrucken, die ich aufgehängt habe und einfach mal zu beobachten, was das mit einem macht. Diese Bilder zu unterschiedlichen Tageszeiten zu sehen, immer wieder dran vorbeizukommen, mal stehen zu bleiben. Man entwickelt ein viel innigeres Verhältnis mit den eigenen Bildern und schaut immer wieder auch mit eigenen oder mit anderen Augen drauf und entdeckt was Neues. Und ich glaube, das ist schade, wenn wir das mit unserer Fotografie nicht machen, wenn wir sie einfach digital irgendwo versauern lassen. Das Schöne ist wirklich, diesen Beziehungsaufbau über das Machen hinaus mit diesen Bildern zu pflegen.
Thomas B. Jones
00:28:22
Es ist halt, das ist das Problem digitaler Fotografie, glaube ich, das versauert halt alles auf Festplatten und man holt es nicht in die echte Welt rüber, in die sichtbare Welt rüber, wo man auch mal nicht nur sich eine Weile mit einem Bild beschäftigt, also digital, klar gucke ich mir das auch in die fünf Minuten am Rechner an, so ein Bild, wenn ich was dran bearbeite und so weiter, aber dann ist es weg und dann muss ich es auch nicht mehr sehen. Und ich glaube, wie du sagst, es kann eine ganz andere Wirkung entfalten, wenn ich nicht ein Bild nicht fünf Minuten einmal sehe, sondern jeden Tag, sei es nur fünf Sekunden, wenn ich dran vorbeigehe im Eingangsbereich. Also du kennst bei uns, wir haben diesen hässlichen Sicherungskasten bei uns im Haus direkt im Eingangsbereich hängen, der ist aus Metall und deswegen habe ich da mit ganz vielen Magneten ganz viele Instax-Prints hingehängt. Da hänge ich auch immer wieder mal so ein Reportagebild hin oder eins von meinen Street-Bildern oder auch hier im Studio und gehe ganz oft dran vorbei. Sicherlich habe ich mir andere Bilder in einer Sitzung länger angeschaut, aber wenn so ein Bild erstmal hängt und ich immer, immer wieder dran vorbei darf, zweimal am Tag mindestens, wenn ich das Haus verlasse und wenn ich wiederkomme. Sammelt sich da auch Zeit an. Und dann denkt man anders über die Bilder, man erkennt andere Dinge auf den Bildern, man sieht... Andere Dinge an den eigenen Bildern, die einem sonst nicht aufgefallen wären, weshalb ich so ein großer, großer Freund bin vom gedruckten Bild, um daran wirklich mit den Bildern zu arbeiten. Wir hatten ja dieses Open Table mit Sebastian Schröder, wo einfach mal so hunderte Prints zum Teil auf einem Tisch gelegt werden, um sie mal zu clustern, zu sortieren. Und das ist was, was ich mittlerweile ganz oft mache. Ich stelle es manchmal digital nach, aber der Prozess ist der gleiche und wenn es wirklich wichtig wird, wie zum Beispiel diese Ausstellung, die ich jetzt hatte Anfang des Jahres oder bis vor ein paar Wochen in Nürnberg, da drucke ich es dann wirklich, sage ich es nur 10 mal 15 aus und lege es mir hin. Weil dann kann ich es einfach nochmal besser anschauen, anders betrachten, liegen lassen, weggehen, mir einen Kaffee machen, zurückkommen, mit dem Kaffee in der Hand das anschauen, um den Tisch rumlaufen, andere Perspektiven einnehmen. Das macht nochmal einen Riesenunterschied auf jeden Fall.
Kai Behrmann
00:30:28
Ja, das macht auch den Unterschied oder man wird sich bewusst, dass wie viel Potenzial in Bildern auch stecken kann von einem Thema, das man fotografiert hat und dass je nachdem, mit welcher Brille man drauf schaut, unterschiedliche Geschichten auch möglich sind. Also man wird kreativ, wenn man die Bilder einmal auf, vor sich hat, hin und her schieben kann, die Sequenz ordnet, die Motive ordnet und je nachdem, wie man die Bilder eben zusammenstellt, ergeben sich ja Geschichten, die in den Nuancen sich unterscheiden, aber auch manchmal komplett andere Geschichten erzählen. Ein Thema, ich kann es dann mal abstrakter erzählen, ich kann den Fokus anders wählen. Du hast es jetzt ja selber auch gemerkt mit der Ausstellung, die du über Kuba zusammengestellt hast, beziehungsweise deine Kuba-Bilder, die jetzt in Nürnberg hängen als Ausstellung. Hast du nochmal oder aus dem Bildpool, der dir da zur Verfügung gestanden hat, hast du jetzt nochmal alles durchmischt und für eine andere Ausstellung in der Stadtbibliothek bei dir um die Ecke nochmal einen anderen Fokus gewählt, mehr mit dem Fokus auf die Kinder oder die Perspektive von Kindern, Dass Kinder in Deutschland einen Eindruck davon bekommen, wie Kinder auf Kuba leben. Also ja, von einer Reise kommt man mit ganz vielen Bildern zurück und mit unendlich vielen Geschichten. Und das finde ich immer auch das Spannende an diesem Storytelling, dass ich als Autor mir da... Das Recht nehmen kann, meine Geschichten immer wieder mal neu zu ordnen und zu schauen, was gibt das her, was ich fotografiert habe.
