Allein aus Gnade - Bibeltreue Predigt-Podcast der EBC Waiblingen

EBC Waiblingen - Bibeltreue evangelische Baptisten Gemeinde für Jesus Christus

Den Fußstapfen Jesu nachfolgen (1. Petrus 2,21-25) - Richard Friesen

Karfreitagpredigt

19.04.2025 46 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Predigt betrachtet Richard Friesen den ersten Petrusbrief, Kapitel 2, Verse 21 bis 25, und beleuchten die Themen Leid und Nachfolge Christi. Er erforscht, wie das Leiden Jesu uns als Vorbild dient und welche Rolle es in unserem Leben als Christen spielt. Der Text vermittelt, dass wir auch in Zeiten der Ungerechtigkeit auf Jesus blicken sollten, um mit Herausforderungen umzugehen. Richard Friesen reflektiert, wie Christus geduldig und ohne Sünde während seines Leidens reagierte und welche Eigenschaften wir als Nachfolger in ähnlichen Situationen zeigen sollten. Zudem stellt Richard Friesen das erlösende Werk Jesu und die Freiheit von der Macht der Sünde heraus, die uns durch den Glauben an ihn zuteilwird.

In dieser Predigt betrachtet Richard Friesen den ersten Petrusbrief, Kapitel 2, Verse 21 bis 25, und erforschen die tiefgreifenden Themen des Leidens und der Nachfolge Christi. Der Text beginnt mit der zentralen Botschaft, dass das Leiden Jesu nicht nur eine erlösende Funktion hat, sondern auch als Vorbild für uns dient. Es wird hervorgehoben, dass wir als Christen eine Berufung haben, die nicht von Leid und Ungerechtigkeit verschont bleibt. Richard Friesen ermutigt uns, Jesus als Beispiel zu sehen, wie wir mit ähnlichen Herausforderungen umgehen sollten.

Richard Friesen reflektiert, dass das Leben eines Christen häufig mit Schwierigkeiten und Ungerechtigkeit verbunden ist, und dass diese Prüfungen gerade im Glauben an Christus ertragen werden sollten. Hier wird das biblische Prinzip gefestigt, dass das Leiden nicht umsonst ist. Der Apostel Petrus spricht direkt die Leser an, die unter Verfolgung und ungerechter Behandlung leiden, und zeigt ihnen, wie wichtig es ist, in diesen Zeiten auf Jesus zu blicken. Wir lernen, dass das Leiden, das uns widerfährt, dazu dienen kann, uns dem Beispiel Christi anzunähern, der leidend dem Vater vertraute und sich in schwierigen Momenten nicht verteidigte.

Der Fokus liegt auf der Verhaltensweise Jesu während seines Leidens. Richard Friesen erläutert, wie Christus in seiner Unschuld geduldig die Schmähungen und den Spott ertragen hat. Vier Aspekte seines Verhaltens — keine Sünde zu tun, kein Trug in seinem Mund zu finden, nicht zurückzuschimpfen und nicht zu drohen — werden klar dargestellt. Diese Eigenschaften werden als Maßstab für die Nachfolge genannt, wie wir als Nachfolger Christi auf Ungerechtigkeiten reagieren sollten.

Darüber hinaus wird auf das erlösende Werk Jesu eingegangen. Indem er unsere Sünden an seinem Leib getragen hat, hat er den Wandel in unser Leben möglich gemacht. Dies führt zu einem tiefgreifenden Verständnis: unser Leben sollte dem Willen Gottes entsprechen, da wir durch den Glauben an Christus von der Macht der Sünde befreit sind. Pastor Richard Friesen fordert die Zuhörer dazu auf, aktiv daran zu denken, dass die Leiden Christi nicht nur Vorbildcharakter haben, sondern auch den Schlüssel zur Erlösung bieten.

Abschließend ermutigt Richard Friesen jeden einzelnen, auf die Stimme des guten Hirten zu hören und ihm nachzufolgen, und verdeutlicht den persönlichen Bezug zur eigenen Beziehung mit Gott. Die Predigt schließt mit einem Aufruf zur Umkehr und Versöhnung mit Gott für alle, die noch nicht in einer Beziehung zu Ihm stehen.

5:21 Jesu Vorbild im Leiden
12:01 Die Bedeutung des Leidens Christi
15:04 Umgang mit Leid und Ungerechtigkeit
28:06 Petrus' Lehren über Geduld
31:55 Erlösung durch das Leiden Christi
40:05 Rückkehr zum Hirten der Seelen


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Transkript

Music. Liebe Gemeinde, schlag gerne mit mir Gottes Wort auf zum ersten Petrusbrief, Kapitel 2. Erster Petrusbrief, Kapitel 2. Wir wollen heute gemeinsam die Verse 21 bis 25 betrachten. Und hier lesen wir in Gottes heiligem Wort. Denn hierzu seid ihr berufen worden. Denn auch Christus hat für euch gelitten, euch ein Beispiel hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt, der keine Sünde tat, noch wurde Trug in seinem Mund gefunden, der gescholten nicht widerschallt, leidend nicht drohte, sondern sich dem übergab, der gerecht richtet, der selbst unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz getragen hat, damit wir den Sünden abgestorben der Gerechtigkeit leben, durch dessen Striemen ihr heil geworden seid. Denn ihr gingt in der Irre wie Schafe, aber ihr seid jetzt zurückgekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen. Amen. Liebe Geschwister, das Leiden und das Sterben unseres Herrn Jesus Christus hat vor allem eine erlösende Funktion. Das bedeutet, das Leiden und Sterben von Jesus Christus dient in allererster Linie dazu, um das Volk, das der Vater vor Grundlegung der Welt erwählt hat, zu erlösen und zu erkaufen durch das Blut seines Sohnes. Aber das Leiden und Sterben unseres Herrn Jesus Christus hat neben der erlösenden Funktion auch eine vorbildliche Funktion. Das bedeutet, so wie Jesus Christus gelitten hat und Unrecht erlebt hat an seinem Leib