Folge # 107 Was steckt hinter Neid und Missgunst? – Eine neue Perspektive auf schwierige Gefühle.
27.01.2025 27 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Folge von Alles ganz anders sprechen wir über ein Thema, das viele kennen, aber nur wenige offen ansprechen: Neid und Missgunst.
Was verbirgt sich eigentlich hinter diesen Gefühlen, und warum fühlen wir uns oft so unwohl damit?
Wir erkunden, warum Neid mehr über uns selbst aussagen kann als über andere und wie wir diese Emotionen als Wegweiser für unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse nutzen können.
Wir erkunden, warum Neid mehr über uns selbst aussagen kann als über andere und wie wir diese Emotionen als Wegweiser für unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse nutzen können.
Wir teilen, wie wir gelernt haben, mit diesen Gefühlen umzugehen, und geben dir Anregungen, wie du eine neue, befreiendere Sichtweise auf Neid und Missgunst entwickeln kannst. Lass dich inspirieren, schwierige Gefühle nicht als Hindernis, sondern als Einladung zur Selbsterkenntnis zu sehen.
Was du aus dieser Folge mitnehmen kannst:
- Verstehe die wahre Natur von Neid und Missgunst
- Lerne, wie du im Moment präsent bleibst und negative Gefühle loslässt
- Erfahre, wie du ehrlich und authentisch mit dir selbst und anderen umgehst
Viel Spaß beim Erforschen deiner eigenen Impulse und beim Lauschen der neuen Episode!
Wünscht du dir persönliche Unterstützung bei deinen eigenen Herausforderungen, dann findest du uns hier:
Alexandra Rosit-Hering - Transformative Coach - https://www.neuaufgestellt.de
Email 📧: info@neuaufgestellt.de
Michaela Thiede - Transformative Coach - : https://www.michaela-thiede.de
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Transkript
Bei Alles ganz anders erkunden wir gemeinsam, wie sich das
Leben leichter anfühlt. Wir, das sind Alexandra
Roseth-Hering und Michaela Thiel. Wenn dir
unser Podcast gefällt, dann treff dich doch mit uns
live und in Farbe im Café für die Seele
auf Zoom. Wie das geht, erfährst du am Ende der Folge.
Aber erstmal wünschen wir dir viel Spaß.
Hallo, moin.
Heute haben wir mal wieder eine Frage
mitgebracht, beziehungsweise hat uns jemand gefragt,
hat uns jemand gefragt, ob wir mal über das Thema
Misskunst reden können. Also
die eigene Misskunst, also quasi
jemand anderem etwas nicht gönnen oder eben
halt, wie geht man damit dass einem
jemand anderes etwas nicht gönnt.
Und ja,
Ich werfe jetzt direkt mal den Ball Michaela zu.
Und wir schauen mal, was da so durch uns
durchkommt. Ich habe ihn nicht gefangen.
Oh, ich weiß, weil ich beim Halbball aufgehört habe früher.
Ja, Missgunst, Neid. Ja, Missgunst, Neid.
Also was steckt quasi dahinter, wenn
jemand mir irgendwas nicht gönnt? Also Wenn
wir mal von dieser Perspektive aus anfangen.
Ich habe irgendwas Tolles erreicht oder irgendwas Tolles gemacht und
freue mich und teile das mit jemandem und dann kommt vielleicht
irgendein abschätziger Kommentar und
anstatt dass der andere sich freut, ist er irgendwie
neidisch. Und was aus
meiner Sicht dahinter steht, ist einfach, dass der einfach, dass der
vielleicht irgendwelche Unsicherheiten hat
oder jedenfalls in dem Moment in
irgendwelchen Gedankenmustern oder Gedankenschleifen
gefangen ist
und nicht präsent, nicht in dem Moment und nicht bei der anderen
Person ist. Denn wenn wir wirklich da
sind mit der anderen Person, dann würde ich sagen, können
wir irgendwie gar nicht anders, als uns mitzufreuen, sondern
dann ist es ansteckend. Und dann sind wir
eben im Hier und Jetzt und machen uns nicht Gedanken darüber,
was wir selber hätten anders machen können, das vielleicht auch zu
erreichen, oder was wir machen müssen,
das irgendwie zu schaffen, oder erzählen uns irgendwelche
Geschichten, was derjenige vielleicht gemacht
hat, da hinzukommen, sondern
können dann einfach da sein, in dem Moment sein, mit der Person
sein und uns einfach mitfreuen.