Thomas B. Jones
00:32:18
Ist auch wichtig, dass man das glaube ich macht. Also auch sich nochmal mit, auch da mit der Archivarbeit, sich mit den alten Geschichten, alt in Anführungszeichen, nochmal auseinanderzusetzen, vielleicht schauen, was könnte man noch draus machen aus dem ganzen Ding. Das hilft vielleicht auch die eigene Autorschaft in sowas zu erkennen, weil oftmals fotografieren wir Dinge auf eine Art und Weise oder mit einem gewünschten Ergebnis, weil wir glauben das sei das Ergebnis, das gesehen werden möchte, aber oftmals überlassen wir dann die Autorschaft an unseren Reportagen anderen also klar, wenn wir uns für ein Magazin fotografiert, da sitzt eine Bildredaktion dahinter, die haben auch, nicht nur ein Mitspracherecht, sondern die bestimmen oftmals, wenn ihre Bilder in Druck gehen. Und dadurch kann sich das Narrativ verändern, aber in dem Bereich ist auch das Einzelbild. Oftmals sehr viel stärker als in den Reportagen, die wir jetzt von dem Familienausflug machen. Weil da manchmal auch viel mehr Storytelling im Einzelbild steckt. Schlicht und ergreifend, was im privaten Umfeld nicht mit dem Druck, sag ich mal, macht auch vielleicht. Und es da auch nicht so in Anstein wichtig ist. Aber man kann in die Richtung auf jeden Fall arbeiten. Aber das Ding ist, es fängt ja bei so Kleinigkeiten an. Da bleibe ich zum Beispiel bei dieser Familienreportage. Ich kenne das von den Hochzeitsreportagen. Das ist ja eine, ich sage mal, da bin ich der verlängerte Arm der Familie, der diese Familienreportage macht, der einen schönen Tag im Leben der Familien festhält. So, ich bin aber ja definitiv ein Dritter, der von außen kommt. Ich nehme ja definitiv eine andere Perspektive ein. Ich versuche natürlich, die Perspektive der Familie einzunehmen. Versuche mich dann möglichst zu integrieren, mit allen per Du zu sein, ganz, ganz tief drin zu stecken, um eine Perspektive einzunehmen, die dem, der Perspektive der Familie entspricht. Nah dran, unmittelbare Nähe, die ganze Emotion, die auch da ist. Ich merke aber oftmals, dass ich gefühlt am Ende näher dran war, als die Bilder, die die vielleicht gemacht hätten. Weil da ist oftmals immer noch diese Denke, stellt euch doch mal kurz hier hin und dann steht irgendwie die Braut mit einem frisch angezogenen Kleid und der Brautmutter irgendwo in der Küche rum. Weil das jetzt halt gerade der Moment war, wo man das Bild jetzt machen wollte. Und dann haben sie es da halt gemacht. Aber dann stellt man sich hin, man steht nebeneinander und dann wird ein Bild gemacht. Das ist so eine Denke, ich weiß nicht, wo auch Film damals so viel teurer war wie jetzt, das kann ich kaum glauben, aber wo man wenig Bilder gemacht hat. Und es ist dann oftmals eher eine inszenierte. Idealisierte Erinnerung, die da geschaffen wird. Und ich will da gar keinen Vorwurf draus machen. Aber das ist die typische Art und Weise, wie viele Menschen fotografieren. Und was ich ja mit meinen Bildern mache, ist ja, also gerade bei den Hochzeiten, ist ja eine ungestellte Wirklichkeit darzustellen, aber auch trotzdem die Nähe zu bewahren. Und dann kommen oftmals Bilder raus, die viel mehr Emotionen erzeugen und viel, ich sag mal, schöner sind am Ende oder viel emotionaler sind, viel mehr Gefühle auslösen als so ein hingestelltes Bild. Das Ding ist aber, wir müssen halt lernen, was wir eigentlich mit den Bildern sagen wollen, weil auch ich könnte schnell die Falle tappen, die Leute irgendwo hinzustellen, jetzt machen wir ein schönes Bild und dann lachen alle und ich drücke dann ab. Aber das ist eigentlich nicht das, was ich machen möchte. Das ist nicht meine Handschrift in den Bildern. Das ist dieses Autorenschaft übernehmen für die eigenen Bilder. Wirklich eine Meinung zu haben, eine Idee zu haben, was erzählen zu wollen, also wirklich eine Aussage in den Bildern zu haben und das dann auch durchzuziehen und sich nicht unbedingt von außen reinquatschen lassen, sondern selbst auch mal ein Ziel zu verfolgen mit den Bildern, die man macht. Das heißt nicht, wenn die ganze Welt sagt, das sind schlechte Bilder, dann vielleicht nochmal drüber nachdenken, hat es vielleicht nicht unbedingt mit Autorenschaft, sondern mit Bildgestaltung oder sonstigem auch zu tun. Autorenschaft heißt aber halt, zumindest eine Geschichte erzählen zu wollen und es dann auch durchzuziehen, eine Geschichte auf eine gewisse Art und Weise zu erzählen mit diesen Bildern. Mhm.
Kai Behrmann
00:36:36
Ja und Autorschaft beinhaltet ja auch sich vielleicht, bevor man anfängt zu fotografieren, schon ein bisschen Gedanken darüber zu machen, was sind die Geschichten, die es wert sind, erzählt zu werden. Wir können ja einmal ereignisbezogen fotografieren, also auch in der Familie, wenn dann der 50. Geburtstag ansteht oder die goldene Hochzeit. Das sind ja alles so Dinge, da sind Kameras dabei, da soll fotografiert werden oder wird auch viel fotografiert, wo das ein Stück weit auch vorgegeben ist, wie die Geschichte verläuft. Natürlich hängt es dann immer auch davon ab von Dingen, die man nicht vorhersehen kann oder je nachdem, wie der Fotograf die Feier dann wahrnimmt und entsprechend dann zeigt. Aber Autorschaft beinhaltet ja auch darüber hinaus, sich zu überlegen, wie kann ich vielleicht auch mein Familienleben, ohne dass jetzt etwas Großes ansteht, fotografieren. Kleinigkeiten, das Frühstück am Morgen mit der Familie, ich weiß nicht, für wie viele das ein Thema wäre, einfach mal zu sagen, okay, jetzt ist Sonntag, wir frühstücken, wie läuft das ab? Jede Familie hat ja so seine Rituale, was es zum Frühstück gibt an bestimmten Wochentagen, was auf dem Tisch steht, wie lange man zusammensitzt. Wenn man kleine Kinder hat, dann geht es vielleicht noch ein bisschen mehr drunter und drüber. Aber auch solche Dinge mal festzuhalten, die jetzt nicht offensichtlich sind, ich glaube, darin besteht auch der Wert von diesem Reportage-Ansatz. Einfach mal zu überlegen, wie schön das wäre, wenn ich in zehn Jahren Bilder davon habe, wie so alltägliche Dinge in der Familie oder in der Partnerschaft verlaufen sind.
