Allein aus Gnade - Bibeltreue Predigt-Podcast der EBC Waiblingen

EBC Waiblingen - Bibeltreue evangelische Baptisten Gemeinde für Jesus Christus

Die Gefangennahme Jesu (Markus 14,43-52) - Richard Friesen

Das Markusevangelium

20.04.2025 48 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Predigt analysiert Richard Friesen die Gefangennahme Jesu im Markus-Evangelium, fokussiert auf den Verrat von Judas. Richard Friesen reflektiert die Reaktionen der Jünger, insbesondere Petrus Konflikt zwischen Mut und göttlichem Plan. Die Predigt vermittelt lehrreiche Gedanken über den Glauben, Gottes Souveränität und die Herausforderungen treuer Hingabe in schweren Zeiten.

In dieser Predigt spricht Richard Friesen über die dramatische Gefangennahme Jesu Christi, wie sie im Markus-Evangelium, Kapitel 14, ab den Versen 43 bis 52 beschrieben wird. Richard Friesen konzentriert sich auf die tiefgreifende Bedeutung dieser Ereignisse und die Lehren, die wir aus ihnen ziehen können. Der Verrat von Judas, einem der zwölf Jünger, wird zum zentralen Thema, da er mit einem Kuss seinen Meister verrät. 

Im Kontext des Geschehens setzt Richard Friesen Judas' Handeln in Beziehung zu einem der berüchtigsten Verrate der Geschichte: Der Verrat zwischen Brutus und Julius Cäsar. Der Schmerz, den Judas diesem innigen Freund, Jesus, verursacht, wird als eine der schlimmsten Arten von Verrat dargestellt. Richard Friesen betrachtet, wie Judas’ Motivationen und die Einbindung der religiösen Führer zu dieser schrecklichen Tat führten. Dies ist nicht nur eine historische Reflexion, sondern auch eine tiefere Einsicht in die menschliche Natur und die Dramen der Loyalität und des Widerspruchs.

Ein weiterer wichtiger Aspekt dieser Predigt ist die Reaktion der Jünger auf die Gefangennahme ihres Meisters. Während Jesus sich dem Willen Gottes unterwirft und in dieser schweren Stunde standhaft bleibt, verlassen alle anderen Jünger ihn aus Angst und Verwirrung. Das Bild von Petrus, der versucht, Jesus mit Gewalt zu verteidigen, zeigt den Konflikt zwischen menschlichem Mut und göttlichem Plan. Später fliehen die Jünger in schockierter Verzweiflung und legen ihre eigenen erklärten Loyalitäten in Frage.

Richard Friesen analysiert auch, wie Jesus, während er gefangen genommen wird, mit einer majestätischen Ruhe und tiefen Einsicht reagiert. Seine Worte an die Soldaten reflektieren die Absurdheit ihrer Handlungen und die Erfüllung der Schriften. Wir ziehen Parallelen zu unserem eigenen Leben, wie oft wir in Momenten des Drucks oder der Verfolgung den Mut finden müssen, unseren Glauben zu verteidigen, auch wenn das vermeintlich nicht die "sichere" Entscheidung ist.

Abschließend zieht Richard Friesen vier lehrreiche Gedanken aus dieser Predigt. Zunächst sollten wir uns als Jünger nicht für unseren Glauben schämen – im Gegenteil, wir müssen stolz darauf sein, die Wahrheit zu verkünden. Zweitens müssen wir lernen, der Souveränität Gottes in unserem Leben zu vertrauen, unabhängig von den Umständen, die wir möglicherweise nicht verstehen. Drittens ist es wichtig, bereitzustellen, dass sogar enge Freunde uns im Glauben oder in schweren Zeiten verlassen können. Schließlich müssen wir lernen, uns dem Willen Gottes bedingungslos zu unterwerfen, selbst wenn wir ihn in dem Moment nicht nachvollziehen können.

Diese Predigt ermutigt uns, tiefer in die Beziehung zu Jesus einzutauchen und die Stärke seines Beispiels in unserem eigenen Leben nachzuahmen. Es ist eine Aufforderung, tiefere Bindungen im Glauben zu entwickeln und die Lektionen der Hingabe, des Vertrauens und der Treue zu berücksichtigen, während wir uns durch die Herausforderungen des Lebens navigieren.

1:46 Der Verrat von Judas
9:35 Die Festnahme Jesu
17:35 Der Kuss des Verrats
20:05 Petrus verteidigt Jesus
21:29 Das Schweigen Jesu
26:57 Die Flucht der Jünger
27:08 Die Reaktionen der Jünger
30:22 Gottes souveräne Kontrolle
38:52 Der Plan Gottes in deinem Leben
43:27 Vorbereitungen auf Verlassenschaft
45:00 Akzeptanz des Willens Gottes

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Transkript

Music. Liebe Gemeinde, liebe Freunde, auch wenn es der Anlass bietet, heute über die Auferstehung Jesu Christi zu predigen, habe ich mich entschieden, in meiner Predigreihe des Markus-Evangeliums fortzufahren, weil ich vor einiger Zeit über die Auferstehung gepredigt habe und bald wieder über die Auferstehung predigen werde. Und so lade ich euch ein, gemeinsam mit mir Gottes Wort zu Markus-Evangelium aufzuschlagen. Kapitel 14. Wir fahren fort, über den Leidensweg des Messias zu lernen. Markus Kapitel 14 Wir betrachten heute gemeinsam die Verse 43 bis 52. Und hier lesen wir in Gottes heiligem Wort. Und sogleich, noch während er redet, kommt Judas, einer der zwölf herzu, und mit ihm eine Volksmenge mit Schwertern und Stöcken, ausgesandt von den hohen Priestern und den Schriftgelehrten und den Ältesten. Der ihn aber überlieferte, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt, wenn irgend ich küssen werde, der ist es, ihn greift und führt ihn sicher fort. Und als er kam, trat er sogleich zu ihm und spricht, Rabbi, und küsst ihn sehr. Sie aber legten die Hände an ihn und griffen ihn, Ein gewisser von den Dabeistehenden aber zog das Schwert, schlug den Knecht des Hohen Priesters und hieb ihm das Ohr ab. Und Jesus hob an und sprach zu ihnen, seid ihr ausgezogen wie gegen einen Räuber mit Schwertern und Stöcken, um mich zu fangen? Täglich war ich bei euch im Tempel lehrend, und ihr habt mich nicht gegriffen, aber damit die Schriften erfüllt würden. Und es verließen ihn alle und flohen. Und