Also ich würde sagen, in der Präsenz
gibt es gar keine Missgunst, sondern
da sind wir einfach.
Und wenn wir nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft sind,
dann gibt es keine Missgunst. Hier und jetzt existiert das irgendwie
gar nicht.
Das ist das Erste, was mir dazu einfällt. Was mir dazu einfällt.
Ja, danke. Ich finde, da steckt schon eigentlich
mehr oder weniger alles drin? Wir können jetzt
sofort abschließen. Ich
habe gerade
mal so überlegt,
was gibt es denn Was gibt es denn da vielleicht auch noch zu sehen oder
was kommt mir denn da noch irgendwie so in den Sinn?
Und dazu ist mir einfach
auch noch eingefallen, so
dieses, wir sind zwar alle Mensch und das verbindet uns
und trotzdem ist ja jeder noch er selbst
oder hat gewisse Fähigkeiten einfach, die er mitbringt, sage
ich jetzt mal. Und du bringst
andere Fähigkeiten mit als ich zum Beispiel.
Und oft ist es ja auch so, wenn wir missgünstig
sind
und wollen irgendwas haben,
dass es teilweise sogar utopisch ist, also illusorisch,
weil wir das gar nicht erreichen könnten.
Also wenn das von uns, von unserem Wesen oder
von unserer Fähigkeit her nicht so wirklich angelegt
ist oder wir uns wirklich wahnsinnig dafür anstrengen
müssten, das irgendwie dann zu sein.
Oder wenn ich jetzt zum Beispiel, wenn wir es jetzt mal nicht auf uns
Menschen beziehen, wenn wir es jetzt mal auf ein Stück Acker oder
Boden beziehen würden,
da wächst vielleicht das eine besser als das
andere. Weißt du, was ich damit eigentlich sagen will?
Also wenn wir nochmal, das eine ist Präsenz und das ist ja
sowieso eigentlich das allheilmittel für alles finde ich
überhaupt rauszukommen aus diesem ganzen schlamassel
aber auch dieser fakt vielleicht zu sehen
also jetzt haben wir zum Beispiel Winter, es blüht
gerade draußen nicht so wirklich viel. Also in der Natur der Dinge ist
es jetzt gerade nicht angelegt. Und trotzdem gibt es
manchmal Ideen oder Geschichten in unserem Kopf,
wo wir jetzt unbedingt XY haben
müssen, sollen, wollen, wie auch immer.
Und wieder dahin zurückzukehren auf diesen natürlichen Rhythmus
von Natur, von dem,
was einfach auch da ist, finde ich,
erledigen sich viele Dinge einfach nochmal von selber.
Also ich werde zum Beispiel, wenn ich jemanden sehe und denke,
oh, die spricht aber so gut Französisch, Italienisch, Spanisch,
keine Ahnung was und ich werde nichts
dafür tun, sage ich jetzt mal und die ganze Zeit aber nur denken, ich will
auch so gut sprechen, Ja, keine Ahnung,
wie ich, da kann ich neidisch sein, wie ich
will, aber ich werde es nicht erreichen. Also
muss ich vielleicht auch einen kleinen Schritt dazu tun,
besser Spanisch, Italienisch,
Französisch oder was auch immer sprechen zu können.
Also das ist das, was mir einfach nochmal, was mir
gerade eben noch so durch den Kopf ging.
Also gewisse Dinge einfach auch zu
sehen, was habe ich denn in der Hand und was ich nicht in der Hand
habe. Manchmal blühen die Rosen beim Nachbar viel besser,
keine Ahnung, weil er irgendwie, weiß ich
nicht. Also hier einfach auch noch mal zu
gucken, was ist denn wirklich, also was ist wirklich
auch in meinem Handlungsbereich.