und in seinem Leben, dient dieses Leiden für uns als Christen und Nachfolger Jesu als Vorbild, wie wir mit Leiden und Ungerechtigkeit umgehen sollen, die wir in unserem Leben erfahren. Und genau darum soll es heute in der Predigt gehen. Das Leiden und Sterben von Jesus Christus sollte die größte Motivation für einen Christen sein, Leid und Ungerechtigkeit zu ertragen. Als Christen, jeder von uns, der wiedergeboren ist, der Jesus nachfolgt, weiß es, bleiben wir von Leid und Ungerechtigkeit nicht verschont. Im Gegenteil, oft sind es sogar die Christen, denen Ungerechtigkeit widerfährt, obwohl sie fromm und gerecht leben. So erklärt bereits der Psalmist, zahlreich sind die Widerwärtigkeiten des Gerechten. Psalm 43, Vers 20. Die Widerwärtigkeiten des Gerechten, ein Mensch, der Jesus nachfolgt, der gerecht leben will, er erlebt viele Widerwärtigkeiten. Auch Paulus erklärt den Gemeinden in Lystra, Iconium und Antiochien, dass wir durch viele Trübsale in das Reich Gottes eingehen müssen. Apostelgeschichte 14, Vers 22. Viel Trübsal, viel Leid, viel Ungerechtigkeit, dass du dich als Nachfolger Jesu erleiden müssen, bis wir in die Herrlichkeit eingehen werden. Ein Leben der Nachfolge Jesu ist untrennbar mit Leid und Ungerechtigkeit verbunden und damit sein Kreuz auf sich zu nehmen und sich selbst zu verleugnen. Und dieses Kreuz, das man oft auf sich nehmen muss, sieht nicht selten so aus, dass du ungerecht behandelt wirst, dass du leidest, obwohl du Gutes tust, dass du beschimpft wirst, obwohl du segnest. Und dabei stellt sich die entscheidende Frage für dich und mich. Was gibt dir die Kraft und die Motivation? All das zu erleiden. Was gibt dir die Kraft und was gibt dir die Motivation, Menschen zu segnen, die dich lästern? Was gibt dir die Kraft und die Motivation, Menschen zu vergeben, die dir Unrecht getan haben? Was gibt dir die Kraft und die Motivation, freundlich zu bleiben, wenn du beschimpft wirst? Das gibt dir die Kraft und Motivation, das Böse, das dir angetan wird, mit Gutem zu vergelten. Und ich denke, es gibt nur eine Sache, die dir Kraft und Motivation gibt, all das zu erleiden und genau so zu leben. Und zwar das Vorbild von Jesus Christus. Indem du auf ihn schaust, wie er mit all dem Leid umgegangen ist, das ihm widerfahren ist, wirst du Kraft empfangen und motiviert, ihm nachzufolgen und ihm ähnlicher zu werden, selbst in Leid und Ungerechtigkeit. Genau auf diese Motivation geht Petrus in unserem Abschnitt ein. Seine Leser wurden aufgrund ihres Glaubens auf ungerechte Weise behandelt und auch zum Teil verfolgt. Und aus diesem Grund will Petrus ihnen aufzeigen, wie sie sich gegenüber der Ungerechtigkeit verhalten sollen, die ihnen widerfährt. Und dies tut er, indem er ihnen das ungerechte Leiden unseres Herrn Jesus vor Augen stellt. Liebe Geschwister, das ist, was wir uns beständig vor Augen führen müssen. Egal, um was es in unserem Leben geht, Christus muss uns vor Augen gemalt werden. Egal, um was es geht und insbesondere, wenn es um Leiden geht. Christus ist uns ein Vorbild darin, dass er auf der einen Seite gelitten hat, obwohl er nichts Böses getan hat, und auf der anderen Seite ist er uns darin ein Vorbild, wie er mit diesem ungerechten Leiden umgegangen ist. Deshalb lehrt uns auch der Hebräerbrief bereits, denn betrachtet den, der so großen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht ermüdet, indem ihr in euren Seelen ermattet. Hebräer 12, Vers 3. Bist du müde? Bist du matt in deiner Seele von dem Leid, vielleicht von der Ungerechtigkeit, die du in deinem Leben erfährst? Hier haben wir die Antwort. Schau auf den, der so viel Widerspruch erlitten hat. Und indem du auf ihn schaust, wirst du erquickt und gestärkt, dieses Leid und die Ungerechtigkeit zu ertragen. Und so wollen wir dies heute tun. An Karfreitag wollen wir das Leiden und Sterben unseres Herrn schauen, mit dem Ziel, von ihm zu lernen, wie du und ich inmitten von Leid und Ungerechtigkeit umgehen sollen. Dabei wollen wir auf drei Aspekte in diesem Text eingehen. Erstens eine Aufforderung, Christus in seinen Leiden nachzufolgen. Zweitens eine Beschreibung der Leiden Christi. Und drittens das Ergebnis der Leiden Christi. Und ich habe die Predigt überschrieben mit den Worten, den Fußstapfen Christi nachfolgen. Nun, was waren die Fußstapfen von Christus? Demütigung, Leid, Spott und Tod. Das sind die Fußstapfen, in denen wir nachfolgen als seine Jünger. Lasst uns zum ersten Punkt kommen, eine Aufforderung Christus in seinen Leiden nachzufolgen, Vers 21. Hier heißt es, denn hierzu seid ihr berufen worden. Und das Wort berufen bezieht sich auf die Bekehrung, auf die Wiedergeburt, auf den Moment, wo ein Mensch sich von seinem alten Leben abwendet und sich im Glauben Christus zuwendet. Das heißt, als Gott sie, die Leser von Petrus, gerufen oder berufen hat, hat er sie zu einem bestimmten Zweck und zu einem bestimmten Ziel berufen. Ja, zum Heil, zum ewigen Leben, zur Errettung, aber auch, er sagt, hierzu seid ihr berufen. Wozu sind sie berufen worden? Mit dem Wort hierzu bezieht sich Petrus auf das, was er in den Versen zuvor gesagt hat. Und zwar handelte es in den Versen 18 bis 20 um die Sklaven. Die Sklaven, die ungerecht von ihren Herren behandelt werden, lasst uns