ein gewisser Jüngling folgte ihm, der feines Leinentuch um den bloßen Leib geworfen hatte, und sie griffen ihn, er aber ließ das feine Leinentuch fahren und floh nackt von ihnen. Amen. Im Jahre 44 vor Christus fand eine der bekanntesten und wohl auch hinterlistigsten Verrate der Geschichte statt. Dieser Verrat fand zwischen Brutus und Julius Cäsar, dem römischen Feldherr, statt. Brutus war einer der engsten, freundesten und vertrautesten Personen von Julius Cäsar. In manchen Quellen wird berichtet, dass Brutus wie ein Sohn für Cäsar gewesen ist. Der Senat jedoch plante eine Verschwörung gegen Julius Cäsar, um ihn umzubringen und der Senat schaffte es auch Brutus, den engsten Vertrauten von Julius Cäsar auf ihre Seite zu holen, um Julius Cäsar umzubringen. Und so geschah es dann am 15. März 44 vor Christus. Da lockte der Senat Julius Cäsar in den Senat hinein. Und als er dort hineinkam, umringten ihn 60 Männer, zückten ihre Dolche und strachen auf Julius Cäsar ein. Er versuchte sich zu wehren, bis er Brutus gesehen hat. Und als Julius Cäsar unter den Verschwören auch Brutus sah, sprach er die folgenden berühmten Worte aus. Auch du, Brutus? Und ab diesem Augenblick, so berichten Zeitzeugen, hat er aufgegeben und sie erstechen lassen und durch diese 23 Dolchstiche gestorben. Wie heftig und wie schmerzhaft musste der Moment für Julius Cäsar gewesen sein, seinen engsten Freund wie seinen Sohn zu sehen, der auch auf ihn einstach. Wahrscheinlich schmerzhafter wie die Dolchstiche selber. Er gab auf. Nun, das war wohl eines der bekanntesten Verrate in der Geschichte, aber es war nicht der schrecklichste. Denn der schrecklichste Verrat, der jemals auf dieser Erde geschehen ist, der findet sich in der vorliegenden Geschichte. Der Verrat zwischen Judas Iskariot und Jesus Christus. Judas Iskariot, der seinen Meister und Herrn Jesus Christus verrät. Denn auch Judas gehörte zu den engsten Vertrauten von Jesus, einer der engsten Freunde, die zum engsten Jüngerkreis gehörten. Und dieser Judas hat Jesus verraten und dazu beigetragen, dass er hingerichtet worden ist. Der vorliegende Bericht soll uns aufzeigen, zum einen, wie hinterlistig der Verrat von Judas und die Gefangennahme von Jesus Christus war. Aber zugleich soll er uns aber auch aufzeigen, wie Jesus mit diesem Verrat umgegangen ist und wie seine Jünger auf seine Gefangennahme reagiert haben. Dabei wollen wir folgende drei Aspekte der Gefangennahme Jesu beleuchten. Erstens, Jesus wird durch einen Kuss verraten. Zweitens, Jesus wird von einem Mann verteidigt. Und drittens, Jesus wird von seinen Jüngern verlassen. Abschließend werden wir einige lehrreiche Gedanken daraus für uns herausnehmen Aber nun lasst uns den Text betrachten und studieren, indem wir zu dem ersten Punkt kommen Jesus wird durch einen Kuss verraten. Hier in Vers 43 bekommen wir eine Einführung in die Gefangennahme Jesu Dort heißt es uns sogleich, noch während er redet, Diese Aussage stellt eine Verbindung zum vorherigen Abschnitt dar Zuvor haben wir einen Einblick in die schwerste Stunde von Jesu seinem Leben bekommen. Ja, Jesus befand sich in solch einem heftigen Kampf zuvor, dass er sehr bestürzt und beängstigt war und dass seine Seele betrübt war bis zum Tod, Vers 43, Vers 33 und 34. Und wir haben dann gesehen, wie er im Garten Gethsemane in ringendem Gebet mit seinem Vater gewesen ist. Und in diesem Gebet flehte Jesus zu seinem Vater, dass die bevorstehende Stunde an ihm vorübergehe und dass der Kelch von ihm weggenommen werden sollte. Vers 35 und 36. Und dabei haben wir gelernt, dass dieser Kampf für Jesus eben deshalb so schwer war, weil er wusste, was diese Stunde beinhaltet. Weil er wusste, was dieser Kelch beinhaltet, den der Vater ihm reicht. Er wusste, dass die Stunde gekommen ist, wo der Zorn Gottes über ihn ausgegossen werden sollte. Er wusste, dass die Stunde gekommen ist, wo er die Sünde seines Volkes auf sich nehmen wird und wo er den Kelch des Zornes Gottes austrinken würde. Und deswegen bat er in ringendem Kampf darum, dass wenn es möglich ist, dass diese Stunde an ihm vorübergehe. Es war die schwerste Stunde im Leben unseres Herrn Jesus bis dahin. Wir haben aber auch gesehen, wie dieser ringende Kampf von Jesus ausgegangen ist in Gethsemane. Er ging siegreich und triumphierend aus. Denn wir lesen Vers 42, steht auf, lasst uns gehen, siehe, der mich überliefert, ist nahe gekommen. Das ist, was Jesus zu seinen Jüngern sagte, nachdem er gekämpft und gerungen hat im Gebet. Steht auf, lasst uns erhobenen Hauptes dem entgegen gehen, der mich letztendlich in die Hände der Sünde überliefern wird. Und er hat gesiegt, er hat den Willen Gottes akzeptiert und sich darunter gebeugt und ist diesen Leidensweg triumphierend und siegreich und erhobenen Hauptes weitergegangen. Und sogleich, während Jesus diese Worte zu seinen drei Jüngern sprach, steht auf, lasst uns gehen, der mich überliefert ist nahegekommen, lesen wir, kommt Judas, einer der zwölf, herzu. Vers 43. Judas, einer der zwölf. Und es ist bemerkenswert, liebe Geschwister. Nur Judas Iskariot wird von den Evangelisten so bezeichnet. Judas, einer der zwölf. Und Markus schreibt es hier nicht, weil seine Leser vielleicht nicht wussten, wer Judas ist. Markus und die anderen Evangelisten betonen immer wieder aufs Neue Judas, einer der Zwölf, um diese Absurdität und Grauenhaftigkeit des Verrats deutlich zu machen. Einer der zwölf, einer der zwölf engsten, vertrautesten Jünger von Jesus kam herzu. Einer der zwölf, die Jesus selbst ausgewählt hat. Einer der zwölf, denen Jesus sich anvertraut hat. Einer der zwölf, mit denen Jesus