Thomas B. Jones
00:38:25
Ja, die kleinen Momente, an die man sich halt nicht unbedingt erinnert, weil sie vielleicht einfach schnell vergessen werden. Also das Beispiel, das ich den Brautpaaren immer gesagt habe, in der Vorbereitung morgens zum Beispiel, wenn alle versuchen, fertig werden zu dem Tag, an der Braut muss unendlich viel gemacht werden und so weiter. Klar macht da jemand mal eben einen Schnappschuss mittendrin und dann, wenn es fertig ist. Aber ich sage immer, wenn der Ohrring unter das Sofa drunter fällt und alle dann versuchen, diesen Ohrring unter der Couch vorzukramen, die Hände drunter, die Hintern in der Höhe, da macht niemand ein Bild, weil alle immer versuchen, diesen Ohrring zu kriegen. Ich mache da aber das Bild, weil es unendlich komisch ist. Also in dem Moment ist es blöd, dass der Ohrring da drunter liegt, aber schon in der Woche lacht man unendlich viel über dieses Bild. Und das ist die Chance, die wir ja als Fotografen haben, diese kleinen Momente zu bewahren, die man sonst vielleicht vergessen würde. Und das Erste dazu ist natürlich, die Kamera dabei zu haben und das Andere ist aber auch dann zu wissen, okay, wie fotografiere ich dann sowas? Also nicht den erstbesten Schnappschuss zu machen, es dabei zu belassen, sondern halt diesen Extraschritt zu gehen und einfach mehr festzuhalten, mehr zu erzählen, sich überlegen, was möchte ich eigentlich erzählen? Da sind jeden Tag im Alltag so viele Chancen auf tolle Bilder eigentlich, die wir halt oft leider liegen lassen eigentlich und nicht mitnehmen.
Kai Behrmann
00:39:47
Ja, und dann auch ein bisschen, du hast es gesagt, in unterschiedlichen Bildtypen zu denken, nicht nur dieses Detail mitzunehmen und dann, wenn wir in fünf Jahren draufschauen, fehlt uns ein bisschen der Kontext. Wir können uns nicht mehr so richtig, vielleicht haben wir eine vage Erinnerung noch, wie der Raum ausgesehen hat, aber immer wieder auch diese etwas weiteren Blickwinkel mal mitzunehmen, auch wenn man sich an die eigene Kindheit erinnert. Wie schön wäre das, wenn man da oder wie schön ist es, wenn man Bilder hat, die das ganze Kinderzimmer zeigen und nicht nur dann irgendwie die Playmobil-Burg, die man zusammengebastelt hat, im Detail vom Papa fotografiert, sondern wie hat es da drumherum ausgesehen? Wie sah die Bettwäsche aus? Was stand sonst noch in den Regalen drin? Das finde ich auch immer wichtig, da ein bisschen breiter zu denken und das lehrt uns ja die Reportagefotografie eben auch.
Thomas B. Jones
00:40:49
Ja, ich habe gerade das Bild vor Augen von der Lego-Burg, die bei uns zu Hause steht und wie viele Legos da drum herum liegen. Eigentlich will es da kein Bild davon machen, aber ich selbst jetzt in den paar Jahren, seitdem mein Junior auf der Welt ist, merke ich schon, wie wichtig es ist, so kleine, ich sage gar kleine Vignetten aus den, aus verschiedenen Situationen zu haben, um Dinge erinnerbar zu machen, die sonst vergessen werden. Und das passiert manchmal sogar im Hintergrund, dass da Dinge sind. Also wie hat das erste Bett ausgesehen? Wie war das Zimmer vor dem Umbau, bevor die Legos kamen und so weiter? Es lohnt sich da wirklich viele kleine Bilder zu machen und viele Momente festzuhalten, um, ja keine Ahnung, vielleicht auch da sogar so diese 100 besten Familienbilder, so ein Album anzulegen und sowas draus zu machen. Und versuchen sich selbst da zu pushen und zu challengen, da auch besser zu werden.
Kai Behrmann
00:41:40
Das finde ich auch immer wieder das Tolle zu sehen bei uns bei Abenteuer Reportage Fotografie von den Teilnehmern. Wir vergeben da ja auch regelmäßig Reportage Aufgaben so als Gedankenanstoß, als Impuls. Aber die Interpretation, da lassen wir natürlich dann auch entsprechend Freiraum und zu schauen, was für Ideen die Leute da kommen. Das finde ich ist auch immer wieder diese Autorschaft, die sich dann zeigt, wenn man da überlegt, wie kann ich so ein Thema interpretieren, auf meine Art und Weise, auf meine Situation adaptiert.