diesen Abschnitt lesen. Ihr Hausknechte, ordnet euch den Herren in aller Furcht unter, nicht allein den Guten und Milden, sondern auch den Verkehrten, denn dies ist wohlgefällig, wenn jemand um des Gewissens vor Gott willen Beschwerden erträgt, indem er zu Unrecht leidet. Denn was für ein Ruhm ist es, wenn ihr aushat, indem ihr sündigt und geschlagen werdet, aber wenn ihr aushat, indem ihr Gutes tut und leidet, das ist wohlgefällig bei Gott. Denn hierzu seid ihr berufen. Also er spricht hier explizit Knechte, Sklaven an und sagt zu ihnen, ihr wart gottlos. Und als ihr gottlos wart, da habt ihr nicht alles mit euch machen lassen. Jetzt seid ihr aber berufen worden zum ewigen Leben. Ihr habt eine Wiedergeburt erlebt, eine Umkehr hat stattgefunden in eurem Leben. Und jetzt sollt ihr euch den Herren unterordnen, nicht nur den Guten, sondern auch den Bösen. Das heißt, wenn euch Unrecht widerfährt, dann seid ihr dazu berufen worden, dieses Unrecht zu ertragen. Es ist sogar eine Gnade, sagt Petrus. Es ist eine Gnade, ein Geschenk Gottes für euch, wenn ihr dieses Unrecht an eurem Leib erduldet. Hierzu seid ihr berufen worden. Etwas später in Kapitel 4 geht Petrus sogar so weit und sagt, das ist in Vers 14, Denn wenn ihr im Namen Christi geschmäht werdet, glückselig seid ihr, denn der Geist der Herrlichkeit und der Geist Gottes ruht auf euch. Wenn wir um Christi willen geschmäht werden, sind wir glückselig. Das ist unsere Berufung. Ähnlich gesagt auch Paulus den Philippon, denn euch ist es im Blick auf Christus geschenkt worden, nicht allein an ihn zu glauben, sondern auch für ihn zu leiden. Philippa 1, Vers 29. Also, Geschwister, die Sklaven in Kleinasien zur Zeit von Petrus, du und ich in Weiblingen heute. Wir sind berufen, Ungerechtigkeit und Leid zu erleben. Es ist keine Option. Wir sind nicht berufen worden, ein friedliches Leben zu leben. Lieber Bruder, liebe Schwester, das Leid, das du jetzt durchmachst, die Ungerechtigkeit, die du jetzt erduldest, ist in deinem Leben, weil du genau dazu berufen worden bist. Das muss uns bewusst sein. Dieses Wohlstandsevangelium, das da draußen verkündigt wird, ist eine Irrlehre. Wir sind nicht berufen, reich und wohlhabend zu sein. Wir sind berufen, arm und mit Leid behaftet zu sein. Das ist unsere Berufung als Nachfolger Jesu Christi. Wieso? Na, weil unser Herr Jesus nichts anderes erlebt hat. Das ist, was Petrus weiter sagt in Vers 21. Denn hierzu seid ihr berufen worden. Wieso? Denn auch Christus hat für euch gelitten, euch ein Beispiel hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt. Auch Christus hat für uns gelitten. Und liebe Geschwister, der Titel Christus, haben wir schon öfters mal behandelt im Markus-Evangelium, ist ein Titel, ein Hoheitstitel von Jesus. Es bedeutet der Gesalbte und es beschreibt sein königliches, sein priesterliches und sein prophetisches Amt, womit er von Gott selbst gesalbt wurde. Bedeutet, wenn Petrus hier sagt, Christus hat für euch gelitten, dann sagt er, der gesalbte König der ganzen Welt, der Priester und Prophet, der eigentlich Anbetung und Huldigung verdient hat, hat für euch gelitten. Und indem er sagt, für euch, zieht er eine persönliche Beziehung zwischen dem Leiden Christi und dem Leiden seiner Leser, denn er sagt, Christus hat nicht einfach so gelitten, es war kein heldenhafter Märtyrer-Tod, den Jesus gestorben ist, sondern es war ein stellvertretendes Opfer für euch Sklaven in Kleinasien. Es war für dich und für mich ein Opfer von Jesus Christus, ein persönliches Opfer für dich und mich. Verstehen wir? Es hat unmittelbaren Bezug zu dir und mir, was Jesus am Kreuz von Golgatha getan hat. Und gerade weil Jesus Christus, obwohl er König, Priester und Prophet ist, gekommen ist, um zu leiden, denn dazu war er berufen, bevor er dieses königliche, priesterliche und prophetische Amt vollständig empfängt, war er berufen, um zu leiden. Genau deswegen sind auch wir, bevor wir in die Herrlichkeit eintreten, bevor wir uns zu ihm begeben und Gemeinschaft mit ihm haben und mit ihm ewig herrschen werden, sind auch wir dazu berufen, erstmal auf diese Erde durch viele Trübsche zu gehen. Wir sind berufen zu leiden. Und wir sollen dieses Leiden nachahmen. Petrus sagt hier, dass Jesus uns ein Beispiel hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt. Das Wort Beispiel ist ein sehr seltenes Wort, das im Neuen Testament gebraucht wird und es wird außerbiblisch im schulischen Sinn gebraucht. Also dieses Wort beschreibt, wie der Lehrer mit einem Griffel die Linien vorzeichnete, damit der Schüler, der noch nicht gelernt hat zu schreiben, einfach diesen Linien nachfahren kann. Das ist das Beispiel, das hier verwendet wird, außerbiblisch. Jesus hat uns auch Linien vorgezeichnet, aber nicht mit einem Griffel auf einer Tontafel, sondern mit seinen Fußstapfen. Er hat uns ein Beispiel hinterlassen, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt. Er hat Fußstapfen hinterlassen, damit wir in diese Fußstapfen Schritt für Schritt treten. Von ihm lernen, wie ein Schüler lernt zu schreiben, von ihm lernen, Leid und Ungerechtigkeit zu erdulden, zu ertragen, anzunehmen, uns darunter zu beugen und damit zu leben. Nun, wenn ich am Strand entlang gehe und Fußstapfen in diesem Sand