eine persönliche, enge Beziehung pflegte. Einer der zwölf, der Gewalt und Autorität bekommen hat. Einer der zwölf, der von Jesus Christus persönlich unter vier Augen teilweise unterwiesen worden ist. Und hier erfüllt sich das, was David bereits im Psalm 55, Vers 13 bis 15 beschrieben hat. Denn nicht ein Feind ist es, der mich höhnt, sonst würde ich es ertragen. Nicht mein Hasser ist es, der gegen mich groß getan hat, sonst würde ich mich vor ihm verbergen. Sondern du, ein Mensch wie ich, mein Freund und mein Vertrauter, die wir vertrauten, Umgang miteinander pflegten, ins Haus Gottes gingen mit der Menge. Das ist, was Jesus erlebte. Einer seiner vertrautesten Leute. Es war nicht irgendwie ein jüdischer Bürger, der genug hatte von Jesus und ihn endlich verraten hat. Es war auch nicht einer der Schriftgelehrten oder Pharisäer. Es war einer der Zwölf. Einer der Zwölf. Wir haben bereits gesehen, was Judas dazu veranlasst hat, seinen Meister in der Weise zu verraten. Zuvor befand sich Jesus in einem Haus und wurde dort von einer Frau gesalbt mit sehr kostbarem Salböl. Und die Jünger, insbesondere Judas, haben sich sehr aufgeregt und haben gesagt, wieso verschwendet diese Frau dieses kostbare Öl? 500 Denare ist es wert. Wir könnten es verkaufen und den Armen geben. Aber wir haben gelernt, dass Judas nicht um die Armen besorgt war, sondern er war ein Dieb, weil er die Kasse hatte. Und daraufhin sagte Jesus zu Judas in Kapitel 14, Vers 6, sie hat ein gutes Werk an mir getan. Die Armen habt ihr alle Zeit, mich aber habt ihr nicht alle Zeit. So die Handlung dieser Frau, dass sie so mit Geld umgeht. Und die Aussage von Jesus haben Judas den Rest gegeben. Sie haben das Fass zum Überlaufen gebracht, weshalb wir dann lesen in Kapitel 14, die Verse 10 und 11. Und Judas Iskariot, direkt nach dieser Geschichte, einer von den Zwölfen, ging hin zu den hohen Priestern, um ihn an sie zu überliefern. Sie aber freuten sich, als sie es hörten, und versprachen ihm Geld zu geben. Und er suchte, wie er ihn zur gelegene Zeit überliefern könnte. Und diese gelegene Zeit ist gekommen. Judas kannte den Ort, an den Jesus sich immer wieder alleine zurückgezogen ist, nachts, Gethsemane. Er wusste, dass er dort dann alleine sein wird, höchstens mit seinen Jüngern. Die gelegene Zeit ist gekommen. Judas Iskariot hat sich mit den religiösen Führern abgesprochen, einen Zeitpunkt ausgemacht, einen Ort ausgemacht. Und dann lesen wir weiter in unserem Text in Vers 43. Und mit ihm, also mit Judas, kam auch eine Volksmenge mit Schwertern und Stöcken ausgesandt von den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten und den Ältesten. Dieser Überfall wurde also von Judas Iskariot, einer von den Zwölf, gemeinsam mit den religiösen Führern Israels geplant und ausgeführt. Es waren die hohen Priester, die Schriftgelehrer und Ältesten. Diese drei Gruppen bildeten das Synedrium, also das jüdische Gericht, die religiöse Führung von Israel. Und sie sandten, diese religiöse Elite sandten mit Judas Pharisäer, Schriftgelehrte, Hohepriester, mit Stöcken bewaffnet und Schwertern aus. Nun, wir dürfen aber nicht denken, dass diese Volksmenge aus irgendwie 10 oder 20 Personen bestand. Es war eine Volksmenge, die aus hunderten Personen bestand. Denn Markus schweigt darüber, aber Johannes berichtet uns, dass auch Soldaten dort dabei waren, römische Soldaten. Es heißt in Johannes 18, Vers 3, als nun Judas die Schar Soldatin und von den hohen Priestern und Pharisäern Diener erhalten hatte, kommt er dahin mit Leuchten und Fackeln und Waffen. Johannes 18, Vers 3. Wenn es hier heißt, die Schar Soldaten, mit der Schar ist wahrscheinlich eine römische Kohorte gemeint. Und eine römische Kohorte bestand mindestens aus 600 bis 1000 Soldaten. Nehmen wir die kleine Zahl, 600, 600, 600 Soldaten. und dann noch Diener von den Hohen Priestern und Schriftgelehrten und Ältesten. Da waren 600, 700, 800, 900 Leute auf dem Weg zu einem einzigen Menschen, der bis dahin friedlich gelebt hat. Wir merken, es war also ein Überfall, es war eine Festnahme, es war ein geplanter Mob. So etwas muss strategisch durchdacht sein, so viele Leute zusammenzutrommeln. Nun war es bereits nach Mitternacht, es war dunkel, vielleicht hat der Mond etwas gescheint, vielleicht war es bewölkt. Jedenfalls war es schwer in der Nacht einen Menschen zu erkennen und zuzuordnen. Und aus diesem Grund hatte sich Judas ein Zeichen überlegt, wie er den Soldaten zeigen wird, wer Jesus ist und wen sie fangen sollten. Wir lesen im Vers 44, der ihn aber überlieferte, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt, wenn irgend ich küssen werde, der ist es, ihn greift und führt ihn sicher fort. Hat Judas mit den Soldaten abgemacht. Nun, es war in der damaligen Kultur nicht ungewöhnlich, sich zu küssen, wenn man sich begrüßt hat oder wenn man sich verabschiedet hat. Insbesondere das Verhältnis zwischen Jünger und Meister. Der Jünger hat seinen Meister beim Begrüßen geküsst oder auch beim Verabschieden. Also es war nicht unbedingt ungewöhnlich für die damalige Zeit. Deswegen haben wahrscheinlich auch die übrigen Jünger sich vielleicht nicht viel Gedanken gemacht, als Judas kam und seinen Meister geküsst hat. Aber für Judas und die Soldaten war klar, irgendwen, den er küsst, den werden wir dann fangen. Und so marschiert eine große Volksmenge, bestehend aus römischen Soldaten, aus hohen Priestern, aus Schriftgelehrten, bewaffnet mit Schwertern und Stöcken durch das Dickicht der Nacht. Angeführt nicht von einem römischen Hauptmann, sondern angeführt von einem der Zwölf. Das war Jan Führer. Er leitete