Aber vom Grundsatz her ist es einfach so, wenn
wir in der Präsenz sind, sind wir natürlich in der Verbundenheit und dann fällt
alles weg, egal was es ist.
Aber ich fand, das war eben so ein wichtiger Punkt Und den hattest nicht nur
du oftmals im Kopf, sondern der kam bei mir auch, dass
es auch darum geht, wenn
ich neidisch bin,
wozu bin ich überhaupt bereit oder was will ich überhaupt
einbringen. Denn das ist so, ich möchte gerne irgendeine
Fremdsprache fließend sprechen können, aber möchte ich mich
damit beschäftigen, möchte ich das lernen, sondern nein, das möchte ich
nicht. Und das erinnert mich daran an eine Kollegin,
die von außen betrachtet vielleicht über Nacht relativ
erfolgreich wurde. Und
da habe ich von mehreren Ecken gehört, dass
Leute neidisch geworden sind. Und Ich will mich da gar
nicht aufschließen, da habe ich so gedacht, oh wow, das wäre ja schon cool.
Aber ich kannte eben auch einen Blick hinter die Kulissen und wusste,
was sie dafür gemacht hat und aus meiner Sicht, wie oft, wie
gesagt, aus meiner Perspektive, wie oft es für mich ausgesehen hat, als wäre
sie immer über ihre Grenzen weg und
hätte sich total verausgabt. Und das einfach
zu sehen, oh wow, wenn das der Preis wäre, der
dafür nötig wäre, würde ich das auch wollen.
Und da war für mich klar, nee. Also wenn man
sich das jetzt so zu Weihnachten wünschen kann, okay, dann schreibe ich es auf einen
Wunschzettel und dann kann es dann bitte geliefert werden. Aber ansonsten
also in dem Ausmaß, nee.
Und auch da zu sehen, wir können ja quasi
Missgunst oder Neid für uns nutzen oder gegen
uns nutzen. Wir können jemanden
sehen, der irgendwas gemacht hat, erreicht hat, wo wir denken,
das wäre schon cool, das würde ich jetzt auch gerne wollen oder das
würde ich gerne machen, haben, wie auch immer. Und das
quasi als Motivation nutzen, zu gucken,
wie könnte ich das hinkriegen, wie kann ich das schaffen, auf
meinen Weg, wie auch immer der aussieht, aber wie könnte ich das
machen und dann fühlt es sich
total anders an, auch wenn zum ersten Moment, das
hätte ich auch gerne, Aber dann eben der Switch, wie kann
ich das kriegen? Oder eben,
das hätte ich auch gern, das wird für mich sowieso nichts, und das kriege ich
nicht, weil... Und damit können wir uns halt auch
total runterziehen. Und das
liegt nicht am Neid an sich quasi,
sondern was wir damit machen, wie wir
drauf gucken, wie wir damit umgehen und vielleicht auch ein
bisschen, wie ehrlich wir mit uns sind.
Also bin ich bereit, Einsatz zu
bringen, da hinzukommen. Ich meine, wenn jemand
ein Sixpack hat, dann gehe ich nicht davon aus, dass der
sieben Termine beim Schöner Chirurgen hatte und sich in fünf
Sitzungen Fett absaugen lassen und den anderen zwei hat er sich irgendwelche
Implantate reinsetzen lassen, sein Sixpack
zu haben. Wobei das natürlich auch eine Art Aufwand wäre.
Wäre ich dazu bereit? Nee. Aber bin ich dazu
bereit, den Aufwand zu machen, den es
eben für mich braucht, ein Sixpack zu haben?
Naja, wenn ich an mir runter gucke, wäre die Antwort, nee.
Das einfach dann zu sehen, okay.
Und sich dann eben auch zu fragen, wie wichtig ist mir
das wirklich? Oder ist das einfach eine Geschichte, mit der
mein Kopf eine Ecke kommt, die aber vielleicht
gar nicht so wirklich relevant ist, sondern ja,
irgendwie wäre es schön, aber wie viele Sachen wären schön und wie viele
davon sind wirklich relevant für mich?