Thomas B. Jones
00:42:21
Ja. Es gibt ja so viel Spielraum auch im Geschichten. Also wir haben jetzt gerade von Familie gesprochen, aber wenn ich jetzt mal so zurückblicke auf die letzten fünf Jahre, was wir auch von den Teilnehmenden gesehen haben an Reportagen, also spannende Ortsreportagen, so ein Mix aus Event und Ort, also dass ein bestimmter Ort für einen bestimmten Jahrestag zum Beispiel interessant wird aus irgendeinem Grund, dass ich denke an so einen Denkmäler, vielleicht fällt es dir schon ein, ich will es keinen Namen nennen, wo Bilder zum Teil rauskamen, wo ich wirklich sage, das wäre mir im Leben nicht eingefallen, da hinzugehen, da Bilder zu machen und dann kommen da Bilder raus, die ich so, hätte ich es jetzt im Spiegel gesehen, hätte ich gesagt, ja klar, ist dieses Bild im Spiegel, weil das ist ein Weltklasse-Bild, Punkt. Also wie viele Bilder wir in den letzten Jahren gesehen haben von den Teilnehmern, danke dafür übrigens mal an der Stelle auch, wie viel wir dann in eure Leben Einblick haben durften, wie viel Vertrauen ihr uns da auch geschenkt habt schon über die letzten Jahre. und hoffentlich weiter schenkt. Was wir da Einblick hatten, das sind auch sehr viele, so viele schöne Erinnerungen da dabei, manchmal auch traurige Sachen dabei gewesen. Aber wirklich, ich bin so dankbar für jedes Bild, das ich da sehen durfte, für die vielen kleinen Momente, weil mein Horizont sich dadurch auch so erweitert hat. Und das ist auch so ein Learning vielleicht aus den letzten fünf Jahren. Auch wenn wir eine Bildbesprechung machen, wir lernen da was, wir erfahren aber auch sehr viel über die Welt. Also weil wir hoffentlich die Menschen zum Fotografieren begeistern, ist eines der Dinge, die wir zurückkriegen, ein größerer, tieferer Blick in die Welt. Du hast bestimmt auch so Bilder, die dir da jetzt einfallen, oder wenn ich das so sage.
Kai Behrmann
00:44:09
Ja, klar, auf jeden Fall. Also ich finde es immer wieder auch spannend zu sehen, wie sich so rote Fäden entwickeln. Wenn aus einer Reportage dann ein ganzes Thema wird, also zum Beispiel ein Teilnehmer, der sehr, sehr nah an Kulturschaffenden in seiner Heimatstadt oder seinem Wohnort drangeblieben ist. Aus einer Reportage ist dann jetzt ein ganzes Thema geworden, wo er regelmäßig hinter die Kulissen von Theatern, von Kulturveranstaltungen schaut und das finde ich ist so faszinierend. Also jede Geschichte an sich ist vielleicht so ein Schlaglicht, was man mal kurz auf etwas wirft, aber wenn man dran bleibt, dann bekommt es noch eine ganz neue Ebene und es erscheint dann in einem größeren Kontext. Und dafür gibt es mehrere Beispiele, wo einfach Teilnehmer durch Zufall vielleicht manchmal auch in irgendetwas reingerutscht sind und dann einfach dranbleiben und dann unheimlich Interesse, Neugier, Spaß entwickeln, um dann immer wieder den nächsten Schritt auch zu machen. Und da ist ja die Kamera prädestiniert dafür, uns eben in solche Bereiche zu bringen, in die wir normalerweise vielleicht gar nicht reingekommen wären. Also dieses berühmte Bild von der Eintrittskarte, die eine Kamera ist, einfach unserer Neugier zu folgen.
Thomas B. Jones
00:45:38
Mhm. Ja, das ist vielleicht doch ein gutes Stichwort auch. Also es ist die Eintrittskarte für das Unerwarte, so eine Kamera. Ein Feedback, das ich aber auch schon bekommen habe, ist natürlich dadurch, dass Leute die Kurse, also sei es die Workshops, der Videokurse oder was jetzt auch so gemacht haben in den letzten Jahren, Aber das ist für viele, die wollten eigentlich was über Fotografie lernen und sahen sich plötzlich mit einer Hausaufgabe konfrontiert, dass sie etwas fotografieren sollten, mussten dann in großen Anführungszeichen rausgehen und etwas fotografieren. Und auch wenn das den größten Widerstand erstmal für Ursprung hat, kamen viele dann wirklich glücklich zurück, rausgegangen zu sein mit einer Aufgabe, um etwas zu fotografieren, weil sie es sonst vielleicht nicht gemacht hätten. Also es ist nicht nur eine Eintrittskarte für das Unerwartete, sondern vielleicht auch ein Aufgabenschein für das Unerwartete, dass man überhaupt in dieses Unerwartete hinkommt, weil, das sage ich ja auch ganz gern, daheim auf der Couch entsteht keine gute Street-Photography, da lässt sich aber gut drüber meckern. Aber dann rauszugehen und sei es auch manchmal vielleicht Dinge zu fotografieren, auf die man nicht unbedingt gekommen wäre, kann einer immens weiterbringen, glaube ich. Ich sehe mich ja auch manchmal tagtäglich mit Dingen konfrontiert, die ich fotografieren oder filmen muss, das ich vielleicht für mich selbst nicht gemacht hätte. Aber ich komme eigentlich immer mit positiven Eindrücken dann zurück, weil ich was Neues gesehen habe, weil ich neue Menschen kennengelernt habe. Und ich glaube, da ist das, was wir in den letzten Jahren gemacht haben, hoffentlich für viele auch so eine geschenkte Eintrittskarte gewesen, die sind einfach genommen und damit losgelaufen sind.
Kai Behrmann
00:47:23
Ja, so einen kleinen Schubser braucht man manchmal, um den inneren Schweinehund zu überwinden, wenn es dann auch ein bisschen unangenehm wird. Es ist ja auch nicht immer nur die Fotografie selber oder das Bildermachen oder das Wissen, wie komponiert man ein Bild möglichst ästhetisch, sondern einfach erstmal auch in diese Situation hineinzukommen, in denen man Bilder machen kann. Das ist ja auch erstmal so ein Schritt. Also wir haben es ja, so unsere Anfänge gemeinsam in BJ, die Reportagen, die wir gemacht haben, haben wir schon oft drüber gesprochen, einfach in so eine Glasbläserei reinzugehen und dann erstmal zu schauen, mit wem muss ich hier sprechen, um dann in den Innenraum, wo die Action passiert, reinzukommen und dort auch fotografieren zu dürfen. Oder wenn ich mich im Ort umschaue, wenn es da einen Handwerker gibt, den ich gerne mal protektieren möchte oder bei seiner Arbeit fotografieren möchte, dann erstmal anzufragen und in diesen Kontakt zu kommen. Also das ist auch für mich, wenn ich so drauf schaue auf die Fotografie, gut, das fotografische Handwerk sollte schon irgendwo vorhanden sein, aber alles was Technik betrifft, Ein Stück weit auch dann die Komposition, die Bildgestaltung, all das sind Dinge, die zwar relevant sind, aber viel wichtiger ist es eben auch andere Fähigkeiten zu entwickeln, Wie einfach Richtung Psychologie gehen? Wie interagiere ich mit Menschen? Wie komme ich so rüber, dass man mir nicht die Tür ins Gesicht schlägt und sagt, nee, bleib draußen mit deiner Kamera? Das finde ich immer wieder auch sehr, sehr spannend zu sehen und sich auch mit diesen Dingen zu beschäftigen, die jetzt nicht unmittelbar mit dem zu tun haben, was wir unter Fotografie verstehen.