hinterlasse und mein dreijähriger Sohn mir hinterher geht und versucht in diese Fußstapfen zu treten, wird er höchstwahrscheinlich immer wieder scheitern und fallen, weil meine Schritte einfach zu weit entfernt sind. Er wird nicht in jeden Fußtritt von mir treten können. Dabei ist es aber nicht entscheidend, dass er fällt und versagt. Das Entscheidende ist, dass er es versucht, mir hinterher zu laufen. Und das ist das Bild für uns, liebe Geschwister. Die Fußstapfen, die Jesus hinterlassen hat, sind viel zu herrlich, viel zu groß, viel zu vollkommen, auf das wir jeden einzelnen Tritt von ihm nachfolgen werden. Das Entscheidende ist aber nicht, dass wir versagen werden in der Hinsicht. Das Entscheidende ist, dass wir es versuchen. Dass wir es versuchen, in seine Fußstapfen zu treten und Leid und Ungerechtigkeit in der Weise ertragen und erdulden, wie er es getan hat. Dazu sind wir berufen. Dazu werden wir auch einen Unterschied in der Welt machen, ein Licht und Salz in der Welt sein. Doch wie genau hat Jesus Leid und Ungerechtigkeit erfahren und wie genau ist er mit Leid und Ungerechtigkeit umgegangen? Genau darauf geht Petrus als nächstes ein. Nachdem er aufgezeigt hat, wozu wir berufen sind, geht er als zweites auf die Beschreibung der Leiden Christi ein in den Versen 22 bis 23. Hier wird uns in gewisser Weise die vorbildliche Funktion der Leiden Christi beschrieben. Es heißt dort, der keine Sünde tat, noch wurde trug in seinem Mund gefunden, der Gescholten nicht widerscheilt, leidend nicht drohte, sondern sich dem übergab, der gerecht richtet.«. Hier wird uns beschrieben, in welcher Form Christus gelitten hat und uns wird beschrieben, wie er mit diesen Leiden umgegangen ist. Dabei beleuchtet Petrus die Leiden Jesu zuerst negativ und dann positiv. Also damit meine ich, zunächst zeigt Petrus vier Dinge auf, die Jesus nicht getan hat, als er gelitten hat, negativ. Und dann zeigt er eine Sache auf, die Jesus getan hat, als er gelitten hat, positiv. Lass uns zunächst die vier Dinge betrachten, die Jesus nicht getan hat, als er gelitten hat. Das heißt hier zum ersten, der keine Sünde tat. Also Jesus tat keine Sünde. Obwohl Jesus während seiner Zeit auf dieser Erde versucht wurde, hat er keinen einzigen Fehltritt getan. Das heißt, es gab keinen einzigen Augenblick in seinem Leben, wo er nicht nach den vollkommenen, perfekten und heiligen Maßstäben Gottes gelebt hat. Bedeutet, es gab keinen einzigen Augenblick, wo Jesus seinen Vater nicht geliebt hat von ganzem Herzen, ganzer Seele, ganzer Kraft und ganzem Verstand. Es gab keinen Augenblick, wo er in irgendeiner Form falsch gehandelt hat. Und Petrus, der diesen Brief übrigens schreibt, war über drei Jahre wahrscheinlich fast jeden Tag und fast jede Nacht mit Jesus unterwegs. Er war ein Augenzeuge. Und drei Jahre reichen aus, um zu sehen, wie ein Mensch ist. Und Petrus bezeugt hier, er tat keine Sünde. Keine einzige Sünde. Auch andere Stellen der Schrift haben das sündlose Leben von Jesus bezeugt. Wir lesen, dass Jesus in allem versucht worden ist, in gleicher Weise wie wir ausgenommen der Sünde, Hebräer 4, Vers 15. Und damit will Petrus den unschuldigen Charakter und das unschuldige Leben von Jesus hervorheben, um seinen Lesern aufzuzeigen, dass das Leiden von Jesus wirklich ungerecht war. Er hat nichts getan. Weshalb er wirklich leiden oder ungerecht behandelt werden sollte. Jesus hätte es verdient, dass man ihn zu Füßen liegt, dass man ihn küsst, dass man ihn nährt, weil er sündlos war. Jeder andere Mensch ist ein Sünder und selbst wenn wir versuchen, gerecht und fromm zu leben, bleiben wir immer noch Sünder. Und wenn wir als Sünder daher Ungerechtigkeit und Leid erfahren, dann denken wir, dass wir es eigentlich nicht verdient hätten, oder? Aber dabei irren wir. Im Gegenteil, wenn wir kein Leid und keine Ungerechtigkeit in unserem Leben erfahren, dann ist es eigentlich ein Akt der Gnade Gottes. Es ist ein Akt der Gnade Gottes, wenn wir kein Leid und keine Ungerechtigkeit in unserem Leben erfahren. Denn die Natur und die Folgen der Sünde beinhalten Leid und Ungerechtigkeit. Wenn du also durch Leid gehst, wenn du durch Ungerechtigkeit gehst, dann bedenke folgendes. Wir haben es verdient, weil wir Sünder sind. Christus hätte es nicht verdient, weil er sündlos war. Aber Petrus geht auf eine zweite Sache ein, wie Jesus nicht gehandelt hat während seiner Leiden. Das heißt weiter, noch wurde Trug in seinem Mund gefunden. Jesus war also nicht nur in seinen Handlungen vollkommen, er war auch in seinem Reden vollkommen. Und das ist bemerkenswert, denn Jakobus erklärt uns, wenn jemand nicht im Wort strauchelt, der ist ein vollkommener Mann. Jakobus 3, Vers 2. Mit anderen Worten sagt Petrus hier, Jesus war ein vollkommener Mann. Wieso? Weil er in seinen Worten nicht gestrauchelt ist. Das Wort Trug, das Petrus hier verwendet, bedeutet List, Täuschung oder auch Betrügen. Das heißt, Jesus hat während seines gesamten Lebens und insbesondere während seiner Leidensgeschichte, nicht ein einziges Mal in irgendeiner Form ein Wort verwendet, wodurch er hätte angeklagt werden können. Nicht ein einziges Mal. Und diese Tatsache macht auch deutlich, dass das Herz von Jesus sündlos war. Denn Jesus selbst tadelt die Juden