Als du eben gesprochen hast, ist bei
mir gerade noch was reingekommen und das fand ich
ziemlich spannend. Ich
habe festgestellt,
das variiert einfach auch in welcher Stimmung ich gerade
bin. Also es kann zum Beispiel sein, dass ich irgendwie in einem
Low Mood bin. Also ich sitze irgendwie im Keller mit
meiner Laune. Und wir
würden jetzt essen gehen und mein Mann könnte sich quasi
alles auf dieser Karte bestellen und ich
müsste die ganze Zeit überlegen, was könnte ich essen, damit mir
das irgendwie, damit ich weiß, hinterher geht es mir
einigermaßen gut. So, ja? Und da
kann es schon mal sein, dass ich neidisch auf seinen Teller
gucke und am liebsten da einmal mit
meiner Gabel durchgehen würde und
ich habe das auch schon gemacht. Also einfach zum Probieren
und einfach so diese Gelüste einfach auch zu erleben.
Bin ich aber in einem guten Zustand, ist mir das eigentlich
shit egal, weil dann bestelle ich mir einfach das, wo ich weiß, was mir gut
bekommt und fertig ist die Luzie. Ja, dann
gönne ich ihm doch sein, keine Ahnung, was er da auch immer ist, ja,
rohes Tatar oder weiß der Geier was, ja.
Damit habe ich überhaupt kein Problem, das interessiert mich überhaupt nicht.
Dann kann ich auch
alles Mögliche viel leichter nehmen
einfach, weil meine innere Haltung, der ist das völlig
Latte, was der andere gerade treibt oder
tut. Ja, und das ist mir eben, als du das
erzählt hast, nochmal so durch den Kopf gesaußt. Und ich
dachte so, ja, Das ändert sich einfach, je
nachdem auch bin ich im Low Mood,
denke ich, Mann, der kann alles essen, weiß der überhaupt, wie gut es dem
geht, ja und ihm steht die Welt
offen, weißt du, so alle gelüste und keine Ahnung was.
Und ich sehe dann eben diese eingeschränkte Perspektive
und kriege dann noch mehr komische Gefühle.
Oder es ist eben wirklich so, ich bin in einem guten Zustand und
freue mich einfach, dass er Freude am Essen hat und
ich freue mich auch über das, was ich da auf meinem Teller habe. Also
ich meine, ja, auch da kann man
einfach sehen, wie schnell sich das einfach verändern
kann. Wie temporär das eben auch
ist, Neid, ja?
Dieser Punkt ist so wichtig, weil der gilt auch für das andere Neidisch.
Also wenn ich was habe und was mit jemandem teile und jetzt
da eine Antwort kommt, die ich als missgünstig interpretiere,
wenn ich generell gut drauf bin, dann
bewerte ich vielleicht schon mal gar nicht so viel als neidisch oder
missgünstig und selbst wenn, dann zucke ich
vielleicht innerlich mit den Schultern und sage, ja, dann ist er eben
neidisch, ist mir egal, ich freue mich trotzdem über das, was
es hier geht und wenn ich eben nicht gut drauf
bin, Lasse ich mich oft davon irritieren
oder erlaube mir
nicht mehr, mich darüber zu freuen oder so, sondern
steige auf diese Gedanken ein und oh, das muss
ja was sein und oh, darf ich das gar nicht und darf ich mich gar
nicht freuen und bin wieder in irgendwelchen
Geschichten drin, mit denen ich das kleiner mache,
als es gerade war. Also gerade war es noch was Schönes, Ich habe mich gefreut,
ich habe es geteilt. Dann kommt ein Kommentar und dann
Also von daher wäre ja das auch eine
Einladung dafür zu sorgen,
so gut es uns gelingt, einfach in einem guten
State zu sein. Also einfach gut drauf zu
sein, weil wir dann mit allem
im Leben besser umgehen können. Ja,
definitiv. Und ich
finde diesen Punkt nochmal wichtig, du
hast ihn ja eben auch so ein bisschen angesprochen.