Thomas B. Jones
00:49:11
Mhm. Ja, also es ist ja so eine, Fotografie ist ja nur ein Teil des Ganzen. Also diese Interaktion mit Menschen ist ja wirklich, also in meiner Fotografie zumindest, was einen großen Teil darstellt, oder was ein großes Bonus, großes Add-on, wie wir mal kurz nennen. Das kommt manchmal mit, obwohl man das vielleicht auch gar nicht möchte. Also auch schon in der Street-Photography, wenn man auf den Straßen unterwegs ist und sich wirklich halt dazu zwingt manchmal rauszugehen und zu fotografieren, läuft man doch irgendjemandem über den Weg, lernt jemanden kennen, kommt mit jemandem ins Gespräch und auch das ist dann eine Bereicherung für einen selbst. Und da ist man eben auch nur hingekommen, weil man fotografieren gehen wollte. Und vielleicht kommt man mit gar keinem guten Bild zurück, aber hat jemand ein interessantes Kennen gern und kommt so vielleicht zu einer anderen Bildgeschichte, die man mal machen kann. Also das ist für mich nach wie vor ein großer Treiber, warum ich das mache, das Ganze. Ich habe diesen Bootsbauern zum Beispiel erwähnt. Ich meine, ich will nicht sagen, dass ich jetzt viel über Restauration und Bau von Booten verstehe. Aber auch in den zwei, drei Stunden, die ich da vor Ort war, habe ich ja Fragen gestellt, habe Wissen aufgenommen, habe was über ihn erfahren, über seine Familie erfahren, über den Beruf erfahren, über Boote erfahren, weil der auch sehr gesprächig war. Aber das macht mir ja Spaß. Ich stelle ja gerne Fragen, ich höre ja gerne zu. Ich bin ja wirklich neugierig und interessiert. Und ich habe jetzt schon Ideen, was könnte man denn noch alles fotografieren? Deswegen ist es so eine Bereicherung für mich, dieses Fotografieren, weil es nicht nur, mir geht es nicht nur um das Bild, es geht auch um das Zwischenmenschliche ganz oft.
Kai Behrmann
00:50:56
Du bist ja auch viel unterwegs gewesen,
Thomas B. Jones
00:50:59
In anderen Ländern zum Beispiel, auf Reisen und so weiter, da spielt das ja auch eine Rolle für dich, also du gehst ja auch nicht nur hin, um zu sagen, ha, jetzt habe ich ein paar Bilder, schnell nix wie weg hier, dir geht es ja auch um mehr.
Kai Behrmann
00:51:12
Ja, auf jeden Fall. Also ich habe jetzt gerade mir wieder auch ein paar Bilder aus Kuba angeschaut, auch von meiner ersten Reise. Und für mich war das so ein bisschen auch die Initialzündung, glaube ich, in dem Umfeld in die Reportage reinzukommen oder auch zu spüren, dass ich nah an Menschen rangehen kann, weil eben diese Herzlichkeit, dieses Unkomplizierte dort zu spüren war ich. Und das funktioniert natürlich auch in Deutschland, aber da ist die initiale Hürde vielleicht ein bisschen größer und man kommt nicht so leicht in Kontakt mit Menschen. Und für mich war das damals dieses wichtige Aha-Moment, wo ich gemerkt habe, ja, es ist möglich, ich kann nah an Menschen rangehen. Ich fotografiere seitdem ja auch mit relativ weitwinklig, Bereich 23, 35 Millimeter, Was eben auch mich dazu zwingt, nah an meine Motive ranzugehen und natürlich kann man auch Reportagen mit anderen Brennweiten machen, aber ich finde für mich persönlich hat es eben diesen Vorteil, dass ich nicht nur die Nähe in meinen Bildern zeigen kann, dass sich die dort ausdrückt, sondern dass ich für mich auch als Fotograf das Gefühl bekomme, ich bin mittendrin in der Situation, ich interagiere mit den Menschen und ich bin ihnen ganz nahe. Das ist für mich in meiner Art der Fotografie das Wichtige.
Thomas B. Jones
00:52:49
Ja. ähm, wir, nehmen das ja heute nicht aus rein nostalgischen Gründen aus, wenn ich das mal so sagen darf ähm, wir blicken zwar ganz bewusst zurück also ich fand es einen interessanten Rückblick ähm, auch das was wir gemacht haben, aber ähm, ich will jetzt nicht sagen, dass wir die Greatest Hits anspielen wollen, aber sowas ähnliches haben wir ja schon auch ein bisschen vor ähm, ähm magst du ein bisschen was über unsere Pläne erzählen die wir für dieses Jahr noch haben.