in Matthäus 12, Vers 34, ihr Otternbrut. Wie könnt ihr Gutes reden, da ihr Böse seid? Denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund. Die Tatsache, dass Jesus nur Gutes geredet hat, macht deutlich, dass aus seinem Herzen nur Gutes kam. Er war der perfekte Mensch, der zweite Adam, der vollkommen wandelte auf dieser Erde, für dich und mich ein vollkommenes Leben lebte. Geschwister, wie oft leiden wir und wie oft sind wir selbst schuld an unseren Leiden, weil wir unbedacht schwätzen. Ein unbedachtes Wort, ein verletzender Satz und wir leiden. Wir leiden, wir sind selber schuld. Jesus hat nicht gelitten, weil er in irgendeiner Form unbedacht geredet hat. Alle seine Worte waren vollkommen. Sein Leiden war wirklich absolut ungerecht. Das ist, was Petrus hier deutlich machen will. Dies sollte uns alle anspornen, auf unsere Worte zu achten und mit dem Psalmisten zu beten. Lass die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig vor dir sein, Herr, mein Fels und meine Löser. Psalm 19, Vers 15. Die Reden der Worte Jesu und das Sinnen seines Herzens war beständig wohlgefällig vor Gott. Und Petrus geht auf eine dritte Sache ein, die Jesus nicht getan hat. Er schmähte nicht zurück. Es heißt weiter, der Gescholten nicht wieder schallt. Das Wort Schelten hat den Sinn zu beschimpfen, schmähen oder auch lästern. Jesus wurde beschimpft, Jesus wurde geschmäht, Jesus wurde verlästert, aber er reagierte nicht auf dieselbe Weise. Ich möchte zwei längere Abschnitte vorlesen, die uns aufzeigen, wie Jesus verlästert wurde. Einmal die römischen Soldaten in Matthäus 27, Abvers 29. Und sie flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie ihm auf das Haupt und gaben ihnen einen Rohrstab in die Rechte. Und sie fielen vor ihm nieder auf die Knie und verspotteten ihn und sagten, Seige Grüß, König der Juden. Sie spotteten ihn. Der König der Welt bekommt eine Dornenkrone auf sein Haupt gesetzt Er bekommt auch ein Purpurgewand angelegt. Er bekommt sogar noch ein Stab in die Hand wie ein Zepter. All das ist schon Spott und Hohn und Schmähung. Und dann fallen sie ihm sogar noch vor die Füße und huldigen ihn und lästern ihn. Sei gegrüßt, König der Juden. Jesus hat darauf nicht in gleicher Weise reagiert. Ein anderer Abschnitt findet sich in Matthäus 27, ab Vers 39. Die Vorübergehenden dorthin, Jesus schon am Kreuz, aber lästerten ihn, indem sie ihre Köpfe schüttelten und sagten, der du den Tempel abbrichst und in drei Tagen aufbaust, rette dich selbst, wenn du Gottes Sohn bist, so steige herab vom Kreuz. Ebenso spotteten auch die hohen Priester samt den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen, Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten? Er ist Israels König, so steige er jetzt vom Kreuz herab und wir wollen an ihn glauben. Er vertraute auf Gott, der rette ihn jetzt, wenn er ihn begehrt. Denn er sagte, ich bin Gottes Sohn. Auf dieselbe Weise aber schmähten ihn auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren. Also Jesus, der keine Sünde tat, in dem kein Trug im Mund gefunden worden ist, wurde beständig geschmäht, zu Unrecht geschmäht und gelästert. Und wir finden nicht eine einzige Stelle, wo er sie beschimpft. Wurde ihnen auf dieselbe Weise begegnet, wie sie ihm begegnet sind. Er war absolut sündlos, selbst in diesen heftigsten Versuchungen, liebe Geschwister. Wir können uns nicht vorstellen, wie Jesus versucht worden ist. Weitaus mehr als wir uns das vorstellen können. Wir Menschen, wir versagen daran oft, nicht wahr? Aber wir sind diesen Versuchungen oft erlegen, wenn man uns irgendwie beschimpft, ja dann hauen wir den Schimpfwort zurück, ist doch kein Ding, ist doch selbstverständlich, ist doch mein Recht. Wenn dein Chef dich als Taugenichts bezeichnet, obwohl du eigentlich fleißig warst, antwortest du halt manchmal, ja du bist ja nicht besser. Oder wenn du in der Familie grundlos beschimpft wirst, obwohl du eigentlich nichts falsch gemacht hast, schießt du mit Beleidigungen zurück. Das ist die Natur des Menschen, das ist unser verdorbenes Fleisch. Jesus nicht. Selbst Paulus, unser Vorbild, ist diese Versuchung erliegen. Als er in Apostelgeschichte 23 vor dem hohen Priester Ananias stand und er geschlagen worden ist, da antwortete Paulus diesem hohen Priester folgendes. Gott wird dich schlagen, du getünchte Wand. Und du sitzt da, um mich nach dem Gesetz zu richten und gegen das Gesetz zu handeln. Befehlst du, mich zu schlagen? Die Dabeistehenden aber sprachen, schmähst du den Hohen Priester Gottes? Apostelgeschichte 23, Vers 4. Danach hat Paulus zum Vergebung gebeten. War falsch von ihm. Selbst die Heiligsten und Besten unter uns fallen in dieser Hinsicht. Wenn uns Unrecht getan wird, wenn wir geschlagen werden, wenn wir beschimpft werden, dann hauen wir zurück. Jesus nicht. Und davon sollen wir lernen. Die Sklaven sollten genau das tun. Wenn ihre Herren sie geschlagen haben, wenn ihre Herren sie beschimpft haben, schmäht nicht zurück. Wenn dein Chef, dein Papa, deine Mama, ein Kind von dir, ein Bekannte, wer auch immer dich schmäht. Dann ertragst und schmäht nicht zurück. Und Petrus nennt eine vierte Sache, wie Jesus nicht gehandelt hat. Er drohte nicht. Das heißt hier weiter, leidend nicht drohte. Jesus