Und trotzdem, also hier aber auch wieder zu gucken, und trotzdem kann es
ja sein, dass man immer wieder mit scheinbar
denselben Menschen in diese gleichen Schlaufen gerät. Und
das können manchmal die Liebsten sein, also ob Eltern
oder Geschwister oder keine Ahnung. Und dann kommen solche Sprüche
wie, ja, ihr wart schon wieder im Urlaub
oder oh du hast ein neues Auto gekauft.
Also wenn ich mir jede Woche neues Auto kaufen würde, sowas ja.
Also wo es vielleicht
auch manchmal, also wenn es einen stört,
wo es vielleicht dann einfach auch manchmal hilfreich ist, wo man sich
überlegt, mit wem man Sachen
teilt oder über was man spricht.
Also weil ich möchte ja
mit Menschen zusammen sein, die einfach
sagen, oh wow, cool oder ich freue mich für dich oder auch
sagen, eigentlich freue ich mich für dich, aber ich kann
mich jetzt gerade nicht freuen, weil es mir gerade nicht gut geht. Also das ist
ja auch völlig okay und völlig ehrlich und echt. Aber
diese, das ist so eine andere, ich
kann das jetzt, irgendwie kann ich es grad nicht in Worte fassen, aber
Ich glaube, es kommt drüber, was ich meine. Es gibt...
Die chronischen Nörgler. Ja, genau.
Also... Vielleicht braucht man manchmal ein bisschen Abstand
zu diesen Menschen. Das muss jeder für sich selber einfach
wissen. Oder man kann es vielleicht auch mal ansprechen oder keine
Ahnung. Ja, aber
ich merke immer mehr für mich, Mit
wem möchte ich eigentlich meine Zeit verbringen?
Und da kommen manche Menschen, die vielleicht früher
viel in meinem Leben einen Raum hatten, Da gibt
es jetzt nicht mehr so viel Platz oder Raum.
Also den Raum verschenke ich einfach nicht mehr so freizügig
wie früher. Da kann nicht mehr jeder so reinplatzen
und mir irgendwie
das Genörgel oder dieses Ja-du-aber
und so dieses Zeugs. Das Genörgel oder dieses Ja, du aber und so dieses Zeugs,
wo es sich einfach manchmal lohnt,
in welcher Richtung möchte ich einfach schauen und mit
wem möchte ich meine Zeit verbringen? Also ich
finde, auch das gehört zu einem
authentisch, ehrlich, echten Leben. Also das ist für mich das,
was ich jetzt in den letzten Wochen immer mehr für mich
entdeckt habe. Ja. Oder es eben
bewusst zu machen. Also wirklich zu
sagen, okay, wenn ich das mit dem und dem teile, es ist sehr gut
möglich, dass diese Reaktion kommt.
Und wenn ich das bewusst mache, dann
kann ich anders damit umgehen, als wenn sie mich völlig unerwartet
trifft. Und ich denke, ich teile das und der freut sich mit. Und dann
kriege ich eher irgendwie einen vor den Latz, sondern Dann zu wissen,
okay, ich teile das mit dem vielleicht trotzdem, einfach
weil ich es mit ihm teilen möchte.
Und gehe dann bewusst das sogenannte Risiko
ein, dass eine Reaktion kommen könnte,
die ich mir anders wünsche. Und auch da, wie du
schon gesagt hast, wenn mir die Menschen eben wichtig
sind und ich keine Lust auf diese Art von
Reaktion habe, dann kann ich das eben in einem
ruhigen Zustand auch ansprechen. Also nicht so, du bist ja auch
doof, und dann gehst du und so. Das meinte ich jetzt eher nicht.
Aber dann hinterher vielleicht irgendwie zu sagen,
also ich hätte mir endlich eine andere Reaktion gewünscht oder
einfach ich hätte mir gewünscht, du würdest dich mit freuen.
Und manchmal kann das einfach auch ein total
tiefes, gutes Gespräch werden.
Ja, das stimmt.