Kai Behrmann
00:53:27
Ja, wir sind ja ständig dabei, uns auch selber zu hinterfragen und zu überlegen, wie können wir unsere Inhalte möglichst effektiv auch vermitteln. Das ist unser Ansatz, den wir bei allem, was wir machen, verfolgen. Wir wollen ja möglichst viele Menschen auch von dem begeistern, was wir tun, weil wir davon überzeugt sind, dass es sinnvoll ist und dass es wirklich jedem gut tut, sich als Fotograf, in unserem Fall natürlich, Aber auch in anderen Bereichen mit dem Storytelling zu beschäftigen, weil wir Menschen eine ganz eigene Beziehung zu Geschichten haben. Wir erleben die Welt mit Geschichten und je mehr wir darüber wissen, wie wir uns gute, hilfreiche Geschichten erzählen, umso besser. Und ja, da haben wir vieles ausprobiert in der Vergangenheit. Wir haben anfangs erwähnt, dieser Beginn vor fünf Jahren im Weinberg, als wir diesen Online-Kurs ausgegebenen Anlass damals während der C-Pandemie konzipiert haben. Das war ein Versuch, damals angepasst an die Bedingungen, wie wir das vermitteln können. Wir haben das im Rahmen von Webinaren gemacht. Später, als es dann wieder ging, sind die Workshops hinzugekommen. Das, glaube ich, immer noch die Art und Weise ist, die wir am liebsten haben, direkt in Kontakt zu sein und dann auch jeweils noch persönlicher darauf eingehen zu können, was der Einzelne braucht und welche Ziele er verfolgt. Über den Podcast machen wir das ja prinzipiell auch. Das ist ja auch immer wieder die Beschäftigung mit den Themen rund um Reportage, Street Photography, dann die Videos und ja nicht zuletzt auch diesen fortlaufenden Kurs, den wir bei Abenteuer Reportage Fotografie haben. Also da gibt es sehr, sehr viele unterschiedliche Komponenten, aber wir haben gedacht, dass jetzt aus gegebenem Anlass mit fünf Jahren und all den Erfahrungen, die wir gesammelt haben, es auch nochmal wieder Zeit ist, so ein bisschen back to the roots zu gehen mit einer kompakten Einführung in die Reportagefotografie und was es bedeutet, visuelles Storytelling zu machen. Weil wir gemerkt haben, dass es manchmal gerade eben diese spitze Fokussierung auf ein Thema braucht, um dann mit gebündelten Wissen loslaufen zu können, um die Dinge dann eigenständig in die Praxis umzusetzen. Und da haben wir uns ein bisschen was überlegt, was wir jetzt, das ist glaube ich noch Sommer, Anfang September geht es los, am 4. September, da sind wir noch im Sommer, Aber es geht dann in den Herbst rein bis Anfang Oktober in vier Webinaren einmal dir, wenn du Interesse hast, in das Thema einzutauchen, ja persönlich mit uns das Ganze machen zu können.
Thomas B. Jones
00:56:36
Also die Idee dahinter ist ein bisschen, also wir verfolgen ja das gerade so angedeutet, wir senden ja auf vielen Kanälen, sage ich mal, aber wir haben auch gelernt über die Jahre, dass Wissensvermittlung nicht, oder Wissensempfang, so muss man es vielleicht sagen, und damit auch die Wissensvermittlung, nicht für alle gleich funktionieren, jeder und jeder da draußen andere. Zeitvorgaben hat, andere Vorlieben hat, wie Inhalte, Lerninhalte vor allem konsumiert werden und so weiter und so fort und werden manche das lieber in dem Buch lesen. Manche machen das gerne im Eigenstudium, lieber mit einem Video. Manche machen es am liebsten vor Ort in einem Workshop, aber ich glaube, wir sind schon lange der Ansicht, dass wir da, wir glauben nicht so sehr an das Konzeptionelle, wie es transportiert wird, sondern sehr an unsere Inhalte, die wir haben. Und versuchen die dann eben auf verschiedenen Wegen zu euch zu bekommen. Und was wir schon eine Weile nicht mehr gemacht haben, ist einfach so ein wirklich in sich gefasster, kompakter Kurs, der eine niedrige Einstiegsschwelle hat, weil online stattfindet. Man muss nirgendwo hinfahren, man muss nur zu einer gewissen Zeit reinschauen. Das ist die einzige große Hürde, die man eigentlich hat. Aber das Ganze kompakt zu halten, konzentriert zu halten, nicht zu weit links oder rechts sich zu verlieren oder auch kein großes Commitment, das auf Jahre oder sonst was geht. Einzufordern, sondern das so, wie es am Anfang war, nochmal zu machen, das daran anzulehnen. Ich bin gespannt. Vielleicht schauen wir uns, nachdem wir ihn gemacht haben, die Aufzeichnung vom allerersten Abenteuer-Reportage Fotografie nochmal an, um selber mal für uns Vergleich zu ziehen, wie auch wir uns verändert haben. Also, wir Wir sind auf jeden Fall grauer geworden, das habe ich schon festgestellt, aber was die Wissensvermittlung angeht. Aber ja, es soll so ein kompakter Kurs werden, der mit der hohen Wissensdichte was vermittelt.
Kai Behrmann
00:58:47
Das ist vielleicht auch so der große, der Hauptunterschied zur Visual Storytelling Akademie, die wir haben. Es ist ja eine fortlaufende Geschichte mit einem gewissen Commitment verbunden. In diesem Kompaktkurs ist wirklich das Wissen zusammengefasst in vier Webinaren. Es ist zeitlich dann auch überschaubar mit einem Startdatum und einem Enddatum und dann ein Stück weit ein bisschen anderer Ansatz als den, den wir in diesem fortlaufenden Kurs verfolgen. Ich glaube, das ist nochmal ganz wichtig zu sagen an dieser Stelle und ich muss mal schauen, wann die Termine genau sind, also am 4. September. September geht es los. Da beginnt das Ganze. Dann ist der 16. September, der 30. September und der 14. Oktober. Jeweils um 19.30 Uhr treffen wir uns da bei Zoom in einer kleinen Gruppe. Und ja, der Vorteil eben auch zu dem Videokurs, den wir ja auch schon gemacht haben, ist, dass du in diesem Format eben auch die Möglichkeit hast, dann live deine Fragen direkt an uns zu stellen. Also da besteht eben auch der Austausch zu den Inhalten, die wir vermitteln, dann eben gleich eine Rückkopplung zu haben, was glaube ich dieses Format für beide Seiten sehr, sehr spannend macht.