drohte nicht, obwohl er zu Unrecht gelitten hat. Wir lesen an keiner Stelle, dass Jesus zu seinen Feinden sagte, ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt. Könnte er machen. Ist ja nichts Falsches dran. Oder Gott wird euch schon zur Rechenschaft ziehen. Oder ihr werdet alle eure gerechte Strafe bekommen. Es wäre alles wahr. Er hat nicht gedroht. Wie oft denken wir in unserem Herzen, ja, der wird schon bekommen, was er verdient. Jesus nicht. Er hatte immer noch Liebe für seine Feinde übrig. Er drohte ihnen nicht. Was machte er? Er betete für sie, Herr, vergib ihnen, Vater. Denn sie wissen nicht, was sie tun. Wie weit sind wir von ihm entfernt? Wie sollten wir vor ihm niederfallen und ihn anbeten für sein vollkommenes Leben? Und wie sollten wir uns danach ausstrecken, so zu sein wie er? Das sind vier Dinge, die Jesus nicht tat, während er gelitten hat. Und dann nennt Petrus eine Sache, die Jesus tat. Er überließ das Gericht seinem Vater. Es heißt weiter, sondern sich dem übergab, der gerecht richtet. Das, liebe Freunde, ist der Schlüssel. Das ist der Schlüssel, wie wir Leid und Ungerechtigkeit in unserem Leben erdulden und ertragen können. Jesus hat nicht versucht, sich selbst zu rechtfertigen. Er hat nicht versucht, sich selbst zu rächen. Er hat nicht versucht, sich da irgendwie als König rauszureißen. Wir werden es am Sonntag sehen, er hätte einige Legionen Engel erbeten können von seinem Vater und sich rächen können an allen. Hat er nicht getan. Er hat sich nicht gerecht, sondern er übergab sich und alle Feinde von ihm und die ganze Situation dem, der gerecht richtet. Wir lesen in 1. Mose 18, Vers 25b über Gott. Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben, Gott ist der Richter der ganzen Erde. Und Gott richtet alle Menschen nicht nach Ansehen der Person, sondern nach einem jeden Werk, das jeder Mensch getan hat, es sei gut oder böse. Und Gottes Gericht wird nach seinem gerechten und heiligen Wesen und in Übereinstimmung mit seinem gerechten und heiligen Maßstäben und Gesetzen erfolgen. Das heißt, seine Gerichte werden absolut vollkommen sein, weil er alles weiß und alles sieht. Und Jesus wusste, dass Gott eines Tages alles, was ihm angetan wird, alles, was ihm widerfährt, richten wird. Gott wird sorgen. Jesus dachte nicht, ich will jetzt drohen oder ich will mich jetzt richten, sondern Jesus dachte, Gott wird für Recht sorgen. Gott wird für Recht sorgen. Auch wir sollten so denken, wenn uns Unrecht widerfährt. Ich muss mich jetzt nicht rechtfertigen. Ich muss mich jetzt nicht rächen. Ich muss mich jetzt nicht irgendwie klarstellen. Sondern ich übergebe die Sache meinem Vater. Er sieht alles, er weiß alles. Und bevor ich jetzt ein falsches Wort ausspreche, bevor ich jetzt drohe, bevor ich mich jetzt selber schuldig mache, Will ich meinem Herrn folgen, meinen Mund schließen und wie ein Lamm, der zur Schlachtbank geführt wird, dieses Unrecht an mir ergehen lassen. In dem Vertrauen Gott wird für Recht sorgen. Das sollte die Einstellung der Sklaven sein. Und ich glaube, wir können uns nicht andersweise vorstellen, wie es ihnen ergangen ist. Wenn du also jetzt denkst, wow, das ist ein bisschen hoch. Ich glaube nicht, dass es uns so geht wie den Sklaven damals. Aber dennoch sollten wir danach streben. Auf Erste Unrecht, in der Familie, auf der Arbeit. Nimm Jesus hier als Vorbild. Schau auf ihn, wie er gelitten hat zu Unrecht und ertrag dein Leiden, genauso wie es Jesus tat. Und wir haben also gesehen, die Leiden Jesu haben einen vorbildlichen Charakter. Seine Leiden zeigen uns, wie auch wir mit Leiden umgehen sollen. Aber seine Leiden haben nicht nur einen vorbildlichen Charakter, sondern auch einen erlösenden Charakter. Und Petrus lässt seine Leser nicht hier stehen und sagt, so folgt jetzt Jesus nach, sondern er geht weiter. Und geht jetzt auf diesen erlösenden Charakter ein und zeigt ihnen auf, dass weil Jesus für eure Sünden gestorben ist und er euch erlöst hat, seid ihr überhaupt in der Lage, so zu handeln, wie er es euch vorgelebt hat. Und das ist der dritte und letzte Punkt, auf den wir eingehen wollen. Das Ergebnis der Leiden Christi. Das Ergebnis der Leiden Christi, Vers 24 bis 25. Hier beginnt der Vers 24 mit den Worten, der selbst unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz getragen hat. Was ist der Grund, was ist das Ziel und der Zweck und das Ergebnis dessen, dass Jesus ungerecht gelitten hat und gestorben ist, der selbst unsere Sünden an seinem Leib getragen hat? Geschwister, wenn wir diese Dinge betrachten, dann stellt sich automatisch die Frage, wenn Jesus wirklich keine Sünde getan hat, Wenn Jesus wirklich auch mit seinem Reden vollkommen war, wenn er ohne Sünde war, wieso musste er leiden und sterben? Das Gesetz sagt, der Lohn der Sünde ist der Tod. Wenn Jesus keine Sünde getan hat, wieso ist er gestorben? Und die Antwort liefert Petrus. Er sagt, Jesus ist nicht deshalb gestorben, weil er irgendetwas Böses getan hat, sondern Jesus ist deshalb gestorben, weil ihr böse seid und wart. Es heißt hier, der selbst unsere Sünden an seinem Leib getragen hat. Petrus zieht sich hier mit seinen Lesern zusammen und sagt, unsere, deine und meine Sünden hat er an seinem Leib getragen. Es waren nicht Sünden, die