diese Gruppe an. Im Garten angekommen trat er, Judas, sogleich zu ihm und spricht Rabbi und küsste ihn sehr. Judas begrüßt Jesus hier mit dem Wort Rabbi, was so viel heißt, mein Lehrer oder mein Meister, mein Meister. So begrüßt er ihn. Und dann folgt das Zeichen, das Judas mit den Soldaten ausgemacht hat. Aber er kam nicht nur und küsste ihn kurz auf die Wange. Wir können uns durchaus vorstellen, dass Judas kam, vielleicht seine Hand um seine Schultern legte und ihn sehr küsste, zärtlich küsste oder auch vielmals küsste. Denn hier heißt es, er küsste ihn sehr. Man kann auch übersetzen, er küsste ihn zärtlich oder er küsste ihn vielmals. Also es war wirklich offensichtlich, Judas kam und umarmte seinen Meister, begrüßte ihn mit Rabbi und küsste ihn sehr. Dieser Akt ist wohl der unbegreiflichste und unverschämteste Akt in der ganzen Leidensgeschichte unseres Herrn. Die Peitschenhiebe der römischen Soldaten, der Speerhieb des römischen Soldaten, die Dornenkrone auf seinem Haupt und alles andere, was er erlitten hat, waren schmerzhaft. Aber das war das ruchloseste, was jemals passiert ist. Friedrich Krummacher bezeichnet diesen Kuss als das ruchloseste und verabscheuungswürdigste, was im finstern Bereich menschlicher Sünde und Entartung je zutage trat. Ja, dieser Kuss war eine Ausgeburt der Hölle höchstpersönlich. Denn das Symbol und Zeichen der Liebe und des Friedens, der Kuss, wurde missbraucht, um Hass, Verrat und Tod zum Ausdruck zu bringen. Aus diesem Grund entgegnet Jesus Judas, als er ihn küsste. Mit folgenden Worten. Jesus sprach zu ihm, Judas, überliefest du den Sohn des Menschen mit einem Kuss? Lesen wir in Lukas 22, Vers 48. Wirklich, Judas? Hättest du dir nicht was anderes ausdenken können mit einem Kuss? Ich kann mir vorstellen, auch wenn Jesus wusste, was auf ihn zukommt, Und ich kann mir vorstellen, er war immer noch ein Mensch wie du und ich, auch wenn er Gott gewesen ist, aber es schmerzte ihn. Ein Kuss. Und nachdem Judas seinen Meister in solcher heuchlerischen und verräterischen Weise geküsst hat, lesen wir dann in Vers 46, sie aber legten die Hände an ihn und griffen ihn. Das Wort anlegen bedeutet, sich auf etwas zu werfen. Also das heißt, wir können uns gut vorstellen, die Soldaten, wie viele auch immer das waren, warfen in gewisser Weise ihre Hände auf Jesus, sie packten ihn. Es wird auch durch das Wort griffen deutlich, dass hier verwendet wird. Dieses Wort Griffen beschreibt, wie man über etwas Macht besitzt, die Oberhand gewinnt oder jemanden festhält. Also es war nicht so, dass sie dann einfach gekommen sind, dürfen wir die Handscheine anlegen, dürfen wir dich abführen. Sie haben sich über ihn geworfen, sie haben ihn richtig festgekommen, wie einen Schwerverbrecher. Wir müssen uns diese Szene vor Augen malen. Dort steht unser Herr Jesus. Unbewaffnet, friedlich. Ungefährlich, bereit sich mitführen zu lassen, ohne dass man ihn irgendwie ergreifen müsste. Doch seine Feinde stürzen sich auf ihn wie auf einen Schwerverbrecher, wie auf einen Löwen. Legen ihn fessen an, binden seine Hände womöglich auf den Rücken und sind noch dabei stolz, ihn endlich gegriffen zu haben. Diesen Störenfried haben wir endlich in unserer Gewalt. Nun konnten wir sehen, wie Jesus von einem seiner engsten Freunde durch einen Kuss verraten wurde und wie er gefangen genommen wurde. Aber die Szene im Garten ist noch nicht zu Ende. Einer seiner Jünger, der dabei war, versuchte seinen Meister zu verteidigen. Das ist der zweite Punkt, auf den wir eingehen wollen. Jesus wird von einem Mann verteidigt. Wir lesen Vers 47. Ein gewisser von den Dabeistehenden aber zog das Schwert und schlug den Knecht des Hohen Priesters und hieb ihm das Ohr ab. Wir haben hier einen Mann, der sich einsetzt für seinen Herrn, für Jesus. Und Markus schweigt über die Identität des Mannes, er nennt ihn hier einfach nur ein gewisser von den Dabeistehenden. Johannes jedoch gibt uns in seinem Bericht etwas mehr Licht über die Identität dieses Mannes. Dort lesen wir in Johannes 18, Vers 10, Simon Petrus nun, der ein Schwert hatte, zog es und schlug den Knecht des hohen Priesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. Der Name des Knechtes aber war Malchus, es war also Petrus. Kurz vorher hat Petrus zu Jesus gesagt, ich bin bereit, für dich zu sterben. Jesus hat ihm gesagt, okay, aber du wirst mich dreimal verleugnen. Petrus hat gesagt, nein, nein, ich werde mit dir sterben. Und hier sehen wir eine gewisse Bereitschaft von Petrus. Er zückt das Schwert, da sind haufenweise Soldaten, er könnte sterben. Er zeigt seinen Mut, er zeigt, dass er ernst gemeint hat, was er gesagt hat. Und er versucht, den Knecht des hohen Priesters das Ohr abzuschlagen. Wahrscheinlich wich Malchus noch aus und er hieb ihm irgendwie das Ohr ab. Vielleicht traf ihn noch auf die Schulter, wo auch ein Schutz da war. Wir wissen es nicht, aber das Ohr fiel ab. In einem anderen Bericht lesen wir, dass Jesus ihn auch noch heilte. Aber Petrus bewies Mut. Aber wiederum falsch. Wie oft hat Jesus ihm schon gesagt, ich bin eben deshalb auf diese Welt gekommen, um mein Leben zu geben als Lösegeld für viele. Petrus hat nicht verstanden, dass das, was hier aktuell passiert, der Wille Gottes ist. Und dass es nicht nötig war, nicht nur nicht nötig, sondern wirklich auch falsch wäre, Jesus jetzt zu verteidigen und zu retten. Als Petrus dies getan hat, berichtet uns Matthäus, da spricht Jesus zu ihm, stecke dein Schwert an seinem Platz, denn alle, die das Schwert nehmen, werden durch das Schwert umkommen. Oder meinst du, dass ich nicht meinen Vater bitten könnte und er