Thomas B. Jones
01:00:17
Ja, genau. Also wir versuchen da so die verschiedenen Säulen dessen, was wir an Wissen haben, so ein bisschen abzudecken, also mal vielleicht ein bisschen inhaltlich zu werden und wollen euch da die Essentials, die Basis mitgeben. Also ich weiß nicht, ob jemand direkt danach ein WordPress-Foto-Award damit gewinnen wird, mit dem, was wir da vermitteln. Wäre cool, wenn. Also ich würde mich jetzt nicht dagegen sträuben, das mir dann auf die Brust zu schreiben, wenn das jemand schafft. Aber was wir machen wollen, ist in vier Webinaren Wissen vermitteln. Also es geht wirklich um eine Einführung in das Storytelling überhaupt. Was steckt da alles dahinter? Was ist visuelles Storytelling? Um aufzuzeigen, dass man die Welt mit anderen Augen sehen kann. Auch die Geschichten anderer mit anderen Augen sehen kann, was wir gerade eben schon angerissen hatten. Dann die Methodik, die dahinter steht. Also wie geht man eigentlich ran, wenn man mit der Kamera in der Hand vor Ort ist oder wo auch immer ist und das Motiv ist vor dir? Was musst du jetzt tun, um eine Geschichte festzuhalten? Dann getrennt davon, weil wir das wirklich getrennt sind, die Bildgestaltung. Also was ist in einem Bild drin, damit es eine Geschichte erzählen kann, wie ist ein Bild aufgebaut, was hat es mit Linien, Farben, Formen und so weiter auf sich und auch diese eigene Handschrift in diesem Bild unterzukriegen. Und die letzte Säule ist dann die Umsetzung, also dieses Feedback, eigene Geschichten zu erzählen. Wie gehe ich an sowas ran, wenn es jetzt nicht die Familie-Reportage ist, wir gehen auf den Spielplatz, da ist jetzt nicht so viel Recherche vorher notwendig, aber selbst da muss ich überlegen, welche Kamera, welches Objektiv nehme ich mit. Aber wenn es dann in. Größer erzählte Geschichten reingeht, dass ich mir denke, ich gehe jetzt mal, keine Ahnung, zum lokalen, zur freiwilligen Feuerwehr und fotografiere, wie die was machen. Was muss ich mitnehmen? Wie spreche ich die überhaupt an? Wie kann ich das denen pitchen, dass ich so eine Reportage machen kann? Und dann auch letzten Endes, wenn ich sie dann gemacht habe, wie wähle ich jetzt meine Bilder aus? Also wie erzähle ich dann die Geschichte aus diesem ganzen Material, das ich jetzt irgendwie gesammelt habe? Und das verknüpfen wir, weil dafür sind wir bekannt, mit Hausaufgaben. Wir wollen euch dann auch im Rahmen dieses Kurses dann rausschicken und euch eine Aufgabe mitgeben und die dann am Ende auch besprechen, weil das haben wir jetzt glaube ich gelernt in den letzten Jahren. Diese Bildbesprechung, diese Feedbackrunde ist somit das Wertvollste, was wir machen können. Ich glaube, das ist auch das, was bei vielen anderen fehlt. Aus den Berichten, die ich gehört habe, ich habe keine anderen Kurse besucht, aber was ich oft gehört habe, ist, dass viel Frontalunterricht gemacht wird, der aber kein wirkliches Feedback enthält, wo keine Rückmeldung da ist, keine ich nenne es mal Lernerfolgskontrolle, aber das ist so ein komisches Wort, aber wo man wirklich drüber schauen kann, okay, was ist jetzt am Ende rausgekommen und das eben auf einem. Auf eine Art und Weise zu machen, dass es umsetzbares Feedback gibt. Und das haben wir über die letzten Jahre gelernt. Wir haben mit Fotografen und Fotografen auf ganz unterschiedlichen Niveaus zusammengearbeitet und jedes Mal versucht, denjenigen ein ehrliches, konstruktives Feedback zu geben, auch ein kritisches Feedback zu geben. Kritik ist ja nicht per se immer schlecht, also negativ im Sinne von, der andere fühlt sich schlechter danach, sondern eine Kritik ist ja, Und aufzeigen, wo Verbesserungspotenzial ist und dann diese Verbesserungspotenziale auch zu benennen, auf eine Art und Weise, wie der oder diejenige es auch umsetzen kann. Es hilft nichts, auf WordPress-Fotoniveau über die Bilder zu sprechen und dann irgendwelches Feedback rauszuhauen, mit dem die anderen nichts anfangen können. Also derjenige oder diejenigen, die die Bilder gemacht haben. Es muss umsetzbar sein. Es muss der nächste Schritt sein, die nächste Stufe. Und das ist ganz wichtig für uns geworden in den letzten Jahren. Da bin ich auch stolz drauf, wie wir das machen. Das sage ich jetzt einfach mal so. Und auch das gehört hier zu diesem Kompaktkurs natürlich dazu, dieses Feedback zu geben.