er begangen hat, sondern deine und meine Sünden, die dazu geführt haben, dass er gelitten hat. und Unrecht erfahren hat. Es war ein stellvertretendes Strafleiden, das Jesus erlebt hat. Das bedeutet, weil Jesus unsere Sünden und unsere Übertretungen auf sich genommen hat, behandelte Gott seinen sündlosen Sohn wie einen Sünder. Das ist die gute Nachsicht und das Evangelium, das auf der einen Seite so simpel ist, Dass es Kinder verstehen können und auf der anderen Seite so tief, dass wir die Ewigkeit zubringen werden, diese Wahrheit zu ergründen. Deshalb wiederfuhr Jesus dieses Leid und diese Ungerechtigkeit wegen deiner und meiner Sünde. Können wir uns das vorstellen? Der den Himmel und die Erde schuf und sie ausspannte. Der das Herr des Himmels schuf durch den Hauch seines Mundes. Der in einem unzugänglichen Licht wohnt, den kein Mensch jemals gesehen hat, der auf hohem und erhabenem Thron sitzt und der die Erde zum Schämen seiner Füße macht, wird Mensch. Und er wird nicht einfach nur Mensch. Er wird Mensch, um zu leiden und zu sterben. Für Feinde. Für Feinde. Und was genau hat Jesus durch dieses stellvertretende Strafleiden erwirkt? Drei Dinge nennt Petrus hier. Erstens, er hat uns befreit von der Herrschaft der Sünde. Petrus erklärt hier, damit, also Jesus hat unsere Sünden auf sich genommen, wieso? Damit wir den Sünden abgestorben der Gerechtigkeit leben. Das Wort abgestorben ist ein sehr seltenes Wort und bedeutet so viel wie, getrennt von etwas zu sein, kein Anteil an etwas zu haben, abgesondert zu sein oder auch aufhören zu existieren. Also wenn Petrus hier sagt, Christus hat unsere Sünden an seinem Leib getragen, damit wir der Sünde abgestorben sind, will er deutlich machen, unsere Beziehung als Christen zur Sünde hat sich verändert. Denn als wir noch nicht wiedergeboren waren, da waren wir Sklaven der Sünde. Das bedeutet, wir haben getan, was die Sünde uns befohlen hat. Wir konnten nicht anders, als zu sündigen. Wir konnten nicht anders, als die Gebote und Gesetze zu übertreten. Das war unser tägliches Brot. Und die Schrift sagt auch, dass wir tot in der Sünde waren. Das bedeutet, dass die todbringende Herrschaft der Sünde uns gefangen hielt. Wir waren tot, wir konnten nicht ausbrechen aus dieser Todesherrschaft der Sünde. Nun hat ein Herrschaftswechsel stattgefunden. Wenn es heißt, wir sind der Sünde abgestorben, sagt Petrus. Es hat ein Herrschaftswechsel stattgefunden. Ihr, die ihr früher nicht anders konntet als zu sündigen, seid jetzt befreit von dieser Macht und seid jetzt fähig, Gutes zu tun und nach dem Willen Gottes zu leben. Das ist, was Petrus hier sagt. Damit wir den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben, zuvor konnten wir nicht nach dem gerechten Maßstäben Gottes leben, jetzt aber, weil wir von der Sklaverei der Sünde befreit worden sind und den Geist Gottes empfangen haben, sind wir fähig, nach den gerechten Maßstäben Gottes zu leben und in den Fußstapfen von Jesus zu wandeln. Wir sind befreit worden von der Herrschaft der Sünde. Ein zweites Ergebnis, das Petrus hier nennt. Er hat uns auch befreit von der Schuld der Sünde, denn es heißt hier weiter. Durch dessen Striemen ihr heil geworden seid. Übrigens nebenbei erwähnt, Petrus zitiert hier viel aus Jesaja 53. Vielleicht ist es dem einen oder anderen aufgefallen. Auch dieser Satz ist ein Zitat aus Jesaja 53. Ein Striemen, wenn es hier heißt, durch dessen Striemen ihr heil geworden seid, ein Striemen ist eine blutunterlaufende Stelle und solche Striemen entstehen als Folge von stumpfer Gewalt am Körper. Jesus wurde nicht nur mit stumpfen Gegenständen geschlagen, er wurde auch mit scharfen Gegenständen geschlagen. Aber ich glaube, wenn Petrus hier sagt, durch dessen Striemen ihr heil geworden seid, bezieht er sich nicht in erster Linie auf die Striemen, die Jesus durch die Schläge der Römer erduldet hat. Du und ich, wir sind nicht heil geworden durch die Peitschenhiebe der Römer. Du und ich, wir sind heil geworden durch die Striemen, die Gott, der Vater, seinem einzigen Sohn zugefügt hat. Es war der Vater, der seinen Sohn geschlagen hat. Es war der Vater, der seinen Sohn zertreten hat. Es war der Vater, der seinen Sohn Striemen zugefügt hat. Es war das Gericht und der Zorn des Vaters, das über den Sohn ausgegossen worden ist. Diese Striemen haben uns heil gemacht. Und das Wort heil bezieht sich nicht nur auf körperliche Gesundheit, sondern auf eine wiederhergestellte Beziehung zwischen Mensch und Gott. Und dies konnte nicht durch die Striemen der Römer geschehen, sondern durch die Striemen des Vaters. Es heißt in Jesaja 53, Vers 10, Doch dem Herrn gefiel es, ihn zu zerschlagen. Er hat ihn leiden lassen. Es war Jachwe, der Vater, der seinen Sohn zertreten hat. Und es gefiel ihn, ihn zu zerschlagen. Nicht, weil Gott Freude daran hatte, sondern weil Gott auf seinen Sohn geschaut hat. Und er hatte Freude an seinem Sohn. Wieso? Weil sein Sohn. Alles vollbracht hat, was der Vater ihm gegeben hat zu tun. Er war gehorsam bis zum Tod am Kreuz. Und dem Herrn gefiel es, ihn zu zerschlagen, wieso? Weil er wusste, dass wenn er seinen Sohn jetzt zerschlägt, dann wird er alle, die er vor Grundlegung der Welt in seinem Sohn erwählt hat, waschen in dem Blut seines