mir jetzt mehr als zwölf Legionen Engel stellen würde? Matthäus 26, 52 bis 53. Umgerechnet sind zwölf Legionen 72.000 Engel. Jesus hätte so machen können und da würden 72.000 Engel stehen. Und diese 600 Soldaten hätten keine Chance. Mein lieber Petrus, steck dein Schwert weg. Ich lasse mich freiwillig binden. Ich gebe mein Leben freiwillig für meine Schafe. Verteidige mich nicht. Das ist der Wille meines Vaters. Das ist der Kelch, den ich trinken muss. Und Jesus spricht dies zu Petrus und alle dabei stehenden Hörnes, die Soldaten und alle, die dabei waren, waren Augenzeugen dessen, dass Jesus sich nicht verteidigt hat. Dies zeugt von seiner Unschuld. Sie hätten sehen können, das, was wir hier tun, ist ungerecht. Das ist ein unschuldiger Mensch. Aber Jesus ließ sich binden und abführen. Nach dieser Szene spricht Jesus direkt zu seinen Gegnern in Vers 48. Und Jesus hob an und sprach zu ihnen, seid ihr ausgezogen wie gegen einen Räuber mit Schwertern und Stöcken, um mich zu fangen? Täglich war ich bei euch im Tempel lehrend und ihr habt mich nicht gegriffen, aber damit die Schriften erfüllt würden. Jesus versucht sich nicht unbedingt zu verteidigen, aber er versucht aufzuzeigen, dass das, was sie hier tun, völlig unnötig ist. Seid ihr ausgezogen, um mich zu greifen, wie ein Räuber. Das Wort Räuber bezieht sich zum einen auf Zeloten. Ein Zelot war zu der damaligen Zeit ein jüdischer Widerstandskämpfer, der sich gewaltsam gegen die römische Herrschaft aufgelehnt hat. Dieses Wort wird aber auch für Gewaltverbrecher und Mörder verwendet. So wird Barabbas, der später von Pilatus freigelassen wird und Jesus wird abgeführt. Barabbas wird als ein Räuber bezeichnet in Johannes 18, Vers 40. Aber auch die beiden Männer, die links und rechts von Jesus später gekreuzigt werden, werden als Räuber bezeichnet in Markus 15, Vers 27. Also die Soldaten und die religiösen Führer hielten Jesus für solch einen Zerlot, für solch einen Räuber, für solch einen Verbrecher, für solch einen Mörder. Jesus sagt, das ist euer Ernst? Ihr behandelt mich, als wäre ich solch ein Zerlot, als wäre ich solch ein Verbrecher. Denkt doch mal darüber nach. Wie oft war ich bei euch im Tempel? Was habe ich im Tempel gemacht? Habe ich einen Aufstand angezettelt? Ich habe gelehrt, ich habe das Wort Gottes verkündigt, in Frieden, die Leute haben mir zugehört, ich habe keinen Aufstand angezettelt. Ich war täglich bei euch, ihr hättet jeden Tag zu mir kommen können und mich binden können, ihr habt es nicht getan. Das ist völlig absurd, was ihr hier macht, aber, aber, Jesus sagt, damit die Schriften sich erfüllen. Jesus wusste, das was hier mit ihm passiert, ist völlig absurd, aber es ist Gottes Wille und Gottes Plan, dass er zu den Übertretern beigezählt würde. Hier erfüllt sich Gottes Wort, was vor allem in Jesaja 53, Vers 12 über den Messias steht, dass er den Übertretern beigezählt worden ist. Jesus kannte das Alte Testament und er wusste, was im Alten Testament über den leidenden Knecht, über den leidenden Messias geschrieben steht. Und er scheute sich nicht, alles zu erfüllen, was über ihn geschrieben steht. Er handelte aktiv, damit die Schriften sich erfüllen. Ist uns das bewusst? Er wusste nicht nur, was geschrieben steht, sondern er lebte auch so, damit sich alles erfüllt, was die Schrift über ihn sagte. Er ehrte somit Gottes Wort. Erneut wird deutlich, dass alles, was mit Jesus geschehen ist, von Gott geplant war und kein Zufall war. Es war kein Zufall. Und nun müssen wir uns in die Lage der Jünger hineinversetzen. Versuchen wir uns hineinzuversetzen in die übrigen elf Jünger. Die stehen da. Zuvor haben sie das Gebet ihres Herrn teilweise mitbekommen, wie er dort betet, dass die Stunde vorüber geht und der Kerlchen ihm vorüber geht. Und dann sehen sie auf einmal Judas und hinter Judas Soldaten, Hohepriester, Schriftgeherrte, Älteste. Ein bisschen verwirrend, dann sehen sie Judas, wie er auf Jesus zugeht und wie er ihn innig küsst. Und sie fragen sich, okay, was passiert hier aktuell? Und direkt nach dem Kuss sehen sie, wie die Soldaten Jesus packen und binden. Petrus zieht sein Schwert, schlägt das Ohr ab und Jesus sagt, steck dein Schwert weg. Die ganze Meute ist verwirrt. In Johannes wird uns auch beschrieben, dass Jesus sagt, ich bin es und alle fliegen und nach hinten. Die ganze Szene muss unglaublich gewaltig für die Jünger gewesen sein, aber sie verstehen, ihr Herr will nicht kämpfen. Ihr Herr lässt sich binden und abführen. Wie reagieren die Jünger? Das führt uns zum dritten Punkt. Die Reaktion der Jünger wird uns in den Versen 50 bis 52 beschrieben. Das ist der dritte Punkt. Jesus wird von seinen Jüngern verlassen. Dort heißt es nämlich, und es verließen ihn alle und flohen. Das ist die Reaktion der Jünger. Ich schätze mal, zwei oder drei Stunden davor haben alle Jünger nacheinander gesagt, wir werden dich niemals verlassen, wir sind bereit für dich zu sterben. Und hier fliegen sie alle. Nun, Geschwister, auf der einen Seite müssen wir sehen, dass die Jünger hier ihr mutiges Bekenntnis aus Vers 31 aufgegeben haben. Sie hatten Angst, gemeinsam mit Jesus gefangen genommen zu werden. Sie hatten Angst, mit ihm gefoltert zu werden oder zu sterben. Sie verließen ihn und sie überließen ihren Herrn den gewalttätigen Händen der Sünder. Sicherlich musste auch dies ein schwerer Schlag für Jesus gewesen sein. Alle seine Jünger verlassen ihn. Er ist ganz allein auf sich alleine gestellt. Aber gleichzeitig müssen wir sehen und verstehen, dass Jesus selbst immer noch als der gute Hirte für das Wohlergehen und das Wohl seiner Jünger gesorgt