Kai Behrmann
01:04:32
Ja, dieses Feedback auch von den anderen dann zu lernen, zu schauen, wie haben die anderen fotografiert und aus der Besprechung dann eben auch auf die eigene Arbeit zu reflektieren, zu schauen, was kann ich mir da mitnehmen. Das ist, finde ich, auch immer wieder bei diesen Bildbesprechungen ein weiterer positiver Effekt. Es müssen nicht immer nur die eigenen Bilder sein oder das Feedback, was man zu denen bekommt, sondern man lernt genauso viel von den anderen Bildern. Und ja, also das Ganze sehr interaktiv gestaltet, kein Frontalunterricht. Wir haben zwar Präsentationen, die wir euch mitbringen, aber es gibt immer die Möglichkeit, dann zwischendurch eure Fragen zu stellen. Und ich freue mich schon sehr drauf, zu diesem Format zurückzukehren, das nochmal so kompakt zu vermitteln, diese Inhalte, die wir hier skizziert haben und ist wirklich für dich, wenn du bisher... Immer mal vorhat, dich mit dem Thema etwas tiefer auseinanderzusetzen, aber die Gelegenheit gefehlt hat, dann ist, glaube ich, jetzt der Moment, hier wirklich was an die Hand zu bekommen, mit dem du dann loslaufen kannst und weiter Erfahrungen sammeln kannst. Also dieses Gefühl, wenn du auf deine Bilder schaust und da denkst, so ein richtigen roter Faden ist da nicht so dahinter. Es ist eher eine Sammlung ohne Zusammenhang. Die Bilder berühren dich wirklich. Ich glaube, da haben wir den einen oder anderen Tipp für dich dann, wie du zu Bildern kommst, die doch ein bisschen länger hängen bleiben, die auch die Betrachter begeistern und ja, aber allen voran natürlich dich selber auch begeistern.
Thomas B. Jones
01:06:12
Genau. Wichtige Frage, wo findet man mehr Informationen, wo kann man sich anmelden?
Kai Behrmann
01:06:19
Alle Informationen gibt es auf der Webseite abenteuer-reportagefotografie.de und dann slash visual-storytelling-kompaktkurs. Ziemlich lang, aber das Ganze dann auch als klickbaren Link in den Shownotes natürlich. Da findest du alle Informationen und wenn du noch Fragen dazu hast, dann laden wir dich ein auch bei unserem nächsten Community-Stammtisch am 25. August. Das ist ein Montag, um 19.30 Uhr mal dazuzukommen. Das ist das Format, wo wir uns drei, vier Mal pro Jahr mit den Teilnehmern von Abenteuer Reportage Fotografie treffen, online auch bei Zoom und einfach in lockerer Runde über Themen, Dinge sprechen, die uns bewegen. Komm gerne mit dazu und wenn du noch Fragen hast zu dem Kompaktkurs, dann können wir die da in dem Rahmen auch sehr, sehr gerne klären. Am besten in den Newsletter auch eintragen, dann bekommst du diese Informationen und dann den Link zu dem Stammtisch auch darüber.
Thomas B. Jones
01:07:35
Und als kleinen besonderen Anreiz jetzt hier in die Shownotes zu gucken und auf den Link zu klicken zum Kompaktkurs, packe ich in die Shownotes, oder Kai packt es rein, aber ich schicke ihm den Link zu dem Video, das wir damals genutzt haben, um den ersten Kurs anzunälen. Also nicht irritieren lassen jetzt, in dem Video reden wir über ganz ähnliche Dinge, aber ihr merkt es dann, wenn es ums Datum geht, das ist dann 2020. Da könnt ihr nochmal reinschauen, wie wir das beim ersten Mal versucht haben zu erklären und ob wir jetzt fünf Jahre später das signifikant anders gemacht haben. Aber ich glaube, im Kern ist es noch immer sehr, sehr ähnlich, was wir sagen wollen. Schaut da gerne rein, ist ein Blast from the Past, wie man sagt. Ist auf jeden Fall charmant anzusehen, sage ich mal, wie wir damals noch fünf Jahre jünger ausgesehen haben. Ich sage mal, die Zeit war nicht immer gut zu uns. Wir sind auf jeden Fall beide grauer geworden, habe ich festgestellt.
Kai Behrmann
01:08:29
Nicht gut gealtert, willst du damit sagen?
Thomas B. Jones
01:08:31
Ja, vielleicht war aber im Video schon direkt Rotweil trinken, das war auf jeden Fall auch eine gute Idee.
Kai Behrmann
01:08:36
Ja, da freue ich mich.
Thomas B. Jones
01:08:38
Ja, das war gut. Also schaut da rein, habt auch Spaß damit. Wir hatten es auf jeden Fall schon beim Aufnehmen und ich habe es auch jetzt gerade hier im Hintergrund laufen gehabt. Ich fand es direkt amüsant, vor allem um das Ganze zu wissen, wie wir es ja aufgenommen haben, auch noch dazu.
Kai Behrmann
01:08:52
Ja, da freue ich mich sehr drauf, da gleich auch nochmal reinzuschauen und so eine kleine Zeitreise anzutreten und ja, ich bin mir sicher, wir werden genauso viel Spaß jetzt in diesem Kurs haben wie damals, auch bei der Aufnahme von diesem kleinen Video. Und vielleicht noch als letzten Punkt, es gibt alle Inhalte natürlich auch als Aufzeichnungen, sprich also wenn ihr mal bei einem Abend nicht mit dabei sein könnt, dann gibt es die Aufzeichnung, könnt euch das dann hinterher anschauen und noch als besonderen Bonus, ihr bekommt auch Zugang zu unserer Visual Storytelling Masterclass, das sind sechseinhalb Stunden Videokurs. Also ja, dann nochmal zur Vertiefung im Anschluss an den Kurs habt ihr da alle Möglichkeiten, immer wieder auch mal zurückzugehen und einzelne Inhalte zu wiederholen.
Thomas B. Jones
01:09:44
Ja, genau, also ist mal wieder vollgepackt, aber das ist ja immer unser Anspruch, euch viel zu bieten, wir hoffen, das stößt bei euch auf Interesse wenn ihr Fragen habt, lasst uns gerne wissen schaut bei uns mal rein bei Abenteuer Reportage Fotografie oder schreibt uns und dann helfen wir euch da auch gerne weiter, Sehr gut.
Kai Behrmann
01:10:07
Ja, dann freuen wir uns auf euch, auf dich und ja, sagen bis zum nächsten Mal Auf bald.
Thomas B. Jones
01:10:13
Bis dann. Tschüss.
Kai Behrmann
01:10:15
Tschüss.
Music
01:10:18