Ich wollte halt nur noch mal reinbringen, weil es ja oft so aussieht,
naja wenn wir frei von... Von jedem auskommen. Ja
genau und wenn wir frei von Erwartungen sind, dann
sind wir doch frei und ohne Anhaftung und blablabla. So,
ja. Aber mal ehrlich,
wir haben doch trotzdem, Also ich kann
das bei mir beobachten. Es gibt immer noch mal so
geheime Wünsche, wo du dir einfach denkst,
von deinen Liebsten, da hast du doch irgendwie das
Gefühl, die wollen doch auch nur das Beste für dich. So,
ja, dass da irgendwie irgendwas anderes
sein könnte. Ja, du hast es vielleicht
schon in der Vergangenheit immer wieder mal aufs Neue erfahren. Du
bist immer wieder enttäuscht und verletzt worden und das liegt ja schon,
Enttäuschung liegt ja schon eigentlich im Wort drinne.
Und trotzdem sind wir Mensch und trotzdem haben wir einfach
Wünsche und wir wünschen uns einfach in diesem Setting
einfach geliebt und akzeptiert zu werden
oder eben man wünscht sich das
Beste für den anderen
und denkt halt, das Gleiche
ist bei dem anderen auch der Fall.
Und hattest du gerade?
Ja, aber es ist halt immer wieder spannend,
wie es dann doch anders kommt. Also so, obwohl
man würde von der Perspektive
heraus, würde man doch sagen, naja, aber guck mal, wenn das jetzt schon 40 Jahre
so gelaufen ist, was brauchst du denn noch mehr?
Aber in mir gibt es da so Anteile, die immer
wieder offen sind und immer wieder
einfach das Gute im Mensch sehen. Und wir wissen
ja auch, dass man sich zu jeder Zeit ist Veränderung
möglich, zu jeder Zeit ist eine Einsicht möglich. Und das gilt ja nicht nur
für uns, sondern das gilt auch für unser Gegenüber. Also das heißt im
Grunde genommen, meine Offenheit ist ja auch,
ja das ist eigentlich gut, weil es ist möglich.
Und trotzdem sticht es vielleicht oder es tut
weh, wenn man hinterher wieder diese Erfahrung gemacht hat.
Ich wollte einfach nur nochmal mit reinbringen, Auch wenn wir schon vielleicht viel gesehen
haben, wir sind da vor Enttäuschung nicht.
Das tut halt manchmal einfach weh. Es ist so.
Ja. Genau. Und was du mir eben noch in den Sinn kam, als du gesprochen
hast, war, Und auch wenn du neidisch bist, bist du okay.
Und auch wenn die andere Person neidisch ist, ist sie okay.
Also das ändert nichts an unserem grundsätzlichen
Okay-Sein. Und das ist halt, wie du eben schon gesagt
hast, menschlich, dann ist man halt mal neidisch. Ja, so
what? Wenn ich da kein Ding draus mache und kein Drama draus
mache, dann bin ich neidisch, bis ich es nicht mehr bin. Genau.
Und vielleicht motiviert es mich, irgendwas zu machen und vielleicht bringt es mich in den
Keller. Und wenn es mich motiviert, dann ist es vielleicht sogar
cool, weil ich nachher was anderes habe, mache, erreicht habe,
was ich vorher nicht hatte und ansonsten verbringe ich halt eine gewisse Zeit
im Keller, bis ich da wieder rausgetrappelt komme. Also auch
da, no big deal. Ich kann
ein Drama draus machen, aber ich muss nicht.
Ja, das ist doch ein schöner Abschluss, oder?
Weniger im Drama-Lama-Land zu sein und einfach
zu fühlen, was gerade zu fühlen ist und immer wieder
aufzuwachen und reinzufallen und aufzuwachen und
reinzufallen. Und eben wenn man es nicht
merkt und drin ist, ist man auch okay, Es ist auch kein, also es muss
nicht zwingend ein Drama sein. Genau. Menschlich.
Willkommen in Meinstein. Ja, genau.
Einfach mal Mensch sein, das ist vielleicht noch eine schöne Einladung.
Sei einfach Mensch. Genau.
In diesem Sinne, eine schöne Zeit und bis zum
nächsten Mal. Bis bald. Tschüss.
Es für dich mitnehmen und du hattest einfach eine
schöne Zeit mit uns. Wir freuen uns über deine Rückmeldung
auf allesganzanders.de.
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