hat. Denn Johannes berichtet uns in seinem Bericht über die Gefangennahme Jesu, wo er gefangen genommen wird, wie Jesus dann zu den Soldaten sagt, Johannes 18, Vers 8, Ich habe euch gesagt, dass ich es bin. Wenn ihr nun mich sucht, so lasst diese gehen. Lasst sie gehen. Sie haben nichts damit zu tun. Er sorgt sich um seine Jünger. Lass sie gehen. Aber sie haben sie nicht einfach nur gehen lassen. Die Jünger sind geflohen. Die sind weggelaufen. Die sind abgehauen. Abgehauen. Somit haben sich zwei der drei Prophezeiungen, die Jesus kurz vorher ausgesprochen hat, hier erfüllt. In Kapitel 14, Vers 18 sagte Jesus seinen Jüngern, einer von euch wird mich überliefern. Hat sich erfüllt in Judas mit dem Kuss. In Kapitel 14, Vers 27 sagte Jesus, ihr werdet alle Anstoß nehmen. Hat sich auch erfüllt. Alle sind geflohen. Eine dritte Verheißung steht noch aus. wo Jesus zu Petrus sagt, du wirst mich überliefern. Aber auch diese dritte Verheißung wird sich in wenigen Stunden erfüllen. Und das macht deutlich, dass Jesus, der allwissende Gott ist, ein wahrhaftiger Prophet ist und sein Wort absolut wahr ist und vertrauenswürdig ist und jeder, der diesem Wort nicht glaubt und nicht gehorcht ist, verflucht. Aber jeder, der diesem Wort glaubt und gehorcht, er ist glückselig. Er ist glückselig. Alles, was hier passiert, passierte, weil Gott es so vorhergesehen hat. Und daran wird auch deutlich, dass nicht in erster Linie die Volksmenge oder die Soldaten die Oberhand hatte, sondern dass Jesus immer noch alles in der Kontrolle hatte. Für die Jünger schien es nicht so, aber Jesus hatte alles unter Kontrolle. Er war Herr der Lage und er hatte alles unter Kontrolle und alles geschah so, wie er selbst es sagte und bestimmte. Nun, in den Versen 51 bis 52 haben wir schließlich eine interessante Erzählung, die wir nur hier im Markus-Evangelium finden und in den anderen Evangelien nicht. Dort lesen wir dann, und ein gewisser Jüngling folgte ihm, der feines Leinentuch um den bloßen Leib geworfen hatte Und sie greifen ihn. Er aber ließ das feine Leinentuch fahren und floh nackt von ihnen. Und Markus schweigt erneut über diese Identität des jungen Mannes. Eine sehr interessante und seltsame Begegnung. Es wurden schon unterschiedliche Theorien aufgestellt, wer dieser junge Mann gewesen sein könnte. Ich werde euch verschonen und keine dieser Theorien aufzeigen, weil es völlig unnötig ist. Wenn Markus uns den Namen nicht nennt, dann geben wir uns damit zufrieden, dass er uns den Namen nicht nennt. Aber dennoch finde ich hilfreich, was der englische Kommentator John Gill geschrieben hat. Und das ist, glaube ich, ausreichend und hilfreich für uns, auch diese Situation einordnen zu können und einschätzen zu können. Er schrieb, am wahrscheinlichsten ist, dass es sich um jemanden handelt, der in einem Haus in Gethsemane oder in der Nähe des Gartens wohnte und durch den Lärm einer Schar von Soldaten und ihrer Begleiter aus dem Schlaf gerissen wurde, er sprang aus dem Bett, lief im Hemd hinaus und folgte ihnen, um herauszufinden, was geschehen war. Er kam mit einem Leinentuch, nur um seinen bloßen Leib geworfen. Das trägt man eigentlich, wenn man zu Bette geht. Das heißt, es musste ein Mann gewesen sein, der irgendwie eigentlich im Bett war. Und wahrscheinlich, trifft es diese Auslegung am nächsten, hat er irgendwas gehört. Dort 600 Männer, bewaffnet, mit Stahl auf den Körper und ist laut. Was passiert dort? Er kommt raus, folgt dieser Schar, beobachtet die Szene im Garten und sieht auf einmal, wie Jesus gefangen genommen wird, wie ein paar Leute abhauen und Jesus weggeführt wird. Und wahrscheinlich folgt dieser junge Mann heimlich, um zu schauen, was passiert weiter mit Jesus. Und dann sehen ein paar Soldaten diesen jungen Mann und versuchen ihn zu packen. Und er schafft es, sich loszureißen. Sie haben immer noch dieses Gewand in der Hand und er läuft nackt weg. Nun, was will Markus uns mit dieser Szene beschreiben oder vermitteln? Ich denke, vielleicht zwei Dinge. Zum einen will er uns deutlich machen, dass dies wahrlich die Stunde der Finsternis war. Ein junger Mann, unschuldig, nur ein bisschen schaulustig, wollte gucken, was dort passiert. Und die Soldaten, so voller Bosheit und Hass erfüllt, versuchten ihn zu greifen und ihn mitzuziehen. Völlig willkürlich und absurd. Also die Stunde der Dunkelheit hat begonnen, aber eine zweite Sache, die glaube ich noch wichtiger ist, die Markus uns dadurch deutlich machen wollte, ist, dieser junge Mann wählte es lieber, nackt und beschämt wegzulaufen, als mit Jesus gemeinsam weggeführt zu werden. Und das ist ein Bild auf die Jünger. Sie wählten lieber Scham und Flucht, als gemeinsam mit ihrem Herrn abgeführt zu werden. Und so endet die Geschichte der Gefangennahme Jesu. Jesus wurde abgeführt. Und so konnten wir sehen, wie Jesus verraten wurde durch einen Kuss, wie er gefangen genommen worden ist und wie er abgeführt worden ist und wie seine Jünger darauf reagierten. Nachdem wir den Text so studiert haben, stellt sich die Frage, was soll dieser Text dir und mir als Jünger und Nachfolger Jesu sagen? Was ist die Lehre, die wir aus diesem Text für uns heute ziehen wollen? Darauf möchte ich abschließend vier lehrreiche Gedanken nennen. Der erste Gedanke, den wir aus diesem Text lernen, ist, als Jünger Jesu sollten wir uns für unseren Herrn nicht schämen. Alle beteiligten Jünger haben sich geschämt. Judas küsste seinen Meister, wollte nicht mit ihm in Verbindung treten, wollte ihn verraten. Die übrigen elf Jünger, obwohl sie sich zu Jesus stellen wollten, haben sich geschämt, hatten Angst, sind geflohen. Als Jünger Jesu sollten wir aber weder Angst davor haben, noch uns davor schämen, uns zu Jesus zu bekennen auf dieser Welt. Egal, was es uns kostet, als Jünger Jesus sollten wir bereit sein, uns zu Jesus zu bekennen und uns seiner nicht zu schämen. Paulus ist uns hier ein wunderbares Vorbild, der aufgrund seines Dienstes und seines Bekenntnisses zu Jesus gefangen genommen worden ist. Und er schrieb zu Timotheus, während seiner Gefangenschaft, aus diesem Grund leide ich dies auch, aber ich schäme mich nicht, Denn ich weiß, wem ich geglaubt habe und bin überzeugt, dass er mächtig ist, das ihm von mir anvertraute Gut auf jenen Tag zu bewahren. 2. Timotheus 1, Vers 12, Paulus war gefangen und er sagt, ich schäme mich nicht. Ich schäme mich nicht, für Jesus zu leiden. Ich schäme mich nicht, ihn zu bekennen. Ich schäme mich nicht, für ihn zu sterben. Wieso? Weil ich weiß, wem ich glaube. Und das ist der Schlüssel. Und wenn wir nicht wissen, wer Jesus ist, werden wir uns seiner und seiner Worte schämen. Aber wenn wir wissen, wer er ist, was er getan hat und wie herrlich und groß er ist, werden wir uns nicht schämen, ihn zu bekennen. Umso größer unsere Erkenntnis zu Christus und umso tiefer unsere Beziehung zu Jesus, umso weniger werden wir uns seiner schämen. Ist uns dessen bewusst. Hier in unserem Bericht flohen alle Jünger weg. Aber ich lese es gerade in meiner Bibel, lese durch die Apostelgeschichte. Dort sehen wir ein anderes Bild von den Jüngern. Erfüllt mit dem Heiligen Geist, erfüllt mit der Erkenntnis der Person von Jesus Christus. Lassen sie sich schlagen, lassen sie sich steinigen und freuen sich sogar, für den Namen Jesus Schmach zu leiden. Apostelgeschichte 5. Eine andere Gruppe von Männern. Und wenn du und ich erfüllst sie mit dem Heiligen Geist und erfüllst sie mit der Erkenntnis Jesu Christi, werden wir uns nicht schämen, sondern wir werden bereitwillig Schmach und Schande auf uns nehmen. Schläge, Gefängnis und Tod. Nicht aus unserer Kraft, aber aus seiner Kraft und aus der Erkenntnis, die wir aus dem Wort Gottes gewonnen haben über ihn und seine Person. Und daher studiere Gottes Wort, um die Person Jesu Christi, das Werk von Jesus Christus, seine Ämter zu erforschen und dadurch gestärkt zu werden. Das ist die erste Lehre. Die zweite Lehre. Als Jünger Jesus solltest du auf die Souveränität Gottes vertrauen. Jesus erklärt seinen Jüngern hier, dass alles, was passierte, eingetroffen ist, damit die Schriften erfüllt würden. Damit die Schriften erfüllt würden. Daraus können wir schließen, dass alles im Leben Jesu von Gott vorherbestimmt war und jedes kleinste Detail souverän von Gott geführt wurde, wie ein Schachspieler. Jeden Schritt plante Gott, jeden Schritt führte Gott aus, damit alles exakt nach seinem Willen und Plan geschieht. Souverän hat Gott alles gelenkt. Mit anderen Worten, alles im Leben Jesu war von Gott geplant und nichts war dem Zufall überlassen worden. Und diese Wahrheit können wir auch auf unser Leben übertragen als Christen. Alles, was in deinem Leben geschieht, ist nicht dem Zufall überlassen, sondern ist von Gott souverän geplant und Schritt für Schritt gelenkt und geführt. Jede Begegnung, mach dir das bewusst, jede Begegnung. Jedes Leid, jede Ungerechtigkeit in deinem Leben ist kein Versehen, ist nicht ein Produkt des Zufalls, sondern ist geplant von dem Schöpfer und Herrscher des ganzen Universums. Der oberste Plan, den Gott verfolgt, mit allem, was in deinem Leben wirkt, ist, dich in das Bild seines Sohnes umzugestalten. Daher sollten wir lernen, alles, was in unserem Leben geschieht, aus Gottes Perspektive zu sehen, wie es auch in Sprüche 3, die Verse 5 bis 6 heißt. Vertraue auf den Herrn mit deinem ganzen Herzen und stütze dich nicht auf deinen Verstand. Erkenne ihn auf allen deinen Wegen und er wird gerade machen deine Pfade. Erkenne ihn auf allen deinen Wegen. Erkenne Gott in deinem Leid. Erkenne Gott in deiner Krankheit und vertraue darauf, dass Gott mit allem einen guten Plan hat. Selbst wenn du den Sinn der einzelnen Ereignisse in deinem Leben nicht siehst, solltest du darauf vertrauen, dass Gott einen Sinn damit hat und verfolgt. Ja, für die Jünger hat es keinen Sinn ergeben, dass ihr Meister hier gerade gefangen genommen wird. Aber im Nachhinein haben sie verstanden, dass es zu ihrem Heil gedient hat. Jetzt aktuell verstehst du den Sinn deiner Situation vielleicht nicht, aber im Nachhinein und spätestens im Himmel wirst du den Sinn erkennen. Diese Wahrheit sollte für uns Gläubige ein großer Trost sein, dass Gott alle Dinge souverän geführt hat. Ich habe gestern meinen Kindern eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen und ich habe mich entschieden, spontan davon etwas zu erzählen. Nicht, dass ihr einschläft, aber da ging es um die Souveränität Gottes. Da war ein Missionar, Samuel hieß er, richtig, Samuel, Samuel. Und er wurde gerufen von einem Scheich. Der Scheich wollte, dass dieser Samuel zu ihm kommt, um ihm das Evangelium zu erzählen. Und der Samuel dachte sich, wunderbar, was für eine Gelegenheit, ich will zu diesem Scheich gehen, um ihm das Evangelium zu erzählen. Dann ist er krank geworden, wurde verhindert. Ein weiterer Brief von dem Scheich kam und sagte, ich will, dass du kommst, komm bitte. Der Samuel entschied sich, okay, morgen werde ich kommen. Aber es war so, dass er von dort, wo der Scheich wohnte, wieder mit einem Schiff nach Hause fahren müsste. Und die Zeit war so knapp. Und so ging er mit ein paar Einheimischen dorthin zu diesem Scheich. Und auf dem Weg dorthin kamen sie in der Nacht in einen Wald und dort kam eine Hyäne entgegen. Und die Einheimischen haben versucht, diese Hyäne zu verscheuchen, wegzuschmeißen mit Steinen und so. diese Hyänefloh. Aber die Einheimischen haben gesagt, es bringt Unglück, wenn wir jetzt diesen Pfad der Hyäne folgen. Wir müssen zurückkehren zum Dorf und dort übernachten. Dann können wir morgen zum Scheich gehen. Wir müssen uns aber beeilen, weil dein Schiff kommt früh. Du hast wenig Zeit. Okay, haben sie sich entschieden, zurück zum Dorf zu gehen. Sind alle eingeschlafen und am nächsten Morgen haben sie alle verschlafen. Und konnten nicht mehr zum Scheich, mussten das Schiff nehmen und zurückfahren. Dieser Samuel war sehr enttäuscht, diese Möglichkeit, diesem Scheich das Evangelium zu verkündigen. Ein wenig später bekam er einen Brief von einem Freund und sagte, weißt du was Samuel, das war alles ein Verrat. Dieser Scheich wollte nicht das Evangelium von dir hören, er wollte dich töten. Und weißt du noch was? Als der Scheich erfahren hat, auf was für eine wundersame, souveräne Vorsehung du abgehalten worden bist, zu ihm zu kommen, hat er erkannt, dass sein Gott ein toter Gott ist und dass dein Gott Samuel der lebendige Gott ist und er hat sich bekehrt. Das war eine wahre Geschichte. An alle Eltern unter uns, eine kleine Werbung in diesen Büchern, findet ihr wunderbare Geschichten für eure Kinder. Und hier sehen wir, der Samuel dachte sich, oh Mann, ich wollte ihm das Evangelium erzählen, er würde sterben. Und der Scheich würde sich nicht bekehren. Gott hat alles so gelenkt, souverän, dass er nicht dorthin kommt. Der Scheich hat mitbekommen, was passiert ist und hat sich bekehrt. Vertraue auf die Souveränität Gottes in deinem Leben, dass jede einzelne Kleinigkeit, selbst wenn du irgendwo hin willst und es klappt nicht, von Gott geführt ist, um dich zu bewahren. Wunderbar. Welch ein Trost für uns Gläubige, dies zu wissen. Eine dritte Wahrheit, die wir lernen aus diesem Text. Als Jünger Jesu solltest du bereit sein, von Menschen verlassen zu werden. Wenn unser Meister und Herr verlassen worden ist, wieso sollte uns etwas anderes passieren? Auch Paulus musste dies erleben, so schrieb er zu Timotheus, Du weißt dies, dass alle, die in Asien sind, sich von mir abgewandt haben. 2. Timotheus 1, Vers 15. Etwas später in Kapitel 4, Vers 10 schreibt er, Denn Demas hat mich verlassen, da er den jetzigen Zeitlauf liebgewonnen hat. Und in Vers 16 sagt er, Bei meiner ersten Verantwortung stand mir niemand bei, sondern alle verließen mich. Es wird ihnen nicht zugerechnet. Also ich will mir irgendwann mal denken, wisst ihr was, dann mach die Sache doch alleine. Paulus war am Ende von allen verlassen. Jesus war von allen verlassen wieso sollte es dir und mir anders gehen wenn wir uns zu Christus bekennen, wenn du von engen Freunden verlassen wirst wenn du selbst von Bekannten oder Familienmitgliedern verlassen wirst verhöhnt wirst, verlästert wirst solltest dich nicht verwundern auch Jesus wurde verlassen von allen, denk nicht, dass ich gekommen sei Frieden auf die Erde zu bringen ich bin nicht gekommen Frieden zu bringen sondern das Schwert, Matthäus 10, 34, und das Schwert bedeutet Entzweihung. Wir streben nicht, entzweit zu werden von unseren Lieben, aber wenn wir wegen dem Bekenntnis unseres Glaubens von Leuten verlassen werden, dann soll es so sein. Eine vierte und letzte Sache, ein lehrreicher Gedanke aus dem Text. Als Jünger Jesu solltest du dich dem Willen Gottes für dein Leben nicht widersetzen. Wir sehen es hier im Leben von Jesus, wie er zu Petrus sagte, den Kelch, den mir der Vater gegeben hat, soll ich den nicht trinken. Er hat sich dem Willen Gottes nicht widersetzt. Er hat sich bereitwillig dem Willen Gottes unterordnet, selbst dann, als es Leid und Tod für ihn bedeutet hat. Jesus sträubte sich nicht diesem Willen. Und das sollte auch dein und mein Maßstab als Jünger Jesu sein, uns nicht dem Willen Gottes zu sträuben, sondern diesem Willen Gottes anzunehmen, egal wie er für dein Leben aussieht, und ihn williglich anzunehmen und auszuleben. Nein. Wenn es der Wille Gottes für dich ist, mehr zu leiden als andere, dann reg dich nicht darüber auf und schau auf andere und sag, wieso leiden die nicht so viel wie ich, sondern nimm diesen Willen bereitwillig von Gott an. Wenn es der Wille Gottes für dich ist, ärmer zu sein als andere, dann schau nicht neidisch auf andere, sondern nimm diesen Willen Gottes bereitwillig an. Wenn es der Wille Gottes für dich ist, bestimmte Krankheiten zu haben, dann wäre nicht bitter deswegen, sondern nimm es aus Gottes geliebter Hand. Wenn es der Wille Gottes für dich ist, alleinstehend zu sein, obwohl du gerne einen Partner hättest, dann wäre nicht bitter gegen Gott, sondern nimm diesen Stand von Gott an. Wenn es der Wille Gottes ist, dass es noch viele in deiner Familie gibt, die nicht glauben. Dann werde nicht verzweifelt, sondern vertraue darauf, dass Gott einen guten Plan hat und unterordere dich seinem Willen. Gott führt jeden von uns unterschiedliche Wege mit unterschiedlichen Herausforderungen und der einzige Weg, in diesen Herausforderungen nicht verbittert zu werden, ist es, den Willen Gottes anzunehmen und sich unter diesen Willen zu beugen. Und somit konnten wir heute lernen, in welcher Weise Jesus verraten wurde, wie er gefangen genommen worden ist und welche Lehren wir daraus ziehen. Möge Gott jedem von uns helfen, uns nicht für Jesus zu schämen, der Souveränität Gottes zu vertrauen, bereit zu sein, von Menschen verlassen zu werden und uns dem Willen Gottes zu unterteilen. Music.

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