Sohnes. Und deswegen gefiel es dem Vater, ihn zu zerschlagen. Durch seine Striemen sind wir heil geworden, wurden wir gerettet. Schließlich nennt Petrus eine dritte Sache. Ein drittes Ergebnis, das durch die Leiden Christi entstanden ist. Vers 25. Denn ihr gingt in der Irre wie Schafe, aber ihr seid jetzt zurückgekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seele. Auch hier zitiert Petrus Jesaja 53. Und Schafe, die keinen Hirten haben, gehen zwangsweise in die Irre. Sie wandern plan- und ziellos umher, ohne Sinn und Zweck. Ja, noch viel schlimmer. Diese Schafe ohne Hirten sind Gefahren ausgesetzt, weil sie niemanden haben, der sie beschützt. Sie sind dem Hunger und Durst ausgesetzt, weil sie niemanden haben, der sie zu grünen Auen und zu frischen Wassern führt. Sie sind Krankheiten ausgesetzt, weil sie niemanden haben, der sie versorgt und verwundet. Mit anderen Worten, Schafe, die in die Irre gehen ohne einen Hirten, sind auf dem Weg ins Verderben. Du und ich, als wir noch in die Irre gingen, waren durstig und hungrig und verwundet, Todeswund und wir gingen auf dem Weg ins Verderben. Aber als wir die Stimme unseres Hirten gehört haben und wir umgekehrt sind von diesem Weg in den Abgrund, zu ihm hin zurück, hat er uns wieder angenommen. Er hat uns gewaschen von dem Schmutz, in dem wir uns gewühlt haben. Er hat die Wunden, die Todeswunden geheilt, in dem er gestorben ist. Er hat uns wieder zu sich genommen und führt uns jetzt zu grünen Auen und zu frischen Wassern und erquickt uns unsere Seele. Christus selbst sagt, und ich habe andere Schafe, das sagt er zu den Juden, und diese anderen Schafe sind die Heiden, du und ich, die nicht aus diesem Hof sind. Auch diese muss ich bringen und sie werden meine Stimme hören und es wird eine Herde und ein Hirte sein. Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie und sie folgen mir. Johannes 10, 16 und 27. In dem Augenblick, wo du die Stimme deines Hirten gehört hast und du dich abgewendet hast von deiner Sünde und hingekommen bist zu ihm, bist du zurückgekehrt zu dem Hirten deiner Seele. Und es ist bemerkenswert, dass Petrus hier die Betonung darauf fliegt. Er sagt nicht, du bist zurückgekehrt zu dem Hirten deines Leibes. Der Leib ist wichtig. Wir müssen ihn pflegen und nähern. Und Jesus sorgt auch für unseren Leib. Unser tägliches Brot gibt uns heute. Er kümmert sich um uns. Er weiß von jedem Haar, das von unserem Haupt fällt und er weiß, was wir brauchen und gibt uns unsere Kleidung. Aber Petrus sagte, wir sind zurückgekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seele. Jesus liegt viel an deiner Seele. Er hat dich doch mit Gott versöhnt, deine Seele. Und es ist ja die Seele, die ewig existieren wird im Himmel mit einem neuen Körper. Er kümmert sich jetzt augenblicklich darum, solange du auf dieser Erde lebst, dass deine Seele bewahrt bleibt. Er ist ein Hirte, der niemanden von seinen Schafen verlieren lässt, verloren gehen lässt. Sehen wir also, wir wurden nicht nur von der Herrschaft der Sünde befreit, wir wurden nicht nur von der Schuld und den Konsequenzen unserer Sünde befreit, Wir wurden auch dorthin geführt, dass wir jetzt sicher sind in alle Ewigkeit unter der Obhut unseres guten Hirten. Und er liebt uns so sehr, dass er als unser Hirte sein Leben gelassen hat für uns. Wenn er sein Leben gelassen hat für uns, sollte dies nicht genug Beweis für uns sein, darauf zu vertrauen, dass er auch jetzt für unsere Seele sorgen wird. Er wird dich sicher führen. Er wird dir geben, was du brauchst. aber es ist auch gleichzeitig eine Aufforderung und Anwendung an dich und mich, unserem Hirten zu folgen. Seine Stimme immer wieder zu hören, in sein Wort zu gehen und seiner Stimme zu gehorchen. Denn dadurch leitet der gute Hirte seine Schafe, indem er spricht und indem wir folgen. Ah, dort ist eine grüne Aue, kommt, folgt mir nach. Wenn du nicht mitkommst, bist du selber schuld, wenn du verhungerst. Wenn du nicht mitkommst zu dem fließenden Wasser, bist du selber schuld, wenn du verdurstest. Wenn du nicht hörst, dass die Gefahr dort lauert, dann bist du selber schuld, wenn der Wolf dich packt. Es liegt nicht am guten Hirten. Es liegt an dir. Hör auf seine Stimme, folge seiner Stimme und du bist in den besten Händen, in denen man sich befinden kann. Und so konnten wir sehen, dass Jesu Leiden und Sterben am Kreuz auf der einen Seite einen vorbildlichen Charakter hat, den wir nachahmen sollen, wenn wir durch Leid und Ungerechtigkeit gehen. Aber wir konnten auch sehen, dass Jesu Leiden und Sterben eine erlösende Funktion hatte, um uns mit Gott zu versöhnen, damit wir jetzt der Gerechtigkeit leben. Und möge jeder von uns dadurch ermutigt werden, Christus nachzufolgen. Und wenn du heute hier sitzt und noch nicht versöhnt bist mit Gott, dann rufe ich dir heute zu an Christi, statt lass dich versöhnen mit Gott. Christus ist gestorben für Sünder. Er hat sein Blut vergossen und er hat seine Liebe zu dir dar und offenbart, dass er sein Leben gelassen hat für dich. Komm heute zu ihm, lass dich versöhnen mit ihm. Kehr heute um und komm zurück zu dem Hirten deiner Seele und du wirst Frieden empfangen. Amen. Music.

2025 - EBC Waiblingen - Bibeltreue evangelische Baptisten